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  1. Beiträge anzeigen #121
    Waldläufer Avatar von Orina
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    Orina ist offline
    Orina wusste nicht, wie sich fühlte, einerseits froh, nicht alleine reisen zu müssen, doch auf der anderen Seite war diese Sache mit...
    Nein, das musste sie jetzt vergessen! Aus ihrem Kopf verbannen! Sie wollte nicht weiter ihren Kopf zerstreuen, mögliche Szenarien von Azaveds Leben durchgehen, nein, das wollte sie nun vergessen.

    "Gut", sagte Orina.
    So schritten sie mit grossen Schritten den Hügel hinunter. Was würde in Varant wohl auf die Junge warten?

  2. Beiträge anzeigen #122
    Abenteurer Avatar von Azaved
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    Azaved ist offline
    Wieos hatte sie es plötzlich so eilig?
    Er hingegen fühlte sich plötzlich schwer wie Blei und seine Schritte waren sehr langsam und behäbig.
    Er sagte aber nichts, sollte sie ruhig etwas vorlaufen.

  3. Beiträge anzeigen #123
    Waldläufer Avatar von Orina
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    Orina ist offline
    Orina schwitzte sehr, denn den ganzen Weg bis zum Pass waren sie schnell gegenagen, obwohl Azaved ein bisschen hinterherging.

    Die Junge sass auf einen grossen Stein und wartete auf den Varanter, der ihr dabei half, ein Feuer zu entfachen. Trockenes Holz gab es genug.

    Mittlerweile war es schon späte Nacht und ihr Feuer leuchtete hell wie ein Stern in der Dunkelheit.

    Orina legte sich nach einem klein ausgefallenen Abendessen hin und schlief, von den Strapazen des Tages sehr müde, sofort ein.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #124
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline

    Kap Dun Hafenkai

    Der Mann war mindestens zwei Köpfe kleiner als Wombel als er so vor ihm stand, was die beiden Männer zumindest von weitem betrachtet etwas seltsam erscheinen liess. Dennoch hatte der Holzfäller sofort ein seltsames Gefühl, als er diesen Mann betrachtete.
    Klein, gedrungen, behängt mit allerlei Klunkerkram und mit Sonnen gegerbter Haut stand der Mann vor ihm, mit dem gewundenen Dolch unter seinen Fngernägeln puhlend. Der Mann grinste ihn breit an, und es schien, als ob beide Ohren des Mannes unmittelbar mit den Mundwinkeln und den strahlend weißen Zähnen in der Mitte miteinander verbunden wären. Wombel jedoch schaute jedem Menschen direkt in die Augen - eine Angewohnheit, die er stets und immer praktizierte. Und auch diesmal liess ihn sein Gefühl augenscheinlich nicht im Stich. Das Lächeln war eindeutig aufgesetzt, die dunklen Augen glitzerten ihn kalt, ohne eine Gefühlsregung an.
    Unbehagt, aber beherscht sagte Wombel zu seinem Gegenüber:
    "Ich bin nur ein Holzfäller und habe nur etwas laut vor mich hin gedacht - es gibt nichts, was ein Geschäftsmann wie dich interessieren könnte."
    Wombel wollte bereits wieder seiner Wege gehen, als der Mann ihn erneut ansprach:
    "Verzeih Reisender, ich bin nur ein armer Geschäftsmann, der seine Waren über das Meer auf die andere Seite fährt und Beliar sei Dank, bin ich auch immer wieder glücklich angekommen...."
    Der Holzfäller schaute nebenbei nach dem Boot im Hafen.
    Eine solide Konstruktion aus bestem, abgelagertem Holz, lediglich die Takelage sah etwas mitgenommen aus. Da Wombel aber nicht wusste wie stürmisch oder ruhig die See zur anderen Seite hin war, konnte er nicht sagen dass danach geschaut wurde, oder ob die "Schäden" witterungsbedingt immer so aussahen...
    Wombel blickte seinem Gegenüber wieder direkt in die Augen.
    "Mein Name ist Wombel und ich bin Holzfäller und Zimmermann. Ich lebe schon seit Ewigkeiten hier in Kap Dun und liebe meine Heimat..."
    Am ärgerlichen Gesichtsausdruck seines Gegenübers konnte er feststellen, dass er augenscheinlich mit seiner Lüge genau die richtige Kerbe getroffen hatte. Ausserdem - so meinte Wombel zu erkennen - schien ihn der Fremde nicht mehr als "Beute" zu betrachten, sondern als einen Einheimischen, der an seinen Diensten nicht interessiert zu sein schien.
    Das war der Moment, indem der Holzfäller alles auf eine Karte setzte.
    Betont gelangweilt schaute er abwechselnd auf seine Handinnenfläche, und dann auf seinen Handrücken.
    "Nun ich kenne deinen Namen nicht ... Herr ..."
    "Azum" brummte der Fremde.
    "Nun Azum, vieleicht kenne ich aber jemand, der eine Gelegenheit zur Überfahrt nutzen würde, sofern es sich ergeben würde ... "
    Azums Augen blitzten wie zuvor.
    Bevor die Fragen auf Wombel einprasselten wusste Wombel, er hatte ausnahmsweise mal ruhig, besonnen und richtig gehandelt. Seine Frau wäre sicherlich das erste mal stolz auf ihn gewesen.
    Innerlich grinste er in sich hinein und bereitete sich auf die Fragen von Azum vor ...

  5. Beiträge anzeigen #125
    Krieger Avatar von Reotas
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    Zwischen Trümmern und Gold, irgendwo und nirgendwo | Beruf: Barde | Skills: Barde,
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    Reotas ist offline
    »Wir haben uns noch gar nicht einander vorgestellt.«, warf der Barde ein, nachdem am Tag lang eine recht gemütliche Stimmung im Lager geherrscht hatte. »Mein Name ist Reotas, wie man wohl nicht übersehen kann, bin ich Barde. Ach und das hier«, dabei zeigte er auf den ...Welpen, welcher gemütlich etwas abseits vom Lager saß, »...ist ...Faquarl...«, unwillkürlich kam Reotas ins Stocken. Entweder bildete er sich nur ein, dass Faquarl plötzlich wuchs und das Fell langsam heller wurde, oder... Nein, den Gedanken verwarf Reotas sofort wieder, ehe er sich wieder den beiden annahm, die mit ihm hier auf dem Pass campierten.
    »Noco.«, sprach der eine Nordmann schlicht, währenddessen er mit irgendetas beschäftigt war, das Reotas nicht deuten konnte.
    »Ja... mein Name ist Jesper. Ich wollte eigentlich einen ehemaligen ...Freund treffen, doch der Krieg mit den Orks hindert mich irgendwie daran.«, sprach der Dritte im Bunde.
    »Jesper? Wirklich?«, musste der Barde stutzig hinterfragen.
    »Ähm... ja...«
    »War dein ...Freund soetwas wie ein Verräter...?«
    »Er hatte die Clans verlassen um hier in Myrtana als Orksöldner weiterzuleben. Feige. Wenn ich Pech hab, ist er in Faring und wird in Kürze umgebracht. Wenn ich Glück hab, ist er in Trelis oder Geldern.«
    »Nein... Wenn du Pech hast... war er in Trelis... Und du hattest wohl Pech...«
    »Wie meinst du?«
    »Hier.«, Reotas übergab dem etwas verwirrten Nordmann einen Schild und sprach weiter, »Dein Name ist eingraviert... Seiner wohl auch... Da unten in der Ecke...«
    »Ja... den Schild hatte ich eine Weile vor seinem Verlassens der Clans geschmiedet... Ich kann mich noch gut daran erinnern... Hast du ihn etwa bestohlen?!«
    »Nein... Trelis ist nicht mehr... Sein Dienst brachte ihn um, eine komplizierte Angelegenheit, er bat mich kurz vorm Tod dir diesen Schild als Entschuldigung zu bringen. Und eigentlich hatte ich die ganze Sache wieder verworfen, vielleicht war es Schicksal, dass wir uns hier trafen...«
    »Tod...«
    »Er starb in Ehre und bereute seine Fehler. Adanos wird seine Fehler verzeihen, die Frage ist nur, ob du das auch kannst...«
    Dann schwieg Reotas und der Nordmann stand auf. Jesper drehte sich um und ging den Pass entlang.
    »Wohin gehst du?«, fragte der Barde in einem zögerlichen Ton, um nicht weiter Jespers Nerven zu strapazieren.
    »Trauern... Ich komm wieder... Keine Sorge...«, und damit verließ er das Lager und verschwand hinter der nächsten Felskante.
    Geändert von Reotas (15.11.2010 um 22:32 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #126
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Die Dreistigkeit der Leute wurde von mal zu mal unfassbarer. Da kam dieser Fremde von gestern in die Taverne gestolpert, machte kaum Anstalten sich vorzustellen und verteilte Arbeit, als wäre er Rhobar II. höchstpersönlich! Und nicht einmal diesem würde er ein Schwert schmieden, würde er auch noch soviel Gold bieten! Einem Templer, Handwerker und Drachentöter hatte man schließlich mit Respekt zu begegnen. So hätte er ihn mit einer Hand niederstrecken können. So sagte man zumindest, umso erstaunter waren dann auch die Gäste, die von Ryu's Ruf wussten.

    Aber das war heute gegen Mittag. Nun war die Truppe um Thyrvas, Vareesa, Nagor Kev und Ryu schon auf dem Weg zum Turm der Templer, seiner Heimat. Den ganzen Weg hatte er kaum ein Wort gesprochen, denn neben diesem dreisten Auftritt des Kapuzenträgers war da noch diese Nachricht, geschrieben in Blut und Kohle. Der Templer dachte nach. Ein Schriftbild wie dieses hatte er bisher nie zu Gesicht bekommen, aber es war beunruhigend. Und nach Nagor Kev's Worten schien diese Nachricht von keinem anderen als Oparilames zu stammen. Der Krieger erinnerte sich an den früheren Guru, den er aus dem Sumpflager kannte. Der Irre lebte also noch... Ein Grund zur Freude. Auch, wenn die blutigen Buchstaben nichts Gutes verhießen und die Freude zugleich wieder drückten. Doch etwas riss ihn aus den Gedanken. Es klang nicht weit entfernt von dem Weg, den sie gingen. Ein Rauschen.

    Ryu hielt inne. Und die anderen mit ihm. "Was ist los, Ryu?" er schwieg einen Moment, schaute dann jedoch in die Richtung aus der das Geräusch kam. Der Templer führte sich den Fluss mit dem kleinen Steg vor Augen, von dem, nicht unweit entfernt der Turm lag. "Wir sind gleich da... Nagor Kev, ist noch etwas Wasser in dem Fass?" sein Schüler nickte, der Templer daraufhin auch. "Trink' es aus und folge mir... Vareesa. Bring Thyrvas zum Turm. Halte dich noch ein Stück in südlicher Richtung..."

  7. Beiträge anzeigen #127
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline
    Nagor sah sich das Fass an etwas war noch drinnen. Er führte es zu seinem Mund und das klare Nass floss runter über seine trockene Kehle. "Ahh das tat gut" Er wischte sich den Mund mit seinem Ärmel ab und folgte Ryu. Dann fiel ihm etwas ein. "Ohh nein ich habe Shadow vergessen, ob es ihm gut geht?" dachte er sich besorgt. Er wusste zwar das der junge Wolf gelernt hat auf sich selbst aufzupassen aber er hatte furchtbare Angst das ihm etwas zustöst. "Hoffentlich hat Barti ein Auge auf ihm, ich hätte ihm etwas sagen sollen und nicht einfach los gehen." Der Koch beschloss jedoch das er sich besser auf das Training konzentrieren sollte aber was würde der Drachenztöter ihm nun für eine Aufgabe stellen. Sie kamen zu einem Steg wodurch sich ein blauer Fluss, etwa so groß das ein kleines Schiff durchpasst, durch die Landschaft schlängelt. "Und was machen wir jetzt hier?"
    Geändert von Nagor Kev (15.11.2010 um 22:06 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #128
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    "Immer mit der Ruhe..." Ryu grinste leicht und ging zum Ende des Stegs, auf dem noch immer eine massive, leicht mit Algen und Moos bewachsene Kiste stand. Gemächlich zog er seinen Dolch und schabte den Großteil des Wuchses von der Kiste, gefertigt aus dem dicken Akazienholz herunter. Ein paar Handbewegungen später hatte er die Kiste geöffnet und ein paar längliche Stangen herausgekramt, die er zusammenschraubte und mit einer Schnur präparierte. Seufzend erhob sich der Templer und ging herüber zu seinem Schüler, welchem er das, nun als Angel erkennbare Gebilde reichte und auf den Fluss deutete.

    "Hier. Fang' an zu angeln. Bis zum Morgen will ich mindestens die Hälfte deines Fasses gefüllt sehen, in Ordnung?" der Templer erwartete gar keine wirkliche Antwort, stattdessen wandte er sich um und zeigte nach oben, den Hügel hinauf. Dort erkannte man den stillen Wächter, welcher aus vergangener Zeit übrig geblieben war und als Heimat für den Templer fungiert hatte. Mit einer gewissen Ehrfurcht, aber auch Erleichterung, dass sie nun angekommen waren, blickte er über die Schulter zu Nagor Kev. "Überleg' dir, worauf es ankommt und wenn du fertig bist, komm hinauf und sag mir bescheid... Erwache und... Wilkommen in meinem Zuhause..."

    Und mit diesen Worten ging er den Hügel hinauf in Richtung des Turmes, aus dem schon das erste Licht drang. Der Kamin im oberen Stockwerk war also schon entfacht... Der Abend würde entspannend werden. Zumindest für seine Begleiter. Er selbst würde wohl damit beginnen, die Schmiede anzuheizen...

  9. Beiträge anzeigen #129
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline

    Gotha

    Der Kampf gegen die untoten Schergen des Dämons schien kein Ende zu nehmen. Auf jeden erschlagenen Zombie und jedes zerschmetterte Skelett, folgten weitere nach. Nicht nur Françoise stellte sich die Frage, aus welcher unerschöpflichen Quelle ihr Meister diese Heerscharen heraufbeschwor. Es konnte unmöglich derart viele Leichname im Inneren der Burg Gothas geben, die nun durch dämonische Magie zu untotem Darsein gezwungen und gegen frühere Landsleute ins Feld geschickt.
    Rhobar blieb unterdessen unbeirrt und schien des Kämpfens nicht müde zu werden. Als ob er nun all die Jahre wettzumachen gedachte, die er untätig in Vengard hatte verweilen müssen, während außerhalb der Stadtmauern sein Reich zerbrach. Auf diese Weise hatte das Heer unter seiner Führung die Überreste des Dorfs vor Gotha schließlich eingenommen und drang entschlossen ins Innere der äußeren Burg vor. Wie von niemandem anders erwartet - wenngleich insgeheim anders erhofft - erwartete sie auf Burghof eine weitere Horde Untoter. Offensichtlich hielt sich der Drahtzieher bis zum Schluss bedeckt; bis ihre Kräfte sich an seinen niederen Diener aufgezehrt hätten und er einen vernichtenden Schlag führen konnte. Allerdings machte es nicht den Anschein, als könne irgendeine Kraft sie im Augenblick aufhalten, denn der Menge von Feinden zum Trotz rückten die Paladine stetig vorwärts und bahnten sich ihren Weg ins Herz der alten Festung. Vielleicht von Innos' Willen beseelt oder aber als unwissende Opfer einer tückischen Falle anheim gefallen.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline
    "Angeln? Ich hab keine Ahnung wie man das macht hmm..." er blickte Ryu nach wie er den Hügel hinauf stieg. "Ehmm ja ich sollte vielleicht sowa wie einen Köder auftreiben. Ich glaube Fische fressen Würmer, hab ich mal gehört." Der junge Wächter stürzte sich auf seine Knie und begann zu graben. "Irgendwo müssten doch ein paar davon sein." Er grub mit seinem Fingern ein kleines Loch und hoffte auf sein Glück. "Was er sich wohl dabei denkt mich hier Fischen zu schicken ich meine ich bin hier um Kämpfen zu lernen und nicht um ihm mit Esssen zu versorgen." Nach einer weile fand er ein paar Regenwürmer die er vorerst in das Fass legte. Dann nahm er einen davon, Steckte ihn an den Hacken. Dann holte er aus und schleuderte den Köder schön weit raus. Der Koch wahr sich nicht sicher was er tun sollte aber die einzig vernünftige Lösung war warten. Also setzte er sich auf den Steg die Angel in der hand und wartete.

    Nach einiger Zeit zupfte etwas an der Schnur. Nagor sprang sofort auf und packte die Angel mit beiden Händen und zog an so fest er konnte. Es musste ein gewaltiger Fisch sein. Immer wieder musste er nachgeben. Doch nach einem harten Kampf mit dem Tier schaffte er es heraus zu zerren. Er war sichtlich entäuscht als es nur ein relativ kleiner Fisch war. Er legte das zappelnte, glitschige Tier auf einem Stein und hielt es mit einer Hand. "Was soll ich jetzt tun ich bin Koch kein Metztger oder so soll ich es einfach schlachten?" Er zog seinen Rapier von seinem Gürtel und Beobachtete den zappelten, wehrlosen Fisch. Dann Beschloss er dem Tier sein leiden zu Beenden. Er holte aus und hackte ihm den Kopf ab. Den Kadaver legte er in das Fass, holte einen neuen Wurm heraus und Begann von vorne.

    "Ohh Mann auf was hab ich mich da nur dauf eingelassen" dachte er sich als er den Fisch betachtete. Ihm war langweilig und er fing an mit einem Steinchen herum zu spielen. Dabei Übersah er das ein Fisch an der Angel zog und sie ins Wasser zog. Nagor konnte sie gerade noch so erreichen und war schon knöchel tief im Wasser. Der Köder war weg worüber er sich sehr ärgerte. Nachdem er sich wieder beruhigte machte er sich wieder daran den Köder aufzuspießen und die Angel auszuwerfen. Diesmal stellte er sich auf den Steg und Konzentrierte sich auf die Schnur. Doch schon nach einigen Minuten hatte er keine Gedult mehr und er holte die Angel ein. Der Köder war wieder Verschwunden, wahrscheinlich runtergefallen und wieder kein Fisch. "Es hat beim ersten mal doch auch geklappt was mach ich jetzt nur Falsch ich hab mich ganz genau auf die Schnur konzentriert nur...warte mal ich habe nicht so lange gewartet ich hatte keine Geduld..." Dem Wächter war nun bewusst was der Schmied von ihm wollte, und zwar das er lernt wann der Richtige Zeitpunkt gekommen wahr um zu zuschlagen oder besser einzuholen. Und dafür war die Geduld wichtig denn wenn er zum Beispiel zu früh Angreifen würde könnte das Verheerende Folgen haben.

    Er bereitete sich wieder darauf vor den Köder auszuwerfen. Atmete tief durch und begann. Nun brachte er die Nötige Geduld auf um einen Fisch an Land zu ziehen und er konzentrierte sich so sehr auf seine Arbeit das ihm die Angel nicht mehr aus der Hand rutschte. Er schaffte er sogar ein paar größere fische an Land zu ziehen. Die Zeit verging und als das Fass dan halb voll war begab er sich zu Turm wo der Ryu ein Feuer einheitzte und sich auf das Schmieden vorbereitete. "Bewahre Ryu, ich habe es leider nur geschafft das halbe Fass voll zu machen, aber ich glaube ich habe verstanden was das Angeln mit dem Kampf zu tun hat."
    Geändert von Nagor Kev (15.11.2010 um 23:24 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #131
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline

    Gotha

    Mit jedem Schritt, den die Gruppe weiter in das Innere der alten Paladinburg vordrang, wurde die Erschütterung des magischen Gefüges größer. Lopadas konnte genau spüren, wie sich etwas hier in diesen Mauern aufhielt, was dem Ort eine solche magische Präsenz verlieh, dass diese im Ungleichgewicht zum Rest der Gegend stand. Diese gewaltige, magische Quelle war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass die Untoten sich hier in dieser Stadt breit gemacht hatten. Je näher er dieser Quelle kam, um sehr mehr breitete sich das Gefühl des Unbehagens in ihm aus. In den letzten Tagen war er vor seiner Pflicht Innos und den Menschen gegenüber so beseelt gewesen, dass er seine Angst beinahe verdrängt hatte. Doch hier an diesem Ort waren die Schwingungen unheilvoller Magie so stark, dass selbst die vielen Ordensbrüder und Schwestern ihn nicht beruhigen konnten. Er spürte nur die Kraft, hatte aber keine Vorstellung davon, was die Gruppe im Inneren der Burg erwarten würde.
    Doch durfte sich der Schriftgelehrte nicht von seiner Angst besiegen lassen, denn er hatte eine göttliche Pflicht zu erfüllen. Auch wenn er sonst solchen Auseinandersetzungen strikt aus dem Weg ging, wurde nun seine Kraft gebraucht, um die Ordnung in der Welt wiederherzustellen.
    Unentwegt sah er den König gegen die Untoten kämpfen, wie es einem Avatar der Gerechtigkeit und Ordnung würidg war. Noch nie zuvor war er solange Zeit dem König nahe gewesen und hatte nie zu vor diese Präsenz der weltlichen Macht gespürt. Rhobar war nicht mehr nur ein alter Mann auf einen Thron. In dieser Schlacht schien er zu sagenhafter Größe anzuwachsen.
    Doch bevor sich der Priester weiterhin über die Kampfkraft des in die Jahre gekommenen Monarchen ergötzen konnte, wurde seine eigene magische Kraft benötigt. Eine große Gruppe Untoter stürmte von einer Seite auf die Gruppe zu. Der Schildwall der Paladine öffnete sich für einen kurzen Moment. Eine große Ladung konzentrierter Magie stieß im gleichen Augenblick noch die anstürmende Masse zu Boden. Eine Druckwelle des Schriftgelehrten hatte ausgereicht, um die Untoten fürs erste zu bremsen. Doch besiegt waren sie nicht.
    Ihm wurde nur Zeit gegeben für eine größere Beschwörung. Lopadas sammelte seine Gedanken und führte diese am Boden entlang. Zwischen den Körpern der sich vom Boden erhebenden Untoten schlängelten sich seine Gedanken entlang. Und noch bevor der erste Untote wieder festen Stand unter seinen knochigen Füßen bekam, entflammte die magische Konzentration. Erneut wurden die Untoten zurückgeworfen und waren nun ein leichtes Ziel für die rechtschaffenden Schwerter der Paladine.
    Der Priester hingegen zog sich wieder etwas zurück, um Kräfte zu sammeln. Die letzten Tage hatten ihn sehr gefordert und er wusste, dass die große magische Präsenz im Inneren der Burg noch viel mehr Kraft fordern würde.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #132
    Mythos Avatar von Ferox
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    Ferox ist offline

    Gotha

    Unentwegt brach die schwarze Flut über die wackeren Streiter hinein, unbeeindruckt vom Kampfesmut ihres Anführers strömte sie immer weiter über die Lichtgestalten, in sie hinein, durch sie hindurch. Doch selbst, als sich schon die Nacht zum Fall bereitete, blitzen noch die Klingen im Kampf gegen die einstigen Brüder, die verfemten Opfer dämonisierten Untodes, der sie am Schlaf der Gerechtigkeit hinderte. Ihre Seelen mochten bereits Ruhe gefunden haben im Reiche Innos, aber ihren Körper würde dieselbe noch zukommen müssen. Das war ihr Recht, ob Bauer einst oder Paladin gewesen.
    Ferox kämpfte wie in Trance. Schon längst hatte sein Geist die Kontrolle über den Körper aufgegeben und sie den Instinkten überlassen, die in den Jahren als Krieger immer mächtiger wurden. Ein mildes Rauschen hüllte den Geist in ein Bett aus weichen Tüchern in unendlichen Blautönen. Dort schien er zu schweben wie eine Möwe im Wind. Seine Flut war stärker als die des Untodes, das hatte er zusammen mit Hiroga in der Höhle gelernt. Da war diese dritte Kraft, sie vermittelte zwischen Geist und Instinkt, sie ließ ihn die Feinde spüren, ihre Falschheit und ihre Perversion. Doch das weckte keinen Hass in dem Streiter, es rief schieres Bedauern. Ja, Ferox spürte mit jedem Schwertstreich, mit jeder Bewegung, mit jedem Gedankenrest, der ihn durchzuckte die Bewegung der Untoten. Ob gerüstet oder unbewaffnet. Sie trafen ihn nicht, jedenfalls merkte er es nichts. Das gehärtete Erz seiner Rüstung ließ die wenigen durchkommenden Hiebe nur an ihm abprallen. Den Rest erledigte dieses Gefühl der Sicherheit, in das ich Innos so deutlich wog, dass es fast weiß vor seinen Augen strahlte. Es fühlte sich beinahe an, als legte sich eine zweite Rüstung über ihn.
    Es konnte nur für den Bruchteil eines Moments gewesen sein. Ferox hielt inne und die Zeit dehnte sich in eine Ewigkeit. Jener Traum kehrte zu ihm zurück. Eine Lichtkugel schälte sich aus seiner Brust. Sie schimmerte gleißend zwischen ihm und der Welt. Und als wollte sie es selbst, zog sie sich zusammen, ballte sich und wurde kleiner, bis sie höchstens faustgroß zurückblieb, und schwebte langsam nach vorne. Ein Untoter trat in das Gesichtsfeld des Großmeisters. Doch er gehörte zum Traum, die kleine Lichtkugel drang in ihn ein, gerade als sein Schwert Ferox‘ Helm zu treffen drohte. Er verlor seine Substanz…
    Mit klirrender Vibration, verursacht durch seinen Helm, kam das laute Kampfgetümmel zu ihm zurück. Streng sah er in das leere Gesicht seines ehemaligen Bruders, der gerade wuchtig ausholte, um seinen Kopf zu malträtieren. Als der Traum sich wieder ereignete, hielt Ferox wirklich einen Augenblick inne, doch ganz bewusst. Da war eine Lichtkugel, die sich ballte und dem Feind entgegenstob. Er zerfiel, sein Schwert glitt klirrend zu Boden.
    „Was bei…“
    Doch der nächste rückte schon an. Keine Zeit, nachzudenken. Sie näherten sich immer weiter der alten Feste. Wie gerne hätte Ferox sie in ihrer Blüte erlebt, aus- und eingehende Paladine, nicht diese pervertierten Untoten.
    Der einzelnen Energie jedes einzelnen Feindes gesellte sich langsam aber unaufhaltsam die des Dämons hinzu, dem sie einst begegnet waren, um die Feuerkelche zu bergen. Er spürte ihn noch undeutlich, aber er war da. Er würde lauern. Ein Blick zu Rhobar, er stand noch und schlug sich so, wie man es von seinem König hoffte. Noch nie hatte er diesen Mann kämpfen sehen.
    Vielleicht musste er sich doch nicht entscheiden.

  13. Beiträge anzeigen #133
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Die Nacht wollte nicht enden. Und Iwein war froh darum.
    Bei Nacht hatten diese geplagten Leiber noch weniger Menschliches an sich als bei Tag. Bei Nacht musste man das Königswappen auf ihren Überjacken nicht mehr sehen, nicht mehr die Verzierungen ihrer Harnische, nicht mehr das Emblem des Ordens auf ihrer Brust. Es waren nur noch klappernde, rasselnde, aber letztlich stumme Knochenhaufen, deren erbärmliches Dasein zu beenden den Elitekriegern ein Leichtes war.
    Und die Scharen der Verteidiger schienen sich zu lichten. Endlich!
    Die Paladine hatten sich die breite Treppe bis zum Tor hinauf gekämpft, und jetzt drängten sie unaufhaltsam in den äußeren Burghof. Den zuweilen träge agierenden Untoten schlugen Schwerter, Flammen und Blitze entgegen. Als Antwort schwirrte nur hier und da ein Pfeil durch die Nacht, doch die schwachen Geschosse vermochten den schweren Rüstungen der Streiter nichts anzuhaben.
    Nein, dieser geballten Macht von Innos’ Dienern waren die Unholde nicht gewachsen. Der Sieg war sicher.
    »Der Sieg ist sicher!«, jubelte Iwein seinen Gedanken hinaus, denn jetzt war offensichtlich, dass sie Stück für Stück Boden gut machten. Jauchzend warf er sich einer Gruppe brennender Skelettkrieger entgegen, die der Priester Lopadas mit seinem Zauber entflammt hatte. Die Hitze der Flammen begrüßend ließ Iwein seine Klinge kreisen und Vernichtung bringen.
    Das Gefecht wurde heftiger. Die Innoskrieger hatten plötzlich mehr Platz, wo vorher nur Gedränge und Geschiebe gewesen war. Ihren Sieg schien das indes nur zu beschleunigen: Nach allen Seiten schwärmten sie in den Außenhof aus. Einige kümmerten sich um die Schützen auf dem Wall.
    Iwein konnte Rhobar sehen. Hatte er sich zu anfangs noch mit einer Schar Paladine umgeben und nur hier und da einen Hieb ausgeteilt, kämpfte er nun ganz an der Spitze des Zugs, ungestüm und furchtlos, als sei er mitten in der Jugend seiner Tage. Auch die anderen Paladine sahen ihren Herrscher kämpfen, wie sie den alten Mann wohl noch nie kämpfen gesehen hatten.
    »FÜR DEN KÖNIG!! FÜR RHOBAR!!«

  14. Beiträge anzeigen #134
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    "Mh, ganz schöner mist" dachte Felix sich während er den Seemännern beim Leinenhissen half. "Beim ersten mal war das ja noch schön!
    Zu sehen wie sich die Segel ausbreiteten und das Schiff sein Gewicht behebig nach vorne brachte und es richtig schnell wurde". "Halt einfach die klappe, sagte Tomas. Tomas war genauso wie Felix ein Gefangener der strafkolonie in Khorinis gewesen. Die Meinung über den jungen Felix war allgemein nicht so berauschend."Ein Spinner" schallte es vom Achterndeck. Felix hielten hier auf dem Schiff viele für einen Spinner, weil er törichter weise jemandem erzählt hatte wie ruhig sein Leben im "Sektenlager" der Strafkolonie gewesen sei. Ihm war es recht egal dass die Leute ihn für einen Junkie hielten. Ihn kümmerte dass auch nicht das alle anderen Flüchtlinge die mit dem Kahn aus Khorinis geflohen waren ehemalige Gardisten des alten Lagers waren. Was ihn aber störte, war dass es keine leckeren Süssigkeiten oder wenigstens nen herzhaften "Stängel" für zwischendurch gab, sonst wäre die harte Arbeit und das Gequatsche der Anderen ja noch halbwegs erträglich gewesen. "Wenn man dann zur abwechslung von rosa Bären beschimpft werden würde, dann sähe die Welt schon ganz anders aus" nuschelte Felix leise. "Son' Spinner" sagte Rafael der direkt hinter ihm die Pinne schruppte. dann ging er wieder seiner Arbeit nach und Felix tat es ihm gleich.
    Geändert von Felix (16.11.2010 um 15:05 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #135
    Abenteurer Avatar von Azaved
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    Azaved ist offline
    Auch wenn er es lange versuchte, so fand er doch keinen Schlaf.
    Zu viel ging ihm durch den Kopf.
    Schließlich, mitten in der Nacht, entfernte er sich leise, um sie nicht etwas zu wecken, von ihrem gemeinsamen Quartier nahe des Pass-Eingang, direkt in ihn hinein.
    Mit jedem Schritt durchfluteten ihn Erinnerungen und als er schließlich an der Anhöhe stand, von wo man einen großen Teil der angrenzenden Wüste überblicken konnte, versank er endgültig.
    Der warme Nachtwind wehte ihm durch die Haare und der Geruch des heißen Wüstensandes betäubte seine restlichen Sinne.
    Das war sie.
    Die Wüste, in ihrer ganzen Pracht.....und Tödlichkeit.

  16. Beiträge anzeigen #136
    Abenteurerin Avatar von Aramee Feles
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    Aramee Feles ist offline
    Als die junge Frau Navina ankommen sah, im Schlepptau ein ganzes Rehtier, schmunzelte sie und lief der Jägerin entgegen, um ihr zu helfen. Ihr Eifer wurde etwas gedämpft, als sie das tote Tier genauer ansah, die toten Augen, die keinen Glanz mehr besaßen, sondern so tot wie Fischaugen waren. Ein Anblick, den Aramee fast sofort zurück aufs Schlachtfeld versetzte - ihr Vater, tot, und Keala, schreiend. Das viele Blut und die leblosen Körper. Die junge Frau gab sich selbst eine sanfte Ohrfeige, die sie in die Realität zurückholte - es war schwer, sich nach einem solchen Erlebnis wieder komplett in die Realität wieder einzugliedern. Obwohl nein... es war nicht nur schwer. Ein beinahe unmögliches Unterfangen, wie die junge Frau verstand, sie würde wahrscheinlich noch länger mit diesen unheimlichen Visionen des Teufels leben müssen - und dabei die grässlichen Kopfschmerzen in Kauf nehmen müssen. Rein psychisch, so hoffte Aramee, würde sie es wenigstens aushalten können...

    Kurze Zeit später waren die beiden im lager angekommen, und Aramee wog ihr unglaublich scharfes Messer in der Hand, mit dem sie das Tier bearbeiten würde. Mit schnellen, sicheren und vor allen Dingen recht genauen Schnitten entfernte sie die guten, essbaren Stücke von dem Tier - das danach nur noch aussah wie ein vergewaltigtes Stück Fleisch. Ein wirklich grausiger Anblick. Aramee seufzte, neigte leicht den Kopf vor dem totem Tier und hoffte, es würde ihr verzeihen. Ein Lebewesen so zu schänden käme wohl nicht in Frage, würde es nicht ums Überleben gehen, aber genau darum ging es ja hier - das Überleben der eigenen Rasse, dafür opferte man andere Arten - ein Kreislauf der Natur. Fressen und gefressen werden. Das änderte sich niemals... egal, wie abscheulich etwas nachher aussah, oder wie es sich im Moment des Todes fühlte, dieser Angstschweiß, dieser pure Adrenalinstoß, dieser letzte Moment... Aramee fragte sich, wie dieser Moment aussah. Es musste etwas ungemein faszinierendes haben, oder? Der Tod...

    Doch wieder schüttelte sie den Kopf. Blödsinne Gedanken, scholt sie sich und grummelte leise, wuchtete das Fleisch in das Lager, um sie vorzubereiten, und versuchte, darüber ihre wirren Gedanken entgültig zu vergessen. Als sie fertig war, wusch sie sich die Hände mit dem Wasser aus einem Schlauch, suchte einen Moment nach Navina, die aber nicht da zu sein schien. Das Lager war nicht sonderlich groß, jedenfalls glaubte die junge Monteranerin das, aber sie hatte auch nie viele der seltsamen Waldläufer auf einmal gesehen - vielleicht waren es viel mehr als erwartet. Doch, da war ihre Retterin - Aramee ging auf sie zu, lächelte leicht, neigte den Kopf. "Sei gegrüßt.", begrüßte sie die Jägerin. "Die Arbeit für heute ist wohl erledigt... du hattest etwas von einem Gespräch mit einem Lagerführer gesagt?"

  17. Beiträge anzeigen #137
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Thal

    Sie konnte genau sehen, wann sich Eifer in Trauer wandelte, als Aramee ihr mit dem Reh half. Bitter hatte Navina gelächelt. So war die Jagd: Es war kein sinnloses Hetzen. Es gab Opfer. Es musste immer Opfer geben. Und wenn es nicht das Wild war, dann der hungernde Jäger. Zumindest ursprünglich. Allein beim Gedanken an Jäger, die das Fleisch nicht zum Überleben brauchten, verfiel ihre Laune schlagartig.
    Die Jägerin der Falken sah zu, wie Aramee das Fleisch zuschnitt, wie sie das routiniert und gedankenverloren tat. So sehr in Gedanken versunken, hätte sie sich leicht in die Finger schneiden, wenn nicht gar die Finger abschneiden können, aber sie schien Glück zu haben, nach diesem kleinen Küchenmassaker waren ihre Hände unbeschadet. Es wäre zu schade, wenn das Mädchen ihre Finger oder Teile davon verlöre. Beim falschen Finger, beim falschen Fingerglied, könnte sie nie lernen, einen Bogen zu führen, wobei doch der Bogen die edelste aller Waffen war, wenn man Navinas Reden Glauben schenkte. Von Klingen, Metall, das aus dem Boden kam und nicht nachwuchs, hielt sie nichts, es gehörte nicht in ihre Welt, wenngleich sie - wohl oder übel - tolerierte, dass die anderen Krieger mit Schwertern und Dolchen bewaffnet waren. Sie war eine Jägerin, die für eine gute Jagd eins mit der Natur werden wollte.
    Die Stimme des Mädchens ließ sie aufschrecken. Hm. "Sei gegrüßt." Ja, wahrlich, sie kannte nicht das Waldvolk und seinen Gruß. Leicht schüttelte Navina den Kopf, als würde sie das nicht fassen, wo es doch eigentlich ihre Schuld war, immerhin wäre es ihre Aufgabe gewesen, dem Mädchen zu erzählen, wo es gelandet war.
    "Bewahre", sagte Navina. "Nein, das ist kein Auftrag; das ist der Gruß meines Volkes. Ja, er will mit dir sprechen. Komm mit."
    Sie führte das Mädchen zum Sippenführer der Falken, grüßte ihn schließlich mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Respekt.
    "Bewahret. Ich bringe die Flüchtige aus Montera, die ich im Wald fand und die Lyam und ich herbrachten."
    Arkantos schien ein widersprüchlicher Mann zu sein, er wirkte gelangweilt, als böte nichts mehr ihm eine Herausforderung, nicht einmal der Krieg. Dennoch sprach er das Mädchen freundlich an, nicht herablassend, wie es so mancher Gelangweilte gern tat.
    "Bewahret. Wie ist dein Name, Mädchen? Woher kommst du, und was hast du vor?"
    Navina war beiseitegetreten, damit Aramee sich nicht hinter ihr verstecken konnte, blieb jedoch in der Nähe. Ob sie das tat, damit sie eingreifen konnte, wusste sie nicht, denn es war eigentlich überflüssig.
    Cécilia

  18. Beiträge anzeigen #138
    Lehrling Avatar von Rhobar ll.
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    Rhobar ll. ist offline
    Diesen Tag widme ich dir, Vater.

    All seinen Soldaten voran, kämpfte König Rhobar gegen die Schergen der Unterwelt Beliars und schien in seinem Tun unermüdlich. Einige jüngere Ritter versuchten ihm nachzueifern und erschlugen in ihrem Bestreben viele Untote, bis sie selbst schließlich keuchend und erschöpft in den Reihen ihrer Kameraden zurückfielen. Ihre Schwäche beschämte sie und ihre Scham trieb sie abermals nach vorn, wo sie den Monarchen sahen, wie er noch immer verbissen und ohne Unterlass kämpfte. Kein Zeichen der Erschöpfung lasen sie in seinem Gesicht ab; nur die vertraute Strenge auf einer wie in Stein gemeißelten Miene.
    Das Langschwert seines Vaters in die Höhe streckend, ließ Rhobar seinen Blick über die Paladine und Ritter schweifen. Sie folgten und gehorchten seinem Befehl. In ihren Gesichtern sah Rhobar das Verlangen nach Führung; die Menschen verlangten nach Führung. Er hatte zu viel Zeit in Vengard verbracht; untätig gefesselt an seinen Thron, während die Welt um ihn herum im Chaos versank. Diesen Fehler musste er wiedergutmachen und der Menschheit das zurückgeben, was ihnen rechtmäßig zustand.
    Rhobar verharrte für einen Moment wie eine lebende Statue, bevor er schließlich herumwirbelte und mit einem Hieb seines Schwertes das zum Leben erweckte Skelett eines Milzsoldaten erschlug. Die Männer jubelten und riefen seinen Namen und den Namen Innos in einem Atemzug. Wie von neuer Kraft beseelt, drangen die Soldaten des Königs entschlossener denn je auf die Untoten ein und pferchten sie zwischen sich selbst und die Mauer ihrer alten Burg, bis jeder einzelne Untote erschlagen. Doch vom Tor des inneren Hofes, strömten unaufhörlich weitere Skelette und Zombies heran. Der König zauderte nicht, sondern trat ihnen mit gleicher Entschlossenheit wie vormals entgegen und schlug eine Bresche in die Reihen seiner Feinde. Von seinem Mut und seiner Tapferkeit angetrieben, taten es die Paladine dem Monarchen gleich und verwehrten den Untoten den Weg.
    Als erster setzte König Rhobar den Fuß auf den inneren Burghof von Gotha. Ein tiefer Schatten lag auf dem alten Gemäuer; undurchdringlich und kalt. Es fröstelte den Monarchen, den Anstrengungen der Schlacht und der edlen Pelze seiner Rüstung zum Trotz. Er wusste, was ihm nun bevorstand. Die zahllosen Dienerkreaturen, die jenen Hofs bevölkerten und den anrückenden Paladinen zusetzten, besaßen keinerlei Bedeutung. Der wahre Feind lauerte in den Tiefen dieser undurchdringlichen Schatten.
    Beherzt trat Rhobar hervor und stellte sich mit erhobenem Haupt und geschwellter Brust inmitten der Untoten auf. Jene wichen von ihm zurück. Der Furcht konnten sie nicht anheim gefallen sein, denn sie besaßen keinerlei Gefühle mehr. Nur der Befehl ihres Meisters vermochte sie davon abhalten, dem König zu nahe zu kommen. Den Paladinen, Rittern und Feuermagiern allerdings, setzten die Untoten ohne Rücksicht weiter zu, um ihnen die Möglichkeit zu nehmen, das Aufeinandertreffen ihres Meisters und des Königs zu stören.
    Denn nun schälte sich eine riesenhafte Gestalt aus den schwarzen Schatten und trat dem Monarchen mit ungebrochener Entschlossenheit gegenüber. So schwarz wie die Schatten, die ihn umhüllten, und mit weit ausgebreiteten Schwingen, offenbarte sich der Dämon von Gotha nun endlich. Ohne eine Miene zu verziehen oder auf das Schicksal seiner Dienerkreaturen zu achten, die von den Paladinen im gleichem Moment erschlagen, sah der Dämon König Rhobar unverwandt in die Augen. Wie zum Zeichen, dass er der alleinige Herrscher dieser Feste sei, ragten die gewundenen Hörner des Dämons um dessen Schädel den Zweigen eines Lorbeerkranzes gleich.
    Ewigkeiten schienen zu vergehen, ehe sich diese beiden Kontrahenten tatsächlich bekriegten. Doch ihr Kampf hatte bereits in jenem Moment begonnen, da sich ihre Blicke trafen. Die unerschütterliche Ruhe des Königs triumphierte letztlich über den rastlosen Geist des Dämons; in dessen pechschwarzen Augen flackerte ein wütendes, rotes Leuchten auf. Da zog das Ungeheuer ein Schwert aus den Schatten und schlug, einen betäubend lauten Schrei von sich gebend, nach dem König. Rhobar indes hob den großen Schild seines Vaters, um sich des Angriffs zu erwehren. Die ungeheure Wucht des Hiebes drückte den Monarchen in die Knie. Doch er hielt stand und der Schild zerbrach nicht unter dieser unbändigen Gewalt. Mit großer Mühe richtete sich Rhobar gegen seinen Feind auf und sah, wie der Widerstand seinen Feind erzürnte. Der Dämon holte erneut zum Schlag aus und hieb nach dem König. Als das dämonische Schwert auf ihn niederging, ahnte Rhobar längst, dass seine Kraft ihm nicht standzuhalten vermochte, ganz gleich welchen Willen und welche Entschlossenheit er ihm entgegenbrachte. So wich der König zur Seite und statt ihm traf die Klinge des Dämons Paladine wie Untote. Keiner von ihnen überstand jenen Hieb, doch der Tod jener Streiter sollte nicht vollkommen umsonst geschehen sein. Während der Dämon in seiner blinden Wut sowohl Feinde wie auch Diener erschlag, brachte sich Rhobar unter den Leib des großen Ungetüms und stach mit aller Kraft, die ihm geben, tief in dessen Brust.
    Ein weiterer ohrenbetäubender Schrei gellte durch die Burg, als der Dämon das Langschwert des Monarchen zu spüren bekam. Er schlug kräftig mit seinen Schwingen, um der Klinge und den Schmerzen zu entgehen, und riss in diesem Bestreben Schwert und König mit sich. Rhobar verlor den Boden unter seinen Füßen, als der Dämon aufstieg, bis sich sein Schwert plötzlich aus der Brust des Untiers löste und er hart zu Boden fiel. Der Aufprall verschlug ihm den Atem und für einen kurzen Augenblick konnte sich Rhobar nicht mehr rühren. Hoch über sich, auf den Zinnen der Mauer wie ein gigantischer Wasserspeier kauernd, saß der Dämon. Zorn verzerrte seine Fratze und seine Augen glühten förmlich vor Hass. Abermals breitete das Ungetüm seine Schwingen aus und setzte zu dem Sprung an, der ohne Zweifel den König töten sollte. Als läge Blei auf seiner Brust, vermochte Rhobar nicht zu entfliehen, als der Dämon sich in die Lüfte schwang, das Heft seines Schwertes mit beiden Pranken umklammert und auf den wehrlosen Monarchen herabstürzte.
    Die dämonische Klinge drang tief, so tief, dass sie die Steine zerschmetterte und sich in Boden darunter bohrte. Ihr Ziel hatte sie jedoch verfehlt. Im letzten Moment gelang es Rhobar sich aus der Bahn zu bringen und seinem vorzeitigen Ende zu entgehen. Von tiefem Fauchen und Knurren begleitet, versuchte der Dämon indes seine Waffe dem Boden wieder zu entreißen. Es sollte ihm nicht gelingen und der König nutzte seine Chance und versetzte dem Ungeheuer zwei kräftige Hiebe mit dem Langschwert, welches tiefe Wunden in das Fleisch des Feindes schlug. Zuletzt gab der Dämon sein Unterfangen und damit seine Waffe auf. Stattdessen trat er dem Monarchen nun mit seinen bloßen Pranken entgegen. Nicht weniger todbringend als ein geschmiedetes Schwert, denn sie waren mit todbringenden Klauen bewehrt, die nun unerbittlich auf den großen Schild des Königs eindroschen. Der enormen Kraft konnte Rhobar nicht viel entgegensetzen. Immer weiter musste der Monarch vor seinem Feind zurückweichen, immer weiter pferchte ihn der Dämon ein.
    In jenem Moment gelang es einigen Paladinen, sich von den untoten Schergen zu lösen und dem König zu Hilfe zu kommen. Sie umringten den Dämon, hieben und stachen nach dem Untier von allen Seiten und verschafften Rhobar die Gelegenheit seinen Angriffen zu entfliehen. Statt sich aber zurückzuziehen und die Streiter allein im Kampf gegen den Dämon zu lassen, trat der König entschlossen hervor und stach abermals tief in die Brust des Feindes. Jener Schlag sollte zuviel sein.
    Das Ungeheuer kreischte vor Zorn und Schmerz und zerschmetterte die Paladine zu seiner Rechten mit einem einzigen Hieb seiner Pranke. Er wandte seine Aufmerksamkeit dem König zu, missachtete sämtliche Hiebe, die ihn trafen, und schlug mit seiner linken Pranke durch die Rüstung des Monarchen. Ein brennender Schmerz erfüllte Rhobar in dem Moment, als die Klauen des Dämons in sein Fleisch drangen. Schwindel überkam ihn und er stöhnte, doch Rhobar zwang sich, dem Untier unerschrocken in die Augen zu blicken. Er fühlte, wie der riesenhafte Dämon ihn vom Boden hob und vor sich hielt. Der Schild rutschte schließlich von seinem Arm und fiel herab zu Boden. Entsetzt vom Geschehen, eilten Paladine und Ritter zu Hilfe und vernachlässigten in diesem Versuch ihre eigene Deckung. Mehrere von ihnen fielen so den Untoten zum Opfer, einigen umzingelten jedoch den Dämon und versetzten ihm mit vereinten Kräften tiefe Wunden am gesamten Leib. Rhobar brachte all seine noch verbliebene Kraft auf, hob das Schwert seines Vaters und hieb des Dämons linken Arm ab. Ungebremst stürzte er mitsamt dem Arm zu Boden und verlor das Bewusstsein. Es war der brennende Schmerz, der seinen Körper noch immer beherrschte und der ihn aus seiner Ohnmacht zurückholte. Rhobar vernahm dumpfe Geräusche, die zunehmend klarer wurden und sich zu gellenden Schreien wandelten. Plötzlich fühlte er wohltuende Wärme, die sich um ihn ausbreitete. Er öffnete die Augen, aber schloss sie gleich wieder, als ihn ein heftiges Schwindelgefühl übermannte. Die Schreie wollten nicht vergehen und ebenso die wohltuende Wärme. Schließlich zwang sich Rhobar abermals die Augen zu öffnen. Er sah den Himmel weit über sich und er sah ein weißes Feuer, das die Luft flimmern ließ. Mit Mühe neigte der König seinen Kopf zur Seite und entdeckte den Dämon in eine Ecke zurückgedrängt. Seine Schwingen hatte er zum Schutz vor seinen Körper geschlagen, doch das weiße Feuer hüllte ihn ein und ließ das Untier so laut kreischen, dass sein Schrei im gesamten Tal von Gotha widerhallte. Ein schweres Seufzen kam Rhobar über die Lippen.

    Françoise

  19. Beiträge anzeigen #139
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Die Funken des Lagerfeuers stoben tanzend gen Himmel. Die Soldanten, die sich um jene Feuerstelle drängten, hatten sich als friedlich herausgestellt, wenn man davon absah, dass es immer noch Soldaten waren. Doch an diesem Abend schienen sie einfach nur Männer zu sein, die ihre Wunden beklagten, sich betranken oder schwiegen, so als wäre der Krieg nicht da, ihr Heer nicht verschwunden und dies alles vielleicht bloß ein Jagdausflug.

    Der Schein reichte aber kaum über das Lager hinaus. In der Nähe schien in den letzten Tagen ein Kampf getobt zu haben und noch immer brachte der Wind den Gestank jenes mit sich, wann immer er anhob um mit seiner eisigen, fauligen Hand nach den Leibern zu greifen, die sich nach Wärme sehnend in diesen Augenblicken noch enger zusammendrängten.

    Melaine saß ein wenig abseits neben den Hohepriester und wischte mit der Brotrinde gedankenverloren in der Holzschüssel herum. Die Worte des Hohepriesters hallten ihr noch immer im Kopf nach, doch es waren nicht jene, die seine Antwort auf ihre Frage geformt hatten, sondern seine Frage, die vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen zu sein schien und letztendlich doch perfekt passte. Es war eine Gelegenheit, eine offenkundige Chance, die sie sich nicht entgehen lassen durfte, und doch hatte sie gleichsam das Gefühl, die Erwiderung auf seine Antwort herunterschlucken zu müssen.

    „Ja, ich würde sehr gerne bei euch die Heilkunst erlernen.“, antwortete die Rothaarige schließlich, den Kopf Ceron zugewandt und die Bewegungen innerhalb der Holzschüssel beendend. Langsam hob sie die Brotrinde zum Mund und begann auf ihr herum zu kauen. „Aber… der Friedensapostel würde euch gut zu Gesicht stehen. Ihr solltet es einmal probieren, als Preis für eure Heilung zu verlangen, nicht wieder in den gleichen dummen Krieg zu ziehen, der ihnen erst ihre Verletzung eingebracht hat.“ Dann lachte die Zauberin, als ihr klar wurde, wie absurd es war, diesen Gedanken zwischen einer Horde teilweise verletzter Soldaten zu äußern. „Vielleicht fangt ihr hier an. Viele von ihnen sehen aus, als ob sie lieber zu Hause geblieben wären und diesen Krieg selbst nicht verstehen.“

  20. Beiträge anzeigen #140
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline

    Silden

    Ein nebliger, warmer Dunst hing tief über dem kleinen Zimmer. Ein kleines, glimmendes Feuer am Rande, über dem ein alter Rost befestigt war, sorgte für eine angenehme Luft- und schließlich auch Wassertemperatur. Ganz aus solidem Eichenholz gebaut, nur von einem einzelnen Metallring zusammengehalten, verschaffte der Waschzuber einen durchaus zufriedenstellenden Komfort., wenngleich auch er ein wenig eng war. Noch mit vom Bade feuchten Körper und bloß mit einem Tuch um die Hüfte gewickelt, stand Idun vor einem kleinen Spiegel und betrachtete sein Gesicht, nasse Fußspuren zierten seinen Weg. Nie hatte er das Bad wahrgenommen, geschweige denn gewusst, dass die Grüne Krähe überhaupt ein solches besaß bis Aidar ihn heute weit nach Mittag aus dem Bett geworfen hatte und von ihm verlangte sich einmal gründlich zu waschen.
    Sein Gesicht war mittlerweile von einem dichten Bart überwuchert, dem nur an manchen Stellen einige Haare fehlten. In der einen Hand ein vermutlich oft benutztes Rasiermesser haltend, fuhr er sich mit der anderen Hand übers Gesicht und war verwundert, wie borstig sich der Bart anfühlte. Er hob das Messer hoch und begann sich weiter zu rasieren, jedoch nicht vollständig, einen kleinen Rest wollte er übriglassen. Als er zum ersten Mal in diesen Spiegel gesehen hatte, war er überrascht wie sich sein Gesicht verändert hatte. Nicht nur der Bart und seine Haare, die einen Schnitt dringend verdient hatten, auch sein Gesichtsausdruck war ein anderer. Härter, als er es gewohnt war und irgendwie auch wilder, unbändiger, doch zugleich auch aufgeschlossen, auf eine merkwürdige Art sogar verständnisvoll.
    << Autsch, verdammt! >>
    Für einige Sekunden mit den Gedanken woanders, hatte er sich mit dem doch ziemlich scharfen Messer geschnitten. Ein Tropfen Blut rann von seiner Wange und fiel ähnlich einem Regentropfen, nur ungleich zäher und von dunkler, tiefroter Farbe auf die Kante der Rasierklinge. Während sich das Badezimmer auf der glänzenden Seite derselben spiegelte und ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit preisgab, verschluckte das Blut sämtliche Eindrücke und breitete sich langsam fortkriechend auf der Klinge aus. Als ob es ein unliebsames Insekt wäre, wischte es Idun vorsichtig mit der Fingerspitze herunter und fuhr unbeirrt mit der Rasur fort.
    Währenddessen wurde es in dem engen Zimmer immer schwüler und heißer, bald ähnelte es einer Sauna. Auch Idun, dem jetzt schon Schweißtropfen vom Gesicht perlten, war dies nicht entgangen und schlagartig wurde ihm klar, woran das lag. Auf dem Rost über dem Feuer stand noch immer ein Eimer Wasser, den Idun bereitgestellt hatte, falls das vorhandene Badewasser zu kalt wurde, doch hatte er vergessen ihn von dort wieder runterzustellen und nun war das meiste Wasser in Form einer schleierhaften Dunstwolke verdampft. Eilig schritt er hinüber zu dem kleinen Bottich, eine Hand am Tuch, dass ihm drohte wegzurutschen, und versuchte den Eimer vom Feuer herunterzuhieven. Überstürzt wie er war, verbrannte er sich dabei zunächst seine Hand, bis er beschloss sein Badetuch dafür zu nehmen, inständig hoffend, dass in dem nächsten Augenblick keiner das Bad betreten würde.
    Niemand betrat den Raum, vermutlich weil die meisten ebenso wenig von seiner Existenz wussten wie Idun, dennoch atmete er kurz auf, soweit dies innerhalb des von Wasserdampf geschwängerten Bades möglich war und löschte das Feuer mit dem verbleibenden Wasser. Idun befand, dass er frische Luft dringend nötig hatte, weswegen er sich so schnell wie möglich anzog und die Tür zur Taverne schwungvoll aufriss, gesellig begleitet von einer nebligen, warmen Wolke.

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