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  1. Beiträge anzeigen #381
    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Die Schlacht hatte begonnen, man fühlte es, hörte es und roch es in der Luft. Als die ertsen Reihen der Faringer Armee auf die der Monterianer traf, ertönte ein ohrenbetäubendes Klirren und Krachen. Es schlugen Schwerter auf Schilde, Schwerter auf Schwerter, Äxte auf Rüstungen, Morgensterne auf Helme und Hämmer auf Brustkörbe.

    Niklas war mit seiner Einheit weiter hinten im Feld angeordnet worden und war dankbar dafür. Die erste Welle hätte er bestimmt nicht überlebt, mit den ganzen Elitekämpfern. Er wartete da schon lieber auf die ihm ebenbürdigen. Auch Keala war wieder zu der kleinen Gruppe gestoßen und stand kampfbereit neben Niklas. Ra'mon brüllte einige Befehle und der gesamte Trupp setzte sich langsam in Bewegung Richtung feindliches Heer. Sie Alle zogen spätestens jetzt ihre Waffen, Niklas prüfte noch einmal den Sitz der Rüstung und ob seine Waffen alle noch an ihrem Platz waren. Dann zog auch er sein Schwert hervor. Sie trafen schließlich auf eine Dichte Mauer aus Söldner, die sich darum drängten zuerst in die Schlacht zu rennen. Also zog sich der kleine Trupp wieder etwas zurück, sie würde auf ihre Chance warten.

    Dann kamen die feindichen Soldaten durch die Reihen der Söldner und an ihnen vorbei gelaufen. Niklas schauderte als einer der Söldner dem Feind eine Axt in die Schulter schlug und dieser tot zu Boden glitt. Dann trafen die ersten Leute auf ihren Trupp und Ra'mon streckte die Meisten nieder, doch einige wichen ihm aus und kame auf die kleine Schar Rekruten zugelaufen. Niklas packte nocheinmal seine Waffe fester und warf sich dann mit voller Kraft gegen einen monterischen Soldaten, bevor dieser sein Schwert gegen Keala erheben konnte, die direkt neben Niklas stand. Der feindliche Rekrut taumelte zurück, fiel aber nicht um. Statdessen machte er einen Schritt auf Niklas zu und hieb nach seiner linke Körperhälfte. Mit einem kleinem Satz nach links wich Niklas aus, schlug seinerseits zu und traf den Unterarm des Mannes. Der Schlag prallte jedoch an dessen Armschiene ab und er holte zum Gegenschlag aus. Er schwang die Waffe hoch über den Kopf, jedoch etwas zu langsam. In dieser Zeit stieß Niklas ihm sein Schwert zwischen die Rippen und der Besiegte sackte zusammen.

    "Er ist tot", dachte Niklas.

    Doch merkwürdiger Weiße machte es ihm nichts aus, ja er fühlte sich sogar angestachelt. Mit einer schnellen Bewegung riss er das Schwert aus dem totem Körper und wand sich um, auf der Suche nach einem Feind.

  2. Beiträge anzeigen #382
    Schwertmeister Avatar von Snydex
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    Snydex ist offline
    Nun war es Zeit das gelernte anzuwenden. Halunken hatte einen alten Mann überfallen und waren dabei ihn auszurauben. Snydex sollte sich hinter einem Stein verstecken und zur Hilfe eilen, falls es denn nötig wäre.

    Sein Lehrer hatte bereits einen der Halunken mit seinem Speer durchbohrt, als ein weiterer Halunke erschien und mit Pfeilen auf Yngvar schoss. Dieser konnte sich gerade eben noch hinter einen Stein retten.
    Nun lag es an Snydex seinem Lehrer zu Hilfe zu eilen, da dieser seinen Bogen an Snydex verliehen hatte.

    Der Halunke stand gut geschützt hinter der Kutsche des alten Mannes und kam nur ab und zu raus um einen Pfeil auf Yngvar abzufeuern.

    Das ist wie im Training. Ich habe nur einen kurzen Moment um mein Ziel zu treffen und nur eine Chance, da er mich sonst bemerkt!

    Snydex überlegte nicht lange, legte einen Pfeil an den Bogen und versuchte die Abstände ziwschen den Schüssen des Halunken abzuschätzen.
    Der junge Schütze spannte den Bogen und wollte gerade den Pfeil abfeuern, als er den anderen Halunken sah, wie er sich an seinen Lehrer heranschleichte.
    Sny dreht sofort den Bogen in seine Richtung und ließ den Pfeil loszischen. Er Traf den Halunken seitlich in der Hüfte, wodurch er wie ein nasser Sack zusammenklappte.
    Der Lehrer gab dem Halunken den Gnadenstoß und sah dankend zu seinem Schüler herüber. Aber dafür war keine Zeit, denn der Bogenschießende Halunke hatte Snydex bemerkt und ergriff die Flucht, da er gegen zwei Leute keine Chance hatte.

    "Schnapp ihn dir!" brüllte sein Lehrer.

    Snydex war ziemlich gestresst, da der Halunke ziemlich schnell rannte und dabei noch Haken schlug. Er war nicht dumm, er wusste das es so schwieriger war mit einem Pfeil durchbohrt zu werden.
    Zu Snydex' Glück hatte sein Lehrer ihm einen Langbogen geliehen, mit dem es möglich war um einiges weiter zu schießen als mit seinem alten Trainigsbogen.

    Noch einmal holte Snydex tief Luft und legte einen Pfeil an: Der Halunke ist das Pendel, stell dir einfach vor das hier wäre Training
    Der Schütze war nun volkommen Konzentriert, nur den Halunken hatte er vor Augen und ein Jeder hätte Snydex jetzt locker niederschlagen können, da all seine Sinne sich nur auf den Halunken konzentrierten. Aber da vertraute er seinem Lehrer.
    Vollkommen ruhig zog er die Sehne, und ließ den Pfeil loszischen.
    In einem kleinem Bogen fliegend bohrte sich der Pfeil in die Wirbelsäule des Halunken und dieser fiel um als hätte er gerade einen heftigen Schlag in den Rücken bekommen.

    Snydex hatte gerade zwei Menschen getötet. Aber dennoch, er hatte auch zwei weitere gerettet.
    Schweißgebadet ließ sich Snydex den Stein runtergleiten und schloss die Augen. Er hatte zwei Menschen getötet.

  3. Beiträge anzeigen #383
    Provinzheld Avatar von Yngvar
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    Yngvar ist offline
    Es war alles sehr schnell abgelaufen, auch wenn es ihm selber wie eine kleine Ewigkeit vorgekommen war. Yngvar war sich nach wie vor sicher, dass sie den Alten getötet hätten, wenn sie nicht eingegriffen hätten.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass es dem Händler gut ging schaute er nach dem Banditen, der versucht hatte zu flüchten. Leblos lag der am Boden, en Risiko wollte er aber auch nicht eingehen, erst als er sich vergewissert hatte, dass der auch tot war nahm er sich den Bogen und wandte sich seinem Schüler zu.

    Hier, der Bogen ist sicher nicht so gut wie meiner aber wesentlich besser als deiner, behalte ihn, hast ihn dir verdient.
    Du hast dich wirklich gut geschlagen, ich glaube kaum, dass ich dir nun noch etwas beibringen kann. Dir fehlt noch Erfahrung aber die musst du nun selber sammeln. Guten Gewissens kann ich dich aus der Lehre bei mir entlassen, du brauchst mich nicht mehr.


    Der Händler war inzwischen weitergezogen, der Schock war ihm noch deutlich anzusehen gewesen, trotzdem hatte er nicht noch etwas warten wollen.

    Ich werde wohl weiter gen Norden ziehen, meine alte Heimat besuchen, ich bin sicher, dass wir uns irgendwann wieder sehen werden.

    Seinen Bogen hatte er wieder und der Speer war einigermaßen gereinigt.
    Mit einem Nicken hatte sich der Jäger von seinem nunmehr ehemaligen Schüler verabschiedet.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Entspannter, als Azil es dem Truppenführer zugetraut hatte, zündete sich der einen kleinen Stängel Sumpfkraut an, zog einmal durch und grinste. "Hier warten wir, bis es richtig losgeht.", meinte der Mann, und der ganze Trupp gab sein stillschweigendes Einverständnis dazu. Hier, in dem kleinen Waldstück am Rande des Schlachtfeldes bot sich guter Sichtschutz. Der gesamte Überfalltrupp in den Calintz sich und Azil reingeschmuggelt hatte, fand hier Platz und wartete darauf, den Schlag auszuführen, zu dem er befohlen worden war. Die Monteraner waren relativ klug gewesen: Hier waren nur die Söldner stationiert, die stark waren, nicht dumm, zäh und vor allen Dingen nicht so demoralisiert wie der Rest der Menschen in der Armee der Feinde Farings. Azil wusste nicht, wie die Orks das geschafft hatten, aber es hatte geklappt.

    Mit einem Mal wurde es still - und dann hörte er das Brüllen. Dann ein weiteres Brüllen. Und mit einem mal schien es, als würde ein Gewitter losbrechen, ein Gewitter, gemacht von Göttern und Halbgöttern. Der junge Mann starrte fast gebannt auf das Schauspiel, das die Orks dort boten. Die Stimmbänder der Orks und der Menschen, das Trampeln der Füße und das Klatschen der Hände ließen die Luft vibrieren, ließen eine unglaubliche Atmosphäre entstehen, die beinahe greifbar war. Der Angriffstrupp, der hier auf dem Boden lag, nahm an dem ganzen nicht Teil, hatte wohl aber den besten Ausblick auf alles. "Das machen die Orks immer vor ihren Schlachten, so weit ich weiß.", ließ der Anführer von vorne verlauten. "Wir müssen warten, bis das vorbei ist. Instruktion von oben. Übrigens wissen nicht viele von unserer Mission. Wir sollen uns wie ein Wurm durch die Söldner von Faring - diese elenden Bastarde - durchfressen. Verstanden?"
    Zustimmendes Gemurmel. Calintz zog Azil wieder in das feuchte Moos, packte Azil am Genick und flüsterte "Das hier ist eine weitere Lektion für dich. Einer der hier Anwesenden wird gleich nicht mehr aufstehen... es ist dunkel, hier bemerkt niemand etwas. Ein kleiner Stich mit einer feinen, flachen Klinge von hinten ins Genick..." Der Weißhaarige strahlte wieder einmal eine Brutalität aus, die Azil kaum glauben konnte, aber er beließ es einfach dabei, grinste sein Harlekinsgrinsen und wartete ab.
    "Ich warte, Großmeister.", meinte er nur, und verwendete damit versehentlich den alten Begriff der Haschischijja für ihren Anführer. Calintz sah ihn kurz seltsam an - dann ging alles ganz schnell. Ein Stich. Ein Zucken. Mehr war es nicht.

    Natürlich bemerkte das niemand. Auf dem Schlachtfeld bekriegten sich gerade zwei gigantische Lichtgestalten, unglaublich anzusehen, göttergleich, aber dennoch durchsichtig und anscheinend nicht weltengebunden. Wahrscheinlich die Schamanen der Orks, urteilte Azil und schnalzte leise mit der Zunge. Solche Macht... da fühlte man sich gleich ganz klein. Azil nickte als Bestätigung, das er verstanden hatte, wie so ein lautloser Mord vonstatten ging. Er würde es gleich noch einmla ausprobieren, wenn es losging. Plötzlich von einer seltsamen Furcht - oder war es Vorfreude? - erfasst, tastete Azil nach seiner Maske. Er hatte vor, sie aufzusetzen, wenn das Morden losging... die Maske schützte ihn. Sie war freundlich zu ihm, hielt schlechten Einfluss fern. Ließ ihn sich selbst sein.

    "Los gehts!", rief der Anführer, als die Schlacht begann. Das Getöse der Schlacht dröhnte bereits von Feld herauf. "Wir fallen den Söldner in die Seite. Schlachtet sie!" Langsam erhoben sich alle Männer - außer zwei, die sich nicht rührten. Niemand bemerkte etwas, die Toten würden für immer vergessen bleiben. Wie ein Wolfsrudel schlich der Trupp an den Rand des Waldes und wartete einen günstigen Zeitpunkt ab.

  5. Beiträge anzeigen #385
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Alon wandelte wieder zwischen den hohen und alten Bäumen umher, dem Rascheln der Blätter lauschend. Lanur hatte er auf der Rückreise nach Beria wieder angetroffen, jetzt war der Falke wahrscheinlich auf der Jagd.

    Der Wächter war gerade in Gedanken vertieft da sah er auf einem Trampelpfad zwei Männer stehen und reden. Der Kleidung nach waren sie vom Waldvolk. Doch da war noch jemand: Ein Wolf! Ein Wolf, der so aussah, wie Nero, der Gefährte Bartimäus'. Alons Herz machte einen Satz. Ja, es musste sein Freund sein, das Haar, die Statur...

    Alon trat langsam aus dem Unterholz hervor und sah, wie die Männer ihn musterten. Das Gesicht von Bartimäus hellte sich auf, als er Alon erkannte.

    "Schön, dich wieder zu sehen, Bartimäus!", sagte der Wächter grinsend.

  6. Beiträge anzeigen #386
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Erschrocken drehte sich Bartimäus und blickte plötzlich Alon ins Gesicht. Schon ewig hatten sich die beiden nicht gesehen und Alon schien dieses Wiedersehen große Freude zu bereiten, doch Bartimäus kam sich eher ertappt vor. Athrons Identität war mit Lügen verbunden, die der Wächter lieber umgangen hätte, doch wenn Alon jetzt zu ihnen gestoßen war, würde das wahrscheinlich nicht funktionieren. Doch vorerst schien die gesamt Aufmerksamkeit seines Freundes auf ihm selbst zu liegen und so beschloss er Athron gar nicht erst zu erwähnen. Wenn Alon genauer nachfragte, könnte er ihn immer noch mit kurzen Sätzen abfertigen, in denen er möglichst wenig preisgab und das war vermutlich auch in Athrons Interesse. Dekkers Tot könnte er vielleicht noch erwähnen, schließlich hatte er Jarvo gebeten diese Nachricht zu verbreiten, aber Alon würde den ehemaligen Waldläuferanführer auch nicht kennen.
    "Bewahre, Alon! Schon lange haben wir uns nicht gesehen, wie ist es dir ergangen? Hast du den Krieg mit Trelis mitbekommen?"
    Eine blöde Frage eigentlich, schließlich war im Hyr Lager fast ganz Beria anwesend gewesen und spätestens nach dem Knall bei dem Ritual hätte ihm etwas auffallen müssen. Vielleicht kannte Alon ja sogar genauere Hintergründe, von denen Bartimäus nichts gehört hatte und die auch den Waldläufer interessieren könnten.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    "Bewahre, Alon! Schon lange haben wir uns nicht gesehen, wie ist es dir ergangen? Hast du den Krieg mit Trelis mitbekommen?", fragte Bartimäus.
    "Ja, lange ist es her!", antwortete Alon. "Zu lange. Und ja, ich habe in Trelis gekämpft. Meine Schwertkampflehre ist nämlich abgeschlossen. Aber seltsam, dass wir uns nie begegnet sind. Na, und wie gehts dir, Nero?"
    Alon ging in die Hocke und strich dem Wolf über das Fell. Er erkannte den Wächter noch.
    "Aber erzähl von dir; bist du nun schon ein treffsicherer Bogenschütze?"
    Er musste lächeln.
    Doch da fiel ihm der Mann neben Bartimäus auf. Er hatte ihn noch nie gesehen und er sagte auch kein Wort. Aber Alon fragte nicht nach, denn Bartimäus antwortete schon wieder.

  8. Beiträge anzeigen #388
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Alons Blick wanderte zu Athron und Bartimäus beeilte sich eine Antwort zu finden und die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. Nicht dass er den Waldläufer verstecken wollte, das würde ihm sowieso nicht gelingen, aber wenn er das Gespräch am laufen hielt, würde Alon vielleicht schlichtweg vergessen auf den Mann zu sprechen zu kommen.
    "Ich arbeite daran! Ich war auch in Trelis, hab mich aber zurückgehalten. Die Nachricht von dem Krieg kam für mich sehr plötzlich und ich wusste so gut wie nichts darüber, da wollte ich nicht gleich mal Leute über den Haufen schießen ohne zu wissen warum.
    Und selbst wenn ich ein treffsicherer Schütze sein werde, werde ich den Bogen nicht als Kriegsgerät sehen, sondern eher zum Jagen, zur Selbstverteidigung und in notwendigen Situationen einsetzen. Warst du aktiv in der Schlacht beteiligt und hast Bauern, Söldner und Händler getötet?"
    Orks ließ er absichtlich außen vor. Er konnte sich nicht vorstellen, wie Alon in der Lage sein sollte diese Riesen mit seiner Einhandwaffe zu besiegen und nicht alleine von ihrer Größe, Stärke und Wucht überrumpelt zu werden.
    Aber überhaupt konnte er sich Alon nicht als gefährlichen Killer vorstellen, wenn er sich daran erinnerte wie schwer es ihm selbst gefallen war, den Mord der Wilderer zu verkraften. Aber vielleicht hatte sich Alon geändert, schließlich hatten sie sich schon seit langem, es mussten schon Monate vergangen sein, nicht mehr gesehen.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Provinzheld Avatar von Thon Daar
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    Thon Daar ist offline

    Die große Schlacht

    Jeder hatte jetzt - zum Zeitpunkt der Entscheidung - seine Aufgabe, einen festen Platz und eine Last zu tragen, mit der Veranwortung verbunden war. Sie alle auf dem Feld der letzten Ehre würden beweisen müssen, ob sie dieser Ehre auch würdig waren, ob sie sich einen Platz an der Tafel des Schöpfers verdient hatten, weiter leben durften oder in der Verdammnis auf Ewigkeit für ihren Frevel gequält wurden.
    Der junge Berufene würde nicht auf dem Schlachtfeld seinen Wert beweisen, vielmehr aber würde er beweisen, dass er es Wert war, den Weg der Magie beschreiten zu dürfen, dass er stark genug war, seine Bürde zu tragen und dass seine Opfergabe richtig gewählt war. Er hatte das Ork-Haka mitgemacht, hatte noch immer geholfen wo er konnte und nun war er im Lager zurück geblieben - kniend. Kniend, in Richtung des Gemetzels, der heiligen Schlacht. Sein Körper war scharlachrot, sein Fell getränkt von Ritualblut. Lugdrub hatte ihm die Knochenschale mit dem Blut-Kräutergemisch überlassen und nun fand es seine Verwendung in der Körperbemalung des Foltermeisters, der schon bald selbst große Qualen erleiden würde.

    In der Ferne hörte man wilde Schreie, erfüllt von Wut, Zorn, Schmerz, Hass und Verachtung. Befehle donnerten über das Klirren von Klingen, Surren von Pfeilen und Bolzen, zerplatzenden Geschossen und das Trompeten des Schwarzen Monstrums hinweg. Sie alle waren bereit, Schmerzen für die Reinigung ihres Volkes zu erleiden und das war auch Thon Daar. Nur gekleidet in den weißen Rock eines Berufenen kniete er dort, die Augen geschlossen. Das Blut schmiegte sich an ihn, wie eine zweite Haut und eine blütenweiße Binde bedeckte seine leere Augenhöhle, die nach dem Ritual sofort von einem Heiler behandelt wurde und seitdem komplett leer war. Langsam, beschwörend hob der junge Ork wie durch seine Ahnen geleitet die Arme zum Himmel und rief den Namen des Schöpfers in den Schlachtenlärm.

    "Dir zu ehren,
    die Schlacht beginnt."

    Flüsternd stimmte der junge Ork sein Gebet an und schon im ersten Moment geschah, wie erwartet. Wie bei dem Stich in sein Auge explodierte eine Welle des Schmerzes unter dem Stoffstreifen und breitete sich in seinem Körper aus, elektrisierte ihn, setzte ihn unter Strom und lies seine Arme in der aktuellen Position verharren. Die Pein entlockte ihm keinen Schrei, denn dazu war er nicht fähig, doch trotz allem spürte er ihn, spürte ihn in vollem Ausmaß obwohl er doch nur einen Teil als Bürde auf sich nehmen wollte. Es ist der Bruchteil eines jeden Einzelnen dort draußen.. Es wurde ihm bewusst, was war, doch schon im nächsten Moment riss man ihn aus diesem Gedanken. Vor seinem geistigen Auge erschienen Bilder. Zwei Orks prallten aufeinander, hielten erbittert die Klingen gegeneinander und bieteten sich einen Zweikampf in Muskelkraft.
    Das Bild zerriss, zurück blieb ein bitterer Geschmack auf der Zunge und der Schmerz, der nicht von dieser Welt schien, der ihn quälte, aber ihm trotzdem nicht die Kraft nahm, weiter zu machen.

    "Und in deinem heiligen Namen,
    wir uns an Feindes Blute laben."

    Surren. Ein einschlagender Bolzen. Das Bild verschwamm wieder und zog den Ork zurück in seine schmerzerfüllte Realität. Diesmal war es anders. Es schien seine Schulter zu zerreißen und er konnte Schmerz fühlen, einen Teil desselben, den der Urkma aus seinen Gedanken erlitten hatte. Ein Schrei, aus den Tiefen einer orkischen Kehle erklang, rief ihn zurück in den Traum, die Illusion, vielleicht der Realität auf dem Schlachtfeld? Angetrieben vom Schmerz und mit einem Fluch auf den Lippen stürtzt sich der Krieger vorwärts, metzelt sein Gegenüber nieder und sucht sich kampfeslustig ein neues Opfer. Wieder war es vorbei und stürzte den Foltermeister in Verwirrung. Er hatte den Schmerz in seiner Schulter gefühlt, doch eigentlich sollte er ihn doch in seinem Auge spüren? Der Herr hat andere Dinge mit mir vor..

    "Um deine Segensworte zu empfangen,
    schreien wir Lobpreisungen."

    "Krushak Tschagaaaa!" ertönte es in seinem Inneren, der schwarze Häuptling trompetete und überall wirbelten die Klingen, Pfeile pfiffen wie ein Flüstern im Wind und sie alle verdeutlichten damit ihren Glauben. Gern wäre Thon Daar dabei, hätte mit geschrien, getobt, getötet, stattdessen war er hier und rief nun noch einmal den Namen des dunklen Schnitters in den Himmel, der ihm als Antwort wieder den Schmerz - nun überall durch seinen Körper - schickte. In diesen Geistesbildern waren zwar keine schmerzhaften Szenen vorhanden, doch trotz allem jagte er durch ihn, wie jede Sekunde, seit er mit dem Gebet begonnen hatte und die einzelnen Szenen machten ihm nur noch einmal eines starken Schmerzes in gewissen Regionen seines Körpers bewusst.

    "Schmerz, Leid, Pein und Tod
    für den Platz an deiner Tafel."

    Verschiedenste Bilder rasten in sekundenschnelle durch seinen Kopf und brannten sich doch auf magische Art und Weise in seine Gedanken ein, so dass er jedes in nächster Zeit nicht vergessen würde. Stahl schlug durch Fleisch, ein Tritt brach Knochen, der Bolzen lies einen Söldner erblinden und sie alle fühlten in diesen Momenten vorallem eines: Schmerz.
    Eine Speer schlug auf, ein erstickter Schrei und die junge Morrafrau brach zusammen, lies die Waffe fallen um röchelnd am Boden zu kriechen, während an einem ganz anderen Platz ein Ork mit gesenkter Waffe dastand und gen Himmel schaute. Plötzlich krümmte er sich, schrie schmerzerfüllt und lies sein Werkzeug fallen um sich an den Kopf zu fassen. Die Zeit, die für diesen Todeskandidaten wie eine Ewigkeit schien, raste nur so und schon fiel er auf die Knie, stieß einen Schrei aus, der sein letzter gewesen war. Wer von ihnen würde einen Platz an der Tafel des Dunklen gewinnen? Und wer von diesen Kriegern würde verdammt? Niemand vermochte es im Moment zu sagen.

    Thon Daar lies die Arme sinken, legte sie vor sich auf den Boden und stützte seinen Kopf ab während seine Bürde ihren Tribut forderte und ihm die Sinne raubte. Der Schmerz war abnormal und doch zweifelte er keinesfalls an der Tatsache, dass es richtig war, diese Bürde auf sich zu nehmen auch wenn er wohl nie in Erfahrung bringen würde, ob all diese Bilder und Gedanken der Wirklichkeit entsprechen würden. Sein Glaube war fest und er würde es schaffen, weiter in der Gunst des Schöpfers zu steigen. Er würde es tun als sein Auge in diese Welt, als Foltermeister, als Gefolterter, als Mitglied der Schamanen, Anhänger seiner Lehren und andere würden ihn vielleicht als Fanatiker bezeichnen. Der einäugige Tyrann...
    Geändert von Thon Daar (01.11.2010 um 16:41 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #390
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Alon blickte zu Boden, als er die Worte vernahm.
    "Ja... ich... ich habe gekämpft.", fing er an. "Am ersten Abend, als die Höfe in Brand gesteckt wurden und zusammen mit einem anderen Waldvölkler hab ich einen eskortierten Karren angegriffen."
    Alon bekam Angst vor seinen Worten. Jetzt, da er sie mit seinen Ohren hören konnte, klangen sie ganz anders, als wenn er sie nur im Kopf herumschwirren hatte. Er sagte es. Er sagte, dass er getötet hatte. Alon wollte vor seinem eigenen Körper fliehen. Er hatte Angst vor sich selbst, vor dem, was er getan hatte.
    Blut. Leichen. Feuer. Bilder des Schmerzes und der Grausamkeit kamen wieder in ihm herauf. Sie drägten sich vor seine Sicht, Bartimäus' Gesicht verschwomm. Ein Feld. Tote Pflanzen. Ein Schwert. Es fuhr auf am Boden liegende Menschen nieder. Menschen! Wie er selbst. Blut bespritzte sein Gesicht. Er wollte weg vom Schlachtfeld, doch er konnte nicht, sein Geist schiebte ihm immer neue Bilder vors Gesicht. Immer mehr, immer mehr. Von Männern... mit leeren Augen...
    "Alon?", hörte er Bartimäus' Stimme wieder und er kehrte in die reale Welt zurück. Benommen versuchte er sich wieder zu orientieren.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Als Alon so sprach schien er plötzlich in Gedanken abzudriften und Bilder vor Augen zu haben, die nur er sehen konnte und die ihm offenbar nicht gefielen. Bartimäus vermochte nicht zu sagen, was in Alon gerade vor ging, aber seine Stimme riss ihn wieder zurück in Realität.
    "Was war denn gerade los mit dir?"
    Bartimäus musste wieder an die Anfälle denken, die sein Gegenüber früher manchmal gehabt hatte. Hatten sie sich verändert und offenbarten sie sich nun so? Das wäre zwar durchaus eine Verbesserung zu früher gewesen, schockierte Bartimäus aber trotzdem. Er hätte damit gerechnet, oder zumindest darauf gehofft, dass sie mittlerweile ganz aufgehört hätten.
    Doch noch bevor Alon antworten konnte, wurde ihre Unterhaltung durch einen Schrei zerrissen. Es war eindeutig das Kreischen eines Vogels und noch dazu von einem Raubvogel. Bartimäus kannte zumindest keinen anderen Vogel, der ein solches Geräusch hätte ausstoßen können. Schon kurz darauf war der Kreischende auch schon zu sehen und kam direkt auf sie zu. Bartimäus war total überrumpelt. Was sollte das jetzt? Woher kam plötzlich ein solcher Vogel und warum näherte er sich ihnen. Ein Blick zu Alons Gesicht verriet ihm aber mehr. Sein Freund schien wenig überrascht und hatte sogar den Arm ausgestreckt, auf dem das Tier landete. Ein Falke, wie Bartimäus jetzt erkennen konnte.
    "Woher kommt der denn?" fragte der Neugierige verwundert.

  12. Beiträge anzeigen #392
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Alon war noch immer ein bisschen mitgenommen. Trotzdem lächelte er, als der Falke auf seinem Arm landete.
    "Das hier ist Lanur. Ich habe ihn während meiner Ausbildung öfters gesehen und ihm Fleisch gegeben. So fing er dann nach meiner Ausbildung an, mir zu folgen."
    Der Wächter bemerkte, wie Nero unruhig zu dem Falken emporschaute.

    "Nero scheint nicht gerade die besten Erfahrungen mit Vögeln gemacht zu haben!"
    Beide lachten.

    Alon schaute wieder zu dem Fremden hinüber.
    Wer ist das bloss?, fragte er sich, doch er fragte wieder nicht nach. Vorhin hatte es so gewirkt, wie wenn sein Freund ihn davon abhalten wollte.
    "Was wirst du nun tun?", fragte Alon Bartimäus dann.

  13. Beiträge anzeigen #393
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag hatte sich heute morgen im Wald einen langen Stock besorgt, der ungefähr so lang war, wie sein Speer. Diesen hatte er mit Hilfe seines Dolches von jeglichem Ballast wie abstehende Äste oder ähnlichem befreit, damit er damit ordentlich würde kämpfen können. Xorag wusste zwar nicht, was der Paladin Rheinold an kommendem Training vorgesehen hatte, und was noch so alles kommen mag, aber der Wegelagerer hatte beschlossen, dass es Zeit war, dass sein Schüler lernen würde, wie man gegen Gegner kämpft, die andere Waffen, wie man selbst benutzten. Und da er nach seinem Kampf mit dem Zombie der Meinung war, dass er gut genug sei, um seinem Schüler einen ordentlichen Kampf liefern zu können.
    Deswegen hatte er sich den Stock besorgt, da er nicht Gefahr laufen wollte ihn hier, mitten in der Wildnis, mit dem richtigen Speer ernsthaft zu verletzen.
    "Komm, San Daran. Wir machen mit seinem Training weiter! Zeig mal, wie du dich gegen einen Speerkämpfer schlägst. Vergiss nicht, was ich dir damals beim Rekrutentraining über Speere gesagt habe!"

  14. Beiträge anzeigen #394
    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Er sah einen weiteren, welcher gerade mit einem Angriff auf seinen Mitrekruten Kanton beschäftigt war, nur ein paar Schritte entfernt. Kanton hatte keine Chance gegen den Mann und fiel seinem drittem Hieb zum Opfer. Niklas stürmte wutentbrannt auf den Feind zu und hieb ihm sein Schwert in die Seite. Der Schlag wurde jedoch von einer Rippe des Mannes gestoppt und schnitt lediglich ins Fleisch. Der Kämpfer schlug dann mit einem schnellen hieb auf Niklas Hand ein. Er zog die Selbe schnell weg und ging seinerseits erneut zum Angriff über. Eine kleine Antäuschung links und dann der Schlag rechts trennte dem Mann seinen Kopf bis zur Hälfte ab. Er kippte nach hinten und offenbarte den Blick auf einen weiteren von Niklas Kameraden, welchem eine Klinge von hinten durch den Bauch gestoßen wurde und vorne zum vorschein kam. Der feige Kämpfer hinter dem Mann war von eher hagerer Statur, aber sher wendig, wie Niklas bemerkte. Er ging mit erhobenem Schwert auf den Mann zu und sie lieferten sich eine harte Schlagabfolge. Niklas wurde von dem Mann, der ein besserer Kämpfer war als er selbst aus dem Kampfgeschehen gedrängt. Dann trat der Mann Niklas stark gegen das Knie, woraufhin dieser einknickte und rückwärts auf den Boden fiel. Sein Schwert fiel ihm aus der Hand und er lag dort nun völlig wehrlos. Naja, nicht ganz. Bevor der Mann zuschlagen konnte, zog Niklas sein Damastmesser aus der Scheide hervor und stieß es dem Mann in den Unterschenkel. Dieser jauelte auf vor Schmerz und Niklas zog die Axt aus der Halterung an seinem Rücken. Er hackte nach der Hand des Feindes, traf diese und trennte sie sauber ab. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sagte der Mann zusammen und hielt dabei seinen Stumpf fest. Niklas hob sein Schwert vom Boden auf und versetzte dem Mann den Gnadenstoß.

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Jetzt hatte Alon also auch ein 'Haustier'. Neros Aufmerksamkeit war immer noch auf dieses gerichtet. Bartimäus glaubte eher nicht, dass der Wolf schon schlechte Erfahrungen mit Vögeln gemacht hatte, viel mehr war er wohl einfach nur neugierig und wollte das unbekannte Tier erforschen oder gar damit spielen. Ob dem Falken dieses Spiel so gut gefallen würde, war die andere Frage, aber er konnte ja ohnehin einfach in die Lüfte entfliehen.
    Der Wächter widmete sich derweil Alons Frage. Sein Blick war erneut auf Athron gerichtet gewesen, sein Gesicht hatte nachdenklich gewirkt, aber er kam immer noch nicht darauf zu sprechen. Bartimäus wunderte das mittlerweile fast. Sollte er doch fragen wenn er wollte, Bartimäus wusste, was er zu sagen hatte, auch wenn es ihm nicht gefallen würde seinen Freund zu belügen, aber so war es nun mal.
    "Ich werde mich weiter meinen Fähigkeiten als Schütze widmen. Es gibt noch viel zu verbessern, aber ich werde dazu wohl nicht nach Beria gehen. Hier draußen kann ich mich besser konzentrieren, außerdem habe ich jemanden, der mir ein bisschen dabei hilft."
    Damit war Alons Neugier vielleicht fürs erste gestillt und er hatte nicht zu viel verraten. Er hoffte nur, dass Athron ihm nicht vorhalten würde, dass er seine Rolle als Lehrmeister herunterspielte, dabei war sich der Wächter bewusst, dass Athron über ihm stand und seine Darstellung Alon gegenüber hatte nur den Sinn Dekker nicht zu enttarnen.

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Als die erste Welle der Monteraner an den Reihen der Faringer Söldner zerschellte wie die Wellen des Meeres an den steinigen Küsten Südmyrtanas, schlugen die Bluthunde eine Schneise in die feindlichen Reihen, ihre blutige Kriegsbemalung verlieh ihren im Kampfesrausch verzerrten Grimassen ein dämonisches Aussehen. An ihrer Spitze marschierte Faren, die mächtigen Panzerplatten seiner erzenen Rüstung liessen ihn noch größer wirken als er sowieso schon war, und verliehen ihm das Aussehen eines Titanen der einzig und allein für den Krieg geschaffen schien. Der Hüne schwang seinen Anderthalbhänder mit einer Kraft die unter Menschen ihres gleichen suchte, trennte mit Leichtigkeit Gliedmaßen von ihren Körpern ab und schlug grässliche Wunden in die Leiber seiner Feinde. Hatte er einmal nicht genug Platz um sein Schwert zu führen, so liess er eine seiner schwer gepanzerten Fäuste sprechen und zerschmetterte das Gesicht seines Gegners.
    In den Adern des Elitesöldners schien ein Feuer zu brennen, das nichts auf dieser Welt zu löschen vermochte und sein Geist war noch immer berauscht von dem magischen Duell das noch vor wenigen Minuten im Himmel über ihnen stattgefunden hatte. Die Macht der Magie der Schamanen hatte alles in den Schatten gestellt was Faren je in Vengard gesehen hatte, dies war eine völlig andere Form von Magie als jene Elementaren Künste die seine einstigen Ordensbrüder praktizieren, eine Form welche die reine Essenz alles intelligenten Lebens durchdrang und nach belieben zu verändern mochte. So fühlte es sich zumindest für den ehemaligen Feuermagier an, als die Magie Kallashs über ihn und den Rest der Armee hinwegfegte und seine Sinne überflutete, und jenes Gefühl mit sich brachte das er seit dem Moment als er seine Magie verloren hatte nicht mehr gespürt hatte. Sein ganzer Körper schien von der unsichtbaren Macht durch drungen zu sein, doch anders als früher war er nicht mehr dazu in der Lage sie zu ergreifen und nach seinem Willen zu formen. Es war als wäre er nur ein Zuschauer, ein Geist der noch immer in der materiellen Welt gefangen war und dennoch unfähig mit ihr zu interagieren.

    Der Rausch des Hünen klang erst ab als er bemerkte das sich die Reihen der feindlichen Söldner zu lichten begannen, die gesamte Front der monteranischen Söldner zog sich mehr oder weniger geordnet zu den Rändern des Schlachtfelds zurück und einem Moment später wurde dem Elitesöldner auch klar warum. Während die Faringer sich in ihre Bodentruppen verbissen, hatten sich die Reiter Monteras in aller Ruhe formiert, und preschten nun ohne Rücksicht auf Verluste durch ihre eigenen Reihen auf die Söldner des Krushak-Clans zu. »ZURÜCK, ALLE MANN ZURÜCK. SPEERTRÄGER NACH VORNE!«, brüllte Faren und riss kurzer Hand zwei jungen Zwangsrekruten einen der riesigen Speere aus den Händen. Die Erde erbebte unter dem Ansturm der Reiter, die im vollen Gallop auf die inzwischen teilweise kniende Front der Faringer zuhielt. »Wartet!«, rief der Hüne als die Monteraner nur noch zweihundert Meter entfernt waren und schnell näher kamen. »Wartet!«, rief er erneut als der Feind die Hälfte der Strecke zwischen ihnen überwunden hatte.
    »Wartet!«, rief er noch immer als sie nur noch 50 Meter von den Pferden trennten, und bemerkte wie Gorin ihm einen nervösen Blick zuwarf. Erst als er das Weiß in den Augen der Reiter sehen konnte brüllte der Hüne mit aller Kraft: »LOS!!!«, riss den riesigen Speer in die Höhe und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Boden, und der Rest der Söldner tat es ihm nach. Wenige Augenblicke später krachten die Reiter Monteras wie eine Welle aus Fleisch und Eisen in den Wald aus Speerspitzen der sich ihnen von einem Moment auf den anderen entgegen stellte, die hölzernen Spitzen bohrten sich in das Fleisch der Tiere und ihrer Reiter, schrammten über Metall und Knochen und schleuderten so manchen Feind aus dem Sattel.
    Geändert von Faren (01.11.2010 um 17:51 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #397
    Schwertmeister Avatar von Snydex
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    Snydex ist offline
    Nun stand er da, völlig verlassen und mit dem Hintergedanken, eben noch zwei Männer getötet zu haben. Er durchsuchte einer der Leichen und fand etwas Gold, welches er sich direkt einsteckte.
    Er hing sich seinen neuen Bogen um und machte sich auf den Weg. Wohin? Das wusste er selbst nicht, aber hierbleiben konnte er nicht.

    Plötzlich vernahm er einen Lärm. Einen Lärm der sich nach Kampfesschreien anhörte. War es die große Schlacht der Orks? Vermutlich.
    Der Schütze hatte also ein neues Ziel. Richtung Schlacht. Das wollte er sich ansehen.

  18. Beiträge anzeigen #398
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker schüttelte innerlich den Kopf. Nach außen hin stand er mit versteinerter Miene mitten auf einem Trampelpfad in Zeiten, wo selbst Schattenläufer lieber in ihren Verstecken blieben, und hörte zwei ausgewachsenen Männern zu, wie sie sich in kleine Mädchen verwandelten.
    Schon wieder spürte er diesen komischen Zwang in sich, den er auch Bartimäus gegenüber anfangs gehabt hatte... Er wollte dieses Mädchen, dass scheinbar gerade das erste Mal ihre Periode bekommen hatte, einfach umbringen.
    Er wusste sogar, wie er es tun würde. Er trug sein Falchion an seiner rechten Hüfte, mit einer einfachen Zugbewegung hätte er den Reitersäbel in seiner Linken und ohne abzusetzen hätte er einfach durchziehen können und den Kopf dieser Memme von seinem jungfräulichen Körper trennen können.
    Dieses wohlige Kribbeln in seiner linken Hand, wollte diesmal aber wirklich nicht verschwinden... Kurz überlegte er, was eigentlich die Konsequenzen wären, wenn er den Typen einfach massakrieren würde... Natürlich wäre Bartimäus nicht gerade erfreut, irgendwie schienen die beiden befreundet zu sein... Aber früher oder später würde er drüber hinwegkommen... Auch wäre Dekkers Seele mit einem weiteren Mord belastet... In den Augen Alons würde er dafür wohl Jahre in der Hölle schmoren oder etwas derartiges... Aber Dekker hatte zu viele Leben beendet, als dass es auf ein weiteres noch ankäme...
    Tatsächlich schien es kaum negative Auswirkungen auf die Zukunft zu geben... Sein Falchion war aus Nordmarer Erz und würde keine Scharten von so einem dürren Hälschen davon tragen und seine Gelenke im Arm würden auch nicht übermäßig beansprucht werden...
    Letztendlich war es aber dann doch die Moral, die über Dekker siegte... Frauen schlug man nunmal nicht einfach so tot, weshalb er einfach nur etwas wirsch von sich gab.
    'So ihr beiden Mädls, inzwischen weiß ich, dass ihr Muschis habt, aber könnten wir jetzt unsere Ärsche hier wegbewegen, wie ihr beiden großen Krieger sicherlich mitbekommen habt, herrscht Krieg in Myrtana und auf den Wegen rumstehen macht sich sicherlich nicht so gut. Ich würde vorschlagen, wir verdrücken uns von hier... Alon, so heißt du ja oder? Relativ untypischer Mädchenname... hattest wohl sadistische Eltern... Die haben dich wohl noch weniger gemocht, als ich dich leiden kann... Ich würde dir vorschlagen, du nimmst deine Beine in die Hand und verpisst dich irgendwohin, wo du ein ruhiges Leben führen kannst, denn wenn man dich hier einfach so erwischt, könntest du in die Verlegenheit kommen, erneut töten zu müssen... Wobei es wesentlich wahrscheinlicher wäre, dass du getötet wirst... Also beweg deinen Arsch, wenn dir dein jämmerliches Leben auch nur nen halben Gulden wert ist...'
    Alons Augen hatten sich geweitet, je weiter Dekker fortfuhr, beinahe war der Jäger versucht einen Stofffetzen herauszukramen, um Alons Tränen aufzufangen, doch da öffnete der junge Kerl schon seinen Mund... Für eine Sekunde dachte Dekker, sein Gegenüber hätte den Schneid noch etwas zu entgegnen, doch da schloss er seine Fressluke wieder, was bei Dekker ein kurzes glucksendes Lachen auslöste.

  19. Beiträge anzeigen #399
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    San, der gerade dabei war Sir Rufus mit aufgespießten Kakerlaken zu füttern, sah Xorag kommen und ihn zu einem Kampf auffordern. Schnell warf er die toten Insekten auf den Boden und sofort stürtzte sich der kleine Affe hungrig auf sie.
    Das war neu, dass sich der ehemalige Pirat gegen jemand anderen, als einen Schwertkämpfer zu Wehr setzen musste. Kurz überlegte er sich, wie er nun vorgehen sollte. Die neuere Kampftechnik war hier wahrscheinlich von Vorteil. Er musste schnell zuschlagen können, da Xorag mit dem 'Speer' wohl auch ziemlich schnell war. Zum Glück lernte sein Lehrmeister selber den Speerkampf, weshalb San es nun offensichtlich nicht mit einem Meister des Gebietes kämpfen musste. Aber unterschätzen durfte er ihn auch nicht.
    Mit einem lauten und hellen Ton zog er sein Schwert aus der Scheide und stellte sich vor Xorag hin. Wenn er hinter die Spitze seines Stockes kommen konnte, würde er wohl leichteres Spiel haben.
    Das hieß, dass er die Schläge von Xorag abwehren musste, und dann versuchen, schnell seine Abwehr durchdringen zu müssen.
    Mit zwei Hieben fing Xorag an zu schlagen und San machte sich daran, sie zu verteidigen.

  20. Beiträge anzeigen #400
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus hatte schon erwartet, dass es Athron früher oder später reichen würde und dass dann unschöne Worte aus seinem Mund kommen würden. Bartimäus wusste, dass die Worte teilweise auch an ihn gerichtet waren, doch er war sie schon eher gewöhnt und diesmal trafen sie ihn nicht alleine, was die Sache auch besser machte. Nur Alon tat ihm Leid, denn der hatte damit wohl am wenigsten gerechnet. Er tat aber, was Dekker ihm gesagt hatte und machte sich davon, vermutlich nach Beria und Athron und Bartimäus waren wieder alleine.

    "Wie geht es jetzt weiter?" richtete Bartimäus seine Frage an den Waldläufer.
    Über die Ereignisse bei Trelis hatte er ihn ja auch schon gefragt, doch die Antwort war durch Alons Auftauchen verdrängt worden. Der Wächter wollte das Thema aber nicht noch einmal ansprechen. Wenn der ehemalige Anführer etwas dazu sagen oder etwas darüber wissen wollte, würde er schon darüber sprechen. Bartimäus war neugierig wie viel sein Gegenüber wusste und vor allem woher er sein Wissen bezogen hatte, doch hatte er gelernt, dass Fragen nicht gut bei ihm ankamen und so ließ er es bleiben und wartete gespannt, was die nächste Übung in seiner Lehre wäre.

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