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"Meinten nicht alle die kämen erst im Frühjahr?", fragte Herc. Er und Jul hatten am Himmel aufgeregte Vogelschwärme gesehen und waren dann von Berias äußersten Rand in Richtung Straße geeilt oder mehr dahin, von wo sie wussten dass sie die Rebellen dort irgendwo sich versteckten. Waldvölkler blieben dem Gebiet in der Regel fern, zu nah war das Rebellenpack und war vielzähliger als sie selbst. Wie sie sich da oben versorgten konnten sie sich zwar nicht erklären aber es war eben so.
"Meinten sie...aber scheinbar ziehen sie noch vor dem Winter in den Krieg.", meinte Jul der Pirscher unter ihnen.
"Gefällt uns das?", fragte der Wächter.
"Nein...niemanden. Damit kriegen wir genau das was wir befürchteten. Königstreue in Zentralmyrtana und die Orkschlacht tobt noch...schöne Scheiße. Wo war dieser Chris bei den Sitzungen da oben? Los wir gehen. Beria muss davon erfahren, dass Vengard mobil macht und bald vor Montera ist.", meinte der Pirscher und eilte los.
ornlu
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Die Frau verschwand wieder im Gebüsch, sodass Albertus über ihre Worte nachdenken konnte: "Barbierin war sie also, soso würde bestimmt nicht schade so jemanden in der Einheit zu haben."
Nach einiger Zeit kam Florence wieder aus dem Gebüsch und zeigte sich voller Stolz in der neuen Rüstung. "Sieht gut au", sagte Albertus. Die junge Frau bedankte sich und die 2 gingen wieder nach vorne wo auch Stephano noch stand. Kaum waren die 2 vorne angekommen fuhr der Konvoi auch schon wieder los und Albertus zog wieder am Karren. "Florence, ihr braucht nicht ziehen, wenn ihr nicht wollt! Wir schaffen das auch schon so. So könnt ihr auch mehr auf euer Fachgebiet konzentrieren. Wenn ihr aber wollt, könnt ihr auch gerne mitziehen. Liegt an euch", sagte Albertus mit angestrengter stimme und zwinkerte der jungen Frau zu. "Wenn wir ein Zeltlager errichtet haben, darf ich euch dann auf was zu Essen einladen?", sagte Albertus, ohne nachzudenken. Er konnte nicht fassen, was für Worte da plötzlich über seine Lippen huschten. Da es jetzt eh zu spät war noch was zu ändern, wartete er gespannt ab.
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Die große Schlacht - vor den Toren Monteras
Proya war amüsiert davon, dass P'at'ish dachte, er hätte sie mit ihrem Kosenamen beleidigt. Er hatte also Repsket vor ihr – das war gut.
„Ich nicht gewusst, dass Eiswölfin sein bekannt. Haben tragen in Herzen.“
Das stetige Grinsen entfachte immer mehr das Gefühl in ihr, dass es falsch war. Es hatte nicht Freude zur Mutter und nicht Überheblichkeit zum Vater. Es wirkte wie ein Maske.
„Du haben viele Gesicher, Orak“, meinte die angehende Schamanin vielsagend.
Sie rief einer Wache zu, die in einiger Entfernung an einer Feuerstelle stand und erkundigte sich bei ihr, wo sie zum Warenlager kommen würde.
„Noch gibt es keins, Orak. Wenn wir nicht bald eins einrichten werden wir alle vor die Warge gehen, während der Bastard hinter seinen Mauern genüsslich Morrablut trinkt.“
Es waren beschissene Bedingungen und doch schuf sich die Eiswölfin angenehmere Ausgangspunkte. Während sie durch das noch provisorische Lager vor den Toren Monteras schritt, sammelte sie einige Orkkrieger ein, die in diesem Moment Kraft sammelten oder einfach unbrauchbar für die derzeitige Situation waren. Bewusst nahm sie keine Sölnder als Hilfen.
Für gewöhnlich war sie nicht befugt, andere Orks zu befehligen und doch halfen ihr diese Krieger bereitwillig, denn ihr Charme schien Autorität abzulösen.
Während ihre Anweisungen befolgt wurden, wandte sie sich wieder P'at'ish zu, der bisher bei ihr geblieben war und es stand noch eine Frage seinerseits offen.
„Du nicht werden bearbeiten Leichen. Dürfen wählen, was du bekomme zu essen. Tote Morra sein gut für Orkkrieger, aber vielleicht nicht gut für Menschen – ich nicht weiß. Wenn du wollen, du können haben gutes Fleisch von Soldat oder Stück fettes Molerat. Du müssen sein Ork oder Morra!“, forderte sie den Schwarzhaarigen auf, von dem sie hoffte, dass er sie so verstand, wie sie es vermitteln wollte.
Geändert von Proya Anuot (07.11.2010 um 15:54 Uhr)
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Mit einem erschöpften Seufzen schlug Faren die Plane am Eingang seines Zeltes zur Seite, im gesamten Lager herrschte ein hektisches Treiben während die Sklaven und niederen Arbeiter damit beschäftigt waren die Zeltstadt abzubauen und weiter in Richtung Montera zu karren und auch für ihn und Keala war es höchste Zeit aufzubrechen. »Kea steh auf ...«, sagte der Hüne und strich der Schwarzhaarigen zärtlich einige Strähnen aus dem Gesicht. »Ich muss los, Calintz finden und danach Brosh dar Urkma Bericht erstatten. Und du ... kommst mit!«
»Aber ...«, setzte die Söldnerin mit überraschter Miene zu einer Erwiderung an. »Kein aber, ich werde dich in diesem Zustand garantiert nicht allein lassen. Außerdem brauche ich jemand der die Rolle meines linken Auges ersetzt, sonst könnte es Stunden dauern bevor ich diese kleine, weißhaarige Ratte in dem Getümmel da draußen finde.«, brummte der Söldnerführer und drückte ihr eine behelfsmäßige Krücke in die Hand, die er aus dem Schaft einer zerbrochenen Hellebarde geschnitzt hatte. »Ich mag zwar nur noch ein Auge haben, aber das heißt noch lange nicht das ich hier einfach rumsitzen und mit ansehen werde, wie Thorus dieser schwarze Aasgeier sich mit meinen Lorbeeren schmückt.«, fügte Faren mit entschlossenem Tonfall hinzu, und schob die noch immer recht überrumpelt wirkende Keala aus dem Zelt.
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Oder doch so wieder jeder andere Mann?
Als sie Albertus ihren passenden Waffenrock gezeigt hatte, schritten sie beide wieder nach vorne zum Karren. Der Konvoi zog mittlerweile weiter und der Schmied bot ihr, wie ein Gentleman – oder jemand, der einem an die Wäsche wollte – an, nicht ziehen zu müssen.
„Auch wenn ich das Angebot zu schätzen weiß“, meinte Florence, rückte ihren Schild auf ihrem Rücken zurück und machte sich auch daran, den Karren zu ziehen, „so möchte ich keine Sonderbehandlung haben. Ich mag nicht so stark sein, wie ihr, aber ganz schwach bin ich auch nicht.“
Die anschließende Frage des Schmieds traf sie etwas unvorbereitet und sorgte im ersten Moment für Zorn. Es war klar, dass ich direkt wieder eine solche Einladung bekomme. Es ist immer das gleiche. Einzig die doch höfliche Art kann ich ihm zu Gute halten.
Sie musterte Albertus, als sie über eine passende Antwort nachdachte.
„Nun, das ist ein Angebot, auf welches ich normalerweise nicht eingehe“, meinte Florence nach einem Moment. „Aber ihr habt mir einen passenden Waffenrock besorgt und dafür möchte ich mich erkenntlich zeigen.“ Möchte ich das wirklich? Ich möchte ihm auch nicht zu viele Hoffnungen machen. „Also ja, wir können gerne gemeinsam etwas essen. Ich kenne ansonsten auch niemanden hier, da wäre es schön, zumindest die anderen Soldaten meines Bataillons kennen zu lernen.“
Hoffentlich klar genug.
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Tyrael lief wieder gen Myrtana. Es kam ihm ziemlich komisch vor, dass sie den selben Weg wieder zurück nahmen, waren sie doch gerade erst angekommen. Aber insgeheim war ihm das auch recht, er mochte die Wüste nicht. Überall nur Sand, Ruinen, bescheuerte Händler und der vor Nostalgie platzende Leriso. Nein, darauf hatte er innosdankend verzichtet. Eigentlich wollte er die Wüste nie betreten, doch Leriso hatte von ihr geschwärmt und Tyrael wusste nicht wohin. Doch das hatte nun glücklicherweise ein Ende.
Ihr neuer Begleiter schien zu wissen, wohin sie gehen könnten. Tyrael beobachtete ihn schon länger, er war wenig redselig, hielt sich bedeckt, aber war zielstrebig. Mit ihm war sich Tyrael sicher, dass er ein Ziel erreichen würde, wie zum Beispiel eine Basis der Königsgetreuen. Das würde Leriso bestimmt nicht freuen und früher oder später würde er sicher wegen Verrat gehängt werden, aber das war Tyrael egal. Eigentlich freute er sich schon auf den Tag, wo dies passieren würde.
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Albertus war verwundert, als sie zusagte, normaler weise war das nicht der Fall, weil alle gleich dachten, dass er ihnen an die Wäsche wollte, doch das stimmt nicht. So einer war er nicht - seine einzige Braut war sein Schwert wie es sich für einen Soldaten gehört.
"Jetzt echt? Das hätte ich mir nicht denken können. Durch meine Narbe am Arm und am Kopf denken viele immer gleich ich wär einer dieser Bösen, aber so ist es nicht. Ich möchte lediglich höflich sein. Ich verlange auch nichts von dir dafür. Ich wollte einfach nur mal ein paar Kontakte Knüpfen." murmelte Albertus leise und erstaunt, zu gleich aber auch etwas traurig, dass die Meisten immer nur das Schlimmste von ihm dachten.
"Ich werde mich mal bei Sir Ulrich melden und fragen, ob es für mich eine stelle, als Schmied oder so gibt. Wenn du willst, kann ich auch mal für dich Nachfragen was hältst du davon?"
Immer noch sichtlich erstaunt wandte sich Albertus wieder mit Vollerkraft dem Karren zu den sie gerade einen kleinen Hügel hochziehen mussten, die Matschwege und Schlaglöcher machten es nicht gerade einfacher den, ohne hin schon schweren Karren den Hügel hinauf zu bekommen.
"Danke nach mal, dass du, was mit mir essen willst. Das weiß ich sehr zu schätzen", dankte Albertus noch mal der junge Frau.
Geändert von Albertus (06.11.2010 um 18:47 Uhr)
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Bartimäus hatte Athrons Erklärung genau gelauscht und seine Handgriffe aufmerksam beobachtet. Dann war er an der Reihe es selbst zu versuchen. Bewusste suchte er sich zuerst die dickeren und längeren Ruten aus um sie zu bearbeiten. Wenn er seinen Fehler oder einen zu groben Schnitt machte, könnte er ihn durch einen weiteren Schnitt ausbessern, aber irgendwann würde der Pfeil dann zu dünn werden und so hatte er bei den dickeren Exemplaren einen größeren Spielraum.
Zuerst achtete er hauptsächlich darauf die Rinde herunterzuschälen ehe er die dadurch entstandenen Kanten versuchte abzurunden. Der Zeitaufwand war um einiges größer, als wie es der Waldläufer ihm vorgemacht hatte, aber das würde mit ausreichend Übung besser werden. Er hatte auch das Gefühl, dass er zu viel Holz wegschnitt, was bei dünneren Zweigen dazu führen würde, dass man sie nicht mehr verwenden konnte.
Eine Rute nach der anderen nahm er in die Hand und versuchte den Pfeil jedes Mal ein bisschen besser hinzubekommen. Nur sehr selten machte er einen so schwerwiegenden Fehler, dass das Holz unbrauchbar wurde.
Als langsam nur noch die dünneren Holzstücke übrig waren, hatte er schon genügen Erfahrung gesammelt auch mit diesen zu Recht zu kommen.
Natürlich waren seine Pfeile nicht perfekt und sein handwerkliches Geschick konnte noch gesteigert werden, doch fürs erste würde es reichen.
"Und wie setzt man jetzt die Pfeilspitzen und Federn drauf?" wandte er sich schließlich an seinen Lehrmeister.
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Oh, sind sie schwer zu unterscheiden: Die Männer, die einem nur an die Wäsche wollten und dann diejenigen, die es ernst meinten. Als sie noch in Khorinis war, wäre sie so naiv gewesen, seine Worte für bare Münze zu nehmen. Doch im Laufe der Jahre hatte sie gemerkt, dass es so manch einer nicht allzu ernst nahm mit dem,w as er sagte.
Ich möchte ihn nicht direkt verurteilen. Er scheint nett zu sein, jemand, den ich in der Schlacht an meiner Seite wissen und dadurch auch besser kennen möchte. Aber ich werde trotzdem achtsam sein. Aber zumindest sein Wechsel vom erhabenen euch zu du scheint ehrlich zu sein.
„Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken“, antwortete sie sogleich freundlich. „Ich möchte auch Kontakte knüpfen, vor allem mit möglichst vielen aus meinem Bataillon. Wir werden sicherlich gemeinsam auf dem Schlachtfeld stehen und da möchte ich wissen, wer meine Seite schützt. Oder wem ich helfen mag und wem nicht“, meinte sie scherzhaft.
Es war die richtige Wahl, mich dem Heer anzuschließen. Auch wenn ich erst wenige Personen kenne, so fühle ich mich bereits zugehöriger als in den letzten Jahren zusammen. Das könnte wirklich funktionieren – sollte ich denn den kommenden Krieg überleben. Da bin ich mir noch nicht so sicher. Behüte mich, Schläfer? Oder Innos? Überhaupt wer, dessen Existenz ich mir nicht sicher sein kann?
„Ich denke, ich werde mir erst einmal das Heer anschauen und weiter den Karren ziehen, bevor ich um eine andere Aufgabe bitte“, kam es von ihr. „Sobald das Zeltlager steht, kann ich auch mal beim Lazarett erscheinen, vielleicht hat man direkt eine Aufgabe für mich. Solch ein anstrengender Marsch wird sicherlich nicht allen bekommen.“
Genau in diesem Moment wischte sie sich den Schweiß von der Stirn. Das Ziehen des Karrens war wahrlich keine einfache Aufgabe – aber sie wollte sich nicht beschweren. Dafür, dass es derzeit nicht in Strömen regnete, war sie bereits froh. Da war ein wenig Arbeit gar nicht so schlimm.
„Ich glaube nicht, dass es etwas Großartiges zu essen geben wird, oder? Aber das sehen wir ja später.“
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Mühsam schlepte Kano den Karren weiter .Schon oft fragte er sich wenn Montere endlich ,gleichzeitig fürchtete er sich vor dem Moment . Waren sie bereit ? Würden sie siegen? Oder würden sie flüchten müssen .
Kano schüttelte seine Gedanken ab . Er schaute mit seine roten Augen zu den anderen hinüber .Alle waren mit sich selbst beschaftigt,führten gespräche oder zoge ebfals Karren .Das Wetter war auch nicht besser .
Machmal sang Kano vor sich hin oder summte vor sich hin.
Dabei dachte Kano immer an eine Siegesmelodie oder eben Marschmelodie .
Manche stimmten mit ihn für ne kurze Zeit ein oder warfen einen gehässigten Blick zu ,immer worauf Kano verstummte .Kano seufzte Dass geht alles so schnell .
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Den ganzen Tag war sie gelaufen, ihre Füße fühlten sich wundt an und sie fror. Es war schon lange dunkel, sie hatten aufgeschlossen zu einem Teil des Heeres, was man wohl Fußvolk nannte. Gut, dass die wichtigeren Persönlichkeiten weiter vorn ritten, somit konnte sie sicher sein, Hiroga nicht über den Weg zu laufen.
Sie hatte geschwiegen, kaum gesprochen, war in Gedanken versunken. Trotz ihres Vorhabens war sie innerlich immer noch in Vengard, spielte immer und immer wieder den Abschied durch und ließ sich immer und immer seine wunderbaren Worte durch den Kopf gehen. Ihr wurde klar, dass die Erinnerungen an ihn nachwirkten und sie einen Schritt nach den anderen tun ließen. Er hatte sie nicht freiwillig verlassen, nun betete sie, dass das Schicksal gnädig sei. Doch da war immer noch Wärme in ihrem Herz, unter dem Schmerz und der Gewissheit, dass es Krieg war, was ihnen bevorstand. Das leise Flüstern und die stillen Tränen ließen sie weiter atmen, dem Druck standhalten. Vielleicht hatte sie die Chance, sich zu überzeugen, dass es ihm gut ging, dass er überlebte, vielleicht konnte sie so ohne ihn vorangehen.
Sie sah sein Lächeln in der Dunkelheit vor sich, sie würde es gut in sich einschließen und ganz nah an ihrem Herzen behalten. Und ihn bis ans Ende der Zeit lieben.
Der kalte Wind sorgte für eine Dauergänsehaut, sie fragte sich, ob sie nicht vielleicht in einem Gefecht sondern eher an einer Grippe eingehen würde.
Da war ein Karren, der auf einmal ihre Aufmerksamkeit erregte, noch mehr aber die Gestalt, die sie so oft in der Dunkelheit gesehen hatte, dass sie ihn nun einmal mehr erkannte.
Sie blickte sich um, Grimbar war verschwunden, hatte sie ihn etwa schon verloren? Was für ein Schlamassel. War sie hier wirklich an der richtigen Stelle?
Sie wollte nach vorn zu Albertus treten, auf ihrem Gesicht spiegelte sich der Ausdruck von Verwirrung wieder. War das die Einheit, von der er gesprochen hatte? Grimbar hatte doch gesagt, sie solle zusehen, wo sie mit anpacken konnte. Ein Name kam ihr in den Sinn. Da lief ein Mann, ihn konnte sie am besten ansprechen.
"Entschuldigt bitte, ich suche einen Mann namens Stephano, wisst Ihr, wo ich ihn finden kann?"
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Viele Gesichter? Azil sah der Orkin einen Moment in die Augen, sah dann weg, sein Grinsen wurde etwas kleiner, als er über diese Worte nachdachte. Ja, vielleicht stimmte das ja. Vielleicht hatte er viele Masken, die er je nach Situation aufsetzte, um sich anders verhalten zu können. Nein, das war nicht ganz richtig so: Um jemand anderes zu sein. Hier verhielt er sich anders - hier, an der Seite der Eiswölfin - verhielt er sich anders, als wenn er mit Calintz sprach, oder Faren, Keala oder Ravenne. Für jeden dieser Personen hatte er ein bestimmtes Gesicht - sie ähnelten sich alle, ja, aber so sah es prinzipiell aus: Jeder Mensch schuf für jede Begegnung eine neue Maske, die er sich beizeiten aufsetzte. Nur blieb irgendwann dann die Frage: Wer war der richtige Azil? Welche all dieser Gesichter stellte Azil - den Echten - überhaupt noch dar? War es die Summe all der Masken, oder war es nichts weiter als eine Nichtigkeit, ein Nichts, gab es Azil vielleicht überhaupt nicht mehr? Nur noch die Masken, und eine leere Hülle.
Grinsend hatte der junge Mann zugesehen, wie die Orks, die Proya einsammelte, sich nicht einmal um ihn kümmerten, sondern praktisch ziemlich bezaubert aussahen, um es so auszudrücken. Sie taten alles, was ihnen die Eiswölfin befahl, und irgenwie sah die Orkin irgendwie... befriedigt aus dabei. So, als würde es ihr bis zu einem gewissen Grad Spaß machen, die Grünhäute herumzuscheuchen.
"Ich denke, ich nehme Moleratfleisch, wenn's recht ist, Eiswölfin.", meinte er nach reiflicher Überlegung. Er hatte erst einmal überlegen müssen, was sie gemeint hatte. "Ich möchte keinen Menschen essen. Das ist, als würdest du einen deiner Brüder verspeisen.", meinte er, hoffte, das es die Wölfin nicht beleidigte oder etwas in der Art. Er kannte sich nicht groß mit Orks aus. Vielleicht konnte sie ihm ja mehr über ihre Rasse erzählen.
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"Ihr steht direkt vor ihm", Stephano grinste müde.
Immer noch hatten sie keine Rast eingelegt. Es war nur gut, dass sie nun ein paar Leute zu viele waren in seiner Einheit, so konnten sich die Soldaten beim ziehen der Karren abwechseln, wenn auch nicht oft. Die rot haarige junge Frau vor ihm, die nach ihm gesucht hatte und zufällig fündig geworden war, schaute ihn von unten her an. Er musterte sie, wie jeden Fremden eingehend. Sie schien nicht so eine Kämpfernatur, wie diese Florence, zu sein, welche, zu Stephano´s Erstaunen blenden, so schien es, mit den anderen seiner Einheit auskam.
"Darf ich fragen, was ihr hier wollt?", der alte Hauptmann bemerkte, dass die Fremde keinen Waffenrock des Königs trug.
Aber welcher Rekrut tat das auch? Jeden Neuling hatten sie bis jetzt einen Waffenrock geben müssen, so gut, wie Stephano immer dachte, war das System der Armee wohl doch nicht, Leute die wild zwangsrekrutieren, den Rekruten, mehr oder weniger aber nicht rekrutieren, ihn nirgendwo registrieren ließen, ihm keine Waffe gaben und und und Stephano seuftze und wie immer blieb die Arbeit dann an Leuten, wie ihn hängen, die sich strikt an die Regeln hielten.
Andrim
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Was für ein Zufall.
Er war weitaus älter, wirkte aber nicht minder müde von den erst kurz anhaltenden Strapazen der Reise.
"Ich habe von Alberuts von Eurer Einheit gehört", begann sie zu erzählen. "Um ehrlich zu sein, suche ich etwas, womit ich helfen kann. Kämpfen kann ich noch nicht, ich habe gerademal gelernt, ein Schwert zu halten und ein paar Hiebe zu verteilen."
Sie deutete auf das Schwert, welches sie bei sich trug. Auch Stephano hatte eine Waffe bei sich, er trug sie an einem Gürtel. Eine Einnerung durchflutete sie, doch jetzt war nicht die Zeit, für vergangene Bilder. Sie musste sie verdrängen und für später aufheben, für einsame Stunden in der Nacht.
"Vielleicht kann ich Euch irgendwie anderweitig unterstützen? Ich habe schon in Vengard Rekruten versorgt, vielleicht braucht Ihr noch jemanden, der einen Kochlöffel schwingen kann?" schlug sie schließlich vor.
Sie hoffte, dass der Mann zusagen würde, sie brauchte etwas, um sich von grimbar unterweisen zu lassen und etwas, was sie ablenkte. Eine Aufgabe und einen Platz, der ihr das Gefühl vermittelten, in diesem Haufen voller Männer eine Stelle zu haben.
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"Nuja du brachst nicht wirklich kämpfen können um mit kämpfen zu müssen, das klingt grausam, aber so sind Zeiten des Krieges und der Zwangsrekrutieren. Und zu der Sache Köchin, gerne, eine Köchin könnte unsre Einheit bestimmt gut vertragen", meinte Stephano und dachte an die Sachen die sie zum Beispiel bei der Schlacht um Kap Dun aufgetischt bekamen. Ekliges Zeug, das oft mehr an Müll als an Essen erinnerte.
Wie schon so oft an diesem Tag holte der Hauptmann das Pergament aus seiner Tasche, auf welchen alle Mitglieder seiner Einheit aufgelistet sind und fragte nachdem Namen der Frau vor ihm.
"Freiya", war die Antwort. Freiya.... schrieb Stephano mit seinem Kohlestift auf das Blatt, welches nun voll war. "Uch unsre Einheit ist voll, wenn noch mehr Leute kommen, dann muss ich mir was überlegen. Stephano´s Stimmung stieg.
Seine Einheit war komplett!
"Jeder Soldat muss einen Eid ablegen, also Freiya schwörst du dem König zu dienen, jeden seiner Befehle zu seiner Zufriedenheit auszuführen, für ihn zu kämpfen, und im Falle der Fälle im Kamf gegen die Gegner des Reiches zu fallen, für Innos, für den König, im Sinne eines freien Myrtanas?", fragte Stephano wie so oft in den letzten Tagen mit feierlicher Stimme.
Andrim
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Monterabelagerung
Mit einkehrender Nacht offenbarte sich ein schauriges Bild in und über Montera. Feuer dass den Ort erhellte. Schreie vieler die dort in Montera Haus und Hof verloren oder Kommandos brüllten. Donnern von Felsbrocken die das Mauerwerk, wie der Schmiedehammer das glühende Eisen, bearbeiteten und Kriegstrmmeln der Faringer die mit ihren Rammböcken bald soweit waren.
Wer dort drin war, wollte sicherlich raus. Doch wer raus kam, fand den Tod so lange Kan sich nicht ergab - solange Montera sich nicht ergab.
Tat'ank'Ka war in dieser Nacht Jäger. Der Schwarzork war wie die Nacht und lag seit Dämmerung an selber Stelle hinter Felsruinen. Gefährlich war sein Weg dahin gewesen, er hatte abgewartet, beobachtet und die Chance genutzt, als zwei Einschläge in Montera die Augen der Wachenden ablenkten.
Nun kam er hervor und seine Armbrust war gespannt. Jene an den Zinnen sah er in diesem Belagerungslärm. Er sah zu gut ihre Konturen, während im Hintergrund Flammen sich gen Himmel streckten oder die Glut der Ruinen genug Licht bot.
Die Orkarmbrust legte er auf der Ruinenmauer ab, hockte und beobachtete was an den Zinnen so alles geschah. Da liefen Schützen entlang, da wurder Wassereimer in Löschketten weitergereicht, da wurden Befehle erteilt. Befehle - man erkannte sie anhand der Gesten. Hören war nicht möglich. Das erste Ziel war ausgemacht. Ein Ork mit Umhang, ein hochgestellter Ork. Mit geballter Faust gab er Kommandos, zeigte in die Richtung wohin das Feuer eröffnet werden sollte.
Tat'ank'Kas zielendes Auge fokussierte das Ziel, das Mündungsende seiner Armbrust richtete er noch einmal leicht nach links aus und befand, dass es nun richtig war. Dann wartete er, bis sich wieder der Arm seines Zieles hob. Momente vergingen in denen er flach und konzentriert atmete, die Umgebungsgeräusche ausklingen ließ und dann den Abzug betätigte.
Schnalzend jagte die dicke Sehne vor, entließ den simplen Bolzen und traf. Die geschlossene Faust wurde zur offenen Pranke und sank wie der tote Körper zu Boden.
Rasch zog Tat'ank'Ka seine Armbrust zurück und versteckte sich wieder hinter Mauerwerk und der Dunkelheit. Fackeln wurden in seine Richtung geworfen, Schützen postierten sich unter neuen Kommandos, doch ruhten die Sehnen da sich kein Ziel zeigte. Tat'ank'Ka wartete. Er hatte Zeit - sie nicht.
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So also schloss sich der Kreis. Sie diente Innos, nun würde sie dem König dienen, der in seinem Namen kämpfte. Es war ihr ein wenig fremd, diese Worte zu sprechen, aber letztendlich war ein Eid doch das, was ihren Willen besiegelte. Jeder der Männer, denen sie bisher begegnet war und die im Dienste des Königs standen, hatten diese Worte sicherlich sprechen müssen. Es war von daher nicht so schwer, wie es wohl vor Monaten noch gewesen wäre, den Eid zu leisten. Zumal sie eigentlich Grimbar ähnliches gesagt hatte.
"Ich schwöre, Innos zu dienen und all denen, die er in seinem Namen kämpfen lässt. So will ich allen Befehlen des Königs folgen, mein Bestes geben, damit wir am Ende siegreich aus diesem Kreig hervorgehen werden. Sollte ich fallen, dann werde ich es in Innos' Namen tun."
Und im Namens des einen Ritters....
"Ich danke Euch", sagte sie schließlich. Ihr Stimme hatte nicht ganz so fest geklungen, wie die seine, denn Bilder von blutdurchtränkten Boden stiegen vor ihrem inneren Auge auf. Hoffentlich das der Feinde und nicht das der Menschen, die nun um sie herum liefen oder vielleicht an der vorderen Front des Heeres mitritten.
"Möge Innos' Licht uns alle leiten und er uns noch genug Zeit auf dieser Erde gönnen", murmelte sie, nicht wissend, ob der Mann neben ihr verstand, was sie gesagt hatte.
"Kann ich irgendetwas tun?" fragte sie schließlich.
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"JA, du kannst", meinte Stephano, "Du hast bereits erwähnt, dass du Albertus kennst, er ist der Schmied meiner Einheit, die drei Wagen vor uns, werden von Leuten aus meiner Einheit gezogen, die anderen Soldaten und Karren gehören zu anderen Einheiten, also an einen dieser drei Karren zieht Albertus mit, such ihn am Besten gleich auf und frag ihn nach einen Waffenrock, jeder Soldat des Königs muss einen tragen", endete Stephano.
Als die junge Frau weg trat um Albertus zu suchen, was in der Dunkelheit nicht ganz leicht war, da die Gesichter der Karrenschlepper wohl kaum noch zu identifizieren waren, gähnte Stephano erschöpft hinter hervor gehaltener Hand.
Ja eine gottverdammte Nacht und einen Tag waren sie nun schon marschiert.
Langsam musste es einfach eine Pause gaben...
Andrim
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Rasch war sie wieder eingeschlafen, nicht gänzlich von Albträumen verschont, aber immerhin schien die Erschöpfung den größten Teil von ihnen vertrieben zu haben. Seit Ra'mon die Wunde behandelt hatte, pochte sie nicht mehr, auch das war ihr zugute gekommen. Er schien tatsächlich ein fähiger Barbier zu sein, aber vielleicht musste man das auch, wenn man in den Krieg zog, oder Rekruten an der Waffe ausbildete. Barbierfähigkeiten wären vor Ort wohl nicht schlecht gewesen, als sie verwundet worden war. Es war sowieso seltsam, wie sie zu jener Wunde gekommen war: verwundet worden, weil sie verwundet hatte.
Das Licht, als Faren die Zeltplane geöffnet hatte, hatte sie geweckt. Laut war es draußen, hektisch. Sie fühlte sich nicht mehr so erschöpft, konnte sich wieder bewegen, abgesehen von der Steifheit ihrer Glieder durch den Schlaf vielleicht. Sanft strich er ihr einige schwarze Strähnen aus dem Gesicht, als er ihren Aufbruch verkündete. Er wollte zu Calintz und Brosh dar Urkma ... Calintz, das musste der Weißhaarige sein, zumindest kam ihr der Name bekannt vor. Dass Brosh dar Urkma der orkische Kriegsherr war, hatte die Ohnmacht sie nicht vergessen lassen. Jener Ork, der die Rede vor der Schlacht gehalten hatte. Wollte er sie tatsächlich vor einen so hohen Kriegsherren mitnehmen? Sie hoffte, er würde es sich noch einmal überlegen. Was hatte sie bisher getan, diese Ehre zu verdienen? Und außerdem schmerzte ihre letzte Begegnung mit Orks sie immer noch.
Gerade setzte sie zur Verteidigungrede an, da wurde sie schon gleich wieder unterbrochen. Dass er sie nicht schutzlos lassen wollte, war irgendwie befremdlich, doch nicht vollkommen unverständlich. Wirklich verteidigen konnte sie sich so nicht, und er wusste haargenau, wie es um ihre Fähigkeiten mit dem Schwert stand. Dass er sie als Ersatz für sein verlorenes Auge brauchte, war wohl mehr die praktische Seite seines Vorhabens. Mit der weißhaarigen Ratte musste Calintz gemeint sein, oder auch der weißhaarige Fremde, der im Zelt gewesen war. Sie stand auf, stellte fest, dass die Schwächeerscheinungen im verletzten Bein abgenommen hatten. Dennoch war fraglich, ob sie mit ihm Schritt halten konnte, aber daran schien Faren bereits gedacht zu haben, als er ihr eine Holzkrücke in die Hand drückte und sie aus dem Zelt schob. Zeit, sich an die Krücke zu gewöhnen, gab er ihr nicht.
Was wurde hier so emsig vorbereitet? Wohin wurde nun gezogen? War die Schlacht noch nicht vorbei? Durch den Eingang des Zeltes hatte sie nur einen Ausschnitt der Hektik gesehen, die überall vorherrschte. Erstaunt blickte sie sich um, war froh, nicht viel mitgenommen zu haben, als sie aufgebrochen war zu dieser Schlacht. Erst ein Blick zu Faren erinnerte sie daran, dass er ihr indirekt aufgetragen hatte Calintz zu suchen, obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass Faren ihn früher fände als sie. Er mochte zwar ein Auge verloren haben, aber nicht seine Körpergröße, und Calintz' weißer Schopf musste doch auffallen, immerhin gab es nicht viele mit dieser Haarfarbe.
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Albertus zog den Karren durch den tiefsten Matsch, dies machte es nicht gerade einfacher wütend brüllte Albertus in den Nachthimmel: "So eine gottverdammte scheiße hier. Ich hab kein bog mehr immer diesen Scheiß Karren zu ziehen. Es wird mal Zeit für eine Pause!" Als Albertus so vor Wut in den Himmel blickte, schauten ihn die ganzen anderen Rekruten an. Plötzlich hat ihn jemand von hinten angestupst. "Was ist den", fragte Albertus laut und drehte sich um. "Freiya? Was machst du den hier? Bist du nicht in Vengard geblieben?"
Albertus konnte nicht fassen, dass seine Trainingspartnerin auch noch nachgekommen war. Er dachte sich nur: "Weiß Hiroga davon? Was ist, wenn er sie jetzt gerade beobachten würde? Dann wird er mich garantiert umbringen."
"Also was zu Beliar noch mal machst du hier Freiya? Wir ziehen in den Krieg, das ist hier draußen gefährlich hinter jeder Ecke könnte der tot lauern. Du musst noch etwas trainieren bevor du es mit nem Ork aufnehmen kannst. Die Viecher machen im Nu ohne zu zögern Kleinholz aus dir. Die hacken sich ja schon gegenseitig die Köpfe ein. Was am Wichtigstem ist! Weiß Hiroga das du hier bist? Ach und was wolltest du eigentlich von mir?"
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