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  1. Beiträge anzeigen #1
    Ritter
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    Vryce ist offline

    khorinis Khorinis #8

    Banditen. Abschaum der Gesellschaft, Bodensatz der Zivilisation. Für jeden normalen Bürger und Bauern waren sie der Inbegriff der Kriminalität, des Chaos und der Unordnung. Für Vryce waren es einfach Menschen, die er als Konkurrenz betrachtete, als Leute, die ihn daran hinderten, anderen Leuten das Geld aus den Taschen zu ziehen. Und das mochte der Dieb nicht. Zumindest seine gierige Ader hatte damit ganz schwere Probleme.
    Der Säbel wurde gezogen, die Zunge fuhr über die von der Kälte rissigen und trockenen Lippen. Er wandte sich halb zu Dennik, der etwas unsicher da stand und wartete. Ja, worauf? Das die Banditen ihnen einen Blumenstrauß und eine Karte brachten, auf der stand ‚Willkommen in der Kolonie’?
    „Natürlich gehen wir einfach auf die drauf“, murmelte Vryce, „Hin da und losgeschlagen. Aber ohne viel Geschrei, ganz ruhig. Wir müssen die nicht unbedingt töten, es reicht auch, sie schlicht und ergreifend in die Flucht zu schlagen.“
    Damit sie uns dann in den Rücken fallen können?, fragte seine paranoische Ader.
    „Also los!“

    Sie marschierten los, mit gezogenen Waffen. Der Hüne aus dem Norden, der sehnige Südländer und der magere Straßenjunge aus Vengard. Bewaffnet. Ein Bild für die Götter, zumindest ein Bild, um einige Leute zum Schmunzeln und ganz humorlose zum Lachen zu bringen.
    „He, Bleda“, der größte Bandit wurde angestoßen, wandte sich zu den Männern, die dort anspaziert kamen. Bewaffnet. Kampfeslustig, wie es schien. Bleda grinste lückenreich.
    „Sieh’ an, die Beute kommt in diesen Zeiten sogar schon zu einem hin“, sprach der Bandit und lachte auf. „Was für welche seid ihr, hm?“
    Vryce übernahm das Reden, lächelte widerwärtig.
    „Wer wir sind, wisst ihr, wenn ihr uns vorbei lasst oder nicht. Lasst ihr uns vorbei, sind wir Kameraden, wünschen einander noch eine schöne Reise. Lasst ihr uns nicht vorbei … nun, dann wünschen unsere Waffen euch eine gute Reise. Also?“
    In Vryce wurde wieder diese Nervosität, die etwas Euphorisches hatte. Das Adrenalin schoss langsam in den Kreislauf, ließ ihn zittern. Warum auch nicht? Der Kampf bedeutete entweder Leben oder Tod. Wer da keine Aufregung verspürte, war kein Mensch.
    Insgeheim wünschte sich der Schwertkämpfer, dass die Banditen ‚Nein’ sagen würden.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Über Nacht wollten sie also im Keller des Gebäudes allerhand Getier anlocken, um es als Tarnung zu verwenden. Der Plan erschien dem Schweigsamen recht gut, vorausgesetzt sie würden genügend Viecher einsammeln können. Einerseits waren Krabbelviecher zwar eklig, aber andererseits könnte man vortäuschen sie als Futter für irgendwelche Tiere oder gar als Delikatesse mitgenommen zu haben, auch wenn letzteres Rekhyt eher ungewöhnlich und merkwürdig vorkam. Ein Händler der Wüste würde doch wissen, was in seinem Land gegessen wurde und was nicht, aber selbst dann könnte man noch erfinden, dass es irgendeinen komischen Koch gab, von dem sie diesen Auftrag hatten. Das würde dann gleichzeitig auch als Grund gelten war sie überhaupt hier waren, denn nicht viele kamen in Hoffnung auf Beute auf die Insel der Gesetzlosen. Alles zusammen könnte der Händler vielleicht glauben, dass sie nicht mehr alle Tasten im Schrank hatten, aber das war dem Dieb egal und solange sich alles zu einer glaubwürdigen Geschichte zusammensetzte war er zufrieden.

    Als er dann an diesem Morgen erwachte bot er sich freiwillig den Boden in Truhe einzubauen. Dieses Angebot tat er aber nicht aus Hilfsbereitschaft, sondern viel mehr mit dem Hintergedanken, dass sie die anderen in der Zwischenzeit um die Insekten kümmern konnten. Leiden ging sein Plan aber nicht auf. Der zweite Boden war schnell eingebaut. Er musste nur ein Stück Holz in Größe der Truhe auf die übrigen Schätze legen, den Rand noch ein bisschen abdichten, damit die Viecher dann nicht zwischen den ganzen Wertsachen herumkrabbelten und damit war er dann eigentlich auch schon fertig. Der obere Teil war nur wenige Zentimeter hoch, aber das war egal, wenn die Insekten den Platz möglichst gut ausfüllen würden.

    Seine Gefährten hatten in der Zwischen sehr kollegial auf ihn gewartet, damit sie alle gemeinsam in den Keller gehen konnten und er nicht zurückgelassen wurde. Diesen Anfall an Überfürsorglichkeit hätten sie sich sparen können, aber vermutlich hatten sie ihn einfach nur durchschaut und wollten nicht, dass er sich einfach so drücken konnte. Schließlich fügte er sich seinem Schicksaal und stieg mit den anderen die Treppen hinunter. Die Ruhe hatten sie gleich mitgenommen, so könnten sie das Getier einladen, Deckel zumachen und dann nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    Doch zuerst mussten alle erst einmal eingesammelt werden. Mehrere Köder waren aufgestellt worden. Halb verfaultes Obst, ein bisschen süßen Honig in einem Glas und sogar Fleischreste waren ausgelegt worden. In das Honigglas waren hauptsächlich Fliegen geflogen und diese waren leicht und sehr sauber gefangen, indem man einfach das Glas abschloss und es in die Truhe stellte. Die übrigen von Maden, Asseln und sogar manchen Würmern befallenen Essenreste waren da schon komplizierter. Zwar konnten die Viecher nicht so schnell fliehen wie Fliegen, aber dafür mussten sie oder zumindest ihre Köder angegriffen werden. Keines von beiden waren nette Aussichten, aber zu ihrem Glück ließ sich in dem Keller eine kleine Schaufel auftreiben. So schoben sie die Insekten mitsamt ihrem 'Futter' auf die Schaufel beförderten sie schnell in die Truhe und kamen mit dem Getier selbst kaum in Berührung. Allerdings nur 'kaum' und nicht 'gar nicht', denn das eine oder andere krabbelte keck den Schaufelstiel hinauf bis zur Hand. Die vier wechselten sich ab, aber vermutlich hatte jeder eine solche Insektenattacke abbekommen.

    Irgendwann waren sie dann aber fertig. In der Truhe befanden sich ausreichend Insekten, als dass es den Händler genug ekeln würde ohne genauer darauf zu achten, was da sonst noch sein könnte. Die Ruhe wurde verschlossen, so dass die lebendige Ablenkung nicht fliehen konnte und wurde wieder nach oben gebracht. Beim Einladen auf das Schiff würde sie wieder geöffnet werden müssen, aber bis dahin hatte Rekhyt genug vor krabbelnden Sechsbeinern oder gar Hundert- und Tausendfüßlern.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Mhhh", brummte der größte der Banditen, der wohl der Anführer der kleinen Bande zu seien schien. Er schien nachzudenken, legte den Kopf schief und betrachtete die drei bewaffneten Ankömmlinge genau. Bis schließlich sein Blick an Dennik haften blieb. Dümmlich grinste der Räuber den jungen Dieb an.
    "So wie ich das sehe", begann der fette Räuber, "Sind wir zu viert und ihr nur zu dritt, oder sollte ich sagen zwei ein halb?", er viel in schallendes Gelächter aus, sein ungepflegter Vollbart wackelte im Takt seiner Lacher.
    Immer noch blickte der fette Banditenboss auf Dennik und zeigte ihm dadurch, dass er ihn damit meinte, mit dem halben Hemd.

    Dennik fletschte angriffslustig die Zähne. Das Gefühl war verschwunden, alles war wieder, wie immer. Er spürte wieder normal, das fiebrige Gefühl war weg. Er war wieder Er. Angespannt packte er sein edles Schwert fester und wappnete auf das Kommende.

    Der Boss der Bande erhob sich langsam, seine drei Kameraden taten es ihm gleich, sie hoben ihre Waffen auf, der Boss seine gewaltige Axt. Zwei von ihnen traten auf Scorpion zu, einer auf Vryce und der Fette auf Dennik. Der war zwar nicht so groß, wie der Hüne Scorp, aber doch groß, größer als Dennik allemal.

    "Macht sie fertig!", feuerte der Boss der Bande seiner Kameraden an, bevor er sich auf Dennik stürzte. Der Alkohol sprach aus seinen Bewegungen, die langsam waren und nicht sehr gezielt wirkten.
    Mit einem fürchterlichen Kampfschrei und einem wuchtigen Hieb begann das Duell. Mit einem Satz zurück wich Dennik dem heftigen Hieb aus. Grimmig fixierte Dennik sein Gegenüber, behielt ihn im Auge, konzentrierte sich auf nichts anderes mehr und achtete auf jede der Bewegungen des hässlichen Gesetzlosen vor ihm.
    Noch ein Kampfschrei des Anführers und noch ein Hieb, genau der Selbe, wie vorhin. Ein Hieb über den Kopf von oben nach unten. Wieder wich Dennik aus. Verdammt es war wirklich zu einfach der Bandit, war doch besoffen!

    Fröhlich darüber, dass er hier keinen schweren Gegner hatte, stürmte Dennik vor, und schlug auf den Banditen ein. Ein Hieb von der Seite, der Bandit stolperte zurück. Noch einen, der Bandit parierte wackelig, Dennik stach zu und erwischte den Räuberhauptmann am Bauch, der Riese stöhnte auf.
    Es war so leicht gewesen mit dem Schwert die Haut zu durch dringen. Angewidert ließ Dennik das Schwert fallen. Mörder
    Der am Boden liegende Räuber stöhnte, wackelte ein wenig herum und rappelte sich dann wieder auf. Grimmig, Hass erfüllt, starrte er Dennik an.

    "Dafür wirst du büßen!", giftete er Dennik an und hielt sich den Bauch.
    Etwas schwankend rannte er auf Dennik zu und zog ein Messer, das fast so groß war, wie Dennik´s neues Schwert. Die Axt hatte er fallen gelassen.

    "Ich bin ein schlechter Mensch"... sah er ein.
    Mörder, flüsterte seine innere Stimme
    "Ja, ich bin ein Mörder...", sah Dennik ein. Bis jetzt hatte er sich gegen seine Innere Stimme gewehrt, doch sie hatte Recht.
    Es brachte nichts sie zu ignorieren.
    "Ja verdammt ich bin ein Mörder!", Dennik zog ebenfalls seinen kleinen Dolch und erwartete den Angriff des Banditen.
    Aber soll ich mich etwa umbringen lassen? Soll ich sterben, weil ich nicht töte?
    NEIN.

    Dennik hob sein Schwert, steckte sein Messer wieder weg und machte einen Schritt nach vorne. Der Bandit war jetzt direkt vor ihm. Dennik schlug zu und traf den Schwertarm des Banditens.
    Wieder ein Aufschrei des Mannes. Schockiert über die Verletzung an seinem Arm ließ der Bandit sein Schwert fallen und wich zurück. Mit großen Augen schaute er Dennik an und schüttelte dann fassungslos den Kopf.
    "Verdammte scheiße!", fluchte der Bandit und rannte weg.
    Es war vorbei... er hatte nicht wieder gemordet und lebte noch. Ein Mittlerer Weg, es gab also doch einen. Aber immer würde der Mittlerer Weg nicht funktionieren. Dieses Mal jedoch hatte er es geschafft.

    Wie es wohl den Anderen ergangen war?

  4. Beiträge anzeigen #4
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Der Bandit lächelte kalt, höhnisch und – im Gegensatz zu seinen Kameraden – durchaus nüchtern. Das machte ihn gefährlich, verdammt gefährlich. Seine Bewegungen waren vorsichtig und flink, abwartend und in die Offensive zwingend. Vryce wusste, dass sie sich hier stundenlang wie zwei rivalisierende Wölfe umkreisen könnten, ohne dass einer einen Schritt vor trat und den Kampf eröffnete.
    „Wie die Wölfe“, sprach der Bandit mit ruhiger Stimme, sprach die Gedanken des Schwertkämpfers aus. Der Säbel in Vryces Hand zitterte nicht mehr, jetzt wo die Hand sich beruhigt hatte, wo klar war, was passierte, wo der Kampf unausweichlich war. Er hatte sich darauf eingestellt und ging jetzt anders an die Sache heran.
    Kalt.
    Abwartend.
    Berechnend.
    Hier standen sich zwei Kämpfer gegenüber, die fast gleich waren. In den Bewegungen, in den Angriffen und der Klingenführung. Dem Meisterdieb schien es, als würde er gegen sein Spiegelbild kämpfen. Er seufzte, schoss dann vor wie ein Wolf und ließ seinen Säbel auch ohne Gnade zubeißen wie einer. Natürlich war da der Anderthalbhänder des Banditen dazwischen. Mit einem in den Ohren ziehenden Geräusch trafen beide Klingen aneinander. Kurz verharrten die Männer, lieferten sich ein Kräftemessen. Wer schaffte es, die Waffe des anderen hinabzudrücken, wer war kräftiger?
    Natürlich der Dieb, der den Moment des Stärkebeweises nutzte und mit dem schweren Lederstiefel zielsicher auf die des Banditen trat, mit den Absätzen. Schnell. Wie ein verwundeter Hund jaulte der Kerl auf, wurde aus dem Kräftemessen gerissen und vom Dieb kräftig geschubst. Er setzte ihm sofort nach. Der Bandit fing sich wieder, das Gesicht wut- und schmerzverzerrt.
    „Du Bastard!“, zischte der Verbrecher und spuckte aus. „Dafür stirbst du!“
    Die beeindruckende Klinge des Anderthalbhänders hob sich, fuhr wie ein Richtschwert herab. Nur Glück und seinen Reflexen als Dieb hatte es Vryce zu verdanken, dass er dem Angriff entkam. Er ließ nicht viel Zeit verstreichen, wirbelte wie der Wind herum und vergrub den Säbel bis zur Parierstange in der Seite des Banditen, so das die Klinge den Körper durchstach. Nun wie ein verdammt verprügelter Hund heulend, schrie der Bandit auf, ließ das Schwert fallen und blickte auf den Schwertknauf mit der behandschuhten Hand hinab, die ihm da das Stück Stahl in die Eingeweide trieb. Gerade wollte er den Mund zu einem erneuten Schrei öffnen, als ein Stilett ihm die Kehle durchschnitt.
    Die blutverschmierten Klingen beider Waffen wischte der Dieb an den Lumpen des Banditen ab. Er beäugte einen Moment das Schwert des Toten, zuckte die Achseln und schnappte sich die Waffe. Seufzend wandte er sich zu seinen Kameraden um, sah wie Dennik den Banditenchef niedermachte und Scorpion die beiden anderen Schurken zerschlug.

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    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Nachdem sich die beiden Banditen unsichere Blicke zugeworfen hatten, wandeten sie sich dem Hünen zu. Der Blick schien sie selbstischerer gemacht haben, schienen sie sich doch zu zweit überlegen zu fühlen. Dennoch spürte man ihre Furcht, die Furcht davor von Scorps Barbarenstreitaxt erfasst zu werden, denn ein zusammenprall damit konnte nur üble Konsequenzen haben, ob perfekt geblockt oder ohne Schutz, die Kraft die der Hüne besass kombiniert mit diesem Mordwerkzeug...

    Scorp jedenfalls lächelte amüsiert über die Möchtegern Helden, die sich da mit ihm anlegten. Mit einem müden Lächlen trat er kopfschüttelnd ein paar Schritte zurück um sich Platz zu verschaffen. Natürlich begriffen die beiden Banditen, dass sie nur dann eine Chance hatten, wenn sie gemeinsam angriffen und dem Hünen so wenig Platz wie möglich liessen, so stürmten sie nachdem sie sich zugenickt hatten sofort auf Scorp zu.
    Dieser wich erstmal nur zurück um zu sehen, was die beiden denn drauf hatten. Koordination jedenfalls nicht, stellte er beruhigt fest.

    "Na dicker, haste wohl angst?" blaffte ihn der eine der beiden an... zu seinem Pech im falschen Moment, denn seine Intelligenz liess es wohl nicht zu zwei dinge Gleichzeitig zu machen, so hatte er gestoppt und nur der andere Griff den Hünen an.
    Dieser blockte den Hieb mit seiner Zweihandaxt, schob die Klinge seines Angreifers zur Seite und stiess ihm den Knauf der Axt mitten ins Gesicht, die Nase knackste, der Bandite taumelte benommen rückwärts und Blut strömte über sein Gesicht.
    Sofort griff der andere wieder an, der seinen Fehler bemerkt hatte.
    "Fang" rief der Hüne und warf seinem Gegenüber völlig unerwartet seine Zweihandaxt entgegen.
    Völlig perplex fing dieser die Axt mit beiden Händen auf und schaute den Hünen ungläubig an, allerdings konnte er nicht allzulange schauen, denn es folgte sofort ein Fausthieb Scorps mitten in die Fresse seines Gegenübers, eine kleine Blutfontäne stieg zum Himmel, der Hüne indes riss seine Axt wieder aus den Händen des Banditen, dieser indes sackte ziemlich K.O. zu Boden.
    In der gleichen Bewegung mit der Scorp die Axt aus den Händen des Banditen gezogen hatte, holte er aus und erwartete mit dem Hieb den anderen Banditen, der blutüberströmt und zornig auf den Hünen zurannte, zu spät merkte, dass das ein grosser Fehler war und im Moment, in dem er abbremste von der Waffe des Hünen ergriffen wurde, zuerst Brach der Arm, dann war er durchtrennt, schliesslich gab die Lederrüstung nach und die Schneide der Axt blieb er an der Wirbelsäule des Banditen stecken.
    Während der leblose Arm zu Boden krachte und diesen in Blut tränkte entglitt das Schwert aus der anderen Hand des Banditen und prallte mit einem dumpfen Geräusch ebenfalls zu Boden.
    Mit einem letzten leeren Blick verabschiedete sich dieser Gauner von der Welt, ehe der Hüne seine Axt mit einem Fusstritt aus dem Körper befreite und dann seinen Blick erneut dem ersten der beiden Banditen zuwandte, dieser rappelte sich gerade benommen auf. Blickte den Hünen angsterfüllt an und rannte los, stolperte ginge zu Boden, rappelte sich wieder auf rannte wieder los, im zickzack, knallte gegen einen toten Baum, wurde wieder zu Boden gerissen und blieb schliesslich liegen.
    Scorp zuckte amüsiert mit den Schultern, wenn er nicht tot war, würden ihm die wilden Tiere den Rest geben.
    Schliesslich riss er dem Toten vor seinen Füssen ein Stück sauberen Stoff von der Rüsstung ab und befreite damit seine Axt vom Blut seiner Feinde, ehe er seine Axt wieder schulterte und zu den anderen beiden schritt, die scheinbar ebenfalls erfolg hatten.
    Dann nahm Scorp sich ein Stück frisch gebratenes Fleisch der Banditenbande und biss genüsslich hinein. "Wenn sie schon nicht kämpfen können... kochen können sie." meinte er amüsiert und schmatzte laut.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Wenn man nicht wüsste, dass es Insekten waren, würde man meinen, der Fußboden bewege sich. Fliegen, Asseln, Maden, Kakerlaken, … Alle versammelten sich bei den verfaulten Speisen. Ein wahrlich abstoßender Anblick bot sich Illdor und seinen Kameraden...
    “Los, packen wir es an und bringen diese Sache endlich hinter uns...“

    Später als sie den ersten Teil ihrer Aufgabe erledigt hatte, zahlten sie ihre Zimmer und schleppten sich und die Truhe mühsam zum Hafen, wo gerade ein Schiff auf sie wartete. Unwissende könnten meinen, sie schleppten einen toten Kadaver mit sich in der Kiste herum, den aus ihr entwich ein nasenzerreißender Gestank, der auf Zersetztes hinwies. Illdor hustete und hielt sich abwehrend die Hand vor der Nase.
    “Wir können nur hoffen, dass er Sack uns mit solch einer stinken Truhe überhaupt aufs Schiff lässt. Ich bin mir da ja nicht so sicher..“ Er hustete erneut und es schien so, als müsste er sich übergeben. „...aber eine andere Möglichkeit haben wir jetzt mehr. Lass uns einfach nur schnell diese verdammte Kiste verstauen.“ Der Rest der Gruppe erhöhte ihre Geschwindigkeit, da sie wohl ebenfalls diesen erbärmlichen Geruch nicht mehr ertragen konnten.
    “Bei den Götter! Habt ihr die Leiche euer Großmutter exhumiert? Was ist das für ein furchtbarer Gestank?!“, fragte der Händler, als sie das Schiff erreichten. Sofort umschloss er seine Nase mit einer Hand und wich einige Schritte zurück.
    “Vergebt uns, aber dort, wo wir herkommen,“ Gath gab ein Zeichen zum öffnen der Truhe. „..ist das eine Delikatesse...“ Sie öffneten die Kiste und sofort entwich der Todesrauch und verbreitete sich in seiner Umgebung. Gath zeigte mit einen Finger auf die Ungeziefer, die sich um die letzten Überreste der verfaulten Speisen versammelten.
    “Um Himmels Willen! Verschließt sofort wieder diese Truhe! Dieser Anblick ist ja noch schlimmer als meine Alte! Wenn ihr die Wertsachen nicht hättet, dann würde ich euch auf der Stelle wieder vom Schiff werfen.“
    Xerxo brachte Gath den Beutel und dieser holte die Kerzenständer heraus. Zwei glänzende Objekte, die die Augen des Händlers zum Funkeln bewegten und ihm wieder ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Der nahm die Gegenstände mit zitternden Händen an sich und betrachtete sie gierig mit seinen süchtigen Augen.
    “Wir halten, was wir sagen.“
    “Dann macht, dass ihr diese Kiste dort nach unten bringt! Wir legen bald ab.“

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Auch die Anderen beiden, hatten ihre Gegner erledigt.
    Dennik war froh, das die Gefahr, die von diesen Banditen ausging nun im Keim erstickt wurden war. Der Banditen-Boss würde sich sicher nicht mehr so schnell hier blicken lassen, zwei seiner Kameraden waren schließlich tot, einer schwer verletzt. Aus der Ferne hatte Dennik und seine zwei Freunde mit angesehen, wie der beleibte, bärtige Räuber-Hauptmann den blutenden Kameraden gepackt hatte und mit ihm auf den Schultern Richtung Minental verschwunden war.

    "Da haben wir ja gleich mal ein paar Fliegen auf einmal geschlagen!", rief Dennik beherzt aus und ging Richtung Zelt zurück, wo sie sich verschanzt hatten, holte seinen Rucksack, den er dort liegen gelassen hatte und kehrte zu seinen Beiden Begleitern zurück. Erst jetzt betrachtete er die Umgebung eingehend. Bis noch vor wenigen Minuten, denn länger hatte der Kampf ja nicht gedauert, war er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, doch der Kampf mit dem Verbrecher und sein kurzer innerer Kampf hatten all seine Probleme für kurz oder lang hin weggewischt, so das er nun Ruhe hatte. Der Borden war staubig, nicht sandig, sondern staubig, viel Kies lag herum und zusammen mit dem Dreck und Straub und den wenigen Sträuchern hier und da, bildete der Pass zum Minental eine wirklich trostlose Gegend.
    Das Lager war, umringt von den vier seltsam ausschauenden, mit Fellen bedeckten, Zelten, hingegen wirkten irgendwie einladend auf den kleinen Dieb. Das Feuer prasselte wärmend in der Mitte und erleuchtete die unmittelbare Umgebung, ein Bierfass, und vier fette kuschlige Felle rund um das Feuer verteilt, verstärkten die Einladende Geste noch.

    "Ich schau mir mal die Zelte an...", meinte Dennik zu Scorpion und Vryce, welche es sich bereits gemütlich gemacht hatten und nicht den Eindruck machten, dass sie weiter wollten, nein so wie es aussah würden sie die Nacht hier verbringen. Die Zelte, alle große Holzgerüste, bedeckt, mit großen Fellen und Lederhäuten, wirkten irgendwie sehr exotisch auf Dennik.
    Sie schienen auf jedenfalls nicht von den Banditen erbaut. Die Holzgerüste waren bereits morsch, schienen schon eine ganze Ewigkeit hier zu stehen, die Felle hingegen waren neu. Erwartungsvoll betrat Dennik das Erste Zelt und war überrascht, wie geräumig es war. In dem Zelt lagen vier dicke Schlafsäcke, gefüllt mit Wolldecken und Schafsfellen und neben den Schlafplätzen stand eine Kiste.
    Vermutlich war dies das Schlafzelt. Heute können wir mal wieder richtig schlafen... , dachte sich Dennik erfreut und kniete sich vor die Truhe auf den Boden.

    Schnell holte er einen der Dietriche, die ihm Vryce gegeben hatte aus seiner Tasche seines Mantels und begann das Schloss zu bearbeiten. Es war äußerst einfach, kein sehr schweres Schloss und so knackte es der angehende Meisterdieb mit Leichtigkeit. Angespannt öffnete Dennik den Truhendeckel und betrachtete den Inhalt. Dennik´s Blick nahm eine gelangweilte Miene an. Kleidung... befand sich in der Kiste.
    Er hatte genug dabei, ja ein zweites Paar Anziehsachen, und seine Lederrüstung. Er war voll versorgt.
    Er kramte noch kurz in der Kiste herum, vergewisserte sich, das es wirklich NUR Kleidung war, schloss den Deckel dann wieder und verließ das warme Zelt wieder. Schnurstracks erkundete er auch die anderen Beiden Zelte, und stellte betrübt fest, dass die Banditen wohl nicht sehr vermögend gewesen waren, eines der Zelte war voller Feuerholz gewesen, ein Weiteres voller Vorräte und Bierfässer, und das letzte stand leer.
    Schade
    Bevor er zu den Anderen, am Feuer, zurück ging, durchsuchte er noch schnell die Beiden Leichen. Ihre Lederrüstungen, waren Beide ziemlich zerflättert und unbrauchbar, Geld hatten sie auch kaum was dabei, ihre Waffen waren schäbig, und die Axt des Bosses viel zu groß für ihn, nein, die Banditen hatte nichts wirklich wertvolles besessenen. Und wenn doch, trug es der Hauptmann bestimmt am Leib und der war jetzt schon über alle Berge...

    "Die Kerle haben nichts tolles hier gelagert oder gehütet", erstattete Dennik Scorp und Vryce bericht, "Aber das eine Zelt ist voller Vorräte, Essen und Trinken, da können wir unsre Taschen mit füllen", endete Dennik und setzte sich zu seinen Freunden.

    "Das eine Zelt ist eine Art Nachtlager, Schlafplatz, schaut recht gemütlich aus, ich glaube es hat sich allen im allem wirklich gelohnt!", meinte Dennik noch und schnappte sich ebenfalls eine Hänchenkeule und biss gierig hinein.
    Geändert von Dennik (25.10.2010 um 15:28 Uhr)

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    Held Avatar von Snizzle
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    Snizzle ist offline

    Das Kloster der Feuermagier

    Die Welt erstrahlte zumindest für einen kurzen Moment. In weiter Ferne grollte der tiefe Donner, rüttelte mit seinem monotonen Rumpeln am wackeligen Fundament des Tempels. Dann übermannte die Dunkelheit erneut die leere Feste im Tal der Minen. Morsche Bretter, bröckeliges Gestein, baufällige Gebäude verschwanden wieder in der Finsternis. Der raue Kies kratzte und stach auf den Handflächen des Magus, der dort vor dem Tempel inmitten des Gewitters auf dem Boden saß. Den Blick starr nur in eine Richtung gerichtet, schienen seine Gedanken in der Ferne zu schweifen.

    Es fühlte sich eigenartig an. Diese Dunkelheit.
    Obwohl er die meiste Zeit seines neuen Lebens an diesem Ort verbracht hatte, fühlte sich dieser Ort doch fremd und bedrohlich an. Der Tempel in seinem Rücken, seine Heimat, seine Verantwortung war so nah und fühlte sich doch so fern an. Das angespannte Treiben auf dem Burghof war verstummt. Nicht eine Menschenseele war zu sehen oder zu hören. Trotz des dumpfen, fernen Donners und des leisen Windes schien die Welt so stumm und still, dass es dem Magus in den Ohren dröhnte. Für einen Moment versuchte sich Snizzle vorzustellen, wie es gewesen war. Die Paladine, die Magier, die drohende Gefahr auf der anderen Seite der sporadischen Befestigungen... doch es fiel ihm schwer die Erinnerungen zu fassen. Sie schienen ihm durch die Finger zu gleiten und im ihn umringenden Dunkel zu verrinnen.
    Langsam erhob sich Snizzle von seinem Sitzplatz vor dem Tempel. Er klopfte sich die Robe mit den Händen ab, ließ noch einmal den Blick über die so bekannte Szenerie schweifen und wendete sich dann dem Tempel zu. Hier, im Innern des alten Gemäuers, vertrieben einige Fackeln die Dunkelheit. Ein rötlicher Schimmer ging vom oberen Stockwerk aus, das wie jeden Abend von den großen grauen Kerzen beleuchtet wurde, die in schier endloser Anzahl im Vorratsraum gelagert waren. In den unteren Räumlichkeiten sorgten lange Fackelständer für das benötigte Licht, nicht ganz so heimelig wie das gedimmte, seichte Licht der Kerzen, dafür umso nützlicher für die Studien der alten Bücher und Schriften in einem Raum, den der Magus als Bibliothek kennen gelernt hatte. Große Bücherregale zierten die Wände des Raumes, gefüllt mit Büchern und anderen Artefakten, die aussahen, als seien sie entweder wertvoll oder alt oder beides. In zwei Ecken des Raumes befanden sich Bücherständer, die aktuell jedoch lediglich als Ablage Benutzung fanden. Snizzle ließ sich dagegen in dem dunkelroten Sessel nieder, der eigentlich das auffälligste und protzigste Möbelstück des Raumes war. Die Lehnen schienen für den durchschnittlich gebauten Magier viel zu groß und der Sesselrücken thronte beinahe noch eine Kopflänge weit über den Magus. Neben dem Sessel stand ein kleiner Tisch aus stabilem, dunkelbraunen Holz gefertigte und im Gegensatz zum Sessel nur spartanisch geschmückt. Die Ecken waren abgerundet und in die Tischbeine waren jeweils zwei Flammen eingearbeitet, die das Gotteszeichen des Tempels darstellten. Auf dem Tisch lagen neben einer Kerze, die in einem schlichten, schwarzen Ständer steckte zahllose Bücher ausgebreitet, teilweise geöffnet, teilweise geschlossen aber alle verstaubt und ihrem Aussehen nach bereits mehrfach durchstöbert und gelesen.
    An manchen Tagen fragte sich der Magus, wie diese Wälzer hier her gelangt waren. Hatten die Magier der alten Zeit, die Beschützer der magischen Barriere sie geschrieben, um ihr Wissen für die Nachwelt zu erhalten? Oder waren sie mitgebracht worden und schon vor der Erschaffung der magischen Barriere hier gewesen? Vielleicht waren sie auch Teil der Lieferungen an den ehemaligen Erzbaron Gomez, der das magische Erz des damaligen Alten Lagers gegen Güter aus der Außenwelt getauscht hatte. In jedem Fall waren einige wertvolle Schätze zwischen diesen Stücken vergraben und warteten nur darauf wieder entdeckt zu werden, nachdem die eigentlichen Hüter der Schriften, die Feuermagier des Minentals auf schockierende Weise von den Bewohnern der Burg niedergestreckt worden waren. Nun lagen sie lediglich in den Regalen und auf den Tischen und Niemand als Snizzle selbst kümmerte sich noch um die alten Schriften hier im Tal der Minen.
    Während seine Gedanken schweiften, wurde es dunkel in der kleinen Kammer. Die Kerze neben ihm brannte langsam herunter und bildete eine graue, nutzlose Masse im Kerzenständer und auf dem Tisch. Und auch die Fackeln erloschen letztendlich. Finsternis suchte die Welt heim und auch die Erinnerungen des Feuermagiers...


    Es fühlte sich an als seien bereits Tage gar Wochen vergangen. Die Beine schmerzten höllisch, die Arme gehorchten nicht seinen Befehlen und ein hoher, stechender Ton schrillte wie ein Schrei in seinen Ohren. Als er seine Augen zu öffnen versuchte ergriff den Magus für einen kurzen Moment ein bitterer Schreck. Die Dunkelheit gab seinen Augen nicht nach, es fühlte sich an als sei die Blindheit zurück gekehrt und doch, nach anfänglichen Schwierigkeiten schienen sich seine Augen an das beinahe Schwarz zu gewöhnen. Noch immer war es dunkel, doch schemenhaft erkannte Snizzle die brüchigen, steinernen Wände, die abgebrannten Fackeln an den Wänden. Seine Gedanken rasten, versuchten sich zu erinnern, was geschehen war, doch sie ließen sich nicht fassen. Es war das Gefühl als lägen die Worte auf seiner Zunge, doch er konnte sie nicht aussprechen, als spreche er nicht die richtige Sprache, um zu verstehen.
    Was war dieser Ort? Wo im Namen des Lichts Innos war sein getreuer Diener hinein geraten?

  9. Beiträge anzeigen #9
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Das Minental.
    Die grauen, regenschweren Wolken hingen tief, verdeckten die Spitzen der Berge, die am anderen Ende des großen Tales in die Höhe ragten, so massiv, so erden, dass sie den Beobachter staunen ließen. In den Wolkenbergen, die auf den erdgebundenen aufbauten, blitzte es auf. Ferner Donner war zu hören, rollte langsam und doch intensiv über das Tal zu den drei Wanderern hinüber.
    Sie standen an einem Pfad, der das Ende des Passes darstellte und die letzte Etappe auf dem Weg zum Grunde des Tals bildete. Der Wind wehte kalt, manchmal schwach, manchmal scharf und schneidend wie eine Messerklinge. Vryce leckte sich über die trockenen Lippen, deutete auf den massigen Bau, der das Bild des Talgrundes für sich einnahm.
    „Das ist sie? Die legendäre Burg des Alten Lagers?“, fragte er Scorpion, der leicht lächelte und dann nickte. Die Burg war berühmt, ebenso wie der Rest des Tales. Zwar hatten die Gefangenen damals, vor fast zehn Jahren, keine Möglichkeiten gehabt, selber aus der Barriere fliehen zu können, Nachrichten und Gerüchte hatten es jedoch immer geschafft. Sogar auf die von Unruhen geplagten Südlichen Inseln, jenem Archipel, dem der Meisterdieb enstammte.
    „Unglaublich“, murmelte er, „Das hier einst Gefangene ein kleines Reich gegründet haben, nur um es an Orks und Drachen zu verlieren, die sich ohne Unterlass den Paladinen entgegenstellten. Und sie letztendlich auch in die Knie zwangen.“
    Paladine. Der Dieb lächelte widerwärtig. Auf den Südlichen Inseln war dieses Wort ein Fluch, rief bei den meisten Bewohnern Verachtung und Abscheu hervor. Ja, die Paladine galten als das direkte Gegenteil zu den Rittern Vryces Heimatstadt Setarrif. Oft hatte er seinem Vater zugehört, wenn er Geschichten aus jener Zeit erzählt hatte, als noch der legendäre Lord Dominique gegen das aufständische Königreich auf den Inseln gekämpft hatte.
    Wird mal wieder Zeit, dachte sich der Dieb ehrlich, dass ich meine Heimat besuche.
    „Rasten wir in der Burg?“, kam es von Dennik, der damit Vryce aus den Gedanken riss. Scorpion fuhr sich übers Kinn und überlegte sichtlich. Der Schwertkämpfer konnte sich den Grund denken. Diese Burg – verlassen von Gardisten und Paladinen, geplündert von Orks und anderen Kreaturen – bot perfekten Unterschlupf für mehrere Leute jenes Schlages, wie sie sie am Pass getroffen hatten. Banditen, Marodeure, Deserteure, Verbrecher.
    Oder Schlimmeres.
    „Reisen wir lieber am Fluss entlang. Wenn die Wegbeschreibung der Gerüchte und aus den Tavernen nicht gänzlich falsch sind, muss doch dieses … Freie, nein, Neue Lager irgendwo östlich von uns gewesen sein. Da, wo dieser Fluss dort entspringt, schätze ich. Reisen wir lieber dort hin …“, schlug Vryce vor.

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    Kratos ist offline
    Er war nicht weitergekommen. Langsam hatte er sich an einem kleinen, verschmutzen Teich vorbeigeschlichen. Doch schon von weitem hörte er Stimmen. Er konnte nicht einfach reinrennen. Erst recht nicht in seiner Verfassung. Also schmiedete er Pläne. Er hatte sich auf eine kleine Fläche über einen Minenstollen ausgesucht, geschafft ein Feuer zu zünden und begonnen seinen Körper wieder aufzubauen. Er zog sich an hervorstehenden Baumwurzeln hoch, stemmte sein extrem niedriges Gewicht und lief sich gerne warm. Im Kreis. Am Verzweifeln war er nicht, die Stille sowie dieses Tal war er gewöhnt, doch hatte er das Gefühl etwas kam auf ihn zu. Etwas wichtiges.

    Wieder einmal hörte er Stimmen, nein, Schreie entstammten dem Ausgang aus dem Minental. Er wartete gespannt was nun geschah. Plötzlich hörte er Schritte, sie kamen direkt auf ihn zu. Ein Mann, rannte um sein Leben den großen Hügel hinab. Zum Fluss von dem Kratos gekommen war. Er machte keine Anstalten ihm zu folgen. Stattdessen musste er sich mit Kopfschmerzen zufrieden geben, er hatte nur wenig Flüssigkeit in sich aufnehmen können, sein Hals kratzte fürchterlich. Dann überkam ihn ein Zitterkrampf, gefolgt von Schmerzen und einem unruhigen Schlaf. Schritte, die bedächtig gesetzt wurden, rissen ihn wieder in die Realität. Er reckte seinen Holzdoch, den er an einigen Steinen gewetzt hatte, in die Höhe, vor Angst gleich erdolcht zu werden. Doch in seiner Nähe war keiner, die Geräusche kamen von unten. Er regte sich vorsichtig über den Anfang einer zerfetzen Brücke und stierte den Abhang hinunter. Es waren drei, bewaffnet und scheinbar über einen Plan diskutierend. Kratos packte seinen Holzdolch, stopfte sich die letzten, vertrockneten Wurzeln in den Mund und folgte ihnen extrem langsam. Er würde sie erstmal beobachten, bevor er sich zeigte.
    „Reisen wir lieber am Fluss entlang. Wenn die Wegbeschreibung der Gerüchte und aus den Tavernen nicht gänzlich falsch sind, muss doch dieses … Freie, nein, Neue Lager irgendwo östlich von uns gewesen sein. Da, wo dieser Fluss dort entspringt, schätze ich. Reisen wir lieber dort hin …“ antwortete einer von ihnen. Seine Stimme war ernst, er schien Kratos ein nachdenklicher Kerl zu sein. Vielleicht auch nur eine Fehleinschätzung. Die anderen beiden stimmten ihm zu, zumindestens sah es von weitem so aus. Nach wenigen Metern verschwamm Kratos Augenlicht wieder, er fiel auf die Knie, glückerlicherweise beinahe lautlos und keuchte leise.
    Einer drehte sich um und stupste seine Kumpels an. Vorsichtig näherten sie sich Kratos. Nach einigen Momenten, die Kratos wie Jahre vorkamen, standen sie vor ihm. Einer hielt ihm eine Klinge an den Hals.
    "Nicht töten... Du," Kratos zeigte auf den mittleren Banditen und keuchte:"Ich kenne dich... Ich habe dich gesehen." - Kurz darauf verfiel er in Bewusstlosigkeit. Sein niedriger Nahrungs- und Flüssigkeitskonsum treibte ihn ins ungewisse, allein von der Entscheidung der vom Kampf gezeichneten Männer hing nun sein Verbleiben ab.

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    Ritter
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    Vryce ist offline

    Minental

    „Bei Beliar“, murmelte der Dieb und musterte den Liegenden, den Scorpion mühelos auf eine Leinendecke gelegt hatte. Nun befanden sich die Reisenden in einer Höhle am Fuße des Pfades, der vom Pass hinab führte. Hier hatten wohl – zu besseren oder schlechteren Zeiten – einige Flüchtlinge gelebt, wovon zumindest verwitterte Überreste einer Kiste sprachen. Ein kleines Feuer erhellte den Raum der Höhle, Fleisch briet darüber und verströmte einen Geruch, dass sich die Mägen der Männer knurrend zusammenzogen.
    „Dennik, woher kann der dich kennen?“, fragte Vryce, während er dem Knistern der trockenen Zweige lauschte als auch dem gelegentlichen Heulen des Windes außerhalb.
    „Gute Frage“, antwortete der Straßenjunge, „Mir fällt echt nicht ein, wo ich ihn schon mal gesehen haben könnte.“
    Der Meisterdieb spuckte ins Feuer. Scorpion – in eine einfache Holzschnitzerei vertieft – blickte kurz auf, arbeitete dann weiter.
    „Was für ’ne Scheiße. Kaum sind wir die ersten drei Nervensägen los, schickt uns der Himmel gleich noch eine, die auch noch einen dramatischen Auftritt hinlegen muss. Beliar, ich hätte Werkzeugschmied bleiben sollen“, sprach der Dieb weiter und vertiefte sich immer weiter in seinen Monolog. „Aber nein, ich werde Dieb, treffe in Bakaresh eine ganz bunte Beute bekloppter Leute und ende schließlich in der ehemaligen Kolonie von Khorinis. Klasse.“
    Erneut spuckte er aus. „Ach, scheiß drauf. Ich versuch zu pennen. Weckt mich, wenn unser Dramatiker vom Dienst“ – er deutete auf den Bewusstlosen – „wach ist.“

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    Kratos ist offline
    Kratos erwachte mit grausamen Schmerzen. Ein würziger Duft hing um ihn, hüllte ihn ein. Er hörte wie sich jemand in seiner Nähe bewegte. Langsam öffnete er die Augen, trotz der Stille hörte er ein Geräusch. Er konnte es überhaupt nicht zuordnen, scheinbar ein Kauen - kurz darauf entschied er sich für ein Schnitzen. Plötzlich erschrak er, sofort dachte er an Scanvenger oder sogar Orks die ihn verschleppt haben. Diebe. Diebe waren es gewesen, die Bilder schossen ihm in den Kopf das er zusammen zuckte. Langsam hob er den Kopf, die Augen gerade soweit geöffnet, das er die Umrisse um sich erkennen konnte. Er spürte eine Wand, zog sich zu ihr und lehnte sich an ihr an. Ein Mann, breitschultig gebaut, schnitze etwas aus Holz, scheinbar vollkommen in Gedanken versunken. Kratos beäugte kurz seinen eigenen Körper, die Diebe hatten ihm einfache Stoffbinden umgelegt. Langsam hob er die Stimme, mehr als das krächzen eines Raben, als die Stimme eines Mannes. Der Kopf des wachsamen Diebes hob sich, ruhte einen Augenblick auf ihm, rutschte zwischen Augen und Händen hin und her. Scheinbar war er am grübeln wie er am besten Handeln sollte, entschied sich dann seine zwei schlafenden Kameraden mit einen kurzen, aber kraftvollen Stubser zu wecken. Nach einem Moment des Gähnens und Streckens, begann einer zu sprechen. Als Kratos seine Augen auf ihn richtete, brach der Dieb kurz ab, fand sich allerdings schnell wieder und fragte die große Frage, die schon die ganze Zeit in der Luft schwebte:
    "Wer bist du? Eher gesagt, was bist du"?

    Kratos schwieg kurz, dann begann er seine Geschichte zu erzählen, er kürzte und fasste zusammen wo er konnte, seine Stimme war schwach, sowie sein Willen den Unterhalter zu spielen.
    "Ich komme aus Nordmar. Damals, wurde ich ausgestossen, kurz vor dem Sterben wurde ich aufgesammelt. Ich weiß nicht wer es war, ich kann mich nur an ein ernstes Gesicht erinnern, es sah aus wie ein Magier. Als ich wieder aufwachte fand ich mich in einem steinernen Raum wieder, lange habe ich versucht Wege aus ihm zu finden, doch die Fenster waren mehrere Meter oben gelegen. Schliesslich entkam ich doch, ein Schalter öffnete mir den Weg nach draußen, in die harte Wüste des Eises. Ich schaffte es zu einer großen Stadt, wurde schnell durch einen einfachen Tavernenstreit aus der Stadt gejagt und wurde von einem Ork gefangen. Diesem musste ich über das Meer folgen, ein Sturm zerstörte darauf das Schiff... Nein, es war eher ein Boot und die ganze Besatzung, die aus mehreren Orks und vielen menschlichen Gefangenen bestand, starb. Ich konnte mich in das Ersatzboot retten, zusammen mit dem orkischen Menschenfänger, der sich als alter Schamane herausstellte. Wir kamen nach einiger Zeit auf einer Insel an, an der anderen Seite des Minentals."

    Kratos wurde kurz unterbrochen, den nachdenkliche Dieb fragte ihn gelangweilt:"Welche andere Seite? Ich meine, wo genau?"
    "Ich kann mich nur an eine Burg erinnern und an einen lichten Wald. Wir lebten einen Tag gemeinsam, danach gelang mir die Flucht. Doch der Hass auf diesen Ork, der Ork, der mich auf dieses tote Land geführt hatte, ließ mich umkehren und im Schlaf erdolchen." Er schwieg einen Moment, es war ein größeres Erlebnis als ein einfacher Dolchstoß, doch das wollte er lieber nicht erwähnen.
    "Daher kamen diese seltsamen Blutlinien.", er zeigte auf seinen Körper, das Blut des Orkschamanen hatte sich auf die Haut geklebt und gab einen den Eindruck von einem rötlichen Tattoo. Nun zeigte er auf seinen Kopf:" Die Haare sind mir durch einen bösen, letzen Zauber abgebrannt. Ich hatte mal schönes, schwarzes Haar. Wie ein gepflegter Rabe." Sein Zeigefinger führte nun zur bleichen Haut. "Ich habe ihn verbrannt, das hier... Das ist seine Asche."
    Der Dieb, den Kratos in seinem Traum gesehen hatte, machte ein seltsames Geräusch. Scheinbar verhöhnte er ihn. Kratos ließ sich nicht beirren und führte fort:"Ich lebte hier einige Monate von Wurzeln, flüchtete dann vor einem Ork und begnete einigen Paladinen."
    "Paladine? Pah! Paladine gibt es hier nicht mehr, du dreckiger Lügner!" unterbrach ihn der Nachdenkliche, er wollte scheinbar aufstehen um ihm eine Lektion zu erteilen, der breitschultige Dieb, legte sein Holzgeschnitztes beiseite und packte ihn zurück auf seinen Platz.
    "Ich bin mir sicher es waren Paladine," meinte Kratos:"Jedenfalls machte ich mich auf den Weg zu ihm." Er zeigte auf den weitentferntesten Dieb.
    Dieser stellte sich als Dennik vor. Der Reihe nach entpuppte sich der breitschultige Dieb als Scorpion, der nachdenkliche als Vryce. Zuletzt stellte sich Kratos vor. Die Stimmung hebte sich ein wenig, Dennik, der scheinbar brennend interessiert war, löcherte ihn nun mit Fragen:"Wieso kennst du mich? Ich bin mir sicher, das wir uns noch nicht gesehen haben.", die anderen beiden nickten ihm zu. "Ich träumte von dir, von dir und einigen anderen."
    Dennik schaute ihn überrascht an. "Geträumt? Du hast von mir geträumt?", er spie ins Feuer. Um das Thema zu wechseln fragte Kratos nach Wasser, ihm wurde eine Trinkflasche rübergereicht. "Ähm, die Flasche ist leer...", meinte der Neuling belustigt.
    Scorpion, der ihn die ganze Zeit wachsam beobachtet hat, zeigte auf den rauschenden Fluss, der in der Nähe seine Wege durch die Erde schlug. Ohne ein weiteres Wort stand Kratos auf und machte sich auf den Weg. Schon nach einigen Metern hörte er, wie sich die drei berieten.

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    Ritter
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    Vryce ist offline

    Minental

    „Mir ist der Kerl nicht geheuer“, kam es grimmig aus Scorpions Munde, während seine Augen die hagere Gestalt am Fluss musterten.
    „Aye“, pflichtete ihm Vryce bei, „Schwächeanfälle, Visionen von unserem kleinen Dennik hier. Wir haben’s wohl mit ’nem Wahnsinnigen zu tun, wenn ihr mich fragt.“
    „Ach … aber wenn er doch nicht so schlimm ist?“, fragte Dennik und sah seine beiden Begleiter an, die viel sagende Blicke austauschten. Vryce seufzte, legte dem Jungen die Hand auf die Schulter und grinste.
    „Dennik, du hast sowieso die Angewohnheit, mit jedem Verrückten und Gestörten anzubandeln. Ich mein, wie viele Straßenjungen rennen mit Meisterdieben und Nordmännern herum? Nicht allzu viele.“ Dann wurde er jedoch wieder ernster. „Nein, aber der Kerl ist mir nicht ganz koscher. Vielleicht einer der Banditen, vielleicht jemand, der uns in eine Falle locken soll. Scorpions Erfahrung in Ehren, aber keiner weiß, in wie weit sich das Tal hier verändert hat. Was früher stimmte, kann heute lebensgefährlich falsch sein, verstehst du?“
    Und blickte auch er zu der Silhouette am Fluss, die sich herabbeugte und trank.
    „Wir haben auch gar keinen Grund, ihn mitzunehmen. Ein Maul mehr zu füttern und wieder jemand, der keinen Deut Ahnung vom Kämpfen hat und beschützt werden muss. Das kann hier – schätze ich – mitunter ziemlich tödlich sein, wenn man nicht nur auf den eigenen Rücken achten muss, sondern auch auf einen weiteren. Bin eher dafür, dass wir ihm etwas Proviant geben und übern Pass zurückschicken. Hier ist er nur ein Klotz am Bein.“
    Dennik sah hoffnungsvoll zu Scorpion. „Was sagst du, Scorp?“
    „Meinetwegen soll er. Aber wenn er stört und die Reise behindert, soll er das Weite suchen.“
    Vryce konnte nur seufzen. „Bitte, ignoriert meine Warnung. Ach, dann soll er halt mitreisen. Hauptsache der frisst nicht zu viel, so wie der aussieht.“

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    Kratos ist offline
    Kratos ließ sich extra Zeit. Er wusste, das die drei sich berieten. Und er wusste, das ihre Entscheidung wohl eher gegen ihn laufen würde, er selbst hätte sich verstoßen. Nachdem er seinen Durst gestillt hatte, lief er langsam zurück. Er wollte ihnen Zeit geben ihn zu bemerken, nicht das er noch wo reinplatzte. Sein Magen hab gluckende Geräausche von sich, den Wind ließ seine Haut zu Eis gefrieren. Alle drei sahen ihn entgegen als er kurz vor der Höhle stoppte. Schritt für Schritt, bedächtig auf ihre Bewegung, näherte sich Kratos den Dieben. Er setzte sich aus dem Stand langsam in den Schneidersitz und fragte ernst: "Wie habt ihr euch entschieden?"
    "Wir werden dich mitnehmen. Wenn du uns aber zur Last fällst, solltest du das Weite suchen," meinte Scorpion grimmig.
    Kratos nickte entschieden, antwortete nach kurzem Überdenken:
    "Ich könnte euch als Späher behilfreich sein. Ich habe hier lange genug gelebt, ich kenne die Gegend. Und ich besitze scharfe Sinne."
    Für einen Moment waren sie alle verstummt. Der Wind peitschte an der Höhle vorbei, die Wolken bereiteten sich zu einem Sturm vor.
    Wie ihr seht, werde ich im Kampf eine Last sein... Ich verstehe weder etwas von Magie, noch von Pfeil und Bogen. Ein Schwert kann ich nicht einmal in den Händen halten," teilte Kratos seinen neuen Gefährten mit.
    "Hier!" - Dennik schmieß ihm einen Dolch rüber. Es war schlechte Schmiedearbeit, doch im Notfall besser als der Faustkampf.

    Der Wind brauste immer lauter, der Fluss stürmte. Sie zogen sich ein wenig in die Höhle zurück, das Feuer löschte sich nach kurzer Zeit.
    "Verfluchte Scheiße, auch das noch!" rief Vryce angepisst gegen den Sturm.
    Sie kauerten sich in ihre Decken und Stoffetzen, schliefen unruhig ein.
    Kratos beobachtete die Drei. Dennik... Vryce... Scorpion...
    Er konnte nicht schlafen, der Vollmond am Himmel, der sich beinahe nicht blicken ließ, machte Kratos unruhig. Seine Haut begann allmählich bläulich-violett zu schimmern. Hände und Füße würden ihm schnell absterben, wenn er keine ordentlichen Klamotten fände.
    Da er nicht Schlafen konnte und der Sturm sich legte ging er auf einen kleinen Spaziergang. Er lief ein Stück am Fluss und wieder zurück zur Höhle, er wollte sich nicht zu weit entfernen. Nun konnte er endlich seinen Gedanken freien Lauf lassen, er dachte über seine neuen Kameraden nach.
    Scorpion schien ihn recht leiden zu können, war aber immer sehr misstrauisch.
    Dennik war freundlich, oft konnte Kratos in seinen Augen Mitgefühl lesen.
    Vryce... Nun Vryce schien sich der Sache nicht sicher zu sein. Ihm würde nichts anderes übrig bleiben, als ihn durch eine gute Tat zu überzeugen.
    Als sein Körper wieder ein Zeichen der Erschöpfung von sich gab, nahm Kratos einen Bogen um seinen Eigentlichen Rückweg und sammelte einige Wurzeln und Beeren ein. Die Früchte waren klein, die Diebe würden ihn dafür auslachen. Doch wollte er ihren Provianten nicht zu Last fallen. Er sammelte ein wenig trockenes Holz, das sich nur unter einigen kahlen Bäumen finden ließ, da der Sturm, der schweren Regen mit sich brachte, das meiste gewässert hatte. Als er zurückkehrte schliefen sie alle, doch Vryce schien äußerst unruhig. Manchmal zappelte er kurz oder ruckte auf. Kratos spielte mit dem Gedanken ihn zu wecken, um ihm den Alptraum zu ersparen, in dem er sich scheinbar befand, doch empfand er es als etwas zu forsch.

    So widmete er sich wieder seinen düsteren, blutgetränkten Gedanken. Er musste sie im Lauf der Zeit dazu überreden in die Nähe der Burg zu gehen. Er fühlte eine Bindung...
    Als er sich aufrückte, spürte er den schwarzen Stein, den er gefunden hatte. Er würde den Dieben fürs erste nichts davon erzählen, er hatte ein ungutes Gefühl dabei.
    Schließlich entspannte er sich und genoß die Stille. Hoffentlich würden sie morgen ein Stück vorwärts kommen, er wusste, das kein Ort dieses Tals auf lange Zeit geheim blieb, und das aus Erfahrung.

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    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Es war eine seltsame Nacht gewesen, der Hüne konnte zwar schlafen, aber es war ein leichter Schlaf, in seiner Rechten hatte er unauffällig seinen Dolch gehalten, jeder der gewagt hätte ihn in dieser Nacht zu überaschen wäre kläglich beim Versuch gestorben.
    Er glaubte gehört zu haben, dass jemand die Höhle verlassen und wieder betreten hatte, aber es konnte gerade so gut der Wind gewesen sein.

    Beim Frühstück fielen dem Hünen frische Beeren und Wurzeln auf, geirrt hatte er dann wohl nicht. Aber beruhigen tat es ihn auch nicht, der Fremde konnte Spiele mit ihnen spielen oder er meinte es einfach nur gut. Scorp wars egal, wenn der Typ im Weg stehen sollte wäre er der erste, der ihn aus dem weg "schubbsen" würde, da konnte sowohl in den Rachen einer Bestie, als auch in den Abgrund bedeuten...
    Dennoch hatte sich Scorp für ihn ausgesprochen, es war ein geben und nehmen und es war an der Zeit anderen eine Chance zu geben, wenn sie diese nicht nahmen, konnte man immer noch selber nehmen. Ja die Interpretation von Ruys Worten gefiel dem Hünen, zwar etwas risikohaltiger, als seine alte Interpretation von nehmen was kam und nur die anderen geben lassen, aber man musste hier ja nicht konservativ sein.

    "Also dann Jungs, lasst uns aufbrechen" meinte der Hüne nach dem Frühstück und erhob sich. "Und du" er zeigte auf Kratos "kannst uns sicher sagen, was der sicherste Weg gegen Westen ist, zuerst müssen wir nur ein Stück weiter und dann wieder gen Norden, da müsste das alte Räuberlager liegen, wenns nicht schon von einem Steinschlag zertrümmert wurde. Danach suchen wir wie gesagt im westen die Überreste des Neuen Lagers... das letzte Mal als ich hier war, lebte dort aber ein Drache, es ist also übelste Vorsicht geboten." der Veteran blickte alle ernst an "Ja verdammt ich hab Drache gesagt und nein kein Plüschdrache zum spielen, ein echter mit Dicken Schuppen die härter als magisches Erz sind, Krallen die Schärfer als alle unsere Klingen sind und nicht zu vergessen einen Mund voll mit Reisszähnen und zu allem Übel kann das Vieh auch noch Feuer, Eis oder Gift spucken. Achja und die Dinger sind scheisse Intelligent, also versteckt euch wenn ihr einen Drachen zu Gesicht bekommt und versucht erst gar nicht ihn auszutricksen!" warnte er seine Begleiter und schaute Kratos dann erwartungsvoll an.
    "Also Junge, zum Räuberlager würde ich mal sagen." dann klatschte er in die Hände, schulterte seine Axt und Schritt Richtung Höhlenausgang.

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    Kratos ist offline
    Kratos war nicht entgangen, das seine Gefährten sehr auf seine Bewegungen achteten. Besonders Vryce kam ihm ein wenig verspannt vor. Doch war es ihm wie eine explodierende Supernova als er erfahren hatte, ihnen den Weg zeigen zu dürfen. Sie hatten sein kleines Geschenk von Wurzeln und Beeren mehr angesehen als gegessen, doch ein wenig Vertrauen mussten sie bereits aufgebaut haben.
    Das neues Lager, das war nun sein neues Zeil. Seines und das seiner Kameraden. Er wusste wie sie am sichersten dort hinkommen würden. Er würde sie sicher durch den Wald bringen können, an einem Banditenlager vorbei zur einer großen Plantage, die als Eingang des Räuberlagers gekennzeichnet war.

    "Kommt, durch den Wald müssen wir uns beeilen, hier leben nicht nur Molerats und Scavenger, sondern auch Snapper und Schattenläufer.", meinte Kratos zu ihnen, als sie sich die ersten 50 Schritt von der Höhle entfernt hatten.
    Als er Scorpions misstrauischen Blick erfasste, ergänzte er:"Ich habe sie gesehen. Wenn man tief in den Wald eindringt, also vom Fluss weg, begegnet man einer Höhle voll mit diesen schnaubenden Mistviechern. Wir werden einen großen Bogen um sie machen."
    Er führte sie weiter, mitten durch den Wald. Obwohl Scorpion vorgeschlagen hatte sich immer am Fluss zu halten entfernten sie sich ein Stück. Kratos hatte dort viele Wesen gesehen. Mit mächtigen Klauen und hungrigen Blick. Seltsame Geräusche haben sie von sich gegeben, es hatte sich beinahe wie ein Bauchknurren angehört. Wahrscheinlich ein weiterer Beweis für ihren Hunger.
    Als sie durch einen kurzen Tunnel gingen, zuckte Dennik plötzlich zusammen. Als alle Blicke auf fragend ihn gerichtet waren, zeigte mit seinem Arm in die Richtung einer Statue. Sie war mit Moos überzogen, viele Pflanzen rankten sich um sie. So wie die Gerüchte.
    "Eine Statue Beliars. Damals hausten hier viele Orks, sie haben sie wahrscheinlich mitgebracht und hier gelassen." antwortete Kratos ernst auf die fragenden Blicke seiner Kameraden. Woher er das wusste, veriet er nicht.
    "Von denen gibt es eine Menge bei uns in Bakaresh, ich hätte nur nicht erwartet hier eine anzutreffen.", meinte Dennik wieder beruhigt.
    Kurz bevor sie Kratos fragen konnten welchen Gott er den verehrte, drehte sich dieser wieder nach vorne und maschierte weiter. Nach einem Schulterzucken und fragenden Blicken der Diebe machten sie sich schnell wieder hinter ihm her. Die Umgebung veränderte sich schlagartig, kargiger Fels ließ sich nun statt Grünzeug blicken. An mancher Stelle fande man einen geschwärzten, kreisrunden Fleck.
    Ein Geruch fuhr Kratos in die Nase. Er drehte sich um und blickte Dennik an. Dieser wollte sich ein Stück des Proviantes genehmigen und blickte Kratos fragend an als dieser mit einer Handbewegung aufzeigte, das Proviant schnell wieder einzupacken. "Der Geruch kann Tiere anlocken." sprach Kratos leise. "Der Geruch von Fleisch vielleicht, aber doch nicht von dem Zeug.", meinte der Hüne und wies auf Dennik.
    "Ihre Nasen sind scharf wie ihr Gehör. Sie sind hungrig und aggressiv, ihnen es ist vollkommen egal was sie riechen." antwortete Kratos ein wenig verärgert.
    Nach einem kleinen Marsch der Stille kamen sie dem ersten, von Kratos eingeplanten Rastort entgegen. Es war eine Stillgelegte alte Paladin Erzschürfstelle, um genauer zu sein, war das damals die alte Mine gewesen, die wegen einer Wasserflut eingestürzt ist. Kratos führte sie ins innere eines kleinen Stollens, der sich teilweise weiter verzweigte.
    "Sind wir hier sicher?", fragte Vryce nachdem er die Höhle ein wenig inzipiziert hatte. "Nun, nicht wirklich. In diesem Tal seit ihr nirgendwo sicher. Ich würde vorschlagen ihre ruht jetzt ein wenig, unser Marsch hat erst begonnen." antwortete Kratos und drehte sich Richtung Ausgang.
    "Und du?", fragte Dennik, kurz bevor Kratos den Ausgang erreicht hatte. "Ich muss mal an die frische Luft für kleine Jungs."
    Sofort nachdem Kratos die Zuflucht verlassen hatte, krabbelte er auf die Höhle und beobachtete die Umgebung. Nichts war weit und breit zu sehen, manchmal hatte man das Gefühl hier nichts fürchten zu müssen. Dieser Ansicht waren schon einige, sie sind nun allesamt tot. Er erinnerte sich an die Leiche eines Soldaten, die nicht weit von hier, auf der anderen Seite des Flusses gelegen hatte. Sie war zum größten Teil verwest, trotzdem konnte man deutlich die grausamen Züge sehen. Der weit geöffnete Mund, der seinen letzen Schrei entließ, bevor er auf ewig verstummte.

    Die Stimmen unter ihm hoben sich ein wenig, scheinbar waren die Diebe an einem energischen Streit beschäftigt.
    Geändert von Kratos (30.10.2010 um 21:23 Uhr)

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    Kämpferin Avatar von Siera Feyt
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    Ich bin die Nympha Ignis aus Khorinis. ;;;Magie Rang 3; Bogen Stufe 2;;;;;;;;;;;;;;Ewige Feuermagierin
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    Siera Feyt ist offline
    Kaum zu glauben wie die Zeit verfliegt wenn man etwas zutun hat, oder zumindest so tut als ob. Nun waren sie schon seit MOnaten in Khorinis und zurück im Kloster. Siera waren fast die Tränen gekommen, als sie gesehen hat, was aus dem einst so erhabenen Gebäude und einstigen Hauptsitz der Gläubigen des Feuers dieser Insel geworden war. Die Mauern bröckelten und die Orks hatten die gesammte Anlage geplündert und verwüstet.
    Bassi und Siera hatten zuerst ein Gebet an Innos gesannt, dazu waren sie in die Große Halle gegangen, auch hier hatten diese heidnischen Bastarde ein heilloses Chaos hinterlassen. Wut und Bestürzung über dieses ketzerische Vergehen dieser Ungläubigen grünen Teufel, fraßen sich wie lähmendes Gift in die Herzen der beiden treuen Innosler.
    " O Bassi, ich kann das alles kaum glauben! Was ist hier nur geschehen?! Wie konnten sie es nur wagen! Unser schönes Kloster! Unser einstiges Heim! Elende Mistkerle! ", hatte Siera damals mit Tränen in en meerblauen Augen gesagt.
    " Beruhige dich Liebes. Komm, lass uns ein Lager für die Nacht suchen und erstmal Ruhen. "
    Siera nickte stumm.

    Am nächsten Tag hatten Bassi und Siera die große, umgeworfene Innosstatue wieder aufgerichtet. Auch im Rest der Großen Halle schafften sie etwas für Ordnung. Zumindest das Allerheilgste sollte wieder so sein wie sie es in Erinnerung behalten wollten, auch wenn das Kloster schon längst verlassen war, und wohl nimmermehr deer Ort sein würde der er einst war.
    Danach machten sie sich dran, den Rest der Anlage in Augenschein zu nehmen. Sie trugen zusammen, was die Plünderer zurückgelassen hatten und noch halbwegs zu gebrauchen war. Viel war es nicht, aber hingen an vielen noch oftmals der Wert der Erinnerung an.

    Die Zeit verginng, und unbemerkt wurden Tage zu Wochen und Wochen zu Monaten. Doch letztendlich, mussten sich die beiden Innosler eingestehen, das die Zeit gekommen war, ihren eigendlichen Weg fortzusetzen, auch wenn es schwer viel.
    Bassi hatte sich in der Zeit von seinem Unfall wieder gut erholt und war mindestens wieder genau so fit wie zuvor.
    " Ich denke wir sollten weiter. ", meinte der Hohe Magier des Feuers einen Abends ernst, Siera nickte wortlos. Beide waren sich schon lange einig, hatten es aber immer wieder etwas aufgeschoben.
    " Dann sollte ich für schonmal unsere Sachen packen. "
    Gesagt, getan. Und so standen beide nach einer knappen Stunde, noch ein letztes Mal vor der Innosstatue, beteten, und zündeten eine Kerze an. Dann schnappten sich die gläubigen Magier des Feuers ihre Rucksäcke und Waffen, um dann schliesslich sich auf den Weg zu den Kellergewölben des Klosters zu machen.

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    Veteran Avatar von Bassi
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    Bassi ist offline
    Am liebsten wäre Bassi für immer hier geblieben, wieder hier gelebt wie früher und diesem heiligen Ort den Glanz und Ruhm vergangener Tage wiedergebracht. Doch so sehr es ihn auch schmerzte war er nicht grundlos hierher gekommen, er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Ein letztes Mal blickte er zurück Auf dem Hof und gab sich seinen Gedanken hin. Seit er hier war konnte er das erste Mal die Magierin an seiner Seite wirklich verstehen. Denn jedes Mal wenn sein Blick über den Klosterhof schweifte sah er zwei Welten. Welten die sich so ähnlich waren und doch so verschieden. Er sah die Verwüstungen die die Plünderer hinterlassen hatten und auch wie die Pflanzen sich wild und ungehemmt ausgebreitet hatten. Doch hatte er auch noch das Bild im Kopf wie es früher einmal war, wie gepflegt und ordentlich alles ausgesehen hatte. Wie fleißig die Novizen ihren Aufgaben nachgegangen waren und so für das Wohl des Kloster Sorge getragen hatten. Es schien so real das der hohe Magier fast das Gefühl hatte es sei echt und er ertappte sich selbst hin und wieder dabei wie er am liebsten einen der Novizen seiner Erinnerung angesprochen hätte.
    Bassi blickte zur Frau die neben ihm stand und genau wie er eben auch noch auf den Hof schaute. Er war froh das sie bei ihm gewesen war, er wüste nicht wie er es sonnst verkraftet hätte sein geliebtes Kloster in diesem Zustand vorzufinden. Er dankte Innos jeden Tag aufs neue dafür Siera an seiner Seite zu haben und auch das sie vor dem Schlimmsten bewahrt geblieben war. Er war es gewesen der sogut wie jeden Winkel des Klosters abgesucht hatte und so war er es auch gewesen der die Goblins entdeckt hatte. Sie waren gerade dabei gewesen eine der Magierkammern zu verwüsten als er sie zu Gesicht bekommen hatte. Bevor sie reagieren konnten hatte der Magier des Feuers die Massive Tür zugezogen und mit Hilfe der Magie verschlossen. Das anfängliche Schlagen gegen dir Tür verstummte und Bassi beschloss sie ihren Schicksal zu überlassen. Später hatte er festgestellt das die kleinen Kerlchen versucht hatten durchs Fenster zu entkommen. Die Bilanz des Versuchs war das einer anscheinend auf der Stelle starb ein weiterer entkam und der letzte sich schwer verletzt hatte und vom Magier erlöst wurde.

    Eine Hand die sich sacht auf seine linke Schulter legte riss Bassi aus seinen Erinnerungen und er wusste das Siera recht hatte als sie sagte, " komm las uns losgehen. "
    Bassi nickte knapp und ging dann die Stufen hinunter in die Gänge des Kellergewölbes. Mit einem Fingerschnipp lies er eine helle Kugel reinen Lichtes entstehen die etwas vorraus flog um die Gänge vor ihnen zu erleuchten. Bassi führte sie in die Studierkammer der Magier und von dort auf zum geheimen Gang in die Katakomben. Von hier an versuchte der den gleichen Weg zu nehmen wie er ihn auch in seinem Traum gegangen war und entschied sich im Zweifelsfalle nach Bauchgefühl.

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    Kämpferin Avatar von Siera Feyt
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    Ich bin die Nympha Ignis aus Khorinis. ;;;Magie Rang 3; Bogen Stufe 2;;;;;;;;;;;;;;Ewige Feuermagierin
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    Siera Feyt ist offline
    Mit mulmigem Gefühl in der Magengegend, stiegen nun die beiden Feuermagier die Treppe zu den Kellergewölben hinab und durchschritten die Pforte. Spinneweben hingen wie ein dicker, dichter Teppich an den Wänden und von der Decke hinab. Die beinernden Überbleibsel verendetes Getieres lag in den Ecken und dunkelen Gängen.
    Siera blieb ganz nahe bei Bassi, der mt hilfe von Magie die Umgebung erleuchtete, aber ihr wäre es schon fas lieber gewesen, sie wüsste nicht was dort in der Dunkelheit fleuchte und kreuchte. Die erste halbe Stunde blieb ereignisslos. Sie entdeckten eine alte, kleine Bibliothek, aber die Bücher zerbröselten schon unter dem Umstand ihrer alleinigen Anwesenheit regelrecht zu Staub. Hier und da fanden die Beiden eine Kiste, doch der inhalt war meist schon rostig und kaputt, zersetzt vom Zahn der Zeit. Nur einige wenige uralte Goldmünzen fanden sie, und teilten diese Gerecht untereinander auf.
    " Soll ich dich mit dem Lichtzauber ablösen? ", fragte die junge Frau nach einer weiteren halben Stunde, in der sie die Bibliothek genauer untersucht hatten.
    " Nein danke, aber ich brauch keine Pause. "
    Es war stickig und roch nach Moder und Schimmel. Wasser tropfte von der Decke und hatte mit der Zeit in den Steinboden unter sich ein Loch geschlagen, und kleine Fützen gebildet.
    " Puh, mir ist heiß.Ich bin froh wenn wir hier wieder draußen sind. ", meinte die junge Feuermagierin und lehnte sich gegen eine hässlich aussehende, mannshohe, steinernde Statue eines Wesens, das sie noch nie zuvor jemals gesehen hatte.
    Im nächsten Moment verrutschte die Statue lautknirschend nach hinten und eines der deckenhohen Bücheregale gab einen verdeckten Geheimgang frei.
    " Ups, war ich das? ", meinte Siera leicht überrascht und sah zu Bassi, der nicht weniger überrascht schien. Dovh ehe die Beiden sich noch weiter wundern konnten, kamen vier hüfthohe, knöchernde gerippe aus dem Gang. Ihre Kiefer waren zu einem Stummen Kampfschrei aufgerissen, dreckige und nut noch aus Fetzen bestehende Kleidungsreste hingen von ihren bleichen Knochen. In ihren untoten Händen hielten sie grobe, mit rostigen Nägeln bestückte grobe Keulen und rostige, schartige Kurzschwerter.
    " Goblinskelette! Siera, benutz Feuermagie! Pfeile nutzen hier nichts! ", rief Bassi der überraschten Frau zu, die eher aus Reflex, zu dem Köcher mit den Pfeilen erst greifen wollte.
    Siera nickte und sammelte Magie, wärend Bassi einen mächtigen Feuerball auf die Angreifer Abschoss.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Veteran Avatar von Bassi
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    Bassi ist offline
    Tief in seinem Inneren hatte er sich schon gefragt wann sie auf Ärger stoßen würden, nun so wie es aussah war es nun soweit. Vier Kleine Skelette stürmten auf die Beiden zu, einst waren es Goblins gewesen und Bassi fragte sich wie die Viecher hierrein gekommen waren. Vielleicht ein Experiment eines Magiers, aber würde ein Mann Innos so etwas tun? Es viel ihm schwer es zu glauben doch musste er sich eingestehen das es auch unter den Erwählten Innos jene gab die sich weder um Regeln noch um sowas wie das Menschliche Gewissen scherten. Vielleicht hatten sich die kleinen Wesen auch nur zu Lebzeiten irgendwie hierrein verirrt, soweit Bassi gehört hatte soll es auch einen zweiten Ausgang geben. Auch wenn der Magier dies für ein Gerücht hielt aber wer konnte das schon so genau sagen. Doch nun war nicht die Zeit für Theorien wie und warum, die Knochenanordnungen kamen langsam bedrohlich nah. Als erstes wollte der Innosgetreue wieder etwas Abstand zwischen sich und den Angreifern bringen und so sammelte er seine Kräfte während er den Arm hob die Hand schlaff daran hängend. Er wartete noch einen Moment bis er glaubte es sei der richtige Zeitpunkt. Plötzlich bewegte sich seine Hand und zeigte in die Richtung aus der die Goblinskelette kamen. Augenblicklich folgte im ein Luftzug der mit jedem Zentimeter den er zurücklegte und jedem Augenblick den er bestand stärker wurde bis er schließlich auf den ersten Angreifer traf und diesen einfach mit sich riss. Auch die anderen drei wurden von den Füßen geholt und bildeten zusammen mit der Windattacke des Magiers einem kleinen Knochensturm. Doch waren die Kräfte nicht groß genug gewesen um auch nur eines der Skelette kampfunfähig zu machen und so rappelten sie sich wieder auf. Kaum auf den kurzen Beinen wurden sie in eine Salve aus Feuerbällen der beiden Innosler eingehüllt. Einer zerbrach schlicht an der Wucht als in drei Flammenkugeln kurz nacheinander trafen und an ihm zerplatzten. Eine der erschreckenden Eigenarten von Untoten war die Tatsachen das sie weder Furcht noch Schmerz kannten und nicht zu stoppen waren ohne sie zu vernichten. Diesem Leitspruch folgend liefen die restlichen drei Goblinkadaver weiter auf die beiden Lebenden zu und ignorierten die Feuerbälle fast völlig. Nur direkte Treffer vermochten es sie etwas zu verlangsamen, zumindest für einen kleinen Augenblick bis sie sich wieder gefangen hatten. Bassi beschloss eine Änderung der Taktik und formte einen weit größeren Feuerball und warf ihn schließlich den Skeletten entgegen. Den ersten verfehlte das Geschoss planungsgemäss und raste weiter. Als es etwa die Höhe des zweiten Goblins hatte lies der hohe Magier es mit einer Handbewegung explodieren und viele kleine Feuerbälle flogen in alle Richtungen. Lediglich die Position der beiden Magier blieb verschont. Nun stand nurnoch eines der bedauernswerten Geschöpfe und das hatte Feuer gefangen. Doch auch dies veranlasste es nicht sein Verhalten zu ändern und es lief weiter auf sie zu.

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