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"Adanos? Der Gute hat wohl momentan anderes im Kopf, wenn ich mir ansehe was so geschieht. Die Königstreuen erobern drei Städte, bald gar mehr und das innerhalb von Wochen. Adanos treibt wenn du mich fragst ein seltsames Spiel. Deswegen sollten wir am meisten auf uns selbst vertrauen. So wie es die Natur macht...und die existiert auch weiter wenn der letzte Wassermagier stirbt.", meinte Ornlu und stand da wieder.
"Es war bei den nördlichen Wasserfällen. Tage vor Samhain. Aber auch ich spürte eine Art Erschütterung in der Natur. Leicht wie ein Atemzug, aber da. Vielleicht lag es am Ort, vielleicht auch weil ich mich ganz der Magie in diesem Moment geöffnet hatte und ihre Echos vernahm. Es war aber etwas hinter Varant. Weiter als die Südspitze Varants. Vielleicht deckt es sich irgendwie mit Corax Sache. Auch wenn ich nichts Zweiköpfiges kenne. Wie Orthego und Jarvo aber sagten, wir müssen danach suchen. Wir Druiden werden mehr der Magie lauschen müssen. Vielleicht wird die Richtung ersichtlich? Vielleicht gibt es ein Zeichen. Darauf verlassen kann man sich aber nicht und ich möchte auch warnen! Es gib auch Feinde die wir immer noch besitzen und Orthegos Schatten könnte sie verraten haben.", mahnte der Hetzer. Arakos erhob sich.
"Wir müssen suchen und die Zeichen erkennen. Die Königstreuen mögen auf dem Vormarsch sein, aber wir als Waldvolk können auch im Verborgenen existieren. Das haben wir als die Orks Silden nahmen ast zwei jahrzehnte getan und uns erholt. So nah die Bedrohung der Königstreuen ist, sie werden andere Kriege fechten. In Varant, da die Menschen der Städte immer mehr wollen als sie schon haben und in ihren eigenen Reihen. Ein toter König ohne Erben, ein befreites Land das neue Helden hervorbrachte, alter Adel der auf sein Recht pocht. Wenn mich Naras und Maras Vater Raddeck, auch Lord Rada einst genannt, lehrte, dann dass die Menschen der Städte dazu verdammt sind sich selbst am meisten zu schaden. Ich schlage eine Expedition vor. Meister Durnir soll aufgesucht werden. Er wird Antworten haben, die alles oder auch nichts sein können. Aber ich vertraue auf Noreias Worte über den alten Mann.", sprach der Anführer der Waldläufer.
Plötzlich räusperte sich Runak und erhob sich. Gewöhnlich sprach er nie.
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Plötzlich bewegt sich der ergraute Druide, machte Anstalten etwas zu sagen. Andere die ebenfalls im Begriff gewesen waren das Wort zu ergreifen ließen ihm den Vortritt. Neben dem Druidenältesten saß Galatea und auf ihrem Mund fing ein leichtes Lächeln über diese Situation sich auszubreiten. Doch ihre Augen waren ernst. "Durnir ist zweifelsfrei ein gelehriger Mann und besitzt viel Wissen über jene Teile unseres Wissens die von ausserhalb des Kontinent kamen. Ich halte es wie so viele hier ratsam eine Botenschaft zu ihm zu schicken, um die Lage auf Khorinis zu ergründen und ihn um Rat zu fragen. Doch muss ich auch bekräftigen was Ornlu uns berichtete. Ich konnte diesen Ruf häufiger fühlen, bisher schwach, doch seit Samhain stärker. Es gibt noch einen Ort über den auch Durnir keine Kenntnisse haben dürfte. Es gibt eine Gruppe heiliger Inseln mit einer rätselhaften Geschichte. Menschen leben dort seit vielen Jahren, so hörte ich, doch niemand von unserem Volke verweilte dort für längere Zeit. Vor sehr, sehr langer Zeit war ich einst mit meinem damaligem Meister selbst auf dieser Insel, noch bevor die Menschen dort erneut zu siedeln begannen. Dort haben wir den jungen Spross angetroffen, den der Weltenbaum dieser Inseln damals darstellte. Inzwischen ist viel, sehr viel Zeit vergangen und es wäre möglich, dass es sich um diesen Baum handeln, besonders wenn ich an das denke was Corax uns erzählte. Ich spreche von den südlichen Inseln, auf der Größten von ihnen steht jener Baum. Mein Rat lautet also Durnir aufzusuchen und nach hinweisen auf Khorinis zu suchen. Sowohl auf den südlichen Inseln, als auch auf der Insel des Erzes hat dereinst das selbe alte Volk gehaust, vielleicht findet ihr dort eine Verbindung. Was auch immer jedoch passieren möge, sofern ihr nichts findet reist zu den südlichen Inseln, doch lasst Vorsicht walten. Der Ruf erreichte uns nicht ohne Grund und wir wissen nicht welche Gefahren warten sollte, woher auch immer der Ruf kam."
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Sie hatte die Lücke noch nicht gefunden. Entäuschend. Nunja, dann würde sie jetzt erst einmal lernen, sich zu verteidigen. Eine gute Verteidigung war schließlich die Basis für einen guten Angriff.
Er begann mit zwei leichten Schlägen, jeweils einem waagerechten von links und einem waagerechten von rechts. Es sollte keine große Schwierigkeit sein, diese abzuwehren und dementsprechen einfach viel es Cécilia auch.
Beim dritten und vierten Schlag hingegen fiel sie wiederholt auf den selben Trick herein. Erst täuschte der Stabkämpfer einen waagerechten Schlag von Rechts an, um dann mit dem Stabende zuzustechen. Zweimal hintereinander traf er den Bauch der Braunhaarigen, allerdings bemühte er sich nciht zu hart zuzustechen, damit sie auch weiterkämpfen konnte.
Hoffentlich würde sie sich bei den nächsten Schlägen besser anstellen...
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Wieder befand sich Bartimäus auf einem seiner Spaziergänge außerhalb Berias. Ziel hatte er sich keines gesetzt, ihm gefiel einfach die winterliche Landschaft und er musste sich die Beine vertreten nachdem er so viel Zeit in den Höhlen verbrachte.
Schließlich hatten ihn seine Schritte an die Küste getragen, wo das Land jetzt etwas länger wirkte, da das Wasser gefroren war. Einen Blick ließ er über das Land schweifen und wollte schon wieder gehen, als ihm etwas auffiel. War da jemand? In der Nacht und bei dieser Kälte kniete tatsächlich eine Gestalt nahe dem Wasser. Was sie da nur wollte? Erstaunt ging der Wächter näher, wollte vorerst aber noch nicht entdeckt werden. Der Schnee erleichterte ihm dieses Vorhaben, da er seine Schritte dämpfte und Äste verdeckte, die unter seinen Füßen hätten brechen können.
Je näher er kam, desto deutlich wurde die Person und schließlich erkannte er sie sogar. Es war Suzuran. Einmal hatte er mit ihr gesprochen, vor langer Zeit, als sie gerade erst in Beria eingetroffen waren, aber er erinnerte sich noch an die Erdbeeren-Liebende Frau. Es war ihm trotzdem ein Rätsel was sie da tat. Sie war über das Wasser gebeugt, ziemlich eingeschneit und hatte irgendwelche Pflanzen in der Hand. Pflanzen die vorher noch nicht dagewesen waren. Oder bildete er sich das nur ein? Nein, sie schienen immer noch zu wachsen, wie im Zeitraffer.
Ratlos blickte er auf das Geschehen und er kam sich vor wie ein Spion. Spion! Das war das Wort, das zu einer Verkettung seiner Gedanken und im weiteren Verlauf zu einem Geistesblitz führten. Cécilia hatte er immer mit Fragen gelöchert wie ein Detektiv und ihr ist er schließlich auf das Geheimnis gekommen. Sie war eine Druidin! Sie beide waren es! Suzuran und Cécilia!
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Die beiden Stiche in den Bauch nahmen ihr die Luft, aber sie ließ sich nicht allzu lange ablenken. Zumindest hoffte sie, dass man "nicht allzu lange" so interpretieren konnte. Wie wehrte man einen Stich ab? Sie bemühte sich, seine Schläge abzuwehren, vorerst. Es dauerte nicht lange, dass er wieder einen Stich versuchte, und sie schlug seinen Stab nach links, Hauptsache, er träfe sie nicht wieder. Dann, da sie die Gelegenheit als günstig befand, schlug sie selbst zu, nach seiner Seite. Entweder war das die Lücke, die er absichtlich ließ, oder sie hatte ihn überrumpelt, jedenfalls traf sie, durfte jedoch sogleich den nächsten Schlag abwehren.
Durch ihren Treffer mutiger geworden, wagte sie sich nun vor, versuchte, nach jeder Abwehr eine Lücke in seiner Verteidigung zu finden und zu treffen, dabei außerdem nicht allzu hart vorzugehen. Hätte doch immerhin keinen Reiz, ihn grün und blau zu prügeln.
Was ihre Abwehr anging, so hatte sie bald gelernt, dass es besser war, den Schlag mit der Mitte des eigenen Stabes abzublocken und dann den Stab zu kippen, wie man es nennen mag, fast wie bei einem Schlag, sodass der Gegner entweder nach rechts oder nach links abrutschte. So wusste sie, von wo der Gegner danach schlagen konnte und konnte sich gut auf den eigenen Angriff konzentrieren.
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Aramee fror. Sie fror erbärmlich. Sie war es einfach nicht gewohnt, ewig im Freien - oder auch im Halb-freien - herumzulaufen, im Schnee, niemals ein warmes Bad zu nehmen oder auch nur wenn sie wollte ihre Kleidung wechseln zu können. Das Gespräch mit Cécilia war schneller vorbei gewesen, als es angefangen hatte - jedenfalls hatte es sich so angefühlt. Die junge Frau hatte ihrer Freundin alles erzählt, was sie wusste, und hatte nichts wichtiges ausgelassen - gut, es war nicht besonders viel gewesen. Aber auch Cécilia hatte einiges erzählt, vor allen Dingen über diesen Ort. Es war an sich wirklich interessant - Aramee hatte zuvor noch nie über dieses anscheinend wirklich große Netzwerk der Waldläufer gehört, aber es war ja ganz offensichtlich da. Unruhig lief die junge Frau im Kreis, wusste nicht, was sie tun sollte. Sie kam sich so unglaublich unwissend vor, und vor allen Dingen diese Orientierungslosigkeit machte sie wirklich fertig - eine Orientierungslosigkeit, die sich nicht nur auf reine Ortskenntnis bezogen, nein. Sie fühlte tief in sich etwas, was sich nur so beschrieben ließ - die junge Frau hatte nicht ansatzweise eine Ahnung, was sie letztendlich jetzt tun sollte. Sie hatte sich diesen Waldmenschen angeschlossen... war also jetzt so etwas wie eine Waldfrau. Aramee schmunzelte, sah sich in gewohntem Umfeld um, fand aber auch ihre Freundin nicht.
Gut, dann eben nicht jetzt. Musste sie eben mit ihren Gedanken alleine sein - ihren Gedanken, die stets, wie von selbst, zu all dem zurückgingen, was sie bereits erlebt hatte. Es war zwar in der reinen Menge nicht viel, aber doch in der Dichte... ein Krieg. Ein Fest, so atmosphärisch und dicht wie sie noch nie eines erlebt hatte, vieles weiteres, kleines, was manche Menschen nicht einmal ansatzweise zu Gesicht bekamen. Aber es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie sich hier einlebte und sich auch dementsprechend einfügte. Aber... Aramee versprürte reges Interesse an dieser ganzen Geschichte, die diese Druiden repräsentierten. Cécilia hatte hie und da etwas beiläufig erwähnt, was Aramee nicht entgangen war. Die Sichten ihrer Freundin hatten sich geändert - und nicht von ebenso, sondern durch wohl langes Aufhalten hier. Sie wollte mehr darüber erfahren... doch zu allererst sollte sie sich etwas wärmen - und schlafen. Es war bereits stockfinster, und die Kälte schnitt einem wieder einmal wie Messer ins Fleisch.
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Magie bäumten sich in ihrem Innern, Konzentration war auf ihrem höchsten Punkt, sie war alleine mit sich, mit der Pflanze, vergaß die Umgebung. Stränge blauer Nachtluft hatten sie umhüllt, unsichtbar, jedoch für sie sichtbar füllten sie die Pflanzenstränge auf, speisten sie und trieben sie voran.
Strang um Strang wurde das Schilfrohr mehr, die drei Samen nun fast voll ausgebildet, brachten mehr Brüder und Schestern hervor, wuchsen voran zu einer ganzen Gruppe. Mehr und mehr haarige, grüne Stängel hingen hinab in die kalte Luft, wo sie sich von Schnee umrieseln ließen und hoffentlich bald jenes Tier anlocken würden, was sich vor Hunger nicht mehr halten konnte.
Sie würde ihm mehr geben, wenn es ihre Bitte erfüllen wollte und konnte..sie würde ihm einen ganzen Wintervorrat geben. Gerade so viel, dass es zum überleben reichte, die Natur sich aber nicht überfraß.
Mehr und mehr angestrengt ließ sie die Magie versiegen, als sich eine ganze Anzahl Schilfrohr gebildet hatte, sich mitsamt Wurzelwerk tief in den Boden gebohrt hatte und dort festgewachsen war, als wäre es nie an einem Ort gewesen. Fast deplaziert wirkte das grün, noch unberührt von Schnee und Eis dort am Ufer der Steinwurzelbucht und schwankte mit herabhängenden, schweren Haarköpfen über dem gefrorenen Wasser hin und her.
Gerade hatte sie sich erhoben, als die Stille plötzlich durchbrochen wurde, waren es Schritte? Nein...sie sah niemanden, war es ein Husten gewesen, ein Nießen? War es ein Geschöpf? Das Geschöpf, jene Bisamratte, die sie anlocken hatte wollen?
Einmal im Kreis drehend, durchsuchte sie die Umgebung, ging einige Schritte weg vom Wasser, doch dort war niemandem. Nur eine Sekunde lang, hatte das Geräusch angedauert und hätte ebenso aus ihrer erkalteten Seele stammen können.
Den Kopf schüttelnd ging sie zurück, wenige Tage nur und das Alleins ein trieb ihr schon Geister in den Kopf.
Es war egal...würde sie sich ablenken lassen, würde sich die ganze Sache noch mehr in die Länge ziehen, sie wollte Ornlu nicht enttäuschen und wollte sich ranhalten.
Wieder knieend betrachtete sie das geschaffene, manipulierte Pflanzenwerk, das aus nur drei Samen unter großem Magiefluss entstanden war. Ein wenig erschöpft legte sie sich dann auf die Lauer. Der Mantel umhüllte Rücken und Bauch, wärmte von allen Seiten, sodass sie sich sogar auf die schneebedeckte Eisfläche legen konnte, den Kopf mitten in den Busch aus Schilf, wartend bis sich irgendetwas nähern würde mit dem sie eine Verbindung aufnehmen konnte.
Wie lange sie gewartet hatte, als das Geräusch sie aus dem Schlaf riss, konnte sie nicht beantworten. War sie Sekunden oder Minuten eingenickt? Vielleicht waren es auch Stunden gewesen in denen ihr halbabgefrorenes Ohr auf der Eisfläche gelegen hatte. Es schmerzte und sie verfluchte sich innerlich, hielt aber still, um jenen Besucher nicht zu erschrecken, der sich ihr genähert hatte.
Mit langen Haaren, wie die einer Katze, an den mampfenden Backen. Durchnässter Körper, der ihre Pflanzen voller Gier fraß ohne zu bemerken, welch Ungetüm dort noch so rumlag.
Kein Atemzug sollte dieses Wesen erschrecken, nur ihre Magie sollte für Muighen sprechen. Magie sollte das Wesen dazu bringen ihr den Dolch aus den tiefen des Wassers zu holen.
Einen Moment schloss Suz die Augen, holte tief Luft. Eises Kälte stieg ihr in die Kehle und machte Gedanken frei von Unnötigem.
Aus den Tiefen pochte das Blau aus ihr heraus, kroch in die Nacht umschloss den kleinen Ort, das Schilf, das Wasserkaninchen. Stränge legten sich wie in Schichten in die Luft, konzentrierten sich auf diese eine Stelle bis die Nacht bis oben hin angefüllt war.
Die Bisamratte hatte aufgehört zu fressen, blickte mit schwarzen Augen umher und zuckte einen Moment zurück, als sich zwei Augenpaare trafen und man sich anblickte, fast anfragte und abtastete.
Magisch war dieser Moment und als jenes Wesen nicht zurückwich, wusste sie dass sie vorantreten durfte um zu sprechen.
Mit aller vorsicht, mit größter Spannung...
Die Außenseite der Hand lag auf der Eisschicht hatte sich ein wenig dem Tier genähert, ehe sich die zuvor zu einer Faust gefalteten Hand langsam entrollte und fast einladend wie eine Pforte zur anderen Welt dem nass schimmernden Nachttier entgegengestreckte.
Magie tanzte auf ihren Fingerkuppen, Stränge quollen hervor, blaues Licht gab diesem Moment etwas Besonderes. Man stellte sich einander vor...Muighen, Katzenauge, jedoch hatte jene Ratte nichts zu befürchten, denn sie sah bevor sie recht denken konnte, das was ihr gezeigt wurde, was sie neugierig machte und aufhorchen ließ.
Suzu spürte die Reaktion fast selbst, ihr Bauch knurrte, kannte sie doch das Gefühl von größtem Hunger selbst und doch hatte sie als Mensch keinerlei Probleme in dieser Jahreszeit essen zu finden. Anders die Bisamratte ihr Geist sprach von größtem Hunger und Suzuran zeigte ihre Bilder von den Dingen die den Hunger stillen konnten, Dinge die in diesem Winter ausreichend den Bauch stopfen würden.
Magie drängte sich weiter vor, stopfte sich wie Essen in die Seele des Tieres, Magie erzeugte Bilder, Magie schuf Geschmack und Geruch...aber hatte sie Ahnung wie Gras schmeckte? Sie wusste wie frischgemähte Wiesen rochen, so musste sie auch für jene schmecken, die sie gerne aßen...
Die Barriere des Tieres brach nach und nach, es hatte Vertrauen geschöpft, wollte wissen was die Bedingung war, für das, was dort versprochen wurde.
Die Vorstellung des Dolches war ungenau, verschwommen, verborgen unter der Wasseroberfläche, jedoch verstand das Wesen, schien zu Wissen von was sie sprach, als sie sich erneut anblickten. Eine Sekunde lang ließ sie das Gefühl eines gefüllten Bauches entstehen, zeigte Bilder allerlei Pflanzen, die sie schaffen würde, wenn die Bisamratte ihr den Dolch hinauf...eine Sekunde nur, ein letzter Blick und das Gefühl innerer Aufgeregtheit blieb zurück. Sie war alleine...ob es geklappt hatte? Sie wusste es nicht, würde es bald erfahren.
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Bartimäus stand immer noch am gleichen Fleck. Er konnte seine Augen nicht von dem lassen, was da am Wasser vor sich ging, auch wenn sein Körper nach Bewegung flehte, die ihn warm halten würde. Die Kälte nagte an seinem ruhenden Körper, aber das musste er jetzt über sich ergehen lassen! Zu groß war die Neugierde was weiter passieren würde und er der Beobachteten musste mindestens genauso kalt sein. Sie hatte sich sogar auf den Boden gelegt, waren mit ihrem ganzen Körper auf den eisigen Boden gepresst und wartete ohne eine Bewegung zu machen. Er hatte schon kurz überlegt, ob er zu ihr gehen sollte um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging, ließ es dann aber doch. Es hatte einen Sinn warum sie da lag, bei dem Schilf, dass sie zuvor in den Boden gepflanzt hatte. Noch nie zuvor hatte er gesehen, was Druiden mit Pflanzen tun konnten, aber ihr Einfluss war offenbar groß. Das Schilf sah aus, als wäre es immer schon dort gewachsen, nur der Schnee fehlte. Dabei war das Schilf vor noch gar nicht all zu langer Zeit nicht einmal da gewesen.
Eine schiere Ewigkeit schien er warten zu müssen, bis wieder etwas geschah. War die Zeit eingefroren, so wie er es auch bald sein würde, wenn er sich nicht bald wieder aufwärmen konnte? Es kam ihm so vor, aber schließlich regte sich doch etwas. Nur zu seiner Überraschung war es nicht die Druidin sondern ein Tier, das vorsichtig auf Suzuran zukam. Es sah einem Biber ähnlich, hatte aber einen anderen Schwanz und war kleiner. Was auch immer es war, die Druiden schien darauf gewartet zu haben und bot ihm das Schilf als Futter an. Normalerweise hätte das Tier sicher die Flucht ergriffen, aber der Wächter kannte schon von Cécilia und Nero den Einfluss von Druiden auf Tiere.
Was genau zwischen den beiden aber vor sich ging, konnte er natürlich nicht ahnen. Schließlich verschwand das Tier aber wieder. War es vorbei? Suzuran blieb noch liegen. War sie vielleicht doch erfroren? Viel bewegt hatte sie sich ja nicht. Nein, was auch immer sie von dem Tier wollte, hatte entweder nicht funktioniert oder war noch nicht vorbei. Bartimäus würde also noch etwas länger ausharren müssen.
Geändert von Bartimäus (05.12.2010 um 23:34 Uhr)
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"Dann haben wir diese Frage vorerst geklärt.", sprach Arakos und nickte Runak zu. Auch andere nickten womit der Plan soweit fürs Erste stand.
Ornlu befand das Arakos schon Recht hatte mit seinen Worten über die Königstreuen und Meister Durnir aufsuchen, sofern er lebte schien vernünftig. Sein Blick schweifte durch die Runde die sich erhob, denn mit Arakos Wort hatte man auch die Marschrichtung akzeptiert. Man würde sich in die tiefen Wälder zurück ziehen, wenn die Königstreuen gefährlicher werden würden. Vielleicht klang es feige, aber vielleicht war es auch richtig so. Es gab genug Gerüchte darüber, dass es kein Waldvolk mehr gab.
"Hmm südliche Inseln. Was es da wohl gibt?", sinnierte Ornlu, als er die Höhle wie die anderen verließ und sich vorn Porgan verabschiedete. Er machte sich auf in Richtung Steinwurzelbucht. Bis zur Thingversammlung würde es noch sicher zwei oder drei Tage warten.
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~direkt nach dem Gespräch mit Aramee~
Das Gespräch mit Aramee hatte ihr einiges enthüllt, was sie nicht anzunehmen gewagt hatte. Das Gespräch hatte enthüllt, dass der Irre, der aus Faring gekommen war, Recht gehabt hatte, und dass Kea tatsächlich in orkische Sklaverei geraten war. Ihre eigene Schwester hatte im Krieg um Montera an der Seite der Faringer Orks gekämpft - war sie dazu gezwungen worden? Oder hatte sie das ...? Nein. Nein, keinesfalls. Kea hatte sich ganz bestimmt nicht freiwillig für die Schlacht der Faringer gegen Montera gemeldet. Das glaubte Cécilia einfach nicht. Sie kannte doch ihre Schwester?!
Wie sehr vermochte die Skaverei einen Menschen zu ändern? Wie weit hatte Kea ihre Meinung geändert, zu Orks, zu Kampf, zu Waffen, zu Männern, zu Freiheit? Wenn sie das freiwillig getan hatte, warum? Um zu überleben? Dann hatte sie das nicht freiwillig getan. Und das Gedächtnis hatte sie offensichtlich auch nicht verloren, hatte sie sich doch an Aramee erinnert und ihr zugerufen, zu fliehen. Kea hatte Aramee vom Schlachtfeld gerettet, aber um welchen Preis? Welcher Vergehen hatte Kea sich im Krieg schuldig gemacht? Ziellos wanderte Cé durch den Schnee, auf Antworten hoffend, die niemand ihr geben konnte, hier in Beria. Was war dort in Faring passiert? Sie würde es nur herausfinden, wenn sie selbst hinreisen würde, und das war zu gefährlich, durch den Krieg und auch weil sie sich nicht verteidigen konnte. Verfluchter Krieg, verfluchte Orks! Was mochten sie Kea angetan haben, als sie gefangen war? Womit mochte man ihr gedroht haben, damit sie ihre eigene Familie, ihre eigenen Bekannten und verwandten bekämpfte?!
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Cécilia hatte es endlich geschafft, die Lücke zu finden und schlug sich auch sonst recht ordentlich.
Die Frage war, wann sie einsah, dass sie keine Chance mehr hatte und lieber aufgab, als grün und blau geschlagen zu werden. Eine interessante Frage und der Stabkämpfer war der Meinung, sie war interessant genug, um ihr nachzugehen.
Er erhöhte sowohl die Stärke, als auch die Frequenz seiner Schläge immer weiter, sodass die Schülerin schließlich kaum noch eine Chance hatte, diese abzuwehren.
Allerdings hatte er absichtlich eine neue Lücke gelassen. Seinen linken Arm bewegte er im Gegensatz zum Rechten sehr langsam und plump, sodass es ein leichtes war, ihn an der linken Seite schwer zu treffen, war man nicht gerade damit beschäftigt, ein Gewitter von Schlägen abzuwehren.
Cécilia hatte also drei Möglichkeiten.
Entweder sie versuchte weiterhin sich verzweifelt zu verteidigen, was ihr auf Dauer nicht mehr gelungen würde, oder sie gab auf, was enttäuschend wäre, oder aber sie fand die Lücke und nutzte diese, um die Schlagserie zu unterbrechen, auch wenn sie dabei möglicherweise einige schwere Schläge einstecken musste.
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Kleine Lichtung abseits von Beria...
Knapp surrte die Klingenspitze über den Boden und wirbelte dabei ein wenig des überall herumliegenden Schnees auf, während die Füße mit dem Auftreten voller, gefühlter Gewalt ihre Abdrücke darin hinterließen. Das Knarzen unter den Fellstiefeln war eines, welches in den letzten Minuten desöfteren zu hören war. Auch der Schnee war es, der immer wieder aufgewirbelt wurde und sich langsam wieder auf dem Boden absenkte, von der Hitze, die der sich bewegende Körper ausstrahlte am Schmelzen war. Selbst, als es vom Himmel herab den Schnee fallen ließ bewegte sich der Körper des gestählten Kriegers noch immer wild und dennoch kontrolliert hin und her. Jede einzelne Faser angespannt und den eiskalten Stahl in den verschiedensten Bewegungen durch die Luft schneidend bereitete sich Ryu ein weiteres mal vor. Vor auf eine lange Reise, die auf ihn zukommen würde. Eine Reise, auf der einem alles begegnen konnte und, wäre er nicht ausreichend bereit sein Schwert zu führen, wäre dies seine letzte Reise.
Ein heißes Pochen durchzog seine Adern, schon die ganze Zeit. Als würde er Trommeln des Krieges und das Brüllen einer uralten Kreatur in den Ohren haben bewegte sich sein Körper in völligem Einklang mit dem herabfallenden Schnee und seinen Herzschlägen. Fast schon heiß glühten die orange-roten Augen des Kriegers, den man den Drachentöter nannte. Eine seltsame Art der Trance, die ihn erfüllt hatte und immer wieder gegen unsichtbare Gegner antreten ließ. Dabei gingen ihm die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Alle jedoch darauf gerichtet, das große Unbekannte zu besiegen, welches in der nächsten Zukunft auf ihn zukommen würde.
-Nicht umsonst habe ich Jahre lang gekämpft um frei zu sein... Seit ich ein Kind war...- seine Lungen füllten sich mit der eiskalten Luft, während er einen Schlag um die eigene Achse machte und mit der Klinge im Schneesturm verharrte. -Seit ich zum Töten ausgebildet wurde und auf dem Schlachtfeld stand...- zwei große Schritte machte er nach vorne, dabei heulte ihm der Wind durch das wild herunterhängende Haar und die Klinge schnitt durch den Schneefall hindurch, von links nach rechts. -Seit ich das erste Blut vergoss... Das erste Leben nahm...- die Klinge wirbelte durch die Lüfte, wurde zurückgezogen und in einem kräftigen Ausfallschritt nach vorne gestoßen, beide Hände am Griff, der Blick lodernd. -Kämpfe ich darum, mein eigener Herr zu sein...- das Schwert zog sich zurück, wurde über den Kopf geführt und zur rechten Seite herab geführt. -Frei zu sein... Und ein Leben zu führen, unabhängig von Kriegen und Konflikten...- die Klingenspitze fand ihren Weg zurück zur Lederscheide an seinem Rücken und das leichte Kratzen vom Metall an der Fassung verklang schließlich, als das Schwert wieder ruhte. "Zu leben..." sein Blick ging herüber zu der Gestalt, die dort an einem Baum lehnte. Wie lange sie ihn schon beobachtete - er wusste es nicht. Doch wusste er, wer sie war. -Und zu lieben...- einen tiefen Luftzug und er ging los. Zu ihr. Nun war es Zeit fürs erste zu ruhen...
Geändert von Ryu Hayabusa (06.12.2010 um 23:17 Uhr)
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Steinwurzelbucht
Der Falke schien unruhiger zu werden. Immer wieder schlug er mit den Flügeln und hatte scheinbar das Bedürfnis, ihn zu einem bestimmten Ort zu führen. War er nah? Sollte er sich beeilen?
Aufmerksam blickte sich der Druide um. Er hatte inzwischen einen Ausläufer des Meeres erreicht, wo das Schilfgras im Sommer wohl hoch gestanden hätte. Inzwischen war es fast welk, dunkel und unter der Last des gefallenen Schnees geknickt. Es war ein idyllischer Ort, an dem sie hier eindrangen. Zu dritt waren sie, der Hengst Férach, der unruhige Falke und er selbst, der Druide.
Mit ruhigen Schritten, die dennoch im Schnee knirschten trat Adrastos bis ans Ufer heran und tauchte eine Hand ins eisige Wasser. Es war frostig, frisch und allem Anschein nach salzig, doch war es einfach nur Wasser. Nichts besonderes war hier. Er schüttelte die Hand ab und streifte sich den Rest der Nässe an der Hose ab. Warum war er hier? Es war ein ganz normaler Ort, wie er fand. Ein schöner, idyllischer und ruhiger Ort, doch hier wartete kein Geheimnis auf ihn, nichts, weshalb der Falke ihn hergeführt hätte. Er seufzte und drehte sich um, wieder in Richtung der Wälder, in Richtung Férachs, der dastand und von Zeit zu Zeit unter dem Schnee scharrte und nach dem dort verborgenen Gräsern suchte.
Und in Richtung einer Gestalt, die ihn scheinbar betrachtete. Adrastos runzelte die Stirn. War dies das Geheimnis dieses Ortes? Er trat einen Schritt vor und klopfte mit dem Stab auf den gefrorenen Boden.
„Wer bist du?“ rief er. „Du brauchst dich nicht zu fürchten, ich bin nur ein einfacher Wanderer, der sich verlaufen hat.“
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Lehrling
Am Ufer der Steinwurzelbucht
Schneekristalle zerbrachen knackend unter den hellen Lederstiefeln, die ihre ihren schmalen zierlichen Füße vor der schneidenden Kälte schützten, als sie stehen blieb, um den einsamen Reiter zu beobachten, der mit der Dämmerung die Lichtung am Ufer der Steinwurzelbucht erreicht hatte.
Das Pferd, ob Hengst oder Stute ließ sich von hier aus nicht ausmachen, hatte ein Fell mit rotbraunen Schattierungen. Der Mann selbst, der unweit des Pferdes am Ufer stand, war etwas größer als sie, mit langem etwas wirrem dunklem Haar und einem recht länglichen Kopf. Er trug einen Falken bei sich, wie sie es von den Falknern an den Höfen der Barone der Südlichen Inseln kannte. Er war wie einer dieser schüchternen Junker, die Liron so oft auf die Jagd begleitet hatten.
In dieser kalten Jahreszeit, in der das Licht Innos früher aus den Tagen schwand, als sonst, war es schwer um diese Tageszeit ohne den Schein von Laterne oder Fackel, mehr als die Hand vor Augen und die Schatten und Umrisse der Nacht zu erkennen. Saoirse erkannte nicht viel im Dämmerlicht der heraufziehenden Nacht und wollte schon möglichst unbemerkt den Rückzug antreten, als der Unbekannte sie zwischen den Bäumen entdeckte.
Zunächst wollte sie auf sein Rufen nicht reagieren, sich lieber doch schnell davon machen, aber irgendetwas an der unscheinbaren, aber freundlichen Art des Mannes und die Gewissheit, dass er sie im seichten Unterholz der Pinienwälder sowieso mit dem Pferd einholen würde, bevor sie die Talsohle von Beria erreicht haben würde.
Sei entzündete die Kerze in der Laternen, die sie aus der Lagermeisterei mitgenommen hatte, um sich beim Bahnen ihres Weges durch die Finsternis des nächtlichen Waldes und die festgefrorenen Schneewehen nicht den Fuß durch einen Fehltritt zu verstauchen. Zögerlich wagte sie sich in Mantel und warmem Kleid durch den hohen Schnee hinunter ans Ufer.
Sie kannte keine nichtadeligen Falkner und so verhielt sie sich wie es ihr ihre Großmutter beigebracht hatte und machte trotz des eisigen Schnees einen Knicks und senkte das Haupt.
"Ich bin Saoirse Caireanne de Vyngaan, werter Herr. Erlaubt mir zu fragen, was Euch in die Steinwurzelbucht geführt hat?"
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Steinwurzelbucht
Was hatte ihn hierher geführt? Die Frage der zierlichen Frau war auf eine einfache Art zu beantworten, sowie auf eine schwierige. ‚Dieser Falke hier hat mich hergeführt’ wäre die einfache Antwort. Doch welche Reaktion würde sie wecken? Würde die Bedeutung verstanden werden und der junge Mann als Druide erkannt? Oder, und dies schien ihm wahrscheinlicher, würde man ihn für verrückt erklären, für einen Scharlatan und einen Irren, der lieber auf einen Falken hörte, denn auf seinen eigenen Verstand.
Auch aus der Reaktion der Frau wurde Adrastos nicht klug. Ein Knicks machte sie, in der Dunkelheit des Waldes. Sie musste ihn für jemand halten, der er nicht war, ihrem Benehmen nach zu Urteilen. Er war ein Wanderer, ein Druide und niemand, dem man höfischen Respekt entgegenbringen musste, vor dem man sich verbeugen musste.
„Steh auf.“ meinte er nur verwirrt. Niemand sollte den Kopf vor irgendjemandem beugen müssen. „Ich bin nur ein Wanderer, der sich verirrt hat, wie ich schon sagte. Ich bin in den Wäldern zuhause und immer dort, wohin mich meine Füße, oder die meines treuen Hengstes, tragen.“
Er hatte seine Worte wohl gewählt. Er wollte nicht zu viel verraten, doch konnte man sicher die ein oder andere Andeutung erkennen, wer er war, das er dem Waldvolk angehörte und in dessen Geheimnisse eingeweiht war.
„Seit ich nicht mehr in Silden leben kann wandere ich umher, auf der Suche.“
Adrastos war näher getreten, in der einen Hand den Stab, die andere als Geste seines freundlichen Willens dargereicht. „Man nennt mich Adrastos, und es ist gut ein menschliches Gesicht zu sehen, Saoirse. Die Welt hat sich gewandelt, seit ich das letzte mal in diesen Gefilden umhergestreift bin.“
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Lehrling
Am Ufer der Steinwurzelbucht
Sie erhob sich und musterte sein Gesicht, die schmalen Lippen das eben so schmale Bärtchen.
Wenn er aus Silden geflohen war musste er ein Angehöriger des Waldvolkes sein, oder aber ein feindlicher Spion. Innerlich fuhr sie bei dieser Erkenntnis zusammen. Was sollte sie tun?
War er ein Bruder im Volke war es ein gebot der Barmherzigkeit, ihn von seinem ziellosen Herumirren in der Weltgeschichte zu erlösen und nach Beria zu führen. War er aber ein Spion würde sie entweder diesen jungen Mann oder aber die Gemeinschaft des Waldvolkes tödlicher Gefahr aussetzen.
Doch, wenn er in Silden gelebt hatte, würde man ihn sicher wiedererkennen und im anderen Fall wären in Beria die Wächter, die jeden unwillkommenen Gast schnell überwältigen konnten. Sie musste ihm ja nicht gleich mitteilen, wo es hinging.
"Adrastos ... es ist kalt und die Dunkelheit ist heraufgezogen. Wenn Ihr wollt, so begleitet mich doch ein Stück. Ich biete Euch an, die Nacht in meinem bescheidenen Heim, im Warmen zu verbringen. Ihr könnt eure Suche doch auch sicher morgen fortsetzen. Wollt Ihr?"
Sie rückte den Lederriemen zurecht, an dem das pralle Reisigbündel hing, welches ihr eigentliche Grund für den abendlichen Marsch zur Bucht gewesen war, und sah ihn offen, freundlich und erwartungsvoll an.
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Steinwurzelbucht
Waren es ein, zwei Stunden gewesen in denen sie ihre Magie hatte spielen lassen? Der Tisch war reichlich gedeckt worden, aus Samen waren Pflanzen geworden, Pflanzen, die für jenes Tier das Überleben im Winter bedeuten würde.
Noch immer war sie damit beschäftigt ihre Magie zu halten, spürte klar die Stärkung und dazugewonnene Ausdauer, die durch den Einfluss des Druidensteines in Al Shedim auf sie gewirkt haben musste.
Wie es war solch einen Gegenstand selbst zu besitzen? Seine ganze Macht auszukosten, musste solch eine Beherrschung erfordern, musste einen stärken Willen erfordern...ob sie je in den Besitz eines solchen Steines kommen würde? Es wussten vielleicht die alten Bäume...die Natur, die Pantherinnen, Suzuran würde es jedoch erst erfahren, wenn es soweit war...
Samen platzten weiterhin auf und formten sich zu Grünpflanzen und Futter für die Bisamratte, die immernoch für sie auf Tauchgang nach Ornlus Dolch war. Die Erschöpfung kroch ihr so langsam und unmerklich in die Knochen, wie es auch die Kälte tat, ob es wohl Einbildung war? Denn der Mantel wärmte doch. Lediglich Gesicht, Füße und Hände waren vom magischen Wunderwerk nicht bedeckt.
Warum musste er seinen dummen Dolch auch im Winter verlieren? Eine Fußmassage nach einem heißen Bad war das mindeste was er für sie tun sollte...dieser Blödmann, wenigstens hatte er ihr genug Samen im Beutel mitgegeben, dass sie dem Tier Versprochenes auch einlösen konnte.
Nachdenklich blickte sie auf das Gebilde, das ihr aufgrund der wachsenden Größe bald aus der Hand fallen würde und sich am Boden angekommen, manipuliert durch ihre Magie mit aller Kraft tief in den eisigen Uferboden bohren würde, wo sich dann Wurzelstränge und Verästelungen in das Erdreich verflechteten.
Was das Wasserkaninchen mit alledem am Ende machen würde, war ihm überlassen...es war eine ausreichende Gegenleistung.
Langsam versiegten blaue Stränge, zogen sich zurück in den erschöpften Körper, der sich sehr nach einem bequemeren Untergrund sehnte.
Einen Moment drehte sie sich auf den Rücken, faltete die Arme unter den Kopf und schloss die Augen...wartend, lauschend bis sich das Wasser wieder regen würde.
Erschöpfung übermannte sie einen Moment, erneuter Sekundenschlaf ausgelöst durch die plötzliche Wärme, die sie zu durchströmen schien, welch schöner Traum es war.
Die Sonne schien auf ihren Körper herab, auf ihrem Bauch die Bisamratte, die den Dolch niederlegte und sich dann zum Fressen auf zum vollbewachsenen Ufer machte und ihr keine Aufmerksamkeit mehr schenkte.
Glänzend in der Sonne lag Ornlus Dolch in ihrem Schoß. Sachte strich sie über die Klinge, die schärfer als angenommen war, schnell zog sie ihre Hand zurück, steckte den blutenden und schmerzenden Finger in den Mund und wachte auf...
Kopfschüttelnd richtete Suz sich auf, es konnten nur Minuten gewesen sein...nichts war zu sehen, nichts zu hören...würde es etwa nicht klappen?
Die Hände abstützend um sich zu erheben, spürte sie den leicht stechenden Schmerz in der Innenfläche der Hand, hob sie und blickte an jener Stelle wo die Hand eigentlich den Boden berührt haben sollte auf das glänzende, wunderschöne Stück, das ihr schon in ihren Träumen begegnet war.
Die Bisamratte hatte wohl die Belohnung angenommen und die Gunst der Schlafminute genutzt um sich Menschenscheu wie sie war, wieder aus dem Staub zu machen.
Fluchend und doch zufrieden hob sie sich die leicht blutende Hand, ließ den Dolch in einen etwas größeren Beutel gleiten, um sich zurück nach Beria aufzumachen.
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Steinwurzelbucht
Kurz überlegte der Wanderer. Diese Frau schien ihm einen aufrichtigen Eindruck zu machen. Sie kam ihm nicht wie eine Lügnerin vor, die ihn in die Irre führen wollte und selbst wenn – er sah keine Waffen an ihr, er hingegen war wehrhaft und zu Pferde auch weitaus schneller. Er umklammerte seinen Stab. Nur für den Fall...
„Ich kann nicht eben behaupten, die Aussicht auf eine Nacht in dieser Kälte bereitet mir Behagen.“ entgegnete Adrastos und ging erst einige Schritte in die entgegengesetzte Richtung. Doch nur, um Férach zu holen, ihm über seinen starken Hals zu streicheln und mit dem Hengst an seiner Seite zurückzukehren. Der Falke hingegen saß inzwischen auf seiner Schulter und war seltsam ruhig. Vielleicht wegen der Frau, vielleicht, weil er schlicht müde und erschöpft war, oder einfach wegen eines ganz anderen Grundes.
Leise gähnte der Druide, während er Saoirse folgte, die mit ihrem Reisigbündel auf dem Rücken vorausschritt. Der lange Ritt von Al Shedim aus hatte ihn erschöpft und müde gemacht, doch stand er noch fest auf den Beinen.
„Wo genau ist dein bescheidenes Heim?“ fragte er neugierig. „Ich kam von dort, habe allerdings keine Hütte gesehen.
Und – kann ich mit dem Reisigbündel helfen?“
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Eine eisige Ewigkeit später in der Suzuran immer mehr und noch mehr Schilf heranwachsen hatte lassen war das rattenähnliche Tier endlich wieder aufgetaucht, war zu der Druidin gehuscht und kurz darauf wieder verschwunden. Diesmal jedoch bewegte sich die Frau wirklich nicht. Dieses Tier musste doch der Grund für das sein, was sie da tat, also musste sie doch auch reagieren! Aber sie rührte keinen Finger und dann war das Lebewesen auch schon wieder verschwunden und Suz lag immer noch da als wäre sie eingeschlafen. Das verhieß bei diesen Temperaturen nichts Gutes und schließlich war es Bartimäus egal ob er sie störte oder nicht, er musste sich vergewissern, dass alles in Ordnung war.
Seine Glieder dankten es ihm, als er sich endlich wieder in Bewegung setze und auf die Frau zusteuerte. Von Wärme war natürlich noch lange nicht die rede, aber immerhin kam er sich nicht mehr ganz so starr vor.
Auf seine Füße achtend um nicht auszurutschen und im kalten Schnee zu landen, bemerkte er gar nicht, wie auch die Druidin sich wieder regte und als sein Blick schließlich das nächste Mal auf sie fiel, stand sie schon wieder da.
"Oh! Äh... Bewahre!" begann Bartimäus.
"Ich habe dich hier liegen sehen und wollte mich vergewissern, ob auch alles in Ordnung ist, schließlich ist es bitterkalt!"
Schnell rechtfertigte der Wächter sein plötzliches Auftauchen, damit sie nicht glaubte er hätte sie ausspioniert, obwohl das ja sogar teilweise der Fall war.
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Er wurde schneller, gerade, als sie eine Art Prinzip herausgefunden hatte. Angesichts der vielen auf sie einprasselnden Schläge zog sie es vor, eher defensiv zu bleiben. Ihre Arme wurden allmählich schwer, weil sie den Stab hochhalten und Samarus kontra geben musste. Was bezweckte er damit? Wollte er seine Stärke demonstrieren? Nein, das glaubte sie nicht. Das würde ja bedeuten, dass sie ihm ebenbürtig wäre, und das war sie noch lange nicht, da war sie sich sicher.
Fast hilflos bemerkte sie, wie sie zurückgedrängt wurde, an Boden verlor. Immer und immer wieder schlug er zu, schnell, meisterlich, und immer schneller und schneller wurde sie zu blocken gezwungen. Wollte er sie umbringen?! Sie beschloss, diese Anordnung, die fest zu sein schien, zu durchbrechen. Statt nur zu blocken, wollte sie sich Luft verschaffen, und so schnell sie reagieren konnte, leitete sie Samarus' nächsten Schlag nach rechts ab und schlug zu, wurde aber im Gegenzug vom anderen Ende seines Stabes getroffen.
"Au!"
Das war nicht ganz das Erhoffte, und es ging weiter, Samarus schlug und sie zog sich zurück. Immer wieder fragte sie sich, was er damit bezweckte, was bei allen Göttern er da wollte. Wieder versuchte sie, aus dem Gefüge auszubrechen, kassierte diesmal sogar zwei Schläge, war einfach nicht schnell genug. So viel zu ihrem Vorhaben, ihn nicht grün und blau schlagen zu wollen, er vermöbelte sie förmlich! Da lobte man sich doch diese Gentlemen, die sich standhaft weigerten, Frauen etwas anzutun. Hach, wären doch nur alle Räuber und Vergewaltiger so!
Cé riss sich zusammen und probierte einen dritten Ausfall, schlug nach seinem - von ihr aus gesehen - rechten Arm, den er irgendwie langsamer zu bewegen schien. Ob das die Schwachstelle war, die er ihr absichtli-
"Aua!"
Zu viel nachgedacht, zu wenig gekämpft. Zischend sog sie die Luft zwischen den Zähnen ein und besann sich wieder aufs Blocken.
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