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    Ritter
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    Jarvo ist offline
    "Ein Waldläufer namens Athron? Zeig mal her."
    Wortlos überreichte Bartimäus ihm den Brief und schaute ihn dabei sorglos, beinahe gleichgültig an.

    Jarvo,
    hier schreibt Dekker, aber nenn' mich Athron, ich muss eine Weile untertauchen, der Kleine wird dir die Geschichte von Dekkers Tod und unserer Begegnung erzählen, weise ihn ein bisschen zurecht. Und kann und will noch nicht zurück nach Beria, ich muss erst noch ein paar Dinge erledigen, familiäre Dinge... Mein Vater hat seine Augen überall, lass es ein paar Leute wissen, dass Dekker tot ist, erst dann kann ich meinen Plan fortsetzen. Schick den Kleinen mit einer Botschaft zurück, ich pass auf ihn auf, aber ich brauche ihn auch, Dekker.


    Jarvos Augen weiteten sich. Fast hätte er laut seine Überraschung, seine Empörung in die Welt geschrien, doch er wusste an welchem Ort er sich befand und befand es als besser, zu schweigen. Sein Blick ging zurück auf den Wächter, der still vor ihm verharrte. Kannte er den Inhalt? Im Endeffekt war es egal, denn er schien ein Teil von Dekkers Plan zu sein.
    "Gut gemacht, Bartimäus. Eine wichtige Nachricht, die ich sofort beantworten werde. Suche diesen Athros erneut auf und gebe ihm das Dokument, welches ich gleich schreiben werde. Immer mir nach."
    Er stiefelte voran, mit dem Ziel jemanden zu finden, der Tinte und Feder bei der Hand hatte. Dekker, Dekker...
    Ein gefühltes Zeitalter von der Bühne verschwunden und alles für das er stand wortlos zurückgelassen und nun taucht er als eine Art Geist wieder auf. Den Leuten berichten er sei tot - warum lügen für einen Freund, den er seit Monaten nicht sah. Und doch wandte sich der ehemalige Waldläuferführer mit seinem Gesuch an ihn. Er würde ihm den Gefallen tun, auch wenn dies bedeuten würde, dass Dekker in der Gemeinschaft niemals mehr seinen alten Platz würde einnehmen können.
    "Was haben wir hier... ah perfekt." Auf der steinernen Ablage, die der verwirrte alte Herr, dessen Namen Jarvo immer wieder vergaß, tagtäglich benutzte, lagen eben jene Utensilien, die er brauchte.

    Schön zu hören, dass du noch lebst, alter Freund. Ein persönliches Treffen wäre mir lieber gewesen, doch ich kenne deine Beweggründe nicht. Du kannst auf mich zählen, das sei gewiss. Handle rasch und begehe keine Dummheiten. Bewahre. Jarvo

    "Hier, tu mir den Gefallen und bringe das dem Waldläufer." Er faltete das Stück Pergament dreimal in der Mitte und drückte es Bartimäus in die Hand, doch bevor er es losließ schaute ihm tief in die Augen.
    "Ich zähle auf dich."

  2. Beiträge anzeigen #322
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Dieser Dekker durfte wirklich wichtig sein, so wie Jarvo sagte 'Ich zähle auf dich'. Bartimäus musste mehr über ihn herausfinden und er fand, dass er auch mit seinem 'offiziellen Wissen' berechtigt dazu war. Schließlich hatte Dekker ihn angeschrien und ihn vorgeworfen Dekker nicht zu kennen, obwohl er das angeblich hätte wissen können. Insofern war es selbst ohne seine extreme Neugier verständlich, dass er mehr wissen wollte.
    "Dürft ich dich noch fragen, wer Dekker war? Ich habe Athron bei dessen Grab getroffen und er konnte nicht fassen, dass ich den Namen nicht kenne."
    Daran gab es eigentlich nichts Verdächtiges, zumindest empfand er das so.

    Jarvos Brief hatte er sich mittlerweile eingesteckt und er hatte erstaunlicherweise noch nicht den Gedanken bekommen, auch den zu lesen. Vielleicht lag es daran, dass er mitgekriegt hatte wie wenig Jarvo geschrieben hatte. Da konnte nicht viel drinnen stehen, aber diese Gedanken waren hier komplett fehl am Platz, wo er doch genau dem gegenüberstand, der darauf vertraute, dass er es nicht lesen würde.
    Eigentlich wollte er ja vertrauenswürdig sein und jetzt wo er mehr Vertrauen in den Fremden hatte, sah er kein allzu großes Verlangen die beiden zu hintergehen.

  3. Beiträge anzeigen #323
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Gibts ja nicht. Entweder er hat er mit dieser Frage gezeigt, dass er den Inhalt kennt, oder es ist wirklich wie er sagt, dass sich Dekker an seinem gekünstelten Grab als jemand anders ausgab.
    "Du weisst nicht wer Dekker ist? Ich dachte darüber würde man heutzutage noch reden. Nundenn. Er war der letzte Waldläuferführer, und kämpfte in vielen siegreichen Schlachten als oberster Krieger. Ein guter Schwertkämpfer und ein Freund von mir, jedenfalls war er das, bevor er verschwand und, wie sich später herausstellte... starb. Kein schöner Abgang wenn du mich fragst. Doch die Menschen erinnern sich noch an ihn und darum geht es. Sprich ruhig noch mehr Leute darauf an und erzähle ihnen von dem Grab. Diese Inforamtion ist auch für mich noch neu."
    "Oh, es tut mir leid", sprach Bartimäus.
    "Muss es nicht. Nun hat man einen Ort wo man trauern kann." Der Versuch diese Worte so klingen zu lassen, als meinte er es ernst, missglückte, denn in Gedanken stellte er sich Dekker vor, der irgendwo im Wald verharrte und auf Antwort wartete. Ob er noch derselbe wie früher war?
    "Reicht das als Antwort auf deine Frage?"
    Der Wächter nickte, klopfte auf die Tasche, in der er den Brief gesteckt hatte und verabschiedete sich gen Wald. Jarvo indes wunderte sich, warum Dekker nur jenen Mann ausgesucht hatte. Er kannte ihn nicht und ist ihm vielleicht nur zufällig über den Weg gelaufen. Fragen über Fragen.
    Er merkte wie die Gedanken in seinem Kopf rasten und sich überschlugen. Eine perfekte Möglichkeit zu meditieren. Den Gedankenschwall kontrollieren und Ruhe schaffen. Vielleicht sogar Erkenntnis gewinnen.

  4. Beiträge anzeigen #324
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Dekker war Waldläuferführer gewesen, kein Wunder dass Athron erwartet hatte, dass Bartimäus den Namen kannte. Der Wächter war jetzt wieder am Weg zum Grab und war sich nicht sicher wie er Dekker in seinen Gedanken nennen sollte. Athron wäre vermutlich besser, das verringerte vielleicht die Chance, dass er sich versehentlich versprach.

    Wie er so alleine durch den Wald schritt hatte er endlich Zeit nachzudenken. In einem Punkt war er sich mittlerweile sicher, er wollte keine weitern Briefe lesen. Der erste hatte sein müssen um sich selbst zu beruhigen, doch musste er auch aufpassen Athron nicht plötzlich zu viel Vertrauen entgegen zu bringen. Bisher war er ihm gegenüber neugierig und etwas zu leichtsinnig gewesen. Nach der jüngsten Entwicklung würde es durchaus Sinn machen ängstlich zu wirken und das als Grund für seinen Gehorsam heranzuziehen. Gleichzeitig musste er aufpassen, dass seine ehemaligen leichtsinnig vorlauten Fragen nicht zu sehr von einer vorgetäuschten Furcht überdeckt wurden. Er würde schon einen passenden Weg finden, denn schließlich konnte auch Athron nicht vorhersehen wie sein Charakter war und wie er sich wodurch änderte.

    Um all das machte er sich nicht zu große Sorgen, doch was seine Gedanken beherrschte, waren die Fragen, die der Brief aufgeworfen hatte. Zwar hatte er ihn nur kurz vor Augen gehabt, aber sein Inhalt hatte sich ihm eingeprägt. Warum gab Dekker vor tot zu sein? Welche familiären Dinge hatte er zu regeln? Offensichtlich etwas mit seinem Vater, doch es schien, als sollte auch dieser denken, dass sein Sohn tot ist. Was machte das alles für einen Sinn? Antworten gab es keine und er würde sie auch nicht so leicht herausfinden, denn mehr als alles andere musste er aufpassen, dass Athron sein Wissen nicht erkannte und verdächtigen würde er ihn zweifelsohne. Deshalb würde er sich hüten Fragen zu stellen, nur eine wollte er in einem passenden Moment stellen.
    Was bringt es mir ihm zu helfen?
    Der Waldläufer ließ ihn am Leben, aber so wie er in dem Brief geschrieben hatte, lag ihm nichts daran Bartimäus zu verletzen. 'Ich passe auf ihn auf, aber brauche ihn auch' hatte er geschrieben.
    Aber bevor er eine Frage stellte, die nach Profit verlangte würde er geduldig auf eine gute Situation warten müssen. Es sollte nicht unverschämt klingen und er hatte es auch nicht auf Geld abgesehen, wenn er der ehemalige Waldläuferführer war, so gab es eine Menge die er von ihm lernen konnte. Aber es würde noch einige Zeit vergehen, ehe er diese Überlegungen in die Tat umsetzen konnte.

  5. Beiträge anzeigen #325
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    *Tropf* "Nein! Weiter nach links!" *Tropf* "Oder doch nach rechts!" *Tropf* "Ja! Nein! Höher!" *Tropf* "Ja, genau da hin! ... Lieber nach links!" *KRACH* "Bei den Göttern! Ihr Vollidioten habt den Schrank umgeworfen! Ich sollte euch die Eier abschneiden und in einem Eimer voller Scheiße ertränken!" außer sich darüber, dass die Einrichtung Ihrer Werkstatt nicht nach Ihren Wünschen voran ging war Vareesa den ganzen Tag schon geladen wie schon lange nicht mehr. Und nun bewies die Männerwelt, momentan bestehend aus Ryu dem achso tollen Schwertmeister und Thyrvas, dem dummen Bauernsohn, dass Möbelpacken so gar nicht zu ihren Stärken gehörte. Vor allem nicht in einer Höhle, in der es ab und an von der Decke tropfte.

    -Männer... Genauso unfähig wie alle anderen... Tze...- ging es Ihr durch den Kopf, ehe Sie zu beiden hinging, den Templer mit einem Schulterstoß anrempelte und Thyrvas mit der flachen Hand im Gesicht zur Seite drückte. "Schöne Bescherung! Ich hoffe, Ihr seid stolz auf Euch!"

    "Nun hör aber mal, wir..." auf Ausreden hatte Sie nun so gar keine Lust. Nicht einmal von Ryu.
    "Ruhe!" fuhr Sie ihm über den Mund, gepaart mit einem strafenden, bösen Blick unter Ihrer Kapuze hervor.
    "Ryu, mach doch was!" murmelte der Bauernsohn dagegen mit hochrotem Kopf, nachdem sie sich mit der flachen Hand auf die Stirn gehauen hatte.
    "Das gilt auch für dich!"
    "Aber..." doch keine Chance.
    "Ruhe, sagte ich!" fauchte Sie noch einmal.

    Mit verschränkten Armen betrachtete Sie das Werk, dass die zwei Möchtegernmöbelpacker angerichtet hatten. Ryu hindessen packte den Schrank mit einem genervtem Seufzen und stellte Ihn mit einem kräftigen Ruck wieder auf. Überall Kratzer an der Front. Kratzer und eine Delle. Knurrend und kopfschüttelnd wandte Sie sich ab und ging wieder rüber, wo Sie sich auf Ihrem Stuhl niederließ. Es hatte ja doch keinen Wert, sich nun darüber aufzuregen.

    "Nun hör mal, Vareesa... Jetzt helfen wir dir schon freiwillig und dann kannst du dich nicht entscheiden, was du eigentlich willst! Sei doch froh, dass wir dir das Zeug überhaupt in das Loch hier stellen... Da wäre ein netterer Ton und vielleicht ein Eintopf zumindest angebracht... Wir schleppen schon den ganzen Tag Zeug herum, weil du dich nicht entscheiden kannst."
    irgendwie hatte Ryu recht. Aber irgendwie wollte Sie es sich auch nicht eingestehen. Schließlich war Sie eine stolze Frau, die sich nichts von den Männern bestimmen lassen wollte. Doch wo Sie stolz war, war Sie auch irgendwo doch noch ein Mensch mit Herz. "Tut... Tut mir leid... Macht eine Pause, Jungs..."

    Das ließen die beiden sich nicht zwei mal sagen. Zumindest Thyrvas, der nach einem kurzen Wortwechsel über den Geschmack von Rührei mit Salz und Pfeffer aus der Höhle verschwand. Ryu hingegen ging zu Ihr herüber...

  6. Beiträge anzeigen #326
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Nachdem auch das Männchen eingewilligt hatte, in das Nest im Baum zu ziehen, hatte sie erstmal geschlafen, den Schlaf nachgeholt, den die beiden Vögel ihr geklaut hatten. Als sie schließlich aufgewacht war, weniger erschöpft als zuvor und innerlich wärmer, hatte sie sich zuerst um ihr Haar gekümmert, sie hatte die Äste und Federn herausgezogen und mit dem Kamm vorsichtig die Kletten herausgekämmt. Beinahe war sie daran verzweifelt, wie viele und wie feste Kletten sich dort gebildet hatten, und sie hatte unter Bezwingung ihres inneren Schweinehundes kaltes Wasser zuhilfe genommen. Der Großteil der Kletten, Zweige und Federn war nun weg, auch wenn es schön gewesen wäre, hätte ihr jemand dabei helfen können, sie hatte ja keine Augen im Hinterkopf.
    Nun, vorbereitet und ausgeruht, war sie auf dem Weg zu Meisterin Noreia, soeben traf sie bei den Lazaretthöhlen ein. Die Pritsche, das Bett, wie auch immer man das nennen wollte, das Meisterin Noreia belegt hatte, war verlassen. Einer der Barbiere trat zu ihr.
    "Bewahret. Sucht Ihr jemanden?", fragte er. "Oder müsst Ihr selbst versorgt werden?"
    Verwirrt drehte Cé sich zu diesem Kerl um. Sie kannte ihn nicht, aber sie hatte in Lazarett selten auf die Barbiere geachtet. War Samarus eigentlich noch hier?
    "Bewahret", antwortete sie schließlich. "Ich suche Meisterin Noreia ... offensichtlich ist sie zu Kräften gekommen."
    Der Barbier nickte.
    "Sie macht Spaziergänge. Die Bewegung und die frische Luft tun ihr gut", erklärte er. "Aber wo genau sie ist, weiß ich nicht ... Spaziergang ist eben Spaziergang, ein genaues Ziel hat man da nicht."
    "Vielen Dank und bewahret", verabschiedete die Novizin sich.
    Die Meisterin hatte also das Lazarett verlassen und machte kleine Ausflüge im Tal. Wie sollte sie sie denn nun finden? Die Novizin schaute sich um. Möglicherweise ein neues Rätsel, doch sie konnte nicht, wie beim Nest, dem Tier ein paar Gefühle geben. Das Tier würde sie woandershin bringen. Aber halt, es war ja auch möglich, Bilder zu übermitteln ... Eine Maus sah sie mit runden Knopfäugelchen an. Eine falsche Bewegung, und weg wäre sie. Vorsichtig hob die Lernende die Hand. Die Maus blieb sitzen. Sie lenkte ihre Magie und nahm Kontakt zur Maus auf. Natürlich war die Maus verängstigt, immerhin war Cé ein Vielfaches größer als sie, und was sie ihr alles antun könnte! Langsam kniete nie Novizin nieder, um ihre Größe zu mindern. Die Maus tat einen kleinen Schritt auf sie zu. Sanft übermittelte Cé ihr, dass sie dem kleinen Tier nichts tun würde, sie übermittelte Zurückhaltung. Das Näschen zuckte. Die Novizin übermittelte das Bild ihrer Erinnerung an Meisterin Noreia, wie diese das Rotkehlchen gebracht hatte. Wieder zuckte das Näschen, dann legte es den Kopf schief. Was sollte das Tier auch mit dem Bild, ohne sonstige Informationen? Beinahe hätte Cé sich mit der Handfläche gegen die Stirn geklatscht. Wie dämlich konnte sie sein!? Was empfand man, wenn man jemanden suchte? Sehnsucht vielleicht, aber das kam auf die Situation an. Das Gefühl, denjenigen zu brauchen. Noch einmal übermittelte sie der Maus das Bild, diesmal an das Gefühl gebunden, Meisterin Noreia zu brauchen, denn dem war so. Sie hatte die Aufgabe gemeistert und wollte lernen. Diesmal schien die Maus die Botschaft verstanden zu haben. Es schien die Meisterin gehen sehen zu haben, und lief ein paar Schritte in diese Richtung. Weiter nichts, die Maus war der Meisterin nicht gefolgt. Cé übermittelte der Maus Dankbarkeit und löste die Verbindung. Dann ging sie in die Richtung, die die Maus ihr gezeigt hatte. Erst nach einigen Minuten des Gehens konnte sie Meisterin Noreia ausmachen und kam auf sie zu.
    "Bewahret. Wie Ihr seht, konnte ich das Rätsel lösen ..."

  7. Beiträge anzeigen #327
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    "Ich sehe es...", sagte Noreia erhob sich und streckte die Hand aus. Ihre Magie erwachte und mit einem lächeln, löste sie die Feder aus Cécilias Haar, das hinter ihrem Ohr sich befand. Einen Moment flatterte die Feder zwischen beiden Frauen hin und her, bevor sie in Noreias Hand landete.

    "Ich habe sie vermisst...so lange habe ich sie nicht mehr wirken können. Es ist wie die Luft zu atmen - Magie. Und ohne atmen zu können...fühlt man sich tot. Wäre die Magie nicht, wäre ich wohl gestorben - oder lieber gestorben.", sinnierte die Druidin und setzte sich gedankenversunken, bevor sie Cécilia bedeutete sich zu ihr zu setzen.

    "Als ich auf Wanderungen hier war, geschah mir etwas seltsames. Ein Fuchs begegnete mir. Er roch an mir und als ich die Verbindung aufbaute, meinte er mich zu kennen. Dabei...kenne ich nur den alten Rusca in den Sildenwäldern. Dieser Fuchs hatte aber jemand anderen gesehen und das warst du. Seltsam dass er dich und mich meinte gleich zu setzen? Vielleicht war er dumm? Erzähl mir von deiner Heimat bevor du weggelaufen bist. Wer sind deine Eltern? Und sag mir, was du über Pflanzenmagie weißt?", meinte Noreia und blies die Feder davon.

    ornlu

  8. Beiträge anzeigen #328
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Meisterin wirkte Mage, und wieder fiel es ihr auf und verwunderte sie. Sie spürte Wind, fast wie ihren eigenen, und doch wieder anders, mit einer Spur Kühle vielleicht, oder etwas langsamer. Der Unterschied war gering, trügerisch, dennoch war es nicht das erste Mal, dass Cé beinahe auf ihn hereinfiel und begann, sich zu fragen, ob es ihre Magie war, die sie da spürte, obwohl sie nichts tat.
    Sie hatte sich neben die Meisterin gesetzt und einen Moment überlegt, darüber, was es zu bedeuten hatte, dass sich ihre die Magie und die der Meisterin so sehr ähnelten, dass der Fuchs sie verwechselt hatte. Hatte sie Meisterin Noreia nicht eigentlich schon von ihren Eltern erzählt?
    "Ich habe bei meiner Befragung in Silden, in den Kavernen, schon von meinen Eltern erzählt ... Ich wuchs in Montera auf, bei meinem Vater Gollon und meiner Mutter Mirana. Ich habe noch eine Schwester, Keala. Als ich fortlief, schwor ich ihr, zu schreiben, aber ich tat es nie und habe keine Möglichkeit dazu. Letz kam ein Mann ins Tal und sagte mir, er habe sie getroffen, in Faring, als Sklavin der Orks. Ich weiß nicht, ob ich ihm glauben soll und mich zu vergewissern ist gefährlich, auch da er sich zwischendrin so sehr verhaspelte und widersprach."
    Einen Moment hing sie düsteren Gedanken nach. Weswegen hätte Kea Montera verlassen sollen, ihre Familie hinter sich lassen sollen? Vielleicht, weil sie immer ein wenig rastlos gewesen war? Das konnte nicht sein, nach Cé war Kea an der Reihe, den Hof zu übernehmen, sie konnte Vater nicht sitzen lassen. Außerdem hatte sie nicht gehört, dass Montera überfallen worden wäre ... Sie besann sich. Es war alles nicht sicher. Außerdem hatte Meisterin Noreia sie gebeten, von ihrer Heimat zu sprechen.
    "Man könnte sagen, ich war Bäuerin, als ich ging. Ich hatte eine Grundausbildung erhalten, lesen, schreiben, ein wenig Rechnung, musizieren. Ich sollte heiraten und den Hof übernehmen, aber trotzdem war ich mit den Arbeiten einer Hofmagd vertraut. Daher wusste ich auch, dass eine Kuh beim Kalben sicherlich kein Gras will. Natürlich gibt es auf Höfen Tratschtanten, die gibt es überall, und ich schnappte manches seltsame Gerücht dort auf ..."
    Sie erinnerte sich an die Gerüchte von damals, die Waschweiber erzählt hatten. Man hatte sich hinter dem Rücken allerlei Komisches erzählt.
    "Als ich klein war, hörte ich einen alten Mann einer Magd erzählen, Mirana müsse als Jungfrau Mutter geworden sein, aber ich verstand es nicht, ich glaubte es nicht. Vater hat damals noch bei einem Zimmermann ausgeholfen ... Es gab Gerüchte, meine Mutter wäre damals zu meiner Zeit nicht schwanger gewesen, aber auch das erschien mir zu abwegig. Es erschien mir alles so abwegig, auch dass Keala und ich uns kaum ähneln äußerlich, oder dass ich Gollon oder Mirana kaum ähnlich sehe. Aber selbst wenn ich ein Findelkind sein sollte, was hat das schon zu bedeuten? Ich bin bei ihnen aufgewachsen, also sind sie meine Eltern und Keala meine Schwester. Da gibt es nichts zu diskutieren."
    Für sie war dieser Punkt abgehakt: Eltern oder nicht, sie war bei ihnen aufgewachsen, sie war Gollons und Miranas Tochter. Möglicherweise nicht leiblich, doch wen störte das? Sollten sich die Klatschweiber doch die Mäuler zerreißen. Wenn ihre Eltern sie nicht hatten aufziehen wollen, warum auch immer, so fühlte sie sich mit Gollon, Mirana und Keala verbundener. Punkt.
    "Pflanzenmagie ... ich habe gesehen, wie aus der Erde rasch ein Pflänzlein wuchs, wie ein Busch in kurzer Zeit entstand und erblühte. Was ich von ihr gesehen habe, lässt sich eher als 'Zeitmagie' beschreiben. Ich weiß, dass alles, ob Tier oder Pflanze, eine Seele hat, das spürte ich beim Rotkehlchen. Pflanzen reagieren auf Magie, sie sind Lebewesen."

  9. Beiträge anzeigen #329
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Noreia blieb nach Cécilias Worten eine ganze Weile still und nachdenklich. Es war seltsam ihre Geschichte zu hören und vor allem die Worte als sie von Findelkind sprach waren etwas wo Noreia durchaus recht wilde Gedanken hegte, bevor sie den Kopf schüttelte.
    "So ist es...wichtig ist, dass man sich seiner Familie bewusst ist. Egal wer es ist. Heute hast du eine andere Familie... - so wie ich auch.", meinte die Druidin und wurde wieder still. Gedanken umspielten sie.
    "Hmm, würdest du es jemals herausfinden wollen, ob du ein Findelkind bist? Es gehört dazu seine Vergangenheit zu erkennen. Fragen die bis heute nicht geklärt sind zu erfahren und es in einem entscheidenden Schritt hinter sich zu lassen. Als Druidin darfst du nicht in der Vergangenheit leben. Als Druidin musst du mit deiner Geschichte abgeschlossen haben, bevor du neue Geschichte schreibst. Es darf dich nichts einholen, denn die Konsequenz kann verheerend sein. Stell dir jemanden vor der noch jemanden liebt und hinterher hängt. Stell dir vor jene Person liebt als Druide oder Druidin immer noch und stell dir nun vor sie trifft auf die alte Liebe. Was wenn jene alte Liebe dies ausnutzt, wenn jene Liebe sich verändert hat und am Ende eine Druidin ausnutzt, ihre Liebe ausnutzt und am Ende ihre Magie. Wir tun gut daran den Menschen unsere Mächte nicht zu sehr zu zeigen. Denk dran - je größer deine Mächte, umso mehr Verantwortung trägst du für alles um dich. Ich werde...nein, ich möchte dass du herausfindest ob du ein Findelkind bist und dann auch den Spuren folgst, die dich zu deinen wahren Eltern führen würden. Doch halte an, wenn du vor ihrer Tür stehst. Wenn es so kommen sollte, dann stehst du vor einer letzten Entscheidung. Diese wird dich eines Tages zur Seherin machen oder nicht... und wenn du willst, begleite ich dich.", sprach die Druidin eindringlich auf ihre Schülerin. Dass sie sich was dachte oder hoffte, blieb ihr Geheimnis oder Wunsch.
    "Und doch sind wir niemals gewappnet gegen das Schicksal. Du kennst meine Geschichte und ich war damals schon Druidin. Der Verlust prägte mich und ich ging in das Exil um zu mir selbst zu finden und nicht an meinen Verlust zu zerbersten. Lang war meine Reise, einsam und grausam die Nächte in den ersten Jahren und auch heute holen mich manch Dinge ein... - Sie tragen aber nur Konsequenz auf mich, nicht auf meine Mitmenschen. Das ist ein Unterschied, der mich leider nie verlassen wird. Und weißt du, junge Novizin. Ich wäre schon längst tot, wüsste ich nicht dass meine Nadeja nicht tot sein kann. Vielleicht mache ich es mir nur vor, vielleicht aber nicht. Samhain naht und wenn diese Welt und die Anderswelt in jener Nacht an unseren Feuern verschmelzen, so sah ich meinen geliebten Mann - Sidion. Er war der Hüter von Beria, der oberste Waldläufer hier. Arakos ist ihm aus dem Gesicht geschnitten, aber er ist auch sein Neffe gewesen. In Beria war man damals aber auch über weite Ecken mit jedem verwandt. Vivin und Rhys, beide wuchsen unter Meister Faun auf, da ihre Eltern in Beria starben. Und ihre Eltern waren mit mir auch verwandt. Die Mutter über weite Ecken, der Vater aber war mein Vetter. Die roten Haare haben also beide von ihrer Mutter. Aber genug...ich tratsche wie ein Waschweib...", meinte Noreia und lächelte auf. Etwas plaudern tat immer gut und noch besser war von Magie sich ablenken zu lassen.

    "Mit der Pflanzenmagie ist es so eine Geschichte. Überlege was du tust, wenn du einen Samen aufkeimen lässt und ein Busch daraus erwächst. Voll ausgebildet. Zeitmagie klang schon sehr gut, denn innerhalb weniger Zeit wächst ein Säugling der ein Samen ist zu einen Erwachsenen an. Zwar nur in der Pflanzenwelt, aber übertragen auf die Tierwelt, wäre dies doch eine sehr merkwürdige und schwer einzuschätzende Sache, oder? Doch es gibt zum Glück Unterschiede, aber einfach wird es dadurch nicht. Du hast in meinen Augen die Magie mit den Tieren fürs Erste gemeistert. Es war eine schwere Aufgabe die ich dir stellte und du stehst nun hier und die kleine Welt eines Rotkelchens ist wieder in Ordnung. Dies war aber nötig bevor wir mit der Pflanzenmagie beginnen. Du hast sicher auch mit den öffnen der Blüten geübt und hast schon eine Vorstellung. Aber was nun kommt ist mehr und konsequent. Es war wichtig, dass du lernst deine Magie aufrecht zu erhalten denn ein Fehler in der Pflanzenmagie und du zerstörst die Pflanze. Ebenso wichtig war es zu lernen wie andere Lebewesen auf dich reagieren. Pflanzen tun es auch und müssen umso mehr überzeugt werden. Ein Grassamen wird sich dir hingeben, wie eine Hafendirne dem Seemann mit Taschen voll Heuer. Aber der Samen einer edlen Tanne oder eines anderen edlen Gewächses hat Ansprüche und gehört nicht sozusagen zum leicht beeinflussbaren Pöbel. Unkraut ist noch einfacher zu überzeugen. Dies wird auch deine Aufgabe sein. Such ein Unkraut und wenn du einen Samen von jenem findest, komm zu mir, sobald du denkst den Samen beeinflussen zu können. Das wird dir sicher schnell gelingen. Deswegen möchte ich noch eine andere Sache bei dir sehen...", meinte Noreia und holte drei Walnüsse hervor.
    "Ich möchte dass du zumindest eine knackst. Nicht mit einem Hammer oder den Händen. Sondern deiner Magie. Deine Telekinese wird nicht reichen, dazu habe ich mit meiner Magie gesorgt. Auch sollst du kein Tier dazu veranlassen oder eine Pflanze. Nein, du sollst deine Magie anwenden! Naturmagie kann Holz bewegen - mit enormen Kräften. Es gibt Druiden die können umgefallene Bäume anheben und aus dem Weg räumen - mit ihrer Magie. Das lernt man irgendwann, du aber sollst nur eine Nuss knacken. Wie du lernst Gehölze mit der Kraft der Naturmagie zu beeinflussen, liegt bei dir. Ich bin gespannt - hast du noch Fragen?", fragte die Druidin und ließ dann in einen für die Telekinese zu schnellen Tempo ihren Druidenstab hoch oben aus einer Baumkrone in ihre Hand fahren. Sie lächelte auf.

    ornlu

  10. Beiträge anzeigen #330
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Lange, lange hatte die Meisterin geschwiegen, um dann umso gewichtigere Worte zu sprechen. Das Leben in der Vergangenheit ... es beherrschte sie, erkannte Cécilia. Es gab so viele Fragen, die einer Antwort bedurften, ihre Herkunft, ihre Eltern, ihre Schwester, die Pest. Manche Fragen würden sich erst im Laufe der Zeit beantworten, die über das Heilmittel zum Beispiel. Manche ließen sich nur lösen, wenn man ihnen wirklich nachging. Sie war nie wirklich erpicht gewesen, etwas über ihre wahre Herkunft herauszufinden, weil sie sich immer zu Gollon zugehörig gefühlt hatte. Nun jedoch sollte sie nach Montera reisen, sie sollte ihre Eltern danach fragen und auf Spurensuche gehen. Es würde gefährlich werden, und bis dahin wollte sie kämpfen können. Es tat ihr beinahe Leid, sich das zugeben zu müssen, aber sie konnte sich nicht verteidigen. Nun musste ihre Neugier länger ungestillt bleiben, nur deswegen ... oder sie nähme jemanden mit, der ihr helfen konnte.
    "Ich ... ich weiß noch nicht ... in Montera sind Orks und Söldner. Ich kann mich nicht verteidigen, es ist so riskant ... ich könnte jemanden bitten, mir bei der Reise zu helfen, jemand, der mich schützen könnte, aber dann trage ich die Verantwortung für zwei Menschenleben. Ich will lernen, mit dem Stab zu kämpfen, zu meiner Verteidigung, ich will nicht noch jemand anderes Leben aufs Spiel setzen. Es könnte dauern."
    Sie schaute zu Boden, dann wieder auf. Die Pflanzenmagie fiel ihr wieder ein. Sie musste sich von der Vergangenheit lösen, indem sie die Fragen klärte ... Sie schüttelte den Kopf und lauschte, neugierig werdend auf die Pflanzenmagie. Es war möglich, Samen zu erreichen, und das sollte sie üben. Samen zu beeinflussen und Holz, Walnüsse. Ein wenig verwundert nahm sie die Walnüsse an sich. Sie öffnen durch Beeinflussung des Holzes, obwohl diese Art der Beeinflussung enorme Kraft beanspruchte? Nun würde sie sich wohl ihre Kraft einteilen müssen, mehr noch als sonst. Der Wind verriet ihr die Magie an den Nüssen. Den Samen zu beeinflussen war ihre erste Aufgabe, vielleicht lernte sie dadurch etwas zu den Walnüssen. Sie nickte.
    "Wie soll ich die Samen beeinflussen? Ich weiß, wie ich Tieren Gefühle übermittle, Bilder, Gerüche und Geschmäcker. Was aber soll ich mit dem Samen des Unkrauts tun? Soll ich ihn lediglich zum Keimen bringen?"

  11. Beiträge anzeigen #331
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    "Finde einen Zugang. Finde heraus wie sie ticken, wie sie sich verhalten. Du wirst erschrecken und Gemeinsamkeiten mit den Tieren erkennen. Du wirst aber auch erkennen, dass Pflanzen doch anders sind. Können Pflanzen denn sehen? Wie nehmen Pflanzen die Welt auf? Dies und mehr Cécilia solltest du bedenken. Aber auch nicht in allem große Rätsel sehen. Meist ist der einfachste Weg auch der richtige. Ich möchte es beaufsichtigen, wenn du Pflanzen zum aufkeimen bringst. Ein Fehler und du zerstörst die Pflanze. Nur jemand Erfahrenes kann den Fehler wieder ausbessern. Bis dahin erforsche die Samen von Unkraut und...ja auch den von weit edleren Gewächsen. Sammle Eindrücke über die Pflanzenwelt und finde wie gesagt einen Zugang, eine Bereitschaft bei den Unkrautsamen. Dann komm zu mir.", meinte Noreia, während sich die Eule von damals flatternd auf ihren Druidenstab niedersetzte.

    ornlu

  12. Beiträge anzeigen #332
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    "Danke", murmelte sie.
    Es gab nichts Konkretes, worauf die dieses Danke bezog. Auf die Aufgabe, die Lehre, den Rat, auf alles. Sie musterte die Walnüsse in ihren geschlossenen Händen und dache kurz über die Aufgabe nach. Eindrücke von Pflanzen sammeln, von Samen, die Walnüsse öffnen. Die Walnüsse waren schwieriger, sie nahm sich vor, das zu vertagen, bis sie mehr über Samen wusste. Schon bei den Tieren war es wichtig, viele Eindrücke in sich aufzunehmen, aber nun, bei den Pflanzen, wo ein Fehler drohte, Leben zu vernichten, war es noch wichtiger.
    "Ich werde mich darum kümmern, Meisterin", sagte sie und stand auf, hielt die Walnüsse noch immer fest. "Um beides ... nein, alle drei Dinge. Die Vergangenheit lässt sich nicht leicht abschütteln, alles hat Konsequenzen, die in die Zukunft reichen ... in Silden hinderte ich Meister Ornlu, jenen Archenbauer zu töten, wenn er wieder etwas anstellt, trage ich die Verantwortung. Ich will die Kenntnisse erlangen, ein Heilmittel für die Pest zu finden, noch ein Überbleibsel der Vergangenheit, ein Rätsel, dessen Lösung noch fern liegt ... und vielleicht auch nicht existiert. Ich habe mir einiges zuschulden kommen lassen, worum ich mich kümmern muss ..."
    Sie stand unschlüssig da, unschlüssig, ob sie einfach gehen sollte und letzteres als rhetorische Frage stehen ließe. Sollte sie den Archenbauer suchen und töten? Sollte sie die Suche nach dem Heilmittel aufgeben? Nein, letzteres konnte sie nicht, und unter Umständen würde sie das angreifbar machen. Mal angenommen, jemand fände das Heilmittel, oder tat so, als hätte er das Heilmittel ... es machte sie erpressbar. Es schob sie in die Opferrolle, die sie als Druidin nicht einnehmen durfte. Wollte sie ihr Leben immer noch dieser Suche widmen? Plötzlich erschien es ihr unratsam, das zu tun, sich angreifbar zu machen, plötzlich überkam sie der Wunsch, die Finger davon zu lassen. Doch es war zu spät, gesagt, vergangen ...

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    Jarvo ist offline
    "Wie sieht es dort draußen aus? Ist Kyno mit dem Wachtrupp schon zurückgekehrt?"
    "Noch nicht, aber ich riet ihm, dass er sich nicht hetzten sollte. Er weiss was er tut und vermag ungesehen zu bleiben."
    "Gut, denn ich habe keine Lust auf ungebetene Gäste und schon garnicht, wenn sie auf unsere Spuren stoßen. Der Talkessel ist kein ideales Versteck und ist auch nicht als solches anzusehen. Der Standort von Silden früher war mehr oder weniger bekannt und es ließ sich nicht vermeiden, Fremdenkontakt zu haben. Doch wir hatten die Wälder besser im Überblick, zumindest scheint es mir jetzt so."
    Jarvo breitete die Karte aus und zeigte auf den Kreis, der das Lager Beria marktierte. Rings herum waren Bereiche markiert, die die verschiedenen Routen der einzelnen Patrouillien aufzeichneten.
    "Ich denke hier, hier und hier", er deutete mit dem Zeigefinger auf die Punkte und blickte Lordan an, " haben wir potentielle Schwachpunkte, die sich aus der Beschaffenheit des Territoriums ergeben. Wir müssen sehen, dass wir das Gebiet besser unter Kontrolle haben. Wie steht es um deinen Trupp?"
    "Keine Schwierigkeiten bis jetzt. Allerdings hörte ich von einem anderen Trupp, dass sie zwei Wanderer aufgriffen, ihnen Beutel über die Köpfe stülpten und sie eine halbe Tagesreise nördlich von hier wieder freiließen. Ein recht hartes Handlungsschema, findest du nicht?"
    "Es hat nicht den gewissen Charme eines Waldläufers, nein." Jarvo grinste und rollte die Karte zusammen. Er wusste um die Befehle der Einheiten und hatte ihre Anführer persönlich ausgewählt. Mit einem Handschlag verabschiedete er sich von Lordan und zog sich in sein Zelt zurück, in dem er sich noch recht wohl fühlte. Es hatte ihn noch nicht das Verlangen nach einem eigenen Baumhaus gepackt, denn jene Form der Niederlassung widerstrebte ihm in diesem Moment. Ächzend streckte er die Beine aus, streifte die Stiefel ab und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Dekker hatte sich nicht noch einmal gemeldet. Sicherlich hatte ihm Bartimäus seine Antwort schon überreicht. Was würden seine nächsten Schritte sein? Ob er sich noch in den nahen Wäldern herumtrieb?
    "Nacht Herr Hauptmann", tönte es von draußen und die Geräusche der Schritte verhallten langsam.
    "Nacht", sprach Jarvo.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Seufzend stellte Ryu ein Bündel Bögen an die Höhlenwand, einen Moment lang nach Luft schnappend. Wie schon die letzten Tage zuvor hatte der Templer sich daran gemacht, Vareesa zu helfen, ihren zugewiesenen Bereich in der Höhle einzurichten. Die Jäger von Beria brauchten langsam ihre Bögen und da sie die einzige war, die es mittlerweile verstanden diese zu fertigen, war es unabdinglich, dass ihre Werkstatt baldmöglichst fertig wurde. Zwar hatte er mit Thyrvas eine ganz anständige Hilfskraft, doch dieser war schon vor Stunden irgendwo mit ein paar Jägern verschwunden, um das Abendessen zu sichern. Ryu hingegen, der weder mit einem Bogen noch mit der Spurenleserei irgend etwas anfangen konnte war noch immer dabei, die Werkstatt einzurichten. Selbst jetzt, wo der Mond schon hoch am Himmel stand und die Müdigkeit an seinem Geist zerrte. Einen Moment lang ließ er sich auf einem der Stühle nieder, die dort standen. Seine Blicke kreisten ein wenig durch den Raum. Mittlerweile hatten sie ganz gute Arbeit geleistet:

    Wenn man von vorne in den Höhlenraum hineinkam, sah man einen Tresen und dahinter ein paar Regale. Zwischen Regal und Tresen noch eine Art Ablage für die Bögen. Hinter den Regalen befand sich eine Stelle, die mit Stroh und einigen Decken ausgelegt war. Vareesas provisorisches Bett und links von den Regalen ein Tisch mit vier Stühlen daran. Was eigentlich noch fehlte, waren einige Wandbefestigungen für weitere Bögen und Kleinkram, wie ein paar Kisten, ein halbwegs solides Bett, Teppiche und Vasen. Bis auf die Kisten und das Bett eben das typische Frauenzeug, damit sich die Dame wohl fühlte. Allerdings war der Hayabusa stark am Zweifeln, wo man bitte Teppiche und Porzellan mitten in den Wäldern herbekommen sollte. Vielleicht wäre wohl ein Abstecher in Vengard notwendig, aber ob sich das lohnte? Ryu zweifelte... Andererseits wäre dies eine gute Gelegenheit, um ein paar Neuigkeiten über die Geschehnisse in Myrtana in Erfahrunge zu bringen. Man würde wohl sehen, wie es sich ergab. Doch vorerst würde man wohl auch so in dem kleinen, aber doch mittlerweile gemütlichen Raum auskommen können. Erneut seufzte er und schloss die Augen.

    Ein wenig zurückgezogen in sich selbst dachte der müde Krieger über Vergangenes nach. Seine Zeit in der Armee des Königs... Als er noch ein "Held" war... Dieses liebenswerte Mädchen... Hitomi... Noch immer wusste er nicht, was aus ihr geworden war. Eine Schande... Weiter zogen seine Erinnerungen: Die Ankunft in Silden, der Kampf um den Geist des Waldes und die Schlacht um Silden. Der Tot des Sarkany. Und die Träume, die ihn immer wieder verfolgten.

    "Gönnst dir also endlich eine Pause, hm Ryu?" er hob leicht den Blick und gähnte knapp. Vareesa stand mit verschränkten Armen gegen eines der Regale gelehnt, von wo sie ihn beobachtete. Ein seltener Anblick, sie ohne Kapuze auf dem Kopf zu sehen. "Ich dachte mir, ich sollte auch mal auf deinen Rat hören... Du lässt mir ja doch keine Ruhe." murmelte er grinsend und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. "Tze... Du bist unverbesserlich, weißt du das?" entgegnete sie nur grinsend mit einem leichten Kopfschütteln, ehe sie sich abstieß und zu ihm an den Tisch herüber ging. Ryu hindessen rührte sich nicht großartig, lehnte stattdessen sogar mit einem Fuß gegen die Tischkante und begann zu schaukeln. "Wieso verbessern, was schon perfekt ist?" stichelte er grinsend, mit halbgeschlossenen Augen. "Warum machst du das eigentlich? Bis in die späten Stunden das Zeug hier einräumen, hm?" sie ließ sich ruhig auf dem Stuhl gegenüber des Templers nieder und musterte ihn, dabei eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht streichend. "Weil es da so ein Weib gibt, dass einen am Tag zu sehr herum scheucht..." er neigte den Kopf leicht, sie grinsend und müde unter seinen ins Gesicht fallenden Haaren anblickend. "Und weil du dich lieber mit dir selbst auseinander setzen solltest..."

    "Mit mir selbst?"
    sie stutzte und stützte den Kopf auf ihre Hände. Ryu hingegen nickte nur leicht und gähnte erneut. So langsam war es wirklich Schlafenszeit. "Schau mal in einen Spiegel, dann wirst du wissen was ich meine... Jede Nacht, in der ich wach bin seh' ich dich irgendwo herumgeistern... Scheinbar hast du denselben, schlechten Schlaf wie ich." er nahm die Füße von der Tischkante, schaukelte nach vorne und lehnte sich aus dieser Bewegung heraus über den Tisch rüber zu ihr. "Du wirkst ziemlich ausgelaugt... Aber wen wunderts... Die Ereignisse um Silden waren für uns alle nicht einfach... Und..." doch bevor Ryu großartig zu ende sprechen konnte, schlug sie auf den Tisch und fuhr ihm übers Wort...

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    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    "Du wirkst ziemlich ausgelaugt... Aber wen wunderts... Die Ereignisse um Silden waren für uns alle nicht einfach... Und..." was dachte Er sich eigentlich dabei? Natürlich war es nicht einfach! Für niemanden! Doch Er, wie Er da saß tat, als wäre die Geschichte mit Silden zwar schlecht, aber verkraftbar. Dieser arrogante Mistkerl! "Was hast du denn schon für eine Ahnung!? Während du durch die Gegend gerannt bist, um Drachentöter zu spielen, musste ich mit ansehen, wie die Pestkranken starben! Wie sich Menschen gegenseitig niederstreckten wie die Wilden! Wie man sie einfach niederbrannte..." Ihre Stimme begann zu zittern, so wieder Rest Ihres Körpers. Die ganze Zeit hieß es für Sie die Zähne zusammenbeißen, doch irgendwann war es genug. "Und dann, wenn man denkt alles ist vorbei und der Mensch, der als einziger für einen da war ist tot, wirst du wieder angespült und die Angst, dich zu verlieren kommt wieder und dann noch diese Spinne... Und... Und..."

    Sie vergrub Ihr Gesicht in den Handflächen, um die Tränen aufzufangen, die aus Ihren grün-blauen Augen hervortraten. Wie schwach Sie doch war. -Dummes Ding! Nur am Heulen! Du dummes, dummes, dummes Ding!- hämmerte es in Ihrem Kopf. Warum nur!? Warum sagte Er denn nichts!? In dem Schluchzen und Wimmern Ihrerseits hörte Sie nicht, wie Er sich erhob und zu Ihr herüberging. Erst, als seine kräftigen Arme ihre Schultern umschlussen und Sie seine Wange an Ihrer spürte stockte Ihr der Atem.

    "Pssshhht... Was passierte ist eine Tragödie. Was du ansehen musstest, musste auch ich mit ansehen... Aber solltest du statt zu weinen in die Zukunft sehen und froh sein, noch zu leben... Natürlich darf man die Toten nicht vergessen. Doch Ihnen hinterher zu trauern bringt Sie auch nicht zurück, verstehst du?" in seinen Worten klang soviel Verlust, als wäre es nicht das erste mal, dass Er Menschen verloren hatte, die Ihm wichtig waren. Aber auch die Wärme seiner Arme und die Festigkeit, mit der Er Sie umarmte ließ Sie dieses Gefühl von Geborgenheit spüren, welches doch so fremd war. Ihr Atem wurde ruhiger, fast schon hielt Sie die Luft an. Er roch aus der Nähe nach einem Gemisch aus Schweiß, Waffenöl, frischem Waldboden und Regen. Einerseits unangenehm, andererseits aber merkte man daran, dass Er noch lebte. Leben... Vielleicht sollte Sie auch anfangen damit und die Toten ruhen lassen, wie Er es gesagt hatte... Dieser Gedanke überfiel Sie jäh, als Er von Ihr abließ und in Richtung des Höhleneingangs schritt. Eine seltsame Sehnsucht kam in Ihr auf, als Sie Ihm so nachsah und er am Ausgang stehen blieb. Ohne zu Ihr zu blicken richtete Er noch ein paar Worte an Sie.

    "Wäre ich nicht gegangen, um das Vieh zu erledigen... Wer dann? Schlaf' gut, Vareesa. Und träum' etwas Schönes..." und so verschwand Er im dunklen Gang der Höhle. Lediglich die letzten, verhallenden Schritte kündeten von seiner Anwesenheit und schon bald war Vareesa wieder allein im Raum. Tausende Gedanken schossen Ihr durch den Kopf. Gedanken, die Sie nicht so recht einordnen konnte und die mehr als verwirrend waren. Mit schwerem Kopfe legte Sie sich auf ihre Schlafstelle und deckte sich zu. "Etwas Schönes träumen... Dieser Idiot..." und mit diesen Worten schloss Sie lächelnd die Augen und nicht einmal das Zischen in Ihrem Unterbewusstsein hatte Ihre Aufmerksamkeit...

  16. Beiträge anzeigen #336
    Krieger Avatar von Reotas
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    Reotas ist offline
    Die Zusammenfassung der letzten Tage...
    Immer wieder war es Reotas gelungen sich aus den monotonen Schläfen zu reißen, die seltsamen Träume waren nicht wiedergekehrt. Doch das Gift hatte Nachwirkungen, immer wieder musste er von ganzen Gruppen von Barbieren beruhigt werden, da er Dinge sah, die nicht da waren, ob es nun Beliar in Person oder Schmetterlinge waren, spielt keine Rolle. Versehentlich hatte er dabei einen Barbier verletzt, als dieser versucht hatte, ihm ein beruhigendes Mittel einzuflößen, letzten Endes landete das Beruhigungsmittel im Mund des Barbies und setzte ihn für ein paar Tage außer Gefecht. Doch auch Reotas' Körper selbst hatte ihn mehrfach lahmgelegt, in Situationen, wo es ausschaute, als wäre Reotas wieder vollkommen geheilt, fiel er einfach um und schlief...


    Reotas stand auf, zum 8. oder 9. Mal in den letzten paar Tagen. Er machte sich auf Halluzinationen oder Ohnmachtsanfälle bereit, doch nichts geschah. Sein Kopf dröhnte, als würde eine Horde Scavenger von innen gegen den Schädel laufen - immer und immer wieder. Er stand auf und torkelte leicht. Beinahe wäre er gestolpert, über den Fellknäul Faquarl welcher schon die Befürchtung eines weiteren Ohnmachtsanfall hatte. Doch der Welpe hatte in letzter Sekunde ein paar Schritte zur Seite gemacht, sodass sein Herr einfach weiter gegen einen Schrank torkelte und dort kurz verweilte. Reotas fand allmählich das Gleichgewicht wieder, das Hämmern der Scavenger wurde schwächer. Sein Blick war normal, er erkannte wo er war. Die Lazaretthöhle, er hatte sie oft genug gesehen und darin aufwachen müssen. Er hatte genug von ihr. Zügig kontrollierte Reotas sämtliche Wunden, oder was davon noch da war und musste feststellen, das die Barbiere wahre Wunderheiler waren. Kein Verband mehr verunzierte seinen Körper, er krallte sich seinen Rucksack und wollte endlich den Lebensabschnitt in dieser verdammten Höhle hinter sich lassen. Faquarl, welcher den Gesundheitsstatus seines Herren schnell erfasste, gesellte sich unauffällig zu dessen Rechten und trottete mit ihm nach draußen in das Tal. Vor den beiden erstreckte sich das mystische Tal Beria, von denen es Gerüchte aber keine Beweise gibt.

    Also keine Dämonen... Und auch keine Untoten... Und auch keine Golems oder Sonstiges...

    Reotas musste alle seine Theorien, die er von einem leicht verbrannten Schnipsel eines Buches gezogen hatte, niederlegen. Feuer hatte keine feuerspeienden Dämonen bedeutet und Waffen keine schwerbewaffneten Untoten... Doch was dann...?

  17. Beiträge anzeigen #337
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    Ein kühler Wind scheuchte durch das kniehohe Gras, abseits von Beria und zauberte eine hauchdünne Gänsehau über Ihren Körper. Heute war ein ruhiger Tag. Die Werkstatt war so gut wie fertig eingerichtet und die meißten Jäger waren noch auf der Jagd. Und Sie selbst hatte damit verbracht, die Kunst zu erweitern, Bögen zu fertigen. Nachdem Bospa auch nicht in Beria verweilte, musste Vareesa selbst sich mit den verschiedenen Holzarten arrangieren und herausfinden, welches Holz sich wohl am besten für einen Bogen eignete. Keine leichte Angelegenheit, wenn man selbst nicht viel Ahnung von Bäumen hatte.

    Doch vielmehr beschäftigt war Sie in den letzten Nächten mit den Träumen gewesen, die Sie plagten. Immer wieder sprach Ningishzida mit Ihr. Sagte, Sie solle sich vorsehen und mehr auf Ihre Gabe achten. Nachdruck verlieh der Geist der Schlange mit Magenkrämpfen, hervorgerufen durch das Gift in Vareesas Adern. Durch stechende Schmerzen in Ihren Gedanken und fiebrige Anfälle. Was genau der Schlangengeist Ihr damit sagen wollte... Sie wurde daraus nicht schlau... Und in den letzten Tagen hatte Sie auch keinen der hiesigen Druiden gesehen, die Ihr hätten weiterhelfen können... Drum stand Sie nun wieder allein hier, Ihrer Magie freien Lauf lassend. Nichts unterbrach die Geräusche der Nacht. Lediglich das leise Zischen aus Ihrem Unterbewusstsein, welches aus ihrem Körper emporkroch und sich in der Form zweier Schlangen manifestierte, die sich auf Ihren Schultern niederließen und dort giftgrün pulsierten. Es fühlte sich überwältigend an, wie die Magie Sie durchfloss. Als wäre Sie schon überreif, neue Grenzen zu erklimmen. Die Hände vor sich ausgestreckt begann Sie dann, die Magie zu kanalisieren und die um Ihre Arme schlängelnden Spektralgebilde zu einer Einheit werden zu lassen.

    Ein faszinierender Anblick, wie sich zwei geisterhafte Schlangenabbilder eng einander umschlangen, in das jeweils andere Ende bissen und dadurch zu einer gleißenden, pulsierenden Lichtkugel wurde. Sanft ließ Sie die Magie fließen und die Kugel begann sich zu erheben und um Ihre Schöpferin zu kreisen. Erst langsam, dann immer schneller. Mit langsamen Armbewegungen manövrierte die Druidin in Kinderschuhen die Kugel, was schon fast einem schlangenartigen Tanz ähnelte, wie man Ihn sonst nur bei den Tänzerinnen Varants kannte. Und dann, nachdem Sie das Gleichgewicht und den Haltepunkt der Kugel vollends gefunden hatte, ließ Sie das Lichtgebilde auf den Fingerspitzen Ihrer rechten Hand nieder, holte vorsichtig aus und schleuderte die Kugel mit voller Wucht gegen einen der nächsten Bäume, wo Sie in tausende kleine Lichtpartikel zersprang, die nach und nach verklungen und wieder zu Ihrer Herrin zurückkehrten und in Form der Schlangen Ihren Ursprung fanden. Luft... Einfach nur Luft holen... "Und jetzt gleich nochmal!"

  18. Beiträge anzeigen #338
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Erneut auf der Suche nach Bartimäus oder Ryu lief Alon im Lager umher und hielt die Augen nach den Beiden offen. Die Sehnsucht nach einer Unterhaltung mit einem seiner Freunde war unerträglich, doch er schien wie verflucht. Nirgends ein vertrautes Gesicht, keine vertraute Stimme.

    Wegen Lanur auf seinem Arm hatte er von den Bewohnern Berias schon einige Blicke geerntet. Manche waren spöttisch, andere bewundernd, wenige auch zornig. Wahrscheinlich mochten sie keine Vögel oder hatten schlechte Erfahrungen mit Falken gemacht; so etwas prägte einen fürs Leben.

    In der Langeweile der einsamen Tage kamen ihm auch Gedanken über weitere Fertigkeiten, die er erlernen könnte. Der Umgang mit dem Schild wäre sehr nützlich, was er bei dem Kampf gegen Elonhil gelernt hatte. Auch das Bogenschiessen reizte ihn sehr.
    Geändert von Alon (07.10.2010 um 13:01 Uhr)

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    "Langweilig?" Jarvo herrschte den Wächter an, der mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Felsen saß und den Dreck unter seinen Fingernägeln entfernte.
    "Es passiert hier doch sowieso nix, wozu also all der Aufwand mit den Wachen und so? Ich meine, dass Silden ein etwas umkämpfterer Standort war ist mir klar, doch hier? Wie viele Wanderer oder Grünhäute haben schon zu uns gefunden?"
    "Wenige bis gar keine, und das ist in erster Linie den wachen Augen der Patrouillen zu verdanken."
    "... die den ganzen lieben Tagen im Wald verbringen und ins Grüne starren."
    Der Hauptmann versuchte ruhig zu bleiben, biss seine Zähne aufeinander und träumte von der Vorstellung, in kurzer Zeit im Bett zu liegen, wo er in einen sorglosen Schlaf verfallen und sich höchstens um die Not des nächtlichen Urinierens sorgen musste.
    "Hör mir zu! Ich weiss nicht wo dein Problem liegt und warum dich dieser Ort anzuöden scheint. Der Sinn und Zweck unseres Aufenthaltes hier ist dir hoffentlich bewusst. Zudem arbeiten wir noch stets auf dasselbe Ziel hin. Ein ruhiges Zusammenleben und das Fortbestehen der Wälder, wie du sie nun vor dir siehst. Wir leben jenes Leben, wie es für einen Waldläufer vorbestimmt ist. Wenn du nach Sesshaftigkeit und prunkvollen Besitztümern strebst, bist du hier am falschen Ort."
    Einen nachdenklichen Blick später stand der Wächter auf und salutierte.
    "Ich entschuldige mich für die dummen Bemerkungen."
    "Angenommen. Aber denke lieber über die Worte nach und triff deine Entscheidung. Die Menschen um dich herum handeln aus Überzeugung und eben das solltest du auch tun. Halbherzigkeit wird dich nicht ans Ziel führen... Gute Nacht."
    Er nickte dem Wächter zu.
    Gab es noch mehr Männer die ähnlich dachten? Die den Sinn ihrer Lage nicht wertschätzten oder ihr Leben als zu simpel ansahen? Konnte es ein sicheres Zusammensein hier nicht mit dem häuslichen Wohnen in Silden aufnehmen?

  20. Beiträge anzeigen #340
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    Reotas ist offline
    Ein paar Tage war es nun schon her, dass Reotas die Lazarettöhle in Beria verlassen hatte, er war am selbigen Abend einfach durch Beria gestreift und sich schließlich an einer großen Eiche, etwas abseits vom Lager, eingerichtet. Er hatte nicht den Mut, einfach ins Lager zu marschieren und jemaden blind anzuquatschen, schließlich kannte er nur den Waldläufer, der wohl wieder zum Lager bei Montera aufgebrochen war, und den Barbier namens Sytas, der laut eines anderen Barbies Beria bereits verlassen hatte. Nur gestern Abend hatte er sich etwas Essbares gekauft, war aber sogleich wieder verschwunden.

    Reotas fror, der Morgen abseits von Städten in der freien Natur war kühl und nass. In der Ferne konnte Reotas den Wasserfall rauschen hören, es ist doch etwas Besonderes so früh am Morgen, wenn die Vögel noch schlafen und keiner einen Laut macht. Faquarl, sein Welpe, kam gerade aus dem Gebüsch stolziert. Er war mit feuchter Erde verschmiert und hielt irgendetwas in seinem Maul, was ihm nicht gerade unähnlich sah, bis auf die Tatsache, dass dieses Etwas wesentlich kleiner war. Anmutig schritt der Welpe auf sein Herrchen zu und legte die Beute vor diesen.

    Uääh... Ist das...? Pfui, ist ja widerlich!

    Doch Reotas wusste, dass man einen Hund, schon gar nicht einen Welpen, wegen des Instinkts strafen sollte. Zögerlich streichelte er dem Welpen über sein Haupt und lobte ihn: "Das... hast du fein gemacht. Eine schöne... Maus... die du da gefangen hast". Offenbar hatte Faquarl bereits mit der Maus gespielt, ihr fehlte ein Ohr und der Schwanz, Reotas empfand ein wenig Ekel, doch wohl oder übel müsse er sich an solche Anblicke gewöhnen müssen, wenn er den Welpen auf seinen Wegen haben möchte. Reotas beäugte seine nun Dreck-verschmierten Hände und strich sie vorsichtig an einem Blatt ab. Dann widmete er sich wieder Faquarl, er war von oben bis unten mit Dreck und Erde versehen - und fühlte sich dabei scheinbar auch noch wohl. Der Welpenbesitzer beschloss, dem Welpen noch ein wenig "Spaß" mit der Maus zu gönnen, ehe er ihn waschen müsste, auch wenn er noch nicht so recht wusste wie.
    Geändert von Reotas (07.10.2010 um 13:17 Uhr)

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