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  1. Beiträge anzeigen #161
    Krieger Avatar von Zorpad
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    Zorpad ist offline
    Zorpad blieb ein wenig verdattert zurück. Während, die von dem Rotkehlchen verfolgte, Cécilia immer weiter in den Wald hinein ging, drehte sie sich nicht mehr um. Das soetwas passierte, damit hatte Zorpad beim besten Willen nicht mit gerechnet. Der Barbier folgte Cé langsam, wobei er sich Gedanken machte was er als nächstes sagen sollte. Zor legte es einfach drauf an und suchte erneut das Gespräch
    >>Cécilia, warte. Ich bin nicht umsonst den Weg gereist, nur damit du die Botschaft in den Wind schlägst. Ich schwöre bei allem was mir heilig ist, das ich deinen Vater noch nicht einmal kenne.<< erklärte Zorpad. Kurz stockte er und versuchte Cé in die Augen zu sehen. Dies gelang ihm nicht ganz da sie einen ordentlichn Schritt zu legte und Zorpad ohne zu traben kaum hinterher kam.
    >>Nun warte doch! So sag mir doch bitte, was ich machen soll um dich zu überzeugen ? Denkt wenigstens über meine Worte ernsthaft nach.<< führte Zor weiter aus.
    Ich hoffe sie hört mir wenigstens zu dachte Zor, während er leise seufzte. Sie nahm ihn doch hoffentlich zur Kenntnis ?

  2. Beiträge anzeigen #162
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Gereizt, genervt drehte die Novizin sich um. Das Rotkehlchen war kurz irritiert, fand aber innerhalb kürzester Zeit wieder zu seinem Opfer, um weiter im Haar zu zupfen und zu zwitschern und alles.
    "Näher nachdenken? Ich habe gerade ungemein viel am Hals, worüber ich näher nachdenken muss, beispielsweise dieses Rotkehlchen, und da kommst du mit dieser einfachen Botschaft und willst, dass ich sie analysiere und interpretiere?", fauchte die Erwählte der Luchsin den Unverschämten an. "Falsch! Nichts werde ich hier interpretieren. Du lügst wie gedruckt, Bruder ... Du kannst weder Vater noch Schwester kennen, wenn du nicht in Montera warst. Oder warte, vielleicht war es Mutter, um die Wogen zu glätten ... auch nicht besser! Wie soll Keala von Montera nach Faring in Gefangenschaft geraten sein, hm? Warum sollte sie davonlaufen, wenn sie nie einen Grund hatte? Was du machen sollst, mich zu überzeugen? Mir eine simple und logische Erklärung geben, was meine Schwester in Faring zu suchen haben sollte, wieso du mich gefunden hast. Nein ... in Montera wusste niemand, wohin ich fortrannte. Es kann sich nur um Kabale handeln. Oh mach, dass du fortkommst! Ich habe noch anderes zu tun, als diese Kabale aufzulösen, mich mit Monteraner Intrigen herumzuschlagen!"
    Sie schaute ihn an, kalt, kritisch, mit verschränkten Armen stand sie vor ihm. Ihre Nerven lagen blank, da war das Rokehlchen, das sie ärgerte, das Rätsel, dessen Lösung sie nicht näherzukommen schien und nun er! Er, mit einer Botschaft, die besagte, dass sie unverzüglich nach Faring reisen sollte, um ihre Schwester aus der Patsche zu holen. Sie, die sie doch nicht kämpfen kann. Ihr Blick wurde kälter. Sollte er recht haben, wusste er, in welche Schwierigkeiten er sie da eigentlich gerade brachte?

  3. Beiträge anzeigen #163
    Krieger Avatar von Zorpad
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    Zorpad ist offline
    Oh Gott an welche Furie bin ich denn da geraten ? Warum ist sie so störrisch ? Es geht doch um ihre Schwester, so sollte sich doch einmal drüber Gedanken machen. Nun ja, wie dem auch sei... ich muss sie überzeugen. dachte Zorp.
    Wieder einmal fuhr er sich durch die Haare und seufzte. Dann schüttelte er betont langsam den Kopf.
    >>Ihr versteht nicht. Ihr sollt nichts hineininterpretieren. Ihr solltet wenigstens das gesagte ernstnehmen, immerhin geht es um eure Schwester, lohnt es sich da nicht, zu versuchen das gesagte zu überprüfen ? Ich denke das sollte es euch wert sein.<< versuchte der Bruder Cécilia zu beschwichtigen.
    >>Und übrings, auch falls ihr mir es nicht glauben solltet, mit ich bin noch nie in Montera gewesen. Und ich kenne auch keine Kebala.<< fügte Zorpad noch hinten dran. Die trotzige, ungläubige Haltung von Cécilia ärgerte Zorpad und er hoffte, dass das Gespräch nicht noch in einen Streit ausarten würde.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Kälte wandelte sich, wie eine Flamme, heiß, züngelte die Wut, die sie durchfuhr. Sie war drauf und dran, diesem Kerl an die Kehle zu gehen, und alles, was sie zurückhielt, war die Robe, die er trug und die ihn als Bruder der Bruderschaft auswies, na ja, und vielleicht noch die Tatsache, dass dies Beria und nicht Silden war.
    "Du kennst also keine Kebala, sagst du? Seltsam ..." Ihrer Stimme klang Hohn mit. "Seltsam, denn hast du nicht behauptet, meine Schwester, mit Namen Keala, wäre Sklavin in Faring und habe dich hergeschickt? Du widersprichst dir ..." Lauernd, sich auf jede Lücke stürzend. "Ja, es geht um meine Schwester. Sie ist es wert. Als Mitglied der Bruderschaft des Waldes, der nun auch du angehörst, kenne ich kaum Schlimmeres, als Sklavin der Orks zu sein. Und gerade deshalb muss ich alle Details wissen, die du nun jedoch plötzlich leugnest." Um ihn herumschleichend, gefährliche Kreise ziehend. "Du unterstellst mir, nicht überprüfen zu wollen, ob alles der Wahrheit entspricht? Dann nenn sie mir ... nenn mir die Wahrheit, und ich werde sie nur zu bereitwillig überprüfen, meiner Schwester willen. Aber ich glaube dir nicht." Ihre Konzentration kannte nur ein Ziel, keine Umwelt mehr. "Du widersprichst dir, du behauptest, in Faring, in höchster Gefahr also gewesen zu sein. Du bist unversehrt. Und was in Beliars Namen ist ein Adlatus? Nein, nein, nein, du musst mir schon einen Hinweis geben, warum ich dir mein Vertrauen schenken sollte. Möglicherweise war es auch nicht meine Schwester, mit der du sprachst? Es ist zu unsicher. Nein. Zieh Leine, oder gib mir Beweise."
    Erst nachdem sie sich in diese Rage geredet hatte, bemerkte sie den Vogel wieder. Ob sie sich abregen sollte? Es wäre wohl besser, sonst endete es noch wie der Streit mit Ornlu oder schlimmer.

  5. Beiträge anzeigen #165
    Krieger Avatar von Zorpad
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    Zorpad ist offline
    Diese Frau machte ihn wahnsinnig. Versuchte sie jetzt etwa zwanghaft die Augen vor der Wahrheit zu verschließen ? Werde ich weiter diesem Gesprächsmuster folgen, wird es zu keinem vernünftigen Schluss kommen. Nein, jetzt werde ich mal versuchen aus der Reihe zu tanzen. dachte Zor.
    Ihm war durchaus bewusst, dass er sich wohlmöglich gleich auf sehr dünnem Eis bewegen würde... falls dies passieren sollte, würde er sehen ob es hält oder es einbricht und ihn verschlingt.
    >>Ihr dreht mir die Worte im Mund herum. Es liegt doch auf der Hand das ihr versucht euch vor der Wahrheit zu verstecken. Wenn ihr Beweise wollt, werde ich euch enttäuschen müssen, ich habe nichts aus meiner Erinnerung. Ich kann euch höchstens noch die Frau beschreiben, die mir das gesagt hat. Sie hatte schwarzes Haar und blaue Augen. Außerdem bin ich mir sicher, dass sie nur noch 4 Finger an einer Hand hatte, wobei die Wunde noch nicht allzu Alt ausgeschauen hat. Mehr auffälligkeiten gab es nicht, sie trug die gleichen Klamottenfetzen wie jeder Sklave auf den Höfen.<< antwortete Zorpad.
    Und nun wird vorgestoßen. dachte Zorpad. Er runzelte trotzig die Stirn und fuhr fort.
    >>Wenn ihr mir nach meinen Erzählungen nicht glaubt, habe ich kein Problem damit. Es ist eure Schwester, nicht meine. Ich weiß nur, falls ihr nun tatenlos in den Wäldern verschwinden werdet und nur eurem Vogel gestattet euch zu folgen, dass ich versuchen werde mich noch einmal dorthin zu begeben. Und ich weiß nicht wie Keala, euer Gegenstück, darauf reagieren würde, wenn ich ihr erzähle das ihre Schwester ihr die Hilfe verweigert. Verursacht durch ihre Feigheit, der Wahrheit ins Augen zu sehen.<<
    Inzwischen sah sich Zorpad im Gedanken einbrechen und ertrinken...

  6. Beiträge anzeigen #166
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus war noch immer wie betäubt! Nur langsam drang die Erkenntnis zu ihm durch, dass er tatsächlich einen Menschen getötet hatte. Und das nur, weil Orthego es ihm gesagt hatte und damit er seine Bogenlehre fortsetzen konnte. Eine egoistische Entscheidung! Schließlich hätte er sich genauso gut einen neuen Lehrer suchen können und dann hätte niemand sterben müssen.
    Bevor er den Pfeil abgeschossen hatte, hatte er all seine Gefühle ausgeblendet, hatte emotionslos zugehört, wie Orthego meinte, dass er zufrieden war und war dann gegangen. Jetzt brachen seine Gefühle wieder zu ihm durch. Wie eine kalte Welle drangen sie durch seinen Körper und durchfluteten ihn. Die Gefühle waren keinesfalls positiv! Als er sich früher vorgestellt hatte die Prüfung zu bestehen, hatte er an Stolz, an Freude und an Selbstvertrauen gedacht, aber jetzt hatte er Schuldgefühle, Wut, Hass und sogar etwas Trauer. Wut und Hass sowohl auf Orthego, als auch auf sich selbst, dass er den Befehlen gehorcht hatte. Zitternd lehnte er sich an einen Baum und sank dann zu Boden.
    Was hab ich nur getan? fragte er sich immer und immer wieder. Und warum hatte Orthego das tun wollen? Hatten diese Wilderer ihm oder einer Person die er kannte etwas getan? Das würde seine Reaktion rechtfertigen, aber nicht warum er Bartimäus da mit hineinzog. Oder war Orthego einfach nur ein kaltherziger Mörder? Im Moment kam ihm das viel wahrscheinlicher vor. Und er hatte einfach mitgemacht. Er hätte weglaufen, sich dem Befehl widersetzen können, aber er hatte es nicht getan!
    Nero der mitbekam, wie schlecht es seinem Herrchen ging, versuchte sich tröstend an ihn zu schmiegen und versuchte ihn mit seinen unschuldigen Wolfsblicken zu beruhigen, aber Bartimäus hatte keinen Blick für ihn. Er nahm ihn nicht einmal wirklich wahr, starrte ins Leere und saß mit all seinen Schuldgefühlen beladen an dem Baum und warte ohne zu wissen worauf.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    "Möglicherweise ... möglicherweise will ich mich wirklich vor der Wahrheit verstecken, Zorpad", hatte die Novizin gesagt. "Aber versetz dich einmal in meine Lage: Stell dir vor, du wärst aus Montera geflohen, weil dein Vater dich verheiraten wollte. Stell dir vor, du wärst in Silden und nun in Beria, Beria, das einst von Orks überfallen wurde, beim Waldvolk, das Groll gegen Orks hegt. Und eines schönen Tages kommt ein jemand daher, der dir erzählt, deine Schwester, deine liebste Verwandte, sei Gefangene der Orks, aber der Bote verhaspelt und widerspricht sich, und du bekommst keine genauen Informationen, dass du sogar befürchten musst, es ist nur Intrige, nur Finte. Nun stell dir vor, du würdest nur zu gern überprüfen wollen, ob deine Schwester Sklavin der Orks und gar verstümmelt ist, aber du kannst nicht kämpfen. Du besitzt möglicherweise eine Waffe, kannst aber nicht mit ihr umgehen. Nun weißt du, wie es mir geht ... du schilderst eine ernste Sache, so ernst, dass ich sehr sicher sein muss, bevor ich irgendwie handeln kann. Überleg dir, was du sagst."
    Damit hatte sie sich von Zorpad abgewandt. Es hatte noch ein Rätsel zu lösen gegeben.

    Und mit diesem Rätsel beschäftigte sie sich noch jetzt. Sein Wortlaut schallte noch immer in ihrem Kopf wider:
    Ein Ast bricht nur unter großer Last. Ein Mann ist schwer zu finden. - Das Haus steht im Haus. Ein grauer Specht lässt das Holz grässliche Lieder singen. Obacht! Der große Schatten holte die Nachbarn! - Wer trägt die Schuld? DU!
    Teile hatte sie entwirrt, wusste jedoch noch nicht, was sie tun sollte. Meisterin Noreia hatte gesagt, sie musste herausfinden, welche Faktoren das Rotkehlchen beeinflussten. Faktoren ... das konnten viele sein. War das Rätsel das Verbergen der Faktoren? Das Hämmern, das Baumhaus, die Suche nach dem Männchen, waren das alle Faktoren, um deren Auflösung sie sich kümmern musste? Womit sollte sie anfangen! Es war so viel! Wer war Schuld an allem, was eine Frage des Rätsels. DU! war die Antwort. Vielleicht ... nein, das konnte Meisterin Noreia doch nicht gemacht haben! Oder doch, um sie zu testen? Glaubte das Rotkehlchen, Cécilia sei für Hämmern und Baumhaus, für das verschollene Männchen verantwortlich?! Wie konnte sie das Vögelchen dann davon überzeugen, dass sie das nicht war?! Es hatte sicherlich mit magischer Beeinflussung zu tun, das hatte Meisterin Noreia sie bisher gelehrt. Wie konnte sie dem Rotkehlchen auf natürliche Weise vermitteln, dass sie nicht hämmerte, ihr Haus nicht auf dem Baum des Vögelchens baute, das Männchen nicht entführt hatte und auch die Nachbarn nicht getötet hatte? Bei der Suche nach dem Männchen hatte sie einen Einfall, aber der klang auch so wieder nicht gut durchführbar ... Sie konnte den wahren Schuldigen finden, das Männchen befreien und der Dame Unschuld übermitteln. Aber wie suchte man ein vermisstes Rotkehlchen? Sie konnte sich im Lager umhören ... auch wenn sie sich einigem Spott aussetzen würden. Und wenn schon. Sie ging zum Lager, als sie Bartimäus bemerkte, wie er trübsinnig an einem Baum lehnte.
    "Bewahre", sagte sie kurzerhand und wandte sich ihm zu. "Ich weiß, es klingt seltsam ... aber du kennst doch Nagor, den Koch, und ... ich wollte dich fragen, ob du ein paar Gerüchte aufschnappen konntest ... Ja, gut, es klingt verrückt, aber ich suche ein Rotkehlchen, ungefähr eines wie das, das gerade - Autsch! - an meinen Haaren zieht. Also, ich suche ein zweites Rotkehlchen, das anscheinend gefangen wurde. Weißt du etwas darüber?"

  8. Beiträge anzeigen #168
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Da saß er Mitten im Wald, irgendwo im nirgendwo und wollte einfach nur alleine sein und ausgerechnet dann lief ihm Cécilia über den Weg und stellte zur Abwechslung ihm eine Frage.
    Versunken in seinen Schuldgefühlen nahm er sie zuerst gar nicht wahr, drehte erst nach einiger Zeit den Kopf zu ihr und erst dann sickerten ihre Worte langsam zu seinem Bewusstsein durch. Doch als sie dann -nach einer ganzen Weile- dort waren, trafen sie Bartimäus wie ein Blitz. Ein Rotkehlchen? Natürlich hatte er ein solches! Es musste noch in seiner Höhle sein, wo er es hingetan hatte. Anschließend war er ins Lager gegangen um dem armen Ding was zu Essen zu holen und dann war Orthego dazwischen geraten und an das Rotkehlchen hatte er dann gar nicht mehr gedacht.
    Was hatte er nur angestellt? Anscheinend hatte es etwas mit Cécilia zu tun und die Verfolgt würde sicher nicht darüber erfreut sein. Eigentlich auch egal. Der Tag war so und so schon schlimm genug!
    "Ich habe tatsächlich eins. In meiner Höhle. Komm!" Da fiel ihm ein, sie wollte ja nicht in seine Höhle. Er zögerte kurz, dann besserte er sich aus. "Ich bring es her."
    Vermutlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass er tatsächlich etwas damit zu tun haben konnte und vielleicht war sie jetzt verblüfft, dass es doch so war, aber er wollte jetzt gerade nicht reden. Er würde ihr das Tier geben und hoffen, dass sie ihn dann wieder in Ruhe ließ.
    Oder würde es ihm gut tun etwas Gesellschaft zu haben? Vielleicht, aber nicht wenn diese wütend auf ihn war. Also holte er das Rotkehlchen, das wegen seiner Verletzung sowieso nicht wegfliegen konnte und kehrte dann zu Cécilia zurück.

  9. Beiträge anzeigen #169
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Das Rotkehlchen schien verletzt zu sein, aber am Leben und nicht unbedingt tödlich. Gut, aber was musste sie jetzt tun? Was sollte sie dem Rotkehlchen übermitteln? So wirklich wollte sie nicht Bartimäus die Schuld geben ... Hatte er es gefangen, oder nur aufgepäppelt? Genau konnte sie das nicht sagen, und ihre eigene Hoffnung schien sie blind zu machen. Vorsichtig nahm sie das Rotkehlchen entgegen, dann streckte sie ihre Magie nach dem anderen Vögelein aus. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf die Gefühle, die sie einem Gegenüber entgegenbringen wollte. Von gleich zu gleich ... Freundlichkeit, Ehrlichkeit, aber es war schwierig. Das Rotkehlchen war überzeugt, Cé wäre Schuld. Keine Scheinheiligkeit ... die Novizin gab sich Mühe, vergaß kurzzeitig Bartimäus, Keala und Zorpad, das Rotkehlchen sollte ehrliche Freundlichkeit spüren, die Herzenswärme, die man erfuhr, wenn man ein Rotkehlchen singen hörte ...
    Nach einer halben Ewigkeit ließ das Rotkehlchen "mit sich reden". Die Novizin streckte die andere Hand aus, den Zeigefinger, und überzeugte das Rotkehlchen, sich dort niederzulassen, wo es das Männchen erkennen könnte. Tatsächlich flog es dorthin, und die Novizin öffnete die Augen wieder.
    "Bartimäus, du bist doch so bestrebt, viel herauszufinden ... ich lerne bei den Druiden, werde gelehrt, das Gleichgewicht der Natur zu achten. Es geht um Geben und Nehmen, um eine Waage, die im Gleich gehalten werden muss. Man kann nicht einfach der Natur etwas nehmen, ohne ihr etwas zu geben, selbst wenn es um ein Vögelchen wie etwa das Rotkehlchen hier geht."
    Das Weibchen war nun auf Cés andere Handfläche gesprungen und schien sich an das Männchen zu schmiegen.
    "Viele unterschätzen die Wirkung einer solchen Tat, ein Vögelchen zu töten oder zu verschleppen, ja, rücksichtslose Wilderer und Jäger verstehen es nicht. Menschen sind auch Wesen der Natur. Dass du das Rotkehlchen genommen hast, ist ähnlich, als wenn ein Bär dich entführt und in seine Höhle gebracht hätte. Aber dazu müsstest du dem Bären schon einen Grund geben, und sei es der Hunger. Menschen neigen dazu, Dinge grundlos zu tun. Ein Mensch kann auch überleben, ohne ein Vögelchen zu entführen."
    Cé schaute auf die beiden Turtelrotkehlchen und kam zu dem Schluss, dass es schließlich auch nicht soo schlimm sein konnte, ein Nest im Haar zu tragen. Das Weibchen war eben fließig gewesen. Leise seufzte sie.
    "Vielleicht komme ich auch einfach vom Thema ab", murmelte sie. "Vielleicht verstand ich es falsch und du wolltest es nur pflegen. Aber denk einmal an die Jahreszeit, Bartimäus, Kälte, die kommt. Vögel, die sich zu Pärchen zusammenfinden, um den Winter aneinandergekuschelt verbringen zu können. Dieses Weibchen war völlig außer sich, dass das Männchen verschwunden ist. Ein Geben und Nehmen, Bartimäus. Hättest du auch das Weibchen geholt und es erleben lassen, wie du das Männchen pflegst, hättest du niemandem geschadet. So aber war das Weibchen völlig unruhig und die Unruhe steckt an, selbst wenn sie von einem kleinen Vogel ausgeht."
    Sie hatte vollkommen ruhig, belehrend gesprochen, wagte tatsächlich nicht, zu schreien oder sonstwas zu machen, was an den beiden Vögelchen in ihrer Hand lag. Was sollte sie dem Vogel nun übermitteln? Bartimäus die Schuld zuweisen? Oder zeigen, dass Bartimäus das Männchen gepflegt hatte?

  10. Beiträge anzeigen #170
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus war zuerst nicht sehr interessiert gewesen, an dem was Cécilia zu sagen hatte, aber dann setzte sich seine Neugier durch und er lauschte aufmerksam. Sie klang belehrend und er wusste nicht, ob sie es ihm vorwarf, dass er das Männchen gefangen hatte oder nicht, aber all zu böse klang sie nicht. Sie sprach über Gleichgewicht und Bartimäus versuchte zu verstehen, was sie meinte, aber ein Teil seiner Aufmerksamkeit galt den beiden Vögeln, die sich scheinbar genauso verhielten wie Cécilia es gerne gehabt hätte. Das ganze erinnerte ihn stark an die Situation mit der Blume, wo er sich bemüht hatte keine Fragen zu stellen, aber jetzt musste er erst einmal zu den Vögeln Stellung nehmen.
    "Ich habe ihn gefunden, wie er verzweifelt versuchte von einem Baum zum nächsten zu fliegen und dabei abgestürzt ist. Ich habe ihn genommen, da ich dachte, dass er ansonst sterben würde. Dann konnte ich ihn aber leider nicht wirklich pflegen, weil ... mir etwas dazwischen kam."
    Wie er feststellen musste klang seine Stimme unsicher und besonders bei den letzten Worten stockte er und begann am ganzen Körper zu zittern.
    "Es tut mir Leid, ich habe nichts Böses damit beabsichtigt!"
    Wenigstens das war hoffentlich etwas, was Cécilia ihm verzeihen konnte, böses getan hatte er ohnehin schon genug. Dabei war ihm nicht entgangen, dass sie auch schlecht von Wilderern gesprochen hat, aber wirklich besser fühlte er sich deswegen nicht.
    Zu den Worten die sie ihn gelehrt hatte, konnte er nichts sagen, er musste erst darüber nachdenken und sie sich erneut in den Kopf rufen, weil wohl doch etwas zerstreut und vor allem am Anfang ihres Vortrags etwas abwesend war.

  11. Beiträge anzeigen #171
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Cé legte den Kopf schief, überlegte.
    "Du meintest es gut", sagte sie leise. "Ja, aber es hatte schlechte Folgen. Ich verstehe ... Es ist naiv. Hmm ... als Novize müsstest du die Naivität ablegen."
    Leicht lächelte sie, dann konzentrierte sie sich wieder, berief sich auf die Verbindung zum Rotkehlchen. Sie übermittelte ein Bild von Bartimäus, gepaart mit dem Gefühl guter Absicht und Ehrlichkeit, dem Gefühl der Überzeugung, danach das Bild des Männchens, Mitleid, Trauer. Leise trillerte das Weibchen und schmiegte sich enger an das Männchen. Die Novizin schaute auf.
    "Du meintest es gut ... aber bei allem, was du tust, Bartimäus, denke immer an die Folgen. Erinnere dich an meinen Streit mit Meister Ornlu. Hätte ich damals an die Folgen meiner Tat gedacht, bevor ich es machte, wäre ich nicht in die Bredouille geraten. Natürlich kann niemand die Konsequenzen vorhersehen. Natürlich muss man immer so viele Möglichkeiten wie möglich einbeziehen. Aber es erspart unangenehme Überraschungen."
    Die Ranke der Magie löste sich vom Weibchen und suchte seinen Weg zum Männchen. Sanftheit, Ehrlichkeit, Mütterlichkeit ... Behutsam tastete sie sich an das verletzte Männchen. Der Schmerz schien die Verbindung schwieriger zu machen. Vorsichtig übermittelte sie ein Bild von Bartimäus und das Männchen zitterte. Angst, verängstigt war es. Cé antwortete mit Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Mitleid. Was mochte dem Männchen so zugesetzt haben?
    "Hast du gesehen, was es verletzt hat? Dann kann ich es besser beruhigen."

  12. Beiträge anzeigen #172
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Sollte er jetzt sagen, dass er gerade dabei war zu trainieren? Nein, das konnte nicht der Grund gewesen sein.
    "Nein, hab ich nicht gesehen. Ich war gerade dabei zu übern, aber mein Pfeil kann nicht der Grund gewesen sein! Dann hab ich das Piepsen des Vogels gehört und hab ihn gefunden und aufgefangen wie sein Versuch zu fliegen fehlgeschlagen ist."
    Langsam besserte sich seine Stimme, aber das belehrende Gerede von Cécilia gab ihm Neues worüber er sich Gedanken machen konnte. Er sollte immer an die Folgen seiner Taten denken. Was hatte der Mord der Wilderer für Folgen? Nein! Er durfte darüber jetzt nicht nachdenken, sondern musste seine Aufmerksamkeit seinem Gegenüber widmen.
    Hatte sie es noch nicht mitbekommen oder ignorierte sie sehr gekonnt wie verwirrt er heute war und wie sehr er neben sich stand heute. Oder wollte sie einfach nicht seine Probleme wissen? Vielleicht war es ihm auch lieber so, er wusste es nicht. Andererseits schien sie ihm vielleicht Rat geben können. Darüber würde er sich später Gedanken machen, wenn die Sache mit den Rotkehlchen fertig war.

  13. Beiträge anzeigen #173
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Der Vogel konnte nicht wirklich fliegen, aber sie hatte bisher nur Menschen behandelt ... Woran mochte es liegen? Vorsichtig übermittelte sie dem Vogel das Gefühl der Hilfsbereitschaft, aber stärker und von sich selbst ausgehend, nicht an das Bild von Bartimäus verknüpft. Kläglich piepste das Rotkehlchen, hob leicht den Flügel. Behutsam berührte sie den Vogel, fuhr leicht über den Flügel.
    "Hm ... ein Schnitt, der schmerzt. Das Fliegen quält ihn, aber es wird heilen ...", murmelte sie.
    Als sie die Hand zurückzog, pickte das Weibchen auf ihren Finger ein.
    "Au!"
    Leicht verwirrt versuchte sie noch einmal, eine Verbindung mit dem Weibchen einzugehen, und diese zweite Verbindung erstaunte sie sehr. Sie sah die Reaktionen des Weibchens, und sie spürte ... sie spürte Angst und Wut. Wie nannte man das bei den Göttern? Sie spürte Selbstbewusstsein .... sie spürte eine Seele. Und wenn Tiere Seelen hatten, dann hatten auch Pflanzen Seelen ... wie beseelt alles war ...
    Eine Bewegung ließ sie aufschrecken. Bartimäus! Sie hatte ihn fast vergessen! Cé übermittelte dem Rotkehlchen ein Bild ihres Hinterkopfs, oder eher ihrer Haare, und setzte das verletzte Rotkehlchen auf ihren Kopf. Sie wusste, das Weibchen würde aufpassen, dass der Verletzte nicht herunterstürzte. Ein Nest hatte es ja bereits gebaut. Nun erst fiel ihr Bartimäus' Gesichtsausdruck auf, und dass er keine Fragen gestellt hatte ... nein, er hatte sich gerechtfertigt.
    "Bartimäus? Es scheint, als sei etwas nicht in Ordnung ... du bist so abwesend und düster gelaunt. Was ist vorgefallen? Weswegen meinst du, dich rechtfertigen zu müssen?"

  14. Beiträge anzeigen #174
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    So, jetzt war sie da. Die Frage, die er erwartet hatte. War es ihm Recht? Er wusste es nicht. Sollte er ihr alles erzählen? Was hätte es für einen Sinn es nicht zu tun? Sie würde es sowieso herausbekommen und vielleicht half es ihm ja sogar. Vielleicht hatte sie auch einen guten Rat.
    "Ich habe gemordet!"
    Er spürte kein Verlangen das Geschehene zu beschönigen und konnte es auch gar nicht. Für ihn war es ein Verbrechen.
    "Orthego hatte mich für die Prüfung aus Beria rausgeführt und mir dann plötzlich befohlen zwei Wilderer zu töten.
    Ich weiß nicht, warum ich ihm einfach so gehorcht habe. Noch einmal werde ich das sicher nicht tun! Er ist nicht der einzige der Bogenschießen kann!
    Aber jetzt sind die Männer tot!"
    Bartimäus war wieder auf den Boden gesunken, den Tränen nahe und genauso verzweifelt wie zuvor. Er hatte ein Menschenleben beendet, weil man ihm gesagt hatte, er solle es tun.
    Da erinnerte er sich an sein Gespräch mit Oparilames. Er hatte gemeint, dass Orthego kein guter Lehrer war oder nicht freundlich oder etwas in diese Richtung. Hatte er schon gesehen was passieren würde? So ein Blödsinn! Woher sollte er das können. Aber er hatte gesagt, weil Bartimäus bei ihm lernte ohne etwas über ihn zu wissen und jetzt hatte er für ihn gemordet und wusste immer noch nichts über ihn. Wie ein willenloser Zombie hatte er sich verhalten. Zumindest schien es ihm so. Doch auch darüber musste er früher oder später hinwegkommen. So wie es zurzeit aussah, eher später.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Mord ... vermutlich hatte sie mit ihrer Belehrung nur alles schlimmer gemacht, im falschen Zeitpunkt einmal öfter zugeschlagen. Unwillkürlich fühlte sie sich in die Zeit der Pest zurückversetzt. Es war grausam gewesen. Tagtäglich waren Menschen der Pest erlegen, und es war lange so gegangen. Bevor sie krank gewesen war, hatte sie nur dasitzen und zusehen können. Als sie krank geworden war, hatte sie dagelegen im Wissen, dass es auch sie hinraffen würde. Jeder Tod im Lazarett hatte einen Punkt in ihr berührt, so lange, bis sie vor Überarbeitung und Nervenverlust abgestumpft war. Und dann war sie krank geworden, die Tode hatten sie wieder berührt, nun jedoch in dem Wissen, dass sie ebenfalls sterben würde, vielleicht all diese Pestopfer nach dem Tode wiederträfe? Schließlich war jener rätselhafter Tag gekommen. Am Morgen, halb im Fieber, hatte sie die Heiler und Barbiere erschöpft reden hören ... "Die hält nicht mehr lange durch", hatte einer gesagt und auf sie gedeutet. "Das Fieber ist zu hoch. Es rafft sie hin." "Wie lange gibst du ihr noch?", hatte eine Frau zu wissen verlangt. "Hm ... einen Tag vielleicht, oder was meint Ihr?", hatte der erste gesagt. Ein dritter hatte geantwortet: "Weniger, Rayon ... vielleicht noch einen halben Tag. Heute Abend spätestens wird ihr Körper zusammenbrechen." Sie hatte alles gehört und war in Schlaf versunken, bis Maknir gekommen war. Er hatte das Gift allen gegeben und alle waren von ewigem Schlaf übermannt worden. Die Luchsin hatte sie gerettet, als sie aufgewacht war, war sie von Flammen und Toten umgeben gewesen.
    "Ich war dem Tod einmal sehr nah ... damals kam er entweder nach einer Reihe schier endloser Qualen oder durch Wasser. Ich hoffe, du hast die Wilderer nicht einfach qualvoll verbluten lassen, Bartimäus ... Es war Mord, ja, aber wenn es schon sein muss, wenn es sich aus irgendwelchen zwingenden Gründen nicht vermeiden lässt, gestalte es nicht unnötig quälend, wenn du den Menschen einen Gefallen erweisen willst. Möglicherweise hätten wir die Pestkranken damals schon früher vergiften sollen, ewig schlafen lassen sollen, aber dämliche Hoffnungen auf ein Heilmittel machten es zunichte."
    Sie schüttelte den Kopf. Tränen ob der Erinnerung rannen ihre Wangen herab.
    "Möglicherweise war es notwendig, was Orthego tat. Du wirst ein Waldläufer des Waldvolkes. Ich habe nie erlebt, dass das Waldvolk offen in Schlachten gekämpft hätte, aber ich weiß, dass die Orks einst in Beria einfielen ... Es klingt grausam, ja. Nichts kann dich darauf vorbereiten, zu töten, und ich hoffe, dass dein Gewissen nicht durch mehrmaliges Töten abstirbt. Aber wenn du das Waldvolk eines Tages, in einem Notfall, verteidigen willst, musst du wissen, was dich erwartet. Und das gehört dazu. Solange dir das Morden nicht Freude bereitete, bin ich guter Dinge, was deine Verfassung anbelangt."
    Vorsichtig stand sie auf, schaute erst zum Lager, dann zum Wald.
    "Bitte, lass mich eine Weile allein sein ... ich erinnere mich an Dinge, an die ich mich nicht erinnern möchte, so qualvoll sind sie ... das Rotkehlchen hat mir Nächte des Schlafs geraubt und tut es noch weiterhin, und zu allem kam noch dazu, dass jüngst ein Mann nach Beria kam und mir erzählte, meine Schwester habe ihn geschickt, mir zu sagen, sie sei Sklavin in Faring. Es ist viel in letzter Zeit ... und ich muss mir über einiges klarwerden. Und nach den letzten Vorfällen scheint es dir ähnlich zu gehen. Bewahret."
    Es war zu einem Ritual geworden, dass sie Bartimäus und Nero gleichermaßen ansprach, bei Gruß und Abschied. Nun ging sie, mäßigen Schrittes, in den Wald hinein, ließ sich irgendwo nieder und versuchte, wieder ihrer Gedanken und Erinnerungen Herrin zu werden.

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    Ritter Avatar von Cathal
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    Cathal ist offline
    Im Schatten verborgen, nur erspäht von manch krabbelndem Geviech, welches so zahlreich den mosigen Boden bevölkert, saß im hohen Gras Cathal.
    Einst Runenhüter und Baalführer der Sumpfbruderschaft hatte er nur schwer den Anschluss gefunden und lebte seit geraumer Zeit eher zurückgezogen zwischen Kraut und Rüben.

    Unter merkwürdig gurgelnden Geräuschen erwachte der Seher aus seiner tiefen Meditation, die aus Erschöpfung in Schlaf geendet hatte.
    Ein Zucken hier, ein paar Muskellockerungsübungen da und der kahlköpfige Guru war wieder bei Sinnen.

    "Warum hast du mich nicht geweckt?!"

    krächzte der verdatterte Seher einen Käfer an, ehe er realisierte wo er war,.. wenn auch nicht ganz wann er war...
    Es dunkelte bereits, obgleich er sich doch noch erinnern mochte am morgen in die Wälder gegangen zu sein.

    Sich am Kopf kratzend griff er in seine Gürteltasche und holte einen Schwarzer Weiser heraus. Seine Augen beäugten den grünlichen Stengel und er rollte ihn sanft zwischen den Fingerkuppen hin und her bis er sich schließlich gemütlich ins Gras fallen ließ...

    Der Stengel war noch aus Xions Bestand. Nur zu gern hatte Cathal vergangener Tage den Krautling aufgesucht um sich seine Lieblingssorte zu bestellen. Nun wurden ihm langsam die Vorräte rar...
    wenn er in Zukunft noch mehr Sumpfkraut haben wollte.. musste er sich wohl eine neue Quelle suchen.

    Gemütlich am frisch entzündeten Kraut ziehend pustete der Seher nun Ringe in die Luft... mochten Sie wohl für ihn ein paar Sterne in dieser klaren Nacht fangen...
    Geändert von Cathal (13.09.2010 um 01:13 Uhr)

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus hatte noch weiter an sein Gespräch mit Cécilia nachgedacht und hatte bemerkt, wie sich seine Verfassung langsam besserte. Sie war nicht geschockt über seine Tat gewesen, sonder meinte, dass sie guter Dinge sei, solange es ihm keine Freude bereitete. Das half ihm tatsächlich.
    Doch gegen ihre anderen Punkte hätte er etwas zu erwidern gehabt. Er war auch für eine Erlösung von Qualen, wie es bei den Pestkranken vollführt wurde, aber diese Wilderer hatten vor seinem Angriff gar keine Schmerzen gehabt, es hatte nichts gegeben von dem er sie erlösen hätte können.
    Auch mit einem Angriff der Orks konnte er es nicht vergleichen, weil er dann zumindest ein persönliches Motiv gehabt hätte, aber im Fall der Wilderer hatte er nur Orthegos Wort. Vielleicht waren sie auch keine Wilderer. Bartimäus stellte es nicht in Frage, dass Orthegos Worte stimmten und auch das Lager hatte er zu Wilderern passend in Erinnerung, aber diese waren schwach und von seiner Tat überschattet.
    Doch all das war jetzt eigentlich nicht mehr so wichtig, er fühlte sich besser und nur das zählte.
    Gerne hätte er noch einmal mit Cécilia gesprochen, um sich zu bedanken und auch um eventuel über sie zu reden und das was ihr passiert war. Er hatte ja bei ihrem letzten Gespräch keine Nerven gehabt ihr zuzuhören und das tat ihm im nachhinein Leid. Der Wächter suchte im Lager und im umliegenden Wald, konnte seine Freundin aber nirgendwo finden. Vielleicht hatte sie sich schon schlafen gelegt, schließlich war es schon ziemlich spät.
    Einen Moment überlegte er selbiges zu tun, aber eigentlich war er überhaupt nicht müde und so beschloss er Bogenschießen zu üben. Es war zwar Mitten in der Nacht und dementsprechend dunkel, aber er verspürte plötzliche das dringende Verlangen einen Pfeil abzuschießen, der auf keinen Mensch gerichtet war. Trotz der Dunkelheit suchte er sich ein kleineres und etwas weiter entferntes Ziel, weil er gemerkt hatte, dass er im Laufe der Zeit besser geworden war und er es sinnlos fand immerzu auf das gleiche Ziel zu schießen.

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    Jarvo ist offline
    „Ganz ruhig bleiben. Jetzt nicht bewegen.“ Mit einer Pinzette fuhr Mertens in die Wunde und pulte in dem Fleisch herum. Jarvo schaute weg, presste die Augen zusammen und die Zähne aufeinander, doch gab keinen Ton von sich.
    „Ist gleich soweit.“ Im Schein der Kerzen besah der Waldläufer sein Werk und nickte zufrieden. Aus einer kleinen Ampulle gab er einen Stoß Alkohol über die Wunde, woraufhin der Hauptmann ein lautes, zischendes Geräusch von sich gab.
    „Ne Warnung wäre nett gewesen“, beschwerte er sich.
    „Wenn du mich nicht zu später Stunde aus dem Bett geholt hättest und mir deinen blutenden Arm vor die Nase gehalten hättest, wäre das auch nett gewesen.“
    „Selbst die besten Männer straucheln in der Dunkelheit.“
    Jarvo zog die linke Augenbraue hoch, als er Mertens zu Nadel und Faden greifen sah. Wieder eine weitere Narbe. Leider keine, die an heroische Taten in Schlachten, sondern ein stumpfes Ausrutschen in der Dunkelheit des Waldes erinnerte. Doch er war nicht ohne Grund diesen Weg gegangen. Eine Stimme in seinem Kopf, die für lange Zeit geschwiegen hatte, hatte sich an diesem Tag zu Wort gemeldet und ihn zu einem nächtlichen Spaziergang gedrängt, der in der Wildnis endete, nur um am Ende zu schweigen. Den Rückweg antretend, hatte Jarvo über versteckte Bedeutungen sinniert und nach Zeichen Ausschau gehalten. Ein Sturz war das Ergebnis… und ein Kommentar.
    Schwach, wieder einmal
    Er fühlte sich betrogen, verraten und hintergangen. Der Naturgeist hatte ihm einst Stärke versprochen. Doch was davon übrig blieb war eine unkontrollierbare Raserei in der Schlacht und ansonsten nichts. Wurde ihm nicht gesagt, er wurde auserwählt? Im Moment hatte Jarvo eher das Gefühl, dass er von diesem Wesen wegkommen müsste, anstatt sich ihm anzunähern. Es war brutal und machte unterschwellig deutlich, dass der Barde nichts als ein Sklave war. Wieder einmal nichts als ein einfacher Bauer, der eine starke Waffe in die Hand gedrückt bekommt.
    „Fertig. Lass den Verband bis morgen Mittag drauf, dann lege ich dir einen Neuen an.“
    „Danke dir.“
    „Jaja, gute Nacht dann.“

  19. Beiträge anzeigen #179
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    "Haust ja ganz schön kräftig zu, Großer..." murmelte Ryu und rieb sich die Stirn, auf der eine dicke, in halb-stündlichem Tag die Farbe wechselnde Beule saß. Nachdem dieser Hüne mit den letzten Hähnchenkeulen geflüchtet war, hatte es sich der Templer natürlich nicht nehmen lassen selbst nach der Hatz noch ein paar Kopfnüsse und Schläge zu verteilen. Leider ohne auf die Gegenwehr des Hühnerdiebes zu achten. Die Prügelei endete in einem lauten Lachanfall beider Seiten und nachdem Thyrvas dann auch noch nachgekommen war, ging es gleich weiter. Nun mittlerweile jedoch saßen die drei Raufbolde zu dritt um eines der Lagerfeuer in Beria, welches Wärme und Licht spendete. Sehr angenehm, wenn man noch verschwitzt war. Sich die Hände reibend und vor die Flammen haltend blickte der Templer zu dem Hühnerkeulen-Dieb, welcher auf der anderen Seite des Feuers saß. Auch Thyrvas schien den Hünen nachdenklich zu mustern. Ob er ihn wohl kannte? Eine Frage, die sich von selbst beantwortete, als der blonde Waldläufer in Ausbildung Ryu von der Seite mit dem Ellbogen anstupste. "He, Ryu... Das is' einer der Kerle, die den Viehtransport "geschützt" haben... Weißt scho'... Diese Ärsche von Orksöldnern..." Ryu hob eine Augenbraue und musterte den Fremden, der ihm so langsam auch bekannt vorkam. -Ja richtig... Dieser Mann wollte damals seine Leute im Stich lassen und türmen... Hrrm...- Gedanken, die der Templer für sich behielt. Vielmehr versuchte er sich auf die Wärme des Feuers zu konzentrieren. Doch das klappte nicht so ganz, nachdem Thyrvas aufgestanden war und sich vor den Hünen gestellt hatte.

    "Sag' ma... Du bist doch einer von den Ärschen, die dabei waren, als wir unsere Viecher nach Faring bringen sollten, oder? Der Kerl, der mir die Brotrationen weggefressen hat."


    Ryu ahnte, dass ein Einschreiten seinerseits wohl gleich von Nöten war...
    Geändert von Ryu Hayabusa (14.09.2010 um 20:50 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #180
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Nach seinem nächtlichen Anfall Bogenschießen zu wollen, war er tagsüber dann todmüde gewesen und hatte sich bei Anbruch der Dämmerung in seine Höhle zurückgezogen, wo er den halben Tag verschlafen hatte.
    Als er dann aufstand fühlte er sich wie neu geboren, verließ seine Höhle und streckte sich erst einmal, als er in die frische Luft trat. Er war ausgeschlafen, gut gelaunt und von seinen Schuldgefühlen war nichts mehr zu bemerken und so ging er zu Nagor um sich von ihm etwas kochen zu lassen. Einen Freund und Mitbewohner zu haben, der Koch ist, war durchaus praktisch, vor allem wenn er so vorzüglich kochte und sich aus den wenigen Mittel immer wieder neue, einfallsreiche Kreationen ausdachte.
    Mit gefüllten Magen machte er sich dann wieder auf den Weg. Er am Waldrand entlang ohne wirklich zu wissen, was er tun wollte. Natürlich könnte er weiter trainieren, aber nach einer ganzen Nacht, in der er nichts anderes getan hatte, war im jetzt nicht danach. Stattdessen schlenderte er einfach ziellos weiter, vielleicht würde sich ja etwas ergeben.

    Und tatsächlich bemerkte er plötzlich in einiger Entfernung Cécilia und sobald er sie erblickte, kamen hunderte Gedanken in seinen Kopf. Die letzten beiden Male hatte er sich zurückgehalten, beziehungsweise war er nicht in der Stimmung viel nachzufragen, aber die Erinnerungen waren ihm geblieben. Zuerst das seltsame Verhalten bei der Blume und dann die Rotkehlchen, vor allem letztere hatten sich sehr eigenartig verhalten und jetzt wo er seiner Freundin näher kam, merkte er, dass sie die Vögel immer noch am Hals hatte. Oder eigentlich viel mehr in den Haaren, denn dort hatten sich die Tiere offenbar ein Nest gebaut.
    "Bewahre!" begrüßte er sie. "Ich wollte dir danken für unser Gespräch letztens, es hat mir wirklich geholfen. Aber ich hatte damals nicht wirklich Gedanken für die Rotkehlchen übrig. Könntest du mir das noch mal erklären? Wie kommt es, dass sie dich verfolgen? Und was hast du mit dem Männchen gemacht, dass es dir sofort vertraut hat?"
    'Sofort vertraut' besser wusste er es nicht zu beschreiben. Auf jeden Fall hatten sich die beiden sehr merkwürdig benommen, aber er hoffte, dass Cécilia nicht wieder mit irgendwelchen Ausreden ablenken würde.

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