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    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    „Ja ja, Chef, die Alten und Schwachen werden zurückgelassen.“ Rukar, der mit seinen fast sechzig Wintern durchaus berechtigt war, darüber Witze zu reißen, ließ ein zahnloses Grinsen sehen.
    „Ach halt’s Maul“, erwiderte ihm Bordan ziemlich genervt und rutschte auf dem unbequemen Schemel, auf dem er es sich vor einer Kasernenbaracke so gemütlich wie nur irgendwie möglich gemacht hatte, hin und her. Bei jeder Bewegung tat sein Knie höllisch weh, was seine Laune nur noch verschlechterte.
    „Zieht nicht so ein Gesicht“, meinte der alte Rukar mit belehrendem Ton, obwohl er einen Paladin vor sich hatte. „Das Knie wird schon wieder und dann hüpft ihr über alle Schlachtfelder dieser Welt. Meine Tage hingegen sind gezählt. Solche wie mich wird man immer in die Stadtbesatzungen stecken, wenn die großen Heere ausziehen.“ Bei diesen Worten klang er gar nicht so betrübt, wie er vielleicht wollte.
    „Ist ja schon gut, schwafel nicht so viel. Wenn du willst, werde ich mich persönlich dafür einsetzen, dass du dich vor Faring verheizen lassen darfst.“
    „Ihr seid zu gütig, Sir.“ Rukars Grinsen war nicht wegzubekommen und Bordan quittierte das nur mit einem Brummen. Das tatenlose Herumsitzen, während seine Kameraden vor Montera – oder wer wusste schon, wo das Heer inzwischen war – kämpften, war eine quälende, ganz eigene Prüfung, vor die Innos ihn stellte. Dass er ihn dafür vor einigen Wochen von einem sich aufbäumenden Pferd hatte fallen lassen, gehörte ebenfalls zum scherzhaften Teil der Prüfung. Nun war das Knie übel verstaucht … oder was auch immer der Barbier gesagt hatte, das es war. Dass dieser Unfall dem verehrten Lord von und zu Trelisberg die Möglichkeit verwehrt hatte, Bordan in die erste Linie des Heeres zu stellen, nachdem er ein paar unschöne Worte hinsichtlich der Behandlung des ehemaligen Oberbefehlshabers hatte fallen lassen, war der einzig gute Nebeneffekt. Nicht wegen der ersten Linie, sondern wegen dem Missfallen des Lords darüber. Aber nun musste der Armbrustschütze hier seine verdammte Zeit totschlagen und sich mit der Frage quälen, ob sein Knie oder das Geschwafel des langsam verrückt werdenden Rukar die größere Pein darstellte.
    „Ich geh mir mein Knie mal bei den Pferden vertreten“, informierte er den alten Milizen und stemmte sich an der Barackenwand abgestützt von seiner Sitzgelegenheit nach oben, um dann zu den Stallungen zu humpeln.
    „Bitte keine Racheakte“, rief Rukar ihm noch lachend hinterher.

    Medin

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #82
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn hatte Vengard erreicht. Früher einmal hätte er die Strecke in kürzerer Zeit zurückgelegt, doch auch wenn nun keine Ketten mehr seine Schritte hemmten, waren seine Kräfte doch noch lange nicht zurückgekehrt. Seine Ausdauer, seine Muskeln und einfach sein Fleisch zurückzugewinnen würde etwas Zeit in Anspruch nehmen. Aber nun war er da – und stand vor einer Enttäuschung. Die gesamte Armee schien abgerückt zu sein und hatte nur eine braune, abgestorbene Graslandschaft zurückgelassen. Und mit den einfachen Soldaten würden sicher auch die Paladine abgezogen sein.
    Ein unbehagliches Gefühl ergriff von dem ehemaligen Sklaven Besitz, während er darüber nachdachte. Der Großmeister war sein einziger konkreter Anhaltspunkt; an wen sollte er sich wenden, wenn dieser nicht mehr hier war? Der ehemalige General hatte auch andere Leute erwähnt, die hinter ihm standen, doch Ferox war der einzige Name gewesen, den er Thorwyn genannt hatte. Und dieser konnte ja nicht einfach nach anderen Helfern fragen.
    Hallo, wer möchte dem Hochverräter einen Gefallen tun? Nein, das würde kaum funktionieren. Aber erst einmal wollte er sicherstellen, dass Ferox wirklich fort war. Möglicherweise war ja gar nicht alles so kompliziert, wie er es sich ausmalte. Und so steuerte Thorwyn, nachdem er das Stadttor durchquert hatte, einfach auf die Burg zu. Zumindest in den äußeren Ring sollte er ja relativ problemlos gelangen können, wie er aus Erfahrung wusste. In der Tat hielten ihn die gelangweilt aussehenden Wachen nicht auf – was bewachten sie denn jetzt auch? Der König und so gut wie alle wichtigen Persönlichkeiten befanden sich sicher im Krieg, keine Rekruten sorgten mehr für emsiges Treiben, stattdessen lagen Stadt und Burg beinahe wie ausgestorben da. Vermutlich hielten die Wachen Thorwyn für einen Küchengehilfen, einen Stallburschen oder sonst etwas. Bedeutenden Schaden hätte er wohl nicht einmal dann anrichten können, wenn er ein Attentäter gewesen wäre – und die sahen nun wirklich anders aus.
    Der Jäger verlangsamte seine Schritte, als er den Burghof betrat. An einer der Mauern bemerkte er die Stallungen, bei deren Anblick er an das Pferd des angeblichen Verräters denken musste. Par…ceval hieß es. Ob es dort stand? Einmal nachzuschauen konnte sicher nicht schaden, auch wenn es Thorwyn wohl keinen unmittelbaren Nutzen bringen würde. Aber wer wusste schon, was sich noch ergab. Und so steuerte der ehemalige Sklave auf das Gebäude zu und trat vorsichtig ein. Es war still dort drinnen. Natürlich, die allermeisten Pferde würden sich nun ebenfalls im Krieg befinden, nur einige wenige waren zurückgeblieben. Aber das erhöhte immerhin die Chancen, das richtige zu finden, falls es hier war.
    „Äh … Parceval?“, rief Thorwyn vorsichtig. Keine Reaktion. Er räusperte sich und versuchte es noch einmal, diesmal lauter. „Parceval!“ Ein wenig dumm kam er sich schon vor, wie er hier herumstand und nach einem möglicherweise nicht vorhandenen Pferd rief. Aber er war ja allein.
    Geändert von Thorwyn (10.11.2010 um 20:21 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #83
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Im ersten Moment dachte Bordan, sich verhört zu haben, als er den Ruf vernahm. Parcival war einer der Paladine von Khorinis gewesen, die im Minental von Khorinis verschollen waren. Wer hätte schon nach dem hier suchen sollen?
    Aber beim zweiten Mal verstand er. Parceval war der Gesuchte – und zwar kein Paladin, sondern nur das Pferd eines selbigen. Doch das warf neue Fragen auf.
    Der Schütze lugte durch die Bretter des Verschlags, hinter dem er sich befand und erspähte den Jüngling, der nach Medins Pferd zu suchen schien. Was auch immer er von dem Tier wollte, Bordan war sich sicher, dass es ihm nicht gefallen würde.
    „Verdammt, was willst du hier?“, polterte er und trat hinter dem Verschlag hervor, wobei er ein Bein leicht nachzog. „Soll das Pferd des Generals jetzt etwa zum Abdecker, damit es eingepökelt wenigstens einen Beitrag des Verräters für den Krieg leistet? Das solltest du dir nämlich gleich wieder aus dem Kopf schlagen.“

    Medin

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #84
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn zuckte zusammen, als hinter ihm plötzlich jemand den Stall betrat und unfreundlich das Wort an ihn richtete. Wie viel Pech konnte man eigentlich haben, dass von dem geschätzten Dutzend Menschen, die sich in der Burg aufhielten, gerade jetzt einer gerade hier vorbeischaute? Der Mann, der ihn so unerwartet anherrschte, war von kräftiger Statur, wahrscheinlich ein Krieger, und obendrein bewaffnet. Allerdings schien er sich mit einer Beinverletzung zu plagen – was vielleicht auch der Grund dafür war, dass er sich noch hier aufhielt und nicht auf dem Schlachtfeld.
    „Äh, nein“, erwiderte Thorwyn reflexartig. „Nein, Herr, ich …“ Wollte das Pferd klauen?
    Er schluckte und suchte nach einer Erklärung, während er gleichzeitig über die Worte seines Gegenübers nachzudenken versuchte. Der Kämpfer kannte Medin offensichtlich – nicht verwunderlich bei dessen ehemals hoher Position – und ebenso sein Pferd Parceval. Und er wollte nicht, dass es geschlachtet wurde, was freilich nichts Gutes bedeuten musste. Aber möglich wäre es.
    „Nein … ich … wollte …“, fuhr Thorwyn langsam fort. Er wollte jetzt vor allem Zeit gewinnen, während er fieberhaft über eine Antwort nachdachte, mit der er sich zum einen nicht verriet, wenn der andere nicht gut auf Medin zu sprechen war, die ihm aber seine Hilfe sichern könnte, wenn er doch ein Freund war. „Ich wollte nur nachsehen … weil … ich es holen sollte, für … den Besitzer.“
    Das Herz schlug Thorwyn bis zum Hals, während er so schnell wie möglich eine Erklärung zusammenstoppelte. War sie brauchbar? Der Besitzer konnte natürlich inzwischen jemand anderes sein, auf den der ehemalige Sklave sich vielleicht herausreden konnte. Und wenn das nicht möglich war, könnte er behaupten, dass ihm von Medin zwar dieser Auftrag gegeben worden war, er aber selbstverständlich nicht vorgehabt hatte, ihn auszuführen. Und wenn das alles nicht half, blieb noch die Flucht – hinaus aus einer menschenleeren Burg, nur verfolgt von einem Mann mit einer Beinverletzung, zumindest bis der Hilfe geholt hatte. Das klang zumindest nicht unmöglich …

  5. Beiträge anzeigen #85
    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    "...Plötzlich hört er ihre Stimmen
    Die der Wind herüberweht
    Läßt ihn ahnen von der schlimmen
    Bösen Tat zu der es geht


    Lachen, prahlen einer spricht
    Von ihrem weißen Leib
    Woll'n den Bauern überfallen
    Wollen nehmen sich sein Weib


    Da reißt er flugs die Armbrust hoch
    Der erste gleich sein Leben ließ
    Da springen die anderen auf sie zu
    Doch den zweiten trifft der Spieß...
    "

    Leise sang Damyen das Lied, welches er von seinem Vater kurz vor dessen Tod gelernt hatte, über die Wolfsjagd.
    Es war bereits spät, der junge Wandersmann war bereits den ganzen Tag unterwegs gewesen, hatte nur einmal kurz gerastet. Sein Ziel war die prachtvolle Stadt Vengard. Damals, als er das erste Mal diese Stadt bereiste, war er überwältigt von den riesigen Stadtmauern und den wunderschönen Bauten. Jedoch trübte die Erinnerung an den Tod seines Vaters in früher Jugend, genau in dieser Stadt, seine Bewunderung.
    "Was soll's? Was geschehen ist, ist geschehen und die heruntergekommene Schänke, dieses Drecksloch, muss ich mir ja ohnehin nicht anschauen...", sagte Damyen zu sich selbst, während er sich dem Stadttor näherte.
    Während er näher kam bemerkte er, dass die Stadt relativ ruhig war. Es wunderte ihn, denn an der späten Stunde konnte es nicht liegen. Er erinnerte sich, mit einem stechenden Schmerz im Herzen, an die Nacht, in der er und seine Mutter aus der Stadt flüchteten. Sie mussten selbst zu später Stunde darauf achten, in dem Getümmel auf den Straßen niemanden anzurempeln. Und laut war es in einer solch großen Stadt ohnehin immer. Seien es der Lärm der Soldaten, die sich lauthals unterhielten, oder die Stimmen von betrunkenen Bürgern, welche man gröhlend aus den Tavernen und Schänken vernehmen konnte.
    Heute Abend jedoch schien die Stadt ruhig...zu ruhig, zu sein. Es verwunderte Damyen, jedoch brauchte er eine Unterkunft für die Nacht. So ging er langsamen Schrittes, sein Liedchen leise weiter trällernd, auf das Tor der auf ihn einst so imposant wirkenden Stadt zu....

    "...Der Kampf der daraufhin ausbricht
    Währt kurz doch voller Zorn
    Der Bauer schlägt, der Knecht er sticht
    Es bleibt keiner ungeschor'n

    Schlimm genug ist zu entwenden
    Mit Schweiß erworbenes Hab und Gut
    Doch den Plan sein Weib zu schänden
    Zahlten sie ihm nun mit Blut...
    "

  6. Beiträge anzeigen #86
    Provinzheld Avatar von Xerxo
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    Xerxo ist offline
    "Halt, wer bist du?" fragte eine der Torwachen.
    "Ich bin ein Reisender. Ich heiße Xerxo." antwortete er.
    "Moment." sagte die Wache und durchsuchte seine Reisetasche.
    "Ok, aber keinen Unfug machen." sagte er.
    Xerxo ging durch das Tor. Nun war er drin in Vengard, die Hauptstadt Myrtanas. Ist doch ganz nett hier, dachte er. Er ging in der Stadt herum um sich alles anzugucken.

    Die Stadt war interresant für Xerxo. Da er noch nie eine solch große Stadt gesehen hatte.
    Xerxo musste sich eine Unterkunft besorgen. Aber er sollte vielleicht keinen aus seinen Haus jagen. Am besten in ein Hotel. Xerxo hatte sich sehr viel Geld mitgenommen. Deswegen konnte er in ein feines Hotel.
    Xerxo fand ein Hotel. Es sah ziemlich prachtvoll aus. Das war es auch von innen.

    "Ein Zimmer bitte." fragte er an der Theke.
    "Ok für wieviele Nächte?" fragte die Frau.
    "Ich melde mich wenn ich wieder weggehe." antwortete er.
    "Ok sie können dann zahlen. Hier ist der Zimmerschlüssel." sagte sie während sie ihn den Schlüssel über die Theke reichte.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Provinzheld Avatar von Xerxo
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    Xerxo ist offline
    Nun war Xerxo ziemlich gewohnt an Vengard und er entschied, in Vengard will er erstmal bleiben. Die Stadt gefiel ihm.
    Xerxo ging durch die Stadt. Auf einmal hörte er ein Geräusch es war kein Mensch. Es kam aus einer Gasse. Xerxo ging dorthin. Es war ein Marder. Xerxo überlegte was er jetzt tun sollte. Er hatte sich ja schon überlegt sich so ein Tier zu holen. Xerxo versuchte es zu ihm zu locken. Der Marder näherte sich langsam. Xerxo hielt langsam die Hand in seine Richtung um ihn zu streicheln. Er biss ihn in den Finger. "Au." sagte er. Xerxo streckte nocheinmal die Hand aus. Diesmal schaffte er es ihn zu streicheln. Xerxo hob ihn auf seinen Arm. Er mochte diese kleinen Nagetiere. Er streichelte ihn durch sein kuscheliges Fell. Xerxo packte ihn in seinen Rucksack. Er war männlich. Xerxo brachte ihn in sein Hotel.
    "So Kleiner dann werde ich dir mal Futter besorgen." sagte Xerxo zu dem Marder. Auch wenn er in Varant lebte wusste er was sie essen. Er kaufte ihm Fleisch. Hoffentlich isst er das auch, dachte er.
    Xerxo ging wieder in die Taverne und legte das Fleisch in eine Schüssel und gab es dem Marder.
    "Ich nenne dich Slipper." sagte Xerxo. Der Marder hieß nun Slipper.
    Erst traute sich Slipper nicht zu dem Fleisch. Aber dann ging er doch zu dem Futter und aß es langsam.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Bordan stutzte. Parceval seinem Besitzer bringen?
    „Du scheinst mich nicht richtig verstanden zu haben, Bürschchen. Medin ist sein Besitzer. Ich weiß, wie er es bekommen hat und von wem. Es nun einfach zu nehmen würde nicht nur seine Ehre beschmutzen, sondern auch die Ehre eines Toten. Und soweit ich weiß wurde Medins Besitz noch nicht aufgelöst. Das heißt zum einen“, erklärte er und baute sich nun vor dem Burschen trotz seines verletzten Knies eindrucksvoll auf, „dass das Pferd vorerst bleibt, wo es ist. Und zum anderen wirst du mir jetzt sagen, für wen du dich an Parceval vergreifen sollst.“
    Zugegeben, sich derart für einen anerkannten Hochverräter einzusetzen, konnte dieser Tage gefährlich sein. Aber das war Bordan egal. Sollten diese ehrlosen Spitzel des Lords ihrem Herrn doch ein Liedchen trällern. Für den Armbrustschützen stand sein Gewissen an erster Stelle, sein Gewissen vor ihm und vor Innos. Denn im Gegensatz zu der Herrschaft von Trelisberg war er ein Paladin und genoss als solcher auch einen besonderen Schutz. Und auch wenn dieser Medin nicht gerettet hatte, so ließ sich da zumindest was für sein Pferd tun.
    „Also bediene dich nun deiner Zunge, die du hoffentlich nicht verschluckt hast“, drängte er auf eine Antwort, bevor sich sein Gegenüber irgendeine Lüge einfallen ließ.

    Medin

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #89
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn spürte den Schweiß auf seiner Haut prickeln. Ein falsches Wort konnte ihn jetzt in gewaltige Schwierigkeiten bringen, und immer noch war er sich nicht sicher, wie er sein Gegenüber einzuschätzen hatte. Aber die Worte des Kriegers wiesen zumindest in eine Richtung – dieser Weg war nicht sicher, doch erschien er dem ehemaligen Sklaven zumindest besser zu sein als die Alternativen.
    „Ich … er …“, brachte er mit Mühe hervor, während er auf die Schulter des kräftigen Mannes starrte. Kurz schloss er noch einmal die Augen und schickte binnen eines Augenblickes ein Stoßgebet zu Innos. „Medin“, fuhr er dann dort. „Medin hat es mir gesagt.“
    Nervös leckte sich Thorwyn über die Lippen und ließ die Augen kurz zum Gesicht des Kriegers emporhuschen. Hoffentlich hatte er den richtigen Weg eingeschlagen. Aber der Mann schien gut auf den ehemaligen General zu sprechen zu sein und war offenbar auch bereit, Medins Besitz mit Nachdruck zu verteidigen. Und er legte viel Wert auf die Ehre, die sich ein Mensch verdiente … was Thorwyn auf einen weiteren Gedanken brachte.
    „Ich bin ihm in der Wildnis begegnet, vor kurzem“, fügte er noch rasch hinzu und hoffte, dass er damit nicht zu viel verriet. „Er hat mir das Leben gerettet und deshalb schulde ich ihm … das. Mindestens.“
    Das musste doch helfen, oder nicht? Auch wenn der Kämpfer doch nicht so viel von Medin hielt wie es den Anschein hatte, musste er dieses Argument doch anerkennen, er, der auch die Ehre der Toten achtete. Dasselbe Verhalten konnte er Thorwyn, der eine Lebensschuld abzutragen versuchte, daher schlecht verübeln.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Bordan hatte vorhin nicht gestutzt. Zumindest nicht im Vergleich zum jetzigen Zeitpunkt. Nun blickte er einen Augenblick den Burschen an und fragte sich, wen und vor allem was für einen er da vor sich hatte. Doch dann schnellte sein Arm nach vorne und packte den Kerl am Kragen.
    „Wie ist dein Name?“, fragte er langsam, deutlich, aber nicht mehr so laut.
    „T-T-Thorwyn, Herr.“
    „Thorwyn“, wiederholte Bordan ruhig, ohne den Griff zu lockern. „Du, Thorwyn, kommst hier herein, willst Parceval holen und erklärst mir auf Nachfrage, dass du ihn seinem Herrn bringen willst, den du unweit der Stadt getroffen hast?“
    Der Paladin war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Es konnte eine Falle sein. Dass Lothario ihn der Mittäterschaft, Konspiration und dergleichen überführen wollte. Andererseits traute Bordan dem Lord nicht ein solches Maß an Kreativität und diesem Thorwyn nicht das schauspielerische Talent, die zittrige Stimme im Einklang mit dem Schweißausbruch auf der Stirn täuschend echt zu simulieren, zu.
    „Innos’ Gnade ist grenzenlos und gilt auch den Dummköpfen unter seiner Sonne“, spottete er schließlich und ließ Thorwyn los. „Du hast mehr Glück als Verstand, denn wahrscheinlich jeder andere würde dich sofort in den Kerker sperren und einer schmerzhaften Befragung unterziehen lassen, um danach einen Jagdtrupp auszuschicken. Also danke Innos, dass du mich hier getroffen hast. Ich bin Bordan und kenne Medin lange und gut genug, um zu wissen, dass er unschuldig ist. Dich kenne ich nicht so gut, aber ich kann dir in deinem Interesse raten, dass du die Wahrheit sprichst.“
    Die Stimme des Paladins war nun nicht mehr so bedrohlich. Kurz blickte er die Stallgasse entlang, ob auch niemand gelauscht hatte.
    „Du musst mir alles von Medin erzählen“, sagte er dann, „aber nicht hier. Hier kann jeden Augenblick ein alter Trottel rein kommen, der an unpassender Stelle dann wiederkäut, was er hört.“ Gemeint war Rukar.
    „Wir gehen ins Haus der Paladine.“

    Medin

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Danke, danke, danke, danke, danke, dachte Thorwyn ununterbrochen, während er dem Krieger folgte. Nachdem er monatelang vom Unglück verfolgt worden war, schien ihm jetzt Innos selbst den Weg zu weisen. Und so hatte er ihn auf einen Paladin treffen lassen – zumindest vermutete der ehemalige Sklave, dass es einer war, schließlich führte er ihn ins Ordenshaus –, der Medin kannte und schätzte und womöglich sogar bereit war zu helfen.
    Jetzt eilte der Kämpfer, so schnell es ihm seine Verletzung erlaubte, in Richtung der inneren Burg, während Thorwyn ihm folgte. Niemand hielt die beiden auf, als sie das Tor passierten, weder die Torwachen noch sonst jemand. Es war ja auch kaum einer da, der das hätte tun können. So gelangten sie rasch zum Ordenshaus und betraten dort einen der wie ausgestorben daliegenden Räume. Nervös blickte Thorwyn sich um, während der Paladin die Tür schloss. Er konnte wirklich nur hoffen, dass er hier an den Richtigen geraten war, denn der Weg zu den Stadttoren war von hier aus schon ein ganzes Stück weiter. Das Verlies dagegen – und die Folterkammer – könnte er schneller von innen sehen als ihm lieb war.
    Schnell kämpfte er die aufkeimende Panik nieder, die sich seiner bemächtigen wollte, als er an die „schmerzhafte Befragung“ dachte, die der Paladin erwähnt hatte und die ihn geistig zurück in das Reich des orkischen Foltermeisters versetzte. Um nichts auf der Welt wollte er so etwas noch einmal durchleben. Thorwyn verdrängte den Gedanken also und richtete sein Augenmerk stattdessen auf den Streiter, der ihm bedeutete, sich zu setzen. Zögerlich leistete der Jäger dem Folge und begann dann zu sprechen.
    „Ich kann nicht viel erzählen“, begann er, den Blick unruhig hierhin und dorthin wendend. „Ich … ich weiß auch gar nicht, wieso Medin nicht mehr hier ist, weil ich … fort war, einige Zeit. Bloß habe ich ihn eben irgendwo im Wald getroffen, da hat er einen Ork getötet, der hinter mir her war. Er hat mir erzählt, dass er fliehen musste, aber dass … aber dass er unschuldig ist. Und er hat ja mein Leben gerettet, also muss ich ihm doch helfen.“
    Thorwyn blickte kurz ins Gesicht des Paladins, der ihn ernst musterte. Falls das hier eine Falle war, konnten die Schwierigkeiten eigentlich nicht mehr größer werden, egal was er sagte. Bloß den Treffpunkt, den er mit Medin vereinbart hatte, wollte er nicht verraten. Selbst wenn der Streiter es gut mit ihm meinte, war das etwas, das zu wissen nur schaden konnte. Und so fuhr er fort, den Blick jetzt wieder auf irgendeinen unsichtbaren Punkt in der Luft gerichtet. „Und er braucht jedenfalls sein Pferd und seine Waffen, sonst wird es schwer für ihn … und zwei Mäntel gegen den Winter und etwas Proviant … von dem habe ich auch schon was.“
    Kein Wort auch über die Novizin. Vielleicht wusste man in Vengard sowieso darüber Bescheid, ansonsten würde es vermutlich auch niemanden besonders interessieren. Also blieb sie ungenannt – ihren Namen hatte Thorwyn ja sowieso vergessen.
    Geändert von Thorwyn (14.11.2010 um 22:52 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #92
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Zwei Mäntel? Also war Medin nicht allein und Bordan hatte da auch schon so eine Ahnung. Aber das war nicht wichtig. Wichtig war, dass Medin es heil aus der Stadt rausgeschafft hatte und nun Hilfe brauchte.
    „Das wird nicht leicht“, brummte Bordan und starrte an die dicken Holzbalken, die das Geschoss über ihnen trugen. „Einfach sein Zeug zusammenklauben und zum Stadttor rausbringen dürfte recht auffällig sein. Wir müssen das unauffälliger bewerkstelligen. Ja, ich werde dir helfen, obwohl ich hier schon fast zu den Verdächtigen zähle, was Sympathien mit Medin angeht. Aber so, wie du dich bis jetzt angestellt hast, wäre es vor allem gegenüber ihm fahrlässig, wenn ich dir nicht helfe.“ Aber das war gar nicht so ernst gemeint.
    „Ich weiß, wo seine Schwerter verwahrt werden. Eine kleine Kammer bei einer der Wachstuben hier in der Burg. Dort ranzukommen wird schwierig, aber ich werde mal sehen, was sich da machen lässt. Kümmere du dich in der Zeit um die Mäntel und noch ein bisschen mehr Proviant.“
    Er nestelte kurz an seinem Gürtel herum und löste ein kleines, klimperndes Säckchen, das er vor Thorwyn auf den Tisch legte.
    „Hier, die Mäntel sollen schließlich auch warm halten. Wenn du sie hast, komm wieder zum Stall. Ich bin tagsüber meistens irgendwo dort in der Nähe. Aber bring sie nicht mit, das wäre zu auffällig. Ich überlege mir derweil etwas wegen seiner Waffen.“

    Medin

  13. Beiträge anzeigen #93
    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    Damyen war nun bereits drei Tage lang in Vengard.
    Er saß gerade in seinem Zimmer im Hotel und polierte seine Laute. Am vorherigen Abend hatte er auf der Straße musiziert, um sich sein Abendessen und eine weitere Nacht im Hotel leisten zu können.
    Während er mit einem abgenutzten, von Politur durchtränkten Lumpen den Korpus des Instruments behandelte, machte er sich Gedanken über seine weiteren Schritte...

    Ich denke ich werde noch ein paar Tage hier bleiben, Geld lässt sich hier ja genug machen...die Einwohner hier haben eben Sinn für gute Musik.
    Allerdings sollte ich mich bald auf den Weg nach Nordmar machen, einer dieser Trunkenbolde in der Taverne hier um die Ecke erzählte mir ja von dieser Gilde..den "Clans des Nordens", welche von einem Mann namens Lee geleitet wird. Von ihm habe ich auch bereits einiges aufgeschnappt, jedoch wenig interessantes. Seine Prinzipien interessieren mich und auch wenn ich mich eigentlich keiner der Gemeinschaften hier anschließen wollte...ein paar Abenteuer könnte ich dort wohl erleben.


    Damyen legte den Lappen beiseite und buxierte seine Laute auf dem dafür vorgesehenen Ständer auf dem Schreibtisch. Er kramte in seinem Rucksack und holte eine billige Flasche Wein, einen einfachen Kelch und ein Päckchen mit Krautstängeln hervor.

    Allerdings müsste ich mir vorher noch ein bisschen Geld verdienen....oder auch "besorgen"... Und genug Proviant habe ich auch nichtmehr für solch einen weiten Marsch...

    Er schenkte sich ein wenig Wein in den Kelch ein, zündete den Krautstängel an der Öllampe auf dem Tisch an, trank einen Schluck und nahm einen tiefen Zug des leicht benebelnd wirkenden, warmen Rauchs, welchen er kurz darauf wieder aus seinen Lungen ausstieß.

    Vielleicht sollte ich vorher noch zu einem Schmied gehen und den Dolch noch einmal schleifen lassen. Mittlerweile ist er schon ziemlich abgestumpft.

    Damyen stand auf und öffnete das Fenster, damit der Rauch aus dem Zimmer entweichen konnte. Draußen regnete es leicht und er fand, dass es doch recht kühl draußen war.

    Wenn ich das schon als Kalt empfinde...verdammt, ich sollte mir auch noch einen neuen Mantel kaufen, das einzige was meiner bestenfalls noch abhält, sind ein paar Regentropfen, aber das war es dann auch. In Nordmar würde ich wohl schneller erfrieren, als ich gucken kann.

    Den aufgerauchten Krautstängel warf er aus dem Fenster. Er leerte seinen Kelch, trocknete ihn mit einem Tuch und packte seine Sachen wieder in den Rucksack. Danach legte er sich auf sein Bett, welches er schon in den vorherigen Nächten als unbequem empfunden hat. Dabei ging er in seinem Kopf durch, was er noch alles tun musste, bevor er weiter reisen konnte. Nachdem er damit fertig war, schloss Damyen die Augen.

    Ich habe noch einiges zu erledigen...aber sicherlich wird es eine tolle Reise. Und wenn ich Glück habe, wird mir unterwegs sogar nicht der Proviant ausgehen, mich ein Wolf zerreißen oder gar ein Ork meinen Schädel spalten...

    Er machte sich noch viele weitere Gedanken über das was p

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #94
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Nervös wartete Thorwyn in einer dunklen Ecke des Stalls. Keine Fackeln leuchteten hier, und nur wenig Tageslicht fiel herein, doch umso besser konnte er sich auch verbergen. Denn immer noch fürchtete er, an den Falschen geraten zu sein, auch wenn ihm das mittlerweile wesentlich unwahrscheinlicher erschien als am Tag zuvor. Dennoch konnte es jedenfalls nicht schaden, den anderen zuerst zu sehen, bevor er selbst gesehen wurde.
    Mit dem Geld des Paladins war es kein großes Problem gewesen, die von Medin gewünschten Mäntel zu besorgen. Aus grobem, dickem Stoff gefertigt, waren sie zweckmäßig und wärmespendend; mehr verlangte der ehemalige General sicher auch nicht. Zusammen mit dem Proviant lagen sie nun in einer Kammer irgendeiner Herberge, die Thorwyn für die vergangene Nacht aufgesucht hatte. Die Verpflegung würde wohl eine Weile reichen, auch wenn sie natürlich nicht ewig vorhalten würde. Irgendwie musste Medin dann zusehen, wie er an weitere Nahrung kam und wie er überhaupt den Winter überstand. Thorwyn beneidete ihn nicht um dieses Leben, das womöglich noch gefährlicher war als das eines Generals.
    Immer unruhiger werdend blickte er sich um, obwohl sich eigentlich niemand sonst in diesem Stall aufhalten konnte und er nur zu warten brauchte. Doch die Enge und die Dunkelheit vergrößerten seine Anspannung noch, auch wenn der ehemalige Sklave eigentlich wusste, dass hier in der Burg nichts passieren konnte. Und trotzdem zerrte die geradezu unheimliche Stille an seinen Nerven und erwies sich als eine echte Belastung.
    Tock … tock …
    Wütend schüttelte Thorwyn den Kopf. Er schien tatsächlich kurz davor zu sein, hier den Verstand zu verlieren. Bildete sich Dinge ein, die nicht da waren. Geräusche … Spitzhacken, die auf Fels schlugen. Ein Stöhnen. Scheiße, Scheiße, Scheiße, fluchte er innerlich und trat unruhig von einem Bein auf das andere. Schwer atmend schweifte sein Blick umher, versuchte, jede Ecke des Stalls auf einmal im Auge zu behalten. Es ist nur ein Stall! Nicht Faring … nicht die Mine, verdammt! Wann kommt er endlich?
    Thorwyn schloss die Augen und versuchte, sich zu beruhigen. Klar zu denken. Nicht der Panik nachzugeben, die noch in ihm wohnte, eine Folge der Gefangenschaft, die nicht nur seinen Körper gezeichnet hatte. Alte Ängste wurden in dieser dunklen, engen Umgebung wieder hervorgezerrt und nichts wünschte sich der ehemalige Sklave sehnlicher als die Ankunft dieses Paladins, damit er endlich von hier verschwinden konnte.
    Nur ein Stall …

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    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    Verdammt, war das teuer , dachte sich die Damien, während er seinen Geldbeutel mit dem stark dezimierten, klimpernden Inhalt weg packte und den frisch geschliffenen Dolch in die dafür vorgesehene, abgenutzte Lederhalterung an seinem Gürtel steckte.
    Er spazierte gemütlich durch die Gassen am Markt und suchte nach relativ günstig angebotenem Essen. Nach einiger Zeit wurde er fündig, an einem Stand voll mit Gemüse, frisch gebackenen Broten und rohem und gebratenem Fleisch. Auch Bier und Wein bot der Händler an diesem Stand an. Damyen suchte sich einige Waren aus.
    "Ich hätte gerne eine Flasche Wein, drei Flaschen Bier, einen Laib Brot und fünf Stücke von dem gebratenen Fleisch! Was soll das kosten?"
    "30 Goldstücke macht das!", antwortete der Händler.
    "30 Goldstücke? Dann habe ich aber nichtmehr genug für eine weitere Nacht im Hotel....", entgegnete der junge Abenteurer.
    "Na gut, ich mache dir ein Sonderangebot...allerdings nur, weil du mir wie ein vernünftiger Kerl vorkommst! Gib mir 25 Goldstücke, und die Waren gehören dir!", bot ihm der Händler an.
    "Ich danke euch! Hier habt ihr das Gold, zählt es doch noch einmal nach, ich bin mir nicht ganz sicher ob es genug ist.", schlug Damyen vor, nicht ganz ohne Hintergedanken.
    Der Händler nahm die Goldstücke entgegen und begann, sie zu zählen. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Damyen aus und steckte unauffällig einen Laib Brot unter seinen Mantel.
    "Gut, es sind genau 25 Goldstücke, hier hast du deine Ware."
    Der Händler überreichte Damyen die gewünschten Waren, die dieser sofort in seinen Rucksack steckte.
    "Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!"
    "Jaja, dir auch! Auf Bald!", antwortete der Händler.

    Damyen verließ den Stand in Richtung der Burg, die er schon gestern besichtigen wollte.

    Tut mir ja Leid für den Händler...aber von irgendwas muss ich nunmal überleben..., dachte er sich.

    Die Burg wirkte seltsam leer. Auch in der Kaserne waren nur ganz wenige Soldaten. Und im Stall schienen sich auch kaum Pferde zu befinden. Damyen wunderte sich was hier los war, jedoch sah er niemanden der ihm die Situation erklären konnte. Es fing langsam an leicht zu regnen. Er packte einen Krautstängel aus seinem Rucksack aus, nahm seine Laute zur Hand und setzte sich unter das kleine Vordach vor dem Stall. Hoffend, das irgendjemand hier in nächster Zeit vorbeikommen würde der ihm erklären könnte, was hier los ist, fing er an eine sanfte Melodie zu spielen. Währenddessen rauchte er langsam den Krautstängel.

    Komisches Städtchen ist das hier...aber es hat auch etwas schönes an sich...

  16. Beiträge anzeigen #96
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Noch einmal ließ Bordan den Blick über den Hof schweifen. Niemand war zu sehen. Die Wachen machten ihre Runde gerade woanders. Also betrat er den Stall, nicht ganz ohne die Erwartung, dass die Häscher Lotharios gleich aus einem Heuhaufen springen würden. Aber dem war nicht so. In einer hinteren, leeren Box wartete Thorwyn, der sich sichtlich unwohl zu fühlen schien.
    „Ganz ruhig“, begrüßte er ihn, als würde da kein Mensch, sondern ein Pferd stehen. „Bis jetzt läuft alles gut – zumindest bei mir. Die Schwerter habe ich in meinen Besitz gebracht.“
    Das war sogar einfacher gegangen, als er hatte erwarten können. Der Sergeant schuldete ihm noch einen Gefallen und schien auch nicht sehr erpicht darauf gewesen zu sein, die Waffen sorgsam zu bewachen. Das übrige hatten dann ein paar Münzen und ein versprochenes Bier in naher Zukunft getan, sodass die beiden Klingen nun in Bordans Kammer des Ordenshauses warteten.
    „Wie sieht es bei dir aus? Hast du alles besorgen können?“

    Medin

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn atmete auf, als Bordan erschien. Das Warten war zu einer echten Belastung geworden, mit der er selbst überhaupt nicht gerechnet hatte. Denn auch wenn er nie zu den Mutigsten gehört hatte, sollte es doch kein Problem sein, einfach eine Weile in einem Stall zu warten. Oder misstraute er dem Paladin so stark, dass er nach wie vor mit einem Verrat gerechnet hatte? Nein, das war es nicht. Der Grund für seine Nervosität lag tiefer.
    Tock … Tock. Tief hatten sich die Erlebnisse in Faring in den ehemaligen Sklaven eingegraben und schienen nur auf eine Gelegenheit gewartet zu haben, sich wieder seiner zu bemächtigen. Solange er von seinen Freunden begleitet worden war und sich in Sicherheit, in der Nähe seiner Familie befunden hatte, war es ihm gelungen, die düsteren Erinnerungen weitgehend auszusperren – zumindest außerhalb seiner Träume. Jetzt aber verfolgten sie ihn sogar in die Wirklichkeit; wie würde er wohl reagieren, wenn er wieder einmal eine Mine von innen sah? Resigniert schüttelte Thorwyn die Gänsehaut ab, die sich auf seinem Rücken breitgemacht hatte und trat näher an den Paladin heran.
    „Ja, Herr, ich habe die Sachen“, erwiderte er, während er sich wieder seinem Auftrag zu widmen versuchte. Seinen Ängsten musste er sich später stellen. „Also, nicht hier, aber … in der Stadt. Und Ihr … Ihr habt die Schwerter?“ Beinahe hätte Thorwyn gelächelt. Hatte er doch einmal Glück. Auch wenn dieses Glück eigentlich nur Medin zugute kommen würde … Doch die Umstände, die ihn mit dem ehemaligen General zusammengeführt hatten, bedeuteten auch Leben und Freiheit. Und so hatte er doch keinen Grund, sich zu beschweren. „Dann, ähm, muss ich alles nur noch aus der Stadt schaffen? Aber geht das auch … mit den Torwachen?“

  18. Beiträge anzeigen #98
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    „Die Torwachen kriegst du schon rum“, versuchte Bordan zuversichtlich zu klingen. „Du musst nur ein paar Dinge beachten. Am besten wäre es, wenn du ganz selbstbewusst auf Parceval hinaus reitest. Du kannst ihn aber auch führen. Wenn die Wachen fragen, hast du einen Auftrag in Ardea oder Kap Dun zu erfüllen. Für Paladin Bordan. Achte nur darauf, dass die Schwerter nicht all zu auffällig sind. Ich werde sie noch in eine Decke wickeln. Und warte mindestens einen Wachwechsel, bis du ohne Pferd wieder zurück kommst … am besten auch durch ein anderes Tor. Dann dürfte es keine Schwierigkeiten geben.“
    Der Paladin blickte zur Seite ein paar Boxen weiter, wo Parceval gemütlich etwas Heu vor sich hin fraß und es sich gut gehen ließ. Damit würde es bald vorbei sein. Das treue Pferd wurde nun gebraucht.
    „Ich werde ihn dir morgen früh zur Markttränke bringen“, sprach er mit Blick auf Parceval. „Gesattelt, mit den Schwertern. Dann überlasse ich ihn dir. Und komm nicht zu spät.“
    Damit verabschiedete er sich von Thorwyn und verließ etwas eiliger als sonst den Stall. Ein kurzer Blick zur Seite. Nur ein armer Schlucker, der unter dem Vordach seine Laute spielte, die vom Regen nahezu vollständig übertönt wurde – und rauchte.
    „Hier beim Stall wird nicht geraucht“, brummte Bordan, bevor er sich zurück zum Ordenshaus begab.

    Medin

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Thara ben Nathan legte seinen Bogen zur Seite und fing sorgsam an, seine Pfeife zu stopfen.
    “Den letzten Schuss habe ich vollkommen versiebt. Ich sollte mal wieder auf Jagd gehen und
    öfter üben, nicht dass ich das Bogenschießen verlerne. Und das als Bogner!“

    Er lachte über seinen eigenen Witz und Coryl, sein sandfarbener Vogel schnappte mit dem Schnabel
    nach seinem Ärmel und zog daran. Der Bogenschütze entzündete seine Pfeife und fing an, seinen
    treuen Begleiter zu streicheln, dabei gab er ihm ab und zu ein Stückchen Fleisch, das der Vogel nur
    zu gerne und nur zu schnell hinunter schlang.


    Nach einiger Zeit ergriff Thara wieder seinen Bogen und stellte sich in Position. Die Zielscheibe
    war etwa fünfzig Schritt entfernt, ein leichtes Spiel für den Meisterschützen. Zumindest war es das
    früher gewesen, jetzt wollte er sich selbst beweisen, dass es das heute noch war. Schließlich hatte
    er schon einen heranstürmenden Ork mit Pfeil und Bogen erledigt, da war ein stehendes, ruhiges
    Ziel doch ein Kinderspiel.


    Der Bogner zog einen Pfeil mit einer geraden, einfachen Spitze aus seinem Köcher, der an seinem
    Gürtel baumelte. Diese Pfeile nahm er immer zum üben, da sie sich leicht wieder aus den Zielen
    ziehen ließen, auch wenn sie nicht ganz die Flugeigenschaften seiner üblichen Pfeile hatten, die mit
    Widerhaken und Löchern für brennbares Material versehen waren.
    Thara legte den Pfeil auf die Sehne und zog den Bogen ein wenig mit seinen Fingern an. Langsam
    und tief zog er die Luft ein, atmete aus und hielt in der Mitte des Luftstromes an. Der Bogen
    bewegte sich schnell nach oben, das Holz nahm die Kraft auf, die Thara in den Zug setzte, dann
    zielte er nur für einen winzigen Moment und schon zerschnitt der Pfeil die Luft wie ein scharfes
    Messer das Fleisch eines Snappers. Nur einen Augenblick später bohrte sich der Pfeil schon direkt
    in die rote Mitte des Ziels.


    Der geglückte Schuss versetzte den Schützen in eine geradezu euphorische Stimmung, dann setzte
    er wieder einen Pfeil an, um seine alte Kunstfertigkeit wieder voll zu erlangen.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    Murrend drückte Damyen den Krautstängel auf dem Steinboden aus und steckte den Stummel in die Tasche seines Mantels.

    "Warum denn so unfreundlich?", rief Damyen dem Paladin hinterher, dieser jedoch antwortete nicht, eilte stattdessen davon.

    ...Paladine...die konnte ich ja noch nie ausstehen..., dachte sich der Wandersmann mit der Laute auf dem Schoß. Nunja, ich sollte mich sowieso langsam mal wieder zurück zum Hotel begeben. Es ist einfach viel zu kalt heute Nacht!

    Wenige Minuten später befand er sich auch schon auf dem Weg durch die Gassen, die von Fackeln erhellt wurden.
    Scheiß Unwetter...scheiß Kälte...scheiß Jahreszeit!

    Als er endlich in seinem warmen Hotelzimmer angekommen war, legte er seinen Rucksack und die Tasche mit der Laute in eine Ecke des Raumes und warf seinen vom Regen durchnässten Mantel auf den Boden. Nachdem er sich ein wenig mit einem Tuch abgetrocknet hatte, legte er sich in das Bett, deckte sich sorgfältig zu und machte sich wieder Gedanken über seine bevorstehende Reise.

    Ich sollte einen Gefährten finden, um nach Nordmar zu reisen...alleine wäre das reiner Selbstmord!
    Dass ihm diese Idee erst so spät kam, machte ihn wütend. Es war doch so offensichtlich, dass er, als einfacher Bürger, es wohl niemals lebend in den kalten Norden schaffen würde.

    Das bedeutet dann wohl, dass ich meiner Liste einen weiteren Punkt hinzufügen muss...einen Gefährten finden...Ich hoffe, dass mir das Schicksal ausnahmsweise mal gut mitspielt...

    Damyen lag noch einige Zeit so da, in seine warme Decke eingehüllt und überlegte, wie und wo er wohl jemanden auftreiben könnte, der zufälligerweise auch nach Nordmar will. Dieser Gedanke hielt ihn vom Schlafen ab und er bemerkte, was für einen riesigen Fehler er bei seiner Planung gemacht hatte.

    Dennoch schaffte es die Müdigkeit irgendwie, nach ein paar Stunden, ihn zu übermannen.

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