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    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia hatte nach dem Satz des Fremden ein wenig Angst. Sie war sich nun viel unsicherer, was die Hafenstadt Bakaresh anging. Wenn es wirklich so schlimm gewesen wäre, wie er gesagt hätte dann wäre sie hier alles andere als sicher. Aber zumindest würde die Grafentochter diese Nacht in Begleitung des ihr unbekannten Mannes bleiben können. Aber wer garantierte ihr, dass auch nicht er einer der Assassinen aus Bakaresh sei? Niemand konnte ihr das bestätigen. Sie versuchte, sich auf ihr Gefühl zu verlassen. Schließlich wirkte der Mann nicht bösartig. Zumindest nicht sofort. Statt dessen wirkte er höflich und symphatisch. Ihre Hoffnung war, sich nicht auf etwas falsches eingelassen zu haben.

    Lexa, so war der Name der Fähe, scheinbare ständige Begleitung des Unbekannten blieb wieder nahe an ihrem Herrchen. Sie wedelte wieder mit ihrem Fuchsschweif und folgte dem Unbekannten Begleiter der Grafentochter. "Danke für die Warnung." erwiederte sie nun, nach kurzen Überlegungen. "...mein Name ist Lucia." sprach sie einen kurzen Moment nach ihrem ersten Satz. Ihren Nachnamen erwähnte sie erst einmal gar nicht. Sie wusste nicht ob man ihr den Adel wirklich ansah. Falls man es ihr nicht ansah, hätte sie sich keine Sorgen im Bezug auf ihren Namen machen müssen. Vielleicht merkte er es auch? Sie machte sich immer noch zu viele Gedanken. "Wo gehen wir hin?" fragte sie kurz danach.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Erst nachdem die kleine Diebin ihn ordentlich zusammengeschissen hatte, ihn dies und jenes gefragt hatte und ihn mit bösen und zugleich neugierigen Augen betrachtete, kapierte Black, mit wem er da zusammengestossen war.
    Natürlich nahm ihm Estefania sein Fluchen übel, und natürlich bombardierte sie ihn mal wieder mit ihrer Eingeschnapptheit. Ja sie war wie ein Blatt im Wind, mal herzlich und zart, mal aufbrausend und wild, giftig und keifend….sie kannte wohl alle Facetten einer Frau.
    Mit dem Bündel unter dem Arm, dessen Klammergriff sich verhärtete je mehr sie es beäugte, schob er sie den Gang entlang aus der Kasbah hinaus.
    Draussen angekommen drängte er sie weiter in die abgelegenen Gassen und beantwortete ihre viele Fragen beiläufig:

    „Ja, es tut mir leid Este, hab dich nicht erkannt und dachte du wärst eine dieser dämlichen Dienerinnen die keine Augen im Kopf haben…
    Und nein, mein Gespräch ist genaustens so verlaufen wie ich es erwartet hatte..“

    Er rieb sich beiläufig über den juckenden Arm wo das Tattoo verheilte.

    „…und Abu Din redet zu viel, für die Position die er inne hat wenn du mich fragst. Etwas das ich dem Emir beim nächsten treffen erwähnen sollte…“

    Er bog nach links ab und marschierte im strammen Schritt eine Anhebung des Weges hinauf. Die Diebin folgte ihm während sie an seinen Lippen hing.

    „….und leider kann ich deiner Einladung nicht folgen, ich habe tatsächlich etwas wichtigeres vor. „

    Der Assassine blickte auf, sah die nächste Abbiegung und nickte zustimmend ehe er sie betrat.

    „Doch kannst du mich bis vor die Tore des Kastells begleiten wenn du magst und etwas plaudern, zum Beispiel über die vielen Nächte in denen du dein Bett mit Karim geteilt hast.
    Ist er ein so guter Liebhaber wie meine Spitzel mir mitgeteilt haben? Du scheinst vor Lust geschrienen zu haben wie wild.“

    Joe blickte sie kurz hämisch an , ehe er den Blick abwandte und über den Hügel zum Kastell spähte.

  3. Beiträge anzeigen #243
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
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    Igor Vectrex ist offline
    Das Reiseziel des gestrigen Marsches war die Heimstatt eines einst einflußreichen Händlers, ein stabiles Eckhaus etwas abseits vom Hafenviertel gelegen, dessen Schicksal aufgrund höherer Gewalt negativ beeinflusst wurde, negativ in seinem Sinn, die neue Grundbesitzerin jedoch dürfte aus gut verständlichen Gründen den entgegengesetzten Eindruck erwecken. Die ehemalige Sklavin Taraza hatte sich gewandelt, aus der Haushälterin war eine selbstwewußte Schneiderin geworden, die ihre Textilien auf dem Bakaresher Markt verkaufte. Der Magier war nicht ganz unschuldig an dieser Schicksalswendung und wollte die frischgebackene Händlerin sowieso besuchen, zumal auch das Objekt seiner Begierde im Keller dieses Gemäuers verweilte. Und da er keine Tavernen mochte, hatte er beschlossen, dies zum Nachtlagerplatz zu erklären.

    Der Frühstückstisch war reich gedeckt, mit viel Obst und Früchten, selbstgebackenem Brot und erlesenem Aufschnitt, die Händlerin saß dem Goldschmied in der großen Wohnküche gegenüber und schenkte gerade Kaffee ein, als Igor neugierig das Wort an sie richtete.

    »Und, meinst Du Khaleb war anständig zu unserem Gast?« fragte er scherzhaft

    »Er ist ein perfekter Gentleman!« entgegnete Taraza schnell.

    »Aha, klingt interessant! Er wohnt hier? Heißt das etwa...?«

    »Er sorgt gut für mich!« antwortete sie fröhlich.

    »Das freut mich zu hören!« beglückwünschte er die Wüstenschönheit freundlich. Es mußte seltsam für eine ehemalige Sklavin sein eine freie Beziehung mit einem Mann zu führen, dachte der Magier, als er in seinem Gedankengang von dem eintretendem Khaleb in Begleitung von Lucia unterbrochen wurde. Der Wüstenhändler nahm Platz neben dem Goldschmied und bot der Blauäugigen den Platz neben Taraza an, die das Angebot wahrnahm. Anschließend flüsterte er dem Magier etwas ins Ohr, so daß nur er es verstehen konnte.

    Sie hat geschlafen wie ein Murmeltier...! drang leise an seine Ohren.

    Du Schuft hast gelauscht...Dreckskerl...und hat sie laut geschnarcht? flüsterte er zurück.

    Khaleb antwortete mit einem kurzen Kopfschütteln, in beiden Gesichtern stand das gleiche Grinsen geschrieben. Sie verstanden sich ohne Worte.

    »Du hast Recht behalten, Taraza...er ist ein Gentleman!« sprach Igor unschuldig und wandte sich der jungen Dame zu.

    »Guten Morgen, Lucia! Ich habe es gestern versäumt, mich vorzustellen. Ihr könnt mich Igor nennen...und nun laßt uns frühstücken, greift ruhig zu, wir sind hier unter Freunden! Habt Ihr gut geschlafen? Das Gästezimmer hier ist vorzüglich!« begrüßte er die Blonde freundlich...

  4. Beiträge anzeigen #244
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Wie auch die letzten Sonnenstrahlen in den sandigen Weiten der Wüste am Abend ankamen, so kam auch Jaryvil in Bakaresh an. Die Stadt der Assassinen im Schatten des Kastells. Die neuen Eindrücke vermischten sich mit den alten und weckten Erinnerungen. Mit seiner linken Hand griff der junge Mann an seinen Brustkorb und konnte die Narbe fast unter seiner Kleidung brennen spüren. Mehr als zwei Jahre waren nun vergangen, seitdem er seinen 'Besitzer' überwältigt und anschließend geflohen war.... und es waren mehr als zwei Jahre vergangen seit seine Familie getötet worden war.

    Während er durch die Stadt ging, kam ihm diese Umgebung immer bekannter vor und mit jeder Sekunde wurde ihm mulmiger. Diese Stadt wollte er so schnell wie möglich hinter sich lassen, doch hier gab es vielleicht eine Spur von Jakob. Hoffentlich. Ihm fiel auch wieder ein, wo sie gewohnt hatten und welches das Haus seines 'Herrn' war, vermied es aber, den beiden Gebäuden näher zu kommen. Schon bei den Gedanken, was passiert war, steig Hass in ihm auf. Zorn und Wut schienen sich ungezügelt in ihm auszubreiten, liesen seine Hände ballen, dass sie ihm schon weh taten und brachten den Wunsch mit sich, Rache zu üben. Kopfschüttelnd verwarf er diese Gedanken, versuchte sie abzuwimmeln und sich zu beruhigen, denn hauptsächlich war er hier um Jakob zu finden oder zumindest Hinweise auf seinen Verbleib.

  5. Beiträge anzeigen #245
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Estefania schluckte. Errötete sogar leicht zuerst vor Scham und glühte sie regelrecht vor Wut. Sie hatte doch überhaupt gar nicht geschrien...
    Es hatte einen Augenblick gedauert bis sie Begriff das Joe sie auf den Arm genommen hatte, oder war es vielleicht ein Funken von Eifersucht den sie zuerst nicht heraus gehört hatte?

    Sie lachte laut auf.

    "Deine Spitzel sind nicht gerade zuverlässig und ich wüsste auch gar nicht was es dich an geht... Karim ist nur ein guter Freund, der mir schon einmal das Leben gerettet hat. Aber lassen wir das Thema. Willst du mir nicht verraten welchen Schatz du da mit dir herum trägst?"

    Scheinbar wollte Joe das nicht. Er schaute sie nur ungläubig an als die Diebin Karim als alten Freund bezeichnet hatte und setzte seinen Weg zum Kastell fort. Natürlich hielt er seinen 'Schatz' immer noch fest im Arm und kontrollierte zwischendurch sogar das das Tuch darum nicht verrutscht war.
    Estefania lief hinter dem Assassinen regelrecht hinterher. Schon allein diese Tatsache passte ihr eigentlich nicht, aber bei Joe war das einfach etwas anders... ER war keines der anderen Schmuckstücke ihrer Sammlung die sie in eine Truhe steckte und dort verstauben ließ. Er war etwas ganz Besonderes.

    "Hey! Mir kannst du doch vertrauen. Ich platze förmlich vor Neugier."


  6. Beiträge anzeigen #246
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Der Assassine grinste und erfreute sich daran, dass seine Worte ins schwarze getroffen hatten.
    Estefania war wirklich eine spezielle Frau mit einem einzigartigen Charakter, und doch, kannte man sie, wusste man wie man sie zu nehmen hatte.
    Während er schnellen Schrittens dem Tor des Kastells immer näher kam, lächelte er ihr freundlich zu und zerschnitt mit honigsüsser Stimme jegliche Hoffnung ihrer Neugierde zu befriedigen:

    „Este, süsse… vergiss das Bündel unter meinem Arm, es geht dich nichts an, und es liegt nicht in meinem Interesse dir mitzuteilen was sich darunter befindet. Zu deinem eigenen Wohl, empfehle ich dir, es einfach zu vergessen. Du willst doch nicht das wir beide ein Problem miteinander bekommen?“

    Estefania wollte gerade gerade rechthaberisch zu einer Antwort ansetzen, als Joe abrupt stehen blieb und sie sanft mit der linken Hand am Kinn hielt:

    „Hmmm, du bist schon eine der wildesten und schönsten Wüstenblumen die ich kenne.“

    Dann drückte er ihr einen langen intimen Kuss auf die Lippen und umfasste ihre schlanken Hüften, die er zärtlich mit seinen Fingern massierte. Nach einem Moment der Zweisamkeit, liess er wieder von ihr ab und ermahnte sie erneut:

    „Wie gesagt, Probleme würden unserer sehr freundschaftlichen Beziehung nur schaden, also hör auf mein Wort wie du es zuvor schon etlicher male gemacht hast und vertraue mir.“

    Er marschierte weiter bis er mit ihr im Schlepptau das Tor erreicht hatte.
    Die Skelette diskutierten gerade über das Wetter und die verfluchte Hitze der sie stets ausgesetzt waren.
    Prüfend blickte der Assassine über den Horizont und schüttelte ungläubig den Kopf, es war ein für Wüstenverhältnisse kühler und schattiger Tag. Er drehte sich zu seiner Begleiterin und fragte:

    „Hast du Lust mit rein zu kommen? Ich muss den Hüter aufsuchen, aus Erfahrung weiss ich aber, dass man teilweise Stunden lang in diese Gemäuern warten muss, aber dass Essen dort ist exquisit! „

  7. Beiträge anzeigen #247
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Illdor und Dennik hatten sich für heute getrennt.

    "Ich werde mir mal anständige Kleider kaufen. Ich kann ja nicht ewig in dieser Lederrüstung herum rennen, ich falle ja auf, wie ein Edelmann unter Sklaven! Außerdem wird sie langsam unbequem und stinkt!", hatte der junge Dieb aus Vengard zu seinem Freund gesagt und hatte sich auf den Weg gemacht.

    Lange war er einfach orientierungslos durch die Straßen geschlendert, hatte sich exotisch wirkende Waren angeschaut, war am Meer entlang gelaufen, welches ihn immer noch anzog, als wäre Dennik verzaubert und hatte sich etwas zu essen gekauft.

    Schließlich fand er was er wollte. Einen Laden, indem es eigenartig müffelte. Das war nicht der Grund warum er sich freute den Laden entdeckt zu haben, nein, es war nur das einzige Merkmal, welches den kleinen Laden von den vielen Anderen unterschied. Der Geruch nach fremdartigen Früchten.
    Woher der Geruch wohl stammte...
    Der eigentliche Grund warum der Laden seine Aufmerksamkeit gewonnen hatte, war der, dass ihn die Klamotten hier am Besten gepasst hatten, nicht so herunter gekommen aussahen, trotzdem nicht zu teuer waren und auch nicht zu pompös wirkten.

    Fröhlich darüber, immer noch etwas Geld in seinem Beutel zu haben, machte er sich auf, zurück Richtung Taverne. Seine neu gekaufte Kleidung bestand aus einer schwarzen Stoffhose, welche mit Lederstücken durch webt war und weiter unten nicht zu eng war, um sie an besonders heißen Tagen hoch zu krempeln, aus einem grauen Hemd, welches ebenfalls an den Armen hochkremelbar war und aus einem Kapuzenumhang, welcher wie auch die Hose schwarz, wie die Nacht war. Den Umhang hatte er sich umgebunden, aber die Kapuze, welche an ihm angenäht war, hatte er nicht aufgesetzt, und sie baumelte nun an seinem Rücken.
    Ob der Umhang nicht vielleicht zu, zu hochnäsig rüberkommt?
    Und wenn schon, stolz griff er an den Schwertgriff, welches an seinem Gürtel hing. Eine passende Scheide hatte er immer noch nicht gefunden.

    Nachdem er sich versichert hatte, dass Illdor wirklich nicht in der Taverne war, legte er seine Lederrüstung auf sein Bett und wollte gerade hinaus gehen, als er sich umdrehte und seine Lederhandschuhe wieder anzog.
    So kann ich wenigstens ordentlich zu hauen, wenn ich das Schwert aus irgend einen Grund nicht mehr benutzen kann.

    Was mache ich jetzt?
    Ziellos lief er durch die Straßen. Da entdeckte er etwas, was sein Interesse erweckte.
    Ein prall gefüllter Geldbeutel, welcher am Gürtel seines Besitzers baumelte. Fröhlich grinsend machte er sich daran dem Besitzer, welcher mit dem Rücken zu ihm stand zu nähren. Er rannte los, und warf sich mit voller Kraft von hinten auf den Kerl. Zusammen gingen sie zu Boden. Dort blieben sie eine kurze Zeit liegen. Sein Gegenüber schien so verwirrt, dass er sich nicht einmal zu dem Störenfried umdrehte, noch nicht. Er nutze den Augenblick und nahm den Geldbeutel an sich. Dann stöhnte er. "Oh tut mir Leid, ich habe es eilig", ohne noch etwas zu sagen stand er auf und wollte sich den Beutel unter den Wams schieben, als dieser sich plärrend und schillernd auf den Boden der Straßen entleerte. Verdammt... Aus Versehen hatte er ein Loch in die Unterseite des Beutels gerissen, als er an diesen gezogen hatte um ihn an sich zu nehmen. Jetzt lagen all die Münzen, die er stehlen wollte auf den Rücken seines Besitzers, welcher nun zu ihm aufschaute. Jetzt erkannte er Vryce. Den Schatten der Straße, gegen den er in der Arena gekämpft hatte.
    Sollte er fliehen?...
    "nein..."

    Das wäre bestimmt nicht gut. Er wollte Vryce nicht zu seinem Feind haben.
    "Oh tut mir Leid, ich habe nicht gesehen, dass du der Träger dieses Beutels bist, der mich so angezogen hatte. Ich dachte..."
    Dennik ließ den Kopf hängen und bückte sich um die Münzen aufzusammeln und dem Gauner in die Hand zu drücken...
    "So ein Missgeschick ist mir noch nie passiert. Ok ich mache ab und an Fehler, aber so was, da merkt man, dass man zwar ein Dieb ist, aber eben kein Meister...", er beendete seine Erklärungen und sagte noch ein mal: "Entschuldige".
    Geändert von Dennik (25.08.2010 um 21:14 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #248
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Bakaresh, was tust du mir an? Sind deine Straßen nicht mehr so sicher, dass ich ohne Sorge mit einem vollen Goldbeutel reisen kann? Wie tief bist du gesunken, dass man hier nach Einbruch der Nacht überfallen wird? Bakaresh, wo Gesetz und Ordnung hochleben …
    Der Dieb rappelte sich auf, klopfte energisch und wütend den Dreck von der schwarzen Kleidung, funkelte diesen ausgemachten Trottel an, der ihn erst umgerannt hatte und dann auch noch auf laienhafte Art und Weise beklauen wollte. Dennik, der kleine Junge aus der Arena, dessen Schwertarm nicht von schlechten Eltern war.
    „Kleine Ratte“, schimpfte der Gauner, „Dummer Idiot. Wo hast du gelernt, so zu überfallen? Meine Fresse, man observiert das Opfer erst bevor man es überfällt. Stell dir vor, das wäre nicht ich sondern eine der Wachen der Handelsfürsten gewesen. Man hätte dich auf den Marktplatz geschliffen und vor der gesamten Stadt ausgepeitscht und deine ganze Familie mit Bezeichnungen bedacht, die ziemlich beleidigend wären.“ Er schüttelte den Kopf. „Spiele gerade mit dem Gedanken, dir selbst die Strafe zu erteilen … aber lassen wir das.“
    Vryce blickte hinab. Das letzte Gold war aus dem nun schlaffen und mit einem schönen Loch gekennzeichneten Beutel gefallen. Eine kleine Anhöhe im Licht der Fackeln schillernden Goldes lag zu seinen Füßen. Dennik blickte fast schon schmachtend auf das Geld.
    „Pack es an“, sprach der Meisterdieb mit einer Stimme, die an einen kalten Winterwind gemahnte, „Pack eine verdammte Münze an, und ich reiß dir die Eingeweide mit einem stumpfen Brotmesser heraus, kapiert? Du hast Glück, dass ich nicht schon zu Anfang eines meiner Messer in deinen dürren Körper gejagt hab. Du hast echt verdammtes Glück gehabt. Jedem anderen hätte ich schon den Bauch aufgeschlitzt.“
    Das Lächeln auf den Lippen war widerwärtig, fast schon etwas herausfordernd. Komm, Junge, geh das Risiko ein und schnapp dir die Münzen. Das besagte das Lächeln.
    „Wer hat dir das beigebracht? Diebe werden – entgegen der Annahme – nicht geboren, also muss es doch jemanden geben, der dir zumindest das bisschen Wissen eingehämmert hat, um einen Mann auf offener Straße von hinten zu überrumpeln, oder?“

  9. Beiträge anzeigen #249
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Nachdem Dennik die Münzen aufgelesen und sie Vryce zurück gegeben hatte, hatte er es sich nicht mehr getraut den Kopf wieder zu heben. Erschrocken darüber, wie der Kerl aus der Haut fuhr und mit was er ihm drohte, knetete er sich aufgewühlt und ein wenig verängstigt die Hände.

    Er machte sich Mut, indem er sich immer und immer wieder einredete: "Ich bin stärker als er, ich habe ihn in der Arena doch besiegt, wenn er mich angreift mache ich es ihm klar..

    Wirklich selbstbewusst machte ihn seine eigenen Versprechungen jedoch nicht. Er getraute es sich immer noch nicht, Vryce wieder an zu schauen und redete stattdessen in Richtung Boden.
    "Noch ein mal, es tut mir Leid, aber du bist auch ein Dieb! Also tu nicht so scheinheilig und das du die Drohungen nicht ernst meinst, weiß ich ebenfalls, genau wie, dass du ein Dieb bist! Und falls du mich verrätst, oder mich wirklich auspeitschen willst, dann werde ich diese Information nicht für mich behalten! Und nein ich hatte keinen Lehrer! Ich habe zugeschaut, wie die anderen Straßenkinder gestohlen haben, habe zusammen mit Gruppen gestohlen und habe geübt, Jahre lang, mein Leben hat davon abgehangen, wie gut ich war! Und tu nicht so, als würde dir nie ein Fehler unterlaufen, oder als würdest du nicht hin und wieder unüberlegt klauen, ohne vorher Stunden lang herum zu schleichen und dein Opfer zu beobachten. Du bist ganz sicher kein besserer Dieb als ich! Oder kannst du etwa Schlösser knacken?", giftete Dennik zurück!

    Er hasste es gedemütigt zu werden, und unternahm jeden versuch sich zu wehren.

    Ich will nicht, dass wir als Feinde auseinander gehen...


    "Aber du hast Recht, es war unüberlegt von mir, klauen zu wollen, bevor ich wusste wem der Beutel gehörte", lenkte er noch ein und hoffte so den Zorn seines Gegenübers zu mildern.

  10. Beiträge anzeigen #250
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    Vryce ist offline
    Jetzt bin ich aber wirklich kurz davor, aus der Haut zu fahren. Was erlaubt sich dieser kleine Pinscher eigentlich? Nicht ernst gemeinte Drohungen? Informationen nicht für sich behalten?
    Der Dieb lächelte nun nicht mehr, die Miene im Gesicht war gleichgültig, doch in den Augen tanzte die Kälte weiter ihren Reigen durch verschneites Eisland. Er spielte mit dem Gedanken, eines der Messer zu zücken und dem Straßenjungen mit einer raschen Bewegung unter den Rüssel zu halten, gepaart mit der Frage, ob er Interesse an einem dritten Nasenloch hätte. Aber Vryce berief sich auf seine gute Erziehung und ließ die Messer an ihren Plätzen. Manche Kämpfe gewinnt man eben, indem man mündlich droht, nicht mit Stahl.
    „Scheinheilig nennst du mich. Gewagt, Kleiner, ganz gewagt. Ich soll mich als Dieb nicht daran stören, dass mich andere – die sich Diebe schimpfen – mich bestehlen wollen, mir mein Eigentum entwenden wollen. Das ist so unerhört blöd, dass ich heulen könnte. Ich hätte besser, richtiger reagieren, hätte dir gleich zu Beginn die Kehle aufschneiden sollen. So wird hier in Bakaresh mit vorlauten Rotznasen wie dir abgerechnet, kapiert? Wie ich schon sagte, du hattest verdammtes Glück. Und was für Informationen? Das ich ein Dieb bin? Bei Beliar, das weiß man sicherlich hinter vorgehaltener Hand von hier bis hoch zum Kloster Innos’ in Nordmar. Meinst du die Handelsfürsten sperren mich ein? Zu gewagt. Denkst du der Emir lässt mich jagen? Dafür sind meine Talente zu verlockend. Du bist hier nicht in Vengard, Kleiner, der Stadt der Naivlinge und Rechtschaffenen. Du bist in Bakaresh, der Stadt der Diebe, Mörder und Hurensöhne. Vor allem der Hurensöhne.“
    Die Bemerkung, sein Handeln sei unüberlegt, wollte der Meisterdieb so aber nicht auf sich sitzen lassen. Er zog die Kapuze seines neuen, dunklen Umhangs hinab und entblößte das Gesicht, welches einem jungen Mann der Südlichen Inseln entsprach. Nur auf der linken Wange prangte eine längliche, leicht verdickte Narbe, die sein Lehrmeister ihm zugefügt hatte.
    „Unüberlegtes Handeln wirfst du mir vor … Schau dir meine Visage an, guck dir diese Narbe an. Tenebricus – ein Meisterdieb, mein Lehrer – fügte sie mir zu, als ich unüberlegt handelte, als ich naiv war, großspurig und so tat, als wüsste und könnte ich alles. Wenn du nicht willst, dass ich dir auch so etwas zufüge, schalt ’nen Gang runter und halt die Füße still. Meinem Meister habe ich einiges zu verdanken, wenngleich ich ihn hasse wie Pest, Cholera und Typhus zusammen.“ Der Dieb seufzte. Ja, Dennik war wie er damals, als Tenebricus ihn formte, ihn zu einem Dieb machte. „Bei den Göttern, das bisschen Talent als Straßenjunge … lässt sich sicherlich ausbauen. Interesse, von einem richtigen Meister zu lernen, Kleiner?“

  11. Beiträge anzeigen #251
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik schluckte, der Beschimpfungen und Erzählungen des Gauners´wegen. Er stand stocksteif dar, selbst seine Hände bewegte er nicht mehr. Er ballte sie nur noch, so stark, dass die Knöchel rot anliefen.
    Jetzt erst begriff er, dass mit Vryce nicht zu Spaßen war. Ich kenne ihn ja gar nicht, habe ihn völlig falsch eingeschätzt und ihn verärgert.

    Wo ist denn dieser Meister von dem ich noch so viel lernen kann?, zu gerne hätte er zurück geschrien, doch er verkniff es sich, sich weiter zu wehren, verkniff sich die Bemerkung die wohl das Ende des Gespräches bedeuten würde und das wollte Dennik nicht, wenn ich wirklich was von ihm lernen kann, dann muss ich mich in seiner Gegenwart gut benehmen, damit er mich unterrichtet und außerdem ist Vryce ein geübter Redner... er wird mich nur noch einmal fertig machen.

    Tief atmete Dennik durch, hob sein Haupt und schaute Vryce aus seinen grün braunen Augen an. Er zuckte innerlich zusammen, als er dessen eiskalte Miene sah. "Es wäre mir eine Ehre von dir zu lernen. Es tut mir Leid, ja ich entschuldige mich noch einmal dafür, dass ich so plump war und dafür, dass ich dich um gerempelt habe. Ich hoffe du nimmst meine Entschuldigung an und bist nicht mehr wütend auf mich".

    Dennik musste grinsend zugeben, dass die Beschimpfungen und Androhungen doch etwas gebracht hatten. Nun wusste er, dass es hier in Bakaresh tatsächlich keine Stadtwachen gab, sondern nur Söldner der Händler und den Emir....
    Wer das wohl sein mag?

    Er wiederholte die Frage laut und schaute Vryce so unterwürfig und kindlich an wie er nur konnte, damit dieser keinen Groll mehr auf ihn hegte und ihn als "Unterlegen" betrachtete.
    In Vengard hatte er oft diese Taktik genutzt um den größeren Straßenjungen die Freude zu nehmen ihn zu verprügeln.

  12. Beiträge anzeigen #252
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Der Dieb hob gleichmütig die Schultern. Er musterte den Straßenjungen von oben bis unten, maß ihn ab, versuchte ihm anzusehen, was er hatte durchmachen müssen, wie es ihn gezeichnet hatte, wie viel … Dieb in ihm steckte. Dass er seine Zeit in Vengard als ein solcher verbracht hatte, bedeutete nicht gleich, dass er das Zeug zum Meister hatte. Das würde er ihm noch klar machen, auf die eine oder andere Art.
    „Nun, das hier war so etwas wie deine erste Lektion, Kleiner. Einschüchterung, Bedrohung. Beides wertvolle Werkzeuge, wenn du unserem ehrenvollen Broterwerb nachgehst. Aber dazu zu gegebener Zeit mehr, mein Freund. Wir fangen mit den Grundlagen an, und gerade der Sache, die mich an dir stört. Dein Schleichen. Dieses Herumstapfen mit seltsam verrenkten Beinen. Daran müssen wir etwas ändern, Dennik, und ich weiß auch schon wie. Aber … bevor wir anfangen, bevor ich dir die Diebeskunst näher bringe … Will ich etwas wissen. Warum? Was hat dich dazu gebracht, das Diebesleben zu beginnen? Weißt du, mein Junge, ich gehöre zu den wenigen Verbrechern, die noch so etwas wie einen … Ehrenkodex haben. Du bist ein Dieb, verdammt. Du repräsentierst etwas, eine Lebenseinstellung ebenso wie eine gesamte, im Untergrund wie an der Oberfläche agierende Gesellschaft. Da möchte ich zumindest deine Beweggründe kennen, nicht wahr?“

  13. Beiträge anzeigen #253
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    So hatte er das Stehlen, das Betrügen, das illegal über Wasser halten noch nie gesehen.
    Ehrenkodex... Lebenseinstellung...,das hörte sich alles so edel an, so richtig, so gut, einfach ehrlich und er verband so etwas immer mit Charakterstärke, so für eine Sache einzutreten, seine Lebenseinstellung zu zeigen und dafür gerade zu stehen. Und jetzt wollte ihn Vryce sagen, dass er ebenfalls eine solche Lebenseinstellung eingeschlagen hatte, als er in Vengard beschlossen hatte keinen ehrlichen Beruf zu lernen sondern eben Dieb zu werden.

    Lebenseinstellung?... er überlegte. Lange schwiegen die zwei sich an.
    Wie sehe ich das Leben? Ich stehle, ich lebe wie eine Made im Fett hart schuftender Menschen, schufte selber aber auch genug, ich kämpfe um am Leben bleiben, ich sehe es als Herausforderung an zu Leben. Will mich weiter bilden, ich hasse mich nicht, das ist mein Leben... aber die Einstellung, die Vryce meinte, finde ich nicht...


    Auch über seinen Ehrenkodex dachte er nach, überlegte, und grübelte, aber auch hier zu viel ihn nichts ein.

    "Ich verstehe nicht... was meinst du mit Lebenseinstellung, und wo ist dieser Kodex? Verrate es mir, ich bewundere Menschen, die an einen Kodex festhalten, und wenn sie ihre Lebenseinstellung so offen zeigen und sie kennen! Ich würde zu gerne meine kennen. Und was mein Schleichen an geht... wann hast du mich bitteschön schleichen gesehen? Aber du hast Recht, schleichen, Schlösser knacken, besser mit Dolchen umgehen und noch mehr... ja das muss ich noch alles lernen und verbessern, und ich wäre froh, wenn ich dies beigebracht bekomme, von jemanden, wie dir..."
    Geändert von Dennik (26.08.2010 um 00:07 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #254
    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Was für eine Lebenseinstellung meine ich wohl, Kleiner? Natürlich die als Dieb. Warum bist du Dieb geworden, warum hast an diesem Weg fest gehalten, egal wo du bist. Und der Kodex … Nun, pro forma existiert keinerlei Kodex und jeder Dieb interpretiert ihn anders. Die Rede ist hier von meinem eigenen Regelwerk, welches immer wieder erweitert wird. Oder um Regeln gestrichen. Aber beispielsweise ist es ein ungeschriebenes Gesetz unter Dieben, dass Beute geteilt wird, sollte sie gemeinsam geklaut worden sein. Natürlich, dran halten tun sich nur wenige, und an denen erkennst du die Diebe, die nicht so etwas wie Ehre besitzen.“
    Der Dieb fuhr sich übers unrasierte Kinn, zog den Umhang fester. Nacht in Bakaresh. Es wurde kälter, ebenso wie es am Tage unerträglich heiß war. Er seufzte. Die Wüste hatte ihn nun schon allzu lange im Griff, vielleicht war eine der geplanten Reisen wirklich gute Abwechslung. Khorinis besuchen, den einstigen Stolz des Königreiches und nun Vagabundenhochburg der Meere. Er musterte Dennik. Die Hafenstadt wäre eigentlich das perfekte Übungsgelände für den Jungen.
    „Nun, als Schleichen bezeichne ich den jämmerlichen Versuch, mich von hinten zu überwältigen. Oder was auch immer das sein sollte. Egal, jedenfalls ist das das Erste, was wir beheben werden. Glaub mir, etwas Übung und du wirst derart meisterhaft schleichen, dass dich selbst eine Eule im Wald nur schwer hört.“, sprach er und lächelte leicht. Die Sache konnte interessant werden.

  15. Beiträge anzeigen #255
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Warum ich Dieb geworden bin? Ich musste! Ich habe keinen Beruf erlernen wollen, weil es mir, naja ich weiß auch nicht, und nichts tun, da wäre ich verhungert. Ich weiß diese Antwort stellt dich bestimmt nicht zu Frieden, aber ich hoffe diese Geschichte. Ein Paladin nahm mich in Vengard gefangen, als ich ihm zufällig in die Arme viel. Er verbannte mich nach Varant. Mit ihm und ein paar anderen segelte ich viele Wochen und hatte keine Zeit um zu stehlen... dann meine Verbannung, ich lernte Sir Scorpion kennen, welcher mir den Kampf mit einer Einhandwaffe lehrte, auch in dieser Zeit habe ich nicht gestohlen. Und dann in Bakardesh, als mein Lehrer sich verabschiedete und von dannen zog, war ich wieder auf mich gestellt. So eine Art neu Anfang. Hätte ich es bereut Dieb gewesen zu sein, hätte ich bei einem Schmied oder Händler in die Lehre gehen können, aber die Nacht, das Verlangen nach dem Stehlen, all das ließ mich nicht los... ich bin süchtig und die Untat, das Verbrechen ist meine Droge...", er wartete aufgeregt auf Vryce´s Anwort... er war rot angelaufen, er hatte gerade viel preisgegeben über sich... vielleicht zu viel?

    "Wann können wir das Training beginnen... willst du irgendwas als Gegenleistung?", fragte Dennik noch nach.
    Geändert von Dennik (26.08.2010 um 00:42 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #256
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Lucia von der Berg ist offline
    'Unter Freunden? Weiß er, wovon er da redet!?' dachte sich Lucia am Frühstückstisch zunächst. Sie hatte also in einem Gästezimmer, irgendwo abseits vom Hafenviertel übernachtet. Zunächst war Lucia leicht irretiert, als sie sich ins Bett hinab ließ. Allerdings schlief sie recht schnell ein. Der Tag hatte ihr zur späten Stunde ziemlich zugesetzt. Sie realisierte ihren Übernachtunsplatz erst am reichlich gedeckten Tisch. Die Grafentochter konnte das frisch gebackene Brot schon riechen, als sie den Raum betritt. Sofort stießen ihr das Obst und die Früchte ins Auge. Als sie nach Kaffee gefragt wurde, nickte sie nur überrascht. Sie wurde schon lange nicht mehr so angenehm bewirtet. Trotzdem musste sie sich erst an diese Situation gewöhnen. Schließlich war sie nicht nach Bakaresh gereist um mit einem Fremden gemeinsam bei Freunden zu frühstücken.

    Fast den ganzen Tag über hielten sich Igor und Lucia bei Taraza und Khaleb auf. Am späteren Abend, lange nach dem Abendgedeck schlug die Grafentochter ihrem mysteriösen Begleiter einen Abendspatziergang durch Bakaresh vor. Zum einen, um mehr über die große Hafenstadt in der Wüste Varant zu erfahren und um ihren Begleiter vielleicht ein wenig näher kennen zu lernen...
    Geändert von Lucia von der Berg (27.08.2010 um 22:52 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #257
    Veteran Avatar von Vicious
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    Vicious ist offline
    Auf der Suche nach etwas einträglichem, schlenderte Vicious durch die Gassen von Bakaresh. Außer irgendwelchen kleinen Aufträgen ließ sich nichts wirklich brauchbares finden, das sie für längere Zeit bei Laune hielt. Früher oder später müsste sie wieder in die weiter Welt hinaus. Vielleicht nach Mora Sul oder Ishtar. Oder in Richtung Norden, um mal zu sehen, was denn die Leute dort so trieben. Immerhin hatte DraconiZ ja etwas erwähnt. Doch im Augenblick war Vicious schlichtweg zu faul, um aus Bakaresh zu verschwinden. Nicht nach der langen Reise durch die halbe Welt. Und so schlimm war es hier schließlich auch wieder nicht. Nur der unendliche Reichtum blieb bis jetzt aus.

    Als sie an der Kaimauer entlang marschierte, hörte die Kopfgeldjägerin ein Stück weiter vor sich das wohl vertraute Knallen einer Peitsche und das Ächzen ihrer Opfer. Sehr zu ihrer Überraschung erkannte sie den Sklaventreiber wieder, der hier gewissenhaft seine Arbeit verrichtete. Es handelte sich um den schmierigen Fettsack aus der Taverne. Zugegeben, diese Arbeit passte zu ihm.

    Während die Sklaven sich abmühten, Waren auf die Schiffe zu schleppen, stand der feiste Kerl seelenruhig daneben und überwachte alles mit seinen kleinen Augen. Sein Gesicht ähnelte mehr dem eines grausamen Schweins, trotzdem stutzte Vicious für einen Moment. In der Taverne war es der Kopfgeldjägerin nicht aufgefallen. Schließlich gab es keinerlei Grund, sich eingehend mit diesem Fettsack zu beschäftigen. Doch als sie ihm jetzt in die Augen sah, konnte sie es nicht übersehen.

    Wieder knallte die Peitsche in der Luft und brachte die Arbeiter in Bewegung. Vicious scheute nicht näher zu kommen. Von Schlägertypen wie ihm hatte sie in Bakaresh wenig zu befürchten.

    »Was willst du?«, blaffte der Marmo sie an. Mit seiner Aufmerksamkeit war es dann offensichtlich nicht so weit her. Als Kopfgeldjäger musste man eben auf die kleinen Dinge achten. Wenn man Sklaventreiber war, fiel vermutlich die ein oder andere Sache unter den Tisch. Doch nach ein paar Augenblicken erkannte der Dicke was sie miteinander verband. »Du kommst aus Marmo, oder?«
    »So siehts aus.«
    »Suchst du Arbeit?«
    »Ja, irgendwie schon. Aber Sklaven durch die Gegend scheuchen, ist nichts für mich.«
    »Der Mann für den ich arbeite, braucht noch einen Schwertkämpfer. Kannst du kämpfen?«
    »Klar.«
    »Dann geh zu Vetkin. Er arbeitet auch für den Boss und kann dir weiterhelfen.«
    »Wo find ich denn den Kerl?«
    »Da drüben.«, meinte der Dicke und deutete auf ein kleines Lagerhaus unweit des Kais. Dorthin verschwanden die Arbeiter und tauchten kurze Zeit später mit Kisten, Säcken oder Fässern wieder auf. Vicious folgte den Sklaven und sah sich bald der nächsten Überraschung gegenüber.

    »Wen haben wir denn da?«, fragte ein schlanker Kerl und lächelte über das ganze Gesicht. »Ich hab leider erst heute Abend wieder für dich Zeit.«
    »Junge, ich bin nicht wegen dir hier.«, antwortete Vicious und das Lächeln verschwand für einen Moment. Sie konnte sich denken, wer hier erwartet wurde. Bei dem schlanken Kerl handelte es sich um niemand anderen als den aalglatten Charmeur, der ebenfalls in der Taverne gesessen hatte.
    »Schade eigentlich. Warum denn dann?«
    »Der Dicke da hat mich geschickt. Ich suche Arbeit und er meinte, ihr könnt noch einen Schwertkämpfer brauchen.«
    »Oh, du meinst Budo. Ja, dem letzten hat einer der Sklaven eins über den Schädel gezogen und ihn dann für die Krokos liegen lassen. Moment mal. Du bist auch von Marmo.«
    »Ist das ein Problem?«
    »Nein. Man trifft bloß nicht so oft Leute von dort. Ich bin mit Budo hergekommen.«
    »Du bist aber kein Marmo.«
    »Das nicht, aber ich komm von nebenan. Aus Kanon.«
    »Aber keiner von diesen rachsüchtigen Fanatikern?«
    »Sonst würd ich kaum mit dem Kerl da reisen.«, erwiderte Vetkin lachend und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn du was auf dem Kasten hast, kann ich dir den Job besorgen.«
    »Sicher. Willst du es mal ausprobieren?«, fragte Vicious ganz unverfänglich und legte die Hand an das Heft ihres Schwertes. Vetkin hob beschwichtigend die Hände.
    »Nein, nein. Ich glaub dir auch so. Außerdem ist es nicht mein Problem, wenn du in einem Kampf draufgehst. Obwohl es schade um dich wär.«

  18. Beiträge anzeigen #258
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
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    Igor Vectrex ist offline
    Es war ein angenehmer Nachmittag, Taraza erzählte viel von ihrem neuen Leben als Schneiderin und mit Khaleb plauderte der Magier über alte Zeiten, neue Hoffnungen und Ziele. Igor war froh, daß es den beiden jetzt so gut erging, ihr Band des Schicksals war von den Knoten befreit worden. Allerdings bemerkte er auch, daß seine neue Bekanntschaft sich nicht recht wohl umgeben von all den Fremden fühlte, was er mitunter sogar nachvollziehen konnte. Es wunderte ihn daher nicht, daß ihm Lucia einen Spaziergang vorschlug, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch bevor sie die Behausung verließen, hatte der Goldschmied noch etwas Wichtiges zu klären.

    »Sag mal, Taraza, steht Isnoguds alter Schmiedeofen noch im Keller? Ich könnte ihn zur Zeit gut gebrauchen!«

    »Ha, das olle Ding wollen wir sowieso loswerden, es nimmt zuviel Platz weg, wenn Du ihn haben willst, bitte sehr. Meine Diener können ihn auch zum Kastell liefern!«

    »Diener? Sag' bloß Du bist von einer Sklavin zur Herrin aufgestiegen!« fragte der Magier interessiert.

    »Nein, nicht so wie Du denkst, es sind meine Angestellten, sie erhalten freie Kost und Logis, sogar etwas Gold, wenn ich etwas übrig habe. Sie sind damit mehr als zufrieden!«

    »Freut mich zu hören, machts gut Ihr beiden, man sieht sich bestimmt bald mal wieder!« sprach der Goldschmied zur Verabschiedung und verließ mit Lucia das Haus.

    Da standen sie nun, etwas abseits vom Hafenviertel und besaßen einen schönen Blick auf die Brandung des Meeres, wie sie vor die Klippen jenseits des großen Hafenkais preschte. Der Anblick der eintauchenden Sonne in den Horizont war wie wie jeden Tag farbengewaltig und wunderschön anzusehen. Der Magier wandte sich der jungen Dame zu und richtete das Wort an sie.

    »Nun, habt Ihr einen besonderen Wunsch? Oder wollt Ihr mir einfach durch Bakaresh folgen? Ich hätte noch das ein- oder andere zu erledigen!«

  19. Beiträge anzeigen #259
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia war froh das Igor zu gesagt hatte einen nächtlichen Spatziergang durch Bakaresh zu absolvieren. Zunächst begutachteten die beiden den großen Hafen von Bakaresh und den Sonnenuntergang. Er sah zu dieser Abendszeit wunderschön aus. Die Grafentochter liebte es die Abenddämmerung zu beobachteten. Schon als kleines Kind saß sie stundenlang auf einem Hügel und sah der Sonne beim Untergang zu. Die Farben, die dabei zur Geltung kamen waren ansehlicher als vieles andere, was sie hatte. Es gab viele Tage an denen sie die Sterne gemeinsam mit ihrem Vater beobachtete. Ihre Gedanken gingen umher und schnell war ihr Blick wieder auf die Stadt gerichtet. Sie schaute kurz zu Igor, der sich neben die Adlige gesetzt hatte. Er sah immer noch in Richtung Meer. Nun ergriff sie das Wort.

    "Nein...einen Wunsch habe ich eigentlich nicht. Im Moment will ich mir nur die Stadt ein wenig ansehen. Ich würde gerne bei Euch bleiben, Igor.."

    Zunächst erwiederte ihr Begleiter nichts. Sein Blick war immer noch zum Horizont gerichtet. Auch Lucias Blick ging wieder auf das Meer und den letzten Sonnenstrahlen die noch zu sehen waren zurück. In Gedanken versunken an die ferne Heimat vergaß sie alles um sich herum...

  20. Beiträge anzeigen #260
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Wieder einmal neigte sich der Tag dem Ende und Jary war nun schon den zweiten Tag in dieser Stadt, die er eigentlich nie wieder betreten wollte. Bakaresh war immer noch so, wie er es Erinnerung hatte: Schöne Häuser, raffgierige Händler, Marktstände an denen alle möglichen Dinge angeboten wurden und Sklavenhändler, die ihre 'Ware' behandelte, als wären die Menschen total wertlos. Wie Vieh standen sie in Reih und Glied nebeneinander, waren an Händen und Füßen gefesselt und trugen, wenn überhaupt, zerfetzte Stofftücher um ihre Hüften.

    Einen von vielen hatte der junge Mann heute unter die Lupe genommen. Nicht, um sich einen Diener anzuschaffen sondern viel mehr um den Jungen zu finden, der ihm so wichtig war und für den er Gefühle verspürte, die ihm sonst nie untergekommen waren. Jakob hallte es in seinen Gedanken wider, doch auch das brachte ihn nicht zu ihm. Unter den Sklaven vor ihm, um die sich eine kleine Menschenmenge gebildet hatte, war der Blonde auch nicht zu finden. Wütend und traurig zugleich entfernte er sich von der Megne, entfernte sich ein bisschen von den Häusern Bakareshs bis er auf ein paar, etwas abseitsstehende Palmen traf. Was habt ihr mit ihm gemacht? ging es ihm durch den Kopf. Die Wut schien ihn zu kontrollieren, führte seine Hand zu seinem Rücken und holte den Bogen hervor. Mit ihm in der linken und einem Pfeil in der rechten Hand blickte er zur Palme hinüber und legte das Geschoss auf die Sehne. Er zog die Sehne gerade so weit, dass nicht dass Risiko bestand, sie zu zerreißen und lies dann nach kurzem Zielen los. Zischend sprengte der Pfeil davon, bohrte sich durch die Luft und schließlich auch in den Stamm der Palme.

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