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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Jetzt ging es also auch für Bartimäus daran die Höhlen zu erkunden. Bösartige Viecher würden sie wohl hoffentlich keine finden, also sollte alles glatt gehen.
    "Nein, weiß ich nicht. Melford sprach beim Thing etwas darüber, aber ansonst weiß ich nicht wer etwas damit zu tun hatte. Ich würde sagen, wir schauen uns heute einfach einmal um, wie groß das ist, wie viel Platz da ist und so weiter."
    Also machten sie sich auf den Weg, wobei Bartimäus anmerkte, dass sie vorher besser Fackeln besorgen sollten, um drinnen auch etwas zu sehen.

    Dann betraten sie dir Höhlen und sie wirkten auf den ersten Blick ... dunkel. Trotz der Fackel konnte Bartimäus nicht viel erkennen. Erst nach einiger Zeit hatten sich seine Augen Dunkelheit und das Fackellicht gewöhnt. Ob das am Tag besser war? Spätestens etwas weiter drinnen wohl eher nicht.
    "War das diese Höhle, in der du früher schon einmal warst."

  2. Beiträge anzeigen #382
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Cé schaute sich in der Höhle um, schüttelte den Kopf.
    "Nein, diese Höhle war es nicht. Ich glaube, du würdest auch nicht in der Höhle wohnen wollen, die Oparilames und ich erkundeten. Lassen wir Lurekan seinen Frieden, und leben nicht in der Höhle, in der sein Grab liegt."
    Ob Bartimäus von Lurekans Grab wusste? Möglicherweise, Oparilames hatte eine Rede darüber gehalten. Wie lange mochte es her sein, dass sie sich zum letzten Mal getroffen hatten? Zu lange, viel zu lange, kroch es ihr in den Kopf.
    "Die Höhlen sind groß ...", überlegte die Novizin laut. "Eher Massenunterkünfte als Privathöhlen. Andererseits ... es kommt auf die Größe der Höhle an, man könnte darin Zelte aufbauen und hätte darin beinahe ein Abbild des Lagers draußen, nur dass es vor dem Regen geschützt wäre. Aber welchen Sinn hätte das? Welche Privatfreiheit gäbe das, wenn doch trotzdem jedes Geräusch nach draußen klingt, und von der Höhle vielleicht noch verstärkt wird? Nun gut, es gäbe den Vorteil des Sichtschutzes, aber ist der auf Dauer nötig? Da kann man sein Zelt auch draußen aufschlagen."
    Sie blickte sich in der düsteren Höhle um. Entweder Massenunterkünfte oder Lagerhöhlen, urteilte sie. Was mochte dieser Melford damit vor haben? Sie war gespannt, was aus dem Höhlengebilde werden würde, wie der Aufbau vonstatten ginge.
    "Was hältst du davon?"

  3. Beiträge anzeigen #383
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Die Höhle war riesig und ganz anders als Bartimäus es sich vorgestellt hatte. Er hätte mit kleineren, aber dafür mehr Höhlen gerechnet, die durch enge Gänge miteinander verbunden waren und in denen nicht mehr als 5 Personen wohnen würden. Doch hier würden wohl bis zu 20 Menschen hineinpassen. Nicht sehr einladend wie er fand, vor allem wenn man es mit den wesentlich kleineren Baumhäusern verglich. Wie auch immer, vielleicht würde es ja noch kleinere Unterkünfte in den Höhlen auch geben.
    "Hmmm, ich fände kleinere Höhlen besser. Wo man vielleicht mit ein paar Freunden wohnt oder so, aber nicht gleich mit dem halben Volk. Ob es weiter drinnen solche Höhlen auch noch gibt?"
    Bartimäus drängte förmlich darauf mehr zu sehen, in der Hoffnung etwas zu finden, was ihm mehr zusagte, als diese Höhle.
    Schließlich war es Cécilia die ihn etwas zurück hielt. Sie gab zu bedenken, dass es schon spät war und dass weitere Erkundungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen könnten. Also beschlossen sie umzukehren und zu einem anderen Zeitpunkt weiter in die Höhlen vorzustoßen.

    Als sie wieder hinaus ins Mondlicht traten verabschiedeten sie sich.
    "Ich wünsche dir eine gute Nacht, bewahre!"
    Dann suchte sich Bartimäus einen Schlafplatz und streichelte über Neros Fell, bis ihn der Schlaf übermannte.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus nahm den letzten Löffel Suppe zu sich, der sich heute Abend geholt hatte. Wer sie gekocht hatte, wusste er nicht genau. Nagor Kev oder Maknir, aber falls es letzterer war, so hatten sich seine Kochkünste gebessert, denn die Suppe schmeckte gut gewürzt, aber nicht zu scharf.
    Als er aufgegessen hatte, strich er Nero über das Fell und überlegte was er weiter tun könnte. Sollte er wieder in die Höhlen gehen? Oder Melford oder sonst jemanden suchen? Nein, er kannte ihn nur vom Sehen und wusste auch nicht wirklich, was er ihn hätte fragen sollen. Also beschloss er einfach einen Spaziergang durch das Lager zu machen. Ob dieser ihn in die Höhlen führen würde oder nicht, würde sich dann zeigen.

    Die anderen Leute im Lager schienen nicht mehr sehr beschäftigt zu sein. Manche schliefen, andere saßen an einem Lagerfeuer tranken Bier, unterhielten sich oder blickten einfach nur verträumt auf den Sternenhimmel. Als Bartimäus die Leute so beobachte fiel sein Blick plötzlich auf ein Gesicht, dass er nur vom Thnig kannte. Orthego war sein Name, zum Waldläufer war er befördert worden und er war es der laut eines Wächters ihm eventuell den Umgang mit dem Bogen beibringen konnte. Dies wünschte er sich ja beinahe schon ewig, also beschloss er ihn anzusprechen.
    "Bewahre, mein Name ist Bartimäus und du bist Orthego, nicht wahr?"
    Er machte eine kurze Pause, um den Waldläufer nicht mit seinem Anliegen nicht zu überrennen. Dieser blickte ihn an und nickte zustimmend, dann fuhr Bartimäus fort.
    "Ich habe dich beim Thing gesehen und ich wollte dich fragen, ob es möglich wäre, dass du mich lehrst, wie ich mit dem Bogen richtig umgehen kann. Ein Wächter gab mir vor einiger Zeit den Tipp, mich an dich zu wenden."

  5. Beiträge anzeigen #385
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Der Krug wurde schnell geleert und Orthego erhob sich vom Lagerfeuer. Schweigend und gelassen zog er einen Sumfpkrautstängel hervor – seit er wieder Zeit zum Rauchen hatte, neigte sich sein Vorrat jedoch rasch dem Ende zu – und musterte den, der sich als Bartimäus vorgestellt hatte.
    Er war nicht viel kleiner, als der Waldläufer, dafür wohl ein paar Jährchen jünger.
    "Beim Thing hast du mich also gesehen. Interessant. Und 'n Wächter hat dir also gesagt, ich könnte dir was beibringen? Soso…" , murmelte Orthego mit dem Sumpfkraut im Mund und paffte Wölkchen zwischen den Zähnen hervor. Er, der selbst so viele Fragen hatte, als Lehrer? Gewöhnungsbedürftige Vorstellung.
    "Nun, ich bin kein Meisterschütze und wahrscheinlich auch noch 'n beschissener Lehrer, aber es wird wohl voraussichtlich keinen von uns umbringen. Und wenn du gut aufpasst, lernst du vielleicht auch noch etwas, das dir eines Tages den Arsch retten wird. Hast 'n Bogen?"
    Bartimäus nickte.
    "Dann komm mal mit."

    Mit seinem neuen Schüler entfernte sich Orthego ein Stück weit vom Lager, bis sie am Waldrand standen.
    "Siehst du den Baum dort, der ein wenig abseits steht? Schnapp dir deinen Bogen und schieß drauf."
    Bartimäus blickte den Baum an, dann den Waldläufer. Er schien verwirrt.
    "Na, komm, wird's noch?"

  6. Beiträge anzeigen #386
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Das ging ja schnell. Noch vor zwei Minuten hatte er noch kein einziges Wort mit Orthego gewechselt gehabt und jetzt war er schon mitten in der Lehre. Und das obwohl Orthego offenbar noch nie zuvor einen anderen unterrichtet hatte. Orthegos Aussagen über ihn selbst störten Bartimäus nicht, weder, dass er meinte kein Meisterschütze zu sein, noch, dass er ein beschissener Lehrer war. Er hatte wohl noch einfach keine Erfahrungen als Lehrer gemacht und Bartimäus hatte keine Bedenken, dass seine Fertigkeiten mit dem Bogen ausreichen würden, das wichtigste zu zeigen.

    Der Wächter war optimistisch und hatte auch schon die erste Aufgabe gestellt bekommen. Diese erschien ihm zwar einigermaßen eigenartig, denn so viel hätte er alleine auch tun können und jetzt bereute er, dass er es nie versucht hatte, dann würde er jetzt vielleicht nicht ganz so schlecht dastehen.
    Naja, was soll's? Er weiß ja, dass ich Anfänger bin, dachte Bartimäus.
    Also griff er nach seinem Bogen, den er immer bei sich getragen hatte, und nach einem Pfeil. Wie soll ich bloß beginnen? Mit einem festen Stand? Dem Spannen der Sehne? Zielen? Er hatte keine Ahnung! Schließlich beschloss er nicht so viel nachzudenken. Es hatte ja sowieso keinen Sinn. Was er falsch machte und was er besser machen konnte, würde Orthego ihm dann schon sagen. Perfekt brachte er nicht zu sein, denn wenn er es wäre, würde er ja keinen Lehrer benötigen.

    Endlich legte er den Pfeil an die Sehne. Er achtete gar nicht darauf wie da stand, einfach so, dass er nicht umfiel. Dann versuchte er die Pfeilspitze in Richtung des Baums auszurichten und zog ihn dann zu sich. Da erlebte er aber seine erste Überraschung, die Sehne zu spannen erforderte mehr Kraft als er vermutet hatte und dabei gleichzeitig noch zielen, war Bartimäus beinahe unmöglich. Noch einmal richtete er den Pfeil nach vorne und etwas nach oben, weil die Schwerkraft ihn ja sowieso nach unten ziehen würde und dann ließ er los.
    Würde er treffen? Hatte er Anfängerglück? Leitete der Geist des früheren Besitzers des Bogens den Pfeil vielleicht in die richtige Richtung? Oder würde er einfach nur versagen? All diese Gedanken rasten blitzschnell durch seinen Kopf, dann erreichte der Pfeil sein Ziel, oder besser gesagt ein Ziel, denn er war in einiger Entfernung von dem Baum im Boden eingeschlagen.
    Die Richtung war nicht die richtige gewesen und so wie es aussah, wäre selbst dann nicht einmal weit genug geflogen. Nun ja, es war sein ersten Versuch gewesen und solange Orthego ihn nicht als hoffnungslosen Fall abstempelte, würde er noch Zeit bekommen sich zu verbessern.

    Orthego ergriff jetzt das Wort und beendete damit die heutige erste 'Übungsstunde'. Es war ja ohnehin schon spät gewesen, als Bartimäus Orthego getroffen hatte. Morgen in der Früh würden sie sich an der gleichen Stelle wieder treffen und weitermachen.
    Bartimäus verabschiedete und bedankte sich schon im Voraus für die Zeit seines Lehrers und machte sich dann auf den Weg zu seinem Schlafplatz. Immerhin wollte er für ihr nächstes Treffen ausgeruht sein. Wie üblich schlief er mit Nero an seiner Seite ein.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Orthego biss in den knackigen Apfel und ignorierte erstmal den süßen Saft, der ihm aus dem Mund in den Bart lief. Auf einem dicken Ast sitzend beobachtete er von einem Baum aus Bartimäus, wie der sich am vereinbarten Treffpunkt umsah, jedoch außer einem Eimer und einem Haufen Waldbeeren und Fallobst nichts vorfand. Ob der Junge nervös war? Womöglich. Grinsend nahm Orthego einen weiteren Bissen vom Apfel und sprang auf den Boden hinab.
    "Wird auch Zeit, dass du auftauchst." , rief er seinem Schüler entgegen und überraschte diesen. "Ich würd' sagen, wir fangen gleich an. Eigentlich war das gestern gar nicht mal so übel, zumindest optimistisch gesehen. Ich meine, du hast doch geschossen. Und das war's, was du wolltest, oder? So gesehen müssen wir nur noch Feinschliff leisten. 'N gehörigen Haufen Feinschliff."
    Der Waldläufer trat näher. "Als erstes wirst du dir einprägen, was ich dir nun erkläre. Es ist nicht schwer und auch gleichzeitig das Fundament, auf dem alles andere aufbauen wird. Du stehst seitlich, dabei zeigt ein Fuß zum Ziel, der andere bleibt parallel zum Körper. Der Arm, in dem sich der Bogen befindet, wird durchgestreckt. Fester Griff, Spannung. Pass auf, dass der Arm nicht verkrampft.
    Wie gesagt, merk's dir. Das wird die Haltung sein, mit der wir zu Beginn trainieren werden. Tu es jedes Mal, wenn dir nichts Besseres einfällt. Beim Kochen, beim sinnlosen Rumstehen in der Gegend, beim Knutschen mit deiner Freundin. Wenn die richtige Körperhaltung erst einmal verinnerlicht wurde, ist das schon die halbe Miete. Weitere Punkte sind Kraft und Gespür in den Fingern, sowie bedingungslose und unerschütterliche Konzentration auf dein Ziel und das, was du gerade tust. Ein Schuss Glück kann natürlich auch nie schaden, aber wenn du auf mich hörst und mir vertraust, wird Glück für dich sowieso zur Gewohnheit werden. Alles klar?" Der Waldläufer blickte seinen Schüler fragend an. "Nun gut." Orthego rieb sich freudig die Hände. "Dann legen wir los. Wie du siehst, war ich heut Morgen schon fleißig und hab das ganze Zeug rangeschafft. Weißt du warum? Mich überkam plötzlich so ein Verlangen nach….Saft. Oder Muß. Oder was auch immer du da rausbekommst. Frisch gepresst, versteht sich. Im Klartext heißt das, du greifst dir eine Hand voll Beeren und quetschst sie über dem Eimer aus. Das gibt nicht nur einen köstlichen Nachtisch, sondern riecht auch noch ganz hervorragend. Ach, und ganz nebenbei gibt das die Kraft in den Fingern, die brauchst um einen Bogen richtig spannen zu können. Sonst passiert das gleiche, wie bei deinem gestrigen Versuch. Die Finger zittern, weil sie zu schwach sind und so eine Anstrengung nicht gewöhnt sind. Sie verkrampfen vielleicht sogar und das tut dann höllisch weh, glaub mir. So kommt der Pfeil jedenfalls nie ans Ziel und du schießt dir eher in den Fuß. Löchrige Schuhe und kaputte Finger können wir überhaupt nicht gebrauchen. Deshalb fangen wir mit dieser Kraftübung an. Währenddessen kannst du übrigens Haltung einnehmen. Hopp-Hopp! Schon besser… Und falls dir mal das Übungsmaterial ausgehen sollte, ich habe überhaupt keine Probleme damit, neues zu besorgen. Ich werd heut noch ein paar Mal vorbeikommen, um nach dir zu schauen. Und jetzt schlag ich vor, du legst los, mir läuft nämlich schon die Spucke im Mund zusammen!"
    Pfeiffend schlenderte Orthego zum Lager zurück und ließ seinen Schüler mit dessen Aufgabe für's erste allein.
    Geändert von Orthego (24.08.2010 um 13:47 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #388
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus hatte sich bemüht pünktlich zu ihrem Treffpunkt zu kommen, um seinen Lehrer nicht warten zu lassen, allerdings hatte dieser ihn trotzdem bereits erwartet. Dann hatte sein Meister ihm die Aufgabe erklärt. Meister? Nein, Bartimäus mochte diese Bezeichnung nicht, er würde ihn ganz normal ansprechen und auch beim 'du' bleiben. Von diesen Förmlichkeiten hielt er nicht viel, auch wenn das nicht hieß, dass er keinen Respekt hatte. Orthego war der Lehrer und er der Schüler, dieses Verhältnis war ihm klar, aber die Höflichkeiten kamen ihm übertrieben vor und er würde sie nicht ändern, es sei denn Orthego verlangte es. Dem war aber nicht so, stattdessen lobte er schon fast den Versuch von gestern. Zum loben gab es zwar da nicht viel, aber betrachtete es sehr optimistisch, worüber sich Bartimäus freute.

    Heute sollte er seine Finger stärken indem er Beeren ausquetschte, eine Aufgabe mit der er nicht gerechnet hatte, die ihm aber dennoch logisch vorkam. Also nahm er die Haltung ein, die Orthego ihn gezeigt hatte und griff nach den ersten Beeren. Über dem Kübel drückte er sie aus so fest er konnte. Mehrmals drückte er darauf herum, bis wirklich nur noch Matsch überblieb, den er in das Gefäß plumpsen ließ. Dann griff er nach den nächsten und bald waren beide seiner Hände mit Beerenmus beschmiert. Einmal kostete er die Masse von einem seiner Finger und musste feststellen, dass sie immer noch gut schmeckte, obwohl sie ihr appetitliches Aussehen verloren hatte. Hoffentlich lockte der Geruch keine verrückten (Erd-)Beerenmonster an oder sonstiges Getier.

    Da die gefährlichen Waldbewohner ohnehin Fleischfresser waren, machte sich Bartimäus keine Sorgen und matschte unbeirrt weiter, während Nero sich unbeeindruckt neben ihm einrollte und die Augen schloss.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Zweifel über ihre Magie zerrissen sie zu sehr, als dass sie einen neuerlichen Versuchen machen könnte, ein Tier zu beeinflussen. Was hatte sie falsch gemacht? Gwydion - wer war er eigentlich? - hatte ihr gesagt, sie benutzte zu viel Magie, doch als sie es bei diesem verängstigten Hasen versucht hatte, war sie gescheitert. Sollte sie doch mehr Energie nehmen, dickere Stränge? Oder hatte sie beim Hasen etwas falsch gemacht?
    Die Novizin schlenderte durch das Lager, hielt nach Bekannten Ausschau, grübelte und zweifelte vor sich hin. Schließlich schüttelte sie murmelnd den Kopf.
    "Kann so nicht weitergehen ...", rutscht es ihr leise heraus.
    Ein Mann warf ihr einen skeptischen Blick zu. Wurde noch immer herumerzählt, sie hätte einen Knall? Mittlerweile war es vielleicht eher an ihr selbst, etwas dagegen zu tun. Meisterin Noreias Rede war eine Sache gewesen, dies ist eine andere.
    "Bewahret", grüßte sie höflich. "Sagt, Ihr findet mein Verhalten seltsam?"
    Der Ertappte druckste herum.
    "Bewahret", murmelte er. "Nun, also ... wenn man es so nimmt ... also, wenn Ihr so fragt ..."
    "Also ja", schloss die Novizin und fixierte den Mann. "Noch in Silden hätte niemand über solcherlei gemeckert ... Ihr wirkt, als habt Ihr noch nie die Erfahrung gemacht, dass schwierige Gedankengänge leichter nachzuvollziehen sind, wenn man sie laut ausspricht."
    "Nein", erklärt der Mann. "Weshalb auch? Man muss doch nicht gleich ... nun ja, mit sich selbst reden ..."
    "Glaubt mir, in manchen Angelegenheiten kann man sich niemandem aussprechen, bei schwierigen Entscheidungen, die allein zu treffen sind. Und außerdem, sind wir nicht alle ein Stück verrückt?"
    "Meint Ihr?"
    "Bewahret."
    Sie wandte sich ab, nicht, dass sie etwas gegen den Mann hatte, aber sie mochte es nicht, ihr gesamtes Verhalten analysieren und offenlegen zu müssen. Und nicht mehr und nicht weniger hätte sie bei diesem Mann machen müssen, so aber musste er sich mit der Feststellung begnügen, dass alle ein Stück Verrücktheit in sich trugen und laut ausgesprochene Gedanken leichter zu erfassen waren. Beides war nicht einmal gelogen.
    Entgegen der Weisung Meisterin Noreias, zurückzukommen, wenn sie drei Erlebnisse mit Tieren gesammelt hätte, betrat sie schon jetzt, nach vielleicht zwei Erlebnissen, die Lazaretthöhle. Die einarmige Meisterin war wach, und Cécilia senkte den Kopf.
    "Bewahret, Meisterin", murmelte sie. "Ich weiß, ich komme zu früh ... aber ich brauche Rat."
    Die Braunhaarige hob den Kopf wieder.
    Geändert von Cécilia (24.08.2010 um 22:02 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #390
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    Ihre Kräfte kehrten mit jedem Tag zurück. Schwarz vor Augen wurde es ihr nicht mehr, doch an Spaziergänge traute sie sich noch nicht. Als Cécilia herein trat blickte die junge Frau wie zehn Tage Regen. Als wäre ein Unglück passiert. Als sie dann sprach und nach Rat fragte, versuchte Noreia zu überlegen was los sei. Doch ahnen konnte sie es nicht. Trotzdem war es vielleicht gut überall nach zu haken.
    "Kind du hast dich doch nicht schwängern lassen? Oder hast du etwas mit mehrere Männern getan? Manchmal ist dies nichts falsches. Vor allem wenn sich Frau nimmt was sie will. Hauptsache du wirst nicht benutzt, sondern die Männer. Ist es das? Oder hake ich mit dem falschen Thema ein? Ach ich bekomme kaum noch etwas mit. Ist es deine Magie, Cécilia?", fragte Noreia.

    ornlu

  11. Beiträge anzeigen #391
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Überrascht blickte Cé die Meisterin an. Schwanger? Nein ... es hatte nur ein Mal gegeben, und wenn sie davon schwanger wäre, würde man ihr das längst ansehen.
    "Ich fürchte, Meisterin, ihr liegt falsch ... mir geht es prächtig, und ich bin nicht schwanger. Es geht um die Magie, ja ..."
    Sie überlegte einen Moment, sammelte sich. Wo solte sie beginnen? Unsicher setzte sie schließlich an.
    "Ich traf jemanden namens Gwydion, er bot mir an, mir zu helfen ... er meinte, ich wende zu viel Magie auf das zu beeinflussende Tier an. Als ich eine Gelegenheit sah, es handelte sich um ein erschrockenes Kaninchen, versuchte ich es mit weniger Magie ... ich weiß nicht, was geschah. Vielleicht hat das Kaninchen abgelehnt, vielleicht war es zu wenig Magie, oder ich habe einen Fehler gemacht ... die Verbindung, sie riss einfach. Sie ist gerissen, und das Kaninchen ist geflohen. Es ist noch nie passiert, dass die Magie, dass so eine Verbindung einfach gerissen ist. Wie ein schwacher Faden ..."
    Verwirrt schaute sie Meisterin Noreia an. Was mochte zu diesem Vorfall bei dem Kaninchen geführt haben? Ob Gwydion doch Unrecht gehabt hatte? Oder ob sie nur übertrieben hatte? Vielleicht war das Kaninchen zu erschrocken gewesen, und sie hatte nicht herausfinden können, weshalb. Vielleicht war nicht sie die Quelle der Angst gewesen, und sie hatte es einfach übersehen? Hatte die Gefahr nicht gemerkt?

  12. Beiträge anzeigen #392
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    "Cécilia...", meinte Noreia und schüttelte den Kopf.
    "Vielleicht hatte Gwydion recht. Vielleicht aber auch nicht. Jeder nimmt Magie anders wahr und so wie mein Fussabdruck eine andere Form hat wie deiner, so ist es mit der Magie. Was zu viel ist und was zu wenig, das kannst du nur selbst spüren. Es gibt keinen Allheilzauber, der immer in unserer Magie wirkt. Bei manchen mag die magische Dosis einem kleinen Tropfen Kräutersaft reichen. Bei einem anderen benötigt es sprichwörtlich Kübel voll magischer Essenz. Vielleicht hast du Meister Gwydion falsch verstanden? Oder er sprach von sich aus.", meinte die Brünette und grübelte über das Kaninchen.

    "Nun. Seh das mit dem Kaninchen als Lektion. Du warst verunsichert. Du wolltest es richtig machen, aber du warst nicht Cécilia als Magiewirkerin, sondern Gwydion. Kannst du identische Fussspuren wie er hinterlassen? Nein, aber du zwangst dich es so zu versuchen. Du musst aber das machen was dich ausmacht und deine Magie ist. Deine Unsicherheit ließ die Verbindung reißen. Das Kaninchen hat sie gespürt. Und wie verhältst du dich jemanden gegenüber, der völlig verunsichert auf dich einredet. Viele ignorieren jene dann oder nehmen sie nicht ernst. Unsere Magie erfordert aber, dass man untereinander interagiert. Im Moment der Verbindung seid ihr auf Augenhöhe. Wie wir momentan sprechen. Betrachte diese Verbindung als Konversation unter magischen Aspekten. Auch das gute reden untereinander muss geübt sein und dies waren auch deine ersten Versuche. Erwarte nicht, das auf A ein Tier B macht. Das sollte auch kein Druide erwarten, denn selbst das kleinste Kaninchen, kann einem großen Druiden das Gespräch verweigern. Brust raus, Kopf hoch und ein Lächeln - so solltest du deinen Mitmenschen begegnen. Bei Tieren ähnlich - je nach Gattung. ich hoffe du kannst das Gefühl von Freundschaft empfinden. Dies sollte dein erster magischer Gruß sein. Alles weitere ergibt sich und ergibt sich auch mit der Erfahrung. Du musst wissen wie deine Magie wirkt. Das Gute ist, du kannst damit testen und üben. Je mehr du deine Magie erfährst, umso bewusster wirst du dir ihr. Versuch es noch einmal bei einem Tier und als weitere Übung. Tippe Blumenblüten magisch an. Schließe und öffne sie. Wie musst du herausfinden. ich denke du hast sowas schon einmal gesehen. Hast du noch Fragen? Und lächele wieder. Du bist gesund und musst die Zukunft nicht fürchten.", meinte die Druidin schon fast mütterlich.

    ornlu

  13. Beiträge anzeigen #393
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Einem Tier wie einem Mitmenschen begegnen, offen und freundlich. Freundlichkeit wahrnehmen und üben. Cé nickte, nahm den mütterlichen Ton Noreias wahr. Tatsächlich lächelte sie nun, wenn auch ein wenig verhalten. Dieser Ton hatte sie an etwas erinnert.
    "Ich werde mich daran versuchen", versprach sie. Vertrauen, Sicherheit, Glauben, das stärkte die Magie ... wie hatte sie das vergessen können, was Meister Ornlu ihr bereits vermittelt hatte, die Basis der Magie? "Ich möchte Euch danken, Meisterin ... wegen Eurer Rede beim Thing. Ich weiß nicht, wie es sonst weitergegangen wäre ..."
    Einen kurzen Moment dachte sie noch nach, ob sie ihre Sturheit erwähnen sollte, ließ es aber lieber.
    "Bewahret", sagte sie und verließ die Höhle.
    Meister Ornlu hatte sie nach ihrem ersten Streit damals nach der "wahren Magie der Druiden" gefragt. War diese Art der Kommunikation die wahre Magie der Druiden? Tieren auf einer Ebene zu begegnen, sich mit ihnen anzufreunden und mit ihnen zu kommunizieren? Pflanzen zu begegnen und mit ihnen zu kommunizieren? Wie mochte es sein, mit einer Pflanze zu kommunizieren? Sie brannte darauf, es auszuprobieren, aber es war schon spät. Lieber ein andermal, sie kannte kaum Blumen, die nachtaktiv waren.

  14. Beiträge anzeigen #394
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Immer weiter hatte er die Beeren zerquetscht und der Kübel hatte sich gefüllt. Ab und an hatte er zur Stärkung ein wenig der Masse gegessen, die Meiste Zeit quetschte und matschte er aber weiter. Gerne hätte er einmal seinen Stand verändert, aber er sagte sich, dass auch das ein wichtiger Teil der Übung war. Ob Orthego etwas dagegen gehabt hätte, wenn er einmal kurz eine Pause eingelegt hätte? Vielleicht sogar nicht, er wirkte doch eigentlich ganz nett, aber Bartimäus tat es seines Fortschritts wegen und nicht um seinen Lehrer zufrieden zu stellen.
    Einmal hatte er eine Marille in die Hand bekommen, sie war hart und somit nicht geeignet zerquetscht zu werden. Er hatte sie in der Mitte aufgerissen, den Kern entfernt und dann etwas darauf herumgedrückt, wodurch ein paar Tropfen Saft zu Vorschein kamen, aber alles in allem blieb sie dennoch ganz. Bartimäus fand, dass sich diese festen Stücke in dem übrigen Mus nicht gut machten und so beschloss er sie kurzerhand aufzuessen.
    Ein weiterer Griff in den immer kleiner werdenden Haufen der Beeren und wieder etwas Größeres. Ein Pfirsich diesmal. Es war aber ein saftiges und eher weiches Exemplar, also würde es ihm wohl gelingen ihn zu zerkleinern. Er brauchte länger, als bei einer Hand voll Beeren, aber am Ende blieb dann doch nur der Kern in seiner Hand übrig, den er achtlos weg warf.

    Viel war nicht mehr übrig und Bartimäus atmete erleichtert durch, denn ob man es glauben wollte oder nicht, aber die Arbeit war für die Finger ganz schön anstrengend und auch seine Füße schmerzten langsam, da er seine Haltung so lange nicht verändert hatte. Aber er würde nich jammern, ein bisschen wehgetan hatte ihm schon öfters etwas und diesmal erfüllte es sogar einen guten Zweck.

    Kurz bevor er den Haufen restlos verwertet hatte, kam Orthego zurück und brachte, zu Bartimäus großer 'Freude' noch weitere Beeren mit.
    So schnell werde ich hier wohl nicht fertig werden, dachte er sich nur, machte aber fleißig weiter. Ob er morgen schon zum Bogen greifen durfte? Mit diesen Gedanken erkannte er, dass er wohl noch während der Lehre einiges an Geduld aufbringen werden muss auch Geduld mit seinem eigenen Fortschritt. Schließlich konnte man nicht von heute auf morgen lernen wie man Bogen schießt.

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    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Keine einzige Wolke war am strahlend blauen Himmel zu sehen, die Sonne schien hell und warm, das gleichmäßige Rauschen der Wellen klang beruhigend und der vertraute, salzige Geruch des Meerwassers stieg ihr in die Nase. Ein Tröpfchen davon fiel auf Murielles Wange; wahrscheinlich stammte es von der Gischt einer etwas größeren Welle.
    Nur einen kurzen Moment später wurde sie von noch einem Tropfen getroffen, dann noch einem und plötzlich waren es Unzählige.

    Verärgert öffnete Murielle die Augen. Große, dunkle Wolken waren am grauen Himmel zu sehen, die Sonne dachte gar nicht daran, sich blicken zu lassen, der kühle Wind ließ die Blätter an den Bäumen unheimlich rauschen und rascheln, die Luft roch nach Holz sowie frischem Gras (was bei Murielle unweigerlich einen Niesanfall auslöste), kalter Regen prasselte auf sie nieder. Wütend stapfte die Frau zu ihrem Zelt zurück, um nicht vollkommen durchnässt zu werden. Sie hatte doch nur ein paar Augenblicke am Meer gewollt und selbst dies lediglich in einem Tagtraum, aber irgendjemand schien ihr nicht einmal das zu gönnen.
    Eigentlich gefiel es ihr hier und sie war Gwydion dankbar dafür, dass er sich um sie gekümmert und sich für sie eingesetzt hatte, aber an manchen Tagen fehlte ihr das Meer einfach. Dies war nicht weiter verwunderlich, denn immerhin hatte Murielle die meiste Zeit ihres Lebens in Hafenstädten verbracht.

    Inzwischen hatte sie zwar begriffen, dass sie sich hier nicht allzu weit von der Küste entfernt befanden, aber das hieß noch lange nicht, dass sie den Weg allein finden würde - den Hinweg wohl, aber wieder zurück? Nein, denn ihr Orientierungssinn war noch immer eine absolute Katastrophe.
    Sie hatte überlegt, ob sie Gwydion vielleicht bitten sollte, sie zu begleiten, aber sie fürchtete, dass er denken würde, es gefiel ihr hier nicht und außerdem hatte er in letzter Zeit furchtbar beschäftigt gewirkt. Wo steckte er eigentlich die ganze Zeit? Nicht, dass es sie irgendetwas anging, aber neugierig war sie doch ein wenig, denn sie hatte ihn während der vergangenen Tage kaum noch zu Gesicht bekommen.

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Mit flinken Bewegungen war Gwydion den Stamm seines neuen Wohnbaumes hinunter gehangelt. Das Geräusch, das die Blätter machten verrieten ihm, dass es regnen musste, doch bemerkte er es erst wirklich, als er unter dem Blätterdach der Eiche hervor trat. Den Blick kurz nach oben gerichtet, stapfte er bald weiter in das restliche Lager hinein. Sein Ziel war ein Zelt, in dem er selbst einige Nächte verbracht hatte.

    „Murielle?“, fragte er vor dem Zelt, „Kann ich rein kommen?“
    Nach einer kurzen Bestätigung von drinnen schlug Gwydion die Zeltplane ein Stück beiseite, schlüpfte hinein und schloss das Zelt gleich wieder hinter sich.
    „Hey, du weißt, dass sie die Höhlen gerade ausbauen?“, begrüßte er sie, „Nur, falls du mal aus dem Zelt raus willst. In so einer Höhle kann man auch ein warmes Feuerchen schüren. Ich glaube Melford kümmert sich darum. Er ist der Baumeister bei uns.“
    „Wo treibst du dich eigentlich die ganze Zeit herum?“, wollte die junge Frau wissen.
    „Ich baue mir ein Haus...“, erwiderte Gwydion grinsend, „...vielleicht... zeige ich es dir einmal.“
    Murielle runzelte die Stirn.

    Schließlich sprach sie das Thema Küste an und wollte wissen wie weit es bis zum Meer wäre. Gwydion kratzte sich am Hinterkopf. Er selbst war den Weg auch noch nicht gegangen, aber es sollte kein Problem werden ihn zu finden, man konnte sich am Geräusch und Geruch des Meeres orientieren. Oder Notfalls immer noch ein Eichhörnchen nach dem Weg fragen.
    „Wenn du willst und dir der Regen nichts ausmacht, können wir uns beide auf die Suche nach dem Weg machen. So schwer sollte der nicht zu finden sein. Ich glaube einer der Waldläufer hat ihn mir mal gezeigt...“, Gwydion nickte.

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    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Er wollte jetzt losgehen? Bei dem Wetter? Manchmal war Gwydion einfach der seltsamste Mensch, den sie je getroffen hatte. Die Zusage, sie an einem etwas sonnigeren Tag zu begleiten, hätte ihr vorerst genügt, aber nun, da das Angebot stand, band Murielle sich ihren Umhang um und packte eilig ein wenig Brot in ihre Tasche, nur für den Fall, dass es doch etwas länger dauern sollte mit der Wegfindung.
    "Dann lass uns losgehen und hoffen, dass wir uns nicht erkälten.", sagte sie und folgte Gwydion aus dem Zelt heraus. Es hatte für einen Moment zu regnen aufgehört, aber ein kurzer Blick gen Himmel verriet, dass diese Pause nicht allzu lange anhalten würde, denn es zogen bereits die nächsten dicken, dunklen Wolken auf.

    "Wo baust du dir denn überhaupt ein Haus? Du hättest ja mal einen Ton sagen können, ich langweile mich ohnehin und hätte dir vielleicht irgendwie dabei helfen können. Außerdem habe ich fast schon befürchtet, etwas Falsches gesagt oder getan zu haben; es hätte ja auch sein können, dass du mich aus irgendeinem Grund, den ich nicht kenne, meidest. Mir wäre es lieber, wenn du mir dann sagen würdest, was los ist, anstatt mir aus dem Weg zu gehen."

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    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    "Ich hoffe, du hast dir auch ein paar Stunden Ruhe gegönnt" , sagte Orthego, während er sich einen verbeulten Sack von der Schulter nahm und sich mit gespieltem Schmerz im Gesicht reckte, so tuend, als hätte er eine unglaubliche Last getragen. "Hölle, ist das Ding schwer." Der Waldläufer machte sich daran, den Sack aufzuschnüren, konnte sich aber nicht verkneifen, zu Bartimäus hinüber zu schielen.
    Er konnte sich gut vorstellen, dass sein Schüler bereits mehr als genervt war von seiner Aufgabe. Doch was für einen Schützen würde er mal ohne ein gewisses Durchhaltevermögen abgeben? Blöde Frage. Keinen guten. Und ein bisschen Wut hat noch niemandem geschadet.
    "Ich hab 'ne gute Nachricht für dich. Soeben habe ich erfahren, dass wir uns mit deiner Ausbildung auch ein bisschen nützlich machen können. Und was ist schöner, als die Gewissheit, etwas für unsere aufblühende Gemeinschaft getan zu haben?" Mit einem Grinsen auf den Lippen schüttete Orthego den Sack vor Bartimäus aus. Es kamen Wurzeln zum Vorschein, von allerlei Pflanzen und Gewächsen zusammengesucht. "Die Beeren kannst du vergessen, das hier ist dein neues Übungsmaterial. Porgan braucht die Säfte dieser Wurzeln für seine Tränke und ich denke, es ist doch das mindeste, schließlich hat er uns hier so offenherzig empfangen, findest du nicht? Den Eimer solltest du vorher natürlich ausleeren. Kipp's einfach aus, iss es, oder füll's in Gläser ab und verkauf's den Leuten als exotische Marmelade von den Oasen Varants. Kurz, mach damit was du willst. Die Ladung sollte dir für den Tag reichen, ich werd trotzdem 'n paar Mal vorbeikommen und nach dir sehen. Die Haltung sieht schon gut aus, bald wirst du nicht mal mehr merken, wie du sie automatisch einnimmst, wenn es darauf ankommt. Man sieht sich!"

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Ein wenig verlegen senkte Gwydion den Kopf, während er, barfuß trotz des Wetters, denn immerhin waren sie an einem recht südlichem Zipfel Myrtanas und den Regen empfand er eher als warmes Sommernieseln, neben Murielle her durch das Lager stapfte.
    „Tut mir Leid, ich war wohl etwas zu sehr in meine Arbeit vertieft...“, er lächelte sie entschuldigend an, „...so dass ich fast alles andere um mich herum vergessen habe. Ich glaube ich hätte sogar vergessen zu essen, wenn mein Magen nicht ab und an geknurrt hätte. Oh und danke für das Hilfsangebot, aber die... Bautechnik die ich verwende ist sehr speziell, ich glaube nicht, dass du mir dabei helfen kannst.“
    Gwydion meinte von Murielle ein leises 'hmpf' zu hören und musste leicht schmunzeln. Bevor sie protestieren konnte, dass sie nicht unnütz wäre und sie durchaus auch arbeiten können oder was auch immer ihr auf seine höfliche Ablehnung ihrer Hilfe einfallen würde, entdeckte Gwydion einen Pfad und deutete darauf.

    „Da, schau mal, da geht’s glaube ich hinunter!“, meinte er und lief voraus.
    Ab und an drehte er sich um, um sich zu vergewissern, dass Murielle noch hinter ihm war und verlangsamte seinen Schritt, bis sie wieder zu ihm aufgeschlossen hatte. Die Hände gemütlich in den Hosentaschen und den Blick zu Boden gerichtet, um zu sehen, worauf er so trat, summte Gwydion eine fröhliche Melodie, während Murielle neben ihm her trabte. Der Weg war hier und da zu gewuchert und der junge Druide wandte den Blick nach vorne, um rechtzeitig Hindernisse zu erkennen, die er heimlich mit seiner Magie ein klein wenig unhinderlicher machen konnte, darauf bedacht, dass Murielle es nicht unbedingt mitbekam.
    „Hey...“, meinte er, „...du bist mir nicht böse oder?“
    Murielle winkte ein wenig unwirsch ab, verdrehte sie vielleicht sogar leicht die Augen. Gwydion verzog die Mundwinkel etwas, schließlich zuckte er mit den Schultern.

    Er wusste nicht genau, wie lange sie gegangen waren, doch schließlich lichteten sich die Bäume und der Erdboden machte einem steinigeren Untergrund Platz, der hier und da mit Sand bestreut schien. Schließlich traten Gwydion und Murielle aus dem Schatten der großen Bäume und fanden sich auf einer Anhöhe, vor ihnen das Meer, das heute wegen des recht dunklen Himmels eher grau als blau wirkte. Doch in der Ferne, weit im Süden, konnte man Varant erahnen und dort schien der Himmel heller. Ein geschlängelter Trampelpfad führte den doch relativ steilen Hang hinunter an den Strand.
    „Nach Euch, Teuerste...“, machte Gwydion eine gespielt übertriebene Verbeugung, mit einem schelmenhaften Schmunzeln.

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    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Natürlich war sie Gwydion ein wenig böse, aber das würde sie ihm gegenüber nicht zugeben, denn wenn sie dies täte, würde er sich wohlmöglich noch etwas darauf einbilden. Allerdings löste ihre Verärgerung sich in Wohlgefallen auf, als sie endlich am Strand angekommen waren und Murielle das Meer erblickte. Zufrieden lächelnd trat sie an das Ufer und ließ ihre Tasche achtlos neben sich in den Sand fallen, während sie wie gebannt auf das Wasser schaute, dessen Wellen von der Sonne, die kurz zwischen zwei großen, dicken Wolken zum Vorschein gekommen war, beschienen wurden. Sie atmete tief ein und entspannte sich sichtlich, denn allein der Anblick der Weite des Meeres, der vertraute Geruch vom Salz in der feuchten Luft, das gleichmäßige Geräusch der Wellen, die sich an den Felsen brachen und der weiche Sand unter ihren Füßen ließen sie fast alles um sich herum vergessen.

    Sie zog ihre Schuhe aus, denn obwohl der Sand vom Regen kühl und nass war, konnte man wunderbar seine Füße darin vergraben. Auch ihren Umhang legte sie ab und löste dann das Band, welches ihre Haare zu einem Zopf zusammengehalten hatte, denn sie fand es einfach herrlich, wenn die einzelnen Strähnen durcheinandergepustet wurden.
    "Das, Gwydion, ist Freiheit.", sagte sie schließlich, als sie sich daran erinnerte, dass sie nicht allein hierher gekommen war. "Den Wind im Haar, vor sich nur das weite, grenzenlose Meer. Naja, zumindest fühlt es sich für mich so an."

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