Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 15 von 21 « Erste ... 48111213141516171819 ... Letzte »
Ergebnis 281 bis 300 von 408
  1. Beiträge anzeigen #281
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Montera

    Die ersten Kontakte waren geknüpft. Und selbst den Kontaktmann der Rebellen konnte Rethus ausfindig machen. Er hatte genau den richtigen Arbeitsplatz erwischt. Die Sklavenlagerwachen, in diesem Falle Söldner, kannten sich natürlich alle untereinander. Auch der Spion war eine Sklavenlagerwache. Nur wo diese Wachen positioniert waren, war eben noch die andere Frage. Und auch die Sklaven waren mal hier und mal da. Beispielsweise wurde grade ein größeres Loch einige Meter rechts vom Tor der inneren Mauern gebuddelt.
    Kurz, der Sklave, den der Glatzkopf im Endeffekt suchen wollte, würde auch an allen möglichen Stellen findbar sein.

    Rethus erreichte wieder das Arbeitslager. Dort hockten wieder zwei Söldner am Feuer, wie vergangene Nacht, doch dieses Mal saß tatsächlich der Spion mit am Feuer. Der Oberrebell überlegte sich, wie er anfangen sollte. Am besten war ein Weg, der für den zweiten Söldner bedeuten konnte, kurz einen anderen Ort aufzusuchen, damit Rethus ungestört mit dem Spion quatschen konnte.
    „Jungs, habt ihr noch etwas zu trinken?“ fragte Rethus in die Runde und hockte sich neben den Spion.
    Dieser riss sofort die Augen auf. Kurz stammelte er ein, zwei undeutliche Wörter hervor, bis er zu seinem anderen Kollegen sagte: „Hole mal drei Bier.“
    „Was soll das?“ brach der andere Söldner aus. „Bin ich dein Sklave?“
    „Nein, aber ich verklopp dich, wenn du’s nicht machst. Erinnere dich an das letzte Mal.“
    Der Söldner winkte mit beiden Händen ab und erhob sich, um anschließend von dannen zu schreiten.
    „Du beherrschst deine Rolle als Söldner ja ausgezeichnet“, bewertete Rethus das eben abgelaufene.
    Der Spion ging gar nicht erst darauf ein. „Was machst du denn hier?“
    Rethus sprach im Flüsterton weiter: „Ich bin nicht allein hier. In dieser Stadt sind mehrere Königstreue eingetroffen, getarnt als Söldner.“ Rethus spähte umher, um die Lage zu prüfen. Dann setzte er fort. „Es sollte für dich egal sein, wie viele wir sind. Besser ist es, dass du so wenig wie möglich weißt. Nur benötige ich eine Information von dir: Wo ist der Sklave, von dem du mir erzählt hast. Er hatte doch etwas über einen Helm gesagt. Ich brauche Aussehen, Wohnplatz und Arbeitsstelle, aber alles aktuell.“
    „Moment, da muss ich überlegen. Als wohnen tut er hier in einer der Baracken. Ach ja, und er arbeitet momentan an der Buddelstelle vor der inneren Mauer. Und er sieht für einen Sklaven weniger Mager aus. Er erscheint eher dünn und gleichzeitig sehr muskulös… blonde Haare… ach, und eine alte Tätowierung auf dem Rücken von früher.“
    „Was für eine Tätowierung?“
    „Es ist das Symbol des Königs. Das müsste sehr auffällig sein. Immerhin läuft er oberkörperfrei herum und ist der einzige mit solch einer Tätowierung… ach, und dir werden sehr viele Spuren von Peitschenhieben auf seinem Rücken auffallen. Im Angesicht dieses Symbols des Königs hatten die Orks aus Wut immer mal wieder auf den armen Sklaven eingedroschen.“
    „Armer Kerl… Aber vielen Dank an dich, ich erzähle es den anderen.“
    In diesem Moment kam der Söldner zurück und reichte jedem eine Flasche Bier…

  2. Beiträge anzeigen #282
    Ritter Avatar von Calintz
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    There is no point in hiding
    Beiträge
    1.597
     
    Calintz ist offline
    Nachdem der Schwarzhaarige die Behausung des Hashashin verlassen hatte, hatte auch dieser sich daran gemacht seine Sachen zu packen. Im Grunde genommen nahm er lediglich seine Waffen mit. Proviant würde er keinen benötigen. Zumindest nicht, wenn das tatsächlich eine bewirtschaftete Jagdhütte war und davon ging Cal eigentlich aus.

    Als er schon beinahe die Tür erreicht hatte, drehte der Meisterdieb noch einmal um und öffnete die kleine Kiste in der er allerlei Dinge aufbewahrte. Unter anderem befand sich darin Tusche und eine Art Schminke, die er manchmal benützte um sein Äußeres zu verändern. Eben diese beiden Dinge nahm er ebenfalls noch an sich. Anschließend verließ er endgültig die Höhle, ließ die Tür hinter sich ins Schloss krachen und schloss ab. Den Schlüssel verstaute er in einer der Taschen, welche in seinen Mantel eingearbeitet waren, dann machte er sich auf zum Haupttor.

    Dort angekommen, durfte er feststellen, dass Azil schon vor ihm angekommen war und bereits auf ihn wartete. Die beiden unterschiedlichen Männer nickten sich beinahe simultan zu, dann trat der Veteran an die Ork-Wachen heran, welche den Eingang nach Faring bewachten.

    "Aufmachen, Orak."

    Der gewaltige Krieger nickte und brüllte seinen Kameraden einen Befehl zu, woraufhin das massive Holztor langsam geöffnet wurde. Glücklicherweise kannten die Grünhäute inzwischen den berühmt-berüchtigten Neffarr, Leibsklave dar Urkmas. Calintz hasste diese ewigen Formalitäten am Tore Farings...


    Nachdem die Zwei Faring hinter sich gelassen hatten, führte der Weißhaarige sie auf einem kleinen Trampelpfad mitten in den Wald hinein, der zwischen der orkischen Hauptstadt und dem Sitz der Blechbüchsen lag. Es war ein schwieriger Weg, da der kleine Pfad schon nach kurzer Zeit steil anstieg und offensichtlich direkt in die Berge hinauf führte. Erschwerend hinzu kam noch, dass er so selten benutzt wurde, dass man ihn teilweise kaum noch sehen konnte. Trotzdem suchte Calintz bald das Gespräch mit seinem Gefährten:

    "Sag mal...was genau hat dieses abnorme Monstrum von einem Söldner eigentlich schon alles beigebracht? War da überhaupt irgendetwas sinnvolles dabei?"

  3. Beiträge anzeigen #283
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    Leicht beeindruckt von der Bereitwilligkeit der Orks, dem Weißhaarigen zu gehorchen, eilte Azil hinter dem Söldner her, seinen Beutel über die Schulter tragend. Ja, da war sie wieder: Diese Luft, diese reine Luft nach einem Sturm, einem Gewitter. So rein das es einem vorkam, als würden die Lungen von dem Gestank der Stadt gereinigt, vom Schmutz und dem ganzen Dreck. Zügig drangen der junge Schmied und der Veteran in die Wälder Myrtanas ein - anscheinend in Richtung Nordosten, so, wie Azil es beurteilen konnte, aber sicher war er sich nicht wirklich. Abgesehen davon war es kein unbedingt leichter Aufstieg - ein sehr wilder, rauer Pfad, manchmal so stark bewachsen, das es mehr einer Notlösung als einem Pfad glich. Aber der Akrobat beschwerte sich nicht. Immerhin hatte er zugestimmt, Calintz zu begleiten, und wollte lernen. Und so ein Pfad war immer noch nichts gegen die Wüste Varants oder die Steinwände der Berge in der Wüste.

    Auf die Frage des Weißhaarigen schmunzelte er. "Um ehrlich zu sein, ist deine Frage nicht fair. Was ist denn überhaupt als sinnvoll zu beurteilen? Eigentlich ist das, was er mir damals in der Halle der Söldner gesagt hat, das einzige, was er mir 'beigebracht' hat. Wenn man es genau nimmt, habe ich diese Art von Bewegung auch schon gekannt, aber das schien Faren weniger zu interessieren. Weißt du, was ich meine? Das mit: Setz den Fuß auf den Spitzen auf zum Schleichen, und so weiter." Kurz sah sich der Weißhaarige um, schien sich auf etwas zu konzentrieren, und winkte ihn dann weiter, bedeutete ihm gleichzeitig, weiterzusprechen. Azil wusste nicht wirklich genau, was er noch sagen sollte, also tat er auch nichts, was inhaltlich relevant gewesen wäre, ergänzte aber noch: "Schleichen in dem Sinne ist doch keine Kunst, oder? Was meintest du genau, als du gesagt hast, du willst mich in der Kunst der Attentäter und Mörder unterrichten?"

    Diese mehr oder weniger ernst gemeinte Frage blieb so erst einmal im Raum hängen. Nachdenklich musterte Azil die Umgebung, versuchte, sich zu orientieren, aber dafür hätte er auf einen Baum steigen müssen - Faring war immerhin der Dreh- und Angelpunkt in seiner inneren lokalen Karte. Wenn er wüsste, von wo er auf die Stadt sah, wusste er, wo er sich befand - oder auch etwas, was er bereits festgemacht hatte. Aber... hier war er noch nie gewesen. Und das Gelände wurde nicht wirklich begehbarer...

  4. Beiträge anzeigen #284
    Ritter Avatar von Calintz
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    There is no point in hiding
    Beiträge
    1.597
     
    Calintz ist offline
    Leicht erschöpft kämpften sich die beiden Söldner weiterhin den steilen Weg hinauf. Inzwischen benützte der Weißhaarige sogar schon sein Kettenschwert zur Stütze. Auch Azil schien es nicht unbedingt besser zu gehen, was man anhand seines lauten Atems und den gelegentlichen leisen Flüchen erkennen konnte. Trotzdem hatte er die Frage seines Lehrmeisters beantwortet, die in etwa dem entsprach, was Cal sich vorgestellt hatte.

    "Also...zuerst einmal: die Kunst der Attentäter und Mörder beinhaltet sehr wohl das Schleichen und das ist ebenso eine Kunst, wie das lautlose Töten oder Schlösser knacken. Trotzdem hast du andererseits vollkommen recht. Zugegeben, es gibt diese "grundlegenden Richtlinien", wie man vorgehen sollte, aber im Grunde genommen kannst du das alles sofort wieder vergessen. Jeder muss seinen eigenen Stil entwickeln. Das kommt nicht von heute auf morgen, sondern kommt erst ganz langsam. Auf einmal...kannst du es dann plötzlich. Ich könnte dir jetzt auch natürlich lehrbuchmäßig erklären, dass du immer auf lose Dielen achten musst oder wie du knarrende Stellen herausfindest, doch meiner Meinung nach muss man das alleine herausfinden. Schleichen ist eine Kunst. Eine grundlegende Kunst für dieses Gewerbe."

    Cal legte eine kurze Pause ein um sich auf den Aufstieg konzentrieren zu können und etwas wieder zu Atem zu kommen. Anschließend setzte er seinen kleinen Monolog fort:

    "Als ich gesagt hatte, ich würde dich in der Kunst der Attentäter, Diebe und Mörder unterweisen, meinte ich nicht, dass ich dir jetzt wie ein Kleinkind jeden innosverfluchten Schritt erkläre. Ich zeige dir höchstens die Richtung, doch den Weg musst du alleine finden. Trotzdem gibt es ein paar kleine Richtlinien, an die du dich halten solltest:
    Erstens: wenn ich sage "Spring", dann springst du auch, klar? Befehle werden ohne zu Fragen ausgeführt.
    Zweitens: sei diskret. In diesem Gewerbe bist du nicht lange im Leben, wenn du ein Blutbad anrichtest und dann als einzig logischer Täter dastehst....aber das wirst du alles noch lernen.
    Und drittens: bleib am Leben. Ich will hier nicht meine Zeit verschwenden..."


    Als er diese Worte ausgesprochen hatte, blieb der Hashashin stehen.

    "Wir sind da. Noch irgendwelche Fragen bevor wir loslegen?"

    Cal sah seinen Begleiter mit ausdrucksloser Miene an. Gleichzeitig kramte er nach den Schminksachen, die er mitgenommen hatte und begann mit geübten Handgriffen das Zeug in seinem Gesicht zu verschmieren. Stück für Stück alterte der Meisterdieb nun...

  5. Beiträge anzeigen #285
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    Mit einem letzten, tiefem Atemzug richtete Azil sich nach dem anstrengendem Aufstieg wieder auf. Nicht, das er so eine Belastung nicht gewohnt war, nein, aber so ein Pfad ging an niemandem spurlos vorbei. Schnell fand er seinen Atem wieder, schien wieder komplett regeneriert von den bisherigen Strapazen zu sein. Immerhin hatte er genau das trainiert - Ausdauer.

    Azil schüttelte leicht den Kopf. Nein, keine Fragen. Kein Raum für Fragen. Immerhin war fast jeder Punkt des Weißhaarigen ziemlich klar gewesen - bis auf die Sache mit dem 'du musst deinen eigenen Weg finden'. Natürlich, in gewissem Sinne war das bei jeder Sache so. Schmieden erforderte eine Technik, aber eine persönliche Note, sozusagen. Auch was er bei Candaal gelernt hatte, seine Körperbeherrschung und alles, was damit zusammenhing, musste selbst erkunden, selbst verstanden werden. Ohne das funktionierte beinahe nichts auf dieser Welt. Trotz allem würde er nicht ohne es wenigstens für sich selbst zu hinterfragen gehorchen. Er war keine Spielpuppe. Natürlich war ihm bewusst, das Calintz sehr viel erfahrener als er selbst war, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht, sich selbst über alles zu stellen. Der Schmie würde gehorchen, ja. Aber nicht uneingeschränkt.

    Abgesehen davon sah der junge Mann fasziniert zu, wie Calintz sich vor ihm verwandelte. Von der dunklen Aura des Mannes bliebt zwar noch ein Echo über, aber das Aussehen eines alten Mannes verschleierte gerade dieses so prägnante Merkmal des Söldners sehr gut. Auch die schwarzen Augen wurdne geschickt kaschiert - bis von dem Weißhaarigem Söldnerveteran Calintz nur noch ein alter, müde aussehender Calintz übrig blieb. "Beeindruckend.", merkte Azil an. "Ich bin bereit. Was soll ich tun? Du hast von einem Ablenkungsmanöver gesprochen?"

  6. Beiträge anzeigen #286
    Ritter Avatar von Calintz
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    There is no point in hiding
    Beiträge
    1.597
     
    Calintz ist offline
    "Im Prinzip ist es ganz einfach. Ich hab mich in Faring umgehört. Diese Jagdhütte hat zwei Stockwerke. Oben befindet sich ein Bettenlager und unten ist die Schankstube...so mehr oder weniger. Ich begebe mich nach unten in die Schankstube, wo sich nach meiner Einschätzung sämtliche Gäste und auch unser Opfer befinden müsste. Du wirst in der Zwischenzeit in den zweiten Stock hinaufklettern und alles stehlen, was die irgendwie wertvoll vorkommt. Hauptsächlich jedoch die Goldbeutel der Gäste...und wenn du irgendwo Pfeile siehst...nimm sie auch mit. Verschlossene Truhen, lässt du am Besten verschlossen. Die Lektion kommt ein ander Mal. Wichtig ist, dass du so leise wie nur möglich bist. Glücklicherweise wird jedoch hier in dieser Einöde niemand mit einem Einbruch rechnen. Da dürfte ein Knarren nichts ungewöhnliches sein..."

    Während Calintz seinem Schüler den Plan erklärte, kniete er sich nieder und rieb seine Hände auf dem feuchten Waldboden ab, bis sie vollkommen verdreckt aussahen. Anschließend fuhr er sich mit den dreckigen Fingern noch in die Haare. Das müsste eigentlich reichen...niemand würde in ihm einen jungen Attentäter erkennen. Senex, der Geschichtenerzähler ward geboren...

    "Wenn du das alles erledigt hast, sieh zu, dass du verschwindest. Um das Opfer kümmere ich mich schon."

    Mit diesen Worten ging der Hashashin auf die schwach beleuchtete Jagdhütte zu und nahm dabei eine zunehmend gekrümmte Haltung an. Als er die Eingangstür schließlich erreichte, hatte er seine Rolle perfekt im Griff.

  7. Beiträge anzeigen #287
    Krieger Avatar von Raoch
    Registriert seit
    Dec 2007
    Ort
    in einem Haus?!
    Beiträge
    419
     
    Raoch ist offline
    Den Weg den Xarih eingeschlagen hatte, folgte Raoch mit seiner Dame bereitwillig. Es würde schon nicht all zu schwer werden. Dachte er zumindest. Der Adlige strich Elesca über den Hals und nahm dann wieder die Zügel in die Hand.

    Es ging einen kleinen Hügel hinauf und Raoch merkte, wie die Stute ihre Muskeln anderst anspannte als sonst. Sie bewegte den Kopf wieder nach vorne, als würde sie sich den Hügel hochziehen. Als sie auf dem Hügel oben angekommen waren, sah der Adlige schon den kleinen Bach, von welchem Xarih gesprochen hatte. Er hoffte nur, dass Elesca sich keinen Scherz erlauben würde und ihn genau dort, ihn abwerfen würde.

    Am Bach angekommen, überquerte seine Lehrmeisterin mit ihrem Pferd den Bach und schaute dann zu ihrem Schüler zurück. Raoch zuckte mit den Schultern, beobachtete seine Stute genau und just in diesem Moment senkte sie den Kopf und der Adlige verlor fast das Gleichgewicht. "Na toll, nur weil du was saufen musst, flieg ich hier fast runter" , grummelte er und richtete sich wieder auf, während Elesca genüsslich aus dem Bach trank.

    Als auch Raoch mit seiner Dame den Bach überquert hatte sah er schon den sandigen Boden. Waren sie in der Nähe des Meeres? Er sah nur Sand, aber sie waren sicherlich nicht an der Grenze zu Varant. Wo waren sie eigendlich die letzten Tage hingeritten? Raoch schaute sich um, doch er kannte diese Gegend nicht. Nun bereute er es, dass er Faring so selten verlassen hatte.

  8. Beiträge anzeigen #288
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    Verstehend nickte Azil. Das war doch ganz vernünftig. Stehlen? Mehr war es bisher nicht? Das war doch moralisch noch komplett vertretbar - und bis zu einem gewissen Grad auch amüsant. Er wartete, bis der praktisch gealterte Calintz in dem Haus verschwunden war - und sah sich um. Das Haus war großzügiger gebaut worden, als man es von so einer Hütte erwartet hätte. So brauchte er noch nicht einmal Dolche, um sich zu helfen - eine leichte Aufgabe. Jedenfalls das klettern... das herumschleichen nachher würde vielleicht weniger einfach werden, aber Calintz hatte es ja schon gesagt - keiner würde hier so etwas erwartet. Außerhalb der Reichweite der Fenster und der Tür sprang Azil an der Wand hoch, klammerte sich an einem Balken fest, und kletterte wie eine schwarze, große Spinne an der Wand. Immer darauf achtend, das er etwas zum Greifen hatte, hievte er sich an der Wand hoch, beeilte sich sogar etwas - und kam schon zu dem ersten Fenster des Obergeschosses.

    Vorsichtig stieg er in der - wie vorher überprüft leere - Zimmer, sah sich um. Nichts, niemand. Nicht einmal eine Ratte oder ein anderes unerwünschtes Tierchen hielt sich hier auf, dafür lag aber - relativ - offensichtlich ein Beutel unter dem Bett, welches quer an der Wand stand. "Das war ein Mann, ganz sicher...", murmelte Azil, schmunzelte. "Immer alles unter dem Bett versteckt." Blitzschnell entledigte er dem Beutel das Gold, dann machte er sich auf, auch die anderen Zimmer zu durchsuchen. Die meisten Zimmer stellten keine Probleme dar, alles sauber verbaut, keine knarrenden Dielen, keine Menschen, alle schienen sich unten aufzuhalten.

    Doch...trotzdem, zweimal kam Azil in etwas prekärere Situationen, in denen er schon ein wenig ins Schwitzen kam. Die eine war ein etwas simples Problem: Da war doch eine Diele, die tatsächlich ihn beinahe direkt ansah. Eine neue, so wie es aussah, doch schlampig verbaut, und die knirschte wirklich. Nicht laut, nein, wenn es nicht so totenstill gewesen wäre hier oben hätte es wahrscheinlich nicht einmal Azil, der ja darauf achtete, gehört. Aber die Stille ließ das Geräusch in seinen Ohren auf das Hunderfache anschwellen und zu einem Schattenläufergebrüll werden. Die andere Situation war schon schlimmer. Die erste war überstanden, und das nächste Zimmer... dort schließ jemand in dem Bett. Aber es schien ein wirklich leichter Schlaf zu sein, denn die offensichtlich weibliche Person drehte sich oft hin und her, schien Alpträume zu haben. Nein, es läuft nie glatt..., dachte er sich, bewegte sich auf wirklich leisen Sohlen durch den Raum. Doch vielleicht befindet sich gerade hier die fette Beute?, fragte sich der junge Mann, suchte gewissenhaft, verursachte kein Geräusch. Da fand er tatsächlich etwas... Einmal eine Waffe, eine Armbrust. Er schnitt geschickt die Spannmechanismen der Sehnen durch und schmunzelte, suchte dann weiter. Oho..., machte Azil innerlich. Was haben wir denn da? Ein kleiner, unscheinbarer beutel... in dem zwei gelbgoldene Steine blitzten. Interessant. Doch, wieso nicht in der Truhe?, fragte sich Azil. Wohl nach dem Motto, das niemand dort sucht, so dieser jemand keine Wertgegenstände vermutet. Langsam schlich er sich zum Fenster, öffnete den Fensterladen ein wenig - und erstarrte, als er einen Blick spürte. Verdammt. Doch ein Geräusch zu viel gemacht? Das Mädchen im Bett rieb sich schlaftrunken die Augen, blinzelte in Richtung Fenster, wo der Schmied bereits halb hindurch war, und schien sich zu fragen, ob all das doch nur ein Traum wäre oder nicht.
    Geändert von Azil Al-Fidai (24.09.2010 um 22:13 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #289
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.500
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Montera

    So unwohl wie derzeit in Montera hatte Ulrich sich schon lange nicht mehr gefühlt, kein Wunder bei den all den Orks. Umzingelt von Erzfeinden, es gab wahrlich angenehmeres. Hinzu kamen die gefühlten hundert mistrauischen Blicke, die einen ständig zu begleiten schienen. Der Kommandant hatte Mühe seine Ruhe zu bewahren, vor allem als der Eliteork aufkreuzte musste er sich extrem beherrschen. Diese Arroganz von dem Fettkloß, der meinte Befehle erteilen zu müssen, das war schon ein harter Brocken für das Gemüt eines Paladins. Eine Begegnung die dem Kommandanten wieder ins Bewußtsein rief, warum sich so viele Männer der Rebellion angschlossen hatten. Es war auf Dauer einfach unerträglich von den Orks so unwürdig behandelt zu werden.

    Das sie nicht den Anweisungen des Orks folgen würden, war allein schon eine Frage der Ehre. Als Folge davon sollten sich die Gefährten nicht mehr so offen zeigen, zumindest nicht am Tage. Eine Kaschemme, die offensichtlich eines Orks nicht würdig war, jedenfalls waren dort keine anzutreffen, kam gerade gelegen. Schien der ideale Ort zu sein, um sich neugierigen Blicken zu entziehen. Die Kneipe wurde kurzerhand zur Basis und Sammelpunkt erklärt, nun hieß es an die richtigen Leute rankommen. Vor allem aber an irgendwelche brauchbaren Informationen und dies möglichst schnell. Wer wusste schon, was hier in Montera tatsächlich vor sich ging? Je eher sie die Stadt verlassen konnten, umso besser, nicht nur wegen den angespannten Nerven.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Ritter Avatar von Calintz
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    There is no point in hiding
    Beiträge
    1.597
     
    Calintz ist offline
    Es war düster und stickig in dem kleinen Schankraum, doch irgendwie hatte es etwas heimeliges. Die ausgestopften Tierköpfe an den Wänden, die Kerzenhalter, welche aus Hirschgeweihen gefertigt worden waren und die naturbelassene Theke sorgten für eine gemütliche Atmosphäre, in der man sich einfach wohl fühlen konnte. Nicht so Calintz. Er hatte keine Augen für all diese Dekorationen. Seine Konzentration galt einzig und allein seiner Tarnung und seinem Ziel, welches er erst einmal ausmachen musste.

    Als Calintz die Jagdhütte betreten hatte, waren sofort alle Blicke auf ihn gerichtet worden. Schließlich war Besuch hier oben eher Mangelware und wenn, dann handelte es sich dabei meist nur um Jäger oder Wilderer. Also beäugte man den Neuankömmling erst einmal vorsichtig. Da die wenigen Gäste und auch der Wirt jedoch keine Bedrohung in dem augenscheinlich alten Mann sahen, wurden die Gespräche sofort wieder aufgenommen, welche man für einen kurzen Augenblick unterbrochen hatte, und der Wirt kam fürsorglich herangewuselt.

    "Guten Abend, der Herr. Kann ich Ihnen einen Tisch anbieten?"

    Der Veteran versuchte, so gut es ihm möglich war, eine freundliche Miene aufzusetzen und antwortete dankend:

    "Das wäre mir ausgesprochen Willkommen. Senex, ist übrigens mein Name."
    "Sehr erfreut. Bitte sehr..."


    Der dicke Wirt zog Cal den Stuhl vom Tisch weg und bedeutete ihm sich hinzusetzen. Calintz nahm das Angebot dankend an und ließ sich mit einem lauten Stöhnen auf den Stuhl fallen.

    "Darf ich etwas zu Trinken anbieten?"
    "Wasser...und einen Eintopf, wenn Sie haben."
    "Natürlich. Sofort."


    Schon wuselte der Dicke wieder in Richtung Theke davon. Bevor sich Cal jedoch nach seinem Ziel umsehen konnte, hatte sich schon, ohne zu fragen, ein junger Mann an seinen Tisch gesetzt. Er trug einen auffälligen Hut, der mit einer exotischen Feder geschmückt ward und auch seine Gewandung schien für diesen Ort ausgesprochen unpassend. Das Gesicht des Mannes war skurril makellos, doch am ungewöhnlichsten war wohl das Lächeln des Schönlings. Es war, als würde man ein Stück Kreide betrachten, das von einem Ohr zum Anderen führte. Natürlich war auch die Stimme des Mannes, ein Fall für sich...

    "Sie erlauben? Gestatten...Rodario."

    Unwillkürlich musste der Hashashin bei diesen Worten grinsen. Das Schaaf kam freiwillig zum Fleischer...

    "Senex."
    "Wie, in Innos Namen, habt Ihr es hier herauf geschafft? In eurem Alter dürfte das doch ziemlich schwierig sein, nicht wahr?"
    "Och...Jüngelchen. In mir steckt noch mehr Leben, als man es mir von außen her ansieht. Außerdem gehört das Wandern zu meinem Beruf, müsst Ihr wissen."
    "Womit verdient Ihr denn Euer Geld?"
    "Mit dem erzählen von Geschichten."


    Ein leises Knarren unterbrach den Meisterdieb. Er warf einen flüchtigen Blick auf die Decke und wusste, dass dieses Geräusch von Azil stammen musste. Trotzdem...es schien niemandem aufzufallen. Also fuhr der Veteran fort:

    "Ich bringe die alten Geschichten zum einfachen Volke."
    "Wirklich? Das ist...unglaublich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man einem Geschichtenerzähler mit Augen wie euren länger als ein paar Augenblicke zuhört. Vor allem die Kinder..."
    "Ho, Jüngelchen...das war nicht immer so. Einst bat mich ein Feuermagier, ihm die Geschichte des alten Reiches vorzutragen. Besser gesagt, ging es um eine ganz besondere Fabel: die Geschichte von Martinus Xarvius, einem Feuermagier, der in Ungnade bei der Kirche gefallen ward. Ihr kennt die Geschichte vielleicht?"
    "Leider nicht..."
    "Wie dem auch sei. Der Feuermagier hielt meine Erzählungen für Frevel, verfluchte mich und warf seine Magie gegen meinen Körper. Ich sollte fortan entstellt sein, damit niemand mehr meinen Lügengeschichten zuhöre. Und so...kam das mit den Augen. Ihr könnt euch vorstellen, dass es dadurch nicht einfacher für mich geworden ist."
    "Verständlicherweise."


    Ein weiteres Mal knarrte es.

    "Und seitdem reise ich durch die Lande und suche nach den wenigen, toleranten Menschen, die meinen Worten noch Glauben schenken."
    "Eine wahrhaft traurige Geschichte, alter Mann."
    "Ja...vor allem holt mich jetzt langsam das Alter ein..."


    Calintz hatte es geschafft. Er hatte die Sympathie seines Opfers geweckt. Jetzt war es an der Zeit seinen Plan durchzuführen, doch dafür musste er Azil auffliegen lassen. Beim nächsten Knarren würde er...
    Plötzlich ertönte ein lauter Schrei vom Obergeschoß und eine junge Frauenstimme kreischte etwas von einem Dieb.

    Der Weißhaarige reagierte blitzschnell und packte Rodario am Arm um ihn durch die Vordertür nach draußen zu zerren. Der Rest der Gäste stürmte nach oben. Glücklicherweise.

    "Halt! Wo wollt Ihr denn hin?!"
    "Den Dieb fangen. Kommt, Rodario!"
    "Wartet auf mich!"

  11. Beiträge anzeigen #291
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    Der Schrei klang in seinen Ohren nach. Es war für ihn unnatürlich laut gewesen, natürlich, wenn man ertappt wurde - die junge Frau schrie immer noch. "DIEB! EIN DIEB IN MEINEM ZIMMER!" - So oder so ähnlich. Sie klammerte sich an ihre Bettdecke und kroch zurück in die Ecke ihres bettes, fast, um sich zu schützen. Azil schmunzelte nur, sprang aus der Fenster des zweiten Stockes, sah den Boden auf sich zukommen, kam auf, machte eine Rolle und sah sogar jetzt schon, wie zwei Gestalten auf ihn zurannten. Die eine war Calintz, die andere...vielleicht das Opfer? Azil verstand jetzt, was der Weißhaarige vorgehabt hatte, sprintete los, und regulierte seine Geschwindigkeit so, das ihn die beiden fürs erste nicht einholten, aber er auch nicht weg kam.

    Sehr schnell ging die Verfolgungsjagd weiter - durch das Unterholz, den Wald. Äste schienen nach dem jungen Mann zu greifen, schienen ihn festhalten zu wollen, aber Azil, der geübt in dieser Art der Bewegung, flutschte an Hindernissen vorbei wie ein Fisch in den Händen eines unachtsamen Anglers. Dann, nach einiger Zeit, kam der Schmied auf eine kleine Lichtung, hielt an, und wartete ab, bis seine 'Verfolger' angekommen waren. Der junge Söldner hatte seine weite Kapuze aufgesetzt, wodurch sein Gesicht komplett in Finsternis verschwand, nur sein Kinn war noch ein wenig zu sehen. "Willkommen. Wie lange habt ihr noch vor, mich zu verfolgen, werte Herren?" Grinsend trat er einen Schritt zurück, als ob er bereit wäre, weiter zu fliehen.

  12. Beiträge anzeigen #292
    Ritter Avatar von Calintz
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    There is no point in hiding
    Beiträge
    1.597
     
    Calintz ist offline
    Azil war schnell, das musste man ihm lassen. Eine ausgesprochen vorteilhafte Eigenschaft für jemanden, der ein Dieb oder gar Attentäter werden wollte. Trotzdem mochte Calintz behaupten, dass er ihn leicht eingeholt hätte, doch musste er noch seine Tarnung aufrechterhalten. Ein alter Mann der dahinsprintete war doch etwas zu gewagt.

    Unglücklicherweise hatte der Hashashin nicht sehr lange Zeit um seinen Auftrag auszuführen. Schließlich würden ihnen schon bald die anderen Gäste der Jagdhütte folgen und spätestens dann würde es zu auffällig werden, diesen Rodario einfach nur zu töten. Das konnte dann unmöglich nach einem Unfall aussehen und eigentlich das beabsichtigte der Weißhaarige. Sie waren einfach zu nahe an Faring heran, dass er sich leisten konnte sein wahres Gesicht als Attentäter einfach so zu zeigen. Schließlich waren die Orks nicht gerade dafür bekannt zimperlich mit "Gefahrenquellen" in den eigenen Reihen umzugehen.

    Plötzlich konnte der Veteran erkennen, dass Azil stehen geblieben war. Er erwartete sie offenbar auf einer kleinen Lichtung und hatte eine herausfordernde Pose eingenommen. Sah er das alles nur als eine Art Spiel an? Nahm er diese ganze Angelegenheit vielleicht gar nicht ernst? Wenn dem so wäre, so würde das von einem sehr geringen Maß an Intelligenz zeugen. In diesem Gewerbe gab es keine Zeit für Scherze oder Übermütigkeit. Ganz und gar nicht...aber immerhin lief alles mehr oder weniger nach Plan.

    Etwas außer Atem erreichten die zwei Verfolger schließlich den vermeintlichen Dieb und stellten ihn. Während Rodario sein Schwert Azil entgegenstreckte, stellte sich Calintz knapp hinter ihn und nahm seine Waffe in die linke Hand, damit seine Rechte unbemerkt nach einem der Dolche greifen konnte.

    "Hah, jetzt haben wir dich, Dieb!", triumphierte Rodario siegessicher. Er war sich offensichtlich weder bewusst, dass er nur noch wenige Augenblicke zu leben hatte, noch, dass der junge Schmied einfach weiterlaufen könnte, ohne dass er etwas unternehmen konnte.

    "Nein, mein lieber Rodario. Jetzt haben wir dich...", säuselte der Hashashin dem Schönling ins Ohr. Dieser konnte sich nicht einmal mehr umdrehen, so schnell fuhr ihm die Dolchklinge seitlich in den Hals. Der Mann wollte schreien, wollte seine Angst in die Nacht hinausbrüllen, doch mehr als ein leises Gurgeln kam nicht aus seiner Kehle. Vorsichtig nahm das Schwarzauge sein Opfer in den Arm und ließ ihn langsam zu Boden gleiten. Er war tot.

    Zufrieden zog Calintz seinen Dolch wieder aus dem Fleisch des Mannes heraus und wischte ihn an dessen Kleidung ab. Anschließend sah er zu seinem Schüler, der immer noch grinsend mitten auf der Lichtung stand.

    "Los, auf den Boden mit dir! Sofort!"

    Geistesgegenwärtig warf sich Azil zu Boden und der Veteran stolperte unbeholfen in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Gleichzeitig begann er aus voller Kehle zu schreien:

    "AAAARGH....SCHATTENLÄUFER! HIIIILFEEEE!!!"

    Schon konnte er in der Ferne die übrigen Gäste ausmachen, welche ebenfalls die Verfolgung aufgenommen hatten und die nun, aufgrund seines Geschreis, verunsichert stehen geblieben waren. Dann breitete sich Panik aus. In heller Aufregung stürmte der kleine Pulk zurück zur Jagdhütte. Was aus dem alten Geschichtenerzähler wurde, schien ihnen herzlich egal zu sein. Trotzdem gab der Meisterdieb noch einige laute Schreie von sich, die sein grausames Ableben signalisieren sollte, bevor er sich auf den Rückweg zu Azil machte.

  13. Beiträge anzeigen #293
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    Still verhielt sich der junge Mann nach dem Attentat auf den anderen Mann, dessen Name er eben zum Allerersten Male gehört hatte. Nicht, weil er irgendwie oder irgendwo Zweifel an der Tat hatte, sondern, damit Calintz Täuschung gelang, und das schien sie - die Menschen flohen alle vor dem vermeintlichen Schattenläufer, und ließen den Weißhaarigen, der seinen Tod ziemlich gut simuliert hatte, und den Varanter, der sich im hohen Gras versteckte, alleine mit dem Toten zurück.

    Azil setzte sich jetzt wieder auf, so das ihn Calintz sehen konnte, und blieb noch kurz stumm. "Ich wusste nicht, wie lange er noch durchhalten würde, dieses Tempo.", meinte er nur zur Erklärung. "Ich gebe zu, die Schreie waren sehr überzeugend.", kommentierte er. "Damit wäre der Auftrag wohl erledigt? Was soll ich mit dem Klunker, dem Gold anfangen?", fragte er den Söldner. "Ist doch einiges zusammengekommen... Vor allen Dingen bei dem Mädchen habe ich was gefunden."
    Calintz ging stumm an ihm vorbei, bedeutete ihm mitzukommen. Anscheinend gab es nun wirklich keinen Grund mehr, hier zu sein, da der Söldner seinen Auftrag erledigt hatte. Erst, nachdem der Weißhaarige seine Tarnung aufgelöst hatte und sie auf dem Weg nach Faring waren, ließ er sich zu einer Antwort herab. "Ich brauche den Kram nicht, wenn du ihn willst, behalt' ihn, wenn nicht, wirf ihn in den Fluss. Letzten Endes ist persönliches nur Beweismittel.", führte der Veteran aus und beschleunigte sein Tempo nur noch ein wenig.
    "Ja, richtig.", murmelte Azil, zuckte mit den Schultern. "Ich brauche das Zeug auch eigentlich nicht. Aber die Topase behalte ich. Eventuell lässt sich damit etwas anfangen..."

  14. Beiträge anzeigen #294
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
    Registriert seit
    Nov 2002
    Ort
    überall und nirgendwo
    Beiträge
    7.216
     
    Redsonja ist offline
    "Das kann nur Lando sein."
    Hauchte Redsonja schlussendlich mehr, als sie sprach. Nicht jedoch bevor sie die Gestalt einen kurzen Augenblick intensiv beobachtet hatten, denn sie wollten keiner Wache in die Hände laufen. Besonders jetzt, wo sie alarmiert schienen.
    Noch ehe sie seinen Namen flüstern konnte, drehte sich der Schatten in ihre Richtung. Sie hatten sich wohl etwas zu auffällig verhalten. Stellte Redsonja nüchtern fest und gab sich zu erkennen, drängte dann jedoch umgehend zum Aufbruch. Erst, als sie sich in Bewegung gesetzt hatten, fiel ihr auf, dass Lando zu hinken schien.

    In jener Nacht brachten sie also endlich Distanz zwischen sich und diese Stadt, deren Bewohner Redsonja ein weiteres Mal fürchten gelernt hatte. Besonders eine Person: Lothario Berengar von Trelisberg, dem sie in eben jenem Moment bittere Rache schwor. Symbolisch erhob sie gar die Hand und ballte sie zur Faust.

    So gingen sie schweigend durch den Wald, wobei die rothaarige Kriegerin ihren Fuss unsanft in eine vorwitzige Wurzel rammte und leise vor sich hin fluchte, worauf hin sich Lando erkundigte, was geschehen sei.
    "Nichts, nicht einmal der Rede wert. Im Vergleich zu dem, was du dir zugezogen hast zumindest. Ich muss mir das nachher unbedingt anschauen."
    Sprach sie, bedankte sich dann für seine Hilfe und fügte zum Schluss noch hinzu:
    "Aber Lando, eines musst du einfach aufhören: Setze nie mehr dein Leben für mich aufs Spiel."

  15. Beiträge anzeigen #295
    Veteran Avatar von Lando
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Orkwald | Rang: 3 | Skills (6/6): Jäger, Einhand I, Bogen II, Speer II
    Beiträge
    677
     
    Lando ist offline
    „Sei still...“, murmelte Lando, „...als ich das letzte Mal gezählt habe, wart ihr vier und nicht nur du alleine. Es war ausgemacht, dass ich euch den Rückzug decke. Alles andere war eben Pech.“
    Der junge Nordmann schnaubte kurz, als der Schmerz sein Bein hinunter schoss, bis in die Ferse.
    „Und wofür ich mein Leben aufs Spiel setze, bestimme immer noch ich.“, fügte er noch hinzu und warf einen Blick über die Schulter.
    In der Ferne konnte er mehrere Fackeln sehen. Sie suchten noch nach ihnen, gingen sogar in die korrekte Richtung, auf die fünf Ausreißer zu.
    „Wir dürfen nicht stehen bleiben.“, ächzte er und versuchte einen Schritt schneller zu hinken, um die anderen nicht aufzuhalten.

    Erst am nächsten Morgen verlangsamten sie ihre Schritte. Der Suchtrupp hatte wahrscheinlich nicht allzu weit von Vengard entfernt aufgegeben. Es war neblig und feucht vom Nieselregen, der noch immer unablässig vom Himmel tropfte. Der Blick nach Norden war beruhigend, er zeigte die Berge Nordmars, Landos Heimat. Ob dort bereits wieder der erste Schnee die Plateaus bedeckte? Es war gar nicht unwahrscheinlich.
    An einer trockenen Stelle unter einem Baum entschied man sich, eine Verschnaufpause zu machen. Lando atmete tief durch, was ihm noch immer ein wenig Schwierigkeiten bereitete. Ein Schmerz am rechten Schulterblatt ließ annehmen, dass es geprellt war. Er warf die Tasche ab, in der er ein wenig des Proviants verstaut hatte, den er von dieser seltsamen Frau in Vengard bekommen hatte. Sie landete vor den Füßen der anderen.
    „Bedient euch...“, murmelte er und ließ sich schließlich nieder, erst auf die Knie fallen und dann streckte er sich ganz aus, auf dem Bauch, denn er war sich sehr bewusst, dass da noch immer ein halber Pfeil in seinem Sitzfleisch steckte.
    „Wenn ich den Typen das nächste Mal treffe, ramm' ich ihm einen Speer in den Allerwertesten...“, knurrte er vor sich hin.
    Er tastete kurz das rechte Bein ab. Es schien nicht mehr zu bluten. Nur gestreift, wahrscheinlich hatte sich bereits Grind um den Schnitt gebildet. Und hatte sich mit der Hose verklebt, das würde noch ein wenig unangenehm werden.

    Aus halb geschlossenen Augen blickte er den Boden an, ließ den Blick schweifen über das nasse Gras, die Bäume und Sträucher und spürte trotz der Schmerzen eine Seligkeit, die sich in ihm ausbreitete und ihm ein leichtes Lächeln auf das Gesicht zwang.
    Endlich wieder draußen. Keine Steinmauern mehr um ihn herum, keine gepflasterten Straßen, in deren Rinnstein sich der Unrat einer ganzen Stadt sammelte. Frische Luft. Lando seufzte leise. Am liebsten wäre er nicht so bald wieder aufgestanden, aber die anderen würden nach der Rast sicher weiter wollen. Die Frage war nur wohin. Er blickte in die Gesichter seiner vier Begleiter, bis er an Redsonjas Blick hängen blieb, die ihn kritisch zu mustern schien.
    Richtig, da war was. Sie wollte ja Krankenschwester spielen. Aus müden Augen blickte er sie an. Letztendlich würde er sich in sein Schicksal ergeben. Wenn er nur noch einen kurzen Augenblick ausruhen durfte, bevor er sich wieder bewegen musste.

    „Wohin nun?“, fragte er also, um den anderen ein Thema zu geben, mit dem sie sich einstweilen beschäftigen konnten.
    Geändert von Lando (25.09.2010 um 16:47 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #296
    Deus Avatar von Rodeon
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Münsterland
    Beiträge
    12.226
     
    Rodeon ist offline

    Montera - irgendeine Kneipe

    „Gib ma noch eins!“, sprach sein Gegenüber, während er den leeren Humpen mit voller Wucht auf den Tisch knallte.
    „Sachte, sachte, kein Grund, den Tisch kaputtzumachen“, antwortete Rod beschwichtigend, ohne selbst die Stimme zu erheben. Stattdessen winkte er die Bedienung heran.
    „Gute Frau“, sagte er schließlich, „bring diesem Prachtburschen hier doch bitte ein weiteres schönes Bier. Und für mich ein Wasser.“
    „Wasser is wat für Penner!“, fuhr sein Gesprächspartner fuhrt, der mittlerweile weit mehr als nur angetrunken war. „Trink gefälligst mit mir wat!“
    Rod selbst war ja ein Freund des goldenen Getränks, aber schon mittags einen Krug nach dem anderen leeren wollte selbst er nicht. Zumindest nicht, solange er in der Höhle des Löwen war. So gestikulierte er, dass er das Angebot ablehnte.
    „Nun zum Geschäft“, fuhr er irgendwann fort, als der Orksöldner anscheinend für das Kommende bereit war. „Du weißt, was ich will. Nun raus mit der Sprache.“
    „Is ja gut, is ja gut, kein Grund mich anzumeckern“, fing der Söldner an zu lallen. Einen Moment dachte Rod er würde jetzt vom Stuhl fallen, aber stattdessen fasste er sich mit der Hand an die Stirn und streckte die Zunge aus, warum auch immer.
    „Orks haben irgendwat vor, Krieg oder sowat. Vielleicht haben se auch einfach nur Spaß dran, kannsch nicht sagen“, sagte er schließlich mit wieder eingezogener Zunge. Stattdessen entblößte er jetzt die gelbsten Zähne, die Rod jemals gesehen hatte – das galt zumindest für die paar Zähne, die noch übrig waren.
    „Wie lange geht das schon so?“, wollte Rod wissen. Er hatte den Orksöldner nicht die ganze Zeit abgefüllt, nur um jetzt mit dem Offensichtlichen abgespeist zu werden.
    „Wochen, Monate, weiß nicht“, war die ernüchternde Antwort. „Orks nur brüllen mach das, geh dahin, fass das nicht an und sowas, aber geben keine Informatschionen, wat los is. Ganz schlimm is, dass die uns nicht mehr durchfüttern. Montera, Kornhauptdingens und der arme Lutz muss hungern! Früher waren die noch nett, für Orks, heute is alles schlimmer als damals, wo Rhubor noch da war.“
    „Rhobar meinst du“, berichtigte Rod den Söldner namens Lutz. Für den Namen hatte er sich bis jetzt nicht wirklich interessiert.
    „Mir doch egal!“, schrie er jetzt so laut, dass es im ganzen Schankraum zu hören war. Ein paar glotzten bereits herüber.
    „Sachte, sachte, kein Grund rumzuschreien.“
    Auf einmal fühlte sich Rod unwohl. Vielleicht hatte er es doch übertrieben, so spendabel gewesen zu sein. Aber zum Glück waren sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr Zentrum der Aufmerksamkeit, irgendwo anders im Schankraum ging eine Schlägerei los. Eine perfekte Ablenkung.
    Zeit zu verschwinden, dachte er sich. Da kam es auch gerade gelegen, dass die Bedienung ihre Bestellung brachte.
    „Hier. Wenn mein Freund hier noch mal ein Bier will, dann sei bitte so lieb, dann hast du dir das Trinkgeld auch verdient“, Rod drückte der Frau ein paar Münzen in die Hand und trank seinen Krug mit Wasser – das wie aus der letzten Gosse herangekarrt schmeckte – schnell auf.
    „Wat, du willscho geh’n?“, fragte ihn der Orksöldner verdutzt, während er sein Bier nicht weniger schnell austrank.
    „Die Arbeit ruft. Der Tag ist noch lang.“
    „Jaja, dann arbeit mal wieder. Dank fürt Bier.“
    „Keine Ursache“, sagte Rod und verschwand dann so schnell und unauffällig wie möglich.

    Wieder an der frischen Luft bereute er seinen Versuch, an ein paar Informationen zu kommen. Bis zum Helm war er erst gar nicht gekommen, nächstes Mal musste er da behutsamer vorgehen – und vor allem in eine Kneipe gehen, wo es nicht so oft zu Schlägereien kam. Denn gerade da wurden die unangenehmen Fragen gestellt, auf die er getrost verzichten konnte.

  17. Beiträge anzeigen #297
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Montera

    Der Oberrebell hatte sich bei den anderen beiden viel zu lange aufgehalten. Aber wie hätte er sonst seine Absichten verschleiern sollen? Hätte er gesagt, er würde dann direkt gehen, wäre der echte Söldner verdammt misstrauisch geworden. Und Rethus hätte damit nicht nur seine Identität sondern auch jene des Spions riskiert.
    Immerhin kannte er den Kommandanten. Dieser wusste, dass die Informationen nicht fließend laufen können, da sie verdammt vorsichtig sein mussten. Aber nun hatte er alles erfahren, was er brauchte. Hoffentlich fiel er jetzt in keine Arme eines Arbeitgebers der Orks. Die Nachricht, dass der Sklave bei den Buddelarbeiten an der Mauer war, dürfte die Information mit der höchsten Priorität gewesen sein.
    Aber wo war verdammt noch mal Ulrich? Die Paladine hatten beschlossen entweder selbst irgendetwas in Erfahrung zu bringen oder Aufpasser für Jurdace und Andrim zu spielen, die dabei waren, irgendwo Rüben abzuladen oder zu verteilen, weiß Beliar was.

    Gerade bog er in eine Kneipe ein. Er hatte die Vermutung, an solchen Orten seine Kameraden anzutreffen. Da begegnete er statt des Kommandanten einen der anderen Paladine. Es war der jenige, mit dem Rethus noch überhaupt nichts zu tun gehabt hatte: Sir Iwein. Bevor er ihn ansprechen wollte, schaute er sich um.
    „Ah, Iwein“, grüßte Rethus. „Wie wäre es? Lust auf ein Bier?“ Der Glatzkopf zwinkerte.
    Geändert von Rethus (25.09.2010 um 19:23 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #298
    Mythos Avatar von Sir Iwein
    Registriert seit
    Jun 2002
    Ort
    München
    Beiträge
    8.746
     
    Sir Iwein ist offline
    Träge ließ Iwein das Bier in seinem Krug hin und her schwappen, ohne wirklich darauf zu achten, dass der Gerstensaft in seinem Gefäß blieb. Schließlich quälte er sich das Gesöff aber doch die Kehle hinunter und schob den Krug angewidert ans Tischende.
    Gibt es auf dem Festland eigentlich irgendwo gutes Bier?, fragte er sich gelangweilt, aber verfolgte den Gedanken nicht weiter. Es war nicht wichtig.
    Der Helm war wichtig.
    Sollte man jedenfalls meinen.
    Stattdessen saßen sie nun seit Tagen untätig in dieser Stadt, hörten sich hier und da um ohne Nennenswertes in Erfahrung zu bringen, und kehrten früher oder später immer wieder in jene dunkle Kaschemme zurück.
    Iwein war es zuwider, mit gebeugtem Haupt durch die Straßen zu schlurfen, unauffällig und unterwürfig den Orks gegenüber, wartend, wartend.
    Und das in diesen stinkenden Fetzen.
    Die »Rüstung«, die Iwein einem der getöteten Söldner am Bauernhof abgenommen hatte, war mehr ein übelriechendes Flickwerk aus Filz, Leder und Pelzen denn ein wirklicher Schutz.
    Das Ächzen der Scharniere der Tür zur Gaststube vermochte Iwein kaum aus seiner Lethargie zu reißen. Als er aufsah, erkannte er Rethus, den stämmigen Rebellen, der in den Bergen zu ihrer Gruppe gestoßen war.
    »Ein Bier? Lieber nicht«, zischte er spontan, ordete dann aber doch zwei Krüge beim Wirt. Unauffällig bleiben. Halb erwartungsvoll, halb noch immer in Resignation blickte er Rethus an. »Was gibt`s Neues?«

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Montera

    Sie saßen noch nicht einmal, da fing Rethus schon mit leichter Begeisterung an:
    „Neues?“ Der Glatzkopf hatte ein Grinsen aufgesetzt. „Ich sag dir, was es neues gibt: Ich hab den Typen gefunden, der den Helm gesehen haben möchte.“
    Als würde ein gewaltiger Felsen aus Langeweile und Hoffnungslosigkeit von Iweins Herzen fallen, hellte sich die Miene dessen schlagartig in Wissbegierung auf. Die Bedienung knallte zwei kleine Humpen auf den Tisch, zum Glück. Rethus trank schon so nicht gerne Bier. Da musste es nicht auch noch solch eine Jauche in großen Bottichen sein.
    „Ich habe Ulrich nicht finden können. Aber da diese Information unbedingt die Runde unter uns machen sollte, finde ich es super, dich hier anzutreffen.“ Der Oberrebell setzte sich noch einmal ordentlich hin. „Also, ich habe gestern den Spion der Rebellen, der hier in der Stadt stationiert ist, aufgesucht. Er hatte einst die Information von dem Helm bis nach Vengard weiterleiten können. Das Wissen über den Verbleib des Helms kommt allerdings nicht von ihm sondern von einem Sklaven. Ich weiß, es hört sich dürftig an, die ganze Situation in die Hoffnung auf einen Sklaven zu legen, aber über diese Sache hatte Ulrich schon bescheit gewusst. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, diesen Sklaven aufzusuchen. Ich weiß, wo er ist: Er befindet sich bei den Buddelarbeiten vor der inneren Mauer. Auffälligkeiten sind blonde Haare, eine muskulöse Figur und vor allem eine Tätowierung mit dem Symbol des Königs auf seinem Rücken, auf der schon zig Narben von Peitschenhieben vorzufinden sind. Diese Tätowierung ist stets sichtbar, weil er immer Oberkörper frei rumlaufen soll, um seine Schande der Stadt mitzuteilen. Die Orks schlagen ihn aus Spaß auf diese Tätowierung. Man kann ihn also nicht verfehlen.
    Die Frage ist nur, wie und wer diesen Sklaven aufsuchen sollte.“ Bevor er sagen wollte, dass Iwein diese Information an Ulrich weitergeben sollte, falls er diesen sah, machte er erst einmal eine Pause, um vielleicht eine Erwiderung abzuwarten…

  20. Beiträge anzeigen #300
    Mythos Avatar von Sir Iwein
    Registriert seit
    Jun 2002
    Ort
    München
    Beiträge
    8.746
     
    Sir Iwein ist offline
    »Ein Sklave«, wiederholte Iwein. »Klingt nach einem armen Verrückten. Einem Märtyrer. Wer dumm genug ist, als Sklave die Orks zu provozieren, hat bestimmt auch eine Menge Phantasie.«
    Andererseits bewahrheiteten sich mit dieser Neuigkeit Ulrichs Worte in Vengard. Auch der hatte von einem Kontaktmann berichtet, der einen Sklaven kannte, der irgendwo etwas über den Helm aufgeschnappt hatte. Gleich wie zuverlässig diese Quelle war, nachgehen mussten sie diesem Hinweis.
    »Wird nicht leicht sein, an ihn ran zu kommen. Sie lassen ihn sicher von früh bis spät buddeln, und abends klappt er halb ohnmächtig auf seinem Lager im Sklavenviertel zusammen.«
    Iweins Gedanken arbeiteten, und der einzig mögliche Schluss wollte ihm gar nicht schmecken.
    »Tja, in einer Taverne treffen wir den nicht«, meinte er mit einem vielsagenden Blick und war sich sicher, dass Rethus gerade das gleiche dachte. Das Vorhaben drohte abermals gefährlicher zu werden.

Seite 15 von 21 « Erste ... 48111213141516171819 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide