[Jarvo]

Jarvo lachte. Ein paar nette Gespräche und schon bat ein ehemaliger Orksöldner, für ihren schlechten Ruf bekannt, um Eintritt in ihre Gemeinschaft. Er konnte sonst wer sein, ein Spitzel, ein Dieb oder aber auch ein ehrlicher Mensch, das war nicht auszuschließen.
"Fürs Erste bist du unser Gast. Schlaf dich aus und schau, ob du morgen früh noch dasselbe denkst. Du hast doch sicherlich ein Reiseziel vor Augen gehabt, bevor du hier landest?"
"Und das hieß weit weg... und das ist nicht nur auf die Entfernung bezogen"
"Verstehe. Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du keinen Blödsinn veranstaltest, kannst du noch für ein paar Tage mehr unser Gast bleiben. Lass die Höhlen, außer dieser hier, bei deinen Erkundungen außer Acht, helfe, wo eine helfende Hand benötigt wird. Ich werde ein Auge auf dich haben. Wenn mir gefällt was ich sehe, können wir noch einmal darüber sprechen, wenn die Zeit so weit ist."
Jarvo verkniff sich ein Gähnen und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Wenn du deinen Dolch brauchst, wende dich an Lordan. Doch eine Warnung muss ich dir mitgeben. Missbrauchst du unsere Gastfreundschaft, werde ich keine Skrupel haben, dir das Schwert von hinten durch den Brustkorb zu treiben, wenn es sein muss."
Der Hauptmann stand auf, nickte in die Runde und legte sich ein paar Meter weiter im Inneren der Höhle zum Schlafen nieder.

[Samorin]

Samorin war gerade auf Patrouille als ein anderer Pirscher ihren weg Kreuzte er erkannte Samorin und erzählte ihm dass die letzte Lieferung aus Silden in Beria auf ihn warte. Der Krautmischer bat beim Patrouillenführenden Waldläufer früher nach Beria zurückkehren zu dürfen. Der murrte etwas doch ließ er ihn ziehen.

Im gehen stieß er den Ton aus welcher ihm freien Zugang gewährte. Er wollte schon in die Lagerhöhle gehen als er das Kraut am Rand des Tahlkessels erblickte. »Faule mistkerle« murrte er und schnappte sich einige der Pakete. Idioten mein kraut lässt man nicht einfach draußen liegen! eiferte der Glatzkopf in Gedanken weiter. Da sah er Ra'mon von gestern einigermaßen Orientierungslos in der Nähe herumlaufen. Er rief ihn zu sich herüber und nahm das Tuch vor seinem Mund weg so dass sein Atem wieder in Weißen wolken aufstieg.

»Hallo kannst du mir helfen dieses Zeug in die Vorratshöhle zu schaffen. die Idioten die das machen sollten sin wohl ängst weg. Oder sie haben sich ein päckchen genommen und ich finde sie später am Lagerfeuer was ich ihnen nicht raten möchte.«Fragte er den Deserteur.

[Ra'mon]

Jarvos Worte waren eindeutig gewesen. Er wollte in Beria keine Störenfriede haben, doch wenn der Hüne sich benahm, hatte er ihm versprochen noch eine Weile bleiben zu dürfen und sich zu beweisen. Ein faires Angebot, was Ra'mon, nachdem er am Morgen immer noch derselben Meinung war, wie in der Nacht, still schweigend annahm. Der Adelige wusste, dass die Waldläufer ihm nicht von heute auf morgen vertrauen würden. So etwas musste man sich erarbeiten...

Zu diesem Zweck versuchte sich der Deserteur nach Kräften nützlich zu machen, was allerdings nicht gerade einfach war, denn die wenigen Menschen, welche hier waren, brauchten zum Großteil keine Hilfe. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit Beria etwas vertraut zu machen. Es war ein bezaubernder Ort. Ein Ort, der ihm ein gewisses Gefühl von Frieden und Ruhe vermittelte.

Glücklicherweise bekam Ra'mon in den späten Abendstunden doch noch die Möglichkeit sich nützlich zu machen. Einer der Waldläufer, den er am Vorabend schon am Lagerfeuer gesehen hatte, bat ihn ein paar Kisten in die Vorratshöhle zu schaffen. Der Barbier nickte und versuchte ein freundliches Gesicht zu machen, was ihm nicht gerade einfach fiel. Bei den Söldnern hatte es nur selten etwas zu Lachen gegeben...da verlernte man solch selbstverständliche Gesten schnell, wobei höchstwahrscheinlich auch die Schlacht sein Gemüt stark beeinflusst hatte.

Die Kisten waren relativ schwer, doch bemerkte Ra'mon, dass ihm ein altbekannter Geruch in die Nase stieg, als er sie aufhob und in die Richtung hievte, die ihm der Waldläufer wies. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten.

"Ist da...Sumpfkraut drin?", fragte der Hüne unvermittelt. Sein Begleiter nickte grinsend.

"Hm...ich bin ja nicht so der Liebhaber von dem Zeug...", murmelte der Braunhaarige und ging weiter.

[Samorin]

»Nunja, dass ist meine letzte Lieferung aus silden. Ich raffiniere das Kraut und verkaufe es und ein Teil davon gebe ich natürlich an die Gemeinschaft. Es ist ziehmlich interessant. Wenn du gutes Sumpfkraut zu humanen Preisen anbietest vergessen die Innostreuen schonmal das sie die eigentlich zwangsrekrutieren sollten und was sie dir erstmal alles erzählen wenn sie high sind ist ziehmlich krass.«

Ab diesem Vortrag schwiegen sie vorerst und bemühten sich das Kraut reinzubringen, denn es wurde rasch dunkel. Die Letzte Kiste lies Ra'mon auf die anderen sinken. Samorin stand in einer Nebenhöhle und suchte nach ewas essbaren. Er ließ Ra'mon absichtlich außer Sicht. Er wollte wissen ob er ihn bestehlen würde oder nicht. Dies war wohl fürs erste seine Letzte Chance hier hereinzukommen und Samorin hielt den Deserteur für schlau genug dass er sich das denken konnte. Als er dachte dass er sich wohl genug Zeit gelassen hatte. Kam er zurück, untersuchte die wie sich herausstellte unberührten Kisten und meinte an Ra'mon gewandt »Gut Ich werd dass Jarvo gegenüber erwähnen. Komm lass uns was essen.«

[Bartimäus]

Nach der langen Zeit im Wald hatte Bartimäus kein Problem den Weg zurück nach Beria zu finden ohne sich zu verirren oder in irgendeine Art von Problem zu laufen. Den ganzen Weg über hatte er nachgedacht, warum Athron die Brücke unter seinen Füßen zum Einstürzen gebracht hatte, doch keine Antwort wollte ihm im Moment einfallen. Es war ganz und gar widersprüchlich, denn der Waldläufer schien sich sogar um den Wächter zu kümmern. Das war vor allem am Anfang ganz und gar nicht so gewesen, doch das hatte sich geändert, oder zumindest hatte Bartimäus dieses Gefühl.

Aber länger hatte er nicht mehr Zeit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, denn Beria war (kurz nachdem er den Signalton von sich gegeben hatte) erreicht. Schon von weitem kam ihm das Lager erstaunlich leer vor, aber wahrscheinlich waren die meisten Leute in den Höhlen. Es war schon relativ spät und auch abends nicht mehr so warm, als wie er das letzte Mal hier gewesen war. Erst wurde ihm bewusst, wie lange das her war.
Doch auch als er näher kam, fehlte von den meisten Einwohnern jede Spur. Alles war still und verlassen.
Was ist hier los?
Nur ein Rascheln im Gebüsch durchbrach die Stille. Erschrocken fokussierte seinen Blick auf die Pflanze, zog seinen Bogen und auch Nero knurrte. Aber die Sorge war unbegründet. Es war Nagors Wolf Shadow! Sofort begrüßte er ihn. Endlich wieder ein bekanntes 'Gesicht' und wo Shadow war, konnte Nagor auch nicht weit sein. Erfreut darüber wieder 'zu Hause' zu sein, ging er weiter ins Lager hinein, dessen gesamtes Leben scheinbar in die Höhlen verlagert worden war. Diese waren sogar mit Pflanzen getarnt worden.
Nein, irgendetwas stimmte hier nicht! Das war nicht normal

Vorsichtig betrat er die Höhle, mittlerweile unsicher, ob nicht vielleicht sogar Gefahr lauern könnte. Aber es waren Waldläufer, die sich im Inneren befanden. Einer von ihnen war Jarvo, aber es waren bei weitem nicht so viele wie sie einst waren.
"Bewahre!" grüßte Bartimäus den Hauptmann.
"Was ist hier los? Ich war lange nicht Beria und jetzt ist es teilweise verlassen? Ist etwas passiert?"

[Jarvo]

"Bewahre Bartimäus. Der Krieg ist passiert. Beria wurde geräumt und die Bewohner zu den nördlichen Wasserfällen gebracht, um sie dort sicher unterzubringen. Seitdem sitzen hier nur noch ein paar Menschen herum, die die Stellung halten und dafür sorgen, dass die Höhlen nicht von Wegelagerern geplündert werden."
Er saß am Feuer und trank gemütlich seinen Tee, während Orthego die Spielkarten neu mischte und zwischen den beiden und Porgan verteilte. Es war eine sehr entspannte Runde, die einzig das Ziel des Zeitvertreibs hatte. Alkohol hatten sie keinen getrunken, denn sie wollten ihre Köpfe wenn möglich frei halten. Doch der Druide hatte einen derart starken Tee aufgebrüht, der ihnen die Fußnägel nach hinten rollen ließ. Nur mit einer guten Stück Bienenhonig war er zu genießen, sodass er herzhaft die Kehle hinabfloss.
"Wie soll es weitergehen?", fragte Bartimäus und schien sich nicht sicher, ob er sich dazusetzen sollte oder doch lieber stand.
"Jetzt ist der Krieg hier in dieser Region vorüber und Beria wieder sicher. Die Leute an den Wasserfällen müssen benachrichtigt werden, damit sie nicht noch länger da drüben hocken und sich den Allerwertesten abfrieren müssen. Wollte heute Morgen schon jemanden geschickt haben, doch ist mir etwas dazwischen gekommen...hm.."
"Was?", fragte Bartimäus und verschränkte die Arme demonstrativ.
"Du hast nicht zufällig Lust daran, einen kleinen Auftrag für mich zu erfüllen? Wir wollen unsere Leute doch nicht länger warten lassen oder?"

[Bartimäus]

Er sollte das Lager sofort wieder verlassen? Fünf Minuten nachdem er gerade wieder hier war? Eigentlich hatte er sich gefreut wieder zu Ruhe zu kommen, aber andererseits musste irgendjemand den Auftrag erledigen und noch war der Wächter es ohnehin gewohnt seine Nächte im Wald zu verbringen. Dann konnte er seine endgültige Rückkehr auch noch um ein paar Tage verschieben.
"Ich hatte mich eigentlich wieder auf etwas Ruhe gefreut, aber dann kann ich mich halt noch ein paar Tage länger darauf freuen. Wo genau soll ich denn hin? Und was soll ich ihnen ausrichten? Beziehungsweise soll ich mit wem bestimmten reden?"
Er nahm sich vor gleich heute wieder aufzubrechen, auch wenn es schon spät war. Nach Silden war es nicht so weit und dann würde er morgen früher dort sein und könnte vielleicht am Abend schon wieder zurück sein. Und dann musste er mal wieder mit all seinen Freunden reden. Alon hatte er nicht mehr seit seiner Begegnung mit Athron gesehen, Nagor musste er aufspüren, wegen dessen Wolf und Cécilia hatte er auch schon lange nicht mehr ausgefragt. Dabei war das ja zwischen den Beiden schon fast zur Gewohnheit geworden.

[Ornlu]

Beria hatte man in den frühen Morgenstunden erreicht. Der Empfang durch Porgan und den Rest war herzlich, denn was gab es nach langem Marsch durch frostige Nacht besseres, als etwas heißes zum Löffeln in einer etwas gewärmten Höhle?
Viele legten sich nach dem kleinen Essen hin um Schlaf nachzuholen, andere besprachen schon das morgige Fest, wieder andere das nahende Thing wofür auch Boten entsandt waren die bei bestimmten Lagern noch bescheid sagten und wieder andere wie Ornlu erklärten sich bereit auf die Jagd zu gehen. Seine Jagdgefährten waren nicht überraschend seine drei Gefährten die wie er dem Hetzer die Treue schworen - seine Wolfssippe. Doch besser war es, dass niemand davon hier erfuhr und man viel mehr dachte man wäre nur sehr gut befreundet.
Die vier Waldvölkler traten in der Wohnhöhle vor und baten um Ruhe.

"Wir brauchen noch mindestens drei Mann die mit dem Bogen umgehen können. Wir haben eine Fährte und brauchen für was Größeres ein paar Bögen mehr. Sammelt euch, wir treffen uns draußen vor der Höhle.", sprach Vigo, während Okam, Iun und Ornlu sich Pfeilköcher aushändigen ließen.

[Snydex]

Mittlerweile war auch Snydex in Beria angekommen. Viel war passiert in den letzten Tagen...

Vor zwei Tagen traf Snydex einen Mann namens Thara Ben Nathan, einen Bogenbauer der Königstreuen, so hatte er erfahren. Anfangs hatte er Zweifel ob man diesem Mann trauen könne, doch nach einiger Zeit wuchs das Vertrauen zu diesem Mann und sie unterhielten sich weniger angespannt.

"Soso du bist also Bogenbauer" sagte Snydex etwas überrascht. "Wärst du denn auch bereit für mich einen herzustellen?" Snydex wusste nicht wieso er immer so direkt fragte aber bisher hatte es ja noch immer geklappt, genauso wie dieses mal.

"Natürlich! Was darfs sein?"
Thara Ben Nathan erzählte Snydex von den vielen Auswahlmöglichkeiten. Letztendlich hatte Sny dann seine Wahl getroffen:

Ein Langbogen aus Ebenholz mit einer Snappersehne, einem Griffstück aus Schattenläuferleder und Nocken aus Horn. Ebenso eine Bogenrückenverstärkung und eine Bogenversiegelung gegen Nässe.
Zusätzlich hatte Snydex noch einen besonderen Wunsch: Eine verzierung im Bogen. Er sollte jene sein die sein Haus damals über der Eingangspforte trug.

"Du hast dir aber da ein Meisterstück gewünscht. Das wird auch nicht sehr billig werden."

"Mach dir darüber keine sorgen. Ich werde in ein paar Wochen in Vengard vorbeischauen und sehen ob der Bogen fertig ist. Momentan bist du ja hier an Faring gebunden. Nun Nathan, ich werde dich jetzt auch wieder verlassen. Auf dann."

"Auf dann."

Mit diesen Worten verließ Snydex den Mann und marschierte wieder Richtung Beria.
Dort angekommen bemerkte er gleich das hier mehr los war als vorher. Ein paar Meter weiter hörte er jemanden rufen: "Wir benötigen für das Fest noch einige Leute die mit dem Bogen umgehen können, wir müssen jagen gehen. Wir treffen uns später!"

Da Snydex eh nichts zu tun hatte war das doch perfekt um sich nützlich zu machen. Er würde Jagen gehen.

[Ornlu]

"Irgend so ein Snydex. Ein Neuer ohne Taten die es wert wären genannt zu werden. Idun ein Zögling Jarvos und noch so einer den du ich glaube kennst. Sieben Mann - wir sind genug.", urteilte Iun und stand neben Ornlu. Der nickte nur und trat vor die Gruppe.

"Ich glaube ich brauche nicht viel zu erzählen. Wir haben heute Morgen eine Fährte gefunden gehabt. Nah bei Beria bei der Steinwurzelbucht hatten sie an einen verendeten Lurker gefressen und wir vermuten, dass die Gruppe noch da in der Nähe ist. Ich sprach mit Porgan darüber und wir dürfen einen erlegen. Aber keinen mehr. - Ich erwarte von euch Disziplin und gehorsam. Die Jagd auf Ripper ist immer eine Gefahr, denn sie sind unberechenbar. Funktioniert einer nicht, riskiert er nicht nur sein Leben. Ich möchte deswegen bevor wir auf die Jagd gehen euch mir Unbekannte abfragen. Was wisst ihr über Ripper?", fragte der Jäger und blickte einen von ihnen bewusst an.

[Snydex]

Was wusste der Schütze über Ripper? Er hatte schon einiges über sie gehört und so durchforstete er sein Gedächtnis. Als er meinte einige Informationen gesammelt zu haben sprach er:

"Soweit ich weiß sind Ripper große, wildschweinartige Tiere. Ich glaube man findet sie in dichten Wäldern. Auch glaube ich gehört zu haben das Ripper gerne in kleineren Herden zusammenleben und realtiiv aggressiv sind, das heißt die greifen gerne an. Außerdem sind Ripper recht groß und schwer mit gefährlichen Hauern. Wie genau Ripper aussehen weiß ich nicht, ich habe bisher nur von ihnen gehört."

Mehr hatte er nicht über Ripper erfahren und hoffte auf weitere Informationen.

[Ornlu]

"Soweit ja, sowas schnappt man auch fast überall auf.", meinte Ornlu und blickte zu Okam. Der räusperte sich, rieb sich an der Nase, schmierte etwas Rotz an den Ärmel und begann zu erzählen.

"Ripper fressen alles. Selbst Schwerter, Artifex Grillmaster 2010, Lustsklaven der Paladine, Paladine in voller Rüstung, Orks und alles was tot ist. Sie sind dumm wie Wachweiber und riechen wie ein Waldläufer nach vier Monaten im Wald ohne Regen. Sie denken sehr einfach und haben klare Prinzipien. Alles was nicht riecht und ausschaut wie meine Herde wird angegriffen. Alles was riecht und nicht davon rennt wird angeknabbert und alles was lauter brüllen kann als ich ist eine Gefahr vor der ich wegrenne. Klingt wie wir Menschen, heh? Noch was Mister O?", fragte Okam und kratzte sich am Hintern.
"Nein, oberster Feuermagier Okam. Den Rest erzähle ich. Wer denkt einen Ripper im Nahkampf zu besiegen, ist ein Narr der stirbt. Nur die Besten können es - wie Vigo hier. Aber selbst der weiß, dass man die Viecher besser mit List und Verstand jagt. Ihr könnt euch hoffentlich im Groben denken, wie wir den Ripper jagen könnten. Hat einer einen Idee? Und was wisst ihr über die waldvölkischen Prinzipien bei der Jagd und die Jagd selbst?", fragte der Druide.

[Snydex]

"Nunja", setzte Snydex an, "ich bin zwar nicht sehr erfahren in solchen Dingen aber ich vermute das wir die Ripper umzingeln werden, um so die Fluchtwege abzuschneiden. Das Problem dabei kann allerdings sein das die Ripper sich eingeengt fühlen und uns einfach umrennen." Snydex überlegte kurz und fuhr fort: "Man kann natürlich auch versuchen einen Sauspieß zu nehmen und den Ripper damit aufzuspießen, da wären wir aber dann bei dem Problem mit dem Nahkampf." Wieder überlegte er kurz und gab sich letztendlich geschlagen. "Also, was habt ihr vor?"

[Ornlu]

"Wir lassen uns jagen. Umzingeln ist Unsinn. Sie fürchten uns nicht und kaum jemand ist an einem Speer ausgebildet - ausser Vigo. Wir haben nicht umsonst Bögen dabei.", war Iun ein.

"Genau. Drei zeigen sich, provozieren und werden zur Beute. Der Rest spannt seine Bögen und nimmt zur selben Zeit Ziel. Das Ziel machen wir vor Ort aus. Wir jagen keine Rippersäue und keine Jungtiere. Auf mein Kommando wird geschossen. Bei guten Treffern erledigt sich das weitere Vorgehen. Bei schlechten Treffern wird improvisiert, aber das verwundete Tier nicht da gelassen. Vigo...", erklärte Ornlu und blickte zum Waldläufer.
"...Ripper können was wegstecken. Sie können auch schnell rennen, aber wer klettern kann, der überlebt mit hoher Wahrscheinlichkeit. Auch einen Hügel hinauf klettern erweist sich als gute Lösung. Zielt auf die große Kehle und die linke Flanke direkt hinter dem Vorderlauf.", erzählte Vigo. Ornlu war wieder dran.
"Und da ihr alle unwissend wirkt - wie jagen nicht um es uns zu beweisen, wir jagen um davon zu leben. Wir suchen nicht Berias nächsten Superhelden, sondern wollen für die Gemeinschaft was erjagen. Wir behandeln unsere Beute wie einen von uns. Mit Respekt. Wenn ihr euch nicht sicher seid gezielt zu treffen, lasst es ganz. Nichts ist schlimmer als ein Tier nur unnötig zu verwunden. Das Tier leidet und das Fleisch wird zäh. Wenn wir Erfolg haben, werdet ihr noch mehr darüber erfahren wie wir jagen. Vigos Trupp spielt die Beute. Mein Trupp die Jäger. Wir gehen zusammen bis wir die Gruppe antreffen. Danach gibt es Anweisungen. Noch Fragen? Gut. Gehen wir los. Wir müssen da hoch und dann wieder hinabsteigen. Dann sind wir an der Steinwurzelbucht.", meinte der Jäger und ging los.

[Snydex]

"Verstanden". Snydex war sichtlich erleichtert nicht die Beute spielen zu müssen, da er weder der schnellste läufer war noch sonderlich gut im klettern. Aber Bogenschießen konnte er, sogar recht gut. Sie machten sich also auf den Weg zur Steinwurzelbucht. Unterwegs schossen dem jungen Schützen viele Dinge durch den Kopf. Würde alles wie geplant ablaufen? Würde er der Aufregung Stand halten können? Würden es alle überleben? Er wusste es nicht aber dieser Mann war der sie anführte strahlte eine merkwürdige kalte Aura aus. Dieser Mann musste was er tat, auch wenn er sich nicht sicher war wer er war. Auf dem Weg zur Bucht spannte Snydex seinen Bogen neu und überprüfte seine Pfeile auf Schäden oder andere Makel, die ihn nachher behindern könnten.
Sie waren nicht lange unterwegs gewesen als dieser Vigo und der Druide stehen blieben und das Wort ergriffen.

[Ornlu]

"Wie auf dem Präsentierteller...", murmelte Ornlu.
"Zufälle...", kommentierte Vigo. Die Rippergruppe aus fünf Tieren stampfte gerade an der Steinwurzelbucht entlang.
"Den Bullen und die zwei Säue nicht. Der Jungbulle aber...", sinnierte der Druide.
"Der Alte macht es noch lange genug. Wir gehen vor und legen vor dem Flussbiegung den Radau. Ihr verfolgt sie. Achte auf den Wind, Hetzer.", meinte der Waldläufer.
"Werde ich...", meinte Ornlu und drehte sich zur Gruppe. Seine Hand zeigte nach unten. Sie würden hinabsteigen.
Vigos Gruppe indes eilte schon voraus und stieg nicht herab.

"Wir holen uns den Jungbullen. Ist der der etwas grauer ausschaut und hinter den drei vorne geht. Noch mal damit es klar ist. Sobald die anderen lärmen und provozieren, schießen wir. Die Ripper werden erst Drohgebärden aufkommen lassen. In diesem Moment sind sie Ziele die sich wenig bewegen. Macht euch schussbereit. Mein Kommando zählt. - Ihr Neuen geht mir und Iun nach. Da wo wir einen Schritt setzen, setzt ihr auch einen und achtet auf unsere Kommandos. Wenn der Wind dreht müssen wir unsere Position ändern. Keine unnötigen Geräusche und langsames spannen des Bogens. - Achja! Niemand rennt zum erlegten Tier ohne mein Ok.", erklärte der Hetzer und pirscht wie Iun los. Den Bogen halb gespannt mit aufgelegten Pfeil, leicht geduckte Haltung und immer einen vorsichtigen Schritt vor dem anderen machend, wenn er mit der Fussspitze Waldboden und kleine Zweige wegschob.

[Snydex]

Lansam pirschte er mit seiner Gruppe zu einer geeigneten Position um den Ripper zu erledigen. In diesem Moment stieg Snydex' Puls so extrem, das er ihn schon im Kopf spüren konnte. Plötzlich musste er an sein Training denken, wie er vor dem Schuss seine Gedanken bündelte und an nichts anderes als an den nächstes Schuss dachte. Er hatte gelernt Eins mit dem Schuss zu sein, den Wind zu spüren und zu wissen was sein Ziel wohl als nächstes tun wird. Auch wenn das hier ein Ripper war, es war trotzdem ein denkendes Wesen und keine sich immer gleich bewegende Puppe ohne Verstand. Das hier konnte man nicht vergleichen und Snydex musste auf alles gefasst sein.
In diesem Moment begann Vigos Gruppe mit dem Aufruhr und die Ripper begannen wie gesagt mit den Drohgebärden und die Schützen begannen ihren Bogen langsam zu spannen. Wie auch im Training versank Snydex wieder in tiefer Konzentration. Er spürte den Bogen, wie er eins war mit seinem Geist. Er konnte es nicht beschreiben, das was er jetzt fühlte hatte er vorher noch nie gespürt. Der Nervenkitzel, die Spannung was jetzt passieren würde verliehen ihm Selbstsicherheit und das Erkenntnis, das er kein blutiger Anfänger mehr war.
Jetzt hatten sie alle die Bögen gespannt und Vigos.
"Achtung. Achtung. FEUER!"
Surrend schoss die erste Salve von Pfeilen auf den Ripper zu. Auch Snydex ließ seinen Pfeil loszische. Der Pfeil sauste surrend Richtung Ripper und traf das Vieh in der linke Flanken und auch die anderen Jäger trafen wie geplant das Ziel. Nur ein Pfeil flog nicht wie geplant sondern traf einen der anderen Ripper. Wütend schauten die Viecher zu ihnen. Sie wurden entdeckt und die Ripper waren auf dem Weg zu ihnen.

[Ornlu]

Der Brustkorb hob und senkte sich, das geöffnete Auge visierte das Ziel an und der Geist ließ die Welt um sich langsam ausklinken. Die Drohgebärden wurden leiser, die provozierenden Schreie der Vigo Gruppe war dumpf zu hören und einzig das spannen der Sehne hatte einen klaren deutlichen Klang. Ornlu spürte wie sich das Holz bog und spannte, wie sein spannender Arm langsam unruhig zitterte und die Pfeilspitze seine den Bogen festhaltende Hand leicht berührte. Die Lunge leerte sich, der Atem wurde angehalten, der Körper mit jeder Muskelfaser noch einmal komplett unter Spannung gebracht, das Ziel war fixiert und das Zeichen kam.
Die spannende Hand ließ den Pfeil los, die Sehne entspannte und der Pfeil wurde nach vorne hin beschleunigt. Die Körperspannung ließ nach, Luft wurde wieder in die Lungen eingesaugt und die Augen spähten gen Ziel, während der Bogen sich senkte und die freie Hand instinktiv an den Köcher ging.

Treffer! Wie bei den meisten. Der Ripperbulle gröhlte auf, schüttelte sich, humpelte leicht seitlich vor Schmerz und machte seine Gruppe auf sich aufmerksam. Erste Ripper trafen eine Wahl und sahen in ihnen das Ziel. Improvisieren war gefragt.
Vigo handelte mit seinen Leuten geistesgegenwärtig. Zwei Pfeile in den Kopf, sowie Vigos Speer in die Lunge jagten in den Jungbullen. Er machte zwei Schritte noch, bevor er schnaubend und röchelnd zu Boden sank.
Die Beute feiern war aber nicht.

Ornlu erhob sich, hob seinen Bogen und winkte Vigo zu.

"Werft die Bögen da in die Büsche!", befahl der Druide, sah sich um und traf eine Wahl.
"Ins Wasser! Der Strömung nach und so lange wie möglich tauchen! Ein Stück weiter können wir ans Ufer. LOS!", wies der Jäger an und sprang als Erster ins eisige Wasser, während hinter ihnen der Boden erzitterte. Blieb zu hoffen das Wasser irritierte die massigen Tiere...

[Snydex]

Wie befohlen warf Snydex seinen Bogen, höchst ungern, in die Büsche. Mit einem Satz hüpfte er hinter dem Mann, der eben Hetzer genannt wurde, hinterher ins kühle Nass. Sofort zog ihn die Strömung unter Wasser sowie auch bei den anderen Männer die auch ins Wasser sprangen um vor den wütenden Rippern zu entkommen. Nur für wenige Sekunden gelang es für einen längeren Tauchgang Luft zu holen. Die Strömung war so stark das man kaum navigieren konnte.
Nach eingigen Sekunden, die ihm wie Stunden vorkamen versuchte er wieder Luft zu holen. Die Strömung allerdings hatte andere Pläne mit ihm. Sie zog ihn immer wieder unter Wasser und Snydex hatte nicht mehr lange Luft. Und dann war es auch so weit. Das Wasser strömte in seine Lungen und er war sich sicher das dies das Ende war. Plötzlich ergriff seinen Arm eine Hand und zog ihn an Land.
Hustend und nach Luft schnappend viel Snydex auf den Boden. Dieser Hetzer hatte ihn gerettet und half nun den anderen aus dem Wasser. "Danke." Die Ripper hatten wohl die Spur verloren, denn weit und breit war keins mehr von den Viechern zu sehen. "Was ist mit Vigo und den anderen?"

[Ornlu]

"Danken kannst du deinem Glück...", erwiderte Ornlu der Iun mit Hilfe seines Druidenstabes.
Eisig kalt war das Wasser, aber die vier Männer soweit ausser Gefahr.
"Los in die Büsche!", rief der Hetzer und zerrte diesen Snydexs und den anderen mit Iun ins Gebüsch. Der Boden zitterte und dann erklang ein Grunzen und Gröhlen. Schnaubende Geräusche wurden hörbar und die Augen die hinter den Büschen mehr sahen, erspähten die Rippergruppe.
Sie witterten sie nicht dank dem Wasser und Momente später zogen sie sich zurück in Richtung der Stelle wo ihr Rudelmitglied starb.
Fragende Blicke kamen auf.
"Vigo und die anderen werden versuchen den Ripper weg zu bringen. Los aufstehen!",, wies Ornlu an und begann gegen einen Baum mit dem Druidenstab zu hauen und zu lärmen. Die Ripper vernahmen es, grummelten laut auf, stürmten an und mieden dann doch das Wasser. Sie fürchteten das dunklere Wasser.

"Wir verschaffen ihnen etwas Zeit. Danach klettern wir dort hoch und warten eine Weile. Wenn sie weg sind wandern wir ein Stück hoch wo das Wasser flacher war...", erklärte Ornlu und lärmte wieder. Er hätte hier auch Magie anwenden können und alles hätte sich schnell geklärt, doch er war zu sehr Jäger.