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Will dieses Gör mich eigentlich verarschen?!
Gerade als der Hexer zurück keifen wollte, deckte ihn sein Gegner auch wieder weiter mit schnellen Schlägen ein. Es war nicht schwer sie zu parieren doch lag hinter den Hieben solch ein Druck, dass Trilo langsam Schritt für Schritt zurück gedrängt wurde. Explosionsartig duckte sich trilo um von einen mit leicht drehenden Klingen wieder empor zu steigen und so die Klinge des Feindes von sich weg zu lenken. Es war eine Kopfnuss,w elche der ehemalige Ritter dem Dieb verpassen wollte, doch hüpfte dieser genau in diesem Moment zurück und warf, wie Trilo zuvor, sein Schwert auf den Feind. Nur knapp verfehlte die Waffe seinen Kopf, so gut war der intuitive Wurf.
"Junge, das Ding ist eh zu schwer für dich. Dir liegen leichtere Waffen mehr bei deinem Stil. Und zu deinem magie-gelaber. wenn ich wollte, dann wärst du längst tot,w enn ich auf wahre Macht zurück greifen wollen würde. Doch dies hier ist ein Turnier für Kämpfer mit blankem Stahl! Und selbst wenn... meine Art des Wirkens ist eine andere als die Dracos. Sieh selbst..."
Es war mitlerweile nicht mehr viel mehr als ein Fingerzeig nötig um einen etwa kleinkindkopf-großen Stein vom Boden herauf schweben und danach auf seinen Gegner schleudern zu lassen. Er war wirklich gut voran gekommen in den letzten Tagen und Wochen.
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Erschrocken wich Dennik aus.
"Ihr verdammten Magier und eure Verfluchten Götter!", schrie Dennik voller Wut. Er war außer sich. Diese Macht gierigen Kerle, die sich vor ihren Göttern nieder warfen. Gab es bei diesem Turnier überhaupt einen richtigen Kämpfer, ohne Magie außer Scorp und er selbst? Ok Rethus, aber warum durfte er nicht gegen den Antreten?
"Dennik griff wieder an wütend und schwang das schwere Schwert über seinem Kopf und ließ es auf den Krieger nieder knallen. Er wusste, dass er jetzt anders Kämpfen musste und da er kein Machtprotz war wie Scorp, blieb ihn nur die Defensive Kampfart, solange er dieses Schwert hier führte, deswegen, schlug er nicht noch einmal, sondern wich wieder etwas zurück.
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Er lauerte dort drüben, nur wenige Schritte vom hexer entfernt. Mit seinem Schwert. Die Defensive lag ihm nicht, das spürte jeder der den Knaben ansah beziehungsweise seine bisherigen Kämpfe verfolgte. Und doch war dieser taktische Vorteil für Trilo, denn er müsste nur warten bis sich Dennik nicht mehr halten kann und losstürmt, scheißegal.
Mit einer fast schon verstörend verzerrten mimik starrte Trilo nun den Straßenköter an und halb schreiend maulte er seinen gegenüber an.
"Hast du gerade behauptet ich würde irgeneinem dieser nichtsnutzigen, verfluchten und vor allem überflüssigen Götter dienen?! Du hast ja sowas von überhaupt keine Ahnung... diese Macht, habe ich einem Göttersohn gestohlen. ich diene keinem Gott, nur mir selbst. Und das empfehle ich auch jedem anderen halbwegs intelligenten Wesen auf dieser verfluchten Welt!
Du willst einen ehrlichen kampf? Mann gegen Mann? Okay. Dann schmeiß dein Schwert weg und nimm das hier. Jeder nur eine Klinge. Dieselbe Waffe. Kein Magieeinsatz, nur blankes Können und noch blankerer Stahl!"
Wutentbrannt schmiss trilo seinem gegenüber eine seiner Reihenklingen vor die Füße und legte danach rasch seinen schweren mantel ab. Mit nacktem Oberkörper ging er in eine Konter-Grundposition und wartete darauf, dass Dennik das Schwert endlich annahm und es auf die letzten Augenblicke des Kampfes zuging.
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Dennik hob das leichtere schnellere Schwert auf und freute sich innerlich, warum wollte Trilo, dass Dennik seine schnelle Art ausleben konnte? Lag dahinter ein Trick? Oder war dieser Hexenmeister einfach nur erbost über die Sache mit den Magiern und Göttern? Fragte sich Dennik, konnte sich jedoch nicht mehr darum kümmern, da Trilo immer näher kam.
Dennik zuckte nur mit den Schultern und dachte sich um so besser für mich.
Er stürzte wieder auf den komischen nicht gläubigen Magier zu und stach und schlug wie noch nie zu vor.... in diesem Kampf.
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Den heutigen Kampf wollte olirie keinesfalls verpassen. Es kämpfte schließlich wieder der Junge, der die halb kahle Frau besiegt hatte gegen den Sieger des Kampfes, bei dem er leider nur den Ausgang gesehen hatte. Er wollte sehen, ob der ältere wirklich so ein gestandener Kämpfer sei, wie nach seinem ersten Kampf behauptet wurde und ob der Junge für sein Alter tatsächlich so gut war, wie er sich in seinem ersten Kampf gab.
Nach den ersten Schlagabtauschen wusste olirie, dieser Kampf würde seine Erwartungen erfüllen. Ein wenig weniger Konversation wäre zwar sicherlich nicht verkehrt gewesen, doch behinderte sie die Kämpfer anscheinend auch nicht. Im Gegenteil, es schien eher, als wären sie mit jedem Wort, welches gewechselt wurde zunehmend ehrgeiziger und angriffslustiger. Zu schade, dachte olirie, dass man hier oben auf der Tribüne nicht verstand, was die Kämpfer sich gegenseitig an den Kopf warfen. Doch ihren Gesichtsausdrücken nach zu urteilen, mussten es die schlimmsten Beleidigungen gewesen sein, die ihnen Anscheinend bis ins Mark drangen.
Der Junge hatte seinen Gegner anscheinend derart gekränkt, dass sie die Ausgangssituation des Kampfes veränderten. Beide wechselten ihre Waffen. Sie kämpften nun jeder mit demselben Schwert. Und wie sie kämpften. Wenn man die vorherigen Minuten schon als fulminant bezeichnet hätte, so raubten die jetzigen den Zuschauern geradewegs den Atem vor Anspannung. Wer würde zuerst zu Boden gehen? Wer als erstes schwerer verwundet? Und vor Allem, wer würde den Kampf gewinnen?
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Der Glatzkopf hatte seinen Kampf gegen Berash verloren. Obwohl ihn so etwas immer sehr unwohl gestimmt hatte, störte es ihn dieses Mal nicht. Im Gegenteil, es baute ihn auf, sich noch mehr ins Zeug zu legen. Rethus begann sich dafür zu interessieren, Kampftechniken zu erforschen. Er hatte kurz nach dem Kampf gegen den Emir ein inneres Verlangen etwas Neues auszuprobieren. Was Berash konnte, würde jeder erlernen können, der es nur wollte. Dem Grufti wurde bewusst, dass es viel Können benötigte, um solch einen Assassinen überhaupt erst einmal einen Grund zu geben, diese seltsame Magie, oder was auch immer es war, einzusetzen. Deshalb würdigte er auch die Kampfkunst von Sir Scorpion, denn Draconiz war bei ihrem Duell förmlich zu seinen Tricks gezwungen gewesen.
Damit stand eines für Rethus fest: Er wollte besser werden, viel besser…
„Rethus?“ David, der Barbier aus ihrer abtrünnigen Rebellengruppe, riss ihn aus seinen Gedanken. „Wo willst du hin?“
Der Glatzkopf stand im Durchgang des Turmes nach draußen. Kurz hielt er inne, dann antwortete er: „Ich muss trainieren.“
„Nein, das kann ich nicht zu lassen“, entgegnete der Barbier. „Drei Tage läufst du jetzt schon mit den zwei Verletzungen von deinem Kampf herum. Sie könnten sich entzünden. Lass sie mich doch behandeln.“
„Ich habe dir schon zweimal gesagt, nein, es geht.“
David kam auf den Glatzkopf zu. „Aber Rethus, die Wunden müssen gereinigt werden. Und nähen muss ich sie auch.“
„Wenn du mir helfen willst, dann komm mit. Die Luft soll meine Wunden…“
„Rethus, du gehst nirgendwo hin“, funkte Bruce nun dazwischen. Der stämmige ehemalige Agent der Untergrundrebellion lehnte gegen den Türrahmen. „Wenn du dich nicht behandeln lässt, gehe ich. Glaub mir, das mach ich wahr.“
Zuerst war der Glatzkopf verärgert, doch dann raffte er sich zu einem Grinsen auf. „Du verdammter Erpresser.“ Bruce lachte.
„Na gut, dann mach mir diese beschissenen Wunden zu“, richtete der Schwarzgekleidete nun seine Aufmerksamkeit auf David, während er seinen langen Mantel auszog. „Aber beeil dich.“
Rethus wollte eine Revanche gegen Berash… irgendwann, wenn er wieder auf ihn treffen würde und noch mehr Erfahrung mitgebracht hatte; und wenn er eine neue Kampftechnik beherrschte. Und dabei fand er in diesem Moment plötzlich Gefallen an dem Kampf mit zwei Klingen. Ob ihn wohl jemand darunter unterrichten konnte?
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Endlich hatte sein Gegenüber das Schwert aufgehoben. Später würde sich der hexer eh noch selbst am liebsten ohrfeigen das gute Schwert in den dreck geworfen zu haben. langsam aber sicher schritt er in einer Spirale um und auf seinen Gegner zu. Die Klinge nach wie vor erhoben. Dennik war der erste, welcher einen Angriff startete. Trilo hingegen blieb ruhig. In diesem moment herrschten keine Emotionen mehr in seinem leib. Einzig das Kalkül lies ihn agieren. Dies war nicht imemr die sicherste, oder erfolgreichste Methode zum kämpfen, aber mit Sicherheit die, mit der größten Genauigkeit. Zumindest bei diesem Hexer. Zielsicher lenkte er einen Schwerthieb anch dem anderen ab. Immer höher schraubte der angebliche meisterdieb seine Geschwindigkeit, doch imGgegensatz zu den vorigen Angriffswellen blieb Trilo nun mit einem sicheren Stand an derselben position; die Augen immer starr auf seinem Gegner ruhend und seine Bewegungen analysierend.
Er lenkt meistens den Schwung aus Drehungen in seine Schläge und agiert viel mit dem letzten zehntel des Schwertes um so durch die geschwindigkeit und Wucht beim Auftreffen zu erhöhen. Intelligent. Ich mache es eigentlich genauso die meiste Zeit. Jedoch hat er ein Problem damit noch weiter seine eigene Kraft mit in den SChlag zu legen. Offenbar beherscht er dies noch nicht ganz und muss zwischen kraft und geschwindigkeit bei jedem Schlag wählen. Das heißt mit purer Kraft ist er mir unterlegen. Gut.
Wie aus dem Nichts trat Trilo seinem gegner gegen das Standbein und rutschte danach unter dessen Klinge durch um in den Rücken des endigen Kämpfers zu kommen. Wie nicht anders zu erwarten drehte sich dennik sofort wieder mit woraufhin Trilo erneut gegen das Standbein hämmerte und danach auf Abstand ging. Nur einen Augenblick später schoss er auf den jungen mann zu und täuschte einen kräftigen Hieb in der Senkrechte an umd dann doch in einer leichten Kurve an Dennik vorbei mit der Breitseite des Schwertes noch einmal gegen das Knie des Standbeines zu donnern und wieder auf Abstand zu gehen.
"Es ist vorbei, Dennik."
Mit einem gewalltigen Satz schnellte der hexer auf seinen Gegner, oder viel mehr Opfer zu und wandt sich mit einer Drehung um selbigen herum. Dennik, welcher wie gewohnt sich mitdrehen wollte, war nun langsamer als zuvor und konnte nun nicht mehr vollständig mithalten. Endlich gelang es dem ehemaligen Ritter in den Rücken des Feindes zu gelangen. Mit einem wuchtigen Hieb schnellte die Klinge senkrecht in die Höhe und schlitzte das kreuz des Diebes auf. Das leichte Leder der Rüstung hatte der selten gebrauchten, übertrieben scharfen waffe nicht viel entgegen zu setzen. Mit einem langen Schnitt trennte sich das Leder und Blut spritzte dem hexer entgegen.
Es war vorbei.
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"AHHHH!", brüllte Dennik auf.
Trilo hatte ihn besiegt... Dennik hatte es eh vermutet. Trilo war ihm überlegen gewesen, von vorne herein. Er war ein Hexer und älter, hatte wesentlich mehr Erfahrung und und und... Ja Dennik hatte gut gekämpft und er würde irgendwann genau so gut werden, wie Trilo, oder gar noch wesentlich besser, man konnte es nie wissen aber zurzeit war er eben doch noch zu Straßenjungen-haft, zu klein... zu schwach und noch nicht bereit für so einen Gegner.
Der junge Dieb viel getroffen zu Boden. Er spürte die Wunde am Rücken gar nicht. Nur das Pochen seines Herzens konnte er hören. Doch er stand nicht wieder auf, wie Scorp, nein Dennik wusste, dass er keine Chance mehr hatte. Er blieb liegen und akzeptierte so die Niederlage.
Eine einzige kleine Träne floss ihm die verdreckte Wange hinunter, aber nicht weil er verloren hatte weinte er, nein, es war wegen der Lederrüstung... sie war kaputt... Rheinolds Rüstung war kaputt... seine einizge und letzte Erinnerung an sein Leben oder besser gesagt an sein früheres Leben in Vengard. Nun war wirklich das letzte Band zu Vengard "zerschnitten" wurden. Nichts gab es mehr... die Assassinen Kerle, waren tot, jedenfalls einer von ihnen, er war nun mehr als nur ein Straßendieb... aus ihm würde wirklich etwas werden... er war ein Schatten der Straßen!
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"Ich denke drüber nach"... so hatte er Dennik vertröstet... ja was hätte er sagen sollen? Dass er sich eigentlich darauf gefreut hatte, den lästigen Klotz am Bein loszuwerden? Endlich befreit vom Wissensdurst Denniks zu den südlichen Inseln zu reisen und sein Glück auf ein neues zu versuchen?
Nun nach einer Weile hatte er sich eingestehen müssen, dass das auch nicht ganz der Wahrheit entsprach. Bei allem Potenzial Denniks die Nerven Scorps aufs übelste zu strapazieren, so hatte er den kleinen Jungen auch Lieb gewonnen, er mochte es wie der kleine zu ihm aufsah, ihn bewunderte und von ihm lernte. Ja an sich war es Dennik der Scorps Leben wieder einen Sinn gegeben hatte, der ihn auf den richtigen Weg zurückgeführt hatte und den Veteranen mit seinen Fragen selbst zum nachdenken angeregt hatte. Ja ihn gar auf die Probe gestellt hatte, was er wirklich wollte... Scorp hatte sich ja sogar fast umentschieden, war schon kurz davor gewesen sich dem Waldvolk, wie es Ryu genannt hatte, anzuschliessen.
Doch hier am Ende der Welt, im dreckigen Bakaresh, hier hatte er zurückgefunden zu dem, was er eigentlich war. Er war ein Krieger, geboren um zu kämpfen... und als Krieger würde er auch untergehen. Hier in Bakaresh der Ödniss dieser Welt hatte er ein neues Ziel gefunden, Hexer und Magier, sie mussten sterben, sie waren das wahre Übel dieser Welt, verhinderten Ehre und Rechtschaffenheit, dienten als Werkzeuge der Götter auf dieser Erde dabei sollten die Götter ihre Finger schön bei sich behalten und es den sterblichen Völkern überlassen was sie wollten.
Ja die Hexer mussten sterben, aber erstmal galt es endlich einen normalen Kampf auszufechten.
Nachdem Dennik am gestrigen Abend gegen Trilo verloren hatte, hatte der Hüne den verletzten Strassenjungen aus der Arena getragen und, so wie es der Junge für ihn getan hatte, ihn bei den Heilern abgeliefert.
Dass er vom Arenameister wenig hielt, hatte er niemandem erzählt, aber Dennik so schnell nacheinander antreten zu lassen, war unter aller Sau... aber Gerechtigkeit kannte an diesem dreckigen Ort sowieso niemand. Sollten Dennik und seine Freunde wirklich mit Scorp zusammen bleiben, so mussten sie ihr Tavernenprojekt begraben und weg von hier...
Heute stand der Hüne selbst wieder in der Arena, seine Wunde war gut angeheilt und störte ihn kaum... im Kampf sowieso nicht, er würde sie wohl erst danach wieder spüren... wenn er feststellen musste, dass sie wieder aufgerissen war. Lächelnd schritt der Veteran in die Arena. Heute hatte er seine einhändige Streitaxt mitgebracht, er hatte Rethus letzer Kampf zugeschaut... der Junge kämpfte einhändig und hatte seine Chance verdient... auch wenn es damit galt Scorp in seine wahren Disziplin zu schlagen, die Zweihandaxt war ein Zerstörungswerkzeug, eine Grosse Wumme die Eindruck schindete und gut gegen grosse oder viele Waffen einzusetzen war, seine Streitaxt hingegen war seine wahre Waffe, mit ihr kannte er sich aus, schon seit Ewigkeiten.
Die Waffenwahl hatte auch einen weiteren Grund... der Brustpanzer seiner Rüstung war zerstört... das hiess er musste auf Schutz verzichten... das zu kompensieren war am einfachsten mit Schnelligkeit, ausserdem erlaubte ihm weniger Rüstung mehr Wendigkeit.
Um etwas beeindruckender zu wirken, liess der Hüne gleich jegliche Oberkörperbedeckung weg, nur der Verband und zwei Gurte die die Schulterstücke in Position hielten, zierten seinen Muskelbepackten Oberkörper.
Als er die Arena betreten hatte, jubelte man ihm freudig zu... er hatte wohl schon die ersten Fans in diesem Drecksloch... der Hüne ignorierte den Pöbel, sie ergötzten sich an unfairen Kämpfen, an Hexern... was wollte er mit diesem Abschaum zu tun haben? Sollten sie ihr Gold beim Wetten ruhig verlieren.
Kaum war der Hüne in Position betrat auch Rethus den Platz, der Hüne liess seine Axt einige Male provokant durch die Luft kreisen, ehe er sich breitbeinig hinstellte und, die Axt immer noch in der Hand, die Arme vor seiner muskulösen Brust verschränkte.
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Auch wenn es half, das tägliche Training wieder regelmäßig auszuführen, durfte er auch nicht überstützt ein Kampftraining aufzunehmen. Noch nie war jemand von Heute auf Morgen zum Meister geworden. Das meiste würde wohl die Erfahrung mit sich bringen. Und der Kampf gegen Berash war wirklich eine sehr gute Erfahrung gewesen. Stärke und Größe war eben nicht alles, das war dem Glatzkopf natürlich schon vorher bewusst gewesen. Nur Berash konnte ihm dies noch einmal so richtig unter Beweis stellen. Er hatte noch nie einen schnelleren und wendigeren Gegner gehabt wie den Emir.
Berash besiegte ihn. Mal schauen, wie das bei dem nächsten Gegner aussah. Dieser gehörte zu einem völlig anderen Kaliber. Es handelte sich um Sir Scorpion, der sehr hünenhaft und verdammt kräftig wirkte. Sein Bild erinnerte an einen Nordmann. Noch dazu war er von sehr großer Statur. Im Endeffekt machte ihn das zu dem genauen Gegenteil von Berash; ein Grund mehr, gegen ihn antreten zu wollen. Schließlich konnte Rethus auch hier neue Dinge lernen, vor allem da er diesen Kerl nicht zu unterschätzen hatte. Sir Scorpion gehörten zu den wenigen Nordmännern, wenn es denn einer war, die Rethus so meisterhaft mit einer Axt umgehen sah.
Der Hüne stand mit eben dieser Axt im Ring, ihm gegenüber der Glatzkopf. Ihr Kampf war am heutigen Tage.
Rethus wog noch einmal ab, wie das Kampfverhalten von Scorpion vermutlich werden würde. Der Kerl hatte das Bild eines Bullen und trug eine Axt. Es würde wahrscheinlich so werden, dass Rethus hier der schnellere von beiden war, aber eben nicht der kräftigere. Der Schwarzgekleidete musste auf Schnelligkeit setzen, mehr ausweichen als parieren. Eine Parade konnte schnell mal Schmerzen in den Armen auslösen, was nicht besonders vom Vorteil für den weiteren Verlauf des Kampfes wäre, oder noch schlimmer, er würde schnell entwaffnet werden. Selbst ein sehr erfahrener Krieger würde sein Schwert aus den Händen verlieren, wenn er solch eine Axt gegen seine Waffe geschlagen bekam. Der Grufti musste auf der Hut sein.
Wie immer wartete der Gegner. Langsam wurde Rethus bewusst, dass dieser Kampfstil der meistvertretene unter Kriegern war. Schließlich war die Siegeschance damit wesentlich höher. Aber was war, wenn man sich gerade in einem offensiven Kampfstil schulte? Der Glatzkopf wusste, was er zu tun hatte. Langsam ging er auf den Hünen zu, womit der Kampf begann. Wenige Sekunden lang liefen sie vor einander im Kreis her, bis Rethus entschloss, den ersten Zug zu machen. Er wollte dieses Mal nicht gleich angreifen, wie er es bei Berash getan hatte. So kam es überraschender…
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Mentaler Kampf... irgendjemand hatte es einst so genannt... vieleicht war es der Hüne selbst gewesen, aber im Endeffekt war es egal. Scorp kannte sich aus, war lange genug im Kriegsgeschäft tätig, hatte schon genug Duelle geschlagen um die Zeit richtig zu nutzen, in der sich Kämpfer gegenüber standen... oder sich wie wilde Löwen umkreisten.
Wer abwartete verlor, es gab keine bessere Möglichkeit einen unerfahrenen Kämpfer zu überaschen, als beim umkreisen im richtigen Moment lozupreschen. Einem wahren Meister... oder wie Scorp es lieber ausdrückte, einem sehr weit vortgeschrittenenen Kämpfer... hingegen gab man in dieser Zeit viel Preis... man provozierte, wog ab, schritt nach vorne zurück, zur Seite... jede einzelne Bewegung verriet etwas über den Kämpfer, ob es nun seine Finten oder seine wahren Züge waren, in einem langen Kampf konnten einen die ersten Schritte verraten.
Rethus war kein Anfänger, aber auch kein Kämpfer der schon so lange dem Pfad des Kriegers folgte, wie Scorp... oder vieleicht nicht so intensiv, aber das war hier nicht relevant.
Plötzlich beliess es sein Gegner nicht mehr beim provokativen Schritt nach vorne, nur um gleich wieder zurückzutreten, nein er griff an. Ein guter gezielter Schlag, den der Hüne erstmal von sich wegschlagen musste, sodass sich Rethus Klinge weit vom Nordmann entfernte und ihn zum Zeitpunkt des zweiten Schlages bereits ausser Reichweite befinden liess. Nicht viel, aber ein guter Kämpfer konnte die Länge der Waffe, die das Gegenüber schwang schnell einschätzen.
Die Menge kam durch diesen ersten aufwärmenden Schlagabtausch langsam in Fahrt und johlte den beiden zu. Die beiden Kämpfer indes liessen wieder etwas Abstand zwischen sich... durchatmen musste noch keiner, es galt viel mehr wieder in eine gute Ausgangsposition zu kommen.
Der Hüne hatte seine schnell gefunden und griff sogleich auch wieder an und liess eine Kombination aus schnellen, aber doch weiten Schläge auf sein Gegenüber nieder, der versucht war dem heftigen Angriff möglichst auszuweichen.
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Der Grufti hatte es hier mit einem wahren Brocken zu tun. Zuerst noch von dem ersten Angriff zurückgewichen, blockte sein Gegner die Angriffe dann zügig ab. Anschließend stoben sie wieder auseinander, ehe Scorpion auf seine Weise ein paar Angriffe einsetzte. Die Hiebe mit der Axt kamen nicht so schnell wie die eines Schwertes; für den Glatzkopf ein Vorteil: Jeder Angriff war zeitlich etwas berechenbarer. Was im Gegenzug eher schwer zu berechnen war, wäre die Kraft, die hinter einem solchen Hieb schlummerte. Rethus konnte verstehen, dass ein Krieger diese Wucht auch nicht wirklich ausprobieren wollte.
Wie geplant wich Rethus den Angriffen des Hünen aus. Eine Parade riskierte er hier nicht. Nach ein paar Hieben bot sich endlich die Möglichkeit für den Gegenangriff. Scorp führte noch einen Hieb, der quer Rethus treffen sollte. Dieser rollte sich augenblicklich nach hinten ab, entging so dem Schlag, und stieß sich aus dem anschließenden Hockstand nach vorne ab. Aber sobald kam die feindliche Waffe wieder in die gewünschte Position zurück. Das gefiel dem Schwarzgekleideten gar nicht. Es war zu früh. Statt einem gezielten Gegenangriff schlitterte er zwischen den Beinen des Hünen hindurch, der jedoch dabei ein Stück nach vorne lief. So entging er einem Schnitt, den Rethus mit seinem Schwert an der Wade verpassen wollte.
Und wieder standen sie sich gegenüber. Beide kamen einfach nicht dazu, einen ersten sauberen Treffer zu landen…
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Der Hüne lächelte... er war gut, vorallem schnell und geschickt... aber der Hüne hatte Dennik in den letzten Wochen und Monaten genau in dieser Kampftechnik unterrichtet, wenn Rethus ihn wirklich überraschen konnte, dann war das eben mit diesen akrobatischen Manövern, die der Hüne aber auch aus eigener Erfahrung kannte.
Er selbst bevorzugte ja den Einsatz von schnellem Körperbeinsatz offensiv einzusetzen... vieleicht sollte er diesbezüglich wirklich weiter an seiner Schildtechnik arbeiten, würde er sich mit dem Schild schützen können, wäre alle Energie mit der Axt im offensiven einsetzbar..
Langsam hatte der Veteran aber genug vom spielchen spielen. Der Pöbel hatte genug unterhaltung und sie konnten sich dem ernst des Kampfes widmen.
Der Vorteil eines Körpers, den Scorp bessas, war, dass er seine Einhandaxt merkbar schneller einsetzen konnte als andere Menschen... hinzu kam sein Training bei Scatty... es gab wohl wenige Menschen auf dieser Welt die einen so mächtigen Körper wie Scorp besassen und ihn noch dazu so schnell und geschickt bewegen konnten.
Der Hüne war sich dem nicht nur bewusst, wenn es eines gab, das er nie vergessen hatte, dann dieser Umstand. Selbst in der einsamen Ödniss Nordmars oder der Wüste, hatte er seinen Körper stets im Schuss gehalten... nein keine Schönheit, sowas brauchte der Hüne nicht, er war eine Kampfmaschiene.
Erneut startete er einen Angriff, diesmal deutlich schneller als noch zuvor, es galt Rethus dazu zu zwingen, entweder zu blocken oder im richtigen Moment eine Lücke offen zu lassen, ob nun für Scorps Axt oder nur für einen gezielten Fusstritt oder Fausstschlag.
Wieder verfielen die beiden in einen wilden Schlagabtausch wo sich scheinbar keine Möglichkeit bot... doch dann plötzlich war sie da... oder zumindest schien es so.
Der Hüne packte seine Chance sofort, nachde Rethus unter seinem Angriff wegtauchte war er in Reichweite für einen gut platzierten Tritt... und den führte dern Veteran geistesgegenwärtig aus.
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Der Ausgang von Denniks Kampf hatte Rekhyt nicht wirklich verwundert. Schon von Anfang an, hatte er das Gefühl gehabt, dass Trilo überlegen war und dieser Verdacht hatte sich schließlich bestätigt, als der Hexer seinem Namen gerecht wurde und seine Magie entfesselte. Schon die ganze Zeit hatte sich der Dieb gefragt, ob das Titel war hinter dem nichts stand außer der Jubel der Zuschauer oder ob tatsächlich etwas dahinter steckte. Doch als er sah wozu Trilo fähig war, war ihm das Ergebnis klar gewesen. Wie sollte Dennik auch gegen ein Schwert und Magie ankommen können? Noch dazu schien sein Gerede seinen Gegner noch zu erzürnen.
Der Schweigsame hatte sich überhaupt die ganze Zeit schon gefragt, ob es normal war, dass während eines Kampfes so viel geredet wurde, hatte es aber bezweifelt. Trotzdem passte es zu Dennik und schien ihm auch keine schlechteren Chancen einzuräumen, immerhin hatte er es einmal kurz geschafft seinen Kontrahenten zu treffen.
Der Schlag, den Dennik dann aber einstecken musste, war wesentlich schlimmer und Rekhyt hatte zuerst schon Angst, Dennik könnte gestorben sein. Dabei kam in ihm die Frage auf, ob das in der Arena überhaupt erlaubt war. Ob das der Fall war oder nicht wusste er immer noch nicht, aber dafür hatte er sich geirrt. Denniks Rüstung war zerstört, aber er war noch am Leben und wurde von Scorp zu einem Heiler getragen.
Damit war der Kampf beendet gewesen und Rekhyt verließ das Gebäude schnellen Schrittes wieder. In nächster Zeit musste er auf jeden Fall bei Dennik vorbeischauen, wie es ihm ging.
Wenn er noch einmal kämpfen würde, würde sich auch Rekhyt wieder unter den Zuschauern befinden, aber keiner der anderen Kämpfe interessierte ihn. Oder besser gesagt, sie interessierten ihn nicht genug sich dafür in das Getümmel zu stürzen.
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Scorp wurde auf einmal schneller. Das veränderte die ganze Situation grundlegend. Rethus wich den Angriffen so gut es ging aus. Doch dann schlug der Hüne in einem Moment zu, indem der Schwarzgekleidete plötzlich die Deckung verlor. Er hätte sich selbst schlagen können. Als Lohn dafür ereilte ihm ein Tritt seitens von Scorpion. Augenblicklich wich der Grufti zurück… dennoch traf ihn der Tritt mit viel Kraft am Bein.
Rethus brach zusammen, überhörte das Tosen der Mengen, aber gab sich damit nicht geschlagen. Aus dieser Situation heraus, machte er eine weitere Rolle, um wieder festen Stand zurück zu gewinnen.
Auch empfand nun den Willen, etwas zu verändern. Der Glatzkopf schloss zu dem Hünen auf. Dieser begegnete ihm mit einem schnellen Schlag mit der Axt. Schnell drehte sich Rethus aus dem Angriff heraus und verband dieses Ausweichmanöver mit einem Konter. Sein Schlag traf allerdings die Parade des Mannes. Zügig duckte er sich, als der nächste Hieb kam. In dieser Position antwortete er abermals mit einem Streich gegen die Beine des Hünen. Er wich zurück, verdammter Riesengrashüpfer.
Jetzt war der Glatzkopf ein gefundenes Fressen. Die Axt trieb zur Erde hinab. Rethus warf sich um und rollte weg. Was folgte war gar eine Parade von Hieben.
Der letzte Hieb ging fast ins Auge – im übertragenen Sinne – Rethus saß auf dem Boden und machte die Beine auseinander, damit die Axt ihn genau zwischen seinen Beinen verfehlte. Sogleich griff er nach vorne und packte die Waffenhand des Hünen, um sich rauf zu ziehen. Kurz darauf schwang er sein rechtes Bein über den immer noch zum Boden gestreckten Arm von Scorp. Anschließend rollte er sich ab. Dann griff er wieder an. Wieder verfehlte ihn die Axt nur knapp. Doch dann folgte ein zweiter Angriff von Scorpion, der fast nicht auf zu halten war. Rethus streckte sein Schwert entgegen, um eine Parade auszuführen. Was Scorp eventuell nicht ahnte, war dass er gar nicht völlig parieren wollte. Statt eine feste Blockade zu bilden, ließ er das Schwert lockerer. Dadurch wurde die Axt nur gebremst und der ganze Schwertarm des Gruftis bewegte sich allmählich in die Richtung seines Gegenübers.
Noch im anknüpfenden Ausweichmanöver erwischte Rethus Scorp dann doch mit dem Ellenbogen gegen die Taille. Da dieser Körpereinsatz noch förmlich von der Axt beschleunigt worden war, kam er um so heftiger. Der Hüne knickte etwas zur Seite weg.
Rethus füllte diese Chance mit einem weit ausgeholten und heftigen Schlag gegen den Nordmann…
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Schmerzen... süsse Schmerzen... oder wie ging der Spruch nochmal? Lächelnd rollte sich der Hüne zur Seite ab und entwich dem gefährlichen Schlag seines Gegenübers einfach... ungewohnt... völlig unerwartet, so gar nicht zum Kampfstil des Hünen passend.
Geschickt rollte er sich gleich wieder in den Stand... und genoss es... diese fiesen zwicke in seiner Seite, das brennen das durch seinen Körper raste.
Manche mochten den Hünen für seine Reaktion auf Schmerzen für Geisteskrank erklähren... ihm selbst hatte es schon in so mancher Situation das Leben gerettet.
Doch war es Rethus Absicht gewesen, den gleichen Fehler wie DraconiZ zu begehen? Hatte er dem Kampf einfach nicht zugeschaut? Oder war es Zufall, dass er dem Hünen auf die Wunde des vergangenen Kampfes geschlagen hatte... einfach weil er treffen wollte?
Nachdem der Schlag von Rethus ins leere ging, nahm der Hüne anlauf, noch ehe er in Reichweite von Rethus Schwert war, schleuderte er seinem Gegner die Axt entgegen, haarscharf wich der Rebell dem tödlichen Geschoss aus.
Doch als er sich wieder dem Veteranen zuwandte, war dieser bereits zu nahe, ein Schlag mit dem Schwert nicht mehr möglich... vielmehr warf sich der Hüne auf Rethus der gerade noch zum ausholen kam.
Unter lautem Stöhnen knallte der Rebell zu Boden und liess sein Schwert los, ehe er sich versah verpasste Scorp ihm zwei dicht aufeinander folgende Fausthiebe mitten ins Gesicht.
Das war zu viel... ja es wäre für ziemlich jeden zu viel gewesen, zwei volle Treffer Scorps mitten auf die Fresse zu bekommen.
Benommen sank Rethus zurück, während sich der Hüne erhob, das Schwert seines Kontrahenten von Boden nahm und kommentarlos an seine Kehle hielt. Der Kampf war vorbei... und es würde nicht lange dauern, da würde Scorp sich dafür verfluchen, den Schmerz seiner jüngst verheilten Wunde unterdrückt... ja gar ausgenutzt zu haben.
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"Da liegen zwei aufm Deck der Tidenflucht", brummte Taumann dem Bordellbesitzer zu während jener gerade damit beschäftigt gewesen war, die neue Brünette gedanklich auszuziehen. "Tschuldige, wo?" - "Na wou wohl... Auf dem Deck deines Schiffes" - "Eine Blonde?" - "Ja... hübsches Mädel, und n schäbiger Kerl" - "Ahha, der Herr Gatte" - "Wenn das ihr Gatte is, dann muss ich mich ernsthaft fragen weshalb mich noch keine solche geheiratet hat" - "Weil die See mit den Jahren sämtliche lieblichen Züge aus deinem Gesicht geschwemmt hat?" - "Ou, hör mir auf", polterte Taumann und stapfte aus der Goldmünze raus.
Candaal zwinkerte der Braunhaarigen zu und folgte seinem Segelmeister dann nach draussen. "Die neuen Gaffelsegel sind wirklich gewöhnungsbedürftig", meinte der Besitzer der Tidenflucht. "So einen Schouner habe ich noch nie gesehn... Aber wenn wir erstmal draussen sind, werden die Winde uns schon lehren, das Schiff zu segeln, nich wahr, min Jung?" - "Im Gegensatz zu dir habe ich nicht dieses Gottvertrauen in die See... Aber du wirst es ja wissen. So, wo sind jetzt die Halunken?", fragte er, als er das Deck erreicht hatte. Beinahe wäre er dabei auf die ausgestreckte Hand der Blonden getrampelt. "Herrjeh, haben die hier übernachtet?" Er legte ihr die Hand wieder vor den Körper und klopfte dann dem 'schäbigen Kerl' an die Schulter.
So schäbig sah er nun auch wieder nicht aus, aber der Mann der Blonden konnte er unmöglich sein. Dafür hatte jene bis vor Kurzem noch zu anders ausgesehen. "Hallo, junger Mann. Sie müssen Angelinas Gatte sein. Ihre Frau hat schon viel von ihnen erzählt", grüsste er den Kerl.
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Die Zunge des Gauners war vorübergehend gelähmt, seine Gedanken schweiften dagegen ziellos umher. War es die unvermittelte, direkte Anrede des Mannes, die Worte, die er an den Dieb richtete oder das befremdliche Gefühl, jene Person zu kennen, was ihn verwirrte? Der Südländer entschied sich, Ersteres hinzunehmen, das Zweite aufzuklären und Letzteres für unbestimmte Zeit zu vertagen.
Vielleicht sollte ich erstmal aufstehen, dachte er.
»Ich bin nicht der Gatte von Angelina«, antwortete er schließlich, nachdem er auf die Beine gekommen war.
»Oh, wie konnte ich das nur annehmen?«, erwiderte der Mann daraufhin mit einem wissenden Lächeln (in dem der Dieb auch eine Prise Hohn zu erkennen glaubte).
»Mein Name ist Lair«, fuhr der Gauner fort, da er das Verlangen hatte, die Situation aufzuklären und es nie schaden konnte, mit den Namen zu beginnen.
»Tatsächlich«, kommentierte der bis dato Namenlose. Er schien das Interesse an dem Dieb verloren zu haben, sein Blick ging an ihm vorbei.
»Wo guckt er nur hin?, fragte sich der Dieb und wollte dem Blick seines Gegenübers folgen, doch dieser fasste sich rechtzeitig, sah wieder den Gauner an und lächelte sein charmantes Lächeln.
Hat er gerade Angelina angegafft? Ach, egal …
»Wie ist euer Name?«, fragte er nun den Fremden interessiert.
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"Mir gehören die Planken, auf denen du geschlafen hast", antwortete Candaal und rückte dann Rottinghams Jackett zurecht. "Gilbert Rottingham, ehemaliger Offizier der Silberpfeil, daraufhin Kapitän des gleichnamigen Korsarenschiffes und jetzt Kapitän der Tidenflucht - dem verdammt nochmal schnellsten Schiff in diesem Hafen. Ihr hattet wohl Angst ich segle euch davon, was? Das nächste Mal legt euch wenigstens direkt in die Kajüten unter Deck, dann kommt mich auch niemand holen, weil hier Leute auf meinem Schiff herumliegen."
"Doch sag mir, Lair. Wenn du nicht Angelinas Gatte bist, wer bist du dann?"
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Wer bin ich?
Was sollte der Dieb auf diese Frage antworten? Von Angelina war er hierher gezerrt worden, ohne Vorwarnung, ohne Begründung, ohne zu wissen, was ihn erwarten könnte. Wer war denn überhaupt dieser Mann, mit dem er sprach – und damit war nicht die Frage nach Rang und Namen gemeint, sondern ob er ein Freund Angelinas war, ob er vertrauenswürdig war … konnte er Gilbert freimütig sagen, dass er ein Nichtsnutz und Tagelöhner war, den Angelina am Wegesrand aufgegabelt hatte?
Ich mache mir zu viele Gedanken, tadelte er sich selbst. Ich gebe ihm eine schlichte, nichtssagende Antwort, das war’s.
»Ich bin ein Freund und Reisegefährte Angelinas, der auch diese Etappe mit ihr meistern will. Mit meinem Lebenslauf möchte ich dich nicht langweilen.«
Geht doch …
»Über die bevorstehende Reise weiß ich bisher aber wenig. Vielleicht könnte man mich aufklären?«
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