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    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Wieder hatte er Pilze gemacht, es zischte, als er sie in die provisorische Pfanne warf, in der ein kleiner, brodelnder See Soße schwamm. Lüstern betrachtete er, wie sich die frisch gepflückten Pfifferlinge in der Hitze wälzten, verkrümmten, als wären es Tiere oder Menschen, die bei lebendigen Leib in siedendes Öl geschmissen wurden. Langsam schwenkte er die Pfanne, seine Hand in einen Lederlappen gehüllt, um die Hitze zu ertragen. Der Geruch breitete sich mit dem aufsteigenden Dampf aus und stieg in Dekkers Nase. Gierig sog der Waldläufer den Duft auf, spürte die einzelnen Nuancen in seiner Nase und seinem Mund, er schmeckte bereits die leckere Mahlzeit, dazu ein leckerer Kanten Brot...
    Seit Wochen lebte er vegetarisch, er vermisste das Fleisch nicht unbedingt und da er keine Notwendigkeit darin sah, vermied er es zurzeit einfach Tiere zu jagen, auch wenn er vorhatte, dies in Bälde zu ändern... Bartimäus musste auch am lebenden Objekt üben.
    Er stellte die Pfanne auf einen Kolzklotz und löschte das kleine Feuerchen mit dem gegerbten Stück Leder... Kurz beobachtete, ob er es auch komplett abgelöscht hatte, ehe er mit der Pfanne in der Hand in Richtung Seeufer ging.
    Bartimäus hatte Fortschritte gemacht, Dekker hatte gesehen, wie er sich zwang seine Haltung zu bewahren, wie er sich korrigierte, wenn er sich darauf konzentrierte und feststellte, dass seine Arme sanken oder sich sein Stand veränderte. Aber er wusste, dass Bartimäus im Kopf jeden konzentrierten Augenblick bei seiner Körperhaltung verbrachte und nicht den See und seine Angel, sowie seine gesamte Umgebung beobachtete.
    'Aus dir wird nie ein guter Angler, du solltest dich lieber auf Pilze sammeln verlagern. Komm setz dich.', sagte Dekker und setzte sich auf den brach liegenden, etwas feuchten Ufergrund.
    'Du machst Fortschritte, die Haltung stimmt, jetzt kannst du weiterarbeiten... Die Ebenen, jetzt folgen die anderen beiden. Die erste war dein Körper. Die Zweite wird deine Angel sein, du musst dich auf deine Angel konzentrieren, auf die Vorgänge um deine Rute herum, nicht auf deinen Körper, der muss selbst die Haltung haben. Und das Dritte ist deine Umgebung: Du musst dich fokussieren, aber nicht zu sehr, du musst gleichzeitig deine Umgebung im Blick haben, auf Bewegungen reagieren können, antizipieren können, was als nächstes passiert und erst dann ist die Lektion fertig, du musst fühlen, dass du bei dir selbst, deiner Angel und der Umgebung zugleich bist, aber dass du es unangestrengt tust.
    Verstehst du, was ich meine?'

  2. Beiträge anzeigen #362
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Silden

    „Ich muss etwas nachsehen…“, erklärte Gwydion schließlich und stand hastig auf.
    Rhys und Vivin sahen ihn fragend an.
    „Zur Eiche… ihr könnt mitkommen, wenn ihr Schritt halten könnt…“, erklärte er noch und war schon durch die Tavernentür hinaus.
    Erst mit eilendem Schritttempo, schließlich im leichten Laufschritt macht er sich auf den Weg an den verbliebenen Häusern Sildens vorbei hin zur Eiche. Vor der Pflanzenwand blieb er stehen und blickte die Bäume und Sträucher dort an. Sie schienen nicht mehr ganz so dicht zu stehen. Und der Herbst vermochte nun endlich die Blätter langsam aber sicher zu färben in Gold- und Rottönen. Der junge Druide holte tief Luft, als wolle er in Wasser eintauchen und betrat schließlich den Hain, den die Eiche um sich selbst hatte wachsen lassen.

    Es schien gar nicht mehr so düster hier. Gwydion sah sich um. Keine Irrlichter. Keine Ranken oder Wurzeln, die auf ihn zu schossen, um ihn zu töten. Er entließ langsam den Atem, den er bis eben angehalten hatte und ging weiter. Hinter sich hörte er leises Rascheln und Schritte, aber er drehte sich nicht um, um zu sehen, welche seiner Gefährten ihm gefolgt waren.
    Der Wald um die Eiche wirkte ruhig. Er fühlte sich hier sicher, als könnte ihn hier drin nichts Böses von Außen erreichen.
    Schließlich erreichte er in kürzerer Zeit, als er erwartet hatte, den mächtigen Baum, Sildens Wahrzeichen. Vor dem Baum fand er eine dahin gesunkene Gestalt, die über und über mit Spinnweben bedeckt war. Gwydion stürzte auf die Gestalt zu und begann die Spinnweben mit flinken Händen von ihr herunter zu zerren, doch die Dinger waren erstaunlich zäh.
    Er bemerkte, dass sich andere Hände zu seinen gesellten und ihn tatkräftig unterstützten. Langsam aber sicher legten sie frei, was unter den Spinnweben verborgen lag. Ein Hirsch, weiß wie Schnee und größer als jeder gewöhnliche Hirsch. Der Herr des Waldes… doch schlief er? Oder war er tot?

    „Vivin!“, Gwydion bemerkte die rothaarige Druidin an seiner Seite, „Kannst du etwas für ihn tun?“,
    Die Druidin blickte etwas zweifelnd, doch sie versuchte ihr Glück und legte ihre heilenden Hände auf den Herrn des Waldes. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Stirn konzentriert in tiefe Falten gezogen. Gwydion schluckte und blickte auf das leichte Strahlen, das von ihren Händen auszugehen schien. Doch nichts änderte sich. Er bemerkte, wie sie verkrampfte und ihre Arme leicht begannen zu zittern. Sie schöpfte aus allen Energien, die ihr zur Verfügung standen.
    Einem Impuls folgend legte Gwydion seine Hand auf ihre Schulter und schloss die Augen. Konzentriert versuchte er seine Magie an sie weiter zu leiten und ihr damit Unterstützung zu geben. Ob es reichen würde?

  3. Beiträge anzeigen #363
    Schwertmeister Avatar von Snydex
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    Snydex ist offline
    Wieso glaubte ihm dieser Irre nicht? Snydex wusste wirklich nicht mehr, woher auch? Er war gerade mal ein paar Tage in Faring gewesen.

    "Ich sag es dir nochmal. Ich weiß nicht mehr. Ich weiß nur das die Schlacht kurz bevor steht. Ich habe als Arbeiter dort nichts mitbekommen, verstehs doch. Und wenn du mir nicht glaubst, dann schick mich halt zu deinem Boss!"

    Langsam wurde er sauer. Zuerst verpasst er ihm eine Narbe am Hals und jetzt glaubt er nichtmal seinen Worten!
    Gerade als der Waldläufer Luft holen wollte unterbrach Snydex ihn:

    "Ich bin noch nicht fertig. Ich bin weder ein Spion oder sonstwas. Ich hab mich jämmerlich in diesem Wald verlaufen und wurde dann von dir aufgegabelt. Du musst doch merken das ich die Wahrheit sage!"

  4. Beiträge anzeigen #364
    Krieger
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    Lair ist offline
    Die Hand des missmutigen Gauners schob einen dicken Ast, der ihm auf Brusthöhe den Weg versperrte, beiseite.
    Verfluchtes Unkraut, dachte er entnervt und richtete seinen müden Blick auf den Ork, der die Qual ihrer Reise mit stoischer Gelassenheit ertrug. Nur manchmal drang das gewohnte Brummen des Schwarzfells an sein Ohr.
    Die Lungen des Diebes pressten sich zusammen und die Luft verließ seinen Körper in einem langen, lauten und ausgiebigen Seufzer.

    Wie viele Wochen Fußmarsch liegen noch vor uns?, dachte er entmutigt. Der Gauner konnte sich nicht mehr erinnern, wie lange sein Trupp für die Strecke von Montera bis zu ihrem letzten gemeinsamen Lager benötigt hatte, aber er vermutete, dass es sich etwa um zwei Wochen gehandelt hat. Auf dem Rückweg hatten sie aber einen gewaltigen Umweg eingeschlagen, weshalb sie wohl doppelt, dreimal oder gar viermal so lang bräuchten, um ihr Ziel zu erreichen.

    Drei oder vier Wochen waren bereits vergangen, seitdem der Ork und der Dieb es gewagt hatten, ihren Aufenthaltsort zu verlassen. Die Spähtruppen, die sie damals umzingelt und ihnen auf diese den Weg versperrt hatten, war irgendwann schließlich weiter gezogen. Der Hüne und sein nicht ganz mindergroße Begleiter sind daraufhin sofort und fluchtartig aufgebrochen, hatten aber nicht den Weg in die große Ebene gewählt, sondern umgingen diesen sicherheitshalber. Dies dauerte erheblich länger, bot aber ein geringeres Risiko.

    … erheblich länger ...

  5. Beiträge anzeigen #365
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Nach zwei weiteren Tagen in denen Bartimäus wie angewurzelt dagestanden ist und sich keinen Millimeter rühren wollte, hatte Athron ihn endlich wieder erlöst. Während er eine Portion köstlicher Pilze aß, die der Waldläufer zubereitet hatte, lauschte er den Worten seines Lehrmeisters. Jetzt bekam er also auch die anderen beiden Ebenen erklärt, die Angel und seine Umgebung.
    Sich alleine auf die erste oder dritte Ebene zu konzentrieren hatte er ja eigentlich bereits geschafft, jetzt musste er nur noch die zweite schaffen und - und das war wohl das Schwierigste - er musste alle drei verbinden und sich gleichzeitig auf sie konzentrieren ohne eine zu benachteiligen.

    Doch diesem Problem würde er sich erst morgen widmen, für heute wollte er sich nur noch die Pilze schmecken lassen, die Nacht genießen und sich dann schlafen legen.
    Langsam erkannte er auch den Sinn hinter der Übung. Er lernte dadurch sich auf mehrere Sachen gleichzeitig zu konzentrieren und er konnte sich gut vorstellen wie diese drei Ebenen auch beim Bogenschießen nützlich waren. Er musste gleichzeitig seinen Körper beherrschen, wenn er zum Beispiel gerade in einem Baum saß, musste sein Ziel im Auge behalten und jede Bewegung wahrnehmen und sollte aber gleichzeitig auch noch mitbekommen was sonst noch um ihn herum geschah. Ob sich ein Feind anschlich oder ein Waldläufer leise durch den Wald bewegte.
    Und aus diesem Grund musste er anscheinend erst diese Übung hinter sich bringen, bevor er wirklich zum Bogen greifen durfte.

    Morgen würde sich dann auch herausstellen wie gut er mit der Übung zu Recht kam und wie schnell er damit abschließen können würde. Er war auf jeden Fall optimistisch, entschlossen all seine Konzentration aufzubringen und eifrig mehr zu lernen. Eifer und Neugier, diese beiden Gefühle schienen in einander zu gehen und jetzt wo er das eine, nämlich die Neugier, nicht befriedigen konnte, weil er nicht mit Dekker über dessen vorgetäuschten Tod oder seine Erfahrungen als Waldläuferanführer sprechen durfte, lebte er seinen Eifer mehr zu lernen umso stärker aus.

  6. Beiträge anzeigen #366
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Steinkreis über Gotha

    Es war, als wäre ein Sturm der Magie ausgebrochen.
    Die Welt um sie herum war schwarz, durchzogen mit mystischen Symbolen und Lichtschein. Der Boden unter ihren Füßen schien zum Leben zu erwachen und Gras spross aus kahlem Fels.
    Die Runen, welche in der Luft schwebten, ließen die Gesichter des Jadewolfs und des Schamanen wie Mondlicht aufleuchten, während beide immer mehr zu Fratzen wurden, deren leuchtende Augen von Urtum zeugten.

    Die Magie in Proya wirbelte durch ihren Körper und wollte ausbrechen, sich dem Tornado um ihr anschließen und benutzt werden. Ihre Sinne wurden schärfer, ihre Gedanken lahmten und ihre Instinkte erwachten. Eisblau begannen ihre Augen zu glühen und die Muskeln unter ihrer Haut spannten sich an. Das Blut pochte in ihren Ohren und ein Geruch nach Orkblut kroch ihr in die Nase.

    Lugdrub hielt dem Morra seine Ritualwaffe hin, seine Gesichtszüge verrieten, dass er genau das Gleiche durchlebte wie die Orkin. Seine Pranken umklammerten den Stab des Menschen, sowie auch er nicht seine Hände lösen mochte. Würde sich der Schamane nicht zwingen aufrecht zu stehen, wäre er sicher in die Hocke gegangen, seinen Instinkten trauend, dass es das Richtige war.

    Proya hockte auf dem Boden, ließ ein tiefes, bestialisches Knurren ihre Kehle entlang grollen und war versucht den Hang hinunter zu laufen, um wieder in der Wildnis verschwinden zu können. Doch die magische Barriere um sie, würde ihr Durchkommen verhindern und ihre Instinkte sträubten sich dagegen, durch etwas zu laufen, was sie nicht kannte.

    Wie ein wildes Tier fühlte sich die Schamanenlernende eingesperrt und sie brüllte ihren Ärger darüber hinaus in die Welt.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Steinkreis über Gotha

    Ork wurde zur Ork und legte seine Maske ab. Die Zähne bleckten auf, die Augen wurden zu kleinen Schlitzen und die Fratze tierischer.
    Und Mensch wurde zu Wolf im Geiste und grinste wölfisch daher, als der Ork ihn anwies. Der orkische Ritualdolch fuhr mit einem Schnellen Schnitt am Arm des Druiden entlang und auch sein Blut traf den Druidenstab. Blut vermischte sich und Lugdrub begann mit orkischen Worten Stück für Stück an den Druidenstab zu befestigen, während Ornlu eben jenen festhielt.
    Es war so, als ob das Blut durch die Magie das Ulumulu schuf. Jedes Stück hielt unverrückbar fest am Stab, einzig weil das Blut es verband. Ornlu spürte es regelrecht, wie die Standarte nicht nur symbolischen, sondern mystischen Wert erlangte und geschaffen wurde aus Ork- und Menschenblut.
    Lugdrub befestigte zuletzt die Zähne des Sumpfhais und blickte dann auf...

  8. Beiträge anzeigen #368
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Schon seit Tagen wanderte er in der Wüste herum, erzählte jedem Wanderer von seinem Turnier und freute sich schon endlich in Myrthana anzukommen. Doch langsam spürte er die Kälte des Herbstes. Der Wanderer hatte sich wärmere Kleidung angezogen und erreichte endlich das Land Myrthana, hier hatte er so einiges erlebt und verloren aber nun zog er wieder durch dieses Land. Er erinnerte sich daran das er auf seiner letzten Reise sein Elternhaus von Banditen befreit hatte und seine Toten Eltern Begraben. Der Dieb sah schon die ersten Bäume, die ihr grün gegen ein Braun tauschten und langsam ihre Blätter abwarfen.

    Cyrith spürte schon das Myrthana ziemlich kalt werden würde, jedoch wie kalt war dann Nordmar? Doch dies war ihm erst einmal egal, es gab wichtige Orte zu besuchen und bald musste er auch schon wieder in Bakaresh sein um den restlichen Teil seines Turniers zu Organisieren. Die Wüste lag nun hinter ihm und er blickte sich um, wilde Tiere und Banditen streunten sicherlich besonders in dieser Zeit hier umher.

    Langsam war es an der Zeit, das er sich ein Lager errichte und etwas zu Essen koche. Die Mittagszeit stand bevor und er hatte ziemlich hunger.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Diesen Tag hatte er zum ersten Mal damit begonnen zu versuchen sich auf alle drei Ebenen zu konzentrieren und gleichzeitig auf sie einzugehen. Athron hatte ihm wohl alles Nötige gesagt und jetzt lag es an ihm es genügen zu üben, bis er es dann auch hinbekommen würde.

    Zu aller Erst richtete er sein Augenmerk hauptsächlich auch die 2. Ebene, die der Angel, da er diese bis jetzt am wenigsten wahr genommen hatte.
    Eine Schnur, die er an der Weidenrute angebracht hatte, hing ins Wasser und geriet somit in Bewegung. Er versuchte dabei jede noch so kleine Änderung zu bemerken, egal wodurch sie verursacht wurde. Einerseits gab es den Wind, der je nach Stärke den Fanden mehr oder weniger stark in Schwingung versetzte, aber an den Stellen wo er ins Wasser reichte und an dem Stück Holz befestigt war, eher wenig bewirkte. Das untere Ende der Angel war beschwert, so dass die Schnur nicht in die Luft gehoben und dort wie eine Fahne flattern konnte.
    Anderes bei den Bewegung des Wassers. Die sanften Wellen und Schwankungen der Seeoberfläche hoben das schwimmende Gewicht an und senkten es wieder ab. Diese Bewegung setzten sich durch die Schnur fort, waren dadurch sichtbar, bewirkten aber an der Weidenrute ebenfalls kaum etwas.
    Das einzige Ereignis, was auch bis zu Bartimäus Händen übertragen wurde, hatte tierischen Ursprung. Meistens konnte er es nicht sehen, aber es musste Fische oder andere Wasserbewohner geben, die Gelegentlich an der Schnur zogen oder vielleicht sogar in diese bissen. Dann spannte sich Faden plötzlich durch, das Gewicht ging eventuell unter und auch die Spitze der Weidenrute neigte sich nach unten. In diesem Fall gelang es dem Geduldigen so gut wie nie das Holz weiterhin waagrecht zu halten. Seine Hände griffen stärker zu, änderten damit aber auch die Richtung und die Kontrolle über seine Haltung ging gänzlich verloren. Zu plötzlich kamen diese Momente und Bartimäus erkannte sofort, dass er daran arbeiten musste.
    Nur wenige Augenblicke nach eines solchen 'Angriffs' hatte er die Situation dann aber wieder im Griff und korrigierte seine Haltung. Dann begann er erneut sich auf die Angel zu konzentrieren und anhand der Bewegungen auch zu erraten, was unter der Wasseroberfläche vor sich ging.

    Die meiste Zeit erfasste seine Konzentration schon die ersten beiden Ebenen und je länger er da stand, desto eher erwartete er das Gezupfe der Fische und langsam konnte er ihnen auch widerstehen. Potential zur Verbesserung war aber auch in diesem Gebiet noch mehr als ausreichend vorhanden und dann kam noch hinzu, dass er die dritte Ebene bis jetzt noch komplett ausgelassen hatte.
    Seiner Meinung nach war es aber besser die Sache Schritt für Schritt anzugehen und erst morgen die dritte Ebene mit einzubeziehen, wo er dann die Angel an sich schon etwas besser gewohnt war.

  10. Beiträge anzeigen #370
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Silden

    Vivin hatte es geschafft den Herrn des Waldes zu heilen. Er hatte sich zu volle Größe aufgerichtet und war im Hain der Eiche verblieben.
    Der Hain selbst war nur wenig kleiner geworden. Die Eiche umgab sich noch immer mit einem Schutz aus Pflanzen… doch starb man nicht mehr sofort, sobald man diesen Schutz betrat. Gwydion fand es gut so. Silden war verblüht, aber die Eiche würde in ihrem eigenen Schutz weiter bestehen. Und es war auch völlig egal, ob der Teleport zur Eiche noch funktionierte… es war sogar besser, wenn alle glaubten es ginge nicht. So hatte die Eiche Ruhe sich zu regenerieren.

    Den Abend verbrachten sie alle ruhig in der Taverne, von den Strapazen der astralen Reise gezeichnet, aber zufrieden mit sich und dem, was sie geleistet hatten.
    „Ich finde es besser, wenn die Eiche auch in Zukunft in Frieden gelassen wird…“, meinte Vivin und sprach damit genau aus, was Gwydion sich bereits gedacht hatte.
    „Hey Aidar…“, Gwydion winkte den Wirt zu sich und flüsterte ihm verschwörerisch zu, „…du kannst ruhig noch weiter ein paar Gruselgeschichten verbreiten. Vielleicht hält das weiterhin noch ein paar Neugierige ab.“
    „Und wenn nicht?“, wollte Rhys wissen.
    „Dann gibt es noch den Herrn des Waldes. Er wird sich um die anderen kümmern.“, erklärte Gwydion sicher, „Nicht tödlich, aber energisch.“
    Die Reisenden stießen an. Morgen könnten sie wieder nach Beria zurückkehren und erzählen, was sich zugetragen hatte. Gwydion lehnte sich zurück. Er war froh die Reise unternommen zu haben.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline

    Silden

    Ein letztes Mal hob er das schmierige Glas zu den Lippen, dann setzte er es geräuschvoll ab. Der Tisch auf den er es stellte war nicht viel sauberer als das Glas, doch schien der Dreck mittlerweile untrennbar mit dem Tisch verbunden zu sein. Er war nicht auf dem Tisch, er war der Tisch, so dass man darüber ohne Probleme hinwegsehen konnte. Obwohl es schon abends war, war der Druide in keinster Weise müde, eher fühlte er sich gerade erst frisch, wie neu geboren. Während die meisten anderen schon schliefen stand Adrastos erst auf und gähnte ausgiebig. Er blinzelte kurz, dann ging er zur Tür, öffnete sie und trat nach draußen. Es war frisch, um nicht zu sage kalt. Die Luft war klar und weit oben funkelten einzelne Sterne, die ein gelehrterer Mann als er es war sicherlich zu Sternenbilden verbinden konnte. Dort oben waren Jäger und Beute, Schlangen und andere Mythengestalten verewigt. Auch wenn er sie nicht sah, so waren die Sterne doch ein schöner Anblick für ihn.
    Doch nun, an der frischen Luft merkte er auch etwas weiteres: Ein Loch in seiner Tunika, die einmal quer über den Rücken verlief, wo er die Kälte prickeln spürte, wie Eiswasser kam es ihm vor und unwillkürlich klapperte er mit den Zähnen, eher er sich wieder nach drinnen rettete, wo er mit festem Schritt zum Tresen ging. „Aidar?“ fragte er. „gibt es in der Gegend irgendwo einen Schneider?“. Der Wirt legte kurz die Stirn in Falten, bis sich sein Gesicht erhellte. „Schau mal bei Ulia vorbei, die kennt sich glaub ich mit so was aus. Die ist auch hier geblieben, musst sie mal bei den Fischern suchen, woanders kann sie ja kaum sein. Aber warte lieber, bis der Morgen dämmert. Sind ja unmenschliche Zeiten. Gutnacht.“

  12. Beiträge anzeigen #372
    Neuling
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    Sedran ist offline

    Irgendwo auf dem Weg nach Gotar...

    Leise ächzend rieb sich Sedran den Nacken während er sich aufrichtete . Wo war er ? In aufrecht sitzender Position blickte er sich um. Ihm schien es als seien Monate vergangen . Als er sich zu erheben versuchte schmerzte sein ganzer Körper. Doch wieso ? Ein schneller Blick auf seinen Unterkörper sprach mehr als tausend Worte. Die Kleidung war zerfetzt und mit getrocknetem Blut durchsetzt . Hastig wurde nochmal die Umgebung gemustert. Anscheinend hatte er in einer Höhle Zuflucht gesucht was von einigen wild verstreuten Blättern , Pflanzen und Beeren bestätigt wurde , irgendeinen Kampf musste er auch hinter sich gehabt haben da ein zerbrochener inzwischen etwas angemoderter Stock am Eingang der Höhle sah. Wie war hierhergekommen ?

  13. Beiträge anzeigen #373
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline

    Silden

    Vorsichtig klopfte er. Einmal, zweimal, dreimal. Dann trat er einen Schritt zurück und wartete. Die Holztür vor ihm blieb jedoch stumm und einzig der Türknauf schien ihn anzusehen, bis sich dieser zaghaft drehte und sich die Tür schließlich einen Spalt öffnete. Ein Gesicht lugte hervor und schien zu prüfen, ob er es würdig wäre, die Tür ganz zu öffnen. Scheinbar war er würdig, denn knarzend wurde die Tür aufgezogen. Nun konnte er das ganze Gesicht sehen und auch die dazugehörige Person. Es war eine Frau, deren Alter er unmöglich schätzen konnte. Sie mochte eine schnell gealterte Zwanzigjährige oder eine jung gebliebene Fünfzigjährige sein, der Druide konnte es unmöglich sagen. Aus ihren Augen konnte er das Misstrauen sehen.
    „Rede ich mit Ulia?“ fragte er so höflich wie möglich und vermied den direkten Augenkontakt. Die Frau schien vom Leid Sildens ebenfalls betroffen gewesen zu sein. Natürlich, wer war das nicht?
    „Ja, das tut ihr.“ war die Antwort, die zögernd aus ihrem Mund kam. Adrastos lächelte. „Dann müsst ihr die Schneiderin sein. Darf ich kurz eintreten? Ich habe eine... Bestellung.“
    Die Frau machte Platz und ließ den Druiden eintreten.

  14. Beiträge anzeigen #374
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Ruinen nördlich von Geldern

    „Albern“ knurrte Ulrich, nachdem er sich das mobile Schutzschild umgehangen hatte. Vom Aussehen her erinnerte es irgendwie an eine schwangere Frau, tröstlich das Rod und Iwein nicht besser aussahen. „Hey, vielleicht lachen die sich tot, wenn die uns sehen“ versuchte der Kommandant die angespannte Atmosphäre etwas aufzulockern. Sinn für Humor schien im Augenblick keiner zu haben, jedenfalls reagierte Niemand auf den Scherz.

    Während die Schützen die Armbrüste spannten, überlegte der Rebellenführer kurz. „Ihr müsst die Nerven behalten“ begann der Rebellenführer, schaute dabei Andrim und Jurdace an. „Sobald wir draußen sind, gebt ihr keinen Mucks mehr von euch, lasst euch nicht sehen. Die sollen ruhig denken, das wir alle ausgeschwärmt sind. Haltet die Schwerter zum Kampfe bereit, zögert im Ernstfall nicht die Waffen zu gebrauchen, denn Gnade könnte ihr nicht erwarten“.

    Die Gefährten nickten sich zu, das Zeichen das alle bereit waren, in geduckter Haltung verließen die Schützen ihre bisherige Stellung. Ziel war ein Hügel, ganz in der Nähe, wenn sie es bis dahin schafften, dann könnten sie die Umgebung gut überblicken.

  15. Beiträge anzeigen #375
    Ritter Avatar von Jurdace
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    Jurdace ist offline

    Ruinen nördlich von Geldern

    Nun wurde es also ernst. Die drei Schützen hatten ihre Deckung verlassen und liefen ins Ungewisse. Sie verursachten dabei nur geringen Lärm. Jurdace ihrerseits ging in Deckung, das Schwert gezogen und in der Hand haltend, lehnte sie sich mit dem Rücken an die Mauer. Hier in den Ruinen war es beengend, wenn sich Söldner hierher verirrten, blieb ihnen nur der Nahkampf, ihre Armbrüste und Bögen würden ihnen nicht viel nützen. Die Rebellin atmete fast lautlos, aber trotzdem tief durch. In ihrem Kopf spielten sich Kampfszenen ab, die sie selbst schon erlebt hatte, manche mit Gegnern, manche mit Übungspartnern, manche nur mit ihr, wenn sie geübt hatte. Nach und nach erinnerte sie sich an Bewegungen und Abläufe, die sie vor Jahren schon verinnerlicht, aber lange nicht gebraucht hatte.

    Die Klinge in ihrer Hand fühlte sich seltsam leicht an, obwohl die Blonde sie lange nicht geführt hatte. Unsicherheit stieg in ihr auf, war sie gut genug, sich mit kampferprobten Söldnern zu messen, oder würde sie schon beim ersten Schlag die Waffe verlieren und geschlagen sein? Früher war ihr das oft passiert, aber hatte sie das nicht längst hinter sich? Sie sprach sich ohne Worte Mut zu, betrachtete dabei die Klinge und nickte fast unmerklich, schüttelte ihre Unsicherheit ab, wie überschüssiges Wasser in den Haaren. Reste blieben, die Rebellin wusste, dass es keine Garantie dafür gab, heil hier herauszukommen. Aber sie war nun soweit, fühlte sich bereit, um zu kämpfen. Mochte da kommen, wer wollte, leicht haben würde er es nicht.

    Ihre Blicke streiften über die Mauerreste und sie glaubte, Schatten und Bewegungen zu erkennen. Die Augen wurden kleiner, als sie sie halb schloss und sich langsam an der Mauer entlang voran tastete.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Es ging also los, sie hatten noch bis zum Morgen gewartet, damit sie ihre verschanzten Gegner auch sehen konnten, dann ging es wirklich los. Lange hatten sie gewartet, versteckt in den Ruinen, Andrim hatte nichts gemacht in der Zeit, an einer Wand gelehnt hatte er da gesessen und gewartet, gelauscht und gebangt. Die Aufregung, die Anspannung war zum zerreisen gespannt, es schien fast so, als konnte man die Nervosität packen so intensiv war sie zu spüren.
    Immer wenn von irgendwo her etwas zu vernehmen war, ein Rascheln, ein Knistern, irgendwas, waren alle aufgesprungen und hatte ihre Waffe gepackt. Außer diese
    Zwischenfälle war Andrim nicht vom Fleck gewichen. Jurdace jedoch hatte für die Paladine Holzüberwürfe gebastelt. Tüchtig war sie gewesen, aber wie auch Ulrich fand Andrim diese Idee etwas lächerlich.

    Viel helfen würden diese Holzpanzer bestimmt nicht, vermutlich würden sie die Bewegungen der Ritter gar eindämmen oder verlangsamen, aber vielleicht irrte er sich auch.

    Alle schwärmten jetzt aus, um ihre Gegner zu vernichten. Vermutlich waren es Orksöldner, die ihnen vom Hof aus gefolgt waren, vielleicht waren aber auch Orks dabei... alle waren fort, nur er und Jrudace waren, wie Sir Ulrich es gewollt hatte, zurück geblieben.
    Ob Rethus wohl Erfolg gehabt hatte... ob er den Orksöldner wohl eingefangen hatte?

    Was würde er machen, wenn sich einer der Orks wirklich hier her
    verirrte?


    Verstohlen schaute er zu Jrudace hinüber, sie schien bereit, bereit was auch geschehen würde... sie würde kämpfen, dass sah man ihr an, wie sie ihre Zähne, ja beinahe fletschte, wie sie grimmig vor sich hin stierte, stur und unumgänglich... aber würde auch er kämpfen?

    Es würde sich zeigen...

  17. Beiträge anzeigen #377
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    Kialar ist offline
    Ein Blätterhaufen begrub ihn unter sich. Wind hatte das Laub gebracht und wehte nun ein Lied, welches unheimlich in den Ohren hallte. Wurzeln empfingen, umfingen ihn, und das klägliche Knarren der Bäume verdunkelte die Geräusche. Nebel zog auf und eine Eule flog geräuschlos über ihn hinweg, um sich auf den nächsten Ast zu schwingen.
    Sein Sichtfeld war eingeschränkt, doch er musste nun aufstehen. Er war im Wald, weit weg, und es lauerte Gefahr in der Dunkelheit. Der Pfad war eng und schlang sich scheinbar planlos durch den Wald. Als er ihn endlich nach einer Ewigkeit verlassen hatte, erreichte er eine kleine Anhöhe mit einem emporragenden Fels. Auf der Lichtung davor stand ein Wolf und blickte ihn düster an. Dann verschwand das Tier einfach, sowie er selbst.


    Kialar war von Dunkelheit umgeben, als er sich schmerzerfüllt und ein wenig panisch den Kopf rieb, während weiße, kleine Punkte vor seinen Augen tanzten. Um sich ein Bild von der Umgebung zu machen, stand er, ob seines Schwindels, nur langsam auf und sah sich um. Tatsächlich konnte er ein paar Umrisse erkennen, Bäume, Büsche und ein entferntes Licht.
    Er stand einige Augenblicke an einen Baum gelehnt aufrecht da, während sich nur stetig die Dunkelheit lichtete und erkannte, dass sich die Realität nur unmerklich von der gerade entflohenen Traumwelt unterschied. Sein Herz schlug schneller und ein ungutes Gefühl breitete sich in der Magengegend aus. Wo, bei Beliar, bin ich hier?
    Sein Kopf dröhnte und intuitiv griff er sich auf die Schmerzstelle. Nur dunkel erinnerte er sich an einen Schlag auf den Kopf. „Der Spaziergang ist wohl doch keine allzu gute Idee gewesen…“, murmelte er scherzend, um sich selbst etwas Mut zu machen, doch half es nicht wirklich viel. Dann griff er sich an die Taschen und kramte ein wenig darin, fand aber zu seinem Leidwesen nichts Nützliches. Zeit, aus diesem Wald zu kommen…
    Der Wüstensohn bewegte sich über einen kleinen Pfad in Richtung des Lichtes, das er bemerkt hatte. Jeden Schritt abwägend und auf jedes Geräusch achtend, bewegte er sich so ruhig es ging durch den Wald, dabei immer den Stock fest in Händen.
    Nur langsam dämmerte es in ihm, wie er hierher gekommen war. Irgendein spontaner Einfall hatte den jungen Wüstensohn dazu bewogen, die Landschaft ein wenig zu erkunden. Das der Wald auch ohne wilde Tiere Gefahren bot, hatte ihm ein herab fallender Ast schließlich bewiesen.
    Ein kühler Wind wirbelte das Laub auf und ließ den Wüstensohn ein wenig frösteln. Spätestens jetzt war er froh über seine neue Kleidung und das feste Schuhwerk. Unheimliche Geräusche drangen an sein Ohr. Rascheln, Knacken, ein alter Kauz mit seinem Ruf. Nur unheimlich langsam kam er voran.
    Obwohl Kialar bemüht war, sich leise und unbemerkt fortzubewegen, stolperte er mehr schlecht, als recht über den kaum sichtbaren Pfad. Dann endlich erreicht er das Licht. Sein Herz stockte, als er den Felsen aus dem Traum wieder erkannte, doch statt des Wolfes stand ein bewaffneter, rauer Kerl neben der im Boden befestigten Fackel. „Na, wen haben wir denn hier?“, meinte der ruppige Geselle mit einem Grinsen.
    „Wo bin ich hier?“, erwiderte Kialar stirnrunzelnd und hielt Abstand zu dem Mann, der alle möglichen Messer in seinem Gürtel stecken hatte.
    „Hast du dich verlaufen?“, fragte der Fremde.
    „Nein…he-he.“, scherzte der Wüstensohn nervös und das Grinsen des anderen wurde noch breiter.
    „So siehst du aus.“, erkannte der Mann sogleich.
    Der Sohn des Meeres blickte sich ein wenig genauer um und erkannte eine Straße. „Mal im ernst, wo bin ich hier?“, wollte Kialar nun doch wissen.
    „Wenn du der Straße folgst, kommst du nach Nordmar. Warst du schon Mal in Nordmar?“
    „Nordmar…? Nein, habe aber auch kein Interesse dahin zu gehen.“
    „Na dann würde ich besser die andere Richtung nehmen.“, schloss der Fremde düster. „Du siehst aus, als könntest du einen warmen Met vertragen. Interesse? Ein Stück weiter ist mein Lager?“
    Kialar wog seine Möglichkeiten ab. Entweder er glaubte dem Fremden und folgte der vermeintlichen Straße zurück oder er ging mit ihm zu dessen Lager. So oder so blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Unbekannten Vertrauen zu schenken.
    „Ja…das wäre nicht schlecht.“, sagte er.
    „Schon Mal einen Banditen getroffen, der auf der beleuchtenden Hauptstraße auf Fremde lauert, die zufällig aus dem Wald kommen?“, fragte der Mann plötzlich mit einem schiefen Lächeln, als er bemerkte, dass Kialar noch immer gebührlichen Abstand hielt.
    „Äh…nein, aber klingt für mich wie ein gerissener Plan.“, antwortete Kialar und wartete auf eine Reaktion. Der Fremde nickte und zog plötzlich seine Waffe, doch statt des zu erwartenden Angriffes, reichte er ihm mit dem Griff voran den gekrümmten Dolch. Verdutzt stand Kialar da und streckte seine Hand nach der Waffe aus. Ohne sie zu nehmen, seufzte er schließlich und sprach „Na gut, entweder bist du wirklich sehr gerissen oder ich bin zu misstrauisch geworden.“ Nun lachte der Fremde, während er die Waffen zurück in den Gürtel steckte. „Vielleicht ist das auch gut so…“
    Noch immer nicht ganz überzeugt, ob das eine gute Idee war, folgte er dem Fremden.

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Ruinen nördlich von Geldern

    Langsam und bedächtig setzten die Schützen einen Fuß vor den anderen, dabei stets die Blicke nach allen Seiten richtend. Jede Deckung wurde ausgenutzt, dort kurz inne gehalten und gelauscht. Zu hören war nichts, doch alle wussten es besser, da lungerten irgendwo ein paar üble Gesellen rum, die den Gefährten ans Leder wollten, warum?, wer waren die Kerle? Wenn es Wegelagerer wären, dann hätten sie an anderer Stelle auf dem Weg zu den Ruinen bessere Karten gehabt. Nach reicher Beute sahen die Gefährten nicht aus, schäbige Rüstungen, ein paar Waffen, dafür würde kein normal denkender Mensch sein Leben riskieren. Hier ging anderes vor sich, den Kommandanten beschlich immer mehr das Gefühl, das diese Begegnung sich nicht zufällig ergab.

    Wer immer die Kerle waren, was immer sie wollten, es gab nur eine Möglichkeit aus dieser Misere rauszukommen, besser sein, vor allem schneller sein. Den Rest der Anhöhe, die kurz zuvor erreicht wurde, krochen die Schützen auf allen vieren. Außer ein paar Sträuchern gab es nichts um sich unsichtbar zu machen, erleichtertes aufatmen, als die kleine Gruppe endlich die Mauerreste erreichte. Kein Feind der im Hinterhalt lauerte, die erwartet gute Sicht über das Gelände, ein kleiner Vorteil den es zu nutzen galt. Ungesehen konnte sich Niemand mehr nähern, wie einige Augenblicke später bestätigte. Zwei Gestalten bewegten sich in die Richtung, wo sie ihre Opfer vermuteten, Ulrich gab Iwein ein Zeichen das er den linken Burschen ins Visier nehmen sollte.

    Sorgfältig legte der Kommandant einen Bolzen ein, legte die Armbrust an und zielte auf den rechten Kerl. Nun galt es den richtigen Zeitpunkt zu abzuwarten, nichts überhasten, ruhig atmend verfolgte Urich mit der todbringenden Waffe seine Beute. Die beiden Kerle stoppten, schauten sich um, „jetzt“ flüsterte Iwein, fast zeitgleich wurden die Bolzen auf die Reise geschickt. Treffer, die beiden nichts Ahnenden sackten in sich zusammen, blieben reglos liegen.

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    Die Zeit verging quälend langsam und Minuten wuchsen zur Ewigkeit an. Noch war nichts passiert, aber es kam, wie es kommen musste. Jurdace hörte sie sich nähern, leise Schritte, aber nicht verborgen vor den Ohren der Blonden. Die Mauer endete nur wenig entfernt von ihrer Position, und genau um die Ecke herum musste jemand in ihre Richtung kommen. Einer der anderen?

    Ihre Hoffnung erlosch, als sie den Kerl um die Ecke biegen sah, nicht einmal einen halben Meter vor ihr tauchte er auf. In der Hand hielt der Söldner, zumindest hielt Jurdace ihn dafür, eine Armbrust, während er den Kopf zu ihr drehte und überrascht aussah. Die Blonde behielt die Nerven, als der Mann versuchte, sich vollends ihr zuzuwenden, um mit seiner Armbrust feuern zu können. Sie lächelte zaghaft. "Grüße.", kam ihr leise über die Lippen, nachdem sie bereits mit dem Schwertarm ausgeholt hatte. Genau in dem Moment, als die Armbrust auf sie zeigte, krachte ihre Klinge leicht von oben auf die Fernkampfwaffe. Durch die Wucht wurde der Arm des Mannes nach unten gedrückt und der Bolzen schoss nur wenige Milimeter am Bein der Rebellin vorbei gegen die Mauer, wo er abprallte und schließlich irgendwo hinter ihr auf dem Boden landete. Noch bevor der Mann wirklich reagierte, hatte Jurdace das Schwert wieder herangezogen und holte zu einem weiteren Schlag aus. Gleichzeitig trat sie dem Söldner so fest, wie sie nur konnte, mit dem rechten Fuss vor das Schienbein.

    Für einen Augenblick hätte sie dabei selbst beinahe das Gleichgewicht verloren, sie fing sich jedoch noch rechtzeitig. Was auch immer in dem Mann vorgehen mochte, der sich nun etwas vorbeugte, auf die Idee, seine Armbrust weg zu werfen, kam er scheinbar nicht. Schon traf ihn der nächste Schlag am Oberarm und die scharfe Klinge riss ein Stück seiner Lederrüstung heraus.

    Siegesgewiss zog Jurdace das Schwert ein drittes Mal zurück, um erneut aus zu holen, doch in diesem Moment besann sich der Söldner offenbar eines besseren und warf ihr einfach seine Armbrust entgegen. Die Rebellin hatte Glück, dass sie mehr intuitiv als gewollt reagierte und sich die Klinge schützend quer vor den Körper halten konnte. Das jedoch nutzte der Mann, um einige Schritte zurück zu weichen und nach seinem Schwert zu greifen.

  20. Beiträge anzeigen #380
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Inzwischen hatten sich die Schützen auf der Anhöhe strategisch gut verteilt, damit sie effektiv in alle Richtungen agieren konnten. Die Warterei wurde mal wieder zu einer Geduldsprobe für den Kommandanten. Ihm wäre es am liebsten wenn er der feigen Bande im offenem Schwertkampf gegenüber stünde, mit den Kameraden an der Seite sicherlich gute Chancen gegen die Überzahl der Feinde. Doch so waren sie gezwungen mit List und Tücke zu arbeiten, nicht unbedingt das, was dem Ehrgefühl des Rebellenführers entsprach. Wieder mal eine ungewöhnliche Situation die ungewöhnliches Handeln erforderte. Vor allem mutige Entscheidungen treffen, wie sich bald herausstellte.

    Den Söldner, klar erkennbar an der Rüstung, der auf den anderen Unterschlupf zuhielt, hatte Ulrich längst bemerkt, doch der Kerl war außer Reichweite der Armbrust. Sah eine ganze Weile so aus, als würde der Kerl ihm förmlich in die Ziellinie laufen. Im Visier war der Bursche schon, der Kommandant wollte ihn nur näher kommen lassen, damit der Schuß auch mit Sicherheit traf. Doch dann machte der Söldner einen Schlenker, hielt direkt auf das Versteck der anderen zu, hatte er etwas gehört?, waren Jurdace und Andrim nicht still genug? Schon sah der Rebellenführer die Blonde auftauchen, die sich mutig dem Kerl entgegenstellte und ihr Schwert niedersausen ließ. Der Überraschungsmoment leider nicht von erfolg gekrönt, der Feind stand noch wie vor auf den Beinen.

    Der Rebelenführer überlegte schnell, hineilen und den Kerl hinterrücks erschlagen? Wenn der Bursche so kämpfen konnte wie seine Bewaffnung es vermuten ließ, dann könnte Jurdace ihm nicht lange genug stand halten. Alles auf eine Karte setzen war die Schlussfolgerung, als Ulrich in den Sinn kam, das er nicht rechtzeitig da sein könnte. Wieder nahm er den Söldner ins Visier, darauf hoffend, das sich eine Gelegenheit bieten würde, dem Burschen das Licht auszuknipsen. Jurdace verhielt sich richtig, versuchte weiter den Söldner zu beeindrucken, soweit man das aus einiger Entfernung beurteilen konnte. Sonst wäre der Kerl nicht einige Schritte zurückgewichen. „Jetzt oder nie“ murmelte Ulrich und betätigte den Abzug, laut zischend machte sich der Bolzen auf den Weg zu seinem Ziel. Getroffen, jedoch nicht tödlich, „mist“ , der Kerl versuchte wieder aufzustehen.

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