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  1. Beiträge anzeigen #221
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Der Dieb machte eine Handbewegung, bot dem herantretenden Straßenjungen den freien Stuhl am Tisch an. Die Taverne war recht gut gefüllt, vor allem jetzt, da der Abend langsam einkehrte. Allerlei Gesindel trieb sich rum, und egal wo man stand, böse wie finstere Blicke waren einem sicher.
    „Ah, sieh an“, fing Vryce kalt lächelnd an, „meine Hausratte. Und sie will Geld haben. Das ist doch nicht normal. Was will eine Ratte mit Geld? Käse kaufen? Schon mal eine Ratte gesehen, die in den Laden gegangen ist und sich ein Stück Käse gekauft hat? Weißt du, Dennik, da wo ich herkomme … stehlen Ratten. Sie scheren sich einen Scheißdreck, wem der Käse gehört, Hauptsache ist, er liegt nicht in der Falle. Die Ratten huschen ins Vorratslager und stibitzen den Käse. Also, mein Freund, mach es doch einfach genauso. Die Ratte spielst du schon ganz gut. Du kannst schleichen und Leuten in die Taschen greifen. Warte ab, bis diese ganzen Idioten blau sind wie der schönste Sommerhimmel, dann nimm’ sie aus wie die Fische. Derweil … sehe ich mich im Oberen Viertel der Stadt um. Natürlich, hier ist alles gleichermaßen heruntergekommen, aber dort oben leben trotzdem noch die Verbrecher … die mehr Geld und Respekt haben als andere. Ich werde da ein lohnendes Ziel rauspicken, welches wir uns dann beizeiten vornehmen.
    Nebenbei … erzähl mir mal etwas über unsere Begleiter. Ich bin von Natur aus misstrauisch, selbst bei deinen Rattengesellen. Aber wer ist diese Göre?“

  2. Beiträge anzeigen #222
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "So weit ich weiß, essen Ratten keinen Käse, das sind Mäuse... und eine süße Maus ist diese Lucia schon, denn so heißt diese "Göre", Vryce und was sie macht, sie verdreht meinen Freunden ihre Köpfe. Warum sie mit gekommen ist, weiß ich nicht, aber ich habe so das Gefühl sie ist eine Hexe oder so etwas in der Art... dann Gath, den kenne ich nicht sehr gut, ist ein Freund von Rekhyt, ich weiß bloß das er Seemann oder so ist und diesen Xerxo, keine Ahnung aus welcher Dreckspfütze den Rekhyt raus gefischt hat. Rekhyt und Illdor kennste ja schon...", grinsend bemerkte Dennik, dass er beinahe schon so zu reden vermochte, wie sein Meister.

    Ich lerne wirklich viel von ihm, aber will ich denn so reden / werden, wie er?

    "Ok, ich werde hier warten und die zeigen, wie ich diesen Saufnasen das Geld aus ihren Taschen ziehen werde, das verspreche ich dir, auch wenn ich nicht glaube, dass die hier alle viel Geld haben", missbilligend schaute sich Dennik um. Die Gestalten sahen nicht gerade gepflegt aus, ihre Hände waren verdreckt, in ihren Märten steckten Krümel, und riechen taten sie wie tote Hunde.
    "Was lernst du mir denn als nächstes?", fragte Dennik noch nach. Er war neugierig, wie immer... hoffte aber, dass es für Vryce nicht zu neugierig war.
    Geändert von Dennik (25.09.2010 um 19:13 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #223
    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Mir egal, ob es Ratten oder Mäuse sind. Aber vertreib’ dir die Zeit sinnvoller als mit dem Studieren von Nagetieren, Junge.“
    Ein hämisches Lächeln huschte dem Dieb übers Gesicht, verschwand so schnell, wie es gekommen war. Er trank einen Schluck des hiesigen Weins, welcher – gegen seine Erwartung – recht gut schmeckte, wobei er die leise Befürchtung hatte, die Vorräte des Wirtes bestanden nicht vollständig aus ehrlich erstandenen Dingen.
    „Tja, das ist das Problem wenn man ein Weibsbild in einer reinen Männerrunde mitschleppt. Irgendwann verdreht sie jedermann den Kopf, außer demjenigen, der schon aus der Pubertät raus ist und weiß, dass es Wichtigeres gibt als Weiber und Saufen. Aber da kommst du auch noch hin, Kleiner. Pass’ jedenfalls auf, dass sie keinen Ärger bei unserem Unterfangen macht, sonst lassen wir sie hier unter diesen netten Gestalten. Dann kehren wir im nächsten Jahr zurück, und ich sag dir, dann wird aus der süßen Maus eine ruchlose Ratte geworden sein. Ganz bestimmt.“
    Erneut trank er einen Schluck der blutroten Flüssigkeit.
    „Der Rest interessiert mich nicht. Xerxo … Nie gehört. Pass’ auch auf, dass der keinen Mist baut. Auch deine Freunde solltest du unter Kontrolle haben. Denen fehlt noch das gewisse Etwas für richtige Diebe. Da setze ich mehr Vertrauen in dich, Kleiner. Und der Matrose … pah, der soll auch die Füße still halten. Hab’ gehört diese Hunde haben die Angewohnheit, bei schlechter Führung zu meutern. Du weißt hoffentlich, wie man eine Meuterei niederschlägt. Oder? Kurz und blutig, das macht Eindruck.
    Ach … und schnapp’ dir ein Wörterbuch. Ich lerne dir nichts, ich lehre dich etwas. Du bist zwar ein Straßenjunge, aber zumindest eine akkurate Ausdrucksweise solltest du an den Tag legen. Und sei’s nur um aus dem Einheitsbrei von Dieben heraus zustechen. So wie ich.“

  4. Beiträge anzeigen #224
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "okok! Was lerne ich bei dir, was lehrst du mir, was wirst du mir jetzt als nächstes beibringen?", antwortete Dennik genervt, er hatte einfach nicht wirklich aufgepasst, was er gesagt hatte. Na und?! Vryce dachte bestimmt auch nicht immer hundert prozentig nach, bevor er etwas sagte, im Gegenteil Vryce war eine Laberfritzte der schlimmsten Sorte!

    Ok Dennik redete auch viel, aber wenn er etwas sagte, dann war das nicht nur gemeiner bös-gemeinter Kram...

    Was wollte Dennik eigentlich noch alles lernen? Lange hatte er sich darüber keinen Kopf mehr gemacht... den Schwertkampf wollte er auch noch verbessern, aber dafür war Vryce der falsche, Dennik war dem Schatten fast ebenbürtig... was konnte er also noch lernen, Schlösserknacken, Schleichen hatte er ja schon, Taschendiebstahl war üben üben üben... also was noch?

    "Vryce, was beherrscht du alles? Ich mein, was für Fähigkeiten kannst du mir noch insgesamt beibringen?"

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #225
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    Gath ist offline
    Heimat, Zuhause... Was auch immer Gath zu finden gehofft hatte, er war bitter enttäuscht worden.
    Khorinis war eine Stadt, die einfach den Bach herunter gegangen war. Er kam zwar nicht aus dem besten Viertel - genauer gesagt sogar aus dem schlechtesten - aber der Hafen war damals ein wirklich friedfertiger, anständiger und gepflegter Ort gewesen, im Vergleich zu heute, denn jetzt war die Gegend einfach nur noch heruntergekommen. Die Bretterbuden waren löchriger denn je, die Mauern schief und am verfallen, etliche Häuse waren nur noch als ausgebrannte Ruinen vorhanden...
    Auch wenn sie gestern nur kurz vom Schiff in eine Herberge gelaufen, hatte ihm dieses bisschen schon fast gereicht. Warum war er nur mitgefahren? Warum hatte er nicht den Beschreibungen des aktuellen Zustands der Stadt geglaubt?
    Wahrscheinlich aus einem ganz einfachen Grund: Hoffnung.
    Er wollte einfach nicht glauben, dass seine Heimat nicht mehr existierte. Und doch hatte er die harte Wahrheit erkennen müssen: Es war so. Er war vergeblich nach Khorinis zurückgekehrt, denn selbst wenn er hier noch alte Bekannte traf, diese würde sich dermaßen zum schlechteren verändert haben, dass es einfach nicht auszuhalten wäre und er war sich überhaupt nicht mehr sicher, ob er dieses Kapitel seines Lebens mit noch mehr niederschmetternden Erkenntnissen füttern musste. Aber immerhin hatte er einen Freund dabei, der ihm ein bischen beistehen konnte. Rekhyt und Gath teilten sich wie in Bakaresh auch ein Zimmer in einer Taverne, das irgendjemand für sie bezahlt hatte und das war es dann auch schon. Rausgehen hatte er sich den ganzen Tag lang nicht getraut. Er konnte den Anblick einfach nicht ertragen. Es ging nicht.
    "Allmählich frage ich mich, was ich hier will.
    Es ist so viel schlimmer als ich befürchtet hatte... Ich weiß nicht, ob ich das ertragen kann. All die schönen Erinnerungen sind unter so viel Dreck begraben, das ist einfach nur traurig..." Gath war fast den Tränen nahe, als er das so aussprach. Es ging ihm einfach schlecht dabei, wenn er über all das hier nachdachte. Aber eigentlich war er doch zu nichts anderem hergekommen, oder?

  6. Beiträge anzeigen #226
    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Was ich dir schon vor Tagen erzählt hatte. Schlösserknacken und … nun, die Mittel und Wege, einen Menschen schnell und leise zu töten. Letzteres aber unter Vorbehalt. Ich bin ein Bastard, aber ich bin kein verdammter Bastard. Sonst werde ich dir auch nicht mehr beibringen, aus dem einfachen Grund, dass man als Dieb selber lernt und nicht alles vorgekaut bekommt. Wenn du so etwas verlangst, lass’ diesen Weg lieber aus und werde Gärtner.“, sprach der Dieb und leerte den Kelch, stellte ihn auf den groben Holztisch und lehnte sich dann zufrieden zurück, während seine Augen Dennik jedoch wie so oft eiskalt fixierten.
    „Und gewöhn’ dir mir gegenüber einen anderen Ton an, verstanden? Damit meine ich auch die Sachen, die du nicht sagst, aber denkst. Man sieht dir an, was du denkst. Ich hatte dir damals ganz klar gesagt, dass ich dich nur unter der Bedingung ausbilde, wenn du auf mich hörst und mir keine Widerworte gibst. Es sollte dir besser nicht einmal einfallen, sie auf der Zunge zu haben, sonst bist du diese schneller los als du Myrtana sagen kannst. Kapiert? Glaub’ ja nicht, dass ich irgendwelche Skrupel habe, wenn du eine gewisse Grenze überschreitest … nun, dann kann es sein, dass du hier in Khorinis das Schicksal vieler Leute teilen wirst, die ihre Klappe nicht halten konnten.“
    Die Schankmaid kam an den Tisch. Schwarzhaarig, Schmutz im Gesicht und verschüttetes Bier auf der Schürze. Keine Dorfschönheit, aber trotzdem einen zweiten Blick wert. Für etwas Kurzweil sicherlich nicht schlecht.
    Vryce lächelte anzüglich, blickte Dennik wieder mit kalten, dunklen Augen an.
    „So, wir sehen uns, Kleiner. Ich geh’ mir jetzt den Abend versüßen.“

  7. Beiträge anzeigen #227
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Diese Reise war die reiste Katastrophe! Er, Illdor und Lucia hatten ihre Probleme, die dazu führten, dass keiner von ihnen wirklich glücklich war und auch Gath wusste nicht, was er hier sollte und war von dem Anblick der heruntergekommenen Stadt total fertig.
    Den ganzen Tag waren die beide auf ihrem Zimmer geblieben und waren in Gedanken versunken.
    "Diese ganze Reise ist ein Reinfall!" antwortete Rekhyt und musste an Dennik denken, der in Bakaresh glücklich in der Taverne gesessen hatte und sich darüber erfreut hatte im Mittelpunkt zu stehen. Der Gedanke machte ihn wütend. Er hasste das Meer, über das er hier her kommen musste, er hasste alles was auf dem Schiff passiert war und er mochte auch den Anblick von der Stadt Khorinis nicht. Alles war heruntergekommen und die Bevölkerung war verarmt. Woher sollten sie hier das Geld bekommen um eine Taverne zu eröffnen?
    "Mich verbindet zwar nichts mit Khorinis, aber ich kann dich verstehen! Gibt es irgendetwas ich für dich tun kann?"
    Er nahm nicht an, dass er etwas tun könnte, solange er nicht Khorinis wieder zu Reichtum führen könnte, aber er mochte auch die Untätigkeit nicht. Und um sich selbst besser zu fühlen, wollte er auch seinen Freund aufmuntern.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #228
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    Gath ist offline
    "Schön wäre es... Dir geht es ja schließlich auch nicht viel besser als mir."
    Er machte eine Pause und schaute auf die Wand neben Rekhyt, die wie alles in dieser Stadt leicht heruntergekommen war. Als die Paladine noch in Khorinis residierten, war das hier der pure Luxus gewesen: Alles gut in Schuss, gepflegt und nicht wie jetzt entweder absichtlich versaut beziehungweise beschädigt oder einfach nur mangels Erneuerungen heruntergekommen.
    Es war doch echt zum Heulen!
    Aber Rekhyt ging es auch nicht wirklich gut. Er war lange auf dem Meer gewesen und das nur, wegen ein paar Leuten, mit denen er eigentlich ganz gut klar kam, aber für sich selbst sah er scheinbar keinen Sinn in dieser Reise, was Gath ihm nicht verübeln konnte. Die Reise nach Bakaresh war notwendig gewesen, aber die Überfahrt hierher nicht und außerdem schien auf dem Schiff noch etwas vorgefallen zu sein, denn er hatte Illdor und Rekhyt seitdem nicht mehr besonders unbefangen miteinander reden sehen und wenn auch noch Lucia dabei gewesen war, war das Verhältniss immer sehr angespannt gewesen.
    Lucia... Warum hatte er die nur umbedingt anschleppen müssen? War es Beliars Willen mithilfe seiner Anhängerin Zweitracht zu verbreiten?
    Es war einfach traurig.
    Vieleicht war Gath nicht der Einzige, der Hilfe brauchte. Vieleicht war es an der Zeit, seinem Freund auch mal Hilfe anzubieten, denn wenn man über die Dinge redete, stellte man sich ihnen und auch wenn Rekhyt nie viel sagte, würde er ihm gegenüber, als einer der Wenigen, die eigentlich nichts mit der sache zu tun hatten, einigermaßen offen sprechen. Vieleicht. Wenn er wollte, dass der junge Bootsbauer im Bilde war.
    "Kannst du mir bitte mal erklären, was auf dem Schiff eigentlich vorgefallen ist? Ihr wart immer nicht besonders gut drauf, wenn ich euch gesehen habe und von der Euforie, mit der ihr aufgebrochen seid, war sowieso eigentlich nie etwas zu spüren. Ich weiß, das etwas war und ich daran wahrscheinlich irgendwie eine Mitschuld trage." Er schaute seinen Gesprächsparter an und nachdem sie eine kurze Zeit geschwiegen hatten, fuhr er fort: "Wenn du natürlich nicht darüber reden willst, dann kann ich das auch verstehen, aber dann sag es mir bitte."

  9. Beiträge anzeigen #229
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Wollte er darüber reden? Es war ihm egal. Nein, eigentlich war es ganz gut zu reden, dann hätte er wenigstens irgendetwas zu tun, außerdem war Gath sein bester Freund, abgesehen von Illdor, doch mit ihm war im Moment alles zu ungewiss.
    "Lucia wollte mich zurückhaben, aber bei unserem ersten Treffen in Bakaresh, habe ich sie stehen gelassen, weil ich mich entscheiden musste, was ich selber wollte. Und bis ich dann erkannte, dass ich sie auch noch geliebt habe, hat sie etwas mit Illdor begonnen und mich mehr oder weniger wieder verlassen."
    Das fasste alles recht gut zusammen, mehr Worte darauf zu verwenden, wäre nicht notwendig.
    "Mach dir bitte keine Vorwürfe! Es reicht wenn Illdor Schuldgefühle hat, du bist dann wirklich der letzte, der etwas mit dem ganzen Schlamassel zu tun hat."
    Rekhyt war klar, dass Gath ihn mit Lucia wieder zusammengebracht hatte, aber dazu wäre früher oder später sowieso gekommen, außerdem konnte er ja nicht wissen, in welcher Situation das alles enden würde. Eigentlich waren sie ja gar nicht soweit davon entfernt gewesen, sich wieder zu lieben und alles wäre gut. Der Blauäugige hätte sich nur weniger Zeit lassen müssen.
    Doch jetzt war mittlerweile alles zu spät und ihm blieb nichts mehr über, als über Lucia (erneut) hinwegzukommen und sich zu freuen, dass wenigstens Gath noch hatte. Mit ihm war es nie kompliziert gewesen und es hatte außer ihm keinen geben, mit der so gut kommunizieren konnte, auch wortlos.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #230
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    Gath ist offline
    "Okay..." Gath sprach dieses Wort sehr langsam aus. Das, was ihm Rekhyt in knappen zwei Sätzen erklärt hatte, war eine wirklich ziemlich missliche Lage, in die sie sich irgendwie alle gemeinsam hineinmaövriert hatten. Und um die Situation in der er war, konnte man ihn wirklich nicht beneiden. Zuerst war er von seiner Freundin verlassen worden, dann war sie zu ihm zurückgekehrt nur um während ein bischen Bedenkzeit sich gleich den nächstbesten, einen guten Freund, zu angeln.
    "Mach dir bitte keine Vorwürfe! Es reicht wenn Illdor Schuldgefühle hat, du bist dann wirklich der letzte, der etwas mit dem ganzen Schlamassel zu tun hat." fuhr Rekhyt fort, noch bevor Gath etwas in die Richtung geäußert hatte.
    "Ja, da hast du eigentlich recht." stimmte dieser zu. "Ich hatte gehofft, euer Verwürfniss, dass ich mit verursacht habe, wieder gut machen zu können, als ich Lucia in Bakaresh getroffenhabe, aber es hat nicht geklappt, dir nochmal das Herz gebrochen und alles noch viel schlimmer gemacht... Aber an Letzterem trage ich zum Glück keine Schuld. Ich weiß, es klingt hart, wenn ich dir das jetzt so sage, aber es ist so. Es tut mir nur Leid um euch drei. Um Illdor und dich, weil euer Verhältniss wahrscheinlich nie wieder so sein wird wie früher, um dich, weil ich sehe, wie dreckig es dir geht, und auch um Lucia, weil es ihr glaube ich auch nicht viel besser geht. Wahrscheinlich sogar noch schlechter... Aber ich fürchte, ich kann euch nicht helfen. Das müsst ihr unter euch regeln, denn wenn sich ein Außenstehender einmischt, dann geht das mit ziemlicher Sicherheit nicht gut. Und zum Aufmuntern bin ich, fürchte ich, auch nicht zu gebrauchen. Dazu geht es mir selbst zu dreckig..."
    Es waren Worte, mit denen sich die Situation der Drei wohl ganz gut zusammenfassen ließ.
    "Irgendwie habe ich fast das Gefühl, als hätte jemand unsere Reise verflucht.
    Es ist bisher noch nicht viel gutes bei rum gekommen. Und ich glaube, Dennik wird auch nicht gerade froh darüber sein, dass es allen Mitreisenden gerade dreckig geht, denn so hat er sich wahrscheinlich seine Reise hierher nicht vorgestellt." Der arme Junge war wirklich zu bemitleiden. Er hatte alles so schön organisisert und jetzt war die Reise so ein Desaster. "Es dürfte am sinnvollsten sein, wenn wir hier wieder raus kommen... Ich werde morgen auf alle Fälle mal durch die Stadt streifen und mir die Ruinen meiner Kindheit anschauen, wenn du Lust hast, kannst du mitkommen, wenn nicht ist auch nicht schlimm. Und danach werde ich die nächsten Tage nur noch mit Weinen verbringen, über das, was hieraus geworden ist..."
    Gath fand keine Worte mehr. Überhaupt gab es eigenlich nichts mehr zu sagen. Jeder von ihnen hatte gravierende Probleme, mit denen er fertig werden musste, es aber nicht wurde, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie an ihren Herausforderungen zerbrachen, war nicht gerade gering.
    Die einzige Möglichkeit, das alles abzuwenden, war, die Stadt zu verlassen - entweder in Richtung Festland, oder in Richtung Hinterland der Insel - aber das zu entscheiden, lag nicht in ihrer Macht.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Gaths sachliche Worte fassten die Lage gut zusammen, sie beschönigten nichts und ließen Rekhyt erkennen, dass sich Gath zumindest keine Schuldgefühle machte. Er hatte es nur gut gemeint, das wusste der Dieb.
    Ihm gefielen diese Worte, obwohl sie eine traurige Wahrheit aussprachen.
    "Ich werde dich begleiten, dann habe ich zumindest etwas zu tun und ich finde wir sollten zusammenhalten, besonders jetzt wo so viel auseinander gebrochen ist!"
    Gath war momentan wirklich alles was er noch hatte und alles was ihm hoffentlich auch bleiben würde, abgesehen von seinen paar wenigen Besitztümern.
    Besonders seine letzten Worte erfüllten den Dieb mit Trauer.
    "Und danach werde ich die nächsten Tage nur noch mit Weinen verbringen."
    Was war aus dieser Reise nur geworden? War sie wirklich verflucht? Brachten Frauen an Board eines Schiffes wirklich Unglück? Er glaubte nicht an diesen Aberglauben, aber in diesem Fall stimmte es wohl zu einem gewissen Maß.
    Das einzige was Rekhyt blieb war in die Zukunft zu denken, in der Hoffnung, dass sie hier tatsächlich Geld bekommen könnten, mit dem sie dann in Bakaresh die Taverne eröffneten und dass diese dann erfolgreich laufen würde. Dass es dabei eigentlich gar nicht darum ging Gewinn zu machen, sondern nur im Tarnung bedachte er nicht. Er musste sich in (ferner) Zukunft Erflog vorstellen, sonst würde er restlos depressiv werden.

    Er wollte die ganzen schlechten Gefühle vorerst verdrängen und das einzige Mittel dazu war Schlaf, sofern er ihn finden würde. Aber er musste es zumindest versuchen, außerdem war es ohnehin spät.
    "Ich wünsche dir eine gute Nacht." sagte er zu Gath und legte sich dann auf sein Bett.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Neuling Avatar von Araja Phylakterium
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    Araja Phylakterium ist offline
    Getrieben durch die hasserfüllten Erinnerungen an die Vergangenheit trieb Araja sich und die blonde Frau näher an den gemantelten Mann heran. An Häuserruinen, Schutthaufen sowie dunklen Winkel schlichen sie vorbei. Platschen durch kleine Fützen, die der gestrige Regen hinterlassen hatte.

    Der zunehmend verwunderte Blick der blonden Dame schreite Förmlich nach Antworten. Ihre rothaarige Entführerin lies sie aber nicht lange im Unklaren und nutze eine kleine Gelegenheit sie Aufzuklären als der Verfolgte sich auf eine Bank setzte. "Hör zu!", fing Araja an, "Den Kerl dort vorne suche ich schon sehr sehr... Sagen wir VERDAMMT lange! Und du kannst mir jetzt helfen in endlich zu schnappen! Du willst doch helfen?" Sie hielt kurz inne und sah der Frau in ihre blauen Augen: "Ja da wirst mir helfen!" Noch bevor Araja`s blonde Begletung Antworten konnte drehte sie sich um, um nach dem Mann ausschau zu halten. Doch er war verschwunden. "Er muss in Richtung Kai gelaufen sein! LOS!", fauchte Araja und rannte los.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia folgte der rothaarigen, die wie von der Blutfliege gestochen los rannte. Sie schien von Zorn getrieben diesen Mann verfolgen zu wollen. Kurz versuchte sie ihr zu erklären, warum sie diesen Kerl hinterher jagte. Viel gab sie nicht von ihrer Situation preis, erzählte lediglich, sie würde ihn schon sehr, sehr lange suchen. Sie ging stark davon aus, dass die rothaarige Hilfe von der Grafentochter bekommen würde. Eilig nickte sie und schlich gemeinsam mit ihr weiter durch das Hafenviertel, zum Kai hinunter.

    Sie liefen durch viele Pfüzen, die der gestrige Regen hinterließ. Es war ein mittelstarker regen, von welchem heute nichts mehr zu sehen war. Allerdings war es den Tag über ziemlich bewölkt gewesen und am Abend zierten wenige Sterne den großen Himmel. Lediglich der Mond schien durch das Hafenviertel, wie einige Fackelständer aus Glas, wobei viele schon zerschlagen waren. Dieses Viertel sah tatsächlich nach Armmut aus. Viele Häuser waren verkommen, oder gar zerstört. Viele merkwürdige Gestalten schlichen am späten Abend noch herum und tuschelten mit anderen, ebenso merkwürdigen Gestalten.
    Am Hafenkai angekommen konnten die beiden die Zielperson erneut ausfindig machen. "Wie gehen wir vor? Was tut er dort überhaupt?" fragte Lucia schließlich.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Neuling Avatar von Araja Phylakterium
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    Araja Phylakterium ist offline
    Der Vermummte stolzierte sicheren Ganges Richtung einer Gruppe Matrosen die an der alten verkommenen Kaimauer eine Pause einlegten. Er schien die Männer zu kennen und begann eine Konversation mit ihnen. Araja nutze die Verfolgunsgpause um sich weiter zu erklären: "Also, ich weis garnicht wo ich Anfangen soll." Sie überlegte kurz, "Wir machens kurz und knackig! - Ich bin Araja!" Sie schüttelte der völlig perplexen Dame die Hand und setzte dabei ein falsches Grinsen auf in der Hoffnung ihr Gegenüber würde es nicht bemerken. "Und der Kerl dort vorne ist mein Va.... ein alter Freund von mir...", sie begann zu stottern:"..der mir noch was Schuldig ist! Und mit wem habe ich die Ehre?" Erwartungsvoll blickte sie die blonde Frau an.

  15. Beiträge anzeigen #235
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    "Nennt mich einfach nur Lucia." sprach die Adlige und befürchtete, dass die Wahrheit nicht sofort auf Arajas' Zunge lag. Nichts desto trotz erzählte sie etwas von einer offenen Rechnung mit ihrem Vater, welcher sich mit einigen Schiffsmännern, nahe eines großen Schiffes unterhielt. Es sah aus wie eines dieser großen Handelsschiffe, auf welchem meistens mehr Menschen untergebracht werden als Ware.

    Noch bevor sie dieses Kennenlernen vertiefen konnten, erkannte Lucia das der bis eben noch vermummte Mann die Kapuze abgenommen hatte. Er lief über ein Brett hinauf zum Deck des Schiffes. Die Blondhaarige zeigte mit dem Finger zu ihm und unterbrach damit jegliche Konversationen über die beiden - und somit auch mögliche Fragen über ihre Herkunft, über den Familiennamen oder andere möglicherweise wichtige Details.

    Araja wirkte leicht verstört, als sie den Mann auf das Schiff laufen sah. Sie wedelte leicht mit den Händen, als würde sie nachdenken und etwas unternehmen wollen. Lucia begriff zeitig genug, dass es nun irgendwie hieß, auf das Schiff zu gelangen. Langsam näherte sie sich dem großen Kahn und betrachtete einige wenige Reisende auf eben jenem Schiff. "Hm..sieht aus als wär' das eine feine Gesellschaft. In dem Aufzug, lassen sie Euch - also uns - sicher nicht hinein." verdeutlichte die Adlige der rothaarigen, welche innerlich zu brodeln begann. "Ich gehe davon aus, Ihr wollt auf dieses Schiff. Nun. Dann müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen..." lächelte sie, mit einem leicht arroganten Unterton und wartete gespannt auf den Vorschlag von Araja.

  16. Beiträge anzeigen #236
    Neuling Avatar von Araja Phylakterium
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    Araja Phylakterium ist offline
    "Was soll das heisen: "In dem Aufzug"?, murmelte die zugleich verstörte und verärgerte Araja und sah dabei an sich runter. Nach kurzem Überlegungen schien sie allerdings zu wissen was Lucia meinte. Die halb zerfetze, alte Bauernkleidung hing ihr vom Leib herunter. Unmöglich würden sie so auf dieses "Gehobene" Schiff kommen.

    "Naja also...", begann dann Araja nach kurzer Bedenkzeit: "..du hast nicht zufällig ein Prunkvolles Festkleid für mich? Ich hab Kleidergröße 42.", und legte dabei ein sarkastisches Lächeln auf.
    "Nein, hab ich nicht! Auserdem warum sollte ich einer Fremden meine Kleider geben? Wir müssen schom was anderes für dich finden!", antwortete Lucia hastig. Leicht beleidigt entgegnete Araja: "Ein einfaches "Nein" hätte auch gereicht. Aber gut zu Wissen das du auf Sarkasmus keinen Wert legst."

    Die beiden beobachteten eine ganze Weile das treiben rund um das Schiff. Das Schif sah Prunkvoller aus als die übrigen. Geschmückt durch Verzierungen und Malereien an den Seiten zudem prangte eine gewaltige Galionsfigur das Bug des Schiffes. Die Matrosen waren schwer damit beschäftigt einige große Kisten auf das Schiff zu laden. Unweigerlich musste das das Gepäck der Reisenden sein. Zum Glück unserer beiden Ladys legten einige der Mtrosen lieber ein Nickerchen ein anstatt zu Arbeit. Somit waren einige der Gepägstücke Unbewacht. Ihr Chance zuzugreifen!

  17. Beiträge anzeigen #237
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Einige der Matrosonen schliefen also schon. Das war für die beiden Frauen natürlich ein optimaler Moment um zuzuschlagen. Nur die Frage, wie die beiden unbemerkt auf's Schiff kommen war noch nicht geklärt.

    Weiter betrachteten sie das Schiff. Einige Seile hingen vom Deck hinunter, auch jenes, an welchem der Anker befestigt war. Sie sah weiter hinauf aufs Deck. Die meisten Leute hatten sich bereits zurück in die Kajüten gezogen. Nur wenige Arbeiter transportierten mitunter große Kisten vom Hafenkai auf das Schiff.

    "Okay. Wir haben zwei Möglichkeiten, Araja, falls das Euer richtiger Name ist," disste die Grafentochter kurz. "..entweder, wir versuchen uns einfach so auf das Schiff zu schmuggeln. Allerdngs steht da dieser...merkwürdige Typ, der die ganze Operation hier zu bewachen scheint - oder wir klettern diese Seile hinauf aufs Deck." Lucia zeigte auf die Stelle, die sie meinte. "Dort, wo der Anker ist. Da sind mehrere Seile.."

  18. Beiträge anzeigen #238
    Provinzheld Avatar von Xerxo
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    Xerxo ist offline

    Die Stadt Khorinis

    Xerxo war nun in der Stadt angekommen. Nach lange Reise auf einem Schiff, tuen einem die Knochen weh. Jetzt musste Xerxo sich erstmal ausruhen.

    Nach der Erholung schaute Xerxo sich in der Stadt Khorinis um, die er zum ersten mal sieht. Hier war es anders als in Varant, eher wie Myrtana. Aber das musste er nun aushalten. Xerxo hasste kaltes Wetter.

    Es gab wie in Bakkaresh Händler und Handwerker.
    Aber nun wollte Xerxo endlich Leute estehlen deswegen war er ja hier. Erstmal brauchte er ein gutes Opfer. Er ging ein bisschen in der Hafenstadt herum. Dann hörte er ein schreien eines Mannes. Xerxo ging dem Schrei nach. Angekommen sah er einen Mann wie er gegen einen anderen kämpfte. Leute standen um den Kampf herum.
    "Was ist hier los?" fragte Xerxo einen der Betrachter.
    "Wir wetten wer gewinnt." antwortete der Kerl den er gefragt hatte.
    Xerxo überlegte er kann auch mitmachen. Also beim Kämpfen.
    Der Linke hatte nach einiger Zeit gewonnen. Das war der Betreiber des Spiels.
    "Wer möchte jetzt gegen mich kämpfen?" fragte er das Publikum.
    "Ich!" rief Xerxo und kam zu ihm.
    Er erklärte Xerxo die Regeln und seinen Einsatz den er setzten musste. Er musste 50 Gold setzen wenn er gewinnt bekommt er 100.
    Xerxo zog sein Schwert. "Los geht´s!" rief er. Sie fingen an zu kämpfen.
    Der Betreiber war nicht gerade der beste Kämpfer. Deswegen ging der Gegner schnell zu Boden. "Hier sind deine 100 Goldstücke." sagte er und gab Xerxo das Geld.

  19. Beiträge anzeigen #239
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Gut, dann machen wir weiter.
    Als nächsten kommt der Handstützüberschlag und zwar rückwärts. Diese Übung verbindet alles was du bisher gelernt hast.
    Ich werde es dir einmal zeigen.


    Kayden sprang nach hinten ab, der Körper war etwas überdehnt, dann landete er auf den Händen. Die Arme wurden nur leicht gebeugt, eher er sich wieder abstieß und wieder auf den Füßen landete.
    Das war für ihn natürlich kein Problem mehr, sein Schüler wusste nun aber was von ihm verlangt wurde und er war ja immer dabei um Hilfestellung zu geben, wenn es Probleme geben sollte.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    San lief über die hölzerne Planke und verließ somit das Schiff.
    Letzte Nacht hatte er Wache halten müssen und es war eine harte Nacht gewesen. Der Wind hatte gepeitscht und die kalte Meerluft auf das Deck getrieben. Es war nass und kalt gewesen und den leichten Salzgeschmack konnte er immernoch auf seiner Zunge schmecken. Zusätzlich dazu hatte er seinen Lederbeutel mit Wasser vergessen und um dem ganzen die Krone aufzusetzen durfte man während seiner Schicht nicht seinen Posten verlassen, außer wenn jemand zufällig vorbeikam und kurzzeitig den Posten übernahm.
    Unter durst leidend musste er also die ganze Nacht in der Kälte und Nässe hocken und hatte auf einen Zufall gewartet.
    Dabei hatte kein Mond geschienen, weshalb er nicht einmal eine Ratte gesehen hätte, wenn sie an seinem Stiefel geknabbert hätte.
    Höchstens hätte er sie gespürt.
    Er spuckte auf den Boden und verfluchte die Diebe, die erst eine Nachtwache nötig machten. Ohne diese verdammten Diebe bräuchte man gar keine Wache mehr zu schieben, man müsste nicht so verdammt pingelig auf alle Sachen aufpassen.
    Dann fiel San wieder ein, dass er als Pirat wahrscheinlich sogar noch schlimmer war als ein Dieb und dass noch mehr Leute auf ihre Sachen pingelig aufpassen mussten - und zwar nur wegen Leuten wie ihm.
    Das entlockte ihm dann doch noch ein Grinsen.
    Sollten sie nur auf ihre Sachen aufpassen, auf See rissen sich Leute wie San alles unter ihren Nagel.
    Diese Ironie ließ ihn noch breiter grinsen.
    All diese Sachen wie Wachen, Waffen, Fallen...
    Keine davon konnte die Piraten aufhalten, wenn sie erst einmal angegriffen hatten. Sie konnten sie nur wütender machen.
    San achtete beinahe nicht mehr darauf, wohin er lief.
    Kurz sah er zurück zum Schiff.
    Es war ein erhabener Anblick, wie es dort stand, mit Matrosen, die eifrig hin und her eilten und Befehle befolgten.
    Sie wirkten geradezu winzig im Gegensatz zu der Größe, Schönheit und Eleganz des Schiffes.
    Und das obwohl es ohne seine Segel beinahe nackt war.
    San stapfte weiter durch den Staub im Hafen, der durch Sägemehl und den Wind des Strandes kam, der feinen Sand auf den Hafen wehte.
    Seine an Deck bisher stets polierten Stiefel waren, kaum dass er das erste Mal in Khorinis von Deck gegangen war, staubig und sogar ein wenig dreckig. Er hatte auch nicht vor sie zu putzen, bevor sie wieder ablegen würden; sie würden sowieso wieder schmutzig werden.
    Als er ankam, wusste er wohin seine Füße ihn getragen hatten. Irgendwie war er so durstig gewesen, dass er beinahe automatisch zur Taverne gegangen war.
    San grinste in sich hinein.
    Endlich konnte er die Trockenheit in seiner Kehle herunterspülen.

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