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Kurz nach der starken Mittagssonne war olirie von seiner Oase aufgebrochen. Sein Ziel war klar. Möglichst ohne Umwege wollte er das Kastell erreichen. Nicht nur wegen der schweren Last, die er nun auf seinem Rücken beförderte oder der brennenden Sonne, die auch am Nachmittag noch erbarmungslos alles in ihren heißen Schein hüllte. Der wichtigste Grund war, dass er sich vor den Toren des alten Gemäuers mit Narzuhl treffen wollte. Dieses Mal hatte er auch daran gedacht sich mehr als ausreichend Wasser für die Reise mit zu nehmen. Nicht dass ihm dasselbe passierte wie beim letzten Mal. Als er halb verdurstet in Bakaresh ankam und die kühle Erfrischung zu Wucherpreisen beim dortigen Wasserhändler erstehen musste. Auf Wiederholung dieser Erfahrung konnte er gut und gerne verzichten.
Dennoch war die Reise beschwerlich, die drückende Hitze und der schwere Korb prall gefüllt mit frisch gepflückten Datteln waren alles andere als leichte Kost für den Einsiedler. Jedoch war keine Zeit für eine kurze Rast. Auch nicht in Bakaresh selbst, wo dem Anschein nach irgendeine größere Veranstaltung anstand. Jedenfalls schien die Stadt in festlicher Stimmung.
Der Aufstieg zum Kastell war noch einmal ein letzter Kraftakt, bevor er von seiner Last erlöst werden würde. Vor den Toren stand auch schon wie erwartet Narzuhl. „Seid gegrüßt. Lasst uns bitte schnell rein gehen, ich alsbald als möglich von dieser Last befreit werden. Ich habe den Weg von meiner Oase bis hierher ohne Unterbrechung zurück gelegt und muss Euch sagen, dass ich nun besser verstehe, weshalb regelmäßige Pausen empfohlen werden.“ Sie wollten gerade die Pforte ins Kastell überschreiten, als das Schwere Tor zu knallte und zwei wohl bekannte und besonders nervige Stimmen im Chor spotteten „Da ist er wieder! Da ist er wieder! Hat schon lang keinen Schlüssel mehr! Kommt nicht rein! Kommt nicht rein! Muss wohl draussen bleiben!“
Ein kurzes Machtwort Narzuhls löste die Situation jedoch schnell wieder auf, sodass olirie seinen Korb Vabun übergeben konnte.
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Das hatte der Schwarzmagier auch zum ersten Mal erlebt. Das Kastell verwehrte jemandem den Zutritt. Oder diese klapprigen Plagegeister hatte sich an der Tür zu schaffen gemacht, man wusste es nicht. Nachdem olirie seine Gabe an den Steinernen abgegeben hatte, schlug Narzuhl den Weg zum Refektorium vor und kurze Zeit später betraten sie auch den herrlichen Speisesaal. In Gedanken bestellte Narzuhl schon eine kleine Karaffe Rotwein und eine größere gefüllt mit Wasser und pünktlich in dem Moment, als sie sich ihre Sitzgelegenheit erwählt hatten, erschien das gewünschte, samt zwei Gläsern und Bechern. Olirie wusste sicherlich wie das Refektorium funktionierte, dennoch empfand es Narzuhl als höflich ihm etwas von dem Wasser anzubieten, nachdem er von den Anstrengungen erfahren hatte.
Ohne zu neugierig erscheinen zu wollen, könnt ihr mir erklären was da gerade am Eingangstor passiert war? Diese elenden Klappermänner können ungemein nervtötend sein und sicherlich den einen oder anderen Scherz veranstalten, aber jemanden den Eintritt verwehren?
Um der Situation etwas die Spannung zu nehmen, lockerte Narzuhl sie gleichzeitig ein wenig auf und ließ sich einige Dattelleckereien bringen. Eine kleine Platte mit kandierten Datteln, kleinen Dattelkeksrollen und gefüllten Datteln mit Kokossplittern wurde gereicht und der Schwarzmagier schnappte sich erwartungsvoll ein Dattelkeks. Mal sehen wie köstlich eure Datteln nun wirklich sind...
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Olirie war nicht ärgerlich über die Plagegeister am Tor. Spott war er schließlich stets von ihnen gewohnt. Doch für gewöhnlich beließen sie es dabei. Ihm in Gegenwart eines Schwarzmagiers die Tür vor der Nase zuzuknallen, sollte wohl etwas Demütigendes haben. Jedoch ging der Schuss der beiden Klappermänner offensichtlich nach hinten los. Olirie fühlte sich nämlich keinesfalls gedemütigt und auch Narzuhl begegnete der Situation eher mit Verständnislosigkeit. Doch wie erklärte man ihm die Absichten der Skelette hinter dieser Aktion?
„Hmm, wie soll ich es sagen. Wusstet ihr, dass es einst eine Zeit gab, in der das Tor zum Kastell stets verschlossen war und ein jeder Neuankömmling erst anklopfen musste, um eingelassen zu werden? Wahrscheinlich nicht, ich war wahrscheinlich einer der letzten, denen auf diese Weise geöffnet wurde. Jedenfalls wurde das Tor damals weder vom Kastell noch von irgendwelchen untoten Skeletten bedient, sondern von den Schwarzmagiern selbst. Natürlich kam jeder Besucher schon auf die heutige Art und Weise hinein, doch potentielle Neumagier mussten eingelassen werden. Fragt mich bitte nicht nach der Logik hinter dieser Regelung, es gibt sicher einen Grund, dass es heute anders gehandhabt wird. Naja, jedenfalls kann man daraus schließen, dass das Tor auch auf herkömmliche Weise ver- beziehungsweise aufgeschlossen werden konnte. Und das geht noch immer. Doch gibt es nur eine einzige Person im Kastell die dazu in der Lage ist und den einen Schlüssel besitzt. Ihr wisst sicherlich, wen ich meine. Jedenfalls fanden es die Skelette wohl besonders lustig, mir vor Augen zu führen, dass ich jenen Schlüssel schon vor vielen Jahren weitergereicht hatte. Und auch, dass ich jetzt als nicht Magier keinerlei Weisungsbefugnis mehr ihnen gegenüber habe.
Wusstet Ihr eigentlich, dass diese Plagegeister einst Menschen waren, wie ihr und ich und vor allem, dass einer von ihnen sogar ein Schwarzmagier war, wenn ich mich recht entsinne. Nur leider erinnere ich mich nicht mehr an seinen Namen. Doch nun genug von den Biestern, ihr seht mich so fragend an. Was wollt ihr gerne erfahren?“
Olirie griff sich eine kandierte Dattel und kostete sie. Vorzüglich, was der Küchendämon so alles aus ihnen zaubern konnte. Vielleicht sollte er ihm doch noch mal einen Besuch abstatten und ein paar Rezepte austauschen. Wobei der Tausch wohl eher etwas einseitig vonstatten gehen würde.
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Narzuhl versuchte sich an den Tag zu erinnern an dem er das erste Mal das Kastell betreten hatte, damals noch als Gast in Begleitung einer weiteren Person. Schon zu diesen Tagen hingen die knochigen Scherzbolde an dem massiven Eingangstor, olirie musste also von einer Zeit noch davor sprechen. Im gleichen Atemzug erfuhr Narzuhl hier auch noch, das sein Gegenüber einmal der Hüter des Kastells zu sein schien. Welch eigenartiger Weg den Beliar da für einen seiner Anhänger bereit hielt. Und auch wenn olirie derzeit nicht in der Lage war Magie zu wirken, so verdiente er doch einiges an Respekt - sofern seine Geschichte der Wahrheit entsprach. Allerdings schien bisher alles darauf zu deuten. Bei den letzten Worten fühlte sich Narzuhl fast schon ertappt, sein Ausdruck musste wirklich fragend und neugierig wirken.
Verzeiht mir meine Neugier, aber die Möglichkeit mit jemandem, der das Kastell nun schon so lange kennt, einige Worte zu wechseln, diese erhält man nicht alle Tage. Ich selbst kenne das Kastell nur aus der Zeit, als es noch auf Khorinis stand, während der Zeit der Barriere verweilte ich noch in Nordmar.
Narzuhl dachte für einen kurzen Moment an seine eigene Geschichte zurück und welch grauenvolle Aufgaben noch auf ihn warteten, aber davon ließ er sich heute nicht beirren.
Wisst ihr vielleicht etwas darüber, wie es mit dem Kastell seinen Anfang nahm? Ich meine es passiert nicht alle Tage, das in einer Sträflingskolonie Schwarzmagier ausgebildet werden, eine Heimat finden und neue Mitglieder finden. Gibt es noch andere Dinge die sich am Kastell verändert haben? Man kann zwar auch heute noch problemlos im Kastell umherwandern und entdeckt etwas völlig neues, trotzdem fände ich es interessant auch etwas über die Vergangenheit des Kastells zu erfahren?
Einmal seiner Neugier freien Lauf gelassen gab es nun kein halten mehr, erst als Narzuhls Kehle sich etwas trocken anfühlte und er einen Schluck Wein trank, musste er eine Pause machen...
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Wasser, das kühle Nass. Olirie nahm einige tiefe Schlucke. Es tat einfach der Kehle gut und spülte den Staub der Wüste hinaus. Als nächstes nahm er sich einen Dattelkeks und probierte diesen. Ein wenig gewöhnungsbedürftig die Kombination, wie er fand. Doch durchaus genießbar. Vielleicht würde er selbst noch einige Keksrezepte mit Datteln kombinieren. Könnte ja sein, dass wahre Köstlichkeiten entstünden.
„Genaues zu den Anfängen in der Kolonie kann ich Euch leider nicht sagen. Ich kann Euch lediglich den Namen des ersten Bewohners des Kastells nennen. Er hieß Malek und verschwand leider kurz vor meiner Verbannung in die Barriere spurlos. Keiner weiß, welchen Plan Beliar für ihn hatte. Vielleicht ist er ihm in der Unterwelt zu Diensten. Doch bezweifle ich, dass es heut zu Tage noch Sinn machen würde, dort nach ihm zu suchen wie wir es einst mit Don Esteban taten, als dieser von Beliar erwählt wurde. Zumal ihn fast keiner der heutigen Schwarzmagier noch persönlich kennt. Wenn Ihr ihn jedoch einmal sehen wollt, dann solltet Ihr in die Galerie mit den Bildern der großen ehemaligen gehen. Dort hängt sein Porträt und in der Bibliothek werdet ihr sicherlich Literatur zu seinem Wirken finden.
Bibliothek, das ist genau das Stichwort, was ich Euch noch fragen wollte. Ihr kanntet mich ja anscheinend noch nicht und habt meinen Namen wohl auch noch nie vernommen. Doch frage ich mich, ob ihr Euch je auf dem Flur vor der Bibliothek umgesehen habt? Achtet das nächste Mal, wenn Ihr von der Eingangshalle zur Bibliothek geht auf die Türen zu Eurer Linken.
Aber ich hatte Eure Frage ja noch nicht vollends beantwortet. Ihr wolltet ja wissen, wie sich das Kastell in den Jahren gewandelt hat. Nun, lasst es mich so formulieren: Es ist benutzerfreundlicher geworden. Früher hatte es scheinbar unheimlichen Spaß daran, ganze Räume zu verstecken und auszutauschen. Doch mit der Zeit gewöhnte man sich dran und fand stets den richtigen Raum auf Anhieb. Scheinbar hatte das Kastell darauf hin die Lust verloren, seine Bewohner in die Irre zu führen. Manchmal kam es zwar noch vor, aber nur noch in den seltensten Fällen.“
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Eigentlich keine schlechte Idee ein wenig über die ersten Bewohner des Kastells in Erfahrung zu bringen. Vielleicht fand Narzuhl ja etwas wie eine Mitgliederliste oder etwas ähnlich, das ihm auch etwas über James Bond sagen konnte. Zwar sollte man sich nicht nur in der Vergangenheit aufhalten, aber Narzuhl wurde bewusst wie wenig er eigentlich von dem Zirkel vor seinem Beitritt wusste und das wollte er schleunigst ändern. Gedanklich setzte er diesen Punkt auf die Liste für Unternehmungen in den nächsten Tagen. Ebenso wie dem Hinweis in Bezug auf die Tür nahe der Bibliothek nachzugehen.
Nun das mit dem Verschwinden ganzer Räume scheint tatsächlich nicht allzu häufig vorzukommen. Dafür konnte ich in den letzten Jahren immer wieder einmal das Erscheinen von gar seltsamen Kreaturen und anderen Bewohnern des Kastells beobachten. SO zum Beispiel einen ganzen Tierpark von Untoten, auch wenn ich diesen nie wieder gefunden habe, wo wir wieder bei dem Verschwinden von Räumen wären.
Grinsend nahm sich der Schwarzmagier noch etwas von den Dattelleckereien und über das Gespräch legte sich eine etwas längere Pause.
Ihr scheint das Kastell ja nun sehr gut zu kennen, immerhin wart ihr einst Lehrmeister und Hüter. Plant ihr wieder zurück ins Kastell zu ziehen? Oder bleibt ihr vorerst bei eurer Oase? Vielleicht kreuzen sich dann unsere Wege noch einmal und nicht nur auf weiten Reisen zwischen Wüstenstädten hin und her...
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Da war sie nun, jene Frage, vor der olirie sich am meisten fürchtete, doch die er auch am meisten ersehnte. Solle er es tatsächlich noch einmal wieder wagen, um Aufnahme in die Riege der Schwarzmagier zu bitten? Würde er als ehemaliger überhaupt akzeptiert? Nicht von den anderen Schwarzmagiern, da hatte er kaum Bedenken. Nein, viel mehr beschäftigte ihn, wie die Kreaturen Beliars auf ihn reagieren würden und vor allem ob Beliar selbst bereit wäre, ihn wieder in die Reihen der Schwarzmagier einziehen zu lassen. Doch was sollte er Narzuhl antworten, es war zwar eine einfache Frage, doch die Antwort war zum Aussprechen viel zu komplex.
„Eine schwierige Frage, die ihr mir da stellt, auf die ich nicht direkt antworten kann. Ich war bereits Schwarzmagier und möchte diese Zeit um nichts in der Welt missen. Doch genieße ich ebenso gerne die Ruhe meiner Oase. Vor einigen Wochen hätte ich Eure Frage vermutlich mit einem entschiedenen Nein beantwortet. Doch inzwischen habe ich durch meine Reise mit Ormuss die Vorzüge menschlicher Gesellschaft kennen gelernt. Diese gibt es an meiner Oase natürlich nicht. Jedoch bedeutet ein erneuter Einzug ins Kastell ebenso, dass ich meine Oase aufgeben müsse, da ich dann wohl kaum ausreichen Zeit aufbringen könnte, um mich angemessen um sie zu kümmern. Sicherlich bliebe sie mir als Ausflugsziel und würde bestimmt einen herrlichen Privatgarten mit Feriendomizil abgeben, jedoch würde sie unter jeder längeren Abwesenheit meinerseits leiden. Was Ihr mich da fragt, ist keine Entscheidung, die ich leichtfertig fällen will und kann. Bitte verzeiht mir, doch ich muss mir von Euch erst ausreichend Bedenkzeit erbeten, bevor Ihr meine Entscheidung erfahrt. Und wenn es soweit ist, werde ich entweder mit einem Korb Datteln oder einem Bündel voll meiner Habseligkeiten wieder vor Euch stehen.“
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Ein undefinierbares Grinsen erschien auf dem Gesicht des Schwarzmagiers.
Fühlt euch zu keiner Zeit zu etwas genötigt. Wer wäre ich, der euch vorgibt euer Leben nach meinen Worten zu leben?
Die Frage klang weniger rhetorisch als sie gedacht war und Narzuhl erschrak ein wenig und musste sofort an Ssratax denken. Machte sich dieser Dämon etwa bemerkbar? Oder übernahm der Magier nur langsam eine düstere Denkweise die einem Wesen wie Ssratax sicherlich gebührte?
Lasst euch Zeit, ich denke das Kastell wird für euch immer offen stehen. Und was die Oase betrifft, vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit diese weiter zu bewirtschaften, man weiß ja nie ob Datteln für magische Tränke benötigt werden.
Zwinkernd erhob sich der Schwarzmagier langsam und die geleerte Weinkaraffe samt Glas verschwand. Aber wo wir gerade bei eurer Oase sind. Die Rückreise während der Nacht würde ich nicht unbedingt empfehlen. Viel mehr würde ich euch vorschlagen, dass ich einen Dämon anweise ein Gästezimmer für euch herzurichten und ihr in diesem zumindest für eine Nacht übernachtet. So könnt ihr euch zumindest etwas vertrauter mit dem Kastell machen und das Kastell ebenfalls mit euch.
Olirie stimmte nach einigem Überlegen Narzuhls Vorschlag zu und nachdem ein Dämon erschien, um mit Kopfschmerz hervorrufender Stimme zu verkünden Das Zimmer ist bereit, ich führe euch, verabschiedete sich Narzuhl vorerst, wünschte noch einen angenehme Nacht und begab sich dann ins zweite Stockwerk. Etwas Schlaf konnte auch er gut gebrauchen...
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Langsam und ohne sich umzublicken schlenderte der Grünäugige durch die Gänge des Kastells, betrachtete die sich dauerhaft ändernden Bilder, massierte seine Schläfen ob der immer noch leicht existierenden Kopfschmerzen bei dieser Beschäftigung; er folgte dem goldenen Band, folgte dem Schachbrettmuster, doch hatte er bisher kein Ziel erreicht. Genau genommen war der Hohepriester so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er gar nicht wusste, gar nicht mitbekommen hatte, wie er sein Labor verlassen und die Gänge des Kastells betreten hatte. Tiefer und tiefer drang der Magielehrmeister in das Kastell vor, bog um ecken, entdeckte Gänge, die er niemals zuvor gesehen hatte, betrachtete die verschiedensten Figuren und Statuen, die in den Nischen der Flure ihre Heimat gefunden hatten und diese nie wieder verlassen würden.
Leise seufzte der Magus, schritt voran, ehe er erneut einen Moment inne hielt. War dort irgendjemand hinter ihm?
Beinahe panisch drehte er sich um, doch niemand war zu sehen. Ein, zwei weitere Schritte- wieder ein Geräusch, blitzschnell drehte sich Sinistro, och wieder war der Gang hinter ihm leer. Ratlos schüttelte er den Kopf, sein Gehör oder sein Geist spielten ihm scheinbar einen Streich.
Nein, das konnte kein Streich sein, denn schon wieder vernahm der Magus ein Geräusch. Doch statt sich umzudrehen entschloss er, sich in der nächstbesten Nische zu verstecken und auf denjenigen zu warten, der ihn verfolgte, um ihn zu stellen und zu fragen, was dieser Blödsinn denn solle. Es dauerte nur ganz kurz und schon hörte der Magier erneut das Geräusch, es war also keine Einbildung. Sinistros Lippen formten ein Lächeln, seine Gedanken bereiteten sich darauf vor, das Netz der Magie um den Fremden zu schlingen, um triumphierend…
Irgendetwas packte Sinistro nun, zwei Arme, zumindest schienen es Arme gewesen zu sein, packten den Magus am Oberkörper, überraschten ihn und sein Zauber brach zusammen- ein kurzes Anheben, leicht schwebte der Hohepriester in der Luft und wackelte mit den Beinen, dann eine kleine Drehung dessen, was den Magus dort gegriffen hatte- und Sinistro verschwand in einer Wand, zumindest machte es diesen Anschein und sah auch für den Hohepriester danach aus. Die grünen Augen waren geschlossen, als der Gepackte davon ausging, nun an einer Wand des Kastells zerquetscht zu werden, einen kurzen Augenblick, nachdem er eigentlich schon mit seinem Tod gerechnet hatte, öffneten sich die Augen wieder. Aber nur kurz, lockerte sich doch der Griff und Sinistro fiel auf den Boden- sollte er zumindest, wenn dort unter ihm Boden gewesen wäre und nicht ein Loch.
Ein Moment der Panik kam auf, doch nach einem Augenblick, der dem Magielehrmeister wie eine Ewigkeit vorgekommen war, berührte er eine glatte Wand und befand sich innerhalb eines Tunnels, der ihn tiefer und tiefer in die Gewölbe unterhalb des Kastells rutschen ließ.
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Ihre Übungen absolvierte die Adlige mittlerweile schon relativ flüssig. Ihre Kombinationen funktionierten viel schneller, als an den ersten Tagen und sogar der Teleport schien einwandfrei zu verlaufen. Einige Male nach der ersten Teleportation hatte sie den Versuch gewagt, nochmals in die Eingangshalle des dunklen Kastells zurück zu kehren. Diese Funktion erleichterte ihr die schnelle Fortbewegung zwischen ihrem Zimmer, der Bücherei und dem Refektorium erheblich. Doch ihre Beschäftigtung war zur Zeit vielmehr das Studium der praktischen Anwendung der Magie. Die Tage hatte sie schließlich vergessen, ihren Lehrmeister lange nicht mehr gesehen und so streifte sie ziellos durch das Kastell - auf der Suche nach neuen Entdeckungen, oder ähnlichem. Irgendwann fand sie sich im Badehaus wieder und genehmigte sich ein lang anhaltendes, beruhigendes Bad und genoss die Freizeit. Mithilfe ihrer rötlich schimmernden Sterne spielte die Adlige ein wenig mit der Magie herum. Ziellos zündete sie einige Kerzen, je nach Lust und Laune an und kurz darauf wieder aus. Ihr Lehrmeister hatte sie vor dieser Verlockung gewarnt, aber es war einfach ein atemberaubendes und unbeschreibliches Gefühl. Langsam erhob sie sich und kleidete sich wieder an, verließ das Badehaus und lief durch die Gänge zurück mit dem Ziel, weitere Übungen in ihrem Zimmer durchzuführen...
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Der Aufprall war nicht gebremst und durchaus hart, vor allem jedoch war er ungewohnt, landete der Schwarzmagier doch im Dunkeln und hatte keine Ahnung, wo er sich nun befand. Es dauerte einen Moment, bis sich die Gedanken des Mannes geordnet hatten, doch schon kurze Zeit später erleuchtete ein kleines Licht den Ort, an dem er angekommen war. Er sah nicht viel, eine tief hängende Decke, in der eine kleine Öffnung war, durch die er den Raum erreicht hatte, enge Wände und vier Türen, die aus dem Raum herausführten, eine an jeder Seite. Der Hohepriester überlegte, ob er hier warten sollte und schauen sollte, ob sich ein eventueller Verfolger ebenso von der Statue fangen ließ, oder ob er sich bereits auf den Weg machen sollte, zu erkunden, wo er hier überhaupt gelandet war.
Letztendlich entschied er sich für Ersteres, kauerte sich in eine Ecke, konzentrierte sich darauf, was geschehen könnte, beobachtete die Öffnung in der Decke und wartete. Wartete und spürte, wie sein Magen knurrte.
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Augenscheinlich hatte sich die Grafentochter verirrt. Nun wusste sie gar nicht mehr wo sie sich befand. Alles schien, als wäre sie eine Abzweigung zu früh, oder vielleicht zu spät abgebogen - sie wusste es nicht mehr und so lief sie einfach weiter, entschlossen den richtigen Weg zu ihrer Stube zurück zu finden. Irgendwann glaubte sie, an einer Sackgasse angekommen zu sein. Doch auf dem zweiten Blick entdeckte sie eine Treppe am Ende des schmalen Ganges. Langsam lief der Lehrling weiter. Mittlerweile war sie sich ziemlich sicher das sie falsch gelaufen war und so stieg sie die Treppen hinab. Einige Gemälde und Skulpturen schmückten die dunklen, finsteren Wände des Kastells und im unterem Bereich waren einige Fackeln an der Wand angebracht. Auf der rechten Seite des Korridors war befand sich eine Tür, ansonsten schien es dieses Mal wirklich eine Sackgasse gewesen zu sein.
Nur langsam und zögernd öffnete der neugierige Magierlehrling die Holztür, die zu einem mittelgroßen Raum führte. Aus dem erstem Augenwinkel heraus erkannte die Adlige sofort zwei weiteren Türen an der gegenüberliegenden und linken Seite von ihr aus gesehen. Als sie die laut knarrende Tür weiter öffnete erkannte sie eine weitere Tür auf der rechten Seite und eine Art Falltür an der Decke. In einer der vier Raumecken befand sich schließlich ihr Hohepriester und schien auf etwas zu warten.
"Oh...hallo..." begann die Adlige, aus sicherer Entfernung zu ihm zu sprechen. "Stör' ich?"
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Mit vielem hatte der Hohepriester gerechnet, nicht aber damit, seine ehemalige Schülerin hier anzutreffen, geschweige denn mit ausgerechnet dieser Frage.
„Ja, ich sitze hier und warte, dass Beliar mir erscheint!“ war die erste, eher unfreundliche Antwort des Magiers, ehe er kurz darauf hinterherschob, dass die natürlich nicht störe, er aber schon gerne wissen würde, was sie hier machte. Kurz erläuterte der Magier ihr, was ihm geschehen war, Lucia erklärte, dass sie sich verlaufen hatte und durch die Gänge des Kastells geirrt war und so folgerte er, dass sie es gewesen sein könnte, die ihn in diese Situation gebracht hatte. Und dass er es war, der sie nun ebenso in diesen Raum hier geführt hatte- jedenfalls indirekt.
„Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder, wir trennen und, du kehrst einfach zurück, ich folge dir und wir lassen das auf sich beruhen- oder wir finden heraus, warum uns das Kastell hierher gebracht hat, warum wir hier im Keller sind und wieso wir das ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt sind. Ich denke jedenfalls, dass ich dir nicht in die sichere Eingangshalle folgen werde, wenn du nun dort hingelangen willst. Für mich stellt sich eigentlich nur die Frage, welche der verbleibenden Türen ich durchschreiten werde. Und ob ich sie alleine durchquere oder in Begleitung.“
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Lucia überlegte kurz, als sie den Sätzen des Hohepriesters lauschte. Er wollte also herausfinden warum sie das Kastell hergebracht hatten.
"Ihr könnt jederzeit auf mich zählen, Hohepriester. Ich werde ich durch die Türen folgen, wenn Ihr es wünscht"
Lucia wäre ihm so oder so gefolgt, auch wenn er sie abgewimmelt hätte. Vermutlich war sich der Schwarzmagier dessen bewusst und fragte sie deshalb. Leicht zögernd fragte sie, durch welche Tür sie zuerst laufen sollten...
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Eine wirkliche Hilfe war Lucia momentan nicht, überließ sie doch die Entscheidung dem Hohepriester, der sich nun dazu durchgerungen hatte, die Türe öffnen zu wollen, die derjenigen gegenüber lag, durch die die junge Adlige diesen Raum betreten hatte. Sinistro schritt voran, nahm die Klinke in die Hand, drückte sie herunter- doch nichts passierte, sie war abgeschlossen.
„Gut, hätte ich mir ja denken können“, murmelte der Grünäugige ein klein wenig angesäuert, doch noch war das Grinsen auf seinen Lippen nicht gewichen. Blieben also noch zwei Versuche übrig.
„Da du nun ebenso hier unten angekommen bist wie ich… und das sicherlich einen Grund haben könnte… nehmen wir die beiden verbliebenen Türen und öffnen sie gleichzeitig, geh schon mal und drücke die Klinke, sobald ich es dir sage.“
Der Magielehrmeister stand nun mit dem Rücken zu der jungen Adligen, beide hatten die Klinke in der Hand und Sinistro zählte langsam von drei herunter, si dass nach der Zahl eins die Klinken gedrückt und die Türen geöffnet werden konnten.
Knarcks…KNARCKS!
Ohrenbetäubender Lärm entfachte, als die Beiden nun die Klinken drückten und die Türen öffneten, hinter ihnen kam jeweils eine steinerne Mauer zum Vorschein, so dass es eigentlich nur noch einen Weg aus dieser Kammer gab…
Der Boden begann nun zu wackeln, ebenso die Decke- und sofort setzte sich Beides in Bewegung, abwärts und weiter abwärts, wie man an den Öffnungen, die eben geöffnet worden waren und an den dahinter liegenden Wänden erkennen konnte.
Sinistro bewegte sich langsam auf die Mitte des Raumes zu, er wusste nicht, ob Lucia ihn gehört hatte und ebenfalls versuchte, von den Wänden wegzukommen, bis sich die Rücken der beiden Magier berührten.
„Keine hektischen Bewegungen!“ flüsterte der Lehrmeister, der spürte, dass seine ehemalige Schülerin leicht zitterte.
„Und auch keine Angst- was immer nun passieren wird, Beliar hat es für uns geplant. Oder vielleicht auch nur das Kastell… Vielleicht will es dich testen?“
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Eng standen die beiden zusammen, Rücken an Rücken und beobachteten das Geschehen. Fahrstuhlartig schien sich der Raum nach unten zu bewegen. Vielleicht waren es auch nur die Wände, die sich bewegten. Ihr Zittern begann, als sie diese ruckartigen Bewegungen wahrnehmen konnte. Der Lehrmeister flüsterte ihr nur knapp zu, dass sie sich nicht ruckartig bewegen sollte und so tat sie das auch nicht. Die einzige Bewegung war ihr zittern, dass sie in jenem Moment nicht hätte beeinflussen können. "Und auch keine Angst- was immer nun passieren wird, Beliar hat es für uns geplant. Oder vielleicht auch nur das Kastell… Vielleicht will es dich testen?" sprach der Hohepriester in einem bedrohlichen, aber wiederrum auch sanftem Tonfall.
Beliar sollte die momentane Lage also geplant haben? War es wirklich kein Zufall, dass sich die beiden irgendwo im Kastell trafen? Und was schien er nur mit 'testen' zu meinen. Lucia fragte sich einiges, scheinbar auch um sich selbst abzulenken.
"Wieso sollte er mich..testen...wollen?" fragte sie leicht beängstigt und schaute sich weiter im Raum um...
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„Die Wege… naja, unergründlich halt, ich denke, du kennst den abgedroschenen Spruch. Schau einfach, was dich erwartet- oder, was uns erwartet“, antwortete der Magus und wartete, bis die Plattform irgendwie zum Stehen kam.
Es dauerte nicht mehr lange, da stoppte sie nun auch und durch die beiden geöffneten Türen drang ein eisiger Hauch zu den beiden Magiern. Die Türe, an deren Knauf der Hohepriester vorher gezogen hatte, war nun geöffnet und man konnte sehen, dass dort eine Höhle tief in den Berg getrieben war.
Sinistro forderte die junge Adlige auf, ihre Magie anzuwenden und Licht zu erschaffen, er würde sich darum kümmern, dass ihnen auch nichts geschähe. „Wenn wir nun übrigens nicht mehr innerhalb des Kastells sein sollten, dann siehst du dich tödlichen Gefahren ausgeliefert.“
Ein Schrei durchbrach die Ausführungen des Magiers, doch man konnte nicht sagen, aus welcher Richtung er nun gekommen war. Sinistro schritt voran, Lucia hinter ihm, ihre ganze Konzentration darauf bedacht, das Licht, das ihnen den Weg erleuchtete, aufrecht zu erhalten.
Nebel breitete sich nun zusätzlich zur Dunkelheit aus und die beiden Magiebegabten kamen nur langsam voran, da der Mann mit den grünen Augen wieder und wieder bremste.
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Sinistro befahl ihr, ein Licht zu beschwören, auf das es den Weg, wohin er auch führen würde erhellen sollte. Der Lehrling war hochkonzentriert, dass Licht aufrecht zu erhalten, während der grünäugige Hohepriester voran schritt. Langsam nur kamen sie wirklich weiter, weil jener immer wieder stoppte. Dieser nervenzerfetzende Schrei, der nicht einmal ansatzweise zu überhören war, sorgte schlussendlich dafür das Lucia kurzzeitig die Konzentration verlor und die beiden Magier in Dunkelheit gehüllt waren.
Ein schwarzer Schleier umgab die beiden, mitten in der Schwärze der Nacht. War es überhaupt Nacht? Lucia wusste es nicht und zur Zeit hatten sie auch andere Sorgen. Sinistro wirkte drauf und dran zu ergründen was die beiden in diese Berghöhle getrieben hatte. Auch Lucia war mittlerweile mehr als neugierig geworden. Ihren Lichtzauber konnte sie nach kurzer Zeit wieder aufrecht erhalten und es folgte der gleiche panische Schrei. Es klang allerdings ganz danach, als käme er aus einer völlig anderen Richtung wie zuvor. Wollte der dunkle Gott, oder das Kastell den beiden einen Streich spielen? Worum ging es bei diesem nächtlichen Spatziergang? Der Magierlehrling war ratlos und der Hohepriester sagte eine Weile lang kein einziges Wort. "Wo bei Beliar sind wir hier..." murmelte Adlige, hoffte innerlich zwar auf eine Antwort von Sinistro, stempelte es jedoch selbst als Selbstgespräch ab.
Die beiden liefen ein Stück weiter, bis sie eine Art Gewölbe erkennen konnten. Lucia ließ diese rötlich, schimmernde Lichtkugel (in ihren Augen waren hunderte von klitzekleinen Sternen drum herum) ein Stückchen nach vorne schweben um zu schauen was es war. Es hätte ein einfaches Kellergewölbe, eine Gruft, vielleicht sogar ein Grab sein können? Vielleicht war es auch nur ein harmloser Streich des Kastells? Weder Sinistro, noch Lucia zögerten lange und liefen darauf zu und eben so schnell holte sie das Licht zu sich zurück...
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Innenhof
Mit den Pflanzen weitermachen …
Der Krüppel schaute auf die alte Frau, wurde jetzt erst dem Anblick Gewahr, der sich ihm bot. Ein altes Weib, mehr eine uralte Hexe, versenkte ihre Klaue in der Hirnmasse und biss mit einem Ausdruck reiner Wonne hinein. Unwillkürlich musste Vryce würgen, konnte sich aber einem Anfall von Übelkeit erwehren, indem er auf die Pflanzen blickte. Die Form und Farbe kannte er, wahrscheinlich eine Pflanze, die an vielen Orten wuchs. Den Namen – freilich – kannte er nicht, da das Letzte, was ihn als Kind und jungen Mann interessiert hatte, Kräuterkunde war.
Gerade wollte er Einwände erheben, dem alten Weib sagen, dass sie ihren Mist alleine machen solle. Doch bevor die Worte auch nur den Weg zu den Lippen und darüber hinaus fanden, dachte der Versehrte erneut an die Worte des Schwarzmagiers.
Ich vergaß, ich darf ihren Diener spielen. Beliar, solang sie alleine den Stuhlgang bewältigen kann, will ich mich nicht beschweren …
Also begab sich der Mann auf die Knie und begann umständlich mit der unversehrten Hand die Pflanzen einzugraben. Natürlich war das einhändig eine wahre Tortur, dementsprechend wurden die Pflanzen auch etwas in Mitleidenschaft gezogen, was die Alte mit einem furiengleichen Zischen zur Kenntnis nahm. Also nahm der ehemalige Dieb auch die verkrüppelte Rechte zur Hilfe, die zwar ihre volle Arbeitskraft nicht entfalten konnte, aber immerhin ihren kleinen Teil zum Werk beitrug.
Im Hintergrund hörte Vryce das Schmatzen, Schlürfen, Röcheln und Rülpsen der Hexe, die ihr Mahl scheinbar genoss. Um nicht ständig die Geräusche hören zu müssen, erhob er die Stimme zum Reden. Leise, im Plauderton.
„Jail, schmeckt Euch das Essen? Möchtet Ihr noch etwas?“
Wieder das Schmatzen der Molerathirne inmitten der alten, dreckigen Kauleisten. Erneut musste der Diener sich beherrschen, nicht zu würgen.
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„Nein“, erwiederte die Alte. Jedes weitere Wort lenkte nur vom Kauen ab und machte das Schlucken noch schwerer, als es jetzt schon war. Man mochte denken, daß bei einer Hungrigen die Speisen von ganz alleine den Weg in den Magen nahmen, doch die langen Entbehrungen hatten die Schleimhäute in Mitleidenschaft gezogen. Zeit den Bissen Hirn mit etwas Rotwein hinunter zu spülen.
Um Vryce ein fieses Lächeln schenken zu können, humpelte die Alte um den Mann herum. Nur einmal voll von Arroganz auf einen Menschen danieder blicken können. DAS war wahrlich eine Freude und eine Entschädigung für die lange Zeit.
„Konzentriert Euch auf das, was Ihr macht. Orkblätter sind empfindlich. Wenn Ihr sie runiniert, könnt Ihr Euch auf den Weg machen und neue Exemplare besorgen. Das sag ich Euch!“.
Ja, das sagte die Alte und verzichtete auf die folgende Gedankenäußerung, Vryce so oder so vor die Mauern des Kastells schicken zu wollen. Wieso sollte Jail sich die Mühe machen die weiteren neun Pflanzen zu besorgen, wenn Beliar ihr einen Sklaven kredenzt hatte? Wieso auf den Hauch von Macht verzichten, den sie über den Buddelnden besaß?
Und noch bevor die Schlürfende den Gedanken zu ende gedacht hatte, überkamen sie die Zweifel.
So ließ die Alte den Zinnkelch auf den Boden fallen und hob die Hand, mit der sie den Krüppel zur Seite stieß, daß er den Halt verlor.
„Nehmt Eure dreckigen Finger von den Pflanzen! DAS... ist meine.... Aufgabe!“, erinnerte die Alte sich. „Dachtet Ihr, ich wäre so dumm, auf Eure Prüfung herrein zu fallen?!“, herrschte Jail den Sklaven an, doch ihre Worte galten weniger dem Manne, sondern mehr ihrem Meister. „WER... hat Euch geschickt!?“.
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