Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 14 von 22 « Erste ... 3710111213141516171821 ... Letzte »
Ergebnis 261 bis 280 von 434
  1. Beiträge anzeigen #261
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Herzhofen
    Beiträge
    5.825
     
    Xrystal ist offline
    Xrystal schreckte auf.
    Sie war recht lustlos durch die Straßen Bakareshs geschlendert, jener Stadt, von der sie sich noch vor Wochen so viel erhofft hatte. Auf ihren Weg hatte sie kaum noch Acht genommen und erst ein leises Surren konnte sie aus ihren träumerischen Gedanken reißen.
    Als der Pfeil schließlich den Stamm einer Palme traf, splitterten kleine Rindenstücke ab, ehe sie zu Boden fielen. Xrystal betrachtete eine Weile lang den Pfeil, der, beinahe parallel zum Boden liegend, tief im Baumstamm verankert war.
    Dann schwenkte ihr Blick zum Schützen, ein großer, junger Kerl mit tiefschwarzen Haaren und einer schlanken, athletischen Körperfigur. Xrystal war sich nicht sicher, ob er die Adlige bemerkt hatte, besah er sich doch angestrengten Blickes des Pfeils, einen Bogen offenbar fest umklammert.
    Also wich Xrystal vorsichtig zurück und suchte Schutz in der Nähe einer weiteren Palme. Sie erinnerte sich an ihre eigenen kläglichen Versuche, mit Pfeil und Bogen umzugehen und beschloss daraufhin, den Typen eine Weile lang zu beobachten. Vielleicht würde sie ja etwas dabei lernen können.

  2. Beiträge anzeigen #262
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Sein erster Pfeil war ziemlich hart eingeschlagen, doch auch das hatte ihm nicht die Wut genommen, den Hass auf sich selbst und die Assassinen. Der nächste Pfeil lag schon in der Hand und wurde auf die Sehne aufgelegt, bereit zum anziehen und zum abschießen. Diesmal traute sich der Novize allerdings nicht, die Sehne so weit anzuziehen wie das vorherige Mal. Eine Ersatzsehne habe ich nicht und ohne Bewaffnung hier rum zu laufen kann ich mir einfach nicht leisten ging es ihm durch den Kopf und zog nun behutsamer an der Tiersehne. Trotzdem ächzte das Holz unter der Belastung und die Sehne selbst bildete ein Dreieck, geteilt durch das spitze, tödliche Geschoss. Der Schütze nahm die Hand weg und wieder ging der Pfeil auf Suche, streifte dabei mit den Federn seinen Handschuh und kam mit einem klopfenden Geräusch auf.

    "Ach das bringt doch alles nichts..." fluchte er und machte sich auf den Weg, seine Pfeile zu holen. Das zweite Geschoss lies sich relativ unbeschadet aus der Palme holen, der erste allerdings steckte ziemlich tief. Jaryvil hatte größte Mühen, den Pfeil dort rauszuholen und als er dann dachte, er hatte es geschafft, musste er feststellen, dass er ihn abgerissen hatte. Ein weiterer Fluch verließ seine Lippen und er wollte in eine andere Richtung gehen, doch eine kurze Bewegung in den Augenwinkeln lies ihn innehalten. "Hallo? Ich hab' dich gesehen." meinte er und entgegen seiner Vermutung tat sich sogar etwas und eine junge Frau trat aus ihrem Versteck. Nein, das war keine Bettlerin die ihn nach ein paar Münzen fragte. Diese Frau hatte schöne blonde Haare und diese schienen auch gepflegt, genauso wie ihr Gesicht und ihr schlanker Körper. "Warum beobachtet ihr mich?" fragte er offen heraus.

  3. Beiträge anzeigen #263
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Herzhofen
    Beiträge
    5.825
     
    Xrystal ist offline
    "Warum sollte ich es nicht tun?", erwiderte die Lady. Sicherlich keine allzu gute Antwort, aber wenigstens konnte sie ihren Gegenüber damit erfahrungsgemäß für einen kleinen Moment lang irritieren und sich selbst die Zeit verschaffen, sich eine Antwort zurecht zu legen.
    Sollte sie dem Schützen die Wahrheit sagen? Er wirkte recht zornig, klang in seiner Stimme doch eine wütende Aggressivität mit, die Xrystal niemals zu bändigen vermögen würde. War es also unklug, ihn zu dieser Zeit anzulügen?
    War es überhaupt klug, ihn zu belügen?
    "Um ehrlich zu sein", Xrystal setzte ihr schönstes Lächeln auf und trat einige Schritte auf den Schützen zu. Er sah noch um etwas jünger aus, als sie aus der Entfernung heraus gedacht hatte. "ich bin selbst in Besitz eines solchen ... Gerätes, bin allerdings nicht ganz so geübt im Umgang damit, wie Ihr es offensichtlich seid. Ich dachte mir, ich könnte etwas lernen, wenn ich Euch einige Momente lang beobachte, wollte Euch allerdings nur ungern stören."

  4. Beiträge anzeigen #264
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Zuerst war er nicht sehr erfreut gewesen, dass ihn jemand beobachtet hatte und auch über die erste Antwort der Frau war er nicht ganz glücklich, doch aufgrund der nächsten Worte musste er lächeln. "So ein Gerät?" er grinste nochmal als er die Worte wiederholte. "Einen Bogen? Naja, ich denke nicht dass ich schlecht bin, aber vom zusehen wird man nicht viel lernen denke ich." erklärte er der jungen Dame in ruhigerem Tonfall, immer darauf bedacht, zu lächeln. "Naja, gestört habt ihr mich nicht, ich war nur von der Idee nicht so angetan, beobachtet zu werden." Gerade wollte sich der junge Mann schon abwenden, doch da fiel ihm eigentlich ein, was die Wort der Frau wirklich bedeuteten. Sie wollte wohl lernen mit dem Bogen umzugehen. Jetzt erst realisierte er es und sah eine Chance, nicht wieder die Fehler zu begehen die ihm mit Jakob passiert waren. Jetzt konnte er zeigen, dass er in der Lage war, jemandem beizubringen wie man mit diesem Gerät umgeht.

    Einen Moment zögerte er. "Also wenn ihr schon andere Leute beobachtet um vielleicht etwas nützliches zu sehen... dann scheint ihr ja wirklich gerne zu lernen wie das funktioniert. Habt ihr Assassinen hier in Bakaresh denn keinen der euch das beibringen könnte?" fragte er offen heraus und wollte herausfinden ob es sich bei der jungen Dame um eine dieser Betrüger, Räuber und Kopfgeldjäger handelte. Sollte sie eine sein, muss ich schnell hier verschwinden ging es ihm durch den Kopf.

  5. Beiträge anzeigen #265
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Herzhofen
    Beiträge
    5.825
     
    Xrystal ist offline
    "Wir Assassinen?", Xrystal war ob seiner Worte verblüfft. Sah sie wahrlich aus, wie eine dieser Meuchelmörder, die allernorts Angst und Schrecken verbreiteten?
    Tatsächlich galt Bakaresh als eine Art Hochburg der Assassinen und im Grunde konnte Xrystal ihrem Gegenüber seinen Verdacht kaum verübeln, wenngleich er sie belustigte. Schließlich war er es, der mit einem Bogen in der Hand vor ihr stand, während sie selbst, ungeübt in vielerlei Waffentechniken, wohl keine allzu gute Mörderin abgeben würde.
    Die Blonde versuchte weiterhin überrascht zu wirken, um ihren Gedankengang zu verschleiern, ehe sie leicht schmunzelnd den Kopf schüttelte.
    "Ich gehöre nicht zu den Assassinen. Und, um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht, ob mir Eure Worte schmeicheln sollten, glaube ich doch nicht, dass Ihr zu jenen Gestalten gehört.
    Ich bin übrigens Xrystal. Und Euch nennt man wie?"

  6. Beiträge anzeigen #266
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Die junge Dame schien ziemlich überrascht über seine Art und das gab Jary wenigstens die Hoffnung, nicht vor einer Assassine zu stehen. "Nein, da habt ihr recht, ich gehöre nicht zu diesen" er überlegte ernsthaft, ob er Halsabschneider sagen sollte, lies es dann aber bleiben "..Assassinen." Er hoffte, die Abscheu in diesen Worten war nicht allzu leicht zu erkennen.

    "Ich heiße Jaryvil." bemerkte er nur kurz. "Freut mich euch kennen zu lernen." Er deutete eine leichte Verbeugung an. Nicht weil er nett zu der Frau sein wollte sondern weil er allgemein diese Art von Begrüßung vorzog oder sie einfach als Novize gelernt hatte und es einen gewissen Respekt vor der anderen Person zeigte. "Ich könnte euch vielleicht die ein oder andere Hilfe sein wenn ihr den Umgang mit diesem Gerät lernen wollt." wieder grinste er und war sich nicht ganz so sicher, ob die junge Frau annehmen würde. Eigentlich war er sich nicht mal selbst sicher ob er jemandem beibringen wollte, mit dem Bogen umzugehen nachdem er bei Jakob so versagt hatte.

  7. Beiträge anzeigen #267
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Herzhofen
    Beiträge
    5.825
     
    Xrystal ist offline
    Xrystal nickte, vielleicht etwas voreilig, hatte sie doch keinerlei Zeit gehabt, über das Angebot ihres Gegenübers - Jaryvil - nachzudenken. Und doch war es ihr Wunsch, den Umgang mit einem Bogen zu erlernen, besonders, da sie auf ihrer Rückreise in Richtung Myrtana möglicherweise gänzlich auf sich allein gestellt werden würde - sollte sie ihren Bruder denn nicht finden und überzeugen können, den Heimweg anzutreten.
    Die Lady schüttelte den Gedanken ab, sie wollte sich nicht öfter an die Sorgen, die sie hegte, erinnern müssen, als nötig. Schon gar nicht dann, wenn sie einem Unbekannten gegenüber stand.
    "Sehr gerne", unterstrich Xrystal ihr zustimmendes Nicken schließlich, um deutlich zu machen, dass sie tatsächlich Interesse an einer solchen Lehre hatte. "Heute allerdings nicht mehr. Es ist bereits spät und ich benötige meine nächtliche Ruhe. Ich hoffe also sehr, dass Ihr beabsichtigt, noch länger in Bakaresh zu verweilen und wir uns somit alsbald hier wiedertreffen."

  8. Beiträge anzeigen #268
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Eigentlich hatte Jaryvil nicht vor, länger als nötig in Bakaresh zu bleiben, doch es war nötig und er hatte gar keine andere Wahl. Jakob war vielleicht irgendwo hier und brauchte seine Hilfe und vielleicht konnte er diese Xrystal ein bisschen während der Lehre ausfragen, denn sie schien schon eine Weile hier zu sein. Vielleicht hat sie ihn ja gesehen... hoffte er innerlich, verwarf die Hoffnung aber gleich wieder denn sie würde sowieso vom Schmerz erfüllt werden, sollte sich herausstellen dass Jakob nicht aufzufinden war. "Ja, ich bin noch eine Weile hier denke ich. Ich wünsche euch eine gute Nacht." Mit diesen Worten verabschiedeten sich die beiden, bis sie sich die nächsten Tage wieder sehen würden.

    Jaryvil machte sich auf den Weg zum Gasthaus um dort einen Schlafplaz zu kaufen und nach einem langen Tag mal wieder ausschlafen zu können, falls ihn nicht wieder Alpträume oder die Angst um den blonden Jungen plagten.

  9. Beiträge anzeigen #269
    Ritter
    Registriert seit
    Oct 2008
    Beiträge
    1.524
     
    Vryce ist offline
    Sie saßen beim Marktplatz. Der Dieb und der Straßenjunge, abseits der Leute, unauffällig und doch auf ihre eigene Weise auffällig. Der Junge blickte auf den Boden, der Dieb irgendwo in die Ferne, scheinbar auf die Menschenmenge aber doch irgendwie daran vorbei. Die Sonne schien, jedoch merkte man, dass langsam die kälteren Jahreszeiten im Norden eintreten würden. Man spürte ab und an einen kühleren Wind, vor allem wenn man am Hafen stand.
    „Steh auf, Dennik“, sprach der Meisterdieb leise. Sie erhoben sich, traten auf die Menge zu, verschwanden in ihr. Der Junge hatte zwar etwas Mühe, an Vryce dran zu bleiben, schaffte es aber grandios. In Vengard war der Markt nicht weniger gut besucht.
    „Deine erste Lektion, Kleiner, wird in einem mir bekannten Lagerhaus stattfinden. Es gehört einem … Geschäftspartner, der es seinen ‚Freunden’ zur Verfügung stellt. Ich brauche dir hoffentlich nicht zu erklären, was für Geschäfte er macht und was für Freunde das sind. Oder? Du kannst es dir hoffentlich selbst denken.“ Er lächelte leicht. „Dennoch interessiert mich deine Meinung? Was macht der Geschäftsmann?“
    Sie gingen weiter durch die Menge, überquerten den Markt und nahmen den Weg Richtung Hafen, direkt zu einem der vielen Lagerhäuser, die allesamt aus Lehm und Sandstein gefertigt waren, nicht aus Holz wie im Norden. Eines der kleineren war ihr Ziel. Sie traten ein. Niemand hielt sich im Lager auf, welches schattig und kühl war.
    „Hier wären wir. Das Lagerhaus. Dunkel, nicht wahr? Aber das muss so sein. Du erkennst doch noch etwas, oder? Zwielicht, dein Freund wie auch Feind als Dieb, Junge. Du wirst es lieben und hassen lernen, wird dir Vorteile wie Nachteile bringen. Man erkennt dich schwer, du erkennst andere schwer. Lerne also dich im Zwielicht, in der Dunkelheit zurecht zu finden. Es kommt auf deinen Tastsinn an. Weißt du, mein Geschäftspartner mag Labyrinthe. Er ist ganz vernarrt in sie, also habe ich ihn überzeugen können, seine Kisten so aufzustellen.“
    Die Augen des Diebes hatten sich an das Halbdunkel gewöhnt, Denniks wohl ebenso. Zwar spähte er wie ein Kundschafter ins Zwielicht, erkannte aber einige Umrisse und Konturen. Gut, dachte Vryce, das ist sehr gut.
    „Das Lager hat einen Hinterausgang. Der befindet sich natürlich genau gegenüber von unserer jetzigen Position. Du wirst also durch das Gewirr von Kisten hindurch schleichen, dir einen Weg ertasten. Klar? Ich werde am anderen Ende warten und lauschen wie ein Fuchs. Die Halle ist still, Geräusche von draußen hört man kaum. Ich werde also bemerken, wenn du nicht schleichst und normal gehst. Glaub mir, Dennik, wer ein gutes Gehört hat, erkennt so was spielerisch.“ Wieder eines der einnehmenden Lächeln des Diebes. „Also, wie sieht’s aus? Machst du’s? Und vergiss meine Frage von vorhin nicht …“

  10. Beiträge anzeigen #270
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    Es ging also los, seine Lehre, die Zweite. Zuerst Schwertkampf, und jetzt Diebeskunst. Er war aufgeregt. Sie saßen auf einer Bank. Keiner sagte ein Wort. Will er herausfinden, ob ich geduldig sein kann?
    Noch knappe zehn Minuten hielt er still, bis er es nicht mehr aushielt.
    "Vryce, was...", er unterbrach ihn und sagte: "Komm mit".
    Verblüfft folgte er Vryce durch die Menge. Der Dieb vor ihm, schien ein Meister im Menschenmengen durch schlängeln zu sein, dennoch schaffte es Dennik ihm auf den Fersen zu bleiben. Als sie den Markt verließen und die Straßen etwas leerer wurden und es ermöglichten nebeneinander zu laufen, begann Vrcye zu reden. Er redete über ein Lagerhaus, das seinen Kollegen gehörte, und welcher Freunde dort arbeiten ließ. Irgendetwas jedoch passte ganz und gar nicht. Dennik viel auf das der Dieb die Worte "Kollege" und "Freunde" hervorhob. Indem er sie langsamer aussprach, als den Rest. Es klang so, als würden diese Bezeichnungen nicht richtig passen, als würden sie bloß andere Begriffe, die Vryce vielleicht nicht benutzen wollte, ersetzen. Dann fragte Vryce, ob er sich denken konnte, in was für Geschäfte, dieser Kollege verstrickt war. Dennik konnte es sich denken und musste nicht lange nachdenken. "Genau weiß ich es nicht, es könnte alles Mögliche sein, doch ich schätze etwas illegales, etwas verbotenes".

    Schließlich erreichten sie die Lagerhalle. Ihr Inneres war dunkel und kühl. Vryce schloss die Türen wieder, doch schien von irgendwo her ein Licht zu kommen, welche den Raum in eine eigenartige Dunkelheit legte, die nicht mehr vollkommen war. Zwielichtig, nannte Vryce sie. Außer seiner Stimme vernahm Dennik keine Geräusche. Nichts regte sich in dem Raum. Keine Ratte, nichts. Als er Dennik erklärt hatte, was dieser zu tun hatte, verschwand er. Langsam gewöhnten sich die Augen des Jungen an die Dunkelheit. Er erkannte Umrisse. Schemenhaft. Ein Labyrinth also... er sollte schleichen. Vryce hatte gemeint, sein Schleichen wäre für die Katz, und würde nichts bringen, und jetzt sollte er schleichen, ohne zu wissen, wie es wirklich ging? Er schluckte. Meine erste Lektion, ich will meinen Meister nicht verärgern, ich muss es schaffen, nicht das er denkt ich wäre ein hoffnungsloser Fall. Also schlich er los, ein wenig erinnerte ihn das Schleichen an die Grundstellung des ein-händigen Schwertkampfes welche ihn Scorp gezeigt hatte. Ebenso lief er nun auf die ersten Kisten zu. Er versuchte bei jedem Schritt die Schuhe ab zu rollen. Versuchte auf nichts zu steigen, was ein Geräusch verursachen könnte. Doch trotz aller Bemühungen verursachte er bei jedem Schritt deutlich hörbare Geräusche. Die Lederschuhe
    Schnell entledigte er sich ihrer und legte sie nieder. Hoffentlich ist das kein Schummeln. Aber er hat gesagt, ich soll mich auf das Fühlen und Tasten verlassen, und mit den Füßen kann ich das nun besser.

    Der Boden war kalt, langsam schlich er vorwärts. Immer noch raschelte es leise bei jedem Schritt, aber es war nicht mehr so schlimm wie mit den Schuhen. Er tastete nach der ersten Kiste, bis er sie berührte. Tastete sich weiter, von Kiste zu Kiste, doch er schaffte es nicht jeden Ton zu vermeiden.

    Er dachte daran, wie die Ratten sich bewegten, schnell, und doch leise, mit ihren dünnen Haaren tasteten sie sich ebenfalls im Dunkeln voran, doch hören konnte man nur ihr pipsen. Er versuchte ebenfalls leichtfüßig zu huschen, die Arme hin und her bewegend um nach Kisten Ausschau zu halten. Immer wenn er eine berührte, änderte er seine Bahn, und schlich so, dass er nie an stieß. Einmal passierte es dennoch, er stieß mit dem Knie gegen eine Kiste, die eine Scharfe Kurve im Labyrinth darstellte.
    Schließlich erreichte er das Ende, die Kistenwände endeten abrupt und er konnte Vryce Umrisse erraten.
    "und? einmal habe ich eine kleine Kiste übersehen, und richtig muxmäuschenstill war ich auch nie, meine Atmung, kleine Steine unter meinen Füßen... aber ich hoffe dass es nicht ganz so schlecht war..."

    Lange schwiegen beide und Dennik fühlte sich wie vor einem Gericht, in welchen über seinen Tod oder über seine Befreiung diskutiert wurde.

    Dennik´s Gedanken schweiften ab...
    Wenn diese Lehre erst mal zu Ende ist, bin ich ein besserer Dieb als zuvor, noch mehr Dinge werden möglich sein... Illdor könnte ebenfalls einen Lehrer suchen und zusammen werden wir jeden ausrauben können, der es wert ist.
    Er dachte wieder an die Gruppe die er bilden wollte, zusammen mit Illdor.
    Sie hatten noch nicht begonnen Leute zu suchen, oder der Gleichen, aber es würde eines Tages beginnen. Ob er wohl Vryce fragen sollte? Er wusste es nicht, er war anders als Illdor und Dennik, vermutlich würde er nicht wollen. Aber fragen konnte Dennik ja mal, wer weißt vielleicht hatte Vryce ja auch ein paar Tipps für sie parat. Doch Dennik beschloss noch nicht jetzt zu Fragen, der Augenblick schien nicht geeignet. Er dachte an Illdor, gestern Abend waren sie sich in der Taverne wieder über den Weg gelaufen und Dennik hatte ihm von seiner bevorstehenden Lehre erzählt und dass Illdor in den nächsten Tagen wohl wieder auf sich allein gestellt sein würde, doch schien Illdor dies weder zu ärgern, noch zu ängstigen. Ob er sich wohl für mich freut?
    Dennik fragte sich, was Illdor in seiner "Freizeit" wohl tun würde. Oft hatte Illdor vom Meer geschwärmt, vielleicht würde er es ja besuchen, oder er würde stehlen gehen wer weiß... es tat ihm Leid, dass er keine Zeit für seinen Freund hatte, aber danach würde den beiden nichts mehr im Wege stehen, eine Diebesbande zu gründen.

  11. Beiträge anzeigen #271
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    1.436
     
    Igor Vectrex ist offline
    Ebenso schön wie der Sonnenuntergang zu bewundern war, verflog auch dieser Moment der Farbenpracht in Windeseile. Die Nacht kündigte sich an, legte ihren blauschwarzen Schleier über das Firmament, der tief stehende Mond erglänzte im angenehmen silbernen Licht, erlaubte den allgegenwärtigen Schatten mehr Spielraum und sorgte für ein düsteres Angesicht der prächtigen Wüstenstadt. Es war an der Zeit aufzubrechen. Nicht etwa, weil der Magier die Nacht fürchtete, im Gegenteil, das milde Mondlicht besänftigte sein Gemüt ohnegleichen, jedoch wurde seine Fähe Lexa langsam unruhig und inwiefern Lucia die Lage betrachtete, konnte er nicht wissen. Aber Igor wollte es nicht darauf ankommen lassen, peinliche Fragen zu stellen. Darüber hinaus waren die Nächte in Bakaresh recht kühl und das Gewand seiner Begleiterin nicht unbedingt kälteresistent. Wenn sich seine Dämonenaugen nicht täuschten, konnte er sogar einen Anflug von Gänsehaut an ihrem Körper erkennen. Die schmale Gasse führte sie auf eine breitere, mit Lehm aufgehobene Strasse, die rechterhand zum Hafenkai führte. Hier bog das sich noch halbfremde Duo links ab und durchwanderte anschließend das Hafenviertel. Die Blonde war recht schweigsam und so war es an dem Schwarzmagier, eine Unterhaltung anzustoßen.

    »Mir ist beim Essen aufgefallen, daß Ihr Euer Besteck in seltsamer Haltung führt, genauso seltsam, wie Ihr eine Tasse ergreift und daraus trinkt. Ihr wart nicht etwa mal bei Hofe anstellig oder ähnliches? Derlei Tischmanieren kenne ich aus meiner Jugend, als ich mit meinen Eltern und deren Spielmannstrupp durch die Länder gezogen bin, auf deren Wegen wir viele Königreiche durchstriffen haben. Ich mag Euch nicht zu nahe treten, und sicherlich kenne ich Eure Beweggründe auch nicht, doch eines kann ich Euch mit Sicherheit sagen. Eure Herkunft spielt hier in der Wüste keine Rolle mehr. Ein Leben in Varant ist gerade mal soviel wert, wie der Beutel des Goldes an Gewicht wiegt, den Ihr bei Euch tragt. Glücklicherweise existiert hier ein Ort, an dem nichts von alledem zählt, an dem man seiner selbst ist, durch seine Taten bestimmt, wer man ist. Ich bin ein Schwarzmagier und wohne dort droben in dem dunklen Gemäuer, das wird das Ziel unserer Reise sein, wenn ich meine Geschäfte hier erledigt habe. Ich würde gern etwas mehr über Euch erfahren, sofern Ihr bereit seid, etwas von Eurem Leben preiszugeben...!« endete der in tiefer und freundlicher Stimme geführte Monolog des Goldschmieds, der plötzlich Halt machte, gerade eben als sie an einem Etablissement vorbeiliefen, daß sich "Goldmünze" nannte.

  12. Beiträge anzeigen #272
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Kastell der Schwarzmagier
    Beiträge
    1.252
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline

    '..Schwarzmagier?'

    Lange standen die beiden einfach nur an ihrem Platz und sahen zum Horizont. Irgendwann verdunkelte sich alles und die Nacht zeigte sich. Es wurde plötzlich kälter und Lucia frierte ein wenig. Ein kühler Wind zog über ihre Haut entlang, welcher eine leichte Gänsehaut verursachte. Dies schien ihr bisher stiller Begleiter bemerkt zu haben und begann, den Spatziergang fort zusetzen. Auch die kleine Fähe des Fremden begann, unruhig zu werden. Vielleicht war auch das der Grund für die Fortsetzung gewesen.

    Irgendwann fing der Schwarzhaarige an mit der Grafentochter zu reden. Bisher hatte sie noch keine Ahnung gehabt, wie sie eine Konversation aufbauen sollte. Aber das lag nun auch nicht mehr an ihr. Denn seine Sätze waren ein guter Start für Lucia, eine Unterhaltung zu beginnen.

    'Schwarzmagier? Igor ist also ein Schwarzmagier..' dachte sich die junge Adlige. Dieses Wort war das erste, was ihr durch den Kopf ging. Wie ein Pfeil, den der Schütze perfekt gegen einen Baum geschossen hatte. Ähnlich wie ein Pfeil, der sich nach dem Einbohren noch leicht bewegt, bewegte sich auch dieses Wort durch ihren Kopf. Kurz darauf registrierte die Adlige die anderen Sätze des Halbfremden. War die Wüste Varant - insbesondere Bakaresh - tatsächlich so schlimm, wie es auch Igor sagte? Nicht nur er sondern auch viele andere Menschen behaupteten das gleiche von der Wüste. Sie war sich zu diesem Moment nicht mehr sicher, ob sie überhaupt hier sein wollte.
    Doch dann erwähnte er das große, dunkle Gebäude auf dem Hügel nahe Bakaresh. Jenes Gemäuer, welches Lucia bei ihrer Ankunft sofort ins Auge gesprungen war.
    Die Grafentochter versuchte ihre Gedanken beiseite zu schieben und auf die Fragen ihres Gegenübers zu antworten. Gemeinsam standen sie nun nahe der 'Goldmünze'.

    "Ihr...seid ein Schwarzmagier? Interessant..nun Ihr habt richtig erkannt. Ich entstamme aus einem fernen Land auf der gleichnamigen Insel Dakahr. Mein Vater war Graf auf einer der drei Grafschaften. Mein Name ist Lucia von der Berg." Kurz hielt die Adlige inne, sah sich ein wenig um und führte ihre Sätze fort. "Aber warum wollt ihr das wissen?" fragte sie schließlich und sah ihren Gegenüber freundlich lächelnd an...
    Geändert von Lucia von der Berg (27.08.2010 um 23:01 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #273
    Ritter
    Registriert seit
    Oct 2008
    Beiträge
    1.524
     
    Vryce ist offline
    „Nicht schlecht. Für den Anfang. Für einen Straßenjungen, der bei keinem richtigen Meisterdieb gelernt hat. Natürlich, du bist gegen Kisten gestoßen, du warst nicht mucksmäuschenstill und auf die Art und Weise hättest du nie in ein gut bewachtes Haus einbrechen können“, sprach der Dieb und sah seinen Lehrling kalt an, „Aber es ist ein Anfang, Junge. Auf dieser Lektion baut alles auf, denn ein Dieb schleicht immer, verhält sich immer ruhig, versucht immer still zu sein. Achte auf deine Atmung, eigne dir an, flach zu atmen, dass du noch genug Luft hast, aber wenig Geräusche beim Ausatmen machst. Viele Diebe sind schon allein des Luftholens wegen gestorben.“
    Er trat mit dem Straßenjungen aus der Lagerhalle, schloss die Tür und sah sich in der nachtschwarzen Hafengasse um. Der Dieb warf sich die Kapuze über und sah seinen Schüler an, welcher ihn fragend ansah.
    „Auf jeden Fall weiß ich … Du hast das Zeug zum Dieb, zu einem, wie er im Buche steht. Kein räudiger Bengel aus der Gosse, der mal im Vorbeigehen einen Laib Brot vom Stand verschwinden lässt, nein, eher ein Dieb von dem Typ, der in die Häuser der Reichen und Wohlhabenden einbricht, um selbst Reichtum und Wohlstand zu erreichen. Übermorgen treffen wir uns wieder, Dennik. Ich werde dich finden, keine Sorge. Bis dahin übe an deiner Bewegunsart, an der Stellung der Beine. Bedenke, dass du deine Schritte immer … nun, abrollen musst. Nie abgehackte Schritte machen, die sind zu laut. Wie gesagt, übe ein wenig, wann immer du Lust hast und sich die Möglichkeit bietet.“ Er klopfte seinem ‚Schützling’ auf die dünne Schulter. „Mach’s gut, Kleiner.“

  14. Beiträge anzeigen #274
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    1.436
     
    Igor Vectrex ist offline
    Sein Gefühl hatte ihn also nicht getäuscht. Vor ihm stand eine waschechte Tochter blauen Geblüts. Den Magier störte es nicht, zum einen aus dem Grund, daß ihm ihr Angesicht und ihre schüchterne Verhaltensweise sympathisch war, andererseits war es nicht unüblich im Kreis der Magier der dunklen Künste Adelsblut vorzufinden. Aber das spielte auch dann keine übergeordnete Rolle mehr.

    »Warum ich das wissen will? Das ist recht simpel, ich bin einfach neugierig und die Anzeichen dafür waren einfach zu deutlich für einen aufmerksamen Beobachter wie mich. Die Meisterdiebe der Zunft beherrschen dieses Talent ebenfalls, von daher solltet Ihr Euch in der Stadt besonders vorsehen, wenn Euch Euer Leben lieb ist!«

    Etwas Glitzerndes, daß sich im Wind vor dem Bordell bewegte, erregte Igors Aufsehen. Sollte es tatsächlich sein, daß dieses braun-rötliche Etwas, daß sei, was er dachte? Dem Goldschmied kribbelte es in den Fingern.

    »Wärt Ihr so nett einen kurzen Augenblick auf Lexa aufzupassen? Es gibt hier etwas, daß ich mir gern ansehen würde!« fragte der Schwarzmagier die junge Dame und hob seinen linken Arm in Richtung des massiven Schildes, unter dem eine große, metallene Münze prangerte. Das kurze, schüchterne Nicken kaum abwartend, nahm der Meisterakrobat Anlauf, beschleunigte seine Schritte und sprang auf einen abgestellten Karren mit vollen Fässern, stieß sich mit voller Körperkraft von einem der Fässer ab, bekam einen herausstehenden Dachbalken zu fassen und zog sich daran hoch. Mit einem geschicktem Seitwärtssalto landete er auf dem Vordach des Bordells und konnte von hier aus leicht das Eingangsschild und das Emblem seines Begehrens begutachten. An stabilen Eisenketten hing das gute Stück, testweise angehoben mußte es wenigstens dreihundert Unzen betragen, stellte Igor fest. Mit dem Mittelfinger seiner linken Hand schnippte er vor das massive Gebilde, daß mit einem klirrenden "Pling" seine Gewißheit gebende Antwort zollte. Ein Goldstück, daß der Magier aus einer Robentasche fingerte, gab letztendlich den Ausschlag. Mit ein wenig Kraft versuchte Igor einen Kratzer in der Riesenmünze zu hinterlassen und lächelte kurz darauf in sich hinein. Dieses Ding ist tatsächlich aus reinem Kupfer, noch dazu in einer hervorragenden Legierung. Welch ein Heuchler der Typ sein muß, daß er den Schuppen "Goldmünze" nennt und dann am Interieur sparen will...wir werden ihm die Gelegenheit geben, am Angesicht seines Ladens zu feilen, sprach das verbrecherische Selbst zu dem Magier, der sich wieder daran machte, vom Dach herunter zu klettern und seinen Weg mit Lucia fortzuführen.

    Jenen Weg, der sie zum Marktplatz im Schatten der Kasbah beförderte, an dem der Goldschmied kurz innehielt, um die Lage zu peilen. Schließlich hatte er bald den Händler seines Wunsches gefunden. Unstete Besucher hätten diesen Stand als nutzlosen Ramsch bezeichnet - wertlose Gesteine, Feuerholz und Zunder, Fackeln und Lampenöl - boten sich hier an. Igor besah sich das gesamte Angebot, fingerte seinen Goldbeutel hervor und warf ihn dem Händler zu.

    »Kohle, ich brauche schöne, reine, schwarze Kohle...soviel wie es dem Gegenwert in dem Säcklein entspricht...!« rief Igor zuckersüß und wandte sich erneut zu Lucia um, während der Händler in den Beutel stierte, seltsam die Augen verzog und sich anschließend die Hände rieb. Geschäftiges Treiben äußerte sich lautstark hinter seinem Händlerstand.

    »Zu Eurer Linken erstrahlt die Kasbah, die Festung der Assassinen, sie sind die Verteidiger dieser Stadt im Notfall, ansonsten werdet Ihr ihnen wahrscheinlich kaum begegnen, der alte Bund arbeitet im Verborgenen. Sie sind für ihre Kampffertigkeiten berühmt, die normalerweise auch niemand zu Gesicht bekommt, zumindest niemandem, der dies je überlebt hätte. Auf der anderen Seite habt Ihr einen guten Blick auf die gewaltige Arena, manch blutige Auseinandersetzung sowie Turniere haben dort schon stattgefunden. Sie wird gerade umgebaut und vieles wird erneuert, eine größere Arena gibt es nur noch in Mora Sul, daß weit entfernt von hier ist. Kurz davor auf der rechten Seite, seht Ihr den prächtigen Bau, der von Reichtum nur so frönt? Das ist der Sitz der drei Handelsfürsten, welche die Geschicke von Bakaresh verwalten, leiten und gleichzeitig den Gerichtsstand für Streitigkeiten bilden. Sie sind unabhängig vom alten Bund, jedoch halten sie sich ausgesuchte Assassinen als Söldner und Leibwächter. Sie wirken altbacken und feudal, sind jedoch recht aufgeschlossen. Das kann ich selbst bezeugen, da ich vor kurzem noch mit Ihnen zu tun hatte. Ihr erinnert Euch an Khaleb? Ich war mit ihm ein halbes Jahr in Gefangenschaft von abtrünnigen Nomaden, die Informationen über diese Stadt haben wollten. Wir haben jedoch dichtgehalten und die Fürsten hatten ausnahmsweise mal weise entschieden, und uns nicht zu weiteren Verhören foltern lassen, was Ihnen auch schlecht bekommen wäre...!«

    Ein Räuspern im Hintergrund unterbrach den Redefluß des Magiers, es war der Händler, der mit drei prallen Säcken gefüllt mit reinster Kohle seine Aufwartung machte. Der Rückweg zum Kastell würde wohl etwas schwieriger werden, als der Goldschmied gedacht hatte. Kurz bevor er sich daran machte, die Sackleinen von dreien zusammenzuführen und auf seinen Buckel zu hieven, richtete er noch einmal fragend seinen Blick zu Lucia.

    »Hmm, und seid Ihr nun bereit für das altehrwürdige Kastell? Dort stellen sich viele Fragen, doch noch mehr findet Ihr dort Antworten, außerdem eine exquisite Bewirtung und darüber hinaus eine Herberge, die im Vergleich mit denen in Bakaresh als purer Luxus zu bewerten wäre. Was sagt Ihr?«

  15. Beiträge anzeigen #275
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    Müde war er nach dem Training wieder in die Taverne getrottet,war ohne an Illdor´s Tür zu klopfen, um zu schauen, ob er da war, in sein Zimmer gegangen, hatte seinen Umhang abgestreift ihn neben das Bett gelegt, hatte sich auf die Kissen fallen lassen , und war sofort eingeschlafen.

    Es war später Morgen, als er erwachte. Aus der Küche vernahm er das klirren von Teller und auch Stimmen aus dem Schankraum drangen durch die Wände in sein Zimmer. Gähnend rappelte er sich auf, streckte sich, wusch sich sein Gesicht, versuchte seine Haare zu bändigen, welche ihn langsam zu lang wurden, bald würden sie seine Augen verdecken, band sich seinen Kapuzenumhang wieder an und öffnete die Tür.
    Er wollte gerade die Treppe hinunter laufen, da überlegte er es sich anders. Er machte kehrt, ging zu Illdor´s Tür und klopfte drei Mal. Von Innen vernahm Dennik ein Stöhnen. Er lachte leise. Er hatte Illdor aufgeweckt. Nach ein paar Sekunden der Stille hörte man Schritte. Illdor öffnete die Tür.
    "Na du Schlafmütze!", begrüßte ihn Dennik fröhlich
    -keine Antwort...
    "Ich werde mich gleich wieder auf dem Weg machen und Vryce suchen, damit wir weiter üben können. Was hast du heute vor?", fragte er nach.
    "Ich hätte eine Idee, falls du noch nichts vor hast, und das dauert ja auch nicht den ganzen Tag, vielleicht könnten wir jetzt langsam anfangen und nach Dieben suchen... wie wärs? Du weißt ja wie ich mir das vorstelle, du musst nicht, aber schön wäre es natürlich", Dennik versuchte nicht drängend zu wirken, hoffte aber trotzdem Illdor verstand, wie wichtig ihn es war, dass diese Diebesbanden Sache endlich startete.
    "Wir sind bereit Illdor findest du nicht? Wir haben wirklich alles durchdacht. Außerdem sind wir gute Diebe, und ich werde heute auch mal mit Vryce reden, vielleicht hat er ja ein paar Tipps, oder will sich uns gar anschließen... Wenn du willst kannst du ihn heute oder morgen dann auch mal kennen lernen", endete Dennik und hoffte er hatte Illdor nicht überrumpelt mit all dem.

  16. Beiträge anzeigen #276
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Kastell der Schwarzmagier
    Beiträge
    1.252
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Nach der akrobatischen Leistung ihres Begleiters spatzierten Lucia und Igor weiter in Richtung Marktplatz. Er hatte eine Adlige in ihr vermutet. Und damit lag er vollkommen richtig. Aber wenn es stimmt, was er sagte, dann sei es in Bakaresh noch gefährlicher als bisher vermutet. Wenn jeder nichtsnützige Tagedieb eine Adlige und Goldgrube in Lucia sehen würde, wäre sie hier vieles - aber sicherlich nicht in Sicherheit. Die Grafentochter verwarf den Gedanken und konzentrierte sich auf seine Sätze. Er versuchte ihr soviel wie Möglich von Bakaresh zu zeigen und gleichzeitig auch zu erklären. Sie war interessiert an der Kasbah und dem Alten Bund der Assassinen - aber vielmehr an das große Kastell auf dem Hügel. Laut ihrem Begleiter schien sie dort zwar von Beliaranhängern umgeben - aber gleichzeitig in Sicherheit. Es schien der sicherste Ort weit und breit.

    Außerdem erwähnte der Schwarzmagier das man im Kastell viele Antworten bekommen würde. Aber worauf? Im Moment schienen seine Worte nur ein Rätsel für die Adlige. Aber sie war im Glauben dies bald selbst heraus finden zu können.

    "Danke für die Erzählung, werter Igor. Und...ja...ich denke im Kastell ist es sicherer als an jedem anderen Ort. Ich denke ein Besuch kann nicht schaden. Aber...was meintet ihr mit den Fragen und Antworten? Ist das Kastell etwa...?"

    Plötzlich wurde die Grafentochter von einem seltsamen, wenn auch nur sehr leichten Schlag am Bein unterbrochen.
    Die kleine Fähe Lexa lief ihr leicht gegen das Bein, was ein Erschrecken der Adligen auslöste. Scheinbar war sie wieder etwas ungeduldig und wollte weiter laufen..

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #277
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    2.016
     
    Gath ist offline

    Am Hafen

    Endlich bin ich wieder irgendwo!
    Gath war mehr als nur ein bischen froh darüber, wieder in einer Stadt zu sein. So sehr er sich es auch früher manchmal gewünscht hatte, irgendwo weit weg von allen anderen zu sein, irgenwie hatten ihm in den letzten Wochen doch die Leute um ihn herum gefehlt. Auch Rekhyt war sehr deutlich anzusehen, dass er sich freute, angekommen zu sein, wenn auch wahrscheinlich aus dem Grund, dass er endlich längerfristig auf festem Boden war und nicht jeden Abend in das Boot zurückmusste.
    Als Gath seine Nussschale fertig vertäut hatte und auch auf den Steg hinausgetreten war, wurde ihm erst bewusst, wie riesig der Hafen eigentlich war. Diesen mit Vengard zu vergleichen, war ungefähr so, wie den Hafen von Ardea mit dem von Khorinis zu vergleichen. Sie waren an einem Steg mit vielen - und zwar wirklich sehr vielen - kleineren Booten, deren Bauformen Gath zum Teil bekannt vorkamen, zum teil aber auch völlig fremd erschienen. Die einzige überwiegende Gemeinsamkeit war, dass sie fast alle Lateinersegel hatten - natürlich bis auf die paar, die Rahsegel oder irgendwelche ganz seltsame Konstruktionen an ihren Masten hatten. Aber das war ein Steg. Wenn er sich umschaute, konnte er noch etliche weitere von ähnlichem ausmaß und ein Stück weiter einen gigantischen Hochseehafen ausmachen.
    Also wenn ich hier keine Arbeit finde, dann weiß ich auch nicht...
    Aber das war nicht das Einzige, was ihn an diesem Hafen überraschte, kaum waren sie ausgestiegen und eine Weile herumgestanden, kam auch sofort ein Einheimischer auf sie zu.
    "Ist das euer Boot?"
    "Äh, ja. Warum?" fragte Gath leicht verwirrt zurück.
    "Wie lange möchtet Ihr denn bleiben?"
    "Keine Ahnung." Der junge Bootsbauer hatte keine Ahnung, was dieser Typ von ihm wollte.
    "Ich muss von euch eine Liegegebühr kassieren. Sie kostet pro Tag für so ein kleines Boot wie ihr habt 15 Goldstücke."
    "15 Goldstücke? Das kann ich mir doch gar nciht leisten!" Protestierte Gath.
    "Plant ihr einen längerfristigen Aufenthalt hier?"
    "Ja. Wir wollte hier schon etliche Wochen bleiben!"
    "Na Gut, vieleicht könnte ich euch ein Geschäft vorschlagen: Die Liegeplätze dort hinten, an diesem Steg, sind recht schwer zu erreichen und dementsprechen unbeliebt. Dort könntet ihr für 15 Goldstücke pro Woche liegen."
    "Na immerhin etwas!"
    "Aber kommt bloß nicht auf die Idee, euer Boot dort zu lassen und nicht zu bezahlen. Wenn ihr das macht, gehört es nämlich uns."
    "Hmpf..." qitierte Gath das ganze. Es passte ihm so gar nicht, etwas zu bezahlen, bevor er überhaupt da war. Aber andererseits wusste er auch von Vengard, dass das anlegen von Booten nicht kostenlos war, dort hatte er nur nichts bezahlen müssen, weil Flarke den Typen von der Hafenkommandatur gekannt hatte...
    "Also gut, Rekhyt." wannte sich Gath an seinen Begleiter, "es schaut so aus, als müsstest du doch noch mal in diese Boot rein. Wir müssen da hinter schließlich bin ich nicht so reich, als dass ich mir das leisten könnte...."
    Geändert von Gath (28.08.2010 um 21:17 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #278
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Nun gut, damit konnte er leben. Eine letzte Abschlussfahrt. Und die würde auch nicht wirklich lange dauern, sie mussten ja nur ein paar Stege weiter rudern, zu Fuß hätte man kaum eine Minute gebraucht.
    Dann wurde ihm aber bewusst, warum ausgerechnet dieser Steg billiger war und wie Recht der Mann hatte, als er meinte der Platz wäre 'unbeliebt'. Rekhyt kam nicht umhin, das gleiche von diesem Steg zu denken, denn die Einfahrt war wirklich sehr unpraktisch. Aber seine gute Laune war stärker als das Ärgernis, was ihm jeder noch so blöde Steg bereiten konnte und so wurde seine Stimmung nur kurzfristig leicht getrübt.
    Nach langwierigen Versuchen möglichst gut an den Steg zu steuern, konnten sie dann das Boot endgültig verlassen. Der Mann erwartete sie bereits und Rekhyt schritt zu ihm, während Gath das Boot noch vertäute.
    "Hier sind 15 Goldstücke! Damit haben wir jetzt eine Woche eine Ruhe!"
    Der Dieb übergab somit seine letzten Goldmünzen und er hatte soviel Bestimmtheit in seine Stimme gelegt, damit der Mann nicht auf die Idee kommen könnte sie auszubeuten oder auszutricksen. Gleichzeitig hatte er sich bemüht nicht unhöflich zu klingen.
    Gath war auch schon fertig und da alle Formalitäten geklärt waren, konnten sie endlich die Stadt so richtig betreten.

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #279
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    2.016
     
    Gath ist offline
    Sie hatten wirkich einen ziemlich bescheidenen Liegeplatz bekommen. Irgendwo im letzten Eck an einem auch nicht mehr besonders stabil anmutendem Steg... Aber immerhin wir der Platz bezahlbar, 15 Goldstücke waren nicht die Welt, schließlich hatte er gearbeitet und Geld verdient und außerdem noch ein paar Reserven von seinen Ausflügen unter der Flagge des Königs. Davon würden sie beide eine Weile leben können, wenn sie sparsam waren. Aber er hatte das Gold gar nicht gebraucht, denn zu seiner Überraschung hatte Rekhyt bezahlt.
    Wenn man ein Geschenkt bekommt, soll man danke sagen und es nehmen. dachte Gath, der nicht im geringsten mit soetwas gerechnet hätte.
    "Also" wannte er sich an seinen Reisegefährten "Wir haben es von Vengard hierher gebracht. Irgendwelche Vorschläge, was wir jetzt machen?"

  20. Beiträge anzeigen #280
    Ritter
    Registriert seit
    Oct 2008
    Beiträge
    1.524
     
    Vryce ist offline
    In der Taverne war es stickig und laut. Es stank nach angebratenem Fleisch, Schweiß und Bier. Irgendwo wurde etwas dumpf auf den Tisch geschlagen, im Takt eines bekannten Seemannsliedes, welches von der Sirene und dem Matrosen handelte. Einfacher Text, simple Melodie … und doch in fast jeder Kneipe dieser Welt zu hören.
    Hier treibt er sich rum, dachte Vryce und schlug die Kapuze zurück. Die Bewegung zog die Aufmerksamkeit von ein, zwei finsteren Gesellen auf sich. Vryces gleichgültiger Blick jedoch ließ sie sie wieder verlieren. Schweigend durchmaß der Dieb den Schankraum bis zur Theke. Einer der Hocker war frei. Der Wirt musterte den Südländer.
    „Was gibt’s?“
    „Nichts“, antwortete er und sah sich im Raum um. Nicht allzu viele Leute, doch die brachten hier Leben in die Bude, als würden vier Dutzend Männer ein Gelage feiern. Dennik wusste, wie man effizient untertauchte. Eine Gestalt trat aus der Tür, die zum Abort führte. Es war ein magerer, schmaler und nicht sehr großer Junge. Der Straßenjunge. Des Diebes Schützling.
    „Hey, setz dich, Junge!“, rief der Vryce. Dennik sah ihn kurz überrascht an, kam dann auf ihn zu. Ein sich im Delirium des Betrunkenen befindlicher Geselle machte kurz Bekanntschaft mit dem Boden und schlief dort einfach weiter. Der Junge stieg über den Betrunkenen, setzte sich.
    „Na, Durst? Was möchtest du? Bier, Schnaps, Wasser?“
    „Milch?“, fragte der Wirt dazwischen. Vryce musterte ihn einen Augenblick, schüttelte den Kopf.
    „Wasser“, entschied er für sich und den Jungen. Der Wirt brachte welches. Es sah zwar nicht aus, als würde es direkt von der Quelle stammen, aber auch nicht so, als hätte der Schankmann es aus dem Abort genommen. Sehnsüchtig sah Dennik zu dem Schnaps herüber, was dem Dieb ein Lächeln abrang.
    „Wasser, Kumpel. Dabei bleibt es. Wasser ist gesund, belebend und immer verfügbar. Es macht dich nicht kaputt, schadet weder deiner Leber noch den Nieren. So bleibst du immer gesund, glaub mir“, versicherte er und stieß an, „Aber nun zum anderen Thema. Keine Sorge, heute steht mal eine … na ja, theoretische Lektion an. Diebeskunde, nicht Kunst. Erzähl einfach mal alles, was du über Diebe weißt. Wie sind myrtanische Diebe, wie varantische? Sind Diebe für dich Verbrecher, Helden, einfach Menschen die überleben wollen? Schieß los, Kleiner, bin ganz Ohr.“

Seite 14 von 22 « Erste ... 3710111213141516171821 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide