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"Montera" rief Felix. Nach 2 Tagen waren Guse und Felix endlich am Ziel angelangt, vor ihnen erstreckte sich die Burg. Als sie den Mauern näher kamen sahen sie wie zerstört alles war, überall wurden Reperaturen vorgenommen. Die Menschen auf den Ziegeln des Riesigen Walls konnte man kaum erkennen. Die stadt musste etwas schlimmes heimgesucht haben. Als die beiden an das riesige Stadtor kamen, sahen sie einige Wachen die im Eingangsbereich standen, mager, und mit bitterer Miene. Niemand kümmerte sich um Guse oder Felix.
Der Hof war riesig und der reinste Schrecken tat sich vor den beiden auf. Der Platz war mit Leichen übersäht , Orks. Der geruch von verkohltem Fleisch lag in der Luft. Auf der Westseite des Platzes, direkt an einem Zerstörtem Hauptturm der Burg, waren dutzende Leichen zu einem Berg aufgehäuft und wurden verbrannt. Felix und Guse lief es eiskalt den Rücken runter und sie wurden schlagartig blasser. So ein Massaker konnten sie nicht verkraften.
Eine frau stillte ihr Kind, auf einer Bank vor dem Eingang einer Zerstörten Taverne. Das Dach bestand aus Basthalmen und war Pechschwarz sowie an einigen stellen aufgerissen - Genauso wie die Hälfte der Fassade. Überall halfen die Bandagierten Milizen in ihren blutdurchtränkten Uniformen die Leichen und Körperteile zu verbrennen. Doch die meisten saßen bloß herum, man konnte an ihren Gesichtern sehen, wie verstört sie waren. Es war ein einziges Chaos.
Felix betrachtete die Massiven Mauern und versuchte sich dabei nicht zu übergeben. Guse aber sprintete hinaus um frische Luft zu bekommen und übergab sich schon auf dem Weg.
Nach einiger Zeit wehte eine frische Brise den Gestank aus dem Eingangsbereich der Burg. Felix, der sich mittlerweile gemeinsam mit Guse auf eine Bank unter dem Toreingang gesetzt hatte wollte sich nun genauer umschauen. Und so ging er weiter in die Burg hinein. Er bemerkte einige Gestalten, die unter einem breiten, Grünen Kapuzencape an einigen stellen auf dem Wall verteilt umherliefen. Diese Schehmen stolzierten ziemlich gelassen und machten den Eindruck als hätten sie alles unter Kontrolle. Es waren nicht viele aber sie halfen den Verletzten, einer Kümmerte sich sogar um ein paar Kinder die am Ostlichen Eingangstor spielten. Dort waren die Leichen als erstes weggeräumt worden. Es gab auch einige kleinere Kammern an dem Breiten Wall im inneren der Burg. Viele der Türen waren aber eingetreten worden. Felix schielte in eine der Kammern, er sah wie einige dieser Grünen Wächter, mitten auf einem Tisch einem schreienden Mann , der im Kampf versuchte seine Familie zu beschützen versuchten, ein riesieges Stück einer scheinbar gesplitterten Orkwaffe aus dem Gesicht zu ziehen. Der Mann schrieh sich die Seele aus dem Leib. Felix wendete sich ab und ging weiter, er wollte diesen Gedanken sofort vergessen...
Nach einiger Zeit sah er ihm Norden eine kleinere, steinerne Turmruine, die völlig Zerstört schien. Doch nach genauerem betrachten erspähte er eine Gewaltige Holzkonstruktion die auf dem Geborstenen Turm erbaut wurde. Die Bretter waren, fein miteinander verbaut so dass der Turm seine ursprüngliche höhe beinahe wieder erreichte. An seiner Spitze waren Gräser, Bast und Geäst zu einer Dachkuppel vereinigt worden.
Guse der sich mittlerweile auch weiter hineingetraut hatte, stoppte einige Meter bevor er Felix erreichte. "Felix komm, wir gehen mal in die Taverne hier" rief er. Felix lief mit ruhigen schritten zu Guse, in seinen Gedanken kreisten all die Schrecken die er hier auffand.
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Geändert von Brosh dar Urkma (30.11.2010 um 22:59 Uhr)
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Montera... einst blühende Stadt des Reiches der Orks, nun eigentlich wieder Stadt des Königs... aber als Stadt konnte man das hier sicher nicht mehr bezeichnen. Eher ein kleines Dorf im Schutt einer einstigen Stadt.
Bekümmert stellte Guse fest, dass der König beim Erobern brutaler gewesen war, als die Orks, denn nach den Angriffen der Orks, hatten die Städte ja noch gestanden.
Die Taverne, welche an der Mauer zur Inneren Burg stand, schien eines der wenigen erhaltenen Gebäude zu sein. Natürlich die Fenster waren eingeschlagen worden, überall lagen Bretter umher, die Tür hatte ein Loch und war auch nicht mehr ganz in ihrer Verankerung, doch man konnte sie noch als Taverne erkennen. Auch das Schild zum dreizehn-armigen Ork baumelte noch über der Tür. Es schien, dass die Gebäude, welche in der Burg von Montera oder um sie herum errichtet waren, mehr Glück gehabt hatten, als diese, die näher an der äußeren Mauer standen. Guse zählte nur noch fünf erhaltene Häuser, wie die Taverne außerhalb der Burg. Auch Bewohner schien es nicht mehr viele zu geben. Ein paar verängstigte Kinder, halb nackt, mit großen Augen und mageren Armen, schielten aus einem Schutthaufen. Ein paar Soldaten des Königs tätigten Arbeiten in der Stadt oder gaben befehle an andere Arbeiter weiter.
"Grausam...", murmelte Guse und zusammen betraten sie die Taverne.
Innen herrschte die übliche Tavernen Atmosphäre, es war warm gar stickig, ein Feuer prasselte... doch was fehlte, war das frohe Gelache und Gegacker.
Gerade mal zwei weitere Personen waren noch in der Taverne, beides Soldaten des Königs, sie trugen merkwürdige Rote Bänder, doch Guse konnte sich keinen Reim daraus machen.
In einigen Abstand setzten sich er und Felix an die Theke und warteten, bis der Wirt zu ihnen kam. Es war ein wütend drein blickender Kerl, er war alt, kaum noch Haar befand sich auf seinem Kopf, dafür um so mehr, graues Haar spießte aus seinen Ohren und Nasenlöchern.
"Was kann ich für euch tun, in diesen schlimmen Tagen?", fragte der Wirt.
"Wir hätten gerne etwas zu trinken, was gibt es denn n...?", begann Guse, wurde aber von dem murrigen Wirt unterbrochen, "Gibt nur noch Bier...", meinte dieser.
Irgendwie klang das komisch, nur noch Wasser hätte Guse verstehen können, aber nur noch Bier?
"Alles andere Trinkbare ist im Lagerhaus gewesen, alles unterm Schutt, nur das Bier hab ich selber gelagert, hier im Keller... und Wasser gibts keines mehr, weil der Brunnen der Burg zugeschüttet ist, wie gesagt scheiß Zeiten, aber mit Bier schaffen wir das, hab noch volle fünf riesen Fässer unten", erklärte der Wirt voller Stolz in der Stimme.
"Ok dann zwei Bier!", meinte Guse. Der Wirt verschwand kurz und kam dann wieder, das dunkle Bier schien gut zu sein... erkannte Guse.
"Macht 50 Myrtanische Goldmünzen", meinte der Wirt.
"50?", erschrak Guse, damit konnte man ein Fass in Kap Dun kaufen.
"Schwere Zeiten, ich brauch Geld!", murrte der Wirt und Guse gab nach. Schweren Herzen gab er dem Wirt das Geld.
"Dafür erzählst du uns jetzt aber auch alles was du weißt, über die Armee und so weiter!", befahl Guse.
"Viel weiß ich nicht, naja die verdammten verlausten Faringer Orks haben Montera angegriffen, haben uns Morras, wie sie uns nennen aber mehr oder weniger in Ruhe gelassen, nur alle Faringer töten, wollten sie, den Grund weiß ich selber nicht. Dann kam die Armee des Königs, und als die kamen und die Faringer Orks gerade den letzten Montera Ork getötet hatten, wussten sie, geschwächt wie sie waren, dass sie die Stadt nicht halten könnten, deswegen begannen sie die Häuser zu zerstören und Menschen als Schutzschilde zu benutzen und und und. Hab mich in meinem Keller versteckt zusammen mit meiner Frau, hatten Glück, die Taverne schien selbst Orks zu heilig zu sein um sie zu zerstören....", erzählte der weiß Haarige.
"Und wo ist die Armee des Königs jetzt?", fragte Guse aufgeregt nach, seine Gedanken überschlugen sich.
"Gotha... oder Faring", schätze der Mann, schien es aber nicht wirklich zu wissen.
"Gotha ist gefallen!", wusste Guse zu berichten. Wie war es möglich, dass Kap Dun diese Neuigkeit schon erfahren hatte und Montera nicht....
"Kein Wunder das uns so etwas nicht gesagt wurde. Leben jetzt ja weniger Leute hier in der Stadt als in dem Käffern an der Küste...", brummte der Wirt. Guse verkniff sich eine Antwort und fragte statt dessen und was macht ihr jetzt?".
"Wir versuchen wenigstens die Innere Burg wieder bewohnbar zu machen, erst die Innere Burg, wieder zu einem Platz machen, der es wert ist, dort zu leben und dann nach und nach auch die Außen Stadt. Bezweifle aber, dass wir die Stadt in den nächsten fünf Jahren wieder auf Hochglanz bekommen, wie es die Rebellen meinen. Innen Stadt kein Problem, Außen Stadt, nie und nimmer, nicht mit nur so wenigen Männern. Vielleicht werden wir ja so etwas wie das zweite Trelis, ne kleine Burg... um die Schutt ist... viel Schutt.... und viele Gräber... ", nuschelte der Wirt vor sich hin und schwieg. Guse wollte nicht weiter fragen.
"Nochn Bier!", brüllte einer der Soldaten. Der Andere jedoch kam zu ihnen herüber.
"Ich weiß wo die Armee ist...", meinte der nur noch halb nüchterne Mann.
"Und wo?", fragte Guse nach.
"Auf den Weg nach Bakaresh, Faring und Gotha sind gefallen, Faring mit Hilfe der Magier und die letzten Orks auf und davon in ihre Heimat, alle weg nach Nordmar....", wusste der Soldat zu berichten.
"Bakaresh?", fragte Guse verwirrt und schaute auf die Karte. "Bakaresh ist grob auf der Selben Höhe wie Kap Dun, in der Wüste, was machen wir jetzt?", fragte er und schaute Felix an.
Andrim
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Felix hatte daraufhin nicht sicher gewusst was er sagen sollte. Er wollte zwar seine Familie finden, aber wichtiger war ihm erstmal die eigene selbstständigkeit. Die konnte er nur bei der Armee finden das war ihm klar. Der Weg nach Faring würde viel weiter sein und außerdem noch viel länger dauern. Dabei konnte seine Familie auch tot sein. Ausgelöscht von den Dienern Beliars. Das risiko war Felix zu hoch er wägte immer wieder ab. Sein traum war es Innos zu dienen, und in seinem Namen zu handeln.
"Ich will zu den Paladinen."sprach Felix."Lass uns aufbrechen!" erwiederte Guse.
Als die beiden ihren Krug mit Bier austranken. merkten sie wie jemand etwas flüsterte.
Es war ein penner in alten lumpen und stinkend, der Gold von ihnen wollte. Der Wirt forderte ihn auf das lockal zu verlassen doch dieser ignorierte ihn. Felix und Guse ignorerten ihn auch und liefen bequem zum Ausgang. Daraufhin versuchte der verkommene Mann Guse am arm zu ziehen, dieser stieß ihn jedoch zur Seite. Der ausgemärgelte Obdachlose machte einige schritte nach hinten und stolperte. Er knallte auf einen Tisch an dem 3 Männer Karten spielten...
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"So verhalten sich also die Zurückgebliebenen, die sich jetzt um die Stadt kümmern sollten, sie betteln und flennen, schwach bist du, dass du dich nicht involviert hier in der Stadt, wo doch Helfer gebraucht werden!", knurrte Guse und schüttelte verachtend den Kopf.
Zusammen verließen sie die alte Stadt, die so gar nichts mehr hatte von einem Metropole, in Richtung Kap Dun...
"Also geht es wieder zurück, zurück nach Kap Dun und von da aus mitm Schiff nach Bakaresh, aber was machen wir da? Warten... warten auf die Armee? Oder wollen wir lieber den Landweg nehmen, ist zwar wesentlich länger, aber vielleicht begegnen wir der Armee ja auf dem Weg, wenn es so viele sind, dürften sie ja auffallen, und gesehen wird so eine Armee ja auch von jedem...", fragte Guse und zeigte Felix auf der Karte die Rute die er meinte: "Also hier so bei Trelis, da weiter durch den Pass nach Varant über die ganzen Wüsten Dörfer, Lago, und wie sie alle heißen nach Bakaresh, ich hoffe am Pass haben wir die Armee eingeholt, wenn sie erst vor ein paar Tagen los ist, könnten wir es schaffen... was meinst du?
Andrim
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San ging durch den Wald zurück in Richtung Bauernhof.
Der Bauer hatte gemeint, wenn sie so lange bei ihm schliefen und aßen, sollten sie auch für ihn arbeiten. Obwohl sie erst vor Kurzem alle Feldräuber in der Nähe getötet hatten, wollte San keinen Streit aufkommen lassen und hatte sich bereit erklärt, Pilze sammeln zu gehen.
Einer der Knechte hatte ihm erklärt, welche er pflücken solle und so waren Sir Rufus und San Daran kurz nach Morgengrauen mit einem großen Korb losgezogen.
Doch es war gar nicht so einfach, die Pilze durch den ganzen Schnee hindurch zu sehen, der besonders im Wald, wo nicht so viel Sonne schien, besonders hoch war. Deshalb hatten sie auch so lange gebraucht, obwohl Sir Rufus eine gute Hilfe war, denn nachdem der kleine Affe verstanden hatte, was sie im Wald machten, hatte er die ganze Gegend rasch auf seinen dürren Beinen abgesucht und San die besten Orte gezeigt, an denen Pilz wuchsen.
Jetzt gingen sie zurück. Jedenfalls San ging. Sir Rufus saß müde in seiner kleinen Tasche und fiebste ab und zu einmal leise.
Nachdem er die Pilze bei der überglücklichen Bäuerin abgegeben hatte, ging er auf die Suche nach Xorag, Tom oder Andrim.
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Ehrengarde
Xorag stand wieder am Waldrand und übte den Speerwurf. Nach der unterdurchschnittlichen Kampfvorstellung von Andrim am gestrigen Abend hatte er die Fortführung dessen verhunzten Gardetrainings auf heute verschoben. Aus dem Kerl würde er auch noch einen ordentlichen Krieger machen, er wäre nicht der Erste und vermutlich auch nicht der letzte.
In der Zwischenzeit hatte er sich seiner eigenen Ausbildung gewidmet, damit diese auch einmal wieder Früchte trug. Und genau das tat sie. Die Bewegung die der Speerwurf erforderte ging ihm inzwischen problemlos von der Hand - schließlich war es nur eine modifizierte Stoßbewegung, die er bereits zu genüge gelernt hatte. Auch die Einschätzung der Kraft die er in den Wurf stecken musste hatte sich deutlich verbessert. Das Ergebnis war ein sauberer, gerade Speerflug, der immer öfter im Ziel landete. Inzwischen konnte der Wegelagerer es kaum abwarten, das auch einmal bei einer echten Jagd auszuprobieren. Durch die größeren Ziele würde ihm der Wurf sicherlich gelingen.
Während er so seine Übungen machte, kam Andrim, wie gestern verabredet dazu.
"Gut, da bist du ja endlich, wurde auch Zeit. Lass uns gleich anfangen. Zieh dein Schwert und gehe in die Grundstellung." Andrim gehorchte, vermutlich hatte er gehörigen Respekt vor dem Varanter. Dieser zog ebenfalls seinen Säbel und stellte sich neben ihn.
"Siehst du, da ist ein Fehler drin. Die Grundstellung muss etwas anders gehen. Schau." damit machte er es ihm vor. "Deine Beine müssen etwas gespreizter sein, damit du einen sicheren Stand hast und der Arm weiter seitwärts, nicht so starr nach vorne, sonst schläg dir dein Gegner gleich die Waffe aus der Hand." Andrim korrigierte seine Stellung, und Xorag veränderte danach noch einige Kleinigkeiten.
"So ist das richtig. Merk dir das! Und jetzt zeige ich dir mal ein paar ordentliche Schläge. Wenn du nur einen Schlag kannst, kommst du nicht weit."
Damit vollführte der Wegelagerer einige Attacken: Ein Gerade Schlag auf Augenhöhe, ein sensenartiger Schlag auf die Beine eines imaginären Gegners, ein gerader Stich mit kleinem Ausfallschritt und ein ein schwerer Hieb in die Seite seines vorgestellten Feindes.
"Und das machst du jetzt nach. Ich korrigiere dich wenn nötig."
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Unter Xorag's wachsamen Augen übte Andrim die Schläge.
Immer wieder stellte er sich in die sogenannte Grundstellung und schlug, Grundstellung Schlug....
Am Schwersten fiel ihm der Schlag gegen die Beine, der Sensenartige. Es war schwer für den ehemaligen Rekruten so tief runter zu schlagen und Andrim musste es, immer und immer wiederholen, da auch Xorag merkte, dass der Barde sich da schwer tat.
Konzerntrier dich!
Schimpfte er sich, als Xorag ihn gleich zwei Mal hintereinander korrigieren musste, wegen der selben Sache. Die Grundstellung hatte er nicht richtig gemacht. Federnd... redete er sich ein. Sein Problem war, er war zu schnell, er musste sich erst mehr mals ein schärfen, dass er Schritt für Schritt langsam arbeiten sollte, dann ging es besser und die Schläge nahmen an Präzision zu. Auch die Grundstellung die er zu vor zu "Wischi Waschi"-artig gemacht hatte, wurde etwas besser, doch er wusste, dass er noch LANGE nicht stolz auf sich sein konnte. Jedenfalls ging es voran und das war wenigstens ein Anfang. Und nun konnte er ja auch ein paar Schläge, die besser aussah und wohl auch mehr brachten als das Herumgefuchtel, dass er zuvor kämpfen genannt hatte.
Gerade begann er von neuem die Schläge durch zu machen, da kam San in den Wald...
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Ehrengarde
Gerade als Xorag Andrim zum dritten mal wegen des Schlags gegen die Beine korrigieren musste kam San Daran zu ihnen. Xorag begann sofort zu überlegen, ob er die Beiden gegeneinander würde kämpfen lassen können. Nein, vermutlich nicht, Andrim hatte viel zu wenig Übung. Er hatte zwar durch sein vorheriges Training ein gewisses Gefühl für die Waffe bekommen hatte und auch überdurchshcnittlich Ausdauernd war, aber sein kampfstil war noch immer viel zu schlecht. Aber San Daran würde ihm dennoch helfen können.
"Hey San Daran. Wir machen jetzt mal eine Extrarunde Blockübungen. Du stellst dich jetzt da hin" damit deutete er auf eine Stelle, ca. einen Meter von Andrim entfernt "und blockst alles, was Andrim gegen dich aufbietet. Du greifst nicht an, du parierst nur. Verstanden?" San Daran nickte und damit gab Xorag den Platz frei, damit die beiden ihr Spiel beginnen konnte.
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San ging in die Grundstellung und zog sein Schwert. Sir Rufus sprang auf den Boden und ging einige Meter von ihnen entfernt, da er wusste, dass jetzt wieder ein Kampf kommen würde. Wenn auch kein ernster.
Der ehemalige Pirat machte sich bereit und hielt sein Schwert quer vor seinen Körper.
Andrim hieb und San blockte sofort ab. Den Schlag spürte er noch im Arm und eine Art Ruck ging durch seinen Körper. Beim nächsten Hieb musste San sein Schwert zuerst hochreisen und dann wieder herunter, um zwei schnelle hintereinander geführte Hiebe auszuweichen.
Nach und nach wurde es dunkler und Sans Reflexe wurden schlechter, da er nicht mehr so gut sah und schon müde von dem ganzen Tag rumlaufen.
San Stiefel bohrten sich immer mehr in den Schnee und das Wasser lief ihm die Füße herab und ließ ihn frieren. Seine Baumwollhose sog sich mit Wasser voll und auch seine Bein frierten allmählich.
Doch er machte weiter und blockte alle Schläge von Andrim so gut er konnte.
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Es war nervend. San stellte für Andrim eine Art Konkurrenz da, er war zwar etwas älter und auch breiter gebaut, doch irgendwie wollte Andrim ihn besiegen, und so Xorag zeigen, dass er doch schon etwas auf dem Kasten hatte. Doch egal was Andrim machte, egal wie verbissen er auf den armen Mann ein hieb, er hielt stand. Es war eigentlich die Selbe Übung wie vorhin. Er stand in der Grundstellung da, ging einen Schritt nach vorne und hieb zu. Immer und immer wieder, es waren die Hiebe und Schläge, die Xorag ihm vor wenigen Momenten gezeigt hatte, doch hin und wieder versuchte er auch eigene Kreationen oder auch die X-bildende Schlagkombination, die Ulrich ihm einmal kurz gezeigt hatte, doch den zweiten der Zwei Schläge, schaffte er erst gar nicht zu schlagen, da San den ersten sofort abblockte und ihn so aus dem Konzept brachte.
Er seufzte und fragte sich, wie lange diese Prozedur wohl noch dauern würde, ob er als erstes oder San als erstes ermüdete.
"Achte auf die Grundstellung, Andrim!", meinte Xorag.
Sobald er sich ablenken ließ, durch was auch immer, leidete seine Schläge und Bewegungen darunter, stellte er fest. Ob das wohl immer so blieb, oder ob er als erfahrenerer Kämpfer auch ein wenig abgelenkt sein konnte, ohne folgen.
Wenigstens frohr er nicht, versuchte er sich auf zu muntern, als er bei einem Sensenartigen schlag nach unten feststellte, wie San Daran's Beine zitterten. Oder bildete er sich das jetzt schon ein?
Er musste sich konzentrieren!!! Es war schon dunkel und in der Finsternis war es noch schwerer gezielt zu treffen und auf seine Beine zu achten er musste sich echt konzentrieren!
Wie dunkel es schon war... ja der Winter brachte das Dunkle mit sich und nicht nur dunkle Wolken, sondern auch schnelle Finsternis... ja so spät konnte es ja noch gar nicht sein. Zwei Punkte waren das einzige Helle hier unten, es waren die Augen dieses kleinen kaum behaarten Eichhörnchen Goblins, welcher San als Affe vorgestellt hatte.
"Ach!", fluchte Andrim laut aus.
Schon wieder war er unkonzentriert!
Eine Weile lang kämpfen sie noch, Andrim konzentrierte sich so gut er konnte, dann stoppten sie kurz um Xorag's Fazit zu lauschen.
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Ehrengarde
Xorag nickte.
"Das war schon einmal nicht schlecht. San Daran, du bist wirklich gut geworden in letzter Zeit. Demnächst schaue ich mir mal an, ob du auch mit deinem messer jetzt ordentlich umgehen kannst. Was dich angeht Andrim. Das war für den Anfang zwar ganz gut, aber du musst dich mehr konzentrieren, du lässt dich zu leicht ablenken. Außerdem kämpfst du, als würdest du San Daran besiegen wollen. Es geht hier aber nur darum, dass du lernst, mit deiner Waffe umzugehen. Deswegen kannst du dir, wie du sicher gemerkt hast, deine Schlagkombinationen erst einmal sparen, das wirkt nicht, wenn der Gegner sich darauf konzentriert alles zu blocken. Lern erst einmal die Grundschläge ordentlich, dann bringe ich dir die Kombinationen bei."
Andrim nickte und Xorag merkte erst jetzt wie seine beiden Schüler frierten. Vermutlich schlechte Kleidung und Schuhwerk. Naja. Ihm selbst war bei dem Wetter auch verdammt Kalt, aber wenigstens war es nicht so schlimm wie in Nordmar zu dieser Jahreszeit.
"Das genügt für heute denke ich. San Daran, du übst weiter mit deinem Messer und hilfst Andrim, wenn er möchte. Und du, Andrim, übst die Schläge die ich dir gezeigt habe, dann schaue ich sie mir noch einmal an. Und jetzt ab in die Scheune mit euch, bevor ich euch die abgefrorenen Fußzehen abschneiden muss."
Damit ließen die beiden den Söldnerboss alleine. Dieser entschied sich dazu, noch einige Würfe zu machen, bevor auch er aufhörte.
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Der Hohepriester hatte sich bereits sosehr an seine Reisegefährtin gewöhnt, dass er instinktiv spürte, wann er sich besser nach frischen Pflanzen umzusehen hatte, anstatt an ihr zu kleben. Jil begleitete ihn auf dem kleinen Spaziergang und zählte dabei stolz die Wurzeln, welche ihr Vater ihr zum Halten reichte. Sie gingen weiter bis der Magier schliesslich ein seltsam geflecktes Blatt entdeckte. Er verstärkte das Licht und griff nach dem Strauch. Ceron rieb mit dem Finger über die verfärbte Stelle und stellte entsetzt fest, dass es Blut war, welches am Blatt klebte.
"Melaine?! Komm, sieh dir das an" Noch ehe die zweite Lichtkugel zu seiner aufgeschlossen war, hatte der hinkende Hohepriester den röchelnden Ork bereits gefunden. "Srommka, Morra", sprach die Orkfrau zu ihm. Ihr Geschlecht war ihm erst an den entfernt weiblichen Gesichtszügen aufgefallen. Sie war noch so kräftig, dass sie den Magier zurückstossen konnte, als jener sich neben ihr auf den Boden kniete. "Ich will dir helfen", erklärte der Orkin. "Aber du musst dir schon helfen lassen", schob er nach. Den Geräuschen nach zu urteilen kam Melaine immer näher und als ihre Präsenz schliesslich übermässig stark war, wusste Ceron, dass sie ihm über die Schultern schaute. Er drehte den Kopf zu ihr und nickte in Richtung der Orkfrau.
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Diese verfluchte Kälte. Und dieser verfluchte Wind. Thorwyns Glieder waren schwer und sein Gesicht brannte, während er sich wieder einmal gegen den im Schnee feststeckenden Karren stemmte, um ihn wieder ins Rollen zu bringen. Der Winter schien beschlossen zu haben, sich jetzt für die nächsten Monate in Myrtana niederzulassen, und so durfte keine Zeit damit vergeudet werden, sich vor den Toren Farings von den Strapazen der Schlacht zu erholen. Ein Teil der Truppen zog nach Südwesten, in Richtung Montera, während andere zusammen mit den Verwundeten nach Vengard zurückkehren würden. Die Vorhut war schon unterwegs, doch würde es sicher noch einige Tage dauern – wenn nicht länger –, bis sich alle wieder in der Sicherheit der Stadtmauern befanden, die nun nicht mehr den Orks, sondern dem Winter trotzen mussten.
Es war ein trostloser Marsch durch die vereiste Landschaft, trotz des Sieges. Denn auch wenn es schien, als wäre der Krieg so gut wie vorbei, hatte er den Menschen doch große Opfer abverlangt. Der König war tot, ebenso wie unzählige Soldaten, und viele andere waren verwundet und würden vielleicht noch sterben oder für den Rest ihres Lebens die Zeichen der Schlacht tragen. So schnell würde dieser Krieg nicht vergessen werden.
Sehnsuchtsvoll starrte Thorwyn nach vorne, wo grauer Nebel die Landschaft verschluckte. Vengard war nicht zu sehen. Ächzend und die Schmerzen in seiner Schulter ignorierend stemmte er sich wieder gegen den Karren, von dem abgehackte, stammelnde Worte an sein Ohr drangen. Irgendein Verwundeter, der wach oder im Schlaf vor sich hin phantasierte. Rumpelnd setzte sich der Wagen wieder in Bewegung, rollte durch die weiße Landschaft, langsam, viel zu langsam dem Ziel entgegen. Niemand sprach. Auch Thorwyn blieb stumm, brütete nur dumpf vor sich hin und ließ seine Gedanken ab und zu in die Ferne schweifen, solange sein Denken nicht durch die Kälte vollkommen zum Stillstand kam.
Diese verfluchte Kälte. Sehnlichst wünschte der Jäger sich die Wärme herbei, die den Frost vertreiben konnte, die Ruhe, die die Erschöpfung vergessen machte. Aber beides war noch so fern. Und auch wenn er die Wärme eines Feuers hätte, wäre da noch etwas, das fehlte. Menschliche Wärme, verkörpert durch den einen Menschen, der diese Wärme in aller Kraft entfachen konnte; aber zu viele Meilen trennten sie voneinander, und so blieb Thorwyn nur ihr Bild vor seinen Augen. Und die Pfeilspitze an seiner Brust.
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Händereibend saß der Magier auf einen der Wagen, mit denen Verletzte im Tross mitgenommen wurden. Nur schwerlich ging die Reise voran, da der Winter dem Vorhaben wieder nach Vengard zurückzukehren erheblich entgegen spielte. Lopadas konnte es fast nicht glauben, dass der Krieg nun endlich vorbei war, jedenfalls schien es für den Augenblick keine kriegerischen Aktivitäten mehr zu geben, sondern der Marschbefehl zurück nach Vengard war gegeben. Die Orks waren aus ihrer ehemaligen Hauptstadt Faring vertrieben und somit erheblich geschwächt. Nun konnte endlich wieder Ruhe und Ordnung in Myrthana einkehren, auch wenn es noch Orks in Mittelland gab, so stellten diese so schnell wahrscheinlich keine Bedrohung mehr für die Innosgläubigen da. Nun konnte Lopadas seine ganze Aufmerksamkeit den Verletzten widmen, die er wegen seiner Kampfhandlungen vernachlässigt hatte, obwohl er nur der Heilung wegen das Heer begleitet hatte.
Einige Soldaten mühten sich ab den Karren immer wieder aus dem Schnee zu heben. Am liebsten wäre Lopadas auch einfach abgestiegen, um ihnen die Aufgabe zu erleichtern, doch die Verletzten benötigten bei einem solchen Wetter besondere Hingabe. Es war nun die Aufgabe aller Magiebegabten die Körper der Verwundeten so warm wie möglich zu halten. Der Körper jener war durch die Verletztung und Anstrengungen der Wundheilung zu schwach, um noch genügend Wärme produzieren zu können. Der Heiler hatte die Befürchtung, dass ihnen noch einige Patienten an Erfrierungen sterben könnten, obwohl die Schlachten vorüber waren.
Lopadas spendete den Körpern der Verletzten Energie durch die ständige Berührung und verhalf diesen somit nicht nur zur einer schnelleren Heilung, sondern auch zur Wärme. Decken allein halfen bei dieser Kälte nicht aus. Er selbst war durch seine dicke Robe gut vor dem eisigen Wind geschützt. Vor und hinter seinen eigenen Wagen erkannte der Barbier noch die anderen Wagen, auf denen ebenfalls Magier saßen, die ihren Patienten die nötige Wärme spendeten. Nur mit dem Feuer Innos' würden diese Streiter noch den langen Weg bis nach Vengard überstehen.
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Der Wagen blieb stehen. Aus den Gedanken gerissen hielt auch Thorwyn inne und sah sich nach der Ursache des plötzlichen Halts um. Das bis vor kurzem herrschende regnerische Wetter hatte dem Zustand der Straßen nicht gutgetan, so dass es immer wieder vorkam, dass eins der Gefährte in einem Loch steckenblieb oder aus sonst einem Grund nicht mehr weiter konnte. Diesmal schien jedoch alles in Ordnung zu sein – zumindest hier. Aber die Ursache für die unerwünschte Pause lag schon in Sichtweite, denn erwischt hatte es diesmal einen anderen Wagen. Sogleich eilten der Jäger und andere in der Nähe befindliche Rekruten zum Ort des Geschehens, damit es so bald wie möglich weitergehen konnte. Mit vereinten Kräften gelang es dann schließlich auch, das Gefährt wieder ins Rollen zu bringen, so dass es nun weiter durch die verschneite Landschaft rumpelte.
„Hey, Thorwyn.“ Mit fragendem Blick sah der Angesprochene auf und schaute ins Gesicht von Kelghen, einem Mann mittleren Alters und Angehörigen von Martens Truppe. In irgendeinem Krieg hatte er sich eine schlimme Beinverletzung zugezogen, die ihm immer noch Probleme und Schmerzen bereitete, weshalb er aber zumindest nicht in die Schlacht hatte ziehen müssen. Mit verschwörerischer Miene griff der Mann nun unter seinen zerschlissenen Mantel und brachte zwei Flaschen zum Vorschein, von denen er dem Jäger eine reichte. „Hier, hab ich aufgetrieben … Hilft gegen die verdammte Kälte.“
Mit einem Grinsen verschwand er und ließ Thorwyn zurück, der noch kurz stehenblieb und sich dann wieder an „seinen“ Karren hängte, dem er aller Erschöpfung zum Trotz treu folgte. Mit einem leichten Anflug von Neid blickte er auf die Ladefläche, wo sich ein Heiler darum bemühte, die Verletzten zu wärmen. Aber das Gefühl verschwand schnell wieder. Lieber fror er, als an irgendwelchen Wunden zu leiden, die ihn womöglich das Leben kosteten. Und vielleicht … langsam und mit steifen Fingern öffnete er die Flasche, die Kelghen ihm gegeben hatte, und trank. Der Alkohol brannte in der Kehle, doch spürte er tatsächlich, wie sich kurz darauf Wärme in seinem Inneren ausbreitete. Vielleicht half das ja wirklich, den Marsch besser zu überstehen.
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Xerxo war aus Vengard gegangen, um etwas Erfahrung im Kampf zu machen um noch besser als jetzt zu sein. Denn als ihn vor ein paar Tagen Banditen überfallen haben, da konnte er nichts tun um sich zu Verteidigen. Hier, im Wald konnte er etwas trainieren. Zum Beispiel bei ein paar Wölfen.
Nach mehrere Jagdzeit fand er endlich ein Wolf. Er war allein und schwach, die perfekte Beute für Xerxo. Er ging auf den schwachen Wolf zu. Plötzlich brüllte ein wahrscheinlich großes Tier. Xerxo schaute sich vorsichtig um. Nichts war in der dunklen Leere. Auf einmal erschien ein großer Bär aus dem Nichts.
Xerxo musste fliehen, denn so ein großes Viech konnte er nicht besiegen. Zum Glück hatte der Bär nur an dem Wolf interresiert. Das hatte ihm seine Haut gerettet. Xerxo ging fürs erste nicht mehr in dem Wald. Er machte sich auf um nach Hause(Vengard) zu gehen.
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Auch heute hatten sie wieder gemacht. Doch dieses Mal, war Andrim in der Scheune geblieben um zu trainieren. Selbst hier drinnen war es Arschkalt. Erst durch die vielen monotonen Bewegungen wurde ihm langsam warm.
Der eisige Nordwind, welcher die weiße Pracht, Schnee, über Myrtana gebracht hatte, pfiff laut durch die Löcher und Spalten in den Holzwänden der großen Scheune. Es war wirklich ein großes Exemplar und ein schöner Schlafplatz obendrein, fand Andrim. Der Hauptteil der Scheune wurde von einem großen Haufen trockenem Heu eingenommen, Essen für die Kühe. Es schlief sich vortrefflich auf dem riesigen Berg, auch wenn er sich den Berg mit Xorag und San teilen musste. Er war groß genug, selbst mit Rheinold hätten sie noch genug Platz gehabt um sich nicht bedrängt zu fühlen, doch der fette Paladin schlief ja im Haupthaus.
Vom tiefen Inneren der Scheune, noch hinter dem großen Haufen Stroh mautze eine Katze und irgendwo oben, weit über ihren Köpfen uhute sie eine Eule an. Ihre glänzenden Augen konnte man selbst in dem spärlichen Licht, welches durch die Ritzen schien, sehen.
Er übte und übte und übte. Es war gut, dass es hier drinnen so ruhig war. Fast nichts lenkte ihn ab, er war voll bei der Sache, nicht so wie gestern. Was für einen ersten Eindruck er wohl gemacht hatte?
Sensenartiger Schlag....Grundsteluung....Hieb gegen Imaginären Bauch....Grundstellung....Hieb gegen den Hals.... und und und.....
Eine Weile lang übte er so. Eine gewaltige Weile, wie es ihm schien. Die Zeit verflog jedoch irgendwie langsam. Ja, Andrim langweilte sich. Was konnte er tun? Er hatte nichts an das er denken konnte, ohne vollkommen verzweifelt zu werden... Die Schlacht.... Bilder von Montera.... Bilder von Faring....Bilder von Michael....Bilder von den anderen Toten....Bilder des brennenden Himmel... Bilder vom Tod.
"AHHHHHH!", verzweifelt warf der Barde sein rostiges Schwert in den Heuhaufen und fuhr sich mit den Armen durch die Harre. Eine einsame Träne lief ihm die Wange hinunter. Er kämpfte gegen seine Feuchten Augen an. Weinen half nichts... Er schniefte und ließ sich verzweifelt in den weichen Berg fallen. Tief sank er ein in der gold braunen Menge. Am liebsten hätte er sich ganz vergraben und sich aus geheult, aber das konnte er unmöglich machen, Xorag und San konnten jeden Moment herein kommen. Getrieben von dem peinlichen Gedanken, die Beiden könnten ihm beim Weinen sehen, stand Andrim auf und mit verschwommenen Augen suchte er nach seinem Schwert.
Langsam verschwand dieses gehetzte Gefühl der Angst wieder und er beruhigte sich und auch die Monotonen Bewegungen des weiteren Trainings halfen ihn wieder runter zu kommen.
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Die Nacht war kalt. Kälter als man es in diesen Gefilden erwarten sollte, kälter noch, als es die Magierin des Wassers seit langem erlebt hatte. Sie kannte Myrtana. Dieses Land war gleichsam ein Teil von ihr wie es Al Shedim, die Wüste oder Angoth waren. Dies war das Land, welches die Stadt barg, dessen ihr wiederfahrendes Leid die Zauberin gezwungen hatte, das Festland zu verlassen. Dies war das Land, welches von den Orks überrannt worden war, und in dem lange Zeit nichts zurückgeblieben war, außer den Ruinen ihrer Feldzüge, den Symbolen ihrer Unterdrückung und Sklaverei, die Aufschreie der Menschen, wenn jene Wesen sie gar nachts in ihren geheimsten Träumen heimsuchten, um sie wissen zu lassen, dass es keinen sicheren Ort mehr für sie gab.
Es war das Land, welches sie wie so vieles mit der Zeit vergessen und wiedergewonnen hatte, welches seine Schande nicht verdiente und nun doch mit ihm leben musste.
Melaine hockte neben dem Hohepriester und hatte den Blick auf die Orkfrau gerichtet. Aus dem Augenwinkel erkannte sie die Tochter des Magiers, die, instinktiv die Vorsicht genießend, sich hinter ihrem Vater barg und zwischenzeitlich neugierig hervor lugte. Auch Jil betrachtete die Wunden jener kriegerischen Frau, in deren harten Gesicht sich die Spuren des Schmerzes abzeichneten, auch wenn sie zu stolz schien, die Beherrschung zu verlieren.
Die Wunde hingegen befand sich an einem ihrer Oberschenkel, weit aufgerissen und mit Blut und gelbem Eiter bedeckt, der einen markanten Geruch in ihrem Umfeld hinterließ. Es ließ die Rothaarige Mitgefühl verspüren und das Bedauern darüber in ihrem Inneren schmelzen. Sie war eine Frau, zwar gleichsam brutal und hart, doch letzten Endes ein Lebewesen, dem die Zauberin zutraute, einen Grund für ihr Handeln zu haben, einen Grund, den sie sich nicht zu beurteilen herausnehmen durfte. Was jedoch unterschied sie in dieser Hinsicht von dem männlichen Pendant ihrer Rasse? Wohl nichts., gestand sich die Magierin schwermütig ein.
Melaine beugte sich zu der Orkfrau herab, in deren Blick der Hass lag, und erkannte sich selbst in ihm. „Nicht alle wollen euch leiden sehen oder töten.“, sprach die Zauberin mit leiser Stimme und bekam ein raues Lachen zur Antwort. „Morra, ich sehe es in eurem Blick. Euch wäre es lieber, mir nicht begegnet zu sein.“, erwiderte die Orkin langsam und dehnte jedes Wort, als fiele es ihr schwer, die menschliche Sprache zu sprechen.
„Ihr tut gut daran, mich kein weiteres Mal dessen zu erinnern.“, entgegnete Melaine glatt, „Und dies zu ignorieren. Ihr seid in guten Händen.“
Die Orkfrau lachte, widersprach aber nicht, als die Rothaarige sich schließlich die Wunde näher besah. Es war ein tiefer Schnitt, dessen Unheil kaum abzuschätzen schien. Melaine hob den Blick und schaute in die Augen ihres Lehrmeisters, schweigend für den Augenblick und seinem Nachfolger, bis sie sich entschieden hatte. „Ich beginne damit die Wunde zu reinigen, Ceron, oder wollt ihr lieber?“, fragte die Wassermagierin leise und versuchte, den Unmut und den Widerspruch, die schwer auf ihrer Zunge lagen, zu unterdrücken.
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'Spürt sie es denn nicht?', fragte sich der Hohepriester. "Nein, Melaine. Das ist nicht nötig", erklärte er und hielt ihre Hand. Die Orkin warf ihm einen wissenden Blick zu, als Ceron ihre Hände an die Stirn der Patientin führte. "Sie hat unglaubliches Fieber" - "Ja, Orks können noch mehr erhitzen als Menschen" - "Dann unternehmt schnell etwas", kam von Melaine entgegen. Stumm führte Ceron ihre Hände an den Hals der Orkfrau und glitt problemlos mit seinem Bewusstsein in den Orkkörper ein. Das wie wild pumpende Herz hatte das vergiftete Blut schon längst in alle lebenswichtigen Organe getragen. Vielleicht hätte er sie noch ein, zwei Stunden am Leben halten können, doch ob dies zu ihrem Wunsch erfolgt wäre? Die Nieren hatten bereits versagt und bald begann sie, in ein Delirium hinüberzutreten.
Ceron nahm seine Hand von Melaines und brach damit auch den Kontakt zur Orkfrau ab. "Wir kommen zu spät", sprach er zu seiner Schülerin. "Die Blutvergiftung muss bereits vor mehr als einem Tag eingesetzt haben. Hast du es auch gespürt? Der Körper funktioniert nicht mehr so wie er sollte. Es begann wohl mit Nierenversagen. Mittlerweile ist sie im Delirium. Sir spürt nichts mehr und bald wird sie erlöst sein."
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Mühsam stapfte Thara durch den tiefen Schnee, seinen verletzten Arm unter seinen Kleidern, einen Köcher mit dem Bogen auf dem Rücken und den zweiten am Gürtel, dazu noch der schwere Rucksack mit seinen Reisekleidern, kleinen Kochutensilien, leichtem Reiseproviant und seinen Pfeilwerkzeugen, den er über die linke Schulter geworfen hatte.
Der eisige Wind blies ihm entgegen, doch bald würde er schon wieder in Vengard sein, denn er hatte sich schon vor dem Abschluss der Kampfhandlungen auf den Weg zurück gemacht. Zum einen, weil er sowieso nichts hätte ausrichten können, mit nur einem Arm, zum anderen, weil er, unerwarteter Weise, einen Auftrag für die Werkstatt bekommen hatte.
Er hatte bei einem Spaziergang einen Bruder des Waldes getroffen, der außerhalb des Heerlagers kampiert hatte, etwa in der Nähe des Waldes. Nachdem er sich mit ihm unterhalten hatte und sich auch als Bogner vorgestellt hat, war der Fremde sehr interessiert gewesen. Das Ergebnis war, dass Thara ihm einen Bogen herstellen sollte. Einen ziehmlich guten sogar, aus Ebenholz, mit Versiegelung, Verzierung, alles drum und dran. Die Materialien hatte er da, das war kein Problem, nur würde es seine Zeit dauern und er würde höllisch bei der Auswahl der Maserung aufpassen müssen, denn die Verzierung war nicht gerade einfach und der Bogen sollte zugleich nichts von seiner Schlagkraft verlieren.
Ein lautes "Krack!" ertöten, und Tharas rechts Bein steckte bis zu den Knöcheln in eiskaltem Wasser. "Verdammter Mist! Ausgerechnet jetzt!", dachte der Novize und versuchte, seinen Fuß wieder aus dem Wasser zu befreien, doch die oberste Wasserschicht war schon wieder leicht zu gefroren.
"Hau Ruck!", rief er und zog sein rechtes Bein hoch, verlagerte gleichzeitig sein Gewicht auf das linke Bein. Einen Moment tat sich nichts, doch dann hörte man wieder ein lautes "Krack!", die Eisschicht war wieder gebrochen und der Bogner viel zur Seite in den hohen Schnee.
"Pff! Pftze! Pfchh!", erklang es aus dem Loch im Schnee, in dem er jetzt lag und den Schnee aus seinem Mund spuckte. "Verdammte Scheiße! Coryl! Hilf mir!", rief der ben Nathan und kurze Zeit später saß der Vogel auf seinem, wohlgemerkt verletzten Arm, und sah ihn an. Coryl legte den Kopf langsam zur Seite und pickte ihn leicht an.
"Du sollst mir helfen und nicht über mich lustig machen!", sagte Thara und fuchtelte mit dem gesunden Arm nach seinem dusseligen Vogel. Das brachte allerdings nur, dass derselbe mit höhnischem Klappern davonflog.
Langsam und mühsam richtete sich der Novize auf, schlug sich den Schnee von seinen Sachen und ergriff seinen Rucksack, der ihm dabei von der Schulter gerutscht war. Dann ging er, wohlsam darauf bedacht nicht noch einmal in das gleiche Wasserloch zu treten, vom Weg ab und setzte sich unter den Baum, auf dem Coryl sich niedergelassen hatte.
So schnell es ging hatte der Bogner seine Hose gewechselt, denn mit den nassen, eiskalten Sachen, die er vorher anhatte, würde er nicht sehr weit kommen. Sein Fuß würde unterkühlen und abfrieren, bevor er überhaupt die Hälfte der Strecke zurückgelegt hätte. Seine Kleidung könnte er tatsächlich mal wieder aufbessern und vielleicht sogar neue, gegen diese eisige Kälte... Und Stiefel und eine leichte Rüstung wären auch nicht verkehrt, dachte er währenddessen so bei sich, dann schulterte er wieder seinen Rucksack und stapfte weiter gen Vengard, wo seine Werkstatt und seine Kunden auf ihn warteten.
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