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    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Angelina hatte einen weiteren Tag mit Training verbracht. Sich auf dem nahe liegenden Bauernhof etwas zum Essen besorgt und hatte irgendwie nicht den Elan gehabt sich in Montera einzuquartieren, denn die Orksöldner auf dem Hof sprachen davon das es bald Krieg geben könnte. Aber zurück nach Varant zu reisen wollte sie auch nicht. Vielleicht würde sie zufällig doch noch Azil über den Weg laufen und ihn dazu zwingen können sie zu unterrichten. Aber sie hatte nichts gegen ihn in der Hand, womit sie ihn erpressen könnte...

    Da ein Geräusch. Vorn auf dem Weg bewegten sich zwei Gestalten. Angelina trat das Feuer aus nahm ihren Stab in die Hand und wartete was passierte. Es war ein Mensch und ein Ork. Der Ork ging langsam weiter zum Tor der Stadt. Angelina war sichtlich erleichtert, denn mit beiden hätte sie es bestimmt nicht aufnehmen können. Der Mann hatte sie jedoch entdeckt und ging auf sie zu. Er sah aus wie ein Landstreicher und jede Hoffnung es könnte sich vielleicht um Azil handeln schwand mit jedem Schritt den er näher kam. Schließlich blieb er stehen und starrte sie an. Hatte er noch nie eine blonde Frau gesehen? Oder was war es das ihm die Sprache verschlug?


    „Seid gegrüßt Fremder. Ihr seid ein Freund der Orks?“, fragte sie vorsichtig und blickte dem Ork nach der gerade zwischen den Ruinen hindurch zum östlichen Stadtteil Monteras lief. Angelina hoffte das er diese Frage verneinen würde und sie konnte sich beim besten willen nicht vorstellen was der Typ von ihr wollte. Er stank nach allem möglichen und sie wollte gar nicht weiter drüber nachdenken was es alles sein könnte. Unbewusst ging sie einen Schritt zurück.

  2. Beiträge anzeigen #42
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    Lair ist offline
    Wieso weicht sie zurück?, fragte sich der Dieb verwirrt, bevor er schließlich gewahr wurde, was für ein grauenvoller Anblick er wohl sein mochte. Seine Hand fuhr durch sein langes, fettiges und verfilztes Haar und über seinen ungepflegten, wilden Bart. Als er aber bemerkte, welch lächerlichen Eindruck seine Gestik machen könnte, riss er sich zusammen und senkte seine Hand wieder.
    Ich sehe nicht nur so wild wie ein Ork aus, vermutlich rieche ich auch wie einer.

    »Ich habe keine Freunde«, antwortete der Gauner auf die Frage der Frau. »Seid gegrüßt. Es tut mir leid, wenn ich aufdringlich wirke, aber Ihr seid die erste Person seit Monaten, die bei meinem Anblick nicht das Eisen zieht.«
    Zumindest sind mir meine Manieren erhalten geblieben, dachte der Dieb innerlich seufzend. Die Frau schien bei den Worten des Südländers erleichtert, hielt allerdings weiterhin Abstand; denn der Gestank blieb.

    Der Dieb wandte den Blick und hielt nach dem Ork Ausschau, doch dieser war bereits zwischen den Ruinen, welche die Stadt Montera umgaben, verschwunden. Vermutlich hatte der Hüne die Stadt bereits erreicht.
    Eigentlich schade, ich hatte mich an seine Anwesenheit gewöhnt. Dabei kenne ich nichtmal seinen Namen. Er zuckte mit den Achseln.

    »Ist das wirklich Montera?«, fragte er mehr sich selbst als die Frau. Diese fühlte sich aber angesprochen und nickte.
    »Ich werde als erstes ein schönes, heißes Bad nehmen«, sagte er daraufhin mit freudigem Blick und setzte sich wieder in Bewegung, hielt nach wenigen Schritten aber wieder inne.
    »Was ist mit Euch?«, sprach er zur Frau. »Wollt Ihr mich nicht lieber begleiten als alleine und einsam hier herumzustehen, umzingelt von Kälte und Tod?«

  3. Beiträge anzeigen #43
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline

    Montera

    Scheinbar war ihm auch nicht ganz wohl in seiner Haut. Das er baden wollte, machte ihn für Angelina irgendwie sympathisch. Ihr war nicht ganz wohl bei dem Gedanken die Orkstadt zu betreten in der vielleicht in den nächsten Tagen ein Krieg ausbrechen könnte. Trotzdem war sie dem Landstreicher dankbar das er fragte ob sie mitkommen wollte.

    „Ja, ich komme gern mit.“, sagte Angelina und nahm die Zügel des Rappen und lief neben dem Landstreicher her. „Mein Name ist übrigen Angelina.“ , sagte sie und dann gingen sie ein Stück schweigend nebeneinander her. Amato wieherte laut als er dem ersten Ork begegnete. Er mochte die Orks wahrscheinlich ebenso wenig leiden wie Angelina selbst.
    Dann hatten sie die Taverne der Stadt erreicht und sie ließ dem Landstreicher den Vortritt. Als sich ihre Augen an den Dunst in der Taverne gewöhnt hatte, sah sie ähnlich ungepflegte Gestalten, die sich dabei wohl zu fühlen schienen solange genug Bier vor ihnen stand. Aber sie musste versuchen sich nicht so sehr davor zu ekeln, denn so ein Leben wie im Kastell, das gab es nirgendwo sonst.
    Angelina war hinter ihren Begleiter getreten und hörte nur , das es nur noch ein freies Zimmer gab. Mit zwei Einzelbetten und einem Zuber. Der Mann der unbedingt ein Bad nehmen wollte zögerte.


    „Das nehmen wir.“, mischte sich Angelina ein und zuckte mit den Achseln. „Besser als nichts. Oder?“, flüsterte sie ihm zu. „Haben sie auch noch eine Möglichkeit mein Pferd unter zu bringen?“
    Der Wirt nickte und Pfiff einen Stallburschen herbei. Der Amato, der draußen vor der Taverne angebunden war, in einen Stall bringen sollte.
    „Wollen wir uns erst das Zimmer ansehen? Eigentlich sterbe ich vor Hunger...“

  4. Beiträge anzeigen #44
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    Lair ist offline
    Das tosende Treiben in der Taverne, das laute und heftige Toben, der Gestank der Masse … es wirkte unwirklich und künstlich, wie eine Kulisse. Was sich um ihn herum abspielte, konnte er kaum erfassen, die Geräusche klangen dumpf, der Geruch drohte, sich jederzeit zu verflüchtigen, der Blick war verschwommen. Nach Wochen und Monaten der Einsamkeit plötzlich zurück in das Gewühl der Zivilisation hineinkatapultiert zu werden machte ihn benommen und schwindlig.

    »Du … ähm … Ihr … das bedeutet Ich … ich würde gerne zunächst ein Bad nehmen und mich von dem Gestank befreien«, brachte er stammelnd hervor. »Auch wenn mich der Gestank wohl bald wieder gefangen nehmen wird«, fügte er beim Anblick der miefenden Meute hinzu. »Ihr könnt Euch ja einen Tisch suchen und schon etwas zu Essen bestellen.« Der Dieb wollte sich in Richtung ihres Zimmers begeben, wandte sich aber noch einmal an Angelina.
    »Könntet Ihr bitte für mich mitbestellen? Ich habe keinen besonderen Wunsch; die Hauptsache ist, ich bin danach satt.«

    Nachdem das Badewasser die richtige Temperatur erreicht hatte, gab sich der Gauner der Körperhygiene hin. Er war eigentlich kein sonderlich reinlicher Mensch, aber der Gestank von Monaten der Ermüdung und Anstrengung haftete unangenehm an ihm. Diesen wollte er nur zu gerne loswerden. Er ließ sich jedoch nicht so viel Zeit, wie er gerne gehabt hätte, da seine Begleitung auf ihn wartete.

    Als er sich ankleidete, fiel ihm auf, dass er dieselben, miefenden Klamotten anzog, die er zuvor ausgezogen hatte.
    Na ja, wenigstens stinkt der Mann in den Klamotten nicht mehr; und meine Haare sind nicht mehr fettig.

    So begab er sich wieder in den Schankraum, wo Angelina an einem Tisch auf ihn warte; das Essen stand schon bereit zum Verzehr.
    »Ich habe mich noch nicht vorgestellt«, sagte der Dieb, während er sich setzte. »Mein Name ist Lair.«

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #45
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Scht!“
    Ruckartig blieb die kleine Gruppe stehen und starrte Löcher in die Dunkelheit.
    „Da kommt jemand. Runter!“
    Ohne lange zu überlegen, folgte Thorwyn den gezischten Worten und ging in die Hocke. Angespannt versuchte er, die Finsternis um sie herum zu durchdringen, doch unter dem natürlichen Dach der Bäume, die auch das Licht der Sterne und des sichelförmigen Mondes fernhielten, erwies sich das als außerordentlich schwierig. Schließlich aber bemerkte auch der ehemalige Sklave den Grund für die Unruhe. Kleine Lichtpunkte schwebten in einiger Entfernung durch die Luft und schienen näher zu kommen.
    Eine Patrouille vermutlich. Wie weit sie entfernt war, war auf Grund der Dunkelheit schlecht auszumachen, doch Geräusche wurden weit getragen, wenn es so still war wie hier und jetzt. Es war daher angeraten, so leise zu sein wie möglich, solange die Gefahr bestand, dass irgendein Ork oder Söldner in der Umgebung sie entdeckte. Stumm saßen die vier Menschen also im Unterholz und folgten mit den Blicken den Fackeln, die auf der nicht weit von ihnen verlaufenden Straße vorbeigetragen wurden. Und keiner richtete sich auf, bevor der letzte Lichtpunkt endgültig verschwunden war.
    Mit klopfendem Herzen erhob sich Thorwyn dann und schüttelte seine Beine aus. Man merkte, dass die Grenze nicht mehr fern war, denn trotz der Mobilmachung traf man hier immer noch auf Orks, die die Umgebung im Auge behielten. Es wäre ja auch töricht gewesen, Faring zu entblößen und den in Richtung Vengard gewandten Rücken des Reiches ungeschützt zu lassen. So viel wussten auch die Orks. Aber mit etwas Glück und Geschick würden die vier es sicher trotzdem schaffen, es konnte auch nicht mehr weit sein bis zu dem Pfad, den Grimbar ihnen auf der Karte gezeigt hatte. Bloß ihn zu finden, konnte sich unter diesen Bedingungen als problematisch erweisen, aber inmitten der Bäume war man immerhin relativ gut geschützt und musste nicht jeden Moment fürchten, einem Ork in die Arme zu laufen. Es war also hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis die Gruppe sich in Sicherheit befand. Bis dahin musste man nur Acht geben und sich konzentrieren.
    Dann wird alles gut.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline

    Montera

    Eigentlich wäre Angelina gern ihre Satteltaschen und auch den Umhang los geworden, aber scheinbar wollte er allein sein wenn er sich in den Zuber setzte. Das wiederum war der Priesterin auch mehr als recht, schließlich kannte sie ihn gar nicht. Sie bestellte zwei Portionen Eintopf und zwei halbe gegrillte Hähnchen. Dazu Brot und zum Nachtisch etwas Obst. Nach und nach wurden die Teller an den Tisch gebracht und ihr wurde bewusst, das sie aufgrund des großes Hungers ein wenig zu viel bestellt hatte. Vielleicht hatte er ja auch ein wenig mehr Hunger als normal... Der Eintopf hatte schon aufgehört zu dampfen und Angelina lief das Wasser im Mund zusammen. Dann endlich erschien er in den gleichen Klamotten. Vielleicht besaß er nur diese ein Kluft. Besonders reich sah er auch nicht aus.

    „Schön das du da bist Lair.“, zwinkerte sie ihm zu. „Ich wollte nicht ohne dich anfangen, aber lange hätte ich es nicht mehr ausgehalten. Guten Appetit!“
    Sie begann den Eintopf zu Löffeln und achtete gar nicht darauf was Lair machte. Erst als sie den letzten Rest vom Teller gekratzt hatte schaute sie auf und sah das der Wirt noch etwas an den Tisch gebracht hatte. Da fiel ihr auf das sie ganz vergessen hatte etwas zu Trinken zu bestellen. Sie schmunzelte. „Tut mir leid ich konnte nur ans Essen denken....“ Der Wirt nahm den leeren Teller gleich mit und sie rückte den nächsten Teller mit dem Huhn näher.
    „War Montera eigentlich euer Ziel, oder seid ihr eher auf der Durchreise? Eure Sachen sehen so aus als hätten sie mal einem Mann gehört, der in Varant zu hause ist. Habe ich recht? Verzeiht mir wenn ich zu neugierig bin.“

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    Lair ist offline

    In Montera

    Wo soll ich beginnen?

    »Ich war nicht wirklich auf einer Reise … die Wahrheit ist, dass ich vor einigen Monaten zwangsrekrutiert und einem Spähtrupp zugeteilt wurde.«
    »Ein sehr kleiner Spähtrupp«, kommentierte Angelina. Der Dieb grinste. Ob amüsiert oder verbittert, er wusste nicht.
    »Wir waren am Anfang zu sechst, drei Männer und drei Orks. Wir hatten allerdings ein paar Unannehmlichkeiten zu ertragen«, meinte der Gauner und räusperte sich verlegen. Die Frau schien zu verstehen.
    »Und wie kamt Ihr überhaupt nach Montera?«, fragte sie, was den Südländer Falten auf die Stirn trieb.
    Wie kam ich überhaupt hierher? Es fiel ihm schwer, sich zu erinnern.
    »Ich … ich wurde im Schwertkampf unterrichtet. Mein Lehrmeister ist schließlich irgendwann von Bakaresh in Richtung Vengard aufgebrochen. Da ich meine Lehre beenden wollte, bin ich ihr gefolgt. Als sie meine Lehre für beendet erklärte, trennten wir uns oder wurden vielmehr getrennt. Das war in der Nähe dieser Stadt. So bin ich hier gestrandet.«

    Der Dieb war von sich selbst überrascht, dass er so gelassen und (für seine Verhältnisse) selbstbewusst mit einer Frau redete. Seine jahrelang hart erarbeitete Misanthropie und Abscheu gegenüber Menschenmengen waren in der Zeit der Einsamkeit, in der sein einziger Begleiter ein brummender Ork, wohl verloren gegangen.
    Ich muss sie mir wohl neu verdienen.

    »Und was verschlägt Euch ins Herz des drohenden Krieges?«, fragte er neugierig.

  8. Beiträge anzeigen #48
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline

    Montera

    Angelina nagte den letzten Rest Hünerfleisch von dem Knochen und trank danach einen Schlick Wein.

    „Nun ja, bei mir ist die Geschichte nicht so lang. Ich war auf der Suche nach einem Lehrmeister der Akrobatik und lernte in Bakaresh einen Barbesitzer kennen. Er empfahl mir einem Mann Namens Azil aus Faring. Deshalb machte ich mich auf den Weg nach Myrtana. Ich fand auch diesen Kerl und da ist die Geschichte auch schon fast zu ende. Er wurde plötzlich von seinem Vorgesetzten rekrutiert, wohl wegen diesem Orkkrieg und ist auf dem Weg nach Montera. Ich hoffte ihn noch zu treffen und ihn irgendwie zu überreden mich doch noch zu unterrichten , aber ich glaube ich habe ihn verpasst. Dieser Gilbert aus Bakaresh kann was erleben, wenn ich ihn das nächste Mal treffe. Mir so einen Typ zu vermitteln....“

    Angelinas Wangen waren leicht gerötet. Zum einen weil sie sich gerade aufregte, In der Taverne eine unglaubliche Hitze war und weil der Wein auch seinen Teil dazu bei trug.

    „Deine Lehrmeisterin hatte nicht zufällig leuchtend rotes Haar? Ich habe mal eine Frau in Mora Sul kennen gelernt. Ein Mann der diesem Gilbert unheimlich ähnlich sah, lernte zu dieser Zeit bei ihr. Sie ist eine unglaublich starke Frau.“

  9. Beiträge anzeigen #49
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline

    Silden

    Mit einem Wink gab sie dem Mann zu verstehen, dass er reinkommen sollte. Hinter ihm schloss sie die Tür und wies mit einer Hand auf einen Stuhl am Tisch. Mehr als einen Holzstuhl konnte sie dem Mann nicht anbieten, da sie nach der Katastrophe von Silden noch keine Möglichkeit gefunden hatte sich wieder bequemere Möbel zu beschaffen.
    "Kann ich Euch etwas zu trinken anbieten?", fragte sie höflich ihren Kunden, der Platz genommen hatte.
    Aber ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zur Feuerstelle und holte etwas heißes Wasser, welches sie in zwei Becher füllte und hinein ein paar Kräuterblätter warf. Es war einfach höflich seinen Gästen etwas zu trinken anzubieten, auch wenn sie es im ersten Moment ablehnen würden.
    "Wie Ihr richtig gedeutet habt, bin ich Schneiderin. Wie kann ich Euch denn weiterhelfen?", sagte sie, während sie dem Mann einen Becher mit dem Kräutersud hingestellt hatte.

    Myra

  10. Beiträge anzeigen #50
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline

    Nahe bei Montera

    Langsamer als die Tage zuvor bewegte sich die Reisegruppe über das Gelände. Die Stimmung in diesem Teil des Landes schien noch angespannter zu sein als die Jahre vorher. Lopadas kannte Myrthana nur im Krieg, noch nie hatte er es befriedet gesehen, obwohl dies wohl einer seiner größten Wünsche war, dass dieser Krieg endlich ein Ende finden würde. Doch das Gefühl, welches sich eingestellt hatte, als sie sich langsam von Trelis nach Montera bewegt hatten, war viel unheimlicher als alle anderen Kriegsängste des Feuermagiers.
    Ob Ceron die gleichen Bedenken hatte wie er selbst, konnte Lopadas nicht nachvollziehen. Aber es schien mehr in der Luft zu liegen als der übliche Streit zwischen Orks und Rebellen.

    Ihren Weg kreuzten plötzlich eine Gruppe aufgebrachter Bauern. Der Priester hatte versucht sie anzusprechen und zu fragen, was in dieser Gegend geschehe, doch keiner von denen wollte etwas sagen. Vielmehr flüchteten sie noch schneller als zuvor. Dem Tempelvorsteher war bewusst, dass die Menschen nicht mehr so viel Vertrauen in Innos hatten, wie es früher einmal, aber dass sie einen Diener des Feuers komplett ignorierten, war auch ihm neu. Damit hatte er nicht gerechnet, vorallem weil er seine Robe auch unter dem Mantel recht offen trug.
    "Nennt mich ängstlich oder übervorsichtig, aber irgendetwas scheint in dieser Gegend nicht mit rechten Dingen vor sich zu gehen und damit meine ich nicht den Krieg, der sowieso schon seit Jahren hier wütet. Ich habe eher das Gefühl, dass sich etwas großes anbahnt, größer als die üblichen Geplänke mit den Rebellen.
    Wir sollten zu sehen, dass wir Eure Patientin aufsuchen. Möge Innos dafür sorgen, dass wir sie noch lebendig antreffen."

  11. Beiträge anzeigen #51
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Ihr seid weder ängstlich noch übervorsichtig, Lopadas", gab Ceron zurück. "Was auch immer sich hier anbahnt, es ist nicht dämonischen Ursprungs. Ist das jetzt eine gute Nachricht?" Sein Schimmel schien kein Sensorium für diese Gefahren zu haben, denn er trottete noch immer unentwegt im Schritttempo die Strasse entlang. "Weit müssen wir nicht mehr. Ich erinnere mich an diese Felder...", erklärte der Hohepriester, als sie an die nächste Wegkreuzung kamen. Sie folgten dem Feldweg bis jener in einem grossen Bogen auf ein mittelgrosses Gehört führte. Dort, urplötzlich und unerwartet, sprang ihnen ein junger Bursche mit einer Heugabel in den Händen entgegen. Der Schimmel bäumte sich auf und wollte der Kontrolle seines Reiters entgleiten. Ceron, froh darum, dass Jil bereits vom Pferd gefallen war und sich hinter Lopadas Beinen versteckte, lehnte sich vor und klammerte sich um den Hals des Tieres. "So beruhige dich doch", bat er das Pferd, musste jedoch schliesslich nachgeben und glitt selbst vom Pferderücken.

    Den Jungen mit der Mistgabel ignorierend wandte er sich dem Pferd zu und versuchte, es mit besänftigenden Bewegungen und Worten zur Ruhe zu bringen. Erst als der Schimmel zuliess, dass man ihn bei den Zügeln hielt, blickte Ceron wieder zu dem Bauernburschen rüber. Lopadas hatte ihn bereits gefragt, was er mit der Mistgabel zu bezwecken versuchte. "Meinen Hof verteidigen!" - "Gegen wen?", fragte Ceron mit weit hochgezogener Augenbraue. "Gegen alle! Söldner, Orks!" - "Ist das nicht die Aufgabe der... Söldner?", fragte der Hohepriester. "Doch, aber die sind alle weg! Nur noch Wendrik ist hier und der hat mir aufgetr..." - "Dann bring uns zu Wendrik", fiel der Hohepriester ihm ins Wort. "Wendrik ist beschäftigt", meinte der Junge vorlaut. "Ich auch", artikulierte Ceron seine Worte laut und deutlich. "Und wenn du das nächste Mal einen Robenträger vom Pferd stösst, überlegst du dir vielleicht besser, wie schnell du zu laufen bereit bist."

    "Es ist wirklich gefährlich, Robenträger von Pferden zu stossen", murmelte Ceron anschliessend zu Lopadas. "Die meisten meiner Zirkelbrüder hätten ihn wohl bereits in die Mangel genommen, von den Feuermagiern, welche laut Bakaresher Sagen die unartigen Kinder festbinden und ihnen für all ihre Sünden Brandmale verpassen, ganz zu schweigen." Der Junge führte sie schneller als Cerons Beine folgen konnten zum letzten verbliebenen Söldner auf dem Hof: Wendrik, dem Freund Janas.

    "Ceron, ihr seid es! Hallo, Jil. Und das ist... euer Bruder?" - "Bruder im Geiste und im Beruf", erklärte der Heiler grinsend. "Was führt euch... Ich kann euch leider nicht viel anbieten. Das meiste mussten wir bereits nach Montera liefern. Wie seid ihr überhaupt hierher...? Nun gegen Trelis sind wohl weniger Posten stationiert." - "Um Beliars Willen, Wendrik. Beruhige dich!", bat Ceron den jungen Söldner. "Ich bin nicht gekommen, um mich verwöhnen zu lassen. Ich bin gekommen um Jana zu besuchen. Ich will wissen, wie es ihr geht" - "Jana... nun, ich weiss nicht wo sie gerade ist. Seit ich hier... ich weiss nicht einmal mehr, wo sie steckt. Ohh wo steckt sie nur?" - "Wendrik", bat der Hohepriester den Söldner erneut. "Mach du deine Aufgabe hier und wir finden Jana schon von alleine."

    "Dürfte ja nicht allzu schwer sein eine magische Bombe zu finden", flüsterte Ceron zu Lopadas, als Wendrik wieder losgerannt war, um den Bauern auf den Feldern Anweisungen zu geben.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Der Feuermagier stand vor dem Haus in der kalten Herbstnacht und ließ seinen Blick in das Schwarz der Nacht schweifen. Sein Herz beruhigte sich langsam wieder. Der Knecht hatte ihm einen Schreck eingejagt, den sein Körper ersteinmal verdauen musste. Lopadas wusste ganz genau, warum er geschützte Klostermauern einer Reise ins Unbekannte vorzog, aus diesem Grund ging er auch nur dann auf Reisen, wenn es sich wirklich lohnte, wenn es eine Erkenntnis zu gewinnen gab. Zum Spaß an der Freude würde der Schriftgelehrte sich niemals in ein Abenteuer stürzen, dafür gab es andere Leute, die selbstmörderisch genug dafür waren.
    Ceron trat ebenfalls aus dem Haus heraus an ihn heran und schaute in die Nacht. Obwohl die beiden Reisebegleiter das Haus der Frau gefunden hatten, war ihre Suche noch nicht beendet.
    "Wenn ihr Freund sie schon lange nicht mehr gesehen hat, kann es gut sein, dass sie sich schon nicht mehr in dieser Gegend befindet.
    Wenn Eure Annahme richtig ist, dass sie im Inneren eine hohe magische Konzentration mit sich trägt, dann müssten wir sie doch spüren können, doch auf Anhieb spüre ich rein gar nichts.
    Innos weiß, wo sich Jana gerade aufhält, vielleicht ist ihre Seele auch schon im Reich Eures Herren."
    Ein helles Licht schob sich aus der Dunkelheit der Nacht. Die Strahlen jagten die Schatten aus dem Sichtfeld der beiden Magier und verbannten diese an die Orte, wo sie hingehörten - in die hintersten Ecken des Hofes. So versuchte Lopadas das Gelände ringsherum zu überblicken. Er hatte nicht die Hoffnung Jana so zu finden, aber so würde die Frau vielleicht auf die beiden aufmerksam, wenn sie sich auf die Suche begeben würden.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    Gespannt beobachtete Ceron das Treiben der Lichtkugel und wartete. "Lockert eure Kontrolle über das Licht", schlug er dem Feuermagier nach einiger Zeit vor. Lopadas musterte ihn einen Moment lang skeptisch, schien dann jedoch die Idee dahinter verstanden zu haben und tat etwas mit seinem Lichtzauber. "Da! Sehr ihr's auch?", rief der Hohepriester aus. Die Lichtkugel wurde unförmig und versuchte stets, sich in eine Richtung zu verflüchtigen. Der Heiler blickte in eben jene Richtung und erkannte dort die Scheune, in welcher er sie bereits beim ersten Besuch gefunden hatte. "Wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen? Sie muss in der Scheune sein."

    Dort angekommen hämmerte Ceron einige Male mit seine Gehstock gegen die Innenwand des Scheunentors während er ihren Namen rief. Es verstrichen einige Augenblicke, dann erschien ihr Kopf über der Leiter, welche nach oben führte. "Hallo Jana", grüsste Ceron die ehemalige Patientin. "Ihr seid zurückgekehrt? Ich dachte, ihr würdet nicht mehr... Habt ihr etwas schlimmes herausgefunden? Mit mir stimmt etwas nicht, nicht wahr?", fragte sie mit zittriger Stimme. "Wenn ihr das sagt, dann wahrscheinlich nicht" - "Und sonst schon?", fragte sie verwirrt, während sie die Treppe runterstieg. Als sie bereits auf dem Stallboden stand, hielt sie die letzte Sprosse noch immer fest umklammert, als suchte sie Halt. "Kannst du auf einem Bei... Bei allen Göttern, entschuldigt meine wissenschaftliche Neugierde. Ich sollte euch natürlich meinen Begleiter vorstellen, Jana. Jil kennt ihr ja bereits und der Mann hier ist Lopadas, er ist ebenso ein Heiler und begleitet mich auf dieser Reise." Sehr zurückhaltend grüsste die Bauerntochter den Gelehrten und wandte sich dann wieder mit der Frage nach ihrem Zustand an den Hohepriester.

    Eigentlich missfiel ihm dieser unsanfte Einstieg, der dem Patienten gar nicht die Möglichkeit gab, sich gesund zu fühlen. Doch letztendlich hatte er genau diese Situation ja selbst provoziert mit seinen vagen Bemerkungen zu ihrem Gesundheitszustand. Seufzend stellte er also die Frage erneut, welche er bereits halb ausgesprochen hatte: "Kannst du auf einem Bein stehen?"

  14. Beiträge anzeigen #54
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Nicht nur Jana schaute Ceron verwundert an, auch der Tempelvorsteher verstand nicht ganz, was der Schwarzmagier mit dieser Frage bezwecken wollte. Zwar bemerkte auch Lopadas, dass die Patientin sich nur mit Mühe an der Leitersprosse festzuhalten schien, aber wenn ihr das schon schwer fiel, wie sollte sie dann auf einem Bein stehen? Die junge Frau wandte kurz den Blick von dem Schwarzmagier ab und schaute zu ihm hinüber, als sie aber bemerkte, dass er sie ebenfalls begutachtete, blickte sie wieder weg. Sie machte einen verstörten Eindruck auf den Barbier. Er hatte die Befürchtung, dass Jana nicht aus sich herauskommen würde, solang er hier war, denn scheinbar war es ihr unangenehm, dass sich noch ein Fremder in dieser Scheune befand. Wahrscheinlich war ihr der Schwarzmagier allein lieber. Es waren doch seltsame Zeiten, in denen die Schwarzmagier den Feuermagiern vorgezogen worden.
    Trotz der Anwesenheit des Schriftgelehrten schloss Jana die Augen und ließ die Leitersprosse los. Einen kurzen Augenblick stand sie wackelnd auf einen Bein, dann neigte sie sich immer mehr zur Seite. Lopadas ließ etwas Heu aus der Scheunenecke aufwirbeln. Der kleine Heuhaufen fing ihren Sturz etwas ab. Ceron half ihr wieder auf die Beine, doch trotz dessen Hilfe klammerte sich Jana wieder an der Leiter fest.
    Erst mochte diese Demonstration keinen Sinn ergeben, doch im Geist des Feuermagiers keimte die Erkenntnis. Es war gut möglich, dass die hohe magische Konzentration auf ihren geistigen Zustand Einfluss nahm und somit auch ihre Kopfsinne störte, sodass sie ihr Gleichgewicht verlor und starke Kopfschmerzen hatte. Doch wenn dem so war, wie konnte dann dieser Frau geholfen werden? Jetzt schien sie noch verstörter zu sein als vorher.
    Lopadas grübelte darüber nach, wie er der Frau helfen konnte. Die Behandlung, welche Ceron bei seinem letzten Besuch durchgeführt hatte, schien nicht von Dauer zu sein, weswegen ihr gezeigt werden musste, wie sie sich selbst helfen konnte. Doch wie konnte sie sich selbst helfen? In dem sie einer Magieschule beitrat? In ihrem jetztigen Zustand war das wohl eher ausgeschlossen. Dann dachte der Priester aber an das Licht, welches er gerade eben beschworen hatte, vielleicht war dies der Weg zur Lösung des Problems.
    Jana war immer noch auf Ceron fixiert, als der Schriftgelehrte in seiner Hand eine kleine Lichtkugel beschwor, die unruhig über seine Handfläche tanzte. Nur zu einem geringen Teil nährte der Magier den Zauber durch eigene Gedanken, dennoch tanzte sie herum und wurde sogar Stück für Stück größer. Die Magie der Frau war so hoch konzentriert, dass sie schon Einfluss auf andere magische Dinge in ihrem Umkreis hatte. Je mehr das Licht anwuchs, umso mehr schien die Verwirrung aus dem Kopf der jungen Frau zu entweichen. Ihr Blick wurde etwas klarer, auch wenn sie sich immer noch an die Leiter klammerte.
    So hatte er einen Weg gefunden, wie das Problem angegangen werden könnte. Natürlich konnte nicht Tag und Nacht ein Magier neben ihr stehen und einen Zauber wirken, aber es gab sicherlich andere Mittel. Lopadas wollte sein Licht auflösen, in dem er seine Gedanken wieder in seinen Geist zurückschob, doch wurden diese blockiert und das Licht hatte Bestand. Immer wieder riss der Priester an dem Zauber, doch dieser blieb erhalten und schien sich sogar noch weiter auszudehnen. Die hochkonzentrierte und unkontrollierte Magie Janas hatte sich scheinbar seines Lichtes bemächtigt und nun musste der Feuermagier irgendwie die Kontrolle wieder gewinnen.

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    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline

    Grenzgebiet, Faring-Vengard

    Gedankenvoll starrte Grimbar über die Baumwipfel, die sich vor ihm erstreckten, bis hin zu den Bergen, die Sicherheit vor den Orks verhießen. Sie waren rasch durch die Ebene gekommen, sodass sie wieder im Wald Schutz suchen konnten. Dort wo Bäume und Sträucher die Wandergruppe vor Blicken schütze und Schall nicht sehr weit kam, dort konnten sie unbemerkt weiter reisen.
    Dadurch dass sie zwei wirklich erfahrene Wildnisgänger dabei hatten, Grimbar und Leyla, und Wombel als Holzfäller sicher auch etwas davon wusste wie man sich im Wald verhielt hatten sie eine realistische Chance unentdeckt bis in die Küstenregion zu kommen.
    Selbst Thorwyn kannte sich im Wald aus, doch wollte der Innosdiener dem ausgezehrten Mann nichts aufbürden, zumindest noch nicht so früh nach seiner Zeit als Sklave.

    "Innos behüte uns... lass deine verlorenen Schafe sicher in deinen Stall zurückkehren und ihren Hirten finden. Und verzeih ihnen die Flucht, es sind dumme Tiere. Ohne dein führendes Licht würden sie neben einem Bach verdursten und solange gegen einen Zaun rennen, bis sie bewusstlos umfallen. Verzeih ihnen...", flüsterte der Innosdiener und nahm einen langen Zug am Sumpfkrautstengel. Nicht zuletzt oder besser gesagt gerade wegen ihm betete er zu Innos, denn er hatte in Faring nicht unbedingt fromm gelebt und nun hoffte er auf Vergebung.

    Plötzlich stöhnte etwas unter ihm und der Novize blickte zu Erdboden hinab. Es war einer seiner Kumpanen im Schlaf, doch vermutlich würde er sie eh bald wecken. Sie mussten weiter und viel Schlaf war Luxus und wenn man eine Flucht vor Orks gerade hinter sich hatte oder eigentlich noch mitten drin war, dann hatte Luxus keinen Platz. Entschieden drückte er den Stengel aus und steckte den Rest für später wieder ein, dann machte er sich an den Abstieg des Baumes.

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    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Der Lichtzauber, um den du dich da mit Lopadas streitest, schwächt dich", stellte Ceron entzückt fest. Für einmal war es wirklich eine gute Nachricht, wenn jemand geschwächt wurde. "Ob es womöglich schon genügen würde, wenn du dich in der Nähe von gewirkter Magie aufhältst? Hmm, wohl nicht. Die Leute wären nicht begeistert, wenn du andauernd ihre Zauber fehlleitest." Schüchtern nickte Jana und fragte dann ganz leise: "Bin das wirklich ich?" - "Wir können's ja testen", meinte Ceron. "Doch der angespannte Gesichtsausdruck meines Freundes hier lässt vermuten, dass du es bist, ja", scherzte der Heiler und deutete dabei auf Lopadas. Dann legte er seine Hand abermals auf Janas und zog an ihrer magischen Hülle, als würde er eine Staumauer aufbrechen wollen. Sobald die Schleusentore sich geöffnet hatte und die Bäuerin den Schwarzmagier mit ihrer Magie flutete, beruhigte sich die Lichtkugel und verschwand.

    Ceron spürte wie sich hinter der schwindenden Masse an magischer Kraft Erleichterung und ein gutes Gefühl breitmachten. Er liess die Magie weiter fliessen, bis der grösste Druck nachgelassen hatte. Dann formte er gedanklich einen Stöpsel, welchen er auf den stetigen Strom drückte und so ihre Hülle wieder versiegelte. Die Frau kippte ihm direkt entgegen und brachte den ohnehin auf einem wackeligen Bein stehenden Heiler zum Fall. Lopadas half ihr auf und setzte sich mit ihr auf einen Strohballen. Dann rappelte sich auch der Schwarzmagier wieder auf, setzte sich zu ihnen und meinte leicht betrübt: "Es ist wieder genauso wie vor ein paar Wochen, nicht? Und dieses Mal so schnell. Als hätte meine Behandlung damals einen Sog gebildet, der deine Regeneration nur noch verstärkt hat. Was meint ihr, Lopadas? Seht ihr noch eine andere Lösung als die Ausbildung in elementarer Magie?"

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    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist gerade online

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    Wombel fuhr erschreckt und schweißgebadet aus dem Schlaf hoch.
    Immer wieder derselbe schreckliche Alptraum…

    Der über alle Massen schmerzhafte Verlust seiner Frau und Kinder, sowie seiner Eltern lag bereits viele Jahre zurück, doch der erneute Überfall auf seine Hütte, seine Flucht nach Silden und die abenteuerliche Reise mit seinen neuen Gefährten wühlten sein Gemüt erneut schwer auf. Wenn er die letzten Monate und Jahre, in denen er so viel Pech und Leid erfahren musste noch einmal Revue passieren ließ, musste er jedoch feststellen, dass er jetzt endlich wieder so etwas wie Hoffnung in sich keimen spürte.
    Er beruhigte sich langsam wieder und setzte sich in den Schneidersitz auf sein Lager. Wombel sah, dass Grimbar inmitten ihres provisorischen Nachtlagers stand und aufmerksam zum Horizont blickte.

    Wombel musste unwillkürlich an die Heilung seines Beines denken. Er hatte schon viel von den magischen Künsten gehört, aber am eigenen Leibe hatte er derartiges noch nie erfahren. Beinahe bewundernd blickte er Leyla verstohlen von Zeit zu Zeit an. Eine junge Frau, die derartige Fähigkeiten besaß und sich mit einer fast unglaublichen Leichtfüßigkeit und Gewandtheit durch die Wälder bewegte hatte er noch nie gesehen. Leyla war zweifellos ein sehr ungewöhnliches Wesen.
    Auch Grimbar hatte diese gewisse Gewandtheit, die Wombel selten bei einem Menschen gesehen hatte. Auch schien dieser Mann einen festen Glauben an Innos zu besitzen, was ihm eine gewisse Ruhe und Würde verlieh.
    Ein Seufzen zu seiner Rechten lies Wombel auf den noch schlafenden Thorwyn blicken. Dieser Mann hatte zweifellos Höllenqualen durchlitten, das war offensichtlich. Trotzdem schien er – obwohl sie sich auf der Flucht durch ein raues Gebiet befanden – bereits wieder körperlich zu erholen, was auf eine mehr als eiserne Konstitution dieses Mannes schließen ließ.

    Wombel erhob sich und trat neben Grimbar.
    „Guten Morgen.“ Grüßte er freundlich und sah nun ebenfalls hinüber zum Horizont.
    „Mal sehen wie wir heute weiterkommen und wohin der Tag uns bringt.“ Brummte er noch etwas von der Nacht zerknirscht.
    „Nun lass uns die beiden Schlafmützen aufwecken.“ Grinste er Grimbar an.

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    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline

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    Der Holzfäller war als erster wach geworden, es schien fast als hätte er etwas geträumt was ihn aufwachen ließ. Die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn, als er neben Grimbar trat sprachen dafür, doch der Innosdiener wollte ihm nicht zu nahe treten und überging es einfach. Sie mussten weiterziehen und deshalb die anderen wecken. Wombel kniete sich zu Leyla und nahm sich ihrer sanft an, während Grim breitbeinig vor Thorwyn stand und ihn mit der Fußspitze leicht in in die Seite stuppste. Das hatte nur zur Folge, dass er sich mit einem Stöhnen zur Seite drehte, was dem Innosdiener Falten auf die Stirn trieb. Selbst etwas festeres Stuppsen half nichts, weshalb er einmal um den Schlafenden rum und dann in die Hocke ging.

    Er riss ein Farnblatt in der Nähe aus dem Strauch und kramte ein wenig Brot und Käse aus seinem Rucksack. Dann begann er vorsichtig die Nase Thorwyns mit dem Farn zu kitzeln.
    Dieser fasste sich immer wieder an die Nase, um den Farn zu beseitigen und plötzlich stieß Grim den Farn mit der anderen Seite ins rechte Nasenloch, selbstverständlich nicht tief genug um ihn zu verletzen, aber es sollte schon unangenehm sein.
    Sofort war Thorwyn wach und verwirrt über das Grünzeug in seiner Nase, das aber mit der darauf folgenden leichten Backpfeife wieder herausflog.

    "Iss fertig und wir ziehen los, Langschläfer.", meinte Grimbar und grinste den leicht perplexen Mann schelmisch an, bevor er ihn mit dem Frühstück und dem ersten morgendlichen Eindruck des Tages allein ließ.

  19. Beiträge anzeigen #59
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Nachdenklich betrachtete der Schriftgelehrte Jana von Kopf bis Fuß. Sie wirkte zwar körperlich etwas geschwächt, aber scheinbar war ihre Verwirrung komplett verflogen. Ceron hatte sich mit ihrer Rettung eine große Bürde aufgelegt. Der Feuermagier fragte sich wirklich, wie der Körper des Schwarzmagiers diese enormen magischen Ströme kompensieren konnte, aber vielleicht hatte jener mit der Zeit eine gewisse Fähigkeit entwickelt, die dem Diener Innos' bisher fremd war.
    Nocheinmal beschwor er eine kleine Lichtkugel. Im Gegensatz zum letzten Mal vermehrte sich die magische Energie nicht stark, doch konnte er einen Austausch vernehmen. Auch wenn das Licht nicht extrem anwuchs, spürte Lopadas, dass dennoch immer noch ein Teil der in Jana vorhandenen Magie danach trachtete sich mit dem Licht zu vereinigen. Die magische Energie suchte eine Bestimmung, die Konzentration im Geist der jungen Frau war mehr ein Gefängnis, aus dem die Energie ausbrechen wollte und sich deswegen immer wieder negativ auf die Frau ausübte.
    "Es wäre eine gute Lösung sie im Umgang mit Elementarmagie zu üben, vorallem weil sie dann immer unter den wachsamen Augen der Gelehrten ist und ihr schneller geholfen werden kann, als hier auf dem ziemlich abgelegenen Hof.
    Da ich es aber nachvollziehen kann, falls sie aufgrund persönlicher Neigungen nicht den Wunsch verspürt sich einer der Magierschulen anzuschließen, gäbe es, meines Erachtens noch einen anderen Weg."
    Hoffnungsvoll schaute Jana den Feuermagier an. Schon lange hatte niemand mehr so zu ihm hinüber geblickt. Ein solches Strahlen in den Augen war einer der Gründe warum der Priester seine Aufgabe als Diener Innos' immer wieder gern wahrnahm. Er wollte den Funken der Hoffnung wieder in den Herzen der Menschen entflammen.
    "Es gibt besonderes Gestein, welches selbst magisch veranlagt ist, aber nur selten zu finden ist. Da sich die magische Energie in ihrem Geist scheinbar danach sehnt zu etwas zu werden, anstatt nur zu sein, kann ich mir gut vorstellen, dass diese Energie genauso auf das magische Gestein reagiert, wie auf meinem Zauber. Sie wird von dieser Magie angezogen und will sich vereinen.
    Bisher habe ich noch keine allzu umfassenden Untersuchungen über das magische Gestein angestellt, weiß also nicht in wie weit es belastbar ist, doch scheint es auf irgendeine Weise Magie speichern und fokusieren zu können ohne dabei sofort zu zerbersten. Wenn wir ihr also ein Amulett aus diesem Gestein herstellen könnten, dann würden wahrscheinlich die Symptome gelindert werden. Dazu wäre es möglich vielleicht noch einen größeren Brocken in ihrem Zimmer zu platzieren, damit dieser auch über Nacht oder während ihres Aufenthaltes hier auf dem Hof die magische Energie anziehen kann.
    Ob dies allerdings ganz sicher funktioniert, kann ich nicht sagen. Die Magie kennt keine vorgeschriebenen Wege."

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    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Ein Fokus! Ja, das wäre eine Idee!", rief Ceron aus. "Magisches Erz, ja? Könnte man es manipulieren, sodass es Magie in sich aufnimmt, anstatt sie nur auszustrahlen? Wieviel so ein Stein wohl fassen könnte? Ich kenne einen magischen Schmied, vielleicht wäre es sogar möglich, der strömenden Magie einen Abfluss zu bieten, so wäre eher gewährleistet, dass die Magie das Erz nicht plötzlich überflutet." Lopadas' Idee war wirklich gut, denn der Hohepriester war völlig begeistert. "Wir könnten ihn vielleicht mithilfe eines magischen Schmiedes so präparieren, dass er sich in einem Amulett fassen lässt, welches sie immer bei sich tragen kann. Die Magie, die es wirkt, müsste harmlos sein."

    Nun schaute Jana auch ihn mit strahlenden Augen an. "Ich habe mich ja noch gar nicht bedankt, Jana. Das wird mir wieder für einige Tage das Gefühl geben, achtzehn Jahre alt, frisch verliebt und voller Kraft zu sein." Die junge Frau schmunzelte, doch Lopadas schaute ihn verwirrt an. "Ich habe ihre Magie nicht neutralisiert", erklärte Ceron. "Ich habe sie getrunken, mir einverleibt. Im Gegensatz zu Jana habe ich gelernt, sogar noch mehr Magie zu fassen, als ich selbst erzeugen kann." Er spürte Lopadas skeptischen Blick an seiner Seite haften. "Jawohl, das hat in der Geschichte der Magie schon zu einigen höchst bedauerlichen Vorfällen geführt, doch mir vertraut ihr ja, nicht? Zurück jedoch zu Jana, denn wegen ihr sind wir ja gekommen. Kennt ihr womöglich auch einen Magier, der fähig wäre, uns ein solches Objekt herzustellen?"

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