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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Vermummt, denn auch Dennik hatte nun seine Kapuze aufgesetzt, gingen sie zurück zum Hof des Großbauern. Vryce schwieg und Dennik wusste immer noch nicht, was ihn jetzt erwartete.
    Als sie die ersten Gebäude erreichten begann Vryce zu schleichen und so begann auch Dennik zu schleichen, so wie er es gelernt und geübt hatte. Er stockte kurz, bis ihm das erlernte wieder ein viel. Dann ging er in die Knie, achtete auf den Boden, freute sich, dass er nicht seine Lederschuhe an hatte, die Lurkerlederschuhe hätten ihm jetzt sicher die Tour vermasselt, und folgte Vryce über den Hof. Die Meisten Söldner und Bauern hatten sich in die Häuser, in die Taverne, oder in den Schlafsaal begeben und außer die unglücklichen Hofwachen, war niemand mehr draußen zu sehen.

    Sie kamen hinter einem der Gebäude zu stehen und Dennik nutzte die Zeit Vryce zu fragen, was jetzt zu tun sei.

    "Also erklär.... was soll ich machen?", fragte Dennik ungeduldig und aufgeregt zugleich. Seine Trauer war verflogen nur dieses Gehetzt sein, war geblieben und Wut war da, nicht auf die Anderen, sondern eher auf die Situation und diese Wut wollte er jetzt raus lassen.
    Lange nicht mehr hatte er sich so entschlossen und ehrgeizig gefühlt.

  2. Beiträge anzeigen #362
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    Vryce ist offline
    Die beiden Diebe pressten sich gegen die steinerne Wand des Haupthauses. Vryces Atem ging leise, ruhig. Der seines Schülers etwas schneller, fast gehetzt, was wohl jedoch von den Erlebnissen des Tages herrührte, nicht von Angst.
    „Leise“, murmelte der Meisterdieb, „Wir müssen zu dieser Hütte da, auf dem Weg zur Kapelle. Schleichen ist angesagt. Und vorsichtiges Vorgehen. Werden wir entdeckt, kann es leicht zum Kampf kommen. Also los. Und vergiss’ deine Dietriche nicht. Wie ich den Bewohner kenne, wird er die Tür verschlossen haben. Los, hin da, spähen ob jemand da ist, dann die Tür knacken und drinnen verschwinden.“

  3. Beiträge anzeigen #363
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    Es ging los.
    Und Dennik genoss es!
    Ja verdammt noch mal. Er verließ sich auf seine Instinkte, behielt trotzdem einen klaren Kopf und war voll und ganz konzentriert, zugleich. Das war Anspannung! Auf nichts außer dem Boden, den Ästen auf welche er nicht steigen durfte, der Umgebung, kam es an. Illdor Rekhyt und alles andere blendete er aus.

    Perfekt!

    Die Aufgabe, die Vryce für ihn vorgesehen hatte begann.
    Dennik fragte sich, ob Vryce die Prüfung geplant hatte, oder ob er sie jetzt so einfach erfand. Jedenfalls kamen ihn die Teil Aufträge sehr durchdacht vor.
    Vergess deine Dietriche nicht, er sperrt seine Tür immer ab...

    Leise, schlichen sie los, doch diesmal war Dennik vorne und Vryce hielt sich im Hintergrund. Vermutlich wollte dieser schauen, wie Dennik die Sache anging. Leise schlichen sie an der Taverne vorbei. Von Innen halte Gelächter und ein Stimmengewirr zu ihnen hinaus. Obwohl es schon relativ spät war, schienen die Söldner noch alle wach zu sein. Falls Alarm wegen uns geschlagen wird, wird gleich die ganze Meute hinter uns her sein...
    Jetzt ging es um die Ecke, zögerlich und wachsam schlich er weiter vorwärts, da knackte etwas unter seinen Stiefeln.
    Verdammt!
    Doch dann fiel ihm ein, dass sowieso keiner ein harmloses Brechen eines trockenen Zweiges beachten würde. Außerdem übertönte der Lärm aus der Taverne eh alles andere. Trotzdem, man konnte ja nie vorsichtig genug sein und was wäre, wenn die Leute in der Taverne, wie damals in Bakaresh alle Anfangen zu trinken, gleichzeitig, nach einem Trinkspruch und es plötzlich still wird und ich dann irgendein relativ lautes Geräusch erzeuge nein, ich muss auf der Hut sein und bleiben!


    Schließlich ließen sie die Taverne hinter sich und foltgen dem Pfad zu einer alten Kirche. Auf den Weg dort hin, stand das Haus, welches Vryce gemeint hatte. Da hörte er hinter sich Geräusche. Es waren nicht die typischen Schankraumgeräusche, nein, eine Tür öffnete sich quietschend, und ein Mann kam heraus. Geistesgegenwärtig warf sich Dennik gegen die Wand.

    Versteckt und getarnt in den Schatten an der Wand schaute sich der junge Dieb um. Beruhigt stellte er fest, dass der Mann sich nur erleichtern musste, denn dieser hatte weder einmal in ihre Richtung geschaut, noch irgendetwas anderes gemacht, als sich an die Wand des Hauptgebäudes zu stellen und sich zu erleichtern.
    Einige Minuten vergingen, dann verschwand der Mann wieder in der Taverne.
    Knapp...
    Dennik wartete noch kurz und horchte, schaute sich um nach Wachen, dann als er sicher war, dass die Luft wieder rein war, schlich er zur Tür. Jetzt der schwierigste Teil. Er wusste nicht ob die Person zu hause war oder nicht, wenn ja musste er verdammt noch einmal leise sein, sehr sogar und außerdem musste er das Schloss an der Tür auch schnell knacken, denn hier an der Tür war er leicht zu sehen, jede Wache würde ihn sofort entdecken.

    Geschickt holte er seinen Dietrich, besser gesagt, Vryce seinen Dietrich aus seiner Tasche und begann das Schloss zu bearbeiten.
    Fasst hätte er laut geflucht.
    Der Dietrich brach... er wartete kurz, fragte sich, warum er so ein Pech hatte und holte dann einen zweiten Dietrich aus seiner Tasche. Dieses Mal war es das Schloss welches nachgab. Ziemlich schnell sogar, und zum Glück leise, hatte das Schloss nach gegeben. Die Tür, die hoffentlich besser geölt war, als die der Taverne, welche so gequietscht hatte, war jetzt geöffnet. Ja und sie war leise. Sie quietschte nicht. Erleichtert verschwand Dennik in der Dunkelheit des Hauses und wartete auf Vryce.

    "Und was jetzt?", flüsterte Dennik, als er bemerkte, dass Vryce nun neben ihm stand.

  4. Beiträge anzeigen #364
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Was in aller Welt ging hier vor? Der Vorschlag, den Illdor machte, löste eine vulkanische Diskussion aus, die beinahe in einer Eruption aus Faustschlägen endete, dabei war es nicht mehr als ein Vorschlag gewesen. Dennik und Gath regten sich mehr und mehr auf, weniger über die Rückkehr nach Bakaresh, sondern vielmehr über ihr Gegenüber. Wäre Rekhyt nicht gewesen, hätte Dennik womöglich noch sein Schwert gezogen und Gath niedergestochen...
    Illdor tat es Leid, immer wieder diese kindischen Auseinandersetzungen miterleben zu müssen. Diesen einen winzigen Vorschlag, den er machte, war erneut Grund genug, einen Streit anzufangen. Mensch...was wird später mit euch geschehen? Wollt ihr euch alle immer bei jeder Kleinigkeit so aufregen?
    Der junge Mann hatte sich etwas zurück gelehnt und verdrehte leicht die Augen. Seufzend verfolgte er die uninteressante Konversation... Nun, uninteressant war sie nicht, denn es war für Illdor schon erstaunlich zu erfahren, wie die einzelnen Personen eigentlich zu einander standen. Mehr oder weniger kam er selbst wirklich nur nach Khorinis um Vermögen für ihr gemeinsames Vorhaben zu sammeln. IHR GEMEINSAMES! Sicherlich war er sich bewusst, dass die Reise nicht ungefährlich verlaufen würde, aber das nahm er in Kauf...für seine Kameraden. Aber wie Dennik auf die Sache reagierte, war völlig unbegründet und ebenso unverständlich. Wenn man sich ein Ziel setzt, sollte man auch mit allen Mitteln versuchen, diesen zu erreichen. Ratten, die zumindest wissen, dass sie gemeinsam an einem Seil nagen mussten waren immer noch besser als ein Mensch, der den Tag nur dazu gebraucht, um seinen innersten Befriedigungen nach zugehen, und nicht in der Lage war seine Grenzen zu erkennen. Ratten, die befähigt waren, sich gegenseitig loyal zu behandeln und auch die Meinung des anderen in Betracht zu ziehen, waren immer noch besser als ein Mensch, der anscheinend nicht ansatzweise verstanden hatte, was eine „Bande“ bedeutete.

    Dennik verschwand und eigentlich hatte Illdor gehofft, die Sache würde sich wieder ein wenig beruhigen, stattdessen meldete sich Vryce zu Wort. Der junge Mann mochte einerseits die Art von Denniks Lehrmeister keinen Blatt vor den Mund zu nehmen, doch auch er sollte irgendwann lernen zu erkennen, wann etwas passend und wann etwas absolut unpassend war...
    Illdor lauschte aufmerksam die Argumentartion von Vryce und eigentlich hatte er Recht, sie waren Ratten...Ratten, die Angst verspürten... Ratten, die Furcht verspürten...Ratten, die Trauer verspürten...Aber sie waren keine Ratten, die sich gegenüber ihren Kameraden illoyal verhielten. Wären sie feige gewesen, hätten sie Dennik längst den Rücken zugedreht und sich aus dem Staub gemacht, aber sie setzen sich für ihn ein, unterstützten ihn wo sie nur konnten, auch wenn sie wussten, dass sie womöglich eines Tages in einem Kampf sterben würden. Dies alles störte sie nicht, denn die Freundschaft und die Bindung, die sie aufgebaut hatten, war stärker als das Gefühl der Feigheit... Die Illoyalität, die Vryce beschrieb, war mehr oder weniger unverständlich...

    Auch der „Meisterdieb“ verschwand... und wieder folgte eine Weile des Schweigens. Illdor blickte zu seinen Rattenkumpanen und merkte, dass diese nun etwas niedergeschlagen aussahen. Eigentlich hatte er nicht vor, weiter über dieses Thema zu diskutieren...nun, diskutiert wurde eigentlich nicht wirklich etwas...außer Streit und naives Beleidigen gab es nicht Besonderes, was man aus dieser belanglosen Konversation hätte mitnehmen müssen...Ah, vielleicht doch... Man konnte erkennen, ob gewisse Personen zu ihrem Wort standen oder nicht. Oder was für einen Charakter manche in sich noch verborgen hielten.

    “Nein, wir werden nicht erneut mit ihm reden, denn du hast ja gesehen wozu das führt.“, antwortete er Gath ernst. „Wenn er der Meinung ist, dass seine Entscheidung mehr Wert ist, dann hat seine Vorstellung von einer Diebesbande schon längst nicht mehr etwas mit „Freiheit“ zu tun. Und zerbricht euch auch nicht über die Rede von Vryce. Lieber bin ich eine Ratte, die in der Lage ist, auch die Meinung seiner Kumpanen in Betracht zu ziehen, als einen Menschen, der unfähig genug ist, um zu erkennen, dass auch er nichts weiteres ist, als ein wertloses Ungeziefer, das immer wieder stolz versucht seinen Kopf auf einem sinkenden Schiff über Wasser zuhalten, obwohl er weiß, dass er ohne Hilfe von anderen ertrinken würde...“
    Geändert von Illdor (18.10.2010 um 21:49 Uhr)

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    Vryce ist offline
    Der Dieb nickte seinem Schüler zu. Stolz, aufmunternd. Dann richtete er sich aus der Hocke auf und öffnete langsam, ganz langsam die Tür. Lauschte. Lächelte. Kalt. Widerwärtig. Dann öffnete er die Tür ganz, trat ein und sah sich um, unterdrückte ein Kichern und drehte sich zu Dennik um, der ihn fragend anschaute.
    „Dieser Bastard ist weg“, sprach er, „und ich weiß auch, wo er hin ist. Auf dem Weg dort hin hatte ich ihn vor unserem Minenabenteuer in die Mangel genommen und wie eine überreife Frucht ausgequetscht. Die Kapelle. Oho“ – ein spöttisches Lachen – „ein gottesfürchtiger Söldner, das sieht man auch nicht alle Tage, nicht wahr, mein Freund? Ich hatte zwar gehofft, wir können das hier schnell und ohne viel Dramatik beenden, aber scheinbar soll’s nicht so sein.“
    Der Meisterdieb beugte sich vor, lächelte wieder überaus böse. „Also, verleihen wir diesem Theaterstück die gebührende Dramatik und lassen unser Ziel dort seine letzten Atemzüge machen, wo es sich seinem Gott nahe fühlt. Los, rüber zur Kapelle. Still, wie eben. Du gehst vor und wartest am Eingang der Kapelle und machst keinen Mucks. Verstanden?“
    Der angehende Dieb nickte, wandte sich sofort um und machte sich auf den Weg. Vryce indes durchsuchte die Hütte auf Hinweise. Dieses Aas von Söldner war – so weit er langsam verstanden hatte – ein Komplize seines Vaters, des verhassten Damien. Das Gesicht – ebenso wie das Reyns, des Waffengefährten – war ihm bekannt vorgekommen, weil dieser Hundesohn vor fast zwei Jahrzehnten des Diebes Vater besucht hatte. Zu Zeiten, als sie noch … in Setarrif gewohnt hatten, der Stadt mit den goldenen Dächern.
    „Glaub’ mir“, murmelte der Dieb, „Du wirst fernab deiner Heimat sterben. Alleine, im eigenen Blut, im Dreck und Unrat. Und wenn du stirbst, langsam und qualvoll, wird da nichts sein … außer Kälte. Und ich.“

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Also wieder raus.
    Grimmig und immer noch entschlossen, Nerven aus Stahl, gelassen und ruhig, schlich er wieder ins Freie. Schlich zur Grotte, zu der alten vergammelten Kirche und wartete vor der Tür.

    Es war ein finsterer Ort und unter anderen Umständen, hätte er sich wahrscheinlich gefürchtet, doch um das düstere Gemäuer, welches wirklich gut zu diesen Untoten gepasst hätte, welche sie neulich angegriffen hatten, machte er sich gerade weniger Gedanke, als über Vryce Worte.

    "...und lassen unser Ziel dort seine letzten Atemzüge machen, wo es sich seinem Gott nahe fühlt", hatte Vryce gesagt...
    Langsam bekam der junge Dieb aus Vengard weiche Knie... was sollte er bitte schön machen, den Kerl umbringen? Oder war das nur eine Metapher gewesen? Nein für was auch...

    Angespannt wartete Dennik auf Vryce, der immer noch nicht aus dem Haus geschlichen war. Was macht der so lange da drinnen?

    Durch die angelehnte Tür der Grotte drang das Gebet, dieses gläubigen Söldners an sein Ohr...

    "Adanos
    Erhöre mich, auf das...", kam es von Innen.

    Wenn der noch ein bisschen Lauter betet, können wir auch tanzend und singend begleitet von Trommlern hinein stürmen und ihn erdolchen, ohne dass er es hört...

  7. Beiträge anzeigen #367
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Die Kapelle befand sich am äußersten Rand des Hofes des Großbauern. Einst, als hier noch Wohlstand geherrscht hatte, mag es sicherlich ein beeindruckendes, wenn auch ein kleines Gebäude gewesen sein. Klein war es immer noch, beeindruckend nicht einmal mehr im Ansatz. Efeu rankte die Front hinab, Moos wuchs am Fundament und an manchen Balken sprossen – Dank dem oftmals miserablen Wetter auf Khorinis – sogar kleine Pilzkolonien.
    Ein kurzes Schulterklopfen. Dennik schreckte hoch, leise und doch überrascht, hatte er wohl sicherlich befürchtet, ihm hätte einer der hiesigen Söldner nachgestellt.
    „Keine Sorge, ich bin’s“, sprach der Dieb leise, fast unhörbar, „Und nun zu unserem Ziel. Dort drinnen, vor dem alten Altar. Hach, schau ihn dir an, diesen Idiot. Betet sich dort den Hals trocken und die Knie wund, während er seine Hoffnung in Adanos legt, den allmächtigen Gott des Gleichgewichtes. Verschwendete Zeit, wenn du mich fragst. Mir ist es letztendlich gleich, was er macht. Du schleichst dich rein und erdolchst den Kerl hinterrücks. Verzieh’ nicht so das Gesicht, im Zweikampf ist er vielleicht eine Nummer zu groß für dich. Ich habe ihn auch nur aus dem Hinterhalt überwältigen können. Also, hinschleichen und mit dem Dolch sauber zielen.“
    Der Meisterdieb nahm die Kapuze ab, klopfte sich leicht auf den Nacken. Dann seitlich am Hals. Zuletzt folgte eine Geste, die Dennik sicherlich sogar als Halbblinder verstanden hätte: Das Durchschneiden der Kehle.
    „Wähle aus, wie du es machen willst. Aber mach es leise, ohne dass er schreit wie am Spieß. Ob sauber, dreckig, brutal oder human … Mir egal, Hauptsache er gibt den Löffel ab.“

  8. Beiträge anzeigen #368
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Oh Gott...", Dennik schluckte.
    Er fröstelte. Bis jetzt war ihm gar nicht aufgefallen, wie kalt es eigentlich schon war. Ja, der Sommer war vorüber. So was... und den Sommer hatte er verbracht in einer zu heißen Wüste statt, irgendwo wo er warm und angenehm war... und jetzt da es kalt wurde... war er nicht in der Wüste sondern, auf dem kalten nassen Khorinis. Wetter hin oder her. Er musste jetzt Morden. Sein erstes Mal, ok einen Lurker und ein Skelett hatte er schon auf den Gewissen und diesen Mann, aber den hatte er ja gar nicht wirklich getötet, es war diese andere junge Diebin gewesen. Schockiert stellte er fest, dass er ihren Namen vergessen hatte. Ja von allen hatte er den Namen vergessen und auch die Drohung dieses Varanters hatte mit der Zeit die Schärfe verloren.
    Tief atmete er durch. Verdammt die Entschlossenheit war verschwunden.
    Er spürte, wie tausende von Gedanken in ihm brodelten, wollten raus, wollten Beantwortet oder Begründet werden, es war wie in einem Kochtopf, er musste es bloß schaffen, den Deckel zu zu machen, aber wie?
    Noch einmal atmete er tief ein und packte seinen kleinen Dolch fester, dann atmete er wieder aus. Der Dolch schimmerte im Mondlicht. Er trug ihn immer, glücklicherweise, wie sich jetzt heraus stellte, aber warum sollte er diesen Dolch auch nicht mehr tragen? Er war schön, ein schöner Dolch hatte er da geklaut in Bakaresh, doch sein neues Schwert war schöner. Scorp... wie er wohl die Auseinandersetzung der Diebe sah? Hoffentlich hat er jetzt kein schlechtes Bild von mir...
    Verdammt! Dennik konzentriere dich!
    Er brauchte eine Ohrfeige... er grinste spöttisch, die hätte ihn Gath bestimmt zu gerne gegeben. Gath... verdammt er hatte alles viel schlimmer gemacht, als es war. Mist!
    Die Trauer kehrte zurück und mit ihr die Wut. Sie brodelte. Stärker noch, als die vielen Gedanken. Die Wut legte sich über alle, wie eine dicke Wolldecke. Schwer wie sie war, ließ sie sich nicht so schnell fort schütteln.

    Die Wut auf den Streit konnte er ganz ganz leicht auf diesen Bastard vor sich umwandeln. Ja, dieser Kerl da... verdammt! Solche sind Schuld, dass Rekhyt und Illdor die Nase voll haben von Khorinis.

    "Oh Adanos Herr des Wasser!", schrie der betende Södner.

    Ich leg den Scheißkerl um!
    Ohne ein Wort an Vryce zu verlieren schlich Dennik rein. Leise, wieder konzentriert, achtete er auf alles, sogar darauf, dass sein Schatten, der von den Fackeln an den Wenden zittrig auf den Boden geworfen wurde, nicht in das Blickfeld des Söldners kam.

    Wieder eine Sinneswandlung. Eine Stimme meldete sich.
    Bist du das, der das hier tut?
    Dennik ging nicht darauf ein, wie sollte er diesen schreienden nach Gott winselnden Mann umhauen?
    Du wirst schon sehen was du davon hast, spätestens wenn du morgen aufwachst und das Blut an deinen Händen siehst...
    Ich werde ihm den Mund zu halten und ihn schnell die Kehle durch schneiden!
    Weißt du noch, wie schockiert du warst, als der Mann in Vengard gestorben ist, durch ein Messer, ein Dolch wie deines?
    Ich werde Vryce nicht enttäuschen!
    Ein Meisterdieb sein, heißt nicht unbedingt, ein Meuchelmörder sein!
    Los tu es! Tu es, bevor noch etwas unerwartetes passiert!
    Nein, was ist aus dir geworden!
    Ich bin ich und so wie es aussieht bin ich verrückt und rede mit mir selber!
    Ich bin ich! Mörder!
    Überall herrscht der Tod...
    Und du darfst darüber richten?
    Er ist ein Tagedieb, wie ich, Dreck, irgendwann werde ich bestimmt auch so getötet von irgendeinem Bandit...
    Das ist also dein Plan...
    Das ist das Leben! Tod und Leben! Verdammt ich werde nicht weiter mit mir selber Philosophieren! Wer bin ich Platon?!
    Tu es nicht...

    Ohne weiter darüber nach zu denken, hielt Dennik seinen Opfer den Mund zu und legte das Messer blitzschnell an die Kehle. Schnell war sie durch schnitten. Nur das erschreckende Zuckend, dann ein letzten Krampfhaftes röcheln und der Mann, kniend bewegte sich nicht mehr.
    Dennik ließ ihn los.
    Die leblose Gestalt viel vorüber, der Altar begann sich rot zu färben.

    Dennik drehte sich um, ging hinaus.

    Mörder!
    Er ignorierte die Stimme.

    "Ich habs gemacht!", fast wäre Dennik vor sich selbst erschrocken, seine Stimme, hörte sich so gar nicht nach ihn an, rauer, kratzend, kalt...

    Dennik wischte die Klinge des Dolches am Boden ab, und hinterließ im Gras eine rote Spur.

    Mörder!

    "Was jetzt?", fragte er Vryce und steckte sein Dolch wieder in den Schuh hinten in seine Verankerung.
    Geändert von Dennik (18.10.2010 um 23:07 Uhr)

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    Vryce ist offline
    Er hatte es getan. Ja, eindeutig und ohne Zweifel. Das Blut, welches aus der zerrissenen Kehle floss. Das Blut, welches den Altar besudelt hatte. Das Blut, welches Dennik mit einer leicht zittrigen Bewegung am nassen Gras abwischte. Der Meisterdieb schluckte kurz, realisierte, dass sein Schüler, der junge Dennik, gerade auf sein Geheiß hin einen Menschen getötet hatte. Das Gesicht verzog sich, Hass blitzte kurz in den Augen auf. Nicht gegen den Straßenjungen gerichtet, mitnichten, eher gegen sich selbst.
    Glückwunsch, Vryce. Oder sollte ich dich ab heute Tenebricus nennen? Denn wie er hast du jemanden angestiftet zu morden, sich das Gewissen zu belasten und nun ein ewiges Mal am Körper zu tragen. Das Mal des Mörders.
    Der Dieb schüttelte den Kopf. Vertrieb den Gedanken, die Stimme. Der Zweck heiligte bekanntlich die Mittel, so lautete doch ein Sprichwort, welches jedermann zur Begründung seiner Taten benutzte. Ein wackliges Lächeln zierte die Züge des Verbrechers, als er dem Jungen die Hand auf die Schulter legte. Freundschaftlich, fast wie einem kleinen Bruder.
    „Du hast es geschafft. Du hast gegen dich selbst bestanden, Dennik, du hast etwas erreicht, was einen Dieb elementar ausmacht. Dein eigenes Gewissen unterdrückt und dich auf die Tat konzentriert. Denn wenn du anfängst“ – Vryce schluckte kurz – „jenes mit jenen zu belasten, wirst du ehestens verrückt. Viele Menschen – egal ob Diebe, Krieger, Magier, bei Beliar, sogar einfache Bürger – sind schon an ihrem eigenen Gewissen gescheitert und wahnsinnig geworden.“
    Dann kehrte das alte, spöttische Grinsen zurück, stellte jedoch einen Kontrast zu den freundlichen, stolz klingenden Worten des Meisterdiebes.
    „Nun, du hast mir bewiesen, dass du ein Dieb bist, wie er im Buche steht. Du stammst aus dem Dreck, du hast dich aus dem Dreck hinaus gekämpft und schreitest nun auf dem Weg, den viele verachten, jedoch nur wenige sich wahrlich zu gehen trauen. Du bist ein Dieb, Dennik, ein echter Dieb. Wie sagt man so schön? Ab jetzt ist nur noch die Zeit dein Lehrmeister, ich kann dir nichts mehr beibringen.“ Das Lächeln änderte sich gemäß den Worten, drückte nun auch einen gewissen Stolz auf den Jungen aus. „Los, Dennik, gehen wir zu den anderen zurück. Mit erhobenen Häuptern. Als Diebe sind wir zwar der Abschaum der Gesellschaft, aber, ha, es gibt doch Diebesehre und –stolz! Und du gehörst nun zu jenen, die sich beides erlauben dürfen. Sei stolz auf dich.“

  10. Beiträge anzeigen #370
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Vryce und er warteten unten, dort wo der Weg der Banditenburg, steil wie er war, endete. Vryce wartete eigentlich nur auf Sir Scorpion dem Hünen, doch Dennik ging es auch um Rekhyt und Illdor. Er wollte noch einmal mit ihnen reden.

    Er fröstelte, es war verdammt kalt, vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass er nicht geschlafen hatte. Er hatte kein Auge zu gemacht, beziehungsweise zu bekommen.
    Lag es an seinem Mord?
    Oder war er einfach aufgekratzt wegen Illdor und Rekhyt? Und ihrer "Trennung".

    Ob es wohl die Diebesbande noch geben würde, würden Rekhyt und Illdor sie fortführen? Und natürlich auch Xerxo... würde er bleiben?
    Würden sich die Freunde wieder sehen... hoffentlich... Dennik tat es weh, darüber nach zu denken, er wollte sie nicht verlassen, aber sie waren nun mal nach Khorinis gekommen um Geld zu machen und zu lernen, Dennik hatte gelernt, er war nun ein vollwertiger Dieb.
    Und irgendwie hatte Vryce Recht, die Beiden waren Feiglinge, sie hatten doch gewusst, dass es in Khorinis heiß her ging, man hatte ihnen gesagt, dass es eine verdammt raue Gegend waren, sie hatten es gewusst und trotzdem wollten sie jetzt SCHON wieder gehen. Die Reise hatte doch gerade erst Halbzeit....

    Da kamen die Beiden auch schon... angespannt, fasst so angespannt, wie vor wenigen Stunden in der Grotte, stand Dennik auf und trat seinen Freunden entgegen.
    "Hey...", begann er stockte aber dann.
    Geändert von Dennik (20.10.2010 um 16:34 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #371
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Irgendwie hatte Illdor die Höhle besser gefallen. Dort wäre er gerne noch etwas geblieben, wenn die Luft dort nicht durch elende Auseinandersetzungen zwischen einigen Personen verpestet wurde. Dem jungen Mann tat es fast Leid, sich erneut mit der Sache beschäftigen zu müssen, denn eine Antwort hatte er bereits von seiner Kameradschaft erhalten...nun, mehr oder weniger...

    Dort kam Dennik angetrottet, nun etwas gelassener seit den letzten Stunden. Illdor wollte nicht wissen, was passiert war. Ihm kümmerte es gerade herzlich wenig, wo sich sein Freund in der Freizeit herumgetrieben hatte. Wahrscheinlich weinte er sich bei Vryce aus oder entlud auf irgendeiner anderen Art seine unnötige Aggression.

    “Hey?“, fragte Illdor verwundert. „Ist es das einzige, was du sagen willst oder folgen noch einige Schwertstiche? Ich weiß nicht, was mit euch los war, aber dass ihr, und damit meine ich nicht nur dich, Dennik, gleich so aufregt über diesen winzigen Vorschlag, den ich gemacht habe...das verstehe ich nicht. Wenn wir zusammen eine Gemeinschaft bilden wollen, dann hat auch jeder sein Recht, die eigene Meinung zu äußern...aber bitte nicht auf diese Art!“

    Illdor machte in der Tat Dennik Vorwürfe, aber nicht nur ihm, sondern auch Rekhyt und Gath und...sich selber. Er hätte früher eingreifen sollen. Dann wäre die Situation vielleicht anders verlaufen. Doch im Moment war nicht die Zeit da, um zu bereuen. Dank der „kämpferischen“ Auseinandersetzung zwischen seinen Kumpanen konnte Illdor einen tiefen Blick in die „Personen“ selbst werfen. Er wusste zwar, dass ihm vieles seiner Freunde verborgen blieben, aber dass sie so „anders“ sind, als er sie eingeschätzt hatte, das konnte er nicht wissen. Man könnte glatt sagen, sie waren am Tage die eine Person und in der Nacht eine andere.

  12. Beiträge anzeigen #372
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Dennik war wieder da, doch diesmal war nicht er es, der Vorwürfe machte. Illdor war es dem der Verlauf ihres Gespräches nicht gefallen hatte und der sich darüber beschwerte. Natürlich war es nicht gut oder gar zufriedenstellend verlaufen, aber so schlimm wie Illdor fand er es dann auch wieder nicht.
    Da es anscheinend nicht mehr um zwei Seiten ging -die, die hier bleiben und die, die zurück nach Bakaresh wollte- sondern jeder seine eigene Meinung hatte, beschloss Rekhyt in den folgenden Sätzen zu betonen, dass es nur seine eigene Meinung war.
    "Die Gespräche sind nicht gut gelaufen, aber jetzt weiß jeder wer was denkt. Und ich möchte dir sagen, dass ich nichts gegen dich sagen wollte. Ich bin gegen Khorinis, ich will von der Insel weg und nicht von dir. Wir haben unserer ursprüngliches Ziel erreicht und ohne uns zu beklagen Gefahren auf uns genommen. Aber jetzt haben wir das Ziel erreicht und jetzt stelle ich mich nicht gegen dich, sondern will von den Umständen, für die es keinen Grund mehr gibt sie länger zu ertragen."
    Damit verstummte er. Genug hatte er gesagt, mehr als gewöhnlich für ihn war und am Tag zuvor auch schon. Hoffentlich würde Dennik verstehen was er damit zum Ausdruck bringen wollte. Vryce Worte waren falsch, er ließ Dennik nicht im Stich und umgekehrt war es genauso wenig. Den Plan den sie gefasst hatten, hatten sie gemeinsam ausgeführt und jetzt hatten sie unterschiedliche Pläne. Dazu hatten sie beide ihr Recht und niemand war verpflichtet seinen aufzugeben.

  13. Beiträge anzeigen #373
    Provinzheld Avatar von Xerxo
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    Xerxo ist offline
    Xerxo hatte das Gespräch mitgehört und er ist auch Rekhyts Meinung. Er will so schnell wie möglich wieder nach Bakaresh.

    "Dennik! Bitte sei nicht traurig, aber ich möchte hier weg. Hier ist es mir einfach zu langweilig." sagte Xerxo mit vorsichtiger Stimme.

    Er wusste das Dennik nicht weinen würde, das hätte Xerxo auch nicht getan daran zu denken. Eigentlich ist es ja doof jetzt wegzugehen, da Rekhyt und Illdor auch weg von Khorinis wollen. Aber was sollte er tun. Das wäre auch nicht schön wenn Xerxo sich die ganze Zeit langweilte.

    "Wir sehen uns wahrscheinlich in Bakaresh. Und dann könnten wir gemeinsam mit den Anderen die Taverne aufbauen." sagte er.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Er wusste nicht, ob Xerxo die Stimmung einfach nur auflockern wollte, oder ob der Kerl nur wirklich extremste Anforderungen stellt. "Dir ist hier zu langweilig?", Dennik grinste breit. Fast hätte er laut aufgelacht.

    "Ach egal... hey Leute... wenn es wirklich sein muss, dann treffen wir uns erst in Bakaresh wieder, statt gemeinsam dort hin zu reisen", meinte er schließlich und ignorierte einfach Illdor´s Gemecker. Sie hatten wirklich genug gestritten und das Gespräch sollte ja nicht feindselig enden. "Also Leute...", begann er noch einmal, versuchte freundlich und herzlich zu wirken und verabschiedete sich von seinen Drei Diebeskumpanen.
    "Also... auf wiedersehen Illdor... ich hoffe wir sehen uns bald und schnell wieder", schließlich drehte er sich zu Rekhyt um, "Ich komme nach, also bis dann in Bakaresh, viel Spaß mit Illdor beim klauen, werdet nicht geschnappt!", wieder wanderte der Blick des Diebes weiter, jetzt haftete er an Xerxo: "Bis denn, ich freue mich schon drauf mal gemeinsam mit dir was zu stehlen, oder gar wo ein zu brechen...!", und noch einmal fixierte er einen der Männer vor ihm. "Gath, so ein scheiß, ich habe grad mal ein paar Sätze mit dir gewächselt und das war in einem Streit... also auf Wiedersehen, auf dass unsre nächste Konversation herzlicher wird..."

    Noch einmal nickte er seinen Kameraden zu und stellte sich dann neben Vryce.

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    Gath ist offline
    "Hmm."
    Gath war alles andere als zufrieden mit dem, was vorgefallen war, aber er hatte es für notwendig erachtet, Dennik von seiner Euphorie zu befreien, die Leute zur Rückkehr zu bewegen, dazu seinen eigenen Interessen, die sich mit ein paar Anderen überschnitten, zu folgen und hatte damit leider einen ziemlichen Streit ausgelöst. Und irgendwie hatte der Dieb ja auch Recht: Seine Reaktion war nicht ganz angemessen gewesen, er hatte überreagiert, aber was passiert war, war halt passiert. Und vieleicht war auch jetzt die Zeit für eine Entschuldigung.
    "Dennik, es tut mir Leid..." fügte er nach einer kurzen Pause, in der der Angesproche zu Vryce zurückgegangen war. "Ich glaube, meine Nerven lagen einfach zu sehr blank, als dass ich noch vernünftig handeln konnte. Ich hoffe, wir können in Bakaresh mal ein wirkliches, sinnvolles Gespräch führen." Er lächelte gequält.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Etwas uninteressiert und ungedulig beobachtete der Hüne die letzten sentimentalitäten, die die Jungs unter sich austauschten. Im solls recht sein, wenn der Haufen taugenichtse fort war, nur mit Dennik und Vryce an der Seite würden sie flexibler und schneller sein, ausserdem musste man sich da keine Sorgen um wehrlose Riesenbabys machen.
    "Cord, machs gut, ich wünsch dir das beste, schnapp dir was von meiner Beute und bau dir ein neues Leben damit auf. Falls du aufs Festland gehst, im hohen Norden leben noch einige der alten Jungs, andere habe ich nicht angetroffen. Aber wenn ich dich wäre, verpiss dich nach Gorthar oder Argaan, in Myrtana herrscht Krieg, da findest du zwar sicher Arbeit, aber nur Leid und Tod." verabschiedete er sich von seinem alten Söldnerkumpanen und umarmte ihn brüderlich zum Abschied.
    "Ich werds mir merken, aber erstmal hauptsache weg von hier." meinte der Veteran.
    "Und ihr Jungs kommt gut nach Hause und schreibt mir ne Widmung an die Wand eurer Taverne: "Gestiftet von Scorpion, dem grössten Säufer den diese Welt je erblickt hat, tut es ihm gleich oder sterbt beim Versuch"" verabschiedete er sich lachend von den anderen.
    "Wenn ihr dann genug Sentimentalitäten ausgetauscht habt, würde ich gerne aufbrechen, bevor die Nacht hereinbricht sollten wir ein sicheres Plätzchen suchen." trieb er sie dann zu etwas Eile an, und tippte erwartungsvoll mit dem Fuss auf den Boden, während er die Arme vor der Brust verschänkte.

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    Gath ist offline
    Und so waren sie dann weg, Dennik, Vryce und Scorpion.
    Das hieß, es würde absofort in Richtung Festland gehen! Aber dafür musste man leider erstmal nach Khorinis, ein Erlebniss, worauf Gath nicht wirklich scharf war, aber was tat man nicht alles, wenn man wieder in ein halbwegs geregeltes Leben zurück wollte.
    "Also dann. Packen wir's? Einer läd das Ganze auf den Karren und irgendjemand sucht noch eine Decke, damit wir nicht schon auf den ersten fünf Metern ausgeraubt werden... Cord und Xerxo, ihr seid die einzigen, die vom Kämpfen Ahnung haben, auch wenn ich hoffe, dass ihr sie nicht brauchen werdet..."
    Und so machen sie sich auf den Weg in die Miene, um die Schätze, die sie in der Truhe gefunden hatten, zu hohlen und dann Stück für Stück auf den Karren zu verladen.

  18. Beiträge anzeigen #378
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Der Abschied verlief ohne weiteres Tränenvergießen oder Kindesgejammer. Illdor gab Dennik einen leichten Schlag auf die Schulter und nickte ihm zu. „Pass auf dich auf. Wir warte auf dich.“, gab der junge Mann sich und wandte sich dann um zu gehen...

    Die Reise war für Illdor mehr als nur eine Erfahrung gewesen. Durch sie gewann er an Mut, Liebe und Vertrauen in sich selbst. Zwar war der Abschied nicht sonderlich erfreut gelaufen, aber das interessierte dem jungen Mann schon längst nicht mehr. Ihm war ehrlich gesagt egal, was mit Khorinis nun passieren würden. Seiner Meinung könnte die Gegend hier in Meer versinken. Keine Seele würde hier irgendetwas vermissen...

    Sie hatten den Rest des Schatzes aus der Miene geholt und trotteten schweigsam Richtung Khorinis. Langsam ging diese verdammte Ruhe dem jungen Mann auf die Nerven. Worüber zerbrachen sie sich nun schon wieder den Kopf? Da sie sich entschieden haben, zurück nach Bakaresh zu gehen, sollten sie sich auch etwas freuen, dass es nun los ging. Wenn sie einen Rückzieher machen wollten, dann jetzt, denn Illdor hatte keine Zeit für langweilige Konversationen, die zu nichts außer Streit führten... Genervt betrachtete der Dieb den Himmel und sah sich die zahllosen Sterne an. Irgendwie wirkten sie hässlich und nicht ...besonders... Die meisten besaßen die gleiche Größe und funkelten uninteressant in der gleichen Farbe und und der gleichen Helligkeit. Sie wirkten wie kleine Leuchtinsekten, die sich gierig auf ein Stück Fleisch gestürzt hatten. So unbedeutend jeder einzelne von ihnen auch war, genauso ging es den Menschen hier in der Gesellschaft. Sie waren alleine nichts besonderes...

    In Khorinis angekommen meldete sich Cord überraschend zu Wort. „Also ich nehme mal an, dass ihr Landratten hier erst einmal ruhen wollt. Ich muss aber weiter. Nimmt euch von dem Schatz soviel ihr tragen könnt mit und dann verpiss ich mich. Passt auf euch auf und auch auf eure Sachen. Nicht, dass euch einer die Sachen noch abnimmt...“

  19. Beiträge anzeigen #379
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Nun waren sie nur noch zu dritt...
    Vryce, der Schatten. Sir Scorpion der Hüne und Dennik der ... Dennik der Mörder!

    Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, waren sie sogleich aufgebrochen. Statt wie Illdor und Rekhyt, Xerxo und Cord wieder Richtung Onar´s Hof zu reisen, nahmen sie genau den entgegengesetzten Weg.

    "Richtung Hochplateau...", hatte der Riese gemeint.

    Schließlich, nach einem anstrengendem Aufstieg, errichteten sie oben angekommen, ihr Nachtlager. Alles war "normal" gewesen, Dennik hatte geplappert und war so, wie immer, fröhlich und heiter, auch wenn er immer noch ein wenig traurig war, dass sich die Diebesbande getrennt hatte.

    Doch am nächsten Morgen, war alles anders.

    Zuerst die Träume in der Nacht. Immer wieder das Selbe machte er durch in seinen Albträumen in dieser unheilvollen Nacht... Er stand an einem Eingang, einem Portal. Mit grimmigen gehässigen Blick schaute er nach innen, dort kniete jemand, er schlich hinein und erdolchte den Kerl von hinten. Die Leiche kippte nach hinten um. Doch es war kein Söldner, es war sein Ebenbild. Es war Dennik, den Dennik da umgebracht hatte.
    Schweißgebadet war er am nächsten Morgen aufgewacht. Hatte das Gefühl verfolgt zu werden, konnte sich auf nichts konzentrieren und zitterte am ganzen Leib.
    Seine Kameraden schliefen noch, doch im Gegensatz zu ihnen, würde er nicht weiter schlafen können. Zu aufgekratzt war er. Unruhig verließ er das Lager und wanderte eine Weile in der Umgebung herum, bis er einen Bach entdeckte. Er ließ sich nieder und tauchte sein Gesicht ein. Das Wasser war kalt, eiskalt, und holte ihn wieder zurück. Zurück in die Wirklichkeit... weg von seinen Albträumen. Schaudernd schüttelte er seinen Kopf hin und her, wie ein nasser Hund. Das Haar, lang war es geworden, viel ihm bis über die Augen.
    Warum hatte er so schlecht geträumt, fragte er sich, immer noch ein wenig geistesabwesend, während er sich auf den Weg zurück zum Lager machte.

    Der Traum hatte ihm wirklich Angst gemacht, dieses Gefühl, beobachtet zu werden, und noch ein anderes Gefühl, schwer zu beschreiben überfielen ihn wieder. Das Gefühl, das Andere, war das Schlimmere von Beiden. Die Zeit schien schneller zu vergehen, er fühlte sich langsam im Gegensatz zu seiner dahin rauschenden Umgebung. Das Blut rauschte in seinen Ohren.
    Getrieben vom Schock rannte er die letzten Paar Meter zum Lager zurück und setzte sich ans verglimmende Feuer.
    "Denk an was anderes!", flüsterte er.
    "Denk an was anderes!", redete er sich ein, "Denk an was anderes! Du bist wach, ich bin wach! Ich bin wach!"

    Tief atmete er ein, und dann wieder aus. Es half nichts.
    Was zum Teufel geschieht mit mir?

    Fast hätte er laut aufgeschrien, denn etwas regte sich in ihm, eine Stimme flüsterte: "Mörder!"
    Seine Nackenhaare stellten sich auf. "Ich bin wach", flüsterte er erneut, aber unentschlossen.
    Verwirrt griff er sich an die Stirn, sie brannte förmlich. War er im Fieberrausch?

    "Mörder!", zischte die Stimme erneut.

    Noch schneller schien nun seine Umgebung sich zu verändern, das Rauschen des Bluts in seinen Ohren wurde noch einmal lauter und dazu kam ein Schlagen, Trommelwirbelartig tönte es in seinen Ohren. "Dumm Dumm Dumm Dumm...."

    Geängstigt und in dem Versuch ruhig zu bleiben, verkroch er sich wieder in seinen Fellen, in welchen er die Nacht über gelegen hatte.
    "Ganz ruhig Dennik!"
    "Dumm Dumm Dumm Dumm...."
    "Mörder!"

    Da gähnte Vryce und richtete sich auf. Auch Scorp streckte sich, "Guten Morgen ihr Beiden?", begrüßte Dennik seine Freunde.
    Sie schienen nichts zu bemerken an seiner inneren Unruhe.
    "Guten Morgen", antworteten sie schläfrig und gleichzeitig.

    Auch sie redeten für Dennik schneller als eigentlich...
    "Ich bin Wach!", bettelte er.
    "Mörder!" , war die Antwort von Innen.

  20. Beiträge anzeigen #380
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    "Na dann los Jungs, es wartet auf uns ads berüchtigste Tal welches diese Erde je hervorgebracht hat. DAS MINENTAL" meinte der Hüne geheimnissvoll und packte sein Nachtlager mit seltsam anmutender Motivation zusammen.
    "Werden ja sehen ob Cords Nachforschungen stimmen, ich schlage vor wir suchen zuerst das alte Räuberlager auf und gehen von da in die alte Burg." schlug der Hüne vor, wobei er nicht wirklich Widerrede erwartete... viel mehr erstaunte ihn, dass Dennik nicht sofort nachfragte, was besagte Orte denn seien, schliesslich war der junge Dieb sonst so wissbegierig.

    Der Hüne zuckte mit den Schulter, schulterte seine Axt und marschierte los. In der ferne sah man den Rauch von Bengars Hof aufsteigen, aber ihr Ziel lag in entgegengesetzer Richtung, bald hatten sie den eingang zum Pass erreicht, anstelle von Wachenden Paladinen oder Söldnern traf man hier aber niemanden mehr an. Einzig ein altse vergammeltes Schild schien vor dem Betreten dieses Passes zu warnen, allerdings war der Hüne des Lesens nicht mächtig so ignorierte er das Schild völlig und winkte seine beiden Begleiter zu sich. "Also wir könnten durch die verlassene Mine durch, allerdings wirds da inzwischen von Goblins, Minecrawlern und anderem Getier wimmeln... oder wir gehen den Weg über den Pass, allerdings gut möglich, dass uns da Banditen oder Orks auflauern werden. Mir egal ich kann sowohl in der Dunkelheit als auch an der Oberfläche gut kämpfen..." erklährte der Hüne. Der wohl einzige gänzlich friedliche Weg wäre wenn sie von Banditen aufgehalten würden, die mit sich verhandeln liessen.... oder sie würden einfach Glück haben.
    "Na kommt schon Jungs, nicht so schüchtern, wir sind hier auf Khorinis, hier ist Mord und Totschlag an der Tagesordnung."

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