-
Es war ja gut und schön wenn man am Wald interessiert war, aber dann alle Kräuter und Pflanzen in ein Heft abzuzeichnen, kam dem Waldläufer dann doch irgendwie komisch vor. Er hatte sich genügend Gedanken über seine Entscheidung gemacht und Reotas wollte mehr über ihn wissen und so schien ihm das der beste Moment zu sein, ihn zu fragen, ob er mit ihm mitkommen wollte.
"Du wolltest mehr über mich wissen: Also mein Name ist Karloum, wie ich zu dem Rebell schon sagte. Und weil dein Wunsch nach Montera zu kommen jetzt wohl zerschlagen ist, könntest du auch mit mir zu den Waldläufern mitkommen. Was hältst du davon?"
Es war keine sehr lange Rede gewesen, und der Waldläufer war sich nicht sicher, ob das nicht schon zu offen gesprochen war, aber er hatte keine Bedenken, dass von dem Barden Gefahr ausging.
Er bezweifelte zwar, dass er einfach so zustimmen würde, aber wenn er Fragen hatte, konnte er die ja stellen. Von Beria würde Karloum zwar noch nichts erwähnen, aber er würde versuchen ihm möglichst viel zu offenbaren, aber nachfragen musste er schon selbst.
Gespannt wie Reotas Reaktion ausfallen würde beobachte er ihn, wie er eine Zeichnung vervollständigte.
Hoffentlich ist er nicht so sehr in Gedanken, dass er mich gar nicht mitbekommen hat, dachte er sich.
Bartimäus
-
Nordwälder Sildens - Alte Kohlemine
Das Feuer knisterte, dank der Tannenzweige die es speisten. Ein süßlicher Geruch lag in der Luft die noch warm vom heutigen Tag war. Hier in den Nordwälder fürchteten die vier Waldvölkler nicht viel, viel mehr hofften sie damit das Dorth-Lager oder einen Dorth-Späher aufmerksam zu machen. Es war seltsam, bisher keine Spuren von Bhôrs Leuten gefunden zu haben.
Über und auf dem Feuer wurden Stücke eines Waldscavengers gelegt. Die Mahlzeit für heute und die nächsten Tage. Man hatte den Laufvogel an sich mehr per Zufall angetroffen und ließ dann die Bögen sprechen.
"Ich hoffe das Fleisch ist schnell fertig. Mir knurrt der Magen und ich hab genug von Wurzeln und Grünzeug.", murrte Iun und stocherte mit seinem Dolch im Fleisch herum.
"Geduld.", brummte Vigo, während Okam in der Nase popelte und Iun dann einen Popel extrafrisch anbot. Okam war eine Marke für sich.
"Bald kannst du endlich Fleisch essen. Was wäre man bloß ohne die Waldscavenger der Sildenwälder, hmm?", meinte Ornlu.
"Hungrig..", entgegnete Vigo scharfsinnig und knackste mit dem Hals.
"Haben immer die Viecher irgendwie gejagt, oder? Erst wenn man lange fort war, wird einem sowas bewusst. Und nun ists was Besonderes. - Ornlu. Wenn wir Bhôr nicht finden, was dann?", fragte Iun.
"Dann machen wir das, was wir sowieso vor hatten. Wir schauen uns den Hain des Blutes an und werden machen was wir vor hatten. Oder will jemand doch nicht?", fragte der Druide.
"Mich hast du dabei, Schatzi.", meinte Okam. Vigo nickte und Iun ebenso.
"Gut... - Bald wird es soweit sein. Was ich noch dich Vigo fragen wollte...- kannst du auch tätowieren? Ich weiß, dass du dich mit Kräutern auskennst, aber mehr hast du auch nicht erzählt.", meinte der Hetzer.
"Ich kann es, wenn auch nur mäßig...", meinte der Waldläufer und nickte leicht.
"Hmm...hmm...immerhin.", entgegnete Ornlu.
"Wieso? Müssen wir uns auch sowas ins Gesicht stechen lassen? Ich bin viel zu hübsch für sowas!", warf Okam entsetzt ein.
"Dir würde es sicher nicht schaden, dann würdest du öfters die Klappe halten!", brummte Vigo und blickte zu Ornlu.
"Traditionell...ja...wenn ihr dies wollt. Aber in der Regel trugen die Oberhäupter sie offen im Gesicht. Andere trugen sie am Körper. An den Fingern, am Oberkörper und dergleichen. Tierische, wilde Tätowierungen. Rot wie das Blut. Ich hätte es euch noch gesagt, aber wenn Okam schon fragte. Ich hoffe ihr habt damit keine Probleme. Wir lassen uns damit auch Zeit. Vigo soll ruhig an mir üben, denn ich hätte was Größeres zu tätowieren.", erklärte der Druide.
"Boah...Ornlu du Schwein. Deine Freundin wird sich erschrecken!", scherzte Okam und brachte die Runde zum lachen.
"Ich glaube sie wird eher grinsen...aber nein, nicht dort, Freund. Ihr werdet es sehen, sobald Vigo Ausrüstung hat.", meinte der Jäger und lehnte sich zurück.
"Essen fassen!", meinte dann Iun und behielt recht. Gebratener Waldscavenger - das schmeckte. Ornlu indes blickte gen Norden und fragte sich, was im Hain des Hetzers lauern könnte.
-
11.09.2010 21:50
#43
Geändert von .Arthoc (07.04.2015 um 20:27 Uhr)
-
Ha! Fertig! Eine gelungene Goblinbeere.
Auf einmal wurde er aus den Gedanken gerissen, der Wanderer hatte seine Identität offenbart. Reotas schaute auf und war erstmal ein wenig überrumpelt.
Waldläufer? Und vorallem "Mitkommen"?
Zügig warf Reotas ein paar Fragen, fast schon leicht ungläubig, nach und blickte Karloum mit großen überraschten Augen an, "Du heißt also wirklich Karloum? ...Waldläufer? ... Jetzt versteh ich auch das Gerede des Rebellen...", Reotas starrte Löcher in die Luft neben Karloum, jetzt wurde alles auf einmal so klar, das unerkannte Gehen im Dunkeln, das Wandern abseits der Wege, dieses Misstrauen gegenübern Fremden... Dann fand er sich wieder und schoss abermals mit Fragen los, "Aber... da war doch etwas in Silden... Ich dachte... Silden wär völlig zerstört worden? Da war doch die Rede von Drachen, Pest und so... Ihr habt alles überlebt?". Der junge Barde klappte sein Buch zu und verstaute es innerhalb weniger Sekunden in seinem Rucksack.
Eine kurze Schweigepause, dann ergriff Reotas ruhig das Wort, "Erzähl mir mehr... von euch. Wo seid ihr eigentlich? Ich sehe nur dich...".
-
Karloum hatte schon damit gerechnet, dass viele Fragen auf ihn einströmen würden und er machte sich daran sie möglichst alle zu beantworten. Zuerst hatte er nach Silden gefragt, darüber konnte er viel erzählen, nichts davon war geheim.
"Ja das mit Silden stimmt. Es wurde zerstört und hat uns große Verluste gekostet. Ein Drache hat die Pest ausgelöst und später gab es eine große Schlacht. Beides hat viele Leute getötet und deshalb sind wir jetzt auch zerschlagen und ziehen nur in kleinen Gruppen durch das Land. Ich war Adanos sei Dank nie sesshaft in Silden, weswegen es mich weniger stark betrifft als andere."
Und dann war er noch über sein Lager gefragt worden.
"Ich bin alleine losgeschickt worden um Neuigkeiten mit einer anderen kleinen Gruppe auszutauschen und war auf dem Weg zu meinem Lager, als ich dir über den Weg gelaufen bin. Es ist von hier nicht mehr weit entfernt! Wie gesagt, du könntest mitkommen, schließlich scheinst du dich ja für den Wald auch zu interessieren."
Würden jetzt noch mehr Fragen kommen? Man würde sehen...
Bartimäus
-
Reotas stand auf und musste überlegen. Er widmete sich dem Anblick Monteras in der Nacht. Wenn er jetzt Nein sagte, würde er wohl nie wieder eine Chance bekommen sich den ...Waldläufern anzuschließen, außerdem könnte er sich wieder selbst einen Sinn geben. Würde er ja sagen, würden sich alle Optionen um nach Montera zu gelangen verschließen. Die Orks jagen zwar sowieso Menschen, aber er würde sich wohl gleich zum Gesuchten machen. Die Königstreuen scheinen auch nicht gerade allzu positiv den Waldläufern gegenüber zu Stehen...
Reotas wandte sich ab und packte die seltensten Pflanzen ein. Dann fragte ruhig und dennoch angespannt, "Na gut... wann gehen wir los...?". Der Waldläufer packte das Wenige, das er ausgepackt hatte, beisammen und stand auf. Reotas hatte sein Zeug schon eingepackt und schaute den Waldläufer interessiert an, dieser antwortete knapp, "Jetzt.". Dann ging er los, tiefer in den Wald, welcher durch die Bäume meist zur Hälfte im Dunkeln lag und nicht von Mondlicht erhellt war. Reotas blieb stehen. "Komm, wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns.", sprach Karloum. Reotas ließ sich das nicht zweimal sagen, er hievte seinen Rucksack hoch und folgte dem Waldläufer. Ganz wohl war ihm bei dem Gedanken nachts durch den Wald zu laufen nicht.
-
Reotas hatte zugestimmt und folgte ihm sogar Mitten in der Nacht durch den Wald, auch wenn man ihm anmerkte, dass es ihm nicht sonderlich gefiel.
"Wenn du nur auf Wegen gehen willst, kannst du es gleich wieder vergessen zu den Waldläufern zu gehen. Wir wollen nicht von jedem gesehen werden und sind deshalb genau nicht auf Wegen. Es ist bei der derzeitigen Lage ohnehin sicherer nicht auf den Wegen zu gehen. Dort ist die Wahrscheinlichkeit geringer Menschen oder Orks zu treffen und die können dir beide feindlich gesinnt sein. Und vor Tieren habe ich eigentlich keine Angst!"
Und mit diesen Worten setzte er seinen Weg nach Norden fort. Seit er es das letzte Mal verlassen hatte, war es sicher weitergezogen, aber er wusste wohin sie gehen würden und so sollten sie keine Probleme haben.
"Der Weg wird nicht sehr weit sein. Morgen wir wahrscheinlich ankommen und davor können wir auch noch eine Nachtruhe einlegen, wenn du willst."
Aber Karloum war klar, dass Reotas auf jeden Fall Pause machen wollte. Seine Gedanken gingen aber schon weiter. Früher oder später würde der Barde nach Beria wollen, doch davor würde er ihr Vertrauen erlangen müssen und wie er das anstellen konnte, wusste der Waldläufer noch nicht. Immerhin waren sie ein extrem misstrauischen Volk!
Bartimäus
-
Reotas war nicht sonderlich überrascht, als Karloum meinte, dass er keine Angst vor dem üblichen Tieren im Wald hatte. Schließlich hatte dieser ja auch einen Bogen und konnte auch damit umgehen, hoffentlich konnte er damit umgehen, - und was hatte Reotas? Ein altes Messer mit dem er nicht einmal einen Goblin töten könnte - geschweige denn alles Andere, was sich um diese Uhrzeit im Wald tummelte. Oder seinen Wanderstab, mit dem er vielleicht einen Hund vertreiben konnte, aber nicht einen Wolf oder gar einen Schattenläufer.
Ein, zwei Mal erschrak Reotas durch Geräusche, die durch den Wald gingen. Ob es sich nun bloß um einen blutdurstigen Oger oder nur einem aufgeschreckten Hirsch handelte, konnte er als Städtler nicht einordnen. Doch nach mehrfachen versichern, dass die Wahrscheinlichkeit, in dieser Nacht durch ein Tier zu sterben geringer wäre, als in dem Lager, wo die Reisenden vor Kurzem noch waren, von Orks entdeckt zu werden, konnte der Barde über sich und seine allgemeine Furcht gegenüber dem Unbekanntem im Wald Herr werden.
Was hatte der Waldläufer vorgeschlagen? Nachtruhe?
"Ich glaub kaum, dass ich hier im Wald schlafen will oder kann. Lass uns so schnell wie möglich das Lager erreichen...", Reotas wusste zwar, dass er das nach dem langem Abzeichnen der Pflanzen kaum noch schaffen konnte, jedoch wollte er auch noch ein paar Jahre leben. Dann konnte er Licht sehen - Fackeln... etwa 1200 oder 1300 Meter hinter ihnen. Und eine tiefe, seltsam Schlechtes bedeutende Stimme sprach irgendwas, er verstand nur Fetzen, doch die Nacht war so ruhig und die Bäume leiteten den Schall so gut..., "...Reste ...nicht lange her ...irgendwo in der Nähe...".
Mist... Hatte er etwa irgendwas im Lager vergessen?
Reotas schoss einen gedanklicher Pfeil durch den Kopf, schockiert öffnete er seinen Rucksack. Tatsächlich... Die Decke, auf der er die ganze Zeit gessesen hatte und somit durch seinen Körper erwärmt wurde, hatte er vergessen einzupacken...
Reotas stieß den Waldläufer mit seinem Ellebogen, dieser dachte wohl, es wäre nur ein Versehen gewesen und ignorierte es. Reotas stieß ihn nun abermals mit den Ellebogen und flüsterte energisch, "Karloum... Karloum... Hey... Karloum... sieh doch mal...". Dann wankte der junge Barde zurück, er wollte weg, nicht gefangen genommen werden. Er drehte sich um und wollte losrennen - und stolperte über einen morschen, umgekippten Baum...
-
Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Verfolgt von Orks und Reotas lag am Boden. Jetzt war aber keine Zeit genervt zu sein oder verächtliche Worte zu sagen. Schnell eilte er zu Reotas um ihn aufzuhelfen, als plötzlich ein Feuerpfeil durch die Luft surrte und diese erhellte. Unweit der beiden schlug er in den Boden ein, wo er augenblicklich erlöschte, aber vermutlich hatte die kurze Erleuchtung ausgereicht damit die Feinde sie erkennen konnten. Der Sturz des Barden hatte vermutlich ihre Aufmerksamkeit erregt.
Der Welpenbesitzer hatte es mittlerweile wieder auf die Beine geschafft und Karloum zog ihn mit sich in den Wald.
"Bleib mir dich an den Fersen!" raunte er ihm zu und legte dann an Tempo zu.
Unter den Verfolgern mussten sich auf jeden Fall Söldner befinden, ein Ork mit Pfeil und Bogen wäre doch zu ungewöhnlich. Ihre Pranken waren wahrscheinlich gar nicht dafür gemacht, sie würden das Holz höchstens zerbrechen.
Karloum hatte keine größeren Probleme damit, sich den Weg durch das Dickicht zu bahnen, aber an den Geräuschen die unmittelbar hinter ihm herhetzten konnte er erkennen, dass es Reotas nicht so ging. Trotzdem hoffte es, dass dessen Kraft noch ausreichen würde um vor den Orks zu entkommen. Immerhin hatte er den Vorteil, dass er kleiner war als die wuchtigen Orks, die noch größere Probleme haben mussten, den Wald zu durchqueren.
Und so rannte er weiter und hoffte, dass Reotas Ausdauer lang genug durchhalten würde...
Bartimäus
-
Reotas rannte so schnell er konnte, das Dickicht machte ihn ernsthafte Probleme, während Karloum scheinbar problemlos in einem wesentlich schnellerem Tempo durchmarschierte. Plötzlich blieb Reotas stehen, irgendwas fehlte... irgendwas stimmte nicht. Dann drehte sich Reotas und sah was nicht stimmte. Faquarl stimmte nicht. Der Welpe saß vor dem Dickicht und traute sich nicht, es zu betreten. "Faquarl! Komm her!", schrie der Barde. Faquarl legte nur die Ohren an und quiekte. Reotas hatte keine Wahl, er musste zurück. Er konnte das kleine Stückchen durch das Dickicht schneller bewältigen als beim ersten Mal, jedoch war er nicht vorsichtig genug... Reotas hievte den Welpen hoch und schaute noch schnell zu den Orks oder dem, was davon erkennbar war. Das Licht war nicht mehr allzu weit entfernt, Reotas musste sich beeilen, er drehte sich um in Richtung Dickicht und geriet ins Wanken - bis er abermals stürzte. Doch er entdeckte etwas Vorteilhaftes, der Abschnitt mit dem Dickicht war in Körperhöhe viel zu durchwachsen, aber auf Höhe der Schienbeine, war kaum Geäst. Er überlegte nicht lang und kroch unter dem Dickicht entlang. Dann vermischte sich sein Zeitgefühl mit seiner Panik. Einerseits kam es ihm vor wie eine Stunde, anderereits wie 30 Sekunden, bis er an das Ende des Dickichtsmassiv stieß und hervorkroch. Noch bevor er sich aufrichten konnte, zog ihn etwas einen Hang herunter und sagte dann, dass er sich hinter mehreren Felsen verstecken sollte. Reotas tat wie gehießen und blieb wo er war, es war ihm egal, ob ihm das jetzt Karloum oder ein Oger gesagt hatte. Dann hörte er eine Menschenstimme, die wohl gerade das Dickicht verlassen hatte, Reotas hielt den Atem an, "Zur Hölle, wir waren zu langsam!", eine andere Stimme entgegnete, "Nein Morra, du warst zu langsam.", eine dritte, wieder orkische Stimme schlichtete den Streit, "Schluss jetzt, wir wissen wenigstens, dass einer der Beiden anders aussieht als üblich, kommt jetzt. Wir müssen das Nachtlager aufschlagen.". Dann entfernten sich die Stimmen und verschwanden im Wald. Erst jetzt begann Reotas wieder zu Atmen, er schaute denjenigen an, der ihn den Hang heruntergezogen hatte, "Das waren Orks, richtig? Und ein Söldner? Oh man...". Nun meldete sich auch Faquarl unter einem Quieken wieder.
Dieser blöde Kleffer hätte mir fast das Leben genommen...
-
Sie hatten es geschafft! Das war knapp gewesen, zu knapp. Eigentlich nur für Reotas, er selbst wäre schon entkommen, vor allem wenn die Orks mit ihm beschäftigt waren, aber auch das hätte er nicht gewollt.
Karloum atmete wieder durch. Der Barde zog Ärger wirklich an wie Licht eine Motte! Immerhin hatten sie es geschafft.
"Ich weiß, dass du jetzt ziemlich außer Atem bist, aber jetzt ist es nicht mehr weit zu unserem Lager. Ich finde wir sollten erst dort rasten!"
Reotas war wirklich schon sehr erschöpft, aber weil sie gerannt waren, hatten sie den Weg wesentlich schneller zurückgelegt, als Karloum vermutet hatte.
Mit aufmunterten Worten versicherte der Waldläufer seinem Begleiter, dass sie bald da waren und dass er es bald geschafft hatte. Natürlich war es nicht sehr glaubwürdig, wenn er das gleiche immer wieder wiederholte, aber es half um ihn weiter voranzutreiben. Karloum durfte dabei gar nicht daran denken wie müde er selbst war, denn sonst wäre er sofort eingeschlafen.
Schließlich erreichten sie das Thal- Lager der Falkensippe. Sie kannte ihn und er versicherte ihnen, dass Reotas hier übernachten konnte und dass keine Gefahr von ihm ausging. Das reichte damit das Waldvolk ihn zumindest für diese Nacht akzeptieren und so schnell wie die beiden den Schlaf fanden, als sie dann ihren Schlafplatz hatten, war vermutlich selbst Reotas Talent Ärger anzulocken eingeschlafen.
Bartimäus
-
Es ist schon ein paar Tage her, dass Septana in Ardea, dem winzigen Fischerdorf, welches von Rebellen besetzt ist, angekommen ist. Seitdem hatte sie sich in einem Tavernenzimmer eingerichtet und wartete darauf, dass sich eine günstige Gelegenheit bietet, unbemerkt an den Torwachen vorbeizukommen, welche sie vor ein paar Tagen ausgetrickst hat, um vor korrupten Seeleuten zu flüchten. Zuerst dachte sie, sie könne einfach an den der Ablösung für die Wachen, die sie kennen, vorbeigehen, doch kurz bevor sie auf die Wachen zu ging, sah sie ein Stück Papier, darauf eine ziemlich mies gelungene Zeichnung von Septanas Gesicht. Das Stück Papier war neben den Torpfosten angenagelt, und jede Torwache würde sie erkennen und die mickrige Belohnung dafür abholen wollen. Vorerst hatte sie keine Wahl, sie musste in Ardea bleiben und sich den Blicken der Torwachen entziehen.
Septana war noch etwas verschlafen, als sie aufstand und hinunter in den Schankraum der Taverne ging, um etwas zu essen. Die Sonne strahlte durch die Fenster der Taverne und machten eine frohe Morgenstimmung breit. Erst dachte Septana, sie wäre alleine mit dem Wirten im Schankraum und wäre der einzigste Gast um zu frühstücken. Doch etwas weiter die Theke entlang saß ein weiterer Gast, er sah etwas älter als Septana aus, dennoch immer irgendwie jung. Er wirkte ein wenig traurig und stopfte langsam sein Brot und seine Milch in sich hinein. Septana schaute zu dem Gast hinüber, irgendwas fesselte ihren Blick an ihn. Er war nicht besonders anziehend, war auch nicht total super gebaut oder sah nicht ungewöhnlich aus, dennoch fesselte sie irgendwas an dem Anblick des einzigen Gast außer ihr. Sie überlegte kurz, ob sie ihn ansprechen sollte um zu fragen, ob er auch hier übernachten würde, verwarf den Gedanken aber wieder, als sie ihren Mund schon geöffnet hatte.
-
Lehrling
Das Wochenende war für den Jüngling sehr niederschmetternd gewesen, wie sollte man es anders umschrieben. Er hatte einen Korb von Orina bekommen und dann versuchte er noch am Freitagabend sein Missgeschick zu richten, doch er dappelte direkt wieder in ein Fettnäpfchen. Er hatte sie noch mehr gekränkt wie vorher, er konnte ja nicht wissen, dass ihr Freund den sie so Liebte nicht mehr war, wie sollte er auch sowas wissen. Xiado kannte Orina erst seit 3 Tagen als er ihr dann diese Worte in mitten auf der Straße sagte.
Der Samstag verlief auch nicht besser für den Schneider. Orina wollte daraufhin nicht mehr mit ihm reden, wegen des Vorfalles am Freitag, beziehungsweise wegen beiden Vorfällen. Irgendwie konnte es der Blauäugige nachvollziehen, aber irgendwie auch nicht. Er hatte doch eigentlich seine Worte vorsichtig gewählt und irgendwie auch nicht. Es war einfach eine schlimme Situation für den Jüngling, er fühlte sich so hilflos und so machtlos und zugleich so dumm. Wie konnte er nur einen Menschen so sehr Verletzten, das er nicht mehr mit ihm Sprechen wollte.
--------------------------------------------------------------------------
Doch nun der Sonntag fing auch nicht besser an, wie der Samstag. Er hatte sich von seinen paar Goldmünzen ein Zimmer in der Taverne gemietet und nahm nun sein Frühstück zu sich. Doch er hatte ein Problem, er könne noch Maximal zwei Tage in der Taverne übernachten, dann hatte er kein Geld mehr um sein Zimmer zu bezahlen, geschweige denn das Essen.
Wie er nun so am Tresen saß und sein Brot in sich schlang, niedergeschlagen und lustlos. Sein Blick lief ins Leere und seine Gedanken waren irgendwo und doch nirgendswo. Er fühlte sich wie schon das ganze Wochenende so leer und hilflos.
„Hy du an der Theke, genau du, magst du dich nicht zu mir setzen,“ brüllte es auf einmal durch die Taverne. Xiado erschreckte aus seinen Gedanken und zuckte zugleich in sich zusammen. Dabei rutschte er fast vom Stuhl und verschüttete bei dem Versuch sich fest zu halten seine Milch über die Theke und diese tropfte dann langsam auf den Boden.
„Was bist du den für ein Trottel, na toll jetzt darf ich das wieder aufwischen, ich danke dir,“ ertönte eine gereizte und genervte tiefe Männerstimme. Es war der Wirt der sich furchtbar über das Missgeschick des Schneiders aufregte und schaute ihn mit einem sehr bösen Blick an. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre das genau einer von diesen. Der Wirt schien wirklich, sehr schlecht gelaunt zu sein, vielleicht war er mit dem Falschen Fuß aufgestanden.
„Ähm, ja entschuldigen sie. Das war nicht beabsichtigt, kann ich ihnen behilflich sein beim aufwischen?“, fragte der Blauäugige mit einer sehr freundlichen und leisen Stimme. Er hatte nämlich Ehrfurcht vor dem Wirt, denn dieser schien ja sehr böse gelaunt zu sein.
„Wie, willst du mir jetzt noch doof kommen? Geh zu der Dame da an den Tisch, bevor du es noch mehr versaust und mir die Milch in den Boden einreibst, denn das Stinkt dann wieder mindestens 2 Wochen. Hier hast du eine neue Milch und nun schau das du den Tisch der Dame kommst,“ sprach der Wirt zu Xiado mit einer so genervten Stimme, dass Xiado seine Milch nahm, die ihm der Wirt beim sprechen eingeschüttet hatte und lief dann zu dem Tisch der Dame.
„Hallo, ist bei ihnen noch ein Plätzchen frei;“ fragte der Schneider nun, denn er war wirklich sehr verwirrt und verunsichert. Er wollte es sich mit dem Wirt nicht verscherzen und doch hatte er es getan. Er hatte einfach ein Talent dazu.
-
Septana lief rot an, der junge Schneider, der gerade seine Milch über den Boden und auf den Tresen verteilt hatte und sich dann vom Wirt wegschicken lassen, gesellte sich zu ihr. Er hatte gefragt, ob an dem Tisch, an dem Septana saß, noch ein Platz frei wäre,
"Äh... Ja, sicher.",
Septana starrte in ihren Tee, sie wollte es möglichst gut verbergen, rot angelaufen zu sein. Einerseits weil ihr auffiel, dass sie gesietzt wurde und andererseits, weil sie denjenigen, wegen dem sie sich gerade ein Lachen unterdrückt hatte, nun vor sich hatte. Erstmal sagte sie nichts, ihr Gegenüber tat es ihr gleich. Man konnte nur das Stöhnen des Wirtes hören, wie er sich zu den Milchflecken herunterbeugte. Dann zuckten ihre Bauchmuskel und ihre Mundwinkel fuhren hoch. Sie versuchte es bestmöglich zu unterdrücken, doch schließlich musste einfach lachen. Sie richtete ihr Haupt wieder dem Gegenüber zu und sprach während sie noch lachen musste,
"Tut... Tut mir Leid, ich fand das nur so witzig.",
der Wirt schaute irritiert auf und setzte seine Arbeit irritiert fort. Septana wischte sich eine Freudenträne weg und versuchte sich nebenbei, möglichst unauffälig den Schweiß von der Stirn zu wischen. Der Gegenüber schaute recht irritiert drein, Septana versuchte deshalb vom Thema abzulenken,
"Also... Wie heißt du?",
fragte sie den jungen Schneider mit einem freudigen Lächeln.
-
Ardea
"...und das hier ist unser besserer Käse, aber wir haben nicht mehr viel von alledem, die Armee fordert sehr viel ein, aber wenn sie noch etwas warten können...", meinte der Müller zu dem Südländer, doch wurde er jäh von diesem unterbrochen.
"Warten, immer nur warten, ich versauer hier in diesem Land noch. Tut mir Leid, ich habe nichts gegen euch, Herr der drehenden Windräder, doch Zeit ist Geld und als Händler ist Geld alles was mich interessiert. Also ich kann noch vielleicht eine Woche warten, dann muss ich zurück in meine Heimat.", meinte Mhukkadin.
Um die zwei diskutierenden Männer ging das gewöhnliche Dorftreiben seinen Lauf und auch wenn die Klamotten des Händlers etwas exotischer als die der Bauern aussahen, fügte er sich eigentlich gut ein, er hatte sich schon immer recht schnell integriert.
"Nun, das könnte klappen, wisst ihr, die Erntezeit naht und seht euch die Felder mal an. Ich muss nichts anpreisen, ihr könnt euch selbst überzeugen, die Ernte wird gut ausfallen und dann fällt mit Sicherheit etwas für einen guten Preis für euch ab.", sprach der dickliche Mann und verschränkte seine Arme.
"Nun gut. Ich vertraue eurem Urteil, ich werde noch ein wenig in eurem Dorf verweilen. Einen schönen Tag wünsche ich euch noch!", sagte der Varanter und begab sich wieder zurück in das Gasthaus.
-
2. Infanterielager
Kein Zweifel, bei ihrem letzten Besuch hatten die Rebellen tatsächlich den eigenen Feind vor der Nase. Mehr und mehr Tage und Stunden seit dem vergingen, glaubte Rethus auch immer fester daran. Sie waren nervös, der eine beinahe so sehr, dass er zur Waffe gegriffen hätte. Beide mussten etwas zu verbergen gehabt haben. Auch wenn es sich um mindestens einen Waldläufer der beiden gehandelt haben müsste, hatte Rethus sie dennoch laufen lassen. Wäre er einer größeren Gruppe begegnet, hätte er wohl aus Sicherheitsgründen sofort den Verhaftungsbefehl eingeräumt, wenn nicht sogar von der Waffe Gebrauch gemacht.
Aber diese beiden konnte man durchgehen lassen, zumal beide nicht sonderlich gefährlich wirkten. Der eine wenig, der andere noch weniger.
Aber der Glatzkopf war zufrieden mit dem, was er getan hatte. Und das war die Hauptsache. Denn er hatte ein gutes Gefühl dabei gehabt, dem Feind zu zeigen, dass die Rebellen es nicht auf die große Schippe nehmen wollten, auch wenn der Verlust von Okara großen Schmerz und große Verluste bei den Kameraden mit sich genommen hatte. Aber das Leben ging weiter. Und man musste doch auch irgendwann davon absehen können. Deshalb wollte Rethus einen Anfang setzen und dem Waldvolk zeigen, dass es immerhin welche von den Rebellen gab, die den Waldläufern für ihre Schandtat in Okara verzeihen konnten.
Er wusste nicht, wie Ulrich darauf reagiert hätte, wahrscheinlich mit geteilter Meinung, wie es sich der Glatzkopf denken konnte. Aber dennoch hielt es Rethus für richtig.
Abgesehen von den beiden letzten Besuchern gab es nun ein neues Problem, bei dem sie sogar unter Zeitdruck geraten konnten.
Erst am gestrigen Abend tauchte der Bote aus Vengard wieder auf…
„Ich habe Ulrich die Nachricht überbracht“, meldete der Bote. „Und wie es ausschaut, haben ein paar der Paladine vor, nach dem Helm zu suchen.“
Der Glatzkopf machte große Augen. Erweckte dieses Ding jetzt doch Interesse bei den Eliten des Königs?
„Weißt du auch wieso?“ fragte der Oberrebell direkt zurück.
„Nein, ich konnte nicht mehr herausfinden. Aber da diese Nachricht von uns gekommen ist, werden die Paladine mit hundertprozentiger Garantie bei uns vorbeikommen.“
„Das denke ich auch.“
An diesem Morgen entdeckten Späher in der Nähe des Lagers ein Versteck, das sich ein paar Goblins unter den Nagel gerissen hatten.
„Goblins?“ schimpfte Rethus ärgerlich über diese Nachricht. „Was machen diese Mistviecher denn hier mitten in umkämpftes Gebiet. Die müssten von den ganzen Truppenbewegungen doch verscheucht werden.“
Sie mussten dieses Problem lösen, bevor die Paladine hier eintrafen…
-
Lehrling
Es war eine komische Situation für den Blauäugigen, denn erst hatte er seine Milch verschüttet und dann wurde er deshalb ausgelacht. Seine Gegenüber kam ihm sehr merkwürdig vor und er wusste nicht so recht was er sagen sollte, bis sie dann fragte wie der denn nun heißen würde. Was sollte er darauf nun antworten, er war von dieser Frau eben noch ausgelacht worden und nun wollte sie seinen Namen wissen. Das war schon eine sehr komische Angelegenheit, doch schließlich überwindete sich der junge Schneider und Antwortete auf ihr Frage: „Ich heiße Xiado und bin Schneider der durchs Land reist um sein Meisterprüfung bei einem anderen Meister zu machen, als bei seinem eigenem Vater.“
Sein weibliches Gegenüber schaute ihn sehr verwunderlich an, sie hatte sicherlich nicht mit einer solchen Menge an Informationen gerechnet. Sie schien wirklich sehr verwirrt zu sein und konnte oder wollte auf diesen schreck erst mal nichts weiteres Antworten. Xiado schaute sie an, sie war rot im Gesicht, ganz schön rot, röter wie eine Tomate. Doch dann antwortete sie: "Also... Xiado? Richtig? Mein Name ist Septana. Ich muss dir 'was erzählen...".
Was für eine merkwürdige Frau dachte sich der Jüngling, er hatte ihre Frage so schön beantwortet und von ihr kam nur dieser verwaschene Antwort und dann wollte sie ihm nocht etwas erzählen. Wie sollte man so ein anständiges Gespräch aufbauen. Es wurde ihm auch irgendwie zu doof mit dieser Frau zu sprechen, denn schließlich war sie schon irgendwie sehr merkwürdig und nebenbei schaute sie immer so hektisch nach links und rechts. Irgendetwas konnte mit ihr einfach nicht stimmen, sie schien ein wenig paranoid oder verfolgt zu sein.
„Nun meine Dame war schön mit ihnen, aber ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen,“ erwiderte der Schneider nach einiger Zeit auf ihre Frage. Er wollte gerade aufstehen, als sie ihn am Hemd fest hielt.
Sie schien doch irgendwie Gefallen an ihm zu empfinden oder wollte noch was von ihm, aber was. Xiado lief der Scheiß eiskalt den Rücken herunter, seine Nackenhaare stellten sich auf und der Schweiß lief ihm die Stirn herunter, wie als hätte er gerade Geduscht. Er war wirklich in Panik, doch versuchte er es sich nicht anmerken zu lassen.
„Was?,“ sprach der Blauäugige gereizt und in seiner Panik. Der Wirt schaute schon eine Weile den beiden zu und beobachtete dadurch die Situation genau. Irgendwas schien mit dem Wirt nicht zu stimmen, denn schließlich griff er ständig unter seinen Tresen und vergewisserte sich, dass noch irgendwas dort war. Aber das komische war, dass er das nicht nur einmal machte, sondern sehr häufig, Xiado konnte es leider nur aus dem Augenwinkel sehen und so sah er nicht, nach was der Wirt die ganze Zeit griff.
„Ähhhh, … ähh ja, bleibt noch ein bisschen, ich mag euch zu noch einem Tee einladen,“ sprach Septana mit einer sehr gelassenen und ruhigen Stimme. Doch da war es wieder, sie drehte den Kopf blitz schnell einmal nach links und einmal nach rechts. Dann schrie sie durch die Taverne: „Wirt, noch ein Tee für meinen Gast:“
Dieser griff in das Regal hinter sich und holte eine Falsche mit Wasser heraus und schüttete dieses in eine Teekanne die er dann auf den Herd stellte und sie langsam anfing zu erhitzen.
Geändert von Xiado (12.09.2010 um 15:56 Uhr)
-
Septana schämte sich ein wenig, scheinbar hatte sie den Schneider beleidigt, das hatte sie nicht beabsichtigt, mit einer reuevollen Stimme entschuldigte sie sich,
"Tut mir Leid, ich wollte dich nicht beleidigen. Ich hab nicht über dich gelacht, sondern über die Situation. Ich wollt dich nicht verletzen.".
Dann deutete sie Xiado mit einer Handbewegung an, er solle sich nach vorne beugen, ihr war nicht ganz wohl bei der Sache, dem erstbesten Mensch, der sie angesprochen hat, zu vertrauen. Der Wirt schaute die beiden misstrauisch an und wollte sich abermals vergewissern, ob der Gegenstand unter den Tresen noch da wäre. Septana beugte sich vor und flüsterte leise in das Ohr des Schneiders, welcher plötzlich ziemlich angespannt war,
"Hör zu, die Stadtwachen haben ein Bild von mir und suchen mich, und da wären noch Seeleute, welche mir mein Gold nehmen wollen...", in diesem Moment dachte sie, wie bescheuert sie klingen musste. Eine junge Reisende verfolgt von der Stadtwache und Seeleuten und nur einer der sie retten konnte - Nein, es war total bescheuert. Wie aus irgendeiner Geschichte, ihr wollte nur nicht einfallen welcher... Plötzlich unterbrach etwas lautes, schepperndes das Gespräch, dieses Geräusch kam aus der Richtung der Tresen und dem Wirt. Es klang metallisch, wie das metallische Geräusch, wenn eine Kelle herunterfällt. Der Wirt beugte sich hastig herunter und hob etwas auf, ungeschickt wie er war hob er es zu hoch und die beiden Gäste konnten erkennen was es war. Es war ein Säbel, wie er typisch für bewaffnete Seeleute war. Vergoldeter griff, Leicht gebogene Klinge und nur eine Seite der Klinge war geschliffen. Ein paar Sekunden der Verwirrung und Feststellung verstrichen, dann warf Septana ihren eigenen Stuhl weg und rannte los. Der Wirt brüllte voller Wut ihr nach,
"Hey, du hast die Überfahrt nicht bezahlt!! Hey!! BLEIB STEHEN!!", Plötzlich kam er hinter den Tresen hervor und versuchte mit dem Säbel ihr hinterherzurennen, auch wenn sie schon längst draußen war. Doch der Wirt erspähte Xiado...
-
Ardea
Vorsichtig tappste der Novize in seinen auffälligen roten Ordenskleidern durch das Küstendorf Ardea, in der einen Hand ein Pergament, in der anderen einen Hammer und Nagel, an dem er nervös herumspielte. So unwichtig und schüchtern der Innosdiener aussah, er hatte einen wichtigen Auftrag und er sollte ihn schnell ausführen hatte Kalen gemeint, doch wieso hatte der Hofleiter gerade ihm eine Aufgabe gegeben bei der man mit Menschen zu tun hatte?
Schon auf dem ganzen Weg vom Novizenhof hatte sich Jared die dummen Sprüche und Witzeleien des einen Knechts anhören müssen "über die unbeholfenen Bücherwürmer", doch zumindest bekamen die meisten Jungspunde sofort eine vom Bauern "wegen diesen lästerlichen Worte über die Diener Innos'" gescheuert. Doch trotzdem trafen die Sprüche den schüchternen Jungen der nun vor dem Gasthaus, einem gut besuchten Gebäude des Dorfes, stand und sich unschlüssig und etwas verloren umsah, wo er denn nun seine wichtige Nachricht anbringen würde. Er sah zwischen dem Blatt und den Werkzeugen hin und her und plötzlich tauchte eine rennende frau vor ihm auf und nur ganz knapp konnten sie sich ausweichen, woraufhin er noch eine Entschuldigung rief, doch sie hörte ihn scheinbar nicht, denn sie rannte einfach weiter. Trotz dieses Fast-Unfalls lag immer noch das Problem mit der Nachricht vor ihm.
So stand er dort ein paar Sekunden als er zusammenzuckte, als hinter ihm schon jemand fluchte, der mit dem Karren vorbeiwollte, also entschied sich Jared einfach für die Holplanken rechts neben der Tür. Ungeschickt begann er, mit einer Hand das Pergament und etwas wackelig den Nagel haltend, mit der anderen den Hammer ausholend, nun den Zettel dort anzuheften.
Hört, hört!
Der Novizenhof, der etwa eine Meile westlich liegt, er ist kaum zu verfehlen, sucht für die kommende Erntezeit ungelernte sowie gelernte Arbeiter, als Erntehelfer oder andere Aufgaben. Unterkunft und Verpflegung werden für jeden gestellt und es gibt selbstverständlich eine großzügige Belohnung am Ende der Saison.
gezeichnet,
Kalen, Hofleiter des Novizenhof zum leiblichen Wohl der Diener Innos'.
Es folgen ein paar Zeichen, die für jeden nicht des Lesens Fähigen eindeutig als Arbeitsangebot zu entziffern sind.
Grimbar
Geändert von Die Feuernovizen (12.09.2010 um 17:20 Uhr)
-
Lehrling
Verwundert schaute der Jüngling den Wirt an, er konnte es nicht fassen. Der Wirt hatte unter seinem Tresen einen Säbel versteckt, mit einem schönen goldenen Griff und einer gekrümmten Klinge. Es war wahrlich ein schönes Schmuckstück, doch diese ganze aufruhe konnte der Schneider nicht verstehen. Septana hatte ihm was mit Stadtwachen und Seeräubern ins Ohr geflüstert und dann auf einmal, wie aus heiterem Himmel griff der Wirt zu seinem Säbel und rannte auf Septana zu. Diese jedoch flüchtete durch die offenstehen Tür des Wirtshauses und rannte dabei fast einen neuen Besucher um, der gerade das Gasthaus betreten wollte.
Auch den Grund wieso Septana nun geflohen ist konnte der Blauäugige auch nicht verstehen. Es war irgendwie sehr komisch und merkwürdig. Der Wirt hatte nur "Hey, du hast die Überfahrt nicht bezahlt!! Hey!! BLEIB STEHEN!!", durch den Raum geschrieben und rannte dann los. Doch Septana war schneller und so lief der Wirt auf Xiado zu. Dabei wurde dem Schneider mit jedem Schritt des Wirtes immer unheimlicher, es wusste nicht was er tun und sagen sollte. Als dann der Wirt nach drei großen Seemannsschitten vor ihm stand baute sich dieser vor dem Jüngling auf und schaute mit bedrohlichem Blicke von oben auf ihn hinab.
„Was hast du mit diesem Miststück zutun, sie hat einfach die Überfahrt nicht gezahlt,“ sprach der Wirt mit einer sehr lauten und tiefen Stimme. Er klang wirklich sehr verärgert und raschelte beim sprechen mit dem Säbel, er wollte den Jüngling einschüchtern und genau das funktionierte auch. Ohne ein Problem, Xiado hatte das Gefühl, dass er sich gleich vor Angst in die Hose machen würde.
„Äh nun ich habe eigentlich nichts mit ihr zu tun, ich hab sie heute Morgen beim Frühstück das erste Mal gesehen, das schwöre ich. Ich hab sie heute wirklich das erste Mal gesehen und von ihrer Vorgeschichte wusste ich bis dahin auch nichts, ich kann wirklich nicht helfen,“ erwiderte Xiado der wirklich eingeschüchtert von dem Wirt war.
Der Fremde betrat in dem Moment das Wirtshaus wo der Wirt auf Xiados Aussage antworten wollte. Der Fremde schaute ein bisschen verwirrt in den Raum hinein, denn schließlich hatte der Wirt einen Säbel in der Hand und bedrohte damit einen seiner Kunden.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|