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  1. Beiträge anzeigen #301
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Beria hatte sich verändert! An dem Tag an dem Samhain gefeiert worden war, hatte es begonnen zu schneien und nun war das Land von einer weißen Schicht bedeckt. Langsam hatten sich die Bäume von grün zu braun, rot und gelb verwandelt, hatten ihre Blätter bunt gefärbt und schließlich zu Boden geworfen und jetzt plötzlich war nichts mehr davon zu sehen. Jetzt war alles weiß! Weiß wohin man auch blickte. Ob Laub- oder Nadelbaum, ihre Äste bogen sich unter der Last des Schnees, der Boden war davon bedeckt und zeigte weder das alte Laub, noch Gras oder den Boden in dem Tiere normalerweise nach Insekten oder Körner gruben und pickten. Der Winter hatte das Land in seine eisige Umarmung genommen und alle Lebewesen hatten sich daran anzupassen. Manche Tiere hatten sich Vorräte angelegt, andere durchschliefen die Zeit einfach, und wieder andere wechselten ihre Fellfarbe oder zogen woanders hin. Die Pflanzen hatten sich ihrer Blätter entledigt um Energie zu sparen und auch die Menschen hatten ihren Tagesablauf geändert. Sie hatten sich in die Wohnhöhlen Berias zurückgezogen und dort wärmende Feuer entzündete.

    Auch Bartimäus war die meiste Zeit in seiner Höhle anzutreffen, die aufgrund ihrer geringen Größe und der Feuerstelle leicht warmzuhalten war. Der Wächter hatte es geschafft ein Fell vor den Eingang zu hängen, um sie ähnlich eines Raumes abschließen zu können. Das kleine Loch in der Wand sorgte dafür, dass der Rauch der Feuerstelle größtenteils abziehen konnte und er nicht in seiner Kammer erstickte. Doch so gemütlich seine Heim auch war, es zog ihn trotzdem immer wieder nach draußen. In den letzten Wochen hatte sich Bartimäus an das Leben in der Wildnis gewohnt und daran änderte auch der Schnee nichts! Ganz im Gegenteil, er liebte es durch den Schnee zu stapfen und die weiße Landschaft zu bewundern. Niemals bewegte er sich zu weit von Beria weg, da er befürchtete seine Spuren, die er nicht die ganze Zeit verwischen wollte, könnten andere Leute anlocken. Die Natur kümmerte sich zwar auch von alleine um seine Abdrücke, da es oft neue Schneefälle gab oder der Wind seine Schritte verwehte, aber er wollte kein Risiko eingehen und die Wälder in und um Beria waren ohnehin so verlassen, dass kein Grund bestand sich weiter zu entfernen.
    In den kommenden Tagen würde Bartimäus etwas jagen müssen, da er jetzt nicht nur selbst von Berias Beständen aß, sondern auch Nero größtenteils versorgen musste, der alleine nicht mehr genügend fand. Ein ganzes Wolfsrudel war zwar sehr wohl in der Lage den Winter zu überleben, aber für einen einzelnen sah es schlecht aus. Außerdem fühlte sich Bartimäus verpflichtet etwas für die Gemeinschaft zu tun und jetzt wo er noch besser mit dem Bogen umgehen konnte, war es naheliegend jagen zu gehen.

    Doch für heute war es bereits zu spät und der Wächter war schon längere Zeit wieder zurück in seiner warmen Höhle. Eingewickelt in Felle, kraulte er seinen Wolf hinter den Ohren und wartete auf den Schlaf, der auch bald kam und traumlos vorüberging.

  2. Beiträge anzeigen #302
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    Suzuran ist offline
    "Von wegen verloren, reingeworfen hast du ihn und zwar extra für mich.", rief sie ihm hinterher, jedoch war er schon längst geisterhaft in der Dunkelheit verschwunden. Erneut ließ er sie alleine.
    Alleine mit sich, mit ihrer Magie, die immer noch so tief und unergründlich in ihr verborgen schien, wie jener varantische Dolch, der irgendwo in mitten Algen umgeben von Wasser auf dem Grund lag.
    Immernoch auf der dünnen Eisschicht stehend, blickte Suzuran auf die schwarze Wasseroberfläche der Steinwurzelbucht, ehe sie sich langsam auf dem gefrorenen Nass niederließ und das eigene, zu einer Grimasse verzerrte, Gesicht betrachtete.
    Wer war dieses Ich? Dieses Ich, dessen Vergangenheit tief im Innern vergraben war, dieses Ich, welches sich nicht mit Vergangenem beschäftigen wollte und wusste, dass es zum richtigen Abschließen längst zu spät war. Veränderung lag in der kalten Winterluft, man roch sie förmlich oder man bildete sie sich vielleicht ein, man hatte vielleicht auch Veränderungen in der Nacht der Offenbarung vor dem eigenen Auge gesehn und wusste, dass man die genug Zeit für all das hatte, was man sich vornahm. Vergangenheit...sie lag verschwommen im Nirgendwo, so verschwommen wie ihr Spiegelbild in dieser Nacht, so verborgen wie Ornlus Dolch.
    Darüber nachzudenken war jedoch nicht ihre Aufgabe. Eisige Kälte haftete an ihrem kleine Finger, den Suzuran langsam probierend nur eine Sekunde lang in das kühle Nass gestreckt hatte. Er hatte Recht: danach tauchen wollte und konnte sie nicht.
    Wer konnte ihr helfen, was war die Lösung?
    Die Natur selbst oder ein dummer Jüngling, der für sie in die Tiefen springen und ohne Dolch als kalte Leiche wieder auftauchen würde?
    Die Nacht war ihr Freund, unbewusst fühlte sie sich sicher, selbst wenn sie bis am Morgen hier warten würde und sich den Kopf zerbrechen müsste, Ornlus Mantel schützte vor dem Kältetod, Pfeil und Bogen vor tollwütigem Tier.
    Zeit zum Nachdenken brauchte sie, die Lösung musste her, wer konnte für sie tauchen? Eine Pflanze nein...manch Tier schon.
    Bei Morgengrauen würde sich vielleicht manch möglicher Taucher blicken lassen, in der Nacht ein Geräusch ihr Sucher und Finder? Man würde sie sehen, dieser Ort war jedenfalls in dieser Nacht ihre Bleibe.

  3. Beiträge anzeigen #303
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Samhain war vorbei und die Vision hatte ihn aufgewühlt. Aber er versuchte dies alles auszublenden. Wichtig war, was jetzt passierte, nicht was war oder noch käme und das war momentan die Ausbildung von Cécilia.

    In letzter Zeit waren sie leider gar nicht dazu gekommen, mit der Ausbildung fortzufahren. Nur selten hatte er sie gesehen und wenn, dann hatte er meist irgendetwas anderes vorgehabt.

    Den heutigen Tag hatte er damit verbracht, dass Training schon einmal vorzubereiten, vielleicht traf er die Braunhaarige ja endlich. Er hatte geplant, heute seiner Schülerin, wenn er sie überhaupt so nennen sollte, irgendwie fand er den Begriff völlig unpassend, die verschiedene Grundschläge die es gab, zu zeigen. Hans und Peter standen zwar noch in Silden und waren vermutlich schon eingeschneit, aber Herbert und Wolfgang würden Cécilia sicherlich auch reichen, trotzdem sie auch mit weiß bedeckt waren.

    Nach der Braunäugigen Ausschau haltend, schlenderten der Jüngling durch Beria und es dauerte erstaunlicherweise nicht lange, bis er sie gefunden hatte.

    "Hallo Cécilia. Ich hoffe du bist heute munter, denn ich hatte geplant, jetzt eine kleine Übungsstunde mit dir zu machen."

  4. Beiträge anzeigen #304
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Nach dem Gespräch mit Aramee, nach Samhain und allem, wollte sie sich lieber wieder ihren Studien in den verschiedenen Fächern widmen. Fächer, nein, das war unzutreffend. Disziplinen traf es eher: Stabkampf und Magie. Für die Magie hatte sie sich vorgenommen, zum nächsten Versuch ein Feuer nahe dem Samen zu machen, damit der Boden nicht so hart wäre, wenn ihr das Keimen dann geglückt wäre, würde sie es ohne den Boden aufzutauen versuchen.
    Noch hatte sie allerdings kein Feuerholz, musste noch welches sammeln. Sie wusste, es war nicht gut, das immer noch mal und noch mal aufzuschieben, aber sie fand trotzdem, die Gelegenheit wäre gut, sich im Stabkampf zu üben, um dort nicht noch aus der Übung zu kommen. Den Gebrauch der Magie zu üben war einfacher, manchmal tat sie das einfach, in dem sie Lichtkugeln beschwor, um die Jägerin zu ärgern. Sie hatte den Weg zum Lager eingeschlagen, um Samarus zu suchen, und war positiv überrascht, dass er ihr nun entgegen kam.
    "Bewahre", sagte sie lächelnd. "Eine Übungsstunde? Darum wollte ich dich bitten. Ich bin immer noch mit der Magie beschäftigt und will nicht im Stabkampf aus der Übung kommen, zumindest das wenige nicht verlernen, was ich kann. Was gedenkst du denn zu machen? Die Laufübung zu wiederholen?"
    Im Schnee zu laufen war nicht die schönste Idee, immerhin war es einfach, auszurutschen, oder Hindernisse zu übersehen. Gespannt sah sie ihren Lehrmeister an, auf den diese Bezeichnung irgendwie nicht zutreffen wollte.

  5. Beiträge anzeigen #305
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    "Bei Adanos, nein. Mit der Laufübung habe ich dich genug gequält."

    Ein Lachen ertönte aus dem Mund des Stabkämpfers

    "Außerdem würdest du heute auch eher hin und her rutschen als laufen. Nein, für heute habe ich mir gedacht, dass du jetzt zum ersten mal richtig schlagen sollst. Aber das erkläre ich dir gleich, folg mir einfach."

    Sie gingen einigen Minuten durch das leichte Schneetreiben, bis sie zu der von Samarus auserkorenen Übungsstelle gekommen waren.

    "Gut, hier wären wir. Also:

    Heute sollst du üben zu schlagen. Wir sollten mit ganz einfach Schlägen beginnen und zwar dem Schlag von rechts und dem Schlag von links.
    Du musst im Prinzip einfach nur den jeweiligen Arm mit Schwung nach vorne schnellen lassen und ihn halt unterschiedlich hoch halten, oder unterschiedlich hoch gehen beim Schlag, um die Höhe des Schlages zu bestimmen."

    Er machte eine kurze Pause, da er bemerkt hatte, dass er recht wirres Zeug geredet hatte.

    "Das klang jetzt vielleicht recht kompliziert, aber versuch es doch einfach mal. Ich habe dir dazu zwei Übungspersonen besorgt, an denen du dich auslassen kannst.

    Ich präsentiere:

    Herbert und Wolfgang!"

    Während der Jungspund mit spektakulärer Geste in Richtung der beiden nebeneinanderstehenden Bäumen wieß, in die er jeweils ein Gesicht sowie zwei Beine und einen Bauch geritzt hatte, musste er lauthals anfangen zu lachen.
    Nachdem er es geschafft hatte, sich wieder zu fangen, fuhr er mit der Erläuterung der Übung fort:

    "Ich möchte, dass du immer an den Ort schlägst, den ich dir zurufe, also zum Beispiel 'Wolfgangs Bauch'. Der Linke ist übringes Wolfgang und der Rechte ist Herbert."
    Geändert von Samarus (04.12.2010 um 19:29 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #306
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Zeit der Haltungsübungen war vorbei, nun wurde der Kampf geübt, anhand von Bäumen. Gern hätte sie ihm einen Vortrag über die Gefühlswelt von Bäumen gehalten, als sie Herbert und Wolfgang sah, doch sie schluckte ihren Ärger herunter - wie sie war er ein Lernender der Magie, er würde eines Tages begreifen. Trotzdem kam ihr immer wieder die Frage, ob es nicht auch gereicht hätte, einfach mit Kohle Gesichter auf die Stämme zu malen. Nun war's jedoch zu spät.
    Sie nahm die Grundhaltung ein, aber nicht in aller Ruhe, sondern schnell, routiniert, wie sie es geübt hatten. Dann versuchte sie, nachzuvollziehen, was er zum Schlagen gesagt hatte. Den jeweiligen Arm mit Schwung nach vorne schnellen lassen und ihn halt unterschiedlich hoch halten, oder unterschiedlich hoch gehen beim Schlag, um die Höhe des Schlages zu bestimmen, das hatte er gesagt. Wirr klang das. Bedeutete das, wenn sie beispielsweise nach rechts schlagen wollte, musste sie den rechten Arm nach vorn schnellen lassen? Einmal tat sie das versuchsweise, schlug auf Herbert, bemerkte dabei, dass sie den Schlag durch den anderen Arm noch variieren konnte. Hielt sie den anderen Arm tiefer, schlug sie hoch, hielt sie den anderen Arm hoch, schlug sie runter.
    "Gut, in der Theorie hab ich die Technik raus ... beginnen wir?"
    Samarus nickte, schien einen Moment zu überlegen, und ordnete dann an, auf Herberts Beine zu zielen (eigentlich rief er nur "Herbert Beine!") Cé nahm also den linken Arm höher und ließ den rechten hervorschnellen, sodass sie die eingeritzten Beine des rechten Baums traf. Anfangs lief die Übung nur langsam, weil sie erst noch rechts und links mit oben und unten koordinieren musste. Allmählich kam sie allerdings in Fahrt, reagierte schneller.
    "Wolfgang Kopf!"
    Den rechten Arm senken, mit dem linken Arm stoßen.
    "Herbert Bauch!"
    Arme auf eine Ebene bringen, mit dem rechten Arm stoßen.
    "Herbert Beine!"
    Linken Arm heben, mit rechts stoßen.
    "Wolfgang Bauch!"
    Eine Ebene, linken Arm hervorschnellen lassen. So lief es mehr oder weniger, anfangs langsam und von Samarus' Erläuterungen begleitet, dann schneller.
    Geändert von Cécilia (04.12.2010 um 21:30 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #307
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Schrittweise erhöhte er die Frequenz seiner Zurufe und Cécilia meisterte die Aufgabe besser als er erwartet hatte. Es war an der Zeit, die Übung ein wenig zu variieren.

    "Das klappt ja schon recht ordentlich. Lass uns die Übung ein wenig variieren. Ich werde die Anweisungen jetzt wieder in längeren Zeitabständen zueinander rufen und dann wieder ganz langsam die Frequenz erhöhen, allerdings ist deine Aufgabe jetzt auch ein wenig schwieriger.

    Ich möchte, dass du kurz bevor du Herbert beziehungsweise Wolfgang an der von mir zugerufenen Stelle berührst, stoppst. Für jedes mal, wenn du den Stab nicht rechtzeitig anhölst oder an eine falsche Stelle schlägst, gehen wir morgen einmal die Laufübung durch. Ich hoffe das reicht als Motivation."

    Ein leichtes Schmunzeln zierte nun das Gesicht des Stabkämpfers, ehe er, leise lachend, zum ersten 'Befehl' ansezte:

    "Herbert Bauch!"

  8. Beiträge anzeigen #308
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Eine sehr zweifelhafte Motivation, die er sich da ersonnen hatte. Sie atmete tief durch, konzentrierte sich nun nicht mehr auf die Position der Arme, die in Routine übergegangen war, sondern auf die Wucht der Schläge. Herberts Bauch war der erste Befehl (jawohl, Befehl, und nichts anderes). Sie stieß mit dem rechten Arm nach dem Bauch und stoppte ab, aber sie hatte eigentlich zu langsam geschlagen. Samarus rief bereits die nächste Anweisung.
    "Wolfgang Kopf!"
    Es war wie ein Reflex, dass sie den rechten Arm senkte und mit dem linken den Stab hervorschnellen ließ, dementsprechend konnte sie auch nicht abstoppen, ehe sie Baum Wolfgang am Kopf traf.
    "Eins! Herbert Beine!"
    Es war fast ein Zähnefletschen, das Cé da zeigte, als sie kaum hörbar zischend fluchte. Eine Laufübung hatte sie sich gerade eingehandelt, und das schon zu Beginn der Übung! Sie hob den linken Arm, schlug runter nach rechts und stoppte ab.
    "Herbert Kopf!"
    Linken Arm senken, nach oben schlagen, stoppen. Zunächst traute sie sich nur, langsam zu schlagen, damit sie stoppen konnte, aber Samarus begann bereits jetzt, die Frequenz seiner Rufe zu erhöhen, sodass sie nicht die Zeit hatte, viel zu überlegen.
    "Wolfgang Bauch!"
    Sie schlug nach links, vergaß aber das Abstoppen, zum zweiten Mal. Wieder fluchte sie leise.
    "Zwei!", zählte ihr Lehrer sadistisch hinter ihr. "Herbert Beine!"
    Die Schülerin stieß mit dem rechten Arm nach unten, stoppte diesmal aber ab. Zweimal die Laufübung! Er mochte diese Laufübung lustig finden, aber bei den Göttern, er scheuchte sie erbarmungslos! Und das beim nächsten Mal mit Schnee!
    "Wolfgang Beine!"
    Schlag nach unten links, abstoppen kurz vor dem Baumstamm. Sie konnte Samarus nicht sehen, aber klar und deutlich auf der Lichtung hören, und es klang, als machte ihm bereits jetzt der Gedanke an die Laufübung Spaß, wenn er zählte.
    "Wolfgang Kopf!"
    Der Wut hatte sie es diesmal zu verdanken, dass sie sich die dritte Laufübung einhandelte, ungehemmt auf den Baumstamm einschlug.
    "Drei! Herbert Bauch!"
    Wieder ein Seitenwechsel, und diesmal stoppte sie zwar, schlug aber in der Eile, nicht wieder eine Laufübung einzuhandeln, zu tief.
    "Vier! Wolfgang Kopf!"
    Der Kerl hielt sich wohl für einen unglaublichen Scherzkeks, so scheußliche Motivationen zu ersinnen, dachte sie sich und schlug links hoch, bremste aber, als sie bemerkte, dass sie wieder drauf und dran war, wirklich zuzuschlagen.

  9. Beiträge anzeigen #309
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Porgans Höhle

    Da waren sie nun versammelt. Mehr gequestscht sah es in Porgans Höhle aus, anstatt geräumig, aber sie waren auch Einige in dessen Höhle und so war manch Regel mal fix zur Bank gemacht worden und manch Fell fand auf dem Boden seinen Platz, während am warmen Feuer sich die meisten scharten.

    Ornlu saß auf dem großen Topf der leer und kalt war und wartete wie die anderen bis Arakos noch eintraf. In Beria hielten sich momentan mehr Leute auf als es im Sommer oder Herbst üblich war. Zurecht, war doch Krieg und Kälte ein Feind den man in einer warmen, unentdeckten Höhle überstehen konnte. Einzig bei der Nahrungsversorgung musste man etwas kürzer treten, doch man konnte sich damit arrangieren und Mandy hatte es scheinbar gut durchorganisiert.
    Arakos traf in Begleitung von Jarvo ein und begrüßte den anwesenden Rest. Nach den üblichen Floskeln des begrüßens wurde es ruhiger und Porgan erhob sich.

    "Ich grüße euch Brüder und Schwestern. Ich möchte gleich zum Punkt kommen. Nun da wir hier mitsamt dem ganzen Volk in Beria versammelt sind und wir ein kurzes Thing einberufen wollen, müssen wir darüber sprechen was war und sein wird, um den Mitbrüdern und - schwestern Antworten zu geben. Zunächst einmal möchte ich auf die Vision aus jener Nacht kommen. Hat irgendwer mehr gesehen, als weiße Berge, Wald, einen Sumpf und diesen gigantischen Baum? Hat irgendwer eine Ahnung wo es sein könnte?", fragte der Heiler.

  10. Beiträge anzeigen #310
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline

    Porgans Höhle

    So ein "enges" Thing hatte Ryu wohl noch nie erlebt. Irgendwie war ihm dabei unwohl mit einigen herumzusitzen, welche er beim letzten Kriegsrat noch, aus gutem Grund, beleidigt hatte. Naja, wenigstens hatte er sich einen bequemen Platz auf einigen Fellen ergattern können, auf dem er jetzt gemütlich saß und an die Höhlenwand lehnte. Natürlich kam die Frage über die Vision auf, die wohl der ein oder andere gehabt hatte an Samhain. Seltsam, dass die Beschreibung dieser Ländlichkeit sehr auf dieselbe Vision passte, die auch der Hayabusa am Totenfeuer hatte. Mit dem Unterschied, dass darin wohl kein, in seltsame Roben gekleidete, alte Männer vorkamen. Aber das war wohl auch nicht unbedingt einer Erwähnung wert, sonst würde es wohl wieder üble Nachrede oder ähnliches geben.

    Die Ruhe war beklemmend, die auf Porgans Frage aufkam. Keiner schien wirklich eine Antwort zu wissen. Ryu's Blicke kreisten. Zu Jarvo, der auf einer Bank saß, hin zu Ornlu, der, mit dem üblichen, leicht grimmigen Blick auf dem umgedrehten Topf aussah, als hätte er seinen Frust an einer missglückten Bohnensuppe ausgelassen und, für einen Moment auch zu Arakos, welcher prüfend durch die Menge blickte, aus der keiner heraustrat. Der Templer seufzte leise und schloss die Augen. Vielleicht würde er mehr erkennen, wenn er sich die Bilder noch einmal revue passieren ließ...

  11. Beiträge anzeigen #311
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ließ seinen Blick durch die Runde schweifen, über die Druiden und alten Krieger, unter denen er sich manchmal immer noch wie ein Junge vorkam, der oben bei den Großen mitspielen wollte. Doch das Haupt stolz erhoben und die Hand typisch auf den Schwertknauf gelegt, warf er diesen Gedanken von sich. Er war hier und das allein zählte. Er war hier, er hatte das Recht zu sprechen und die Gewissheit, angehört zu werden. Doch was sollte er sagen? Die Vision war für den Waldläufer ein einziges Rätsel. Selbst seine Nymphe hatte ihm nicht viel dazu sagen können.
    Sei vorsichtig, war wie immer ihr einziger Ratschlag gewesen.
    Doch es schien ihm nicht alleine so zu gehen. Sie alle schwiegen und in der Stille ähnelte das Knistern des Lagerfeuers Explosionen, die in der ganzen Höhle wiederhallten. Ein Holzscheit brach zusammen und ein Zucken ging durch die Runde.

    Orthego schluckte. Dann hob er die Stimme.
    „Ich sah Schatten.“
    „Schatten?“ , fragte Porgan. „Erzähl mir davon, junger Waldläufer.“
    „Sie erhoben sich aus dem Baum und überfielen den gesamten Sumpf, verjagten die Tiere und verpesteten die Bäume. Sie trachteten mir nach dem Leben und schienen es aus den Gräsern und Büschen herauszusaugen. Kreaturen Beliars, wenn Ihr mich fragt, von der schlimmeren Sorte. Ich kenne keinen Ort in Myrthana, der diesem ähnelt. Doch von einigen Brüdern hörte ich Geschichten über ein von Sümpfen umgebenes Gebiet in der ehemaligen Minenkolonie?“

  12. Beiträge anzeigen #312
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu schüttelte den Kopf. Zwar mochte es stimmen, dass es in der ehemaligen Kolonie eine Sumpflandschaft gab, aber einen derartigen Baum hatte er dort noch nie gesehen. Und, ohne Magie wäre in der Zeit, seit er die Kolonie verlassen hatte sicher nie ein derartiger Koloss gewachsen. Da war er sich sicher. Einen Schluck Met nahm er, ehe deer Templer die Stimme erhob aus seiner gemütlichen Ecke heraus.

    "Es mag zwar sein, dass es in der Kolonie einen Sumpf gibt, aber ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass ein derartig monströser Baum dort nie vorhanden war. Und, logisch überlegt braucht so ein Ding mit Sicherheit Jahrhunderte um eine derartige Größe zu erreichen, meinst du nicht? Die Kolonie fällt daher wohl flach... Also sollte uns wirklich nichts einfallen... Dann sollten sich vielleicht mal die ein oder anderen in den Städten umhören. Vielleicht wissen die Leute dort ja etwas..." er lehnte sich einen Moment lang zurück und überlegte. Im Süden seiner Heimat gab es einen verschneiten Berg und ähnliche Vegetationen, doch von einem Baum wie diesem hatte er nie gehört. Doch wieviele Inseln gab es schon, auf denen schneebedeckte Berge standen, tiefe Täler existierten und so weiter? Davon gab es mit Sicherheit hunderte, wenn nicht sogar mehr...

  13. Beiträge anzeigen #313
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Abwegig ist es aber nicht...", meinte Ornlu und hatte sich erhoben.
    "Meister Durnir brach vor langer Zeit auf, um dort einen...Weltenbaum zu pflanzen. Die Drachen, die Orks - sie hatten den einstigen Weltenbaum von Khorinis vernichtet. Deswegen stirbt die Natur von Khorinis oder habt ihr euch je gefragt, weshalb es so anders dort ist?", fragte der Druide. Keine Antworten.

    "Ich weiß aber nicht, ob dieser Sumpf und alles in der Vision das Minental waren. Ich habe es zwar nicht vollkommen bereist, aber einen großen See gab es doch dort nicht, oder?", fragte Ornlu und Noreia erhob sich.

    "Und doch kann man darauf nicht vollkommen bauen. Ich sah als Beispiel eine Stadt an der Küste und keinen See, bis ich den Baum sah. Ich war jedoch nie auf Khorinis. Und ich kann versichern, dass es nicht die Nebelinsel war. Auch besorgt mich mehr die Vision des jungen Orthego. Schatten sind nicht gut, sind ein schlechtes Zeichen. Wir dürfen aus der Vision nur das greifen das am offensichtlichsten war. Ein gigantischer Baum. Womöglich in Not, womöglich weit weg.
    Und Meister Durnir ist schon fähig, Brüder. Vielleicht war es ein Hilferuf. Er weiß durch die Steinkreise zu kommunizieren...ich sah es schon einst. Ansonsten was wissen wir über die restliche Welt? Über Gorthar, das östliche Archipel und die südlichen Inseln? Sie sind unsere Anhaltspunkte, denn wenn es irgendwas unentdecktes ist, dann wäre es die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.", überlegte Noreia.

  14. Beiträge anzeigen #314
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    "Es gibt noch etwas.", sagte Corax schließlich mit nachdenklicher Miene. "Einige Teile der Vision haben mich im Laufe des Abends mehr als einmal ereilt. Ein Adler flog über das Land und verdeckte die Sicht auf es und es gab etwas... etwas unter dem Land das ächzte. Ich weiß nicht genau was es war und ob es wirklich gefangen war oder dort nur verweilte. Jedenfalls scheint es eine Veränderung zu geben. Das einzige was ich über dieses Wesen sagen kann das es scheinbar mit einer Statue zusammenhängt. Eine Statue mit zwei Köpfen, an mehr erinnere ich mich nicht." Stille folgte fürs erste auf diese Worte. Anstatt Klärung zu bringen kamen nur noch mehr Fragen auf. Khorinis klang am plausibelsten und dennoch... Corax schien es nicht richtig. "Ich denke nicht das es sich um Khorinis handelt. Es gibt viele Inseln im Meer und soviel passt nicht zusammen. Doch vielleicht können wir dort Antworten finden. Durnir ist einer derjenigen unter uns die sich am meisten mit der Geschichte des Waldvolkes, vorallem dessen das von Khorinis und anderen Inseln kam auseinandersetzte. Zumal viele Völer des Meeres letztlich auf Khorinis zusammentrafen. Unsere Chancen dort etwas zu finden sind vielleicht besser als hier in Myrtana."

  15. Beiträge anzeigen #315
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Jarvo konnte bei dieser Runde nicht wirklich mitreden, denn seine Vision war mehr als mager ausgefallen. An diesem Abend hatte er etwas wahrgenommen, es war ebenfalls das Bild dieses gigantischen Baumes gewesen, doch mehr hatte sich ihm nicht offenbart. War er nicht empfänglich für solch spirituelle Energien? Und doch hatte es der Naturgeist in sein Bewusstsein geschafft und ihm wochenlang zugesetzt. Hatte dieser seinen Geist so in Beschlag genommen, dass er nichts Weiteres zuließ?
    Jarvo schüttelte den Kopf. Es gab die, die mehr gesehen hatten als er und auf dessen Aussagen musste man sich verlassen. Wenn diese Vision derart viele Menschen erreicht hatte, musste sie etwas bedeuten. Sie war ein gedanklicher Anstoß, vielleicht ein Hilferuf, vielleicht eine Berufung.
    „Ein Baum solchen Ausmaßes kann nicht ungesehen an der Weltgeschichte vorbeigegangen sein. Er muss irgendwo verzeichnet sein, denn wie Ryu schon sagte, muss er sich über Jahrhunderte entwickelt haben.“
    „Nur wo danach suchen? Wir haben keine große Bibliothek vor unseren Füßen. Das Innoskloster ist außerhalb unserer Reichweite und auch Vengard wird uns nicht mit offenen Armen empfangen.“, meinte Mertens.
    „Es gibt einfach zu viele Orte, die dafür in Frage kommen. Wir können nicht auf gut Glück einen von ihnen ansteuern und hoffen die Lösung auf unsere Fragen zu bekommen. Das wäre überstürztes handeln.“

  16. Beiträge anzeigen #316
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline
    Samorin lehnte an der Wand in dem überfüllten Raum, allerding ohne wie üblich einen Stängel Kraut im Mund und sah wie die anderen sich über ihre Visionen austauschten. Samorin fragte sich ob das was ihm passiert war wirklich von Bedeutung war. Der Pirscher hatte nichts gesehen,nur gefühlt wie ihn irgendetwas berührte, es fühlte sich Uralt an aber wie konnte sich etwas uralt anfühlen wovon er nicht einmal wusste was es war? Er wusste nicht wie oder warum er wusste einfach nur dass es alt gewesen war.
    Oder hatte er einfach zu viel geraucht? Er musste zugeben es war ein Fest gewesen und auf Festen übertreibt man vielleicht mal ein bisschen, aber er hatte den Eindruck gehabt sich vor dem Stabritual noch relativ klar gefühlt zu haben.

    Er hörte auf seinen Gedanken nachzuhängen und hörte wieder den anderen zu. Die darüber mutmaßten wo dieser Baum sein sollte den viele wohl sahen die Bedeutung irgendwelcher Schatten welche sich dort rumtreiben sollten. Khorinis kam kurz ins gespräch und einige weitere Orte, doch wurden die Äußerungen danach meistens verworfen, auf Grund mangelnder Informationen.

    Samorin stellte sich auf eine lange Nacht ein und setzte sich hin.

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    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Die Übung machte Spaß, unglaublichen Spaß. Es bereitete Samarus unglaubliche Freude, seiner Schülerin dabei zuzusehen, wie sie jedes mal, wenn sie es nicht schaffte, ihren Stab rechtzeitig abzustoppen, beinahe ausrastete angesichts der angedrohten Laufübungen. Es war schon lustig, dass sie nicht verstand, dass sie nicht wirklich laufen müsste. Schließlich würde dies, so hatte er ihr selber gesagt, mehr ein Gerutsche als eine ordentliche Laufübung werden.

    Weiterhin zählte er die Male, die sie versagte mit, bis er schließlich merkte, dass seine Schülerin kurz davor war auszurasten.

    "12 mal also insgesamt, soso. Dann wollen wir mal. Du wirst wie angekündigt 12 mal die Laufübung machen. Aber nicht mit mir, und nicht jetzt."

    Er schmunzelte und zwinkerte ihr freundlich zu, auch wenn sie dies wahrscheinlich nur noch mehr aufregen würde.

    "Stattdessen versuchst du nun, mich zwölf mal per Schlag zu treffen. Wo, entscheidest du selbst. Ich versuche die Schläge mit diesem tollen Stöckchen, dass ich im Wald fand, die Schläge abzuwehren. Nach zwölf Schlägen gehe ich in den Angriff über und du versuchst dich zu verteidigen, oder gar zu kontern. Ich werde dir natürlich offensichtliche Lücken lassen.

    Auf geht's!"

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    Orthego ist offline
    „Zu lange warten und abwägen dürfen wir jedoch auch nicht. Das Schicksal treibt keine Spielchen mit solchen Omen, das wissen wir doch nur zu gut. Ein derartiges Zeichen kommt nicht noch einmal wieder. Jeder Unwahrscheinlichkeit zum Trotz – Khorinis bleibt eine Option, oder?“
    Fragend blickte sich Orthego um. Ryu schüttelte wieder nur den Kopf, der Rest schwieg.
    „Ich will nicht vorschlagen, dass wir jeden kleinsten Landfleck um Myrtana herum absuchen, aber die Antwort auf unsere Fragen wird uns nicht eines Tages entgegenspringen. Wenn wir nicht anfangen zu suchen, können wir’s vergessen. Die Paladine werden auch nicht untätig herumsitzen. Was wird sie aufhalten, jetzt, wo Faring gefallen ist? Vielleicht sind sie schon auf den Weg in den Norden, oder nach Varant? Die Vision wurde uns nicht umsonst in diesen unklaren Zeiten geschickt.“
    “Bist du dir da sicher?“ , fragte Manadh. Sie klang besorgt.
    „Beinahe.“ Der gesendete Gedanke war wackelig. „Adanos lässt uns nicht im Stich. Darauf vertraue ich.“

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    Suzuran ist offline
    "Drecksvieh, elendiges...macht euch nur über mich lustig, lasst mich noch länger in der Kälte warten, während die anderen im Warmen ihre tolle Sitzung halten.
    Die Tierwelt will mich wohl bestrafen, hm? Keiner da, der mir helfen will Tollpatschornlus Dolch aus dem Eiswasser zu fischen nicht wahr? Und dunkel ist es auch schon wieder...man ich könnte kotzen und Hunger...ja den hab ich auch..."

    Schmollend und laut vor sich herstänkernd saß Suzuran wie schon die letzten beiden Tage am Ufer der Bucht, nichts tat sich, kein Lebenszeichen von irgendeinem Lebewesen, lediglich einige Luftblasen, die manchmal die Wasseroberfläche leicht zum blubbern brachten, als würde dort jemand seiner Luft im Bauch Freiraum gewähren. Ekelhaft war diese Vorstellung...
    Der Plan war ganz einfach. Sie hatte ja genug Zeit gehabt sich zu überlegen, wie man einen Dolch aus eisigen Wassermassen befreien konnte ohne selbst nur eine Fingerspitze hineinzustecken. Einzig die Magie war der Schlüssel, einzig ihr Hirn und die Konzentration das Gelernte umzusetzen so gut es nur ging.
    Dieses Mal würde der Sack voll Samen, den sie schon seit längerer Zeit in einem Beutelchen mit sich rumschleppte von Nutzen sein, dessen war sie sicher. Einen Otter konnte sie nicht gebrauchen, der wollte keinen Pflanzenkram fressen und was sollte sie ihm sonst versprechen? Fische, Krabben oder Frösche konnte er sich selbst am besten suchen...nein es war eine andere Art auf die sie wartete. Suz kannte sie nur zu gut, hatte sie mit ihrem Vater vor ewigen Zeiten immer beobachtet, wie sie mit durchnässtem Fell im Wasser schwammen und Nester bauten oder Nahrung suchten.
    Süße Tierchen, fast einer Ratte gleich und doch viel schöner und eleganter irgendwie.
    Bisamratte hatte ihr Vater sie immer genannt oder Wasserkaninchen, was klein Suz natürlich viel besser gefiel.
    Kleine Öhrchen, feine Haare an den Backen herauswachsend und ein Schwanz, der aussah wie einer der Messerschärfer, die ihre Eltern besaßen...zumindest ein bisschen sah er so aus.
    Die ganze Zeit über hielt sie nach Ihnen Ausschau.
    Sie bauen Nester entweder am Ufer direkt in den Boden, können durch einen Wassereingang hinein oder bauen sich mit Wasserpflanzen eine Höhle..., hatte er gesagt und klein Suz freute sich, wollte gar solch ein Wasserkaninchen bei sich zu Hause haben.
    "Sie fressen Pflanzen.", meinte er auch zu ihr und erklärte ihr die Welt als sie noch eine heile Familie waren.

    "Ja sie fressen Pflanzen, ich habe reichlich Pflanzen ihr kleinen, pelzigen Viecher, reichlich, so viel, dass ich euch einen ganzen Wintervorrat hervorzaubern kann...", brüllte sie alleine mit sich gen Wasser, ehe sie das Gesicht in Ornlus Mantel vergrub und seinen Duft einatmete.
    "Lass mich nur alleine du Idiot..."
    Die Natur schien sich gegen alles Leben was sie geschaffen hatte verbündet zu haben. Eine dicke, tiefe Schicht aus Schnee und Eis hatte alles pflanzliche unter sich verborgen und erschwerte all jenen die Grünzeug bevorzugten die Nahrungssuche. Die ganze Nacht über hatte es geschneit, auch den Tag lang hatte Frau Holle ihre Betten über Beria und die Bucht ausgeschüttelt und Suzuran in einen Schneemann verwandelt, der sich Dank magischem Mantel aber über die Kälte nicht beschweren konnte.

    Grübelnd war sie näher an das Ufer gerückt, weg von jenem größeren Strauch unter dessen nicht vorhandenem Blätterdach sie Schutz gesucht hatte.
    Die Hand schob sie langsam in den Beutel, griff dort nach ein paar Samen und zog sie hinaus. Sie hatte selbst keine Ahnung was sich für eine Pflanze hinter Ihnen verbarg. Ornlu hatte ihr den Beutel vor einer halben Ewigkeit mit den Worten "irgendwann wirst du sie brauchen" in die Hand gedrückt und keine weiteren Fragen zugelassen.
    "Idiot...", dachte sie sich erneut, ehe sie sich stillschweigend in bequemer Haltung hinsetzte. Drei der Samen auf der offenen ohne Handschuh abfrierenden Hand vor sich haltend, die andere Hand, als scheinbares Dach für die kleinen Pflanzenkeime, schwebte darüber. So saß sie eine Weile, blind für das normale, menschliche Auge, steigerte sich aber Konzentration, wurde Magie aus allen Enden ihres Körpers herausgezogen, bis sich blaue Magiestränge schwirrend und fast neugierig an den Fingerspitzen gesammelt hatte und sich der fast wärmende Magielfluss nur noch in der einen schwebenden Hand befand.
    Nach und nach bearbeitete sie erst den einen Samen, ließ Magie um ihn und in ihn strömen, brach die scheinbar leichte pflanzliche Barriere nach einigen Versuchen, wo sich verborgen und tief im Innern, jener Teil der Pflanze versteckte, der sie als Muighen akzeptierte, der ihre Magie schier als Geschenk in sich aufzusaugen schien und sich zum Wachsen bringen ließ.
    Der kleine Samen platzte unhörbar, nur magisch spürbar, legte sein Schutzkleid ab, das sofort einem kleinen grünen Strang platz machte, der sich nach und nach hervorbildete. Er wurde größer, wuchs in ihren Händen, bildete Strang um Strang. Sie hielt die Magie aufrecht, beobachtete immernoch gespannt, wie beim ersten Mal, was sich dort vor ihr auftat. Was war es? Einfaches Gras? Ein wenig sah es so aus, jedoch bildeten sich am Stiehl Blätter, an den Blättern wiederum, wuchsen kleine Härchen, wie Wimpern so zahlreich und identifizierten die Pflanze langsam aber sicher als irgendeine Art Schilfrohr.
    Als es groß genug war, befasste sich Suz mit den anderen Beiden Samen in gleicher Weise, ließ sie wachsen und größer werden und beschleunigte den Lauf der Natur, wie es nur mit Magie möglich war.
    Fast enttäuscht über die drei Rohre vor ihr, versteckte sie sich erneut etwas entfernt vom Ufer und wartete...
    "Er hätte ja auch was schöneres reinpacken können, eine Rose für mich...die hätte ich doch sicher auch geschafft, auch wenn sie die Viecher wohl nicht gefressen hätten, ich hätte sie aber aufgestellt...Idiot!"

  20. Beiträge anzeigen #320
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Ein Dutzend mal diese Laufübung! War er denn noch ganz dicht?! Ihre Schultern bebten vor Wut, als er die Übung abbrach und die Summe nannte. Ein Dutzend! Dann nahm er sich auch noch heraus, ihr zu verkünden, er werde die Übung doch ein anderes Mal machen! Herrje, der sollte erstmal wissen, was er selbst eigentlich wollte!
    Sein nächster Vorschlag klang auch nicht ganz ohne. Sie sollte versuchen, ihn zu treffen, während er offensichtliche Lücken in seiner Verteidigung ließ. Dafür aber musste sie erstmal wissen, wie weit er mit seinem Stab reichte, wie man seine Verteidigung aufbaute, immerhin konnte der Stab sowohl von links als auch rechts kommen. Lehrer und Schülerin bauten sich auf, erst war die Schülerin am Zuge. Sie schlug zuerst nach seiner Seite, was er beinahe spielerisch abwehrte, dann zielte sie auf sein Bein, worauf er auch zu kontern wusste. Zwei Schläge gekontert, zehn blieben. Die Schülerin besann sich, schlug nun nach des Lehrers Kopf, und der Lehrer wehrte ab. Nach einem halben Dutzend abgewehrter Schläge versuchte sie sich zum ersten Mal an einer Finte, täuschte an, nach seiner rechten Seite (von ihm aus linken) schlagen zu wollen und ließ dann den linken Arm vorschnellen, aber auch darauf fiel Samarus nicht herein. Er behielt lediglich sein leicht spöttisches Grinsen, das sie in Rage zu bringen drohte. Sie zügelte ihre Wut und versuchte sich noch ein paar Mal in Finten, ehe sie die letzten beiden Schläge des Dutzends einfach machte, einfach abwehren ließ. Dann würde der zweite Teil seiner Übung beginnen. Cé ging schnell wieder in die Grundhaltung zurück, winkelte die Arme an, in Erwartung seines Angriffs.

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