[Gath]

"Hmpf... Kaum braucht man einmal Arbeiter, schon verkrümeln sie sich!"
Gath war ziemlich schlecht gelaunt. Rekhyt und Illdor hatten bis so spät in die Nacht noch mit Rottingham zusammengesessen, dass er irgendwann einfach die Lust verlohren hatte, wach zu bleiben, und sich schlafen gelegt hatte.
Mit dem Ergebniss, dass sie am nächsten Morgen nicht mehr da waren.
Und auch seitdem nicht mehr aufgetaucht waren!
Das bereitete ihm ziemliches Kopfzerbrechen, denn schließlich waren sie gerade am Ausbessern der Takelage gewesen, und jetzt stand die da unvollständig im Raum, was wiederrum bedeutete, dass der Mast bei starkem, ungünstigem Wind umfallen würde! Und das alles nur, weil die Arbeiter fehlten!
Gath war zwar während der Abwesenheit seiner Arbeitskräfte nicht untätig gewesen und hätte zumindest mal mit Lackfarbe und der Teer-Harz-Mischung, deren Rezept er von Fartyg kannte, das Schiff gestrichen und damit auch abgedichtet, aber das änderte nichts an seinem relativ instabilen Zustand und demnächst würde es wohl wieder eine ziemlich hohe Flut geben. Wenn das Schiff dann wegschwamm, war das absolut nicht sein Problem, aber wenn Rottingham mit dieser Regelmäßigkeit, mit der er zur Zeit die Baustelle besuchte, weitermachte, würde das außer ihm sowieso niemanden stören!

[Illdor]

“Ich meine die Arbeiter, die einiges an Renovierungsarbeiten übernehmen müssen. Beispielweise sind die Wände in den oberen Geschossen teilweise stark heruntergekommen. Die Mieter sollen ja nicht wie in einer Kaserne alle in einem riesigen Raum schlafen.“ Der Myrtaner seufzte, als er merkte wie viel Arbeit noch auf den drei warteten. Zwar besaßen sie das nötige Gold, um sich fremde Arbeit leisten zu können, aber konnten sie diese Arbeiter auch vertrauen? In letzter Zeit herrschte viel Chaos...so wie der junge Dieb es von einigen Händlern erfahren hatte. Anscheinend herrschte Unruhe jenseits der Wüste, doch was es genau war, konnte ihm kein Händler berichten.

“Außerdem brauchen wir Köche, Kellner und und und...außerdem müssen wir sie vertrauen können. Sie müssen alle von unserem Vorhaben Bescheid wissen.“ Aber war das überhaupt möglich? Wer sagte nicht, dass diese sie doch nicht an die Stadtwache verpfiffen würden? Dann würde sie schneller das Gefängnis von innen sehen, als es ihnen lieb war...

“Es ist schon spät. Ich werde zur Taverne zurückkehren. Morgen muss ich Gilbert aufsuchen und schauen, ob er nicht eine neue Aufgabe für mich und Rekhyt hat. Seine Schiffsarbeiten haben eigentlich gerade erst begonnen.“

[DraconiZ]

»Ein Turnier?«, fragte der Klingenmeister gelangweilt. »Seit wann ist das Etwas Besonderes? Es sterben ständig Irgendwelche Menschen an ihrer Dummheit in der Arena«. Der Streiter lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verzog sein Gesicht. Dafür belästigte man ihn? »Ihr habt ihr wissen wollen, wenn sich Etwas tut und so habe ich es ausgerichtet«, entgegnete der Mann vor ihm und entfernte sich dann raschen Schrittes aus dem Raum. Allerdings nicht ohne zuvor zumindest eine Verbeugung anzudeuten. DraconiZ presste den Zeigefinger seiner Linken, zur Faust geballten, Hand an die Lippen. Mit der Rechten umklammerte er noch immer den Federkiel. Ein Gedanke raste durch seinen Kopf, war aber zu schnell an seinem Verstand vorbeigegangen als das er ihn hätte auffangen können. Verärgert über seine nachlassende Konzentration legte er den Federkiel zur Seite und erhob sich murrend.

Ein Turnier. Sein Blick wanderte über die Stadt Bakaresh, während sich seine Arme auf die Umrandung der Zitadelle stützten. Er hatte in den letzten Jahren niemals an einem Turnier teilgenommen. Es erschien ihm falsch seine Kriegskunst dafür zu verwenden das Publikum zu unterhalten. Der Gedanke gefiel ihm nicht, dass Menschen die Niemals eine Waffe in der Hand gehalten hatten darüber richten wollten, in wie fern nun ein Krieger angemessen kämpfte - oder eben auch nicht.

Und doch hatte er schon einmal an einer solchen Veranstaltung teilgenommen. In Jahrkendar. Unter der Obhut der Wassermagier. Er seufzte. Die Arena konnte er sich zumindest einmal anschauen. Daran sollte sich nach seinen Informationen einiges getan haben. Vielleicht konnte er auch so seine Gedanken wieder ordnen.

[Cyrith]

Es war soweit!
Die Stadt war voller Besucher, Händler, Unruhestiftern und Turnierteilnehmern. Cyrith grinste zufrieden als er aus dem Fenster seines Arbeitszimmers schaute und las sich die bisherigen Teilnehmer durch, es waren nicht viele und bis Morgen war immerhin noch zeit aber er erhoffte sich ein anständiges Turnier und einen anspruchsvollen Finalen Kampf. Bis jetzt standen folgende Namen auf der Liste, mit einigen konnte er sogar etwas anfangen:

Rethus, Sir Scorpio, Dennik, Kratos, Trilo

Er lächelte und fragte sich ob Rethus damit gerechnet hätte, das er derjenige war der die Arena wieder aufgebaut hatte. Zufrieden faltete er seine Liste zusammen und steckte sie in die Innentasche seines Umhangs. Er lief nach unten um den Gladiator zu Fragen ob schon neue Leute sich eingetragen hatte. Ihm war zu Ohren gekommen das viele sich nach Redsonja sehnten, der Frau die damals das Turnier gewonnen hatte doch er hatte sie nicht gefunden und die Leute mussten sich wohl oder Übel mit einem neuen Champion des Turnieres zufrieden geben.

Einige hatten auch gemunkelt das Berash an diesem Turnier teilnehmen würde, doch bis jetzt hatte er noch kein Ja vom Emir bekommen. Klar er wusste das Berash ein guter Kämpfer war, und das er sehr gute Chancen hatte das Turnier zu Gewinnen. Jedoch waren da auch noch Rethus, Trilo und dieser Kratos der schon ziemlich wahnsinnig aussah.

Er begrüßte gerade ein paar Adelige die wohl aus Moral Sul kamen und erzählten das sie eine ziemliche Großartige Show erwarteten. Cyrith führte sie in die Arena um ihnen die neue Arena zu zeigen.

[Candaal]

Nach einem morgentlichen Abstecher in die Tiefen seines Kleiderschranks trat Gilbert Rottingham in Vollmontur auf die Händlergasse hinaus. Gleich darauf folgte Sonja mit den ausgewählten Damen für den Einsatz in der Arena. "Denkt dran, was ich euch gesagt habe", ermahnte er die Mädchen und übertrug dann Sonja das Kommando über die Hühnerhorde. Während die Frauen auf den Schauplatz der nächsten Tage zugingen, machte Gilbert sich auf zu seinem Schiff. Die Schreinerarbeiten waren längst abgeschlossen worden, doch von Gath hatte er bereits länger nichts mehr gehört.

Entsprechend unfertig sahen die Arbeiten an der Takelage dann auch aus, als der Besitzer des namenlosen Schiffes dort aufkreuzte. "Hallo Gath", grüsste er den Bootsbauer, der gerade beim Anrichten einer Teermischung war. "Wo sind denn die beiden Burschen? Ich dachte sie seien bei dir, denn bei mir waren sie nicht" - "Hier auch nicht", murmelte jener und deutete auf die irgendwie schief hängende Takelage. "Tja, dann helf ich dir mal. Aber dieser Rekhyt kriegt noch was zu hören, wenn der mir wieder unter die Augen kommt. So behandelt man keine Damen und meine Mädchen schon gar nicht."

Rottingham legte sein Jackett ab und krempelte die Ärmel zurück, ehe er am Mast hochkletterte und den Anweisungen Gaths nach die neuen Seile montierte. Wann immer ein Messer vonnöten war, griff er in seinen Stiefel und zückte sein frisch gewetztes Stilett.

[Berash]

Berash ignorierte das Gemurmel, als die Arena betrat, ebenso wie die Blicke. Er hatte keine Zeit und keine Lust, sich um die Menschen um ihn herum zu kümmern. Er ging geradewegs auf den Schreiber zu, blieb vor ihm stehen und nickte einmal kurz.
"Schreib mich auf." Das war es. Man kannte den Emir in Bakaresh gut genug. In diesen Tagen war er ein Mann weniger Worte.
Der Emir wandte sich ab, sobald er seinen Namen auf der Liste gesehen hatte. Nichts hielt ihn mehr... bis auf eines. "Schick nach mir, wenn ich dran bin." sagte er über die Schulter, bevor er die Arena wieder verlies.

[Rekhyt]

Heute musste Rekhyt unbedingt mal wieder bei Gilberts Schiff vorbeischauen. Durch Denniks Rückkehr hatte er seinen Arbeitgeber und Lehrmeister etwas vernachlässigt musste er zugeben, doch zumindest hatte er einmal ein bisschen geübt, als er wie ein Wahnsinniger über die Dächer gesprungen und den Strand entlang gelaufen ist. Es hatte ihm damals richtig gut getan, aber Gedanken kamen wieder in seinem Kopf auf, als er nur an den Grund für dieses Unternehmen dachte und mit denen wollte er sich jetzt absolut nicht abgeben! Also konzentrierte er sich darauf seinen Geist zu leeren und seine Gedanken zu kontrollieren.
Schließlich war er bei dem Schiff angekommen, bei den Gath schon fleißig am Arbeiten war. Hoffentlich hatten er oder Gilbert hier was zu tun für ihn. Im Moment lauerte in jedem ereignislosen Moment, an dem er alleine war die Gefahr er könnte in Gedanken abdriften. Aber in Gilberts Gegenwart gab es immer was zu tun und so war es auch diesmal.
"Hallo" grüßte er Gath.
"Was gibt es zu tun?"
Er wusste, dass es was zu tun gab und fragte deshalb erst gar nicht nach dem 'ob'. Außerdem war er genau deswegen hergekommen und würde seinetwegen auch den letzten Drecksjob annehmen, solange es nur was zu tun gab!

[Gath]

"Ach, schön dich auch mal wieder zu sehen." begrüßte Gath seinen Freund in einem eher spöttischen Ton.
"Hier einiges zu tun, ich will schließlich langsam auch mal fertig werden und Geld sehen. Und Rottingham ist glaube ich nicht sehr gut darauf zu sprechen, dass ihr nicht da wart... Ach ja, wo steckt eigentlich Illdor?"
Als Rekhyt gerade zu einer Erklärung ansetzten wollte, fing Gath den etwas aufgebrachten Blick seines Arbeitgebers ein und fügte hastig hinzu:
"Äh, nicht jetzt, später. Zuerst müssen mal die lockeren Querstreben ausgetauscht werden. Dazu musst du mit diesem Stück Schnur hier ausmessen, wie lang die Unstabile ist. Dann schneide ich dir ein Stück, das doppelt so lang ist, ab. Du wickelst das dann Kreuzweise um die Taue."
Gath zeigte Rekhyt kurz, was er meinte.
"Soweit mitgekommen?"
Der Angesprochene nickte.
"Danach machst du folgenden Knoten in die beiden Enden."
Wieder ein paar Handgriffe, die ehrlichgesagt ziemlich schwierig waren, aber der Knoten sollte ja auch mindestens zehn Jahre halten und musste einen kompletten Menschen tragen können.
"Gut, dann mal los. Mess mal ab und fang dann ganz unten an, damit ich gucken kann, ob das auch so stimmt, wie du es machst."
Und hastig fügte der Bootsbauer noch an: "Das ist kein Vorwurf, aber ich musste ein paar Stunden üben, bis ich diesen verdammten Knoten raushatte... Aber du bekommst das besser hin."
Er schickte seinen Freund mit einem aufmunternden Blick den Mast hinauf.

[Rekhyt]

Perfekt! Bei der Arbeit musste er sich wirklich konzentrieren, um nicht herunterzufallen und um den Knoten gut hinzubekommen, der ja wie Gath behauptete nicht so einfach sein sollte. Dann konnte er endlich einmal Gilberts Aufforderung nachkommen und nicht so viel denken. Als er das letzte Mal die Takelage bis ganz nach oben gestiegen war, hatte er zwar schon bemerkt welche Seile ausgetauscht werden mussten, hatte sich aber nicht gemerkt welche das waren. Aber er musste sowieso hinaufklettern, da würde ihm dann schon auffallen welche instabil waren.
Die erste mangelhafte Verstrebung kam sogar schon sehr bald und war noch ziemlich lange. Er musste zwischendurch einmal umsteigen um mit dem Seil, das als Maßband fungierte überhaupt von einem Ende bis zum anderen zu kommen. Das Maßseil war etwas länger als die Hälfte der Verstrebung, doch beim ersten Versuch fiel ihm der Teil aus der Hand, der die Stelle markierte wo der erste Meter aus war. Erst nach einem zweiten Versuch konnte er mit Gewissheit sagen, dass die Verstrebung 1,80 Meter lang war und er deshalb ein 3,60 Meter langes Seil benötigte, was ihm Gath daraufhin abschnitt und reichte.
Er wickelte es kreuzweise um die Taue, so wie er es gesagt bekommen hatte, doch dann begann der schwierige Teil: der Knoten!
Hier reichten nicht nur zwei Versuche aus um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen. Zuerst fehlte dem Dieb überhaupt jeder Ansatz und Gath musste es ihm noch einmal zeigen. Beim nächsten Versuch machte er einen Fehler, sodass das Seil gar nicht hielt und auch beim dritten Anlauf war das Ergebnis nicht wünschenswert. Erst nach einem weiteren Versuch gelang es ihm so, dass zumindest er es als gut empfand, aber was sagte der Schiffbauer dazu?
"Passt das so?"

[Gath]

"Ich hoffe doch. Stell dich mal drauf, aber halt dich ja woanders fest. Wenn du es richtig gemacht hast, hält es dich aus."
Gath war immer wieder fasziniert von der Gelenkigkeit seiner Mittarbeiter und seines Chefs. Er fand es schon nicht umbedingt einfach, mit der Strickleiter auf das Schiff hinauf zu klettern und die anderen drei wuselten da durch die Takelage... Aber Hauptsache sie wurden fertig.
Rekhyt testete derweil die Stabilität seiner Anfertigung, indem er sich zuerst nur ganz leicht draufstellte und dabei an den Seilen neben und über ihm festhielt - eine Leistung zu der Gath überhaupt nicht fähig gewesen wäre, er hätte schon probleme gehabt, da einfach hochzuklettern - und dann anschließen das Seil mit seinem kompletten Körpergewicht belastete.
Es hielt.
"Gut!" lobte Gath. "Dann mal weiter."

[Rekhyt]

Soweit war es also geschafft und das Seil hielt stand, auch sein ganzes Körpergewischt (das zugegeben nicht so extrem hoch war). Also machte er sich auf den Weg weiter nach oben. Mittlerweile konnte er ganz gut damit umgehen auf den Seilen herumzuklettern und kam somit schnell an eine weitere weniger stabile Stelle. Diesmal war sie schon nicht mehr so lang und deshalb einfacher zu vermessen. Sie war immer noch über ein Meter lang, 1,20 um genau zu sein, aber er konnte die ganze Strecke abmessen ohne woanders hinzusteigen, was hier oben nicht einem simplen Schritt zur Seite entsprach, wie man ihn am Boden hätte tun können.
Doch damit war der erste Teil seiner Aufgabe auch schon wieder erledigt und er konnte wieder heruntersteigen um von Gath das Seil entgegen zu nehmen.
"2,40" sagte er nur, als er bei ihm war und erhielt das geforderte Stück.
Ohne Verschnaufpause stieg er dann auch schon wieder hinauf, um die Arbeit fortzusetzen, dort angekommen musste er aber doch kurz innehalten, da er etwas außer Atem war.
Kurz darauf begann er jedoch schon wieder das Seil zu montieren und machte sich an die Knoten. Wieder wollte es ihm nicht sofort gelingen, aber immerhin brauchte er diesmal nur zwei Versuche nachdem es an den Test ging. Diesmal war es eine Spur riskanter, weil Gath seine Handgriffe nicht beobachtet hatte, doch probieren ging über studieren.
Vorsichtig zog er zuerst mit der Hand an, als daraufhin nichts geschah setzte er den ersten Fuß darauf. Als auch der problemlos getragen wurde, verlagerte er sein ganzes Gewicht auf die Verstrebung und begann sogar leicht zu springen um noch mehr Kraft aufzubringen.
Auch das war geschafft!

[Dennik]

Rekyht und Illdor waren, nachdem sie sich einig waren, dass es viel zu tun gab, wieder gegangen. Dennik hatte sich die Liste eingesteckt und würde heute noch, oder die nächsten Tage damit zum Markt gehen um zu schauen, wo es was gab.
Aber wie sollte er es anstellen? Er konnte ja nicht lesen, sollte er die Liste den Leuten dann zeigen, damit sie es für sich lesen konnten? Langsam ärgerte es Dennik dass er nie wirklich eine Schule besucht hatte und dabei war Vengard ja für seine große Bibliothek der Feuermagier und deren Novizenschule bekannt.

Er seufzte und dachte seit langem Mal wieder an seine Eltern. Sofort überfiel ihm ein schlechtes Gewissen, wie ein Keulenhieb traf es ihn und er zuckte innerlich zusammen.
Beschämt blieb er mitten auf der Straße stehen und schaute zu Boden.
Wie hatte er seine Eltern vergessen können, seinen Schwur, heraus zu finden, was mit ihnen passiert war. Verdammt! Das letzte Mal, dass er etwas heraus gefunden hatte, war in Vengard gewesen, als er noch ein Straßenjunge gewesen war. Damals, hatte er bei Freunden seiner Eltern geklopft und sie hatten ihm kurz etwas erzählt, war aber nichts nützliches dabei, was genau sie gesagt hatten wusste der braun haarige Schatten der Straßen jedoch nicht mehr.

Konnte er auch hier in der Wüste etwas heraus finden? Scorp, was das erste was ihm zu dem Thema einfiel, er wusste bestimmt etwas...

Ohne Umschweife, suchte er die Taverne auf, welche Scorp und er, nun kostenlos, da sie ja am Turnier teilnahmen, bewohnten.

Vielleciht konnten sie ja auch gleich noch etwas trainieren, schoss es dem Dieb durch den Kopf und er verschnellerte seine Schritte.

Scorpion, der Hüne, saß auf einem, für ihn viel zu kleinem Hocker, an der Theke und trank etwas aus einem großen Krug.

"Hallo Scorp, na wie war dein Tag? Wollen wir noch etwas Üben, ich habe auch ein Paar Fragen:..", begrüßte Dennik seinen Meister.

[Sir Scorpion]

Wüste, Dreck, Abschaum... fette Händler, billige Weibsstücke, exotischer Kram den man essen musste... bäh Bakaresh war fürn Arsch... zum Glück konnte sich der Hüne mit dem Training fürs Turnier ablenken. Denniks Idee war gut, wenn sie am Turnier teilnahmen würde der Hüne wieder mal in den Genuss eines richtigen Kampfes, gegen einen guten Krieger, kommen... so hoffte er zumindest.
Und Dennik würde beweisen können ob er verstanden hatte, was Scorp ihm in den letzten Wochen näher gebracht hatte... oder ob er sich in die riesige Liste an möchtgern Meistern einreihte, die die Geschichte dieser Welt schon hervorgebracht hatte.

Gerade hatte sich der Hüne, wie eigentlich seit sie in Bakaresh waren schon ziemlich oft, einem Bier in der Taverne gewidmet, als sich Dennik mal wieder blicken liess.
"Mein Tag? Zu heiss, zu dreckig und langeweilig... sagen wir mal wie die Tage in Bakaresh halt so sind. Wenn wir das Turnier hinter uns gebracht haben, verschwinde ich von hier mein Junge." erklährte der Veteran seinem Schüler, ehe er sich erhob und den Strassenjungen an der Schulter packte und in Richtung Türe schob.
"Trainieren... gerne, schliesslich fehlt dir sowieso noch die letzte Lekioten. Und Fragen hast du? Dann stell sie ehe wir auf dem Trainingsplatz sind." meinte der Hüne und trat gemeinsam mit Dennik an die frische Luft... sofern die schwüle dreckige Luft hier überhaup frisch sein konnte.

[Dennik]

Zusammen gesellten sie sich auf den staubigen Trainingsplatz von Bakaresh. Ob es wirklich ein Trainingsplatz war, wusste Dennik nicht, doch es eignete sich, eine staubige Fläche im Hafenviertel. Eingenlicht übte er ja immer in der Arena, diese war aber bestimmt überfüllt und vielleicht sogar nicht zu betreten, wegen dem bald stattzufindenden Turnier.

"Also meine Fragen beziehen sich eher nicht auf das Training, eher auf meine Familie, meine Eltern... ich weiß du hast wahrscheinlich auch keine Ahnung über Intrigen in Vengard, aber wen sollte ich denn sonst fragen?", rechtfertigte sich Dennik noch bevor er die Frage gestellt hatte. Während er weiter redete, stellte er sich in die Grundstellung gegenüber von Scorp und bereitete seinen ersten Angriff vor um heraus zu finden, was Scorp dieses Mal für eine Kampfart an nahm.
"Also weißt du, mir wurde erzählt vor einiger Zeit wurden viele Menschen aus Vengard verschleppt, keiner wusste wieso, man munkelte der König steckte dahinter, aber genau hat mir das niemand gesagt, ich weiß nur das zur selben Zeit auch meine Eltern verschwunden sind, ich war damals so um die 5 Jahre alt...", erklärte Dennik und schaute Scorp hoffnungsvoll an und begann mit einem schnellen abtasteten Hieb heraus zu finden, was Scorp nun für ein Kämpfer war.

[Sir Scorpion]

Lachend schüttelte der Hüne den Kopf... Dennik schien ihn manchmal irgendwie für allwissend zu halten. "Haha, woher soll ich denn was darüber wissen? Damals war ich auf Khorinis und alle Paladine oder was es da noch so für Königsgesocks gab hab ich geprügelt oder umegbracht, aber sicher nicht nach deinen Eltern ausgefragt." erklährte der Hüne seinem Schüler "Wenn du sie suchen willst, wirst du wohl da anknüpfen müssen wo sie das letzte mal sicher gewesen waren... oder bei Menschen die deine Eltern kannten... wenn sie noch leben oder noch eine weile gelebt haben, werden sie sicher versucht haben Kontakt zu Bekannten und Verwandten zu suchen." stellte der Hüne seine schnelle Vermutungen auf, ehe er seine Barbarenstreitaxt zog.
"Nun zurück zum Training..." lächelnd realisierte er den überaschten und etwas ängstlichen Blick Denniks, als er das Monstrum von Axt in Scorps Pranken sah.
"Du hast viel gelernt, bist jetzt ein ordentlicher Kämpfer der Snapperform und ein ernst zu nehmender Gegner... doch wenn du dich an unser Gespräch im Lager der Drachenjäger erinnerst... Meister zu werden heisst Grenzen zu überschreiten..." der Hüne lächelte noch breiter "Und damit werden wir heute beginnen." endete Scorp seine Rede und schwang seine Zweihandaxt einige Male bedrohlich durch die Luft, der Spass konnte beginnen.

[Gath]

"Fertig?" fragte Gath, als Rekhyt wieder neben ihn trat, nachdem er auch die letzte lockere Querverstrebung ausgetauscht hatte und nocheinmal kontroliert hatte, ob auch wirkich alle fest waren, indem er nochmal den Mast hoch und runter geklettert war. Wo der junge Dieb diese Energie hernahm? Er selbst wäre komplett am Ende gewesen, aber sein Freund war noch halbwegs einsatzfähig.
Immerhin stand er jetzt neben ihm und lag nicht nach Luft schnappend im Sand - auch wenn er schwer atmete.
"Ja. Alles hält."
"Gut, dann machen wir für heute Feierabend."
Sie gingen ein Stück zu dem Schuppen, in dem Gath in den letzten Wochen die meiste Zeit der Tage zugebracht hatte und ein paarmal sogar übernachtet hatte. Rottingham hatte sich auch irgendwo hin verabschiedet, aber er hatte immerhin die Mischung zum Abdichten, die er übrig hatte, sammt Eimer in den Schuppen gestellt und anscheinend war er recht fleißig gewesen, so wenig wie davon noch da.
"Wo steckt eigentlich Illdor?" fragte der junge Bootsbauer.
Diese Frage hatte er zwar schon gestellt, direkt als Rekhyt angekommen war, aber da war er ja mehr oder minder freundlich zum Arbeiten gebracht worden. Aber jetzt war Zeit, mal so etwas in Erfahrung zu bringen, denn auch wenn er mit jenem nie viel zu tun gehabt hatte, war er doch einer der wenigen Leute, die er in Bakaresh kannte.
"Und hast du eigentlich was von dem Rest gehört, der nicht mit uns zurückgekommen ist?"
Das war im Wesentlichen Dennik. Was mit Vryce passiert war, war ihm vollkommen egal und was Scorpion angestellt hatte, war jetzt auch nicht so wesentlich, denn er hatte wenig mit ihm zu tun gehabt. Aber der Dieb war ein wesentlicher Teil dieser kleinen Gruppe gewesen, in die er irgendwie hineingerutscht war, und er verspürte das Bedürfniss, den Umstand, der zu ihrem Streit in der Miene geführt hatte, zu klären, denn so wenig er ihn dort auch verstanden hatte, es war nie gut, im Streit auseinander zu gehen.
Aber dazu musste der erstmal irgendwo wieder auftauchen...

[Dennik]

Grenzen überschreiten?
Die einzige Grenze die Dennik mit der Axt assoziierte war die zwischen Leben und Tod und die wollte Dennik gewiss nicht überschreiten. Den abtaste Schlag von Dennik war der Hüne vorhin ausgewichen, da dieser erst noch zu Ende reden wolle. Doch nachdem der Schatten mit einem schnellen Satz nach hinten dem MEGA ULTRA HIEB von Scorp ausgewichen war, tastete Dennik erneut nach, diesmal mit vier schnellen Schlägen, den ersten wehre Scorp ab, und die anderen drei, die ziemlich schnell aufeinander folgten wich Scorp aus.
Wieder holte der Hüne aus. Er hätte mit so einem Schlag vermutlich selbst einem Eisdrachen eine Grenze zeigen können.

"Scorp was meinst du mit Grenze? Hoffentlich nicht die Grenze an die ich die ganze Zeit denken muss", fragte Dennik nach, nachdem er erneut durch einen Satz nach hinten ausgewichen war. Er wusste nicht was er tun sollte, parieren versuchte er erst gar nicht, da war ihm sein Schwert, das von Scorp echt zu schön und den einzigen Trick der ihm einfiel, war seitlich ausweichen und von der Seite attackieren, aber der war ja auch nicht wirklich neu.

[Trilo]

Die letzten tage hatte Trilo damit verbracht die sonderbarsten Gestalten für das morgen beginnende Turnier zu begutachten. Darunter war auch ein myrtanischer Kämpfer, welcher Trilo bekannt vorkam. Rethus. Gerade als der Hexer anfangen wollte, seine grauen Zellen noch weiter bezüglich des Kerls zu strapazieren, bemerkte er wie sich eine Menschentraube bildete, und ein einzelner Mann, mit einem schönen leeren Umkreis um sich herum, durch eben jene kleine Ansammlung hindurchging um sich ebenfalls zu registrieren. Es war zwar erst gestern spät in der Nacht gewesen, aber dennoch erkannte der ehemalige Ritter den Mann nur zu gut. es war wie er ein ehemaliger khorinischer Ritter. Ein Gefallener. DraconiZ...

Auch heute tauchte eben dieser schwarze Paladin bei der Arena auf um sich die Gegebenheiten auch bei Tage einzuprägen. Wie typisch von dir, Draco. Du warst schon immer ein guter Stratege... Gegen Einbruch der Nacht konnte Trilo einfach nicht mehr warten und hüpfte von seinem kleinen Aussichtsposten auf dem Vordach eines Hauses herunter direkt hinter seinen Rebellionskollegen.
"Sei gegrüßt, Schüler. Wie ich sehe bist du ebenfalls beim Turnier angemeldet. Wie kommt es, dass du deine Künste dem Pöbel neuerdings zur Schau stellst. Hast du deine Eitelkeit doch noch abgelegt?"

[DraconiZ]

Für einen kurzen Moment musterte er seinen alten Lehrer, dann verzog er sein Gesicht zu einem angedeuteten Grinsen. »Es liegt viel weniger an der Sache an sich, als an den Teilnehmern«. Er ging einige Schritte weg von der Ansammlung an Menschen, die sich fast diabolisch auf das bald beginnende Turnier freuten. »Ist es nicht schon viel zu lange her, dass sich unsere Klingen gekreuzt haben? Als ich deinen Namen las, konnte ich fast gar nicht anders. Außerdem reizt mich auch ein Trainingskampf mit dem Emir. Ich habe ihn schon lange nicht mehr kämpfen sehen nachdem ich ihn unterwies«. DraconiZ machte eine kurze Pause. »Ich sehe es also viel mehr als Übung an und nicht als wirkliches Turnier.«. Das er nicht Jedem Idioten seine Kampfkunst vorführte hatte Nichts eitles. Aber das wollte er nicht mit Trilo besprechen. Noch nicht.

»Ich hoffe du bist gut gewappnet«. Er verzog sein Gesicht zu einem spöttischen Grinsen.

[Trilo]

Da war es wieder. Dieses Element welches Schüler und Lehrer seit jeher verbindete. Die Arroganz...
"Gewappnet? Draco, ich bitte dich. Schau dir die bisherige Liste an. Wenn ich dich ausbildete, und du wiederum diesen berash ausgebildet hast. Entschuldige, aber dann wird das ein langweiliges Turnier. Es sei denn du und der Emir setzt eure schwarzen gaben ein von denen ich gehört habe. Weisst du, ich habe auch einige neue... 'Tricks' auf Lager."

Bei den letzten Worten ließ er langsam, aber stetig seinen Emotionen etwas freien lauf, was wiederum bewirkte, dass sein Schwert wie von geisterhand seine Scheide verließ und nun wie von einem menschen erhoben vor ihm aufgerichtet in der Luft schwebte. Er hatte die letzten tage nur wenig geschlafen, solang hatte er doch trainiert um seine Gefühle kontrollieren zu lernen und diese wiederum mit seiner Magie einigermaßen kontrolliert zu verbinden. Auf ein kurzes Knacken mit seinem Nacken hin, erhoben sich dann auch die beiden reiherklingen von Trilos Rücken und positionierten sich ebenfalls um ihn herum.
"Und ganz nebenbei: Während du der knecht eines Gottes wurdest um deine neuen Kräfte zu erlangen, habe ich einen Gottessohn getötet und so mir zustehende Macht erlangt. Du siehst also: Es gibt andere Wege als die Sklaverei der Seele."