[Andrim]

Andrim schüttelte verdrossen den Kopf.
Gestern Abend war wirklich sehr verwirrend gewesen. Erst das sehr persönliche Gespräch mit San über die Vergangenheit und dann das plötzliche Auftauchen von Felix, ja so hieß der Neuling. Er war immer noch ziemlich durch den Wind. War ja auch verständlich, von Orks durch den Wald gejagt werden, wie ein Wild, war bestimmt kein wünschenswertes Erlebnis. Auch noch einiges anderes Zeug hatte sich gestern ereignet, doch Andrim hatte alles verpennt. Als er dann endlich erwachte, war die Scheune aus irgendeinen Grund beinahe Menschenleer. So... ruhig...

Der ehemalige Rekrut saß auf dem Heuhaufen und betrachtete die Umgebung. Wie hatte er so lange schlafen können. Es hatte gut getan, mal wieder richtig, ohne Anspannung, schlafen zu können, erkannte er und atmete ruhig und entspannt ein und wieder aus. Ihm war es gerade nicht so nach Bewegung, eher nach einem Gespräch, eines das ihm half, etwas besser verstehen zu können, was eigentlich alles ab ging um ihn herum. Denn verstehen tat er zur Zeit gar nichts. Er verstand sich selbst nicht. Er verstand den Krieg nichts. Er verstand nichts.
Ja Trainieren wollte er jetzt nicht, auch Hunger auf eine Weitere Suppe hatte er nicht, es blieb ihm nur, die Anderen zu suchen.

Seufzend rutschte er den Heuhaufen hinunter und ging Richtung Scheunen Tür. "Wo waren die alle?", fragte er sich selber und öffnete die Tür. Auch der Hof war Menschenleer. Fragend ging Andrim Richtung Hauptgebäude, aus welchen in diesem Moment ein Knecht heraus kam.
"Wo seid ihr denn alle?", fragte Andrim.
"Keine Ahnung, ich soll nach den Kühen schauen, Felix ist im Hauptgebäude, wo der Rest ist weiß ich selbst nicht", antwortete der Knecht hastig und machte sich auf, über den Innenhof, Richtung Kuhstall.
Fröstelnd, da es immer noch bitter kalt war, draußen, betrat Andrim das Haupthaus und suchte nach Felix... nach kurzer Zeit fand er den Jungen auch. Er saß an einen Tisch und arbeitete an irgendwas...
"Hallo Felix was ist hier los?", fragte Andrim und schaute sich fragend um.

[hoffi]

Da hoffi Aidar nicht sah dachte sich hoffi das er sich erstmal schlafen legen sollte, denn er konnte den Wirt ja morgen immernoch nach dem Baum fragen.
Also begab er sich langsam in die richtung seines Zimmers und legte sich in das gemütliche Bett.
Sofort schlief er ein und träumte von Bäumen die durch magie zum leben erwckt wurden.

[Felix]

"Hallo Andrim!" sprach Felix. Und erklärte Andrim dass er sich bereiterklärt hatte sich um die alten kleidungsstücke der Knechte und des Bauern zu kümmern. Dabei schwärmte er auch von seiner vergangenheit, in seinem alten leben, bevor die Orks kamen. Da hatt es ihm spaß gemacht zu Nähen und mit Kleidungsstücken zu Arbeiten. Die Vielfallt und der Nutze stand für Felix dabei immer im vordergrund.
Und jetzt da es Eiskalt geworden ist und die Menschen auf halbwegs wärmende Kleidung angewiesen waren, war es für ihn ein Anreiz etwas für die hart arbeitenden Knechte zu tun udn dabei die Gunst des ansässigen Bauern zu gewinnen. Und letztendlich half er auch so dem Myrtanischen Reich, die Knechte die auch im Winter hart arbeiten mussten sollten bessere Kleidung bekommen, und dafür setzte sich Felix ein

[Andrim]

"Ah ok", Andrim lächelte.
Felix schien sich doch besser als erwartet wieder erholt zu haben und er hatte Recht. So ein Schneider war wirklich wertvoll und hatte hohen nutzen für die Gesellschaft.

"Darf ich mich zu dir setzten, ich bin irgendwie etwas verwirrt und hätte echt gerne jemanden mit dem ich darüber sprechen kann...", meinte Andirm und setzte sich etwas verlegen neben Felix.

"Also erzähl doch mal, was wolltest du und dieser Gune machen, und woher kamen die Orks und was hat das mit all dem auf sich?", fragte Andrim und erhoffte sich ein wenig Ablenkung.

[Felix]

Felix war gerade dabei eine Sohle mit der Dicken Nadel zu verbinden. Währenddessen Fasste er sich ein Herz und sprach zu Andrim: "Naja weisstu ich Komme aus der Weit entfernten Hafenstadt Khorinis, als sich das sich das Leben dort nicht mehr gelohnt hat als der Hafen und damit der Handel aufgegeben wurde, bin ich zurück in die Heimat gereist". Darauf hin erklärte er Andrim dass sein Schiff vor der Küste Myrtanas Schiffbruch erlitten habe unddamit rechnete seine Familie nie wieder zu sehen. Nur durch Zufall wurden sie entdeckt und als es für die meisten Passagiere an Bord schon zu spät war konnten die ersten Schiffe das Wrack erreichen. Felix hatte glpück und war froh mit dem Leben davon gekommen zu sein. Nur hatte er alles verloren und war alleine sowie völlig hilflos in einer Myrtanischen Hafenstadt auf sich alleine gestellt. Alleine wäre er wahrschein nicht durch die eiskallte und stürmische Nacht gekommen. Nur ein Junger Milizsoldat der selbst schon genug Porbleme hatte und nicht viel besaß erbarmte sich und nahm sich ihm an. Das alles schien Andrim ihn sichtlich zu berühren.

[Andrim]

"Und dieser Milizsoldat ist dieser Gune oder Gube oder wie er heißt, von welchen du getrennt wurdest wegen den Orks?", fragte Andirm wirklich interessiert nach.

Felix schien nichts dagegen zu haben mit ihm zu quatschen während er arbeitete, jedenfalls kam es Andrim so vor, da sich der junge Felix wirklich nicht knapp fasste sondern weit ausholte mit seinen Geschichten.

"Und warum bist du mit diesem Milizmann überhaupt in das Orkgebiet gekommen?", fragte Andrim noch.

[Felix]

"Orkgebiet?" antwortete Felix überrascht. Er erläuterte dass er aus dem Zerstörten Montera nach Westen aufbrach um sich der Armee des Königs an zu schließen. Weil er und sein Partner sich nichts ehren volleres vorstellen konnten. Allerdings konnte Felix sich auch nicht vorstellen wie es im Kampf an der Front denn nun wirklich aussah und ob man da als blutiger Anfänger weit kommen würde, da unterbrach ihn Andrim...

[Andrim]

"Nichts ehren volleres als der Krieg...", Andrim lachte bitter.
"Ich hab ihn erlebt den Krieg... aber da gibt es nichts ehrenvolles...ich war dabei bei der Schlacht um Montera und auch bei dem Beginn der Schlacht um Faring, der Krieg ist schlimm, grausam und man vergisst ihn nie. Die Schreie und die schreckenvollen Bilder brennen sich in dein Gedächtnis und kommen jede Nacht wieder... er ist blutig und du wirst gezwungen zu töten... es ist schlimm nichts was man freiwillig tun sollte... deswegen bin ich beim Kampf um Faring auch geflohen", erklärte Andrim traurig und schaute zu Boden.

"Nein am Krieg gibt es nichts, und Kämpfer werden ist nichts was ich will... Kämpfer werden bringt die Aufgabe mit sich zu töten... und trotzdem lerne ich den Kampf...", irritiert über sich selber schüttelte Andrim den Kopf.

"Wieso willst du dem König denn dienen? Hast du die Orks? Glaubst du an Innos? Liebst du Myrtana? Wieso wolltest du dich überhaupt so verbissen in seine Dienste stellen?", hinterfragte Andrim, Felix Beweggründe und dachte gleichzeitig über die seinen nach. Wieso will ich eigentlich zurück zur Armee nur wegen meinen Kameraden, die ich im Stich gelassen habe? Oder gibt es einen anderen Grund?

[San Daran]

San wusste nich, ob die Stiefel schon fertig waren, doch er war müde. Er hatte gerade eben die Ersatzstiefel bekommen, doch es würde noch dauern bis Felix seine fertig hatte.
Deshalb verließ er das Bauernhaus und ging zurück in die Scheune.
Dort waren einige der Knechte und unterhielten sich flüsternd, da manche andere schon schliefen.
Tom konnte er sehen. Er schlief, da er wahrscheinlich auch einen anstrengenden Tag hatte.
In der Mitte der Scheune stand ein fast nicht dampfender Topf voller Suppe, die die Bäuerin vorhin gekocht hatte. Der Rekrut hatte vorhin zwar nichts gegessen, aber er hatte keinen Hunger. Vor allem nicht auf Suppe und nicht nachdem er das Innere eines Tieres gesehen hatte.
Aber er war müde und die Müdigkeit besiegte so den Hunger.
Er suchte sich einen Ort mit viel Stroh und legte sich hin mit einer warmen Baumwolldecke hin.
Er war so fertig, dass er es nicht schaffte, an irgendetwas zu denken.
So wurde sein Atmen immer gleichmäßiger und bald fing er an zu schlafen..

[Felix]

Felix begann zu sprechen:"Weisstu ich habe viel leid in Montera gesehen und ich bin mir sicher dass Menschen sterben, so oder so und ich kann nicht sagen dass das alles schön wäre aber ein Mann muss tun was er für richtig hällt. Auch jemand wie du dem am Kämpfen nichts liegt kann innos Dienen. Dir wurde eine Aufgabe zu teil die dir von unserem Gerechten Schöpfer und Beschützer, sowie Richter über das Böse und den Dienern Beliars, INNOS gegeben wurde. Manchen von uns ist es bestimmt die Schriften und den Glauben Innos zu lesen und wieder anderen ist es bestimmt für den Rum innos in den Krieg zu ziehen. An deiner Geschichte sowie deinem Zweifel kann ich erkennen dass schwere Bürden auf dir lasten. Aber du kannst hoffen, Innos schenkt seinen Anhängern Kraft all das zu Überwinden und ein Neuer Mensch zu werden." Und so gab Felix das Wissen welches er einst von Guse gelernt hatte sowie seine eigene Auffasung des Lebens und des Glaubens an Innos an Andrim weiter.

[Andrim]

"Also ist es der Glaube an Innos, welcher dich zur Armee gehen lässt?", fragte Andrim nach und blieb kritisch.

"Gibt es in deiner Auffassung der Welt wirklich nur die Beiden Wege? In den Orden der Magier eintreten und Soldat des Königs werden?

Was ist mit Barde... was ich früher einmal war... was ist damit? Ist das kein Weg? Frei ohne alle Lasten ein Barde sein? Und wieso weißt du, dass du für die Armee gemacht bist und nicht für den Orden der Magier?", wollte Andrim noch wissen.

Das Gespräch gefiel ihm. Genau so eines hatte er gesucht. Es halt ihn wieder zu sich zu kommen...

[hoffi]

Hoffi schlief lange und als er erwachte, dachte er wieder an den Traum und dann viel ihm auch wieder der Baum ein den er gestern Abend gesehen hatte.
Er ging zu seiner Truhe und nahm ein wenig Brot heraus und aß es, dann ging er zu dem Fenster und er sah einen Wald. Die Bäume waren von Schnee bedeckt, es sah toll aus und hoffi fragte sich was wohl in dem Wald war. Er verspürte einen drang hinein zu gehen, aber etwas sagte ihm auch dass es zu gefährlich sei und so beschloss er nicht in den Wald zu gehen sondern noch einwenig in seinem Zimmer zu bleiben.

[hoffi]

Hoffi machte sich langsam auf den Weg runter in den Schankraum.
Dort angekommen sah er einpaar Jäger und er nutzte die Chance mit ihnen zu jagen und so setzte er sich an einen Tisch unweit entfernt von den vier Jägern und lauschte was sie wohl zu besprechen hatten. Als hoffi hörte das sie sich auf die Jagd machen wollten sprach er sie an:“ Hallo, ich habe euer Gespräch gehört und ich würde gerne mit euch jagen.“ Die Jäger schauten hoffi skeptisch an aber sie stimmten dennoch zu.



Die fünf Jäger gingen in Richtung einer Höhle. Von draußen konnte man ein Schnauben und Kratzen hören.“ Was ist denn in der Höhle?“, fragte hoffi neugierig den ältesten der Gruppe.
“ Wir wissen es nicht genau, vermuten aber das es sich um einige Wölfe handelt“, antwortete der Älteste. Die Jäger zogen ihre Bögen und hoffi zog sein Schwert. Die Jäger gingen hinein und hoffi folgte ihnen zaghaft. Drinnen sah er drei Wölfe die sich anscheinend von ihrem Rudel getrennt hatten. Die Wölfe merkten die Anwesenheit der fünf Menschen, doch zu spät.
Der erste Wolf fiel durch einen Pfeil genauso wie der Zweite. Doch bei dem letzten Wolf gingen die Schüsse daneben und er rannte genau auf hoffi zu der seine Waffe fallen lies und zur Seite sprang. Als der Wolf an ihm vorbei lief merkte hoffi das er einwenig Blut verlor und hoffi hebte seine Waffe wieder auf und merkte das etwas Blut an ihr klebte .Der Wolf musste in das Schwert gerannt sein. Doch er hatte keine zeit darüber nachzudenken, denn der Wolf kam wieder auf ihn zu gerannt doch ein Pfeil bohrte sich durch seinen Kopf.



“ Du hast ja nicht viel geleistet“, meinte einer der Jäger doch der Älteste meinte nur, dass wenn hoffi nicht währ, wahrscheinlich einer von ihnen gestorben sei. Hoffi durfte sich das Fleisch und das Fell des letzten Wolfes nehmen. Dann zogen die Jäger mit ihrer Beute weiter und ließen hoffi mit dem toten Wolf alleine.“ Okay, dann mal los“, dachte sich hoffi und begann einen tiefen Schnitt in den Wolf zu machen, dann packte er das Fell und zog. Jetzt ging es schon leichter aber nach den zweiten Versuch geling es ihm das Fell zu nehmen.
Dann schnitt er noch einwenig Fleisch ab und begab sich wieder Richtung Kneipe.

[Ceron]

"Nein, die Heilmagie ist unabhängig von der Magie der einzelnen Götter. Ich vertrete auch nicht die These, dass sie der Magie Donnras zuzuordnen ist, denn auch jene war zu Zeiten ihrer Verbreitung einem kleinen Kreis vorbehalten. Wenn ihr sie entdeckt, werdet ihr selbst merken, dass sie etwas sehr natürliches an sich hat. Was habt ihr gefühlt, als ich eure Hand bei der Orkin geführt habe? Könnt ihr Worte für die Eindrücke finden? Ein Gefühl und Verständnis für solche Empfindungen zu finden ist der erste Schritt zur Heilmagie."

Der Hohepriester schätzte, dass sie auf ihn wartete. Zudem war er froh, dass diese Gedanken sie so stark beschäftigten, dass ihr Gang von alleine langsamer wurde.

[Die Schamanen]

„Grash-varrag“
Der Schamanenmeister sah auf, blickte der Wache am anderen Ende des Thronsaals ins breite, von Narben gezeichnete Gesicht. Besorgnis lag in dem Blick. Grok regte sich, hatte ein ungutes Gefühl und nickte dem Ork zu, als Zeichen, dass er fortfahren sollte.
„Zwei Menschen sind eingetroffen. Ein Mann und ein Weib, welches sich nicht vorgestellt.“
Das Gesicht des Schamanen hellte sich auf. Etwas zumindest. Er nickte eifrig.
„Sie sind meine Gäste. Lasst sie in den Saal bringen, ebenso bereitet Speis und Trank für die Unterredung vor. Irgendetwas, dass Menschen bei solchen Angelegenheiten essen und trinken, mir ist’s egal was.“, erklärte der Schamane und erhob sich aus seinem Thron. Es vergingen wenige Minuten, in denen zwei Sklaven die gewünschten Dinge brachten. Bevor die ‚Botschafter’ eintrafen, waren sie wieder verschwunden.
Die Wache erschien erneut am Eingang.
„Eure Gäste, Grash-varrag-Grok“, sprach er auf orkisch. Der Schamane nickte und besah sich die beiden Menschen, die dem Wachmann eintraten. Nero neigte den Kopf leicht, jedoch hing der Blick des Schamanenmeisters an dem Weib, welches den Magier begleitete.
„Die Weiße Hexe in ihrer eigenen Person“, sprach der Ork mit einem Lächeln, neigte sein Haupt, während seine magischen Sinne langsam vortasteten und den geistigen Schutzmechanismus berührten, der im Innern dieses kleinen Weibesköpfchens lag. Viel wagte der Schamane nicht, sah und spürte er doch, was dahinter für eine Kraft lag. Nero besaß schon passable geistige Kräfte, diese unscheinbare Menschenfrau jedoch übertraf ihn um Welten. Den Tempel zerschmettern, wie Nero es damals gedroht hatte, wäre für die Oberste Feuermagierin sogar im Bereich des Möglichen. Das wusste Grok.
„Ich grüße Euch, Françoise, Oberste Feuermagiern des Menschenreiches von Myrtana. Mein Name ist Grok, meines Zeichens Oberster Schamane des einstigen Orkimperiums von Myrtana.“

Lugdrub

[Françoise]

»Ich grüße dich, ehrenwerter Schamane Grok.«, antwortete Françoise auf die Begrüßungsfloskel des Orks höflich und deutete ein Nicken an. Sie konnte sich vorstellen, dass der Schamane sich ebenso unwohl fühlte, wie sie selbst es tat. Eine solche Unterredung hatte es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch niemals zuvor gegeben. Im Grunde standen sich dort im Tempel natürliche Feinde von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Jedoch ohne dabei Anstalten zu machen, aufeinander loszugehen, was zweifellos in einer Katastrophe gigantischen Ausmaßes geendet hätte.
Wie Grok tastete sich auch Françoise im Geiste behutsam vor. Eine solche Gelegenheit würde sich ihr kaum ein zweites Mal bieten. Nicht aus dieser Nähe. Es kam dem vorsichtigen Lauern zweier Raubtiere gleich. Zuletzt gab es Françoise auf. Der kleine Einblick, den sie zu erhaschen vermochte, reichte vollkommen aus, um von der Macht des Orks überzeugt zu sein. Für die meisten stellte die Magie der Schamanen ein großes, nicht zu lösendes Geheimnis dar. Selbst Françoise wusste nicht allzu viel davon zu berichten und das, obwohl ihr weitreichende Quellen zur Verfügung standen. Zu was Grok also tatsächlich imstande war, konnte auch Françoise nur vermuten. Zu gern hätte sie mehr von ihm erfahren, denn ihre Neugierde konnte sie nicht einfach beiseite schieben. Allerdings machte sich die Priesterin keine falschen Hoffnungen.
Dieses Treffen diente nur einem einzigen Zweck und allein den zu erfüllen, sollte mehr als genug Fingerspitzengefühl von ihr verlangen. Persönliche Interessen mussten deshalb hinten anstehen.
»Mir wurde von Nero deine Nachricht überbracht, ehrenwerter Grok. Die Schamanen möchten Geldern verlassen und unbehelligt Richtung Norden ziehen?«

[hoffi]

Als hoffi in der Taverne ankam, bestellte er sich etwas zum Essen und setzte sich dann auf seinen Stammplatz und aß. Nachdem er fertig war ging er auf sein Zimmer und sah noch einwenig aus dem Fenster bis er Erschöpft in sein Bett ging.
Er lag noch einwenig wach in seinem Bett und dachte über den Tag nach bis er in einen Traumlosen Schlaf viel aus dem er erst am morgen erwachte.

[Die Schamanen]

„So ist es, ehrenwerte Françoise, ich möchte nicht, dass mein Volk hier in Geldern das gleiche Schicksal ereilt wie unsere Brüder in Trelis, Montera, Kap Dun und Faring. Zu viele Orks haben in diesem sinnlosen Krieg ihre Leben gelassen, und das nur, weil Heerführer und Geistliche nicht den nötigen Weitblick besaßen.“
Der Schamane schüttelte müde den Kopf. „Nein, dieses Ende möchte ich den Orks in Geldern ersparen. Wir fordern nur freien Abzug nach Nordmar und darüber hinaus in die Heimatlande unseres Volkes. Mehr ist es nicht. Bieten“ – kurz hielt er inne, fuhr jedoch wieder fort – „können wir euch neben einer Stadt, die ihr nicht im Sturm nehmen musstet, auch einige … Geheimnisse der Schamanenkaste. Seht es nicht als schlichtes Geschäft, seht es als Versuch, eine Art Grundstein für die Verständigung unserer Völker zu legen, so das in Zukunft die Grenzen beider Imperien geachtet werden, das der Nordlande und das des Menschenreiches Myrtana. Ihr versteht? Was sagt Ihr dazu, Françoise?“

Lugdrub

[Françoise]

Tatsächlich überraschte dieser Zug des Orks die oberste Feuermagierin. Sie hatte nicht damit gerechnet, Einblicke in die Geheimnisse der Schamanen zu erlangen - welcher Art diese Geheimnisse letzten Endes auch sein mochten. Es hörte sich fast schon zu gut an, was Grok ihr anbot. Vielleicht wäre es naiv, so einfach zuzustimmen. Andererseits hatte der Schamane bisher keinerlei Anstalten gemacht, ihr oder Nero Schaden zuzufügen. Er hatte die Gelegenheit und zweifellos die Mittel, um das zu bewerkstelligen. Für Grok und Françoise würde es in vollkommenem Chaos enden.
Die Priesterin dachte nach. Sie fragte sich, was ihr Vater an ihrer Stelle täte. Oder Erik. Oder die ältere Françoise. Leider würde keiner von ihnen ihr jetzt eine Antwort liefern können. Sie stand allein und musste diese Entscheidung ebenso allein treffen. Sie hatte als unscheinbare Anwärterin eines Klosters begonnen und nun führte sie den Kreis des Feuers an. Ein weiterer Moment, in dem die Last der Zeit schwer auf ihren Schultern ruhte. Françoise atmete tief ein und lächelte hinauf in das fremdartige Gesicht des Schamanen.
»Ja, ich verstehe, ehrenwerter Grok. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Für keines unserer Völker. Doch auch ich bin all die unnützen Tode Leid. Ich wünsche mir, dass Frieden und Ordnung in dieses Land einkehren. Vielleicht bedeutet das, dass sich die Wege unserer Völker niemals wieder kreuzen dürfen. Doch ich befürchte, dass es anders kommen wird.«
Die Priesterin seufzte.
»Für dieses eine Mal sollen wir uns aber in Frieden voneinander trennen. Ehrenwerter Grok, ich gebe dir mein Wort, dass alle, die dich aus freien Stücken begleiten möchten, von den Königstruppen unbehelligt bleiben und ihr nach Norden in eure Heimat ziehen könnt. Ich verbürge mich für euer freies Geleit und werde selbst dafür Sorge tragen, dass ihr Geldern friedlich verlassen könnt.«

[Ronsen]

An der Wand des großen Wohnzimmers hing ein hübsches Bild. Ein beschaulicher Acker strahlte in der Sommersonne, rechts ragte eine kleine Hütte auf, links ein einzelner Baum. Ein Wagen fuhr über einen rauen Feldweg, mit einer Peitsche trieb der Bauer einen alten Schimmel an. Hinten folgten die Knaben des alten Mannes mit den Kornsäcken. Ein paar dunkle Flecken zierten den Himmel; Rabe, Habicht, Bussard. Die mattgoldenen Farben wirkten beruhigend und versetzten den Betrachter in ein Gefühl der Zufriedenheit. Doch je länger man sich das Bild bestaunte, desto wehmütiger wirkte es auf einen, wusste man doch, dass all die Idylle eine Sehnsucht war, die sich nur zu selten erfüllte, eine Zeit des Friedens, die ein ferner Traum geworden schien.

Und Ronsen saß in dem großen Sessel im Wohnzimmer des Bauern und starrte schon seit einer gefühlten Stunde auf das Bild, begann zu träumen und sich zu sehnen. Nach einem ruhigeren Leben abseits des Krieges. Nach dem Meer, das er so liebte. Nach Freiheit und Schaffenskraft. Er wollte Bäume fällen und im Acker liegen. Wollte Stürme bekämpfen und bei Flaute fischen gehen. Er wollte sein Leben einfach wieder leben, leben wie er es wollte. Er war ein Paladin und enger in seine Pflichten gebunden als sein massiger Körper in die enge Rüstung. Doch was tat er? Er verkroch sich vor dem Krieg in einer Bauernhütte bei einem Bauern, der ihn nur aus Ehrfurcht in seinem Haus tolerierte und sich eigentlich nur ärgerte über die Massen an Speis und Trunk, die der dicke Paladin verbrauchte. Und Ronsen wusste das und es tat ihm auch Leid. Und er wusste, dass er sich nicht ewig verkriechen konnte in diese Scheinidylle, die es nicht war. Der Winter war eingebrochen und er hatte nicht einmal einen dicken Mantel hier. Er wusste seit dem Tag, da er sich hierher geflüchtet hatte, dass es falsch war. Schließlich ließ er nicht nur die Armee und all seine Freunde im Stich. Er ließ sich selbst im Stich. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass er einen Entschluss ziehen musste. Würde er die Rüstung ablegen oder sich seinem Schicksal stellen? In Vengard würde ihn ein hartes Gericht erwarten für die lange Abwesenheit. Er würde wohl seinen Offizierstitel verlieren, die Schmiede glatt obendrein. Und wenn er aus dem Paladinorden verbannt würde, so würde es ihn auch nicht wundern. Und auf der anderen Seite winkte die Freiheit, die bei genauer Hinsicht nichts als ein Schein war.

Er war hier. Er war jetzt. Kein Sonnenschein, nur eiskalte Nacht. Kein blühender Weizen, nur totes Korn. So sehr es ihm behagte, der Weg des Drückebergers war sein Untergang. So musste es ihn nach Vengard zurück ziehen. Er musste sich nur noch den Hut aufsetzen, die Stiefel fest schnüren und den Umhang überwerfen. Das Nashorn rannte bei vollem Bewusstsein gegen die Burgmauer. Doch wenigstens war es nicht sein alleiniger Weg. Die anderen würde er dazu bringen, sich morgen früh bereit zu halten. Auf dass sie dieser Jagd, die zu einem Gewissenskampf geworden war, endlich hinter sich brachten und dem Winter Einhalt geboten...