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  1. Beiträge anzeigen #221
    Neuling Avatar von Die Arenakämpfer
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    Die Arenakämpfer ist offline
    Raffid blickte nochmals in das Arbeitszimmer von dem jungen Leiter und fragte sich wo dieser wohl stecken mochte. Schon seit Tagen war der Weißhaarige nicht aufgetaucht und das war eigentlich recht untypisch für den jungen Mann. Gerade jetzt wo die Bauarbeiten der Arena auf den Hochtouren sind und der Arenakämpfer eigentlich lieber trainieren wollte musste er nun aushelfen um den Bauarbeitern zu helfen wo sie ihr Werkzeug oder die Materialen hinstellen sollten.
    Die Arenakämpfer hatten sich gestern Abend unterhalten und waren auf den Punkt gekommen das der Krieger entweder entführt oder irgendwo auf einer Reise war. Es war jedoch seltsam das er gerade jetzt auf eine Reise wollte, wo er doch so lange von der Arena gesprochen und geplant hatte. Sie würden wohl abwarten müssen ob der Mann nochmals auftauchen würde. „He Meister wohin mit dem Teil hier?“ fragte ein Arbeiter und zeigte auf ein Wappen mit Schwert und Schild.
    „Stell es ins Arbeitszimmer auf den Tisch und pass auf das es nicht kaputt geht ich bin sicher der Arenaleiter will sein Schmuckstück unbeschadet sehen“ antwortete er und beobachtete die Arbeiten an der Arena, die meisten Steine waren bereits ausgetauscht und die Schauplätze wurden ebenfalls verbessert. „Wenigstens läuft das gut“ knurrte er und ging zu den anderen Gladiatoren.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash nickte. Er hatte mit sowas gerechnet, dass der Hüter irgendwann einmal nach der Klinge verlangen würde. Doch wollte der Emir diese geweihte Waffe Beliars wirklich abgeben? Mit Schmerz erinnerte sich der Verhüllte daran, wie es am Anfang gewesen war. Die Klinge, die ihn besessen hatte. Er war nur ein einfacher Träger gewesen, ohne wirkliche Kontrolle. Dann kam Ardescion und gab ihm die Möglichkeit, selbst Führer der Klinge zu sein. Und Berash hatte dies weise genutzt.
    Doch was war jetzt? brauchte er diese Waffe wirklich noch? Sein Blick glitt nach hinten, dort wo die Klinge lag. Er hatte sie festketten lassen, damit niemand den Verlockungen der Waffe Beliars unterliegen würde und sie an sich nahm. Konnte er Joe diese Aufgabe aufbürden, die Waffe selbst zu tragen? Oder würde der frisch gebackene Assassine der Klaue Beliars unterliegen? Sein Vertrauen in den dunklen Gott war groß, das war sicher. Doch war es groß genug? Berash traf eine Entscheidung. Er nahm seinen Umhang ab und legte diesen auf den Boden. Dann nahm er den Schlüssel, welchen er stets um den Hals trug und öffnete damit das Schloss der Ketten. Seine Hand fasste den Griff der Klaue und hob sie hoch, streckte sie dem Heiligtum entgegen. Dann nickte der Emir.

    "Ich vertraue dir diese Waffe an, Joe." Sprach Berash, während er das Schwert in seinen Umhang einwickelte. So fest wie es ging. "Aber ich kenne den Lockruf der Klaue Beliars. Deshalb verhülle ich sie. Du wirst damit zum Hüter gehen und sie ihm überreichen. Aber ohne sie zu befreien! Das ist sehr wichtig!" Berash wandte sich zu Joe, hielt ihm die eingewickelte Klaue hin. "Schwöre mir, dass egal wie groß deine Neugier sein sollte, du diese Waffe nicht wieder enthüllst, sondern sie so dem Hüter überreichst. Wenn du diesen Schwur leistest, dann werde ich sie dir überreichen."

  3. Beiträge anzeigen #223
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Nachdem sich Dennik gestern verabschiedet hatte, gingbauch der junge Dieb auf sein Zimmer. Er zog die Schuhe aus und legte sich auf sein Bett. Ein leicht geöffnetes Fenster versorgte den kleien Gastraum mit frischer und belebender Abendluft. Illdor dachte über den Tag nach. Eine Hand hinter den Kopf gelegt seufzte er. "Delina, Liebste, bin ich zu weit gegangen? War es richtig so viel auszuplaudern?", murmmelte er vor sich hin.
    Er wusste nicht mehr was richtig und was falsch war. Es war ihm eigentlich auch egal gewesen, den wie er auch Handeln würde, sein Ziel würde stets gleich bleiben.
    "Du würdest sicher sagen: Höre auf dein Herz." Genervt verdrehte er die Augen.
    So viel Vertrauen hatte Illdor seit Delinas Tod niemanden mehr gegeben, nur jetzt Dennik. Eigentlich hatte der junge Mann gleich bei der ersten Begegnung erkannt, dass Dennik ihm nichts Böses antuen wollte, doch hörte er auf seinen Verstand. Heute hatte der Gefährte von Illdor bewiesen, dass er Illdors Vertrauen verdient hatte.
    Wie wird es aber jetzt weitergehen? Werden sie weiterhin zusammen losziehen um die Straßen unsicher zu machen würden sie sich doch bald trennen und jeder seinen eigenen Weg gehen? Illdor hatte erkannt, dass man in einer Gemeinschaft viel größere Dinge erreichen konnte als alleine. Eine richtige Gemeinschaft...

    Dieses Mal war es Dennik, der Illdor mit einige Klopfen weckte. Unten bestellte sich Illdor einen Tee und setzte sich mit Dennik an einen Tisch. "Ich muss zugeben," grinste Illdor, "aber der "Ausflug" gestern hatte mir sehr Spaß gemacht. Ich hoffe doch, dass wir das wiederholen."

  4. Beiträge anzeigen #224
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Ja ich hoffe auch, dass wir öfter miteinander stehlen gehen werden", antwortete Dennik.

    Sie saßen nun wieder in der Taverne und aßen ihr Frühstück.

    "Ich habe sogar einen Plan für die Zukunft, hör zu... in Vengard, denn da komme ich her, habe ich zu einer Art Diebesgilde gehört". Dennik erzählte seinen Gegenüber alles über seine Zeit in dieser Gruppe, über Ashim und die Beiden anderen Fremden, für welche er und die anderen Straßenkinder gestohlen hatten: "Die drei Fremden haben uns ausgenutzt und unser Vertrauen missbraucht, das war ein Fehler gewesen, so ist das ganze dann auseinander gebrochen, doch in dieser Zeit habe ich auch viel gelernt. Ich habe gelernt in Gruppen zu Stehlen und sogar zusammen in Häuser einzubrechen. In diesen Gebieten waren wir zwar alle Anfänger und wenn ich solche Aktionen öfter durchziehen müsste, bräuchte ich einen Lehrer der mir das Schleichen, Schlösser knacken etc. beibringen würde...", Dennik musste lachen. "Immer wenn ich dir was erzähle, Illdor , weiche ich vom Thema ab, tut mir Leid... ok zurück zum Eigentlichen... Ich habe gelernt dass man zusammen im Team meistens erfolgreicher ist, als alleine. Und in dieser Stadt liegt so viel Potential. So viele Diebe lungern überall herum. So viele Reiche leben hier, warum keine Gruppe bilden? Wie wäre es, wenn wir eine solche Gruppe bilden Illdor?"

    Hoffentlich überrumple ich ihn mit einer solchen Anfrage nicht...

    Dennik musste schmunzeln, ja seine Frage kam wirklich etwas überstürzt. Vielleicht hatte Illdor ja schon etwas für die nahe Zukunft geplant?
    Angespannt sah er Illdor beim überlegen zu und wartete ab.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Noch immer auf den Knien verharrend blickte der Assassine seinem Emir entgegen.
    Berash schien im Zwiespalt zu sein, die Entscheidung die er zu treffen hatte musste schwer zu fällen sein. Dann jedoch blickte er ihm kurz entgegen und nickte.
    Sorgsam legte er seinen Umhang auf den Boden und ging zu der Klinge die mit Ketten gebannt war. Um seinem Hals trug er einen Schlüssel, den er dann verwendete um die Klinge zu befreien.
    Kaum fielen die Ketten ab, erfüllte ein Knistern den Raum und die wenigen Kerzen und Fackeln begannen hektisch zu flackern. Joes Nackenhaare kräuselten sich und seine Augen weiteten sich. Als der Emir die Klinge gen Heiligtum erhob, entfesselte sich die gewaltige Faszination, die von der Klinge selbst heraufbeschworen wurde, in Joe.
    Er sah die feine Arbeit, sah die gewaltige Macht, spürte wie sie nach Blut und Schmerz lechzte…Und dann hörte er ganz leise ein flüstern:

    „Erwählt…..Vernichtung…..Schatten derer Innewohnt!“

    Der Assassine stockte, Bilder flackerten in Bluttönen vor seinem Auge auf. Bilder wie, Joe als Heerführer einer Schattenarmee, Bilder wie er auf einem Schädelthorn sass und über Tod und Leben entschied, Bilder die ihn als Sohn Beliars zeigten.
    Er fröstelte und kalter Schweiss bildete sich auf seiner Stirn. Dann wickelte Berash die Klinge ein und der dunkle Bann schien wieder eingedämmt zu werden. Dennoch fühlte Black den leisen Seelischen Sog der von ihr ausging. Nun verstand er, wie schwer es für Berashs ein musste. Dieses Artefakt musste ungeahnte Kräfte beherbergen…

    "Ich vertraue dir diese Waffe an, Joe."

    Die Worte des Emirs rissen ihn aus seiner Benommenheit. Er blickte dem Mann ehrfürchtig entgegen, froh darüber dass er sich an seinen Worten festhalten konnte.
    Dann forderte der Verhüllte erneut einen Schwur. Joe wusste sofort dass er diesen Schwur niemals brechen würde. Dafür gab es drei Gründe. Erstens würde er das Vertrauen Berashs nicht enttäuschen wollen, zweitens würde er nicht den Zorn Ardescions auf sich ziehen wollen, und drittens war die Klinge nicht für ihn bestimmt, Beliar würde zornig sein, wenn er ihn auf diese Art entehrte…

    Also schwor er dem Emir, die Klinge weder zu enthüllen noch sonnst wie zu entweihen und sie so wie sie ihm übergeben wurde, an den Hüter weiter zu geben. Der Emir nickte und übergab ihm die eingewickelte Klinge.
    Wieder verspürte der Assassine den Sog der epischen Waffe und er spürte wie sich eine schwere Last über seine Seele legte.
    Sorgsam klemmte er das Bündel unter seinen Arm und verneigte sich vor dem Emir.

    „Ich danke euch für euer Vertrauen Berash, es tut gut endlich anerkannt zu werden und eben dieses Vertrauen geniessen zu dürfen, ich werde euch nicht enttäuschen. Doch nun sollte ich mich auf den Weg machen.“

    Die beiden reichten sich zum Abschied die Hand und der Emir nickte dem Assassinen zustimmend zu. Dann verliess Black das Heiligtum und durchschritt mit raschem tempo die verwinkelten Gänge der Kasbah.
    Bis er plötzlich mit einer Frau zusammenstiess die unachtsam um die Ecke gebogen kam.
    Black stöhnte vor Schmerzen auf als sie ihren Ellenbogen gegen seine frische Tattoowierung krachen liess und fauchte verärgert:

    „Bei Beliar! Wurdest du ohne Augenlicht auf die Welt geschissen?!?“

  6. Beiträge anzeigen #226
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    "Das würde mich freuen.", antwortete Illdor fröhlich und ohne zu zögern. Noch mehr von seiner Art würden nach Denniks Aussagen hier durch Bakaresh schleichen, und das gefiel dem jungen Dieb.
    "Auch ich haben so viele Straßenkinder gesehen, die wie du und ich sind. Oft habe ich mir gedacht...warum nehme ich sie nicht auf? Aber leider besaß ich selbst nicht die Mitteln mich jeden Tag ordentlich übers Wasser zu halten, doch gemeinsam kann man viel mehr erreichen...wenn nicht sogar alles."

    So viele neue Artgenossen könnte Illdor kennenlernen, von ihnen abgucken und dabei seinen Weg endecken. Er hatte sich schon sehr lange gefragt - schon bevor er mit Morina, Paulo und Bunnel reiste - ob er sich nicht einer Gruppe anschließen sollte. Aber meist gewann doch der Gedanke "Ich will es durch meine eigene Hand schaffen". Seit Dennik änderte sich alles.

    "Wie habt ihr es denn vorgestellt?"

  7. Beiträge anzeigen #227
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Wie ich mir das Vorgestellt habe? Dennik grinste...
    keine Ahnung...
    einfach durch die Straßen marschieren und dann nach Dieben suchen. Also ein Dieb zeichnet sich ja aus, durch seine Bewegungen, durch seinen Versuch so normal wie möglich zu wirken, immer so zu tun, als hätte er eine Aufgabe, oder Beschäftigung, oft lungern sie Stunden lang an einem Platz rum und warten auf die richtige Gelegenheit. Also wenn man sich nur Mühe gibt, sind sie leicht zu enttarnen, und wenn wir einen haben, schauen wir ihn beim stehlen zu, wenn er gut ist, sprechen wir ihn an... hört sich das ok an?"...

    So hatten sie es in Vengard auch gemacht und wenigstens dieses Vorgehen war ein Erfolg der drei Ausländer gewesen.

    "Wollen wir gleich heute Anfangen? Mir ist es eigentlich egal, doch auf jeden Fall will ich heute mal wieder etwas Trainieren... also in der Arena". Fast liebevoll strich Dennik über sein Schwert und grinste fröhlich vor sich hin.
    Geändert von Dennik (20.08.2010 um 15:11 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #228
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    "Es ist zwar eine wundervolle Idee, aber ich denke wir sollten nichts überstürzen. Hast du schon darüber nachgedacht, wie wir sie überzeugen können uns anzuschließen?" Illdor warf einen raschen Blick zur Tür und wandte sich dann wieder Dennik zu. "Auch ich habe eine Zeit lang gebraucht, bis ich dir vertraute. Weiß du nicht mehr? Vor einiger Zeit hielt ich dich noch für jemanden, der mich zur Streckte bringen wollte.", scherzte der junge Mann.
    "Ich glaube es wäre besser noch etwas darüber nach zu denken. Wir haben reichlich Zeit."
    Einen letzten Schluck nahm er bevor er aufstand. "Hast du ein Problem damit wenn ich dich zur Arena begleite? Ich würde ihn mir gerne einmal anschauen." Illdor freute sich über das Zucken mit den Achseln und Nicken von Dennik.

    Gemeinsam verließen sie die Taverne und Illdor folgte seinem Gefährten Richtung Arena. Eine gewisse Zeitlang war Illdor nun schon in Bakaresh, hatte auch von der Arena gehört, doch diesen nie betreten. Die Neugier stieg in ihm auf.
    Vielleicht kann ich jetzt etwas von ihm abgucken, doch befürchte ich, dass ich so die Sache nicht erlennen kann...
    In seinen Gedanken versunken umfasste er Das Horn, welches um seinen Hals hängt. Er wusste selbst nicht, dass es zur Gewohnheit geworden war, aber jedes Mal wenn er mit seinen Gedanken beschäftigt war, spielte er mit dem
    Erinnerungsstück, das er von Delina bekam. Vielleicht weil alles, was er auch tut, für Delina war.

    Es war ein Stück bis dahin. Unterwegs kaufte sich Illdor einen Apfel. Spielerisch warf er ihn hoch und fing ihn dann mit der anderen Hand wieder auf. "Willst du wirklich nicht?", fragte Illdor Dennik. Dieser lehnte dankend ab, aber Illdor biss genussvoll von der Frucht ab.
    "Wann sind wir da?"
    Geändert von Azil Al-Fidai (20.08.2010 um 17:50 Uhr) Grund: anfrage

  9. Beiträge anzeigen #229
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Jetzt sagte Dennik grinsend und zeigte auf das große Gebäude vor ihnen. Gerüste umrahmten das Gebäude... was ist denn da los? neugierig schritt Dennik, gefolgt von Illdor in die Arena und schaute sich fasziniert um.
    "Sie wird renoviert?", fragte Dennik laut... er freute sich, dass die Stätte an welcher er sicher noch lange und oft aufhalten würde, verschönert werden würde. Jetzt jedoch, um diese Uhrzeit, arbeitete noch keiner der Arbeiter.

    "So... ich hoffe es wird nicht all zu langweilig nur herumzustehen, Dennik grinste Illdor an, zog sein Schwert und stellte sich in die "Grundstellung". Das Schwert in der rechten Hand, die Spitze zum Boden zeigend, sein Sprungbein hinten, das Andere weiter vorne, er versuchte all sein Gewicht auf das Vordere zu verlagern, und stand nun, Sprung, Schlag und Ausweich-bereit da. Ohne Vorwahrung machte er einen Schritt nach vorne, und zog sein Schwert von rechts unten nach links oben, so das die Klinge nun hinter seinem Kopf lag. Einen weiteren Schritt nach vorne machend, zog er das Schwert wieder nach links unten, doch stoppte, als seine Hand (in welcher sich der Schwertgriff befand) an seinem Gürtel war. Jetzt sprang er einen großen Schritt zurück und hob das Schwert hoch in Höhe seiner Augen um einen imaginären Schlag abzuwehren. Ein schneller Schlag, einen kleinen Schritt nach vorne machend, der Schlag das Schwert von Höhe seiner Augen nach rechts unten ziehend, beendete er die Kombination. Jetzt stand er wieder in der Grundstellung da. Er grinste, er war stolz diese Kombination, die erste die er gelernt hatte, so verinnerlicht zu haben.

    Jetzt wanderte sein Blick zu Illdor und sein Grinsen wurde noch breiter.
    "Und wie sah das aus? Ich weiß ich bin kein Meister, aber musstest du wenigstens nicht lachen? Oder sah es lächerlich aus?"

    Lange noch trainierte er, eine Kombination nach der Anderen machend, er erfand neue, kombinierte diese mit bereits bekannten oder trainierte nur seine Muskeln. Liegestützen, die Schwert ausstreck Übung, Kniebeugen um sich auszuruhen... am Ende des Tages war er erschöpft, verschwitzt und durstig.

    Ich muss was trinken...
    Gedacht getan...

  10. Beiträge anzeigen #230
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Wahrscheinlich hat Illdor Recht, wir müssen diese Gauner-Gilden-Sache noch etwas durchdenken, und noch genauer überdenken und weiter planen, bevor wir sie in die Tat umsetzten...

    Die Sonne war schon untergegangen, zusammen schlenderten sie durch die Nacht. Dennik genoss diese beinahe absolute Dunkelheit. Die Schwärze, welche sich über das Land legte, kein Mond war zu sehen, und auch die Sterne schienen sich nicht heraus zu trauen. Dicke Wolken hatten sich im laufe des Tages über die Stadt gelegt und der schwache Wind hatte es nicht geschafft sie zu vertreiben.
    Fast wie um Dennik zu zeigen, dass er nicht schwach war, pfiff er energischer denn je um die Häuser. Er schauderte, trotz der schwülen Hitze die auch Nachts nicht nachzulassen schien, fröstelte er plötzlich. Früher hätte er nun Angst gehabt. Die Gerüchte und Märchen der Seemänner im Hinterkopf habend, welche von schlimmen Unheil kündeten. Meist Nachts passierten in ihnen schlimme Morde oder andere Untaten. Meist ausgeführt von Beliar oder dessen Schergen. Doch jetzt war es anders. Erstens war er nicht alleine und zweitens schien sich noch etwas anderes verändert zu haben... doch was?

    Beliar
    Dennik hatte noch nie viel über die Götter gewusst und die Geschichten hatten ihn auch nie wirklich interessiert. Er dachte an die Feuermagier, wie die Diener des Gottes des Feuers, Innos genannt wurden. Diese hochnäsigen Kuttenträger erzählten täglich in ihren Predigten über die Götter, ihren Streit und den bösen Beliar.
    Dennik hatte sie nie gemocht. Sie arbeiteten nicht, ließen sich füttern und lebten, wie die Maden im Speck.

    Doch nun wollte er mehr erfahren über Beliar. Den Gott der Schatten.
    Gab es ihn und seine Brüder wirklich?

    Was tun sie?


    Er schaute Illdor an, schweigend waren sie gelaufen, doch jetzt unterbrach er die Stille der Schatten.

    "Erzähl mir was über die Götter... bitte...", forderte Dennik seinen neuen Freund höflich auf, "Weißt du viel über sie...?"

  11. Beiträge anzeigen #231
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Götter... Das etwas, worüber Illdor nur ungern sprach. Als seine Eltern starben hatte er zu ihnen gebetet, damit sie dem damals kindlichen Illdor von Trauer befreien. Er hatte zu ihnen gefleht, als Delina starb, damit sie ihn vom Elend befreien. Doch nie hatte man seine Gebete erhört, und so schwor sich Illdor nie mehr an sie zu glauben. Aber jetzt...
    "Eigentlich weiß ich nicht viel von ihnen. Meine Eltern haben mir einiges über sie erzählt. Wie etwa dass die Brüder Innos und Beliar einen Krieg der Ewigkeit führten. Sie waren wie Licht und Finsternis... Aber keineswegs wie Gut und Böse...", sprach der junge Dieb mit einen Blick in den unendlichen Himmel. Sein Mund formte ein Lächeln.
    "Ach, weiß du, ich bin mir nicht mehr ganz so sicher, wann das letzte Mal jemand mit mir über diese Dinge sprach, also kann es sein, dass mein Wissen bereits verblasst ist, aber..." Er unterbrach sich plötzlich und dachte nochmals über seine Erzählung nach.
    Beliar und Innos... Gut und Böse...? Doch wer von den beiden ist für mich der Gute und wer der Böse...?
    Dieser Gedanke löste in ihm Faszination aus. Besonders Beliar interessierte ihm. Hätte Dennik die Götter nicht erwähnt, wären sie bei Illdor für immer in Vergessenheit geraten.

    Die Nacht war schön. Immer wenn die Sonne unterging fühlte sich Illdor am wohlsten. Das war die Zeit wo er am besten nachdenken konnte. Die Händler packten ihre Waren ein und verließen den Markt. Die reizvollen Damen in provokanten Kleidungen machten sich fein für das Nachtleben. Aus vielen Tavernen schallte ohrebetäubendes Gelächter raus.
    "Warum wolltes du überhaupt etwas über sie wissen?"

  12. Beiträge anzeigen #232
    Veteran Avatar von Vicious
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    Vicious ist offline
    Fünf Säckchen wanderten hin. Ein Säckchen wanderte zurück. Der Lohn dafür, dass ein anderer seinen Tribut rechtzeitig abgab. Eine ausgesprochen einfache Sache und im Grunde genommen weit unter dem Niveau der Kopfgeldjägerin. Doch es blieb leicht verdientes Gold, denn die Händler legten sich nicht gern mit Schlägern an. Ihr Auftraggeber war jedenfalls zufrieden und scheute deshalb nicht, das auch in Münzen auszudrücken. Hätte er es nicht getan, stünde ihm dasselbe Schicksal bevor, das auch dem anderen bevorgestanden hätte. Daran merkte man bereits, dass es eigentlich auch ein Bote getan hätte.

    Den Beutel verstaute Vicious in der Innenseite ihrer Jacke und machte sich dann ohne viel Aufsehen in Richtung Hafen auf. Sie befand sich nicht auf der Suche nach einem weiteren Auftrag, sondern nur nach etwas Unterhaltung. Eine der zahlreichen Tavernen wurde deshalb ihr Ziel. Um diese Zeit füllte sich das Wirtshaus immer mehr. Vicious kannte niemanden von den Gästen. Obwohl einige von diesen Gestalten zugegebenermaßen ziemlich merkwürdig aussahen.

    In einer Ecke lungerte ein junger Kerl herum. Aalglatt, mit einem perfekten Lächeln und umringt von gleich drei Frauen, die sich nur allzu liebevoll um ihn kümmerten. Die einzige Frage, die sich Vicious stellte, war, wie viel Geld diese Art der Bewirtung wohl kostete oder ob dieses Lächeln schon dafür ausreichte. Sie zuckte die Schultern. Vermutlich würde sie es niemals herausfinden.

    Ohne dem Kerl weiter Beachtung zu schenken, wendete Vicious ihre Aufmerksamkeit einem nahestehenden Tisch zu, der dicht von Männern umgeben war. Das Klimpern von Goldmünzen und das Klappern von Würfeln zog die Kopfgeldjägerin an. Immerhin hatte sie ein Säckchen voll zu verspielen. Zuerst nur einen Blick. Vicious konnte es auf den Tod nicht ausstehen, über den Tisch gezogen zu werden. Falls hier betrogen wurde, wollte sie es deshalb lieber vorher wissen.

    Es schien sehr einfach zu sein. Zwei Würfel und offensichtlich auch nur zwei Spieler. Obwohl die dabeistehenden Männer ebenfalls Einsätze machten und entsprechend interessiert dem Spielverlauf folgten. Zumindest einer unter ihnen schien wie Vicious nicht damit vertraut zu sein, da ein anderer ihm die Regeln erläuterte. Um nicht als unwissender Neuling übers Ohr gehauen zu werden, lauschte die Marmo ganz beiläufig der Erklärung und folgte dabei dem Spielgeschehen.

    Tatsächlich geschah eine ganze Weile überhaupt nichts, mal abgesehen davon, dass gewürfelt wurde. Schließlich lagen eine Eins und eine Zwei auf dem Tisch und der Würfler schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Die Erklärung an den Neuling folgte sofort, und auch an Vicious. Bei diesem Paar verlor der Würfler, ebenso bei Doppelwürfen mit Einsen, Zweien oder Vieren. So ganz verstand Vicious den Sinn dahinter nicht, doch das störte sie nicht weiter. Nachdem sie auch die Gewinnzahlen aufgeschnappt hatte, machte die Marmo ihren ersten Einsatz. Niemand störte sich daran, dass sie die einzige Frau am Tisch war. In Wahrheit schien es nicht mal jemandem aufzufallen. Allen waren viel zu sehr mit sich selbst und mit der Möglichkeit zu gewinnen beschäftigt. Das kam Vicious nicht ungelegen...

    Zumindest die erste Runde verlor sie. Darauf folgten zwei Runden des Gewinnens und danach eine, die gar nicht mehr aufhören wollte. Eine Vielzahl möglicher Augenpaare bedeutete nämlich schlicht, dass die Würfel weitergegeben wurden, ohne dass jemand gewann oder verlor. Am Ende verlor Vicious auch diese Runde und blieb noch für weitere drei. Mit dem Würfeln allein konnte man sich kaum über Wasser halten. Doch auf die ein oder andere Weise hatte sich der Goldbeutel schließlich wieder gefüllt und sogar noch ein paar Münzen mehr als zuvor.

    Das reichte der Kopfgeldjägerin und inzwischen meldete sich auch ihr Magen. Gebratenes Huhn bestellte sie sich und saß bald an einer saftigen Keule nagend am Tresen. Der aalglatte Typ hatte sich noch immer nicht von seiner Begleitung gelöst und ließ sich Wein und Früchte schmecken. In einer anderen Ecke schepperte es plötzlich und wenn der aalglatte Kerl so etwas wie ein Gegenstück besessen hätte, hätte Vicious ihn jetzt gefunden. Beim Verursacher des Lärms handelte es sich nämlich um einen unglaublich feisten Schläger, der einem anderen seinen Bierkrug über den Schädel gezogen hatte. Selbst auf diese Entfernung konnte Vicious erkennen, wie seine fettigen, schwarzen Haare an seinem Kopf klebten und der nackte Oberkörper im Schweiß glänzte. Die Hühnerkeule schmeckte ihr da gleich ganz anders. Kein Wunder, dass sich trotz der Unruhe, die er verursachte, niemand mit dem Fettsack anlegen wollte.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    Zitat Zitat von Joe Black Beitrag anzeigen
    „Bei Beliar! Wurdest du ohne Augenlicht auf die Welt geschissen?!?“
    Estefania glaubte nicht wirklich was sie gerade gehört hatte. Er war doch selbst Schuld wenn er so schnell um die Ecke gefegt kam. Sie sah ihn mit wütend funkelnden Augen an. Der Blick, ein Gemisch aus Wut, Sehnsucht, Hass und Liebe hatte scheinbar den gewünschten Effekt. Er bereute es bestimmt schon seine ehemalige Weggefährtin so angemacht zu haben. Ihr erster Gedanke war eine Ohrfeige, doch sie überlegte es sich dann doch anders. Die einzig mögliche Erklärung für diesen kleinen Wutausbruch erklärte sich die Diebin damit das das Gespräch mit dem Emir schlecht gelaufen war und er seinen Frust nun an dem nächsten Menschen aus ließ dem er begegnete.

    "Eine wirklich nette Begrüßung, für Jemanden der selbst nicht darauf achten kann in wen er herein läuft."

    Joe wusste ganz genau das Estefania seinem treuen Hundeblick nicht widerstehen konnte und genau diesen Blick setzte er jetzt ein um sie zu besänftigen. Dabei umklammerte er ein Bündel. Er hielt es fest als wäre es der größte Schatz von Varant. Das machte die Diebin neugierig. Sie wollte unbedingt wissen was er da hatte, vielleicht konnte sie es ihm unbemerkt stehlen und in einen prall gefüllten Beutel mit Gold eintauschen. Sie tat erst einmal so als sähe sie das Bündel gar nicht.

    "Ich bin wirklich enttäuscht. Ich freue mich dich zu sehen und DU machst mich derart an. Ist dein Gespräch mit Emir denn so schlecht gelaufen?"

    Joe zuckte zusammen und umklammerte das Bündel noch fester als zuvor. Es musste überaus kostbar sein...

    "Ach du wunderst dich wieso ich davon weiß? Abu Din erzählte mir davon. Ist ja auch gar nicht so wichtig. Lass uns doch in eine Taverne einkehren und unser Wiedersehen mit einem guten Wein feiern. Oder hast du etwas Wichtigeres vor?"


  14. Beiträge anzeigen #234
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Warum ich das wissen wollte?", wiederholte Dennik die Frage. "Ich weiß nicht genau, irgendwie erinnerte ich mich gerade an sie, und dann viel mir auf, dass ich sonderlich wenig über sie weiß", beantwortete Dennik.

    Es folgte eine kleine Pause des Schweigens, in welcher sie Seite an Seite die Taverne betraten und dem Wirt freundlich zunickten, dann schritten sie die Treppe hinauf, Dennik lud Illdor in sein Zimmer ein, in welchen sie ungestört reden konnten. Erst nachdem er die Tür geschlossen hatte sprach er weiter. "Ach eigentlich ist es auch egal. Mich faszinieren einfach die Geschichten über sie, aber die leichtgläubigen Menschen, welche vermögen für sie spenden, machen mich wütend".

    "Aber das ist nicht der Grund, warum ich noch mit die sprechen will, bevor wir uns schlafen legen, mir geht diese ganze Diebessache nicht aus dem Kopf. Die Idee ist einfach zu gut um sie niederzulegen und zu vergessen. Du hast es ja selbst gesagt, dass dir die Idee zusagt. Also wie würdest du das ganze zum rollen bringen Illdor... irgendwie müssen wir es schaffen, dass Leute zu uns kommen und der Diebesgruppe beitreten wollen, wir müssen es schaffen, dass sie bekannt wird, aber man darf uns natürlich nicht so leicht finden, denn wenn es hier doch eine Stadtwache gibt, die ich bis jetzt bloß nicht als solche wahrgenommen habe, wäre es natürlich schlecht, wenn diese wüsste, wo wir zu finden sind".

    Geduldig wartete Dennik auf Illdor´s Antwort.

  15. Beiträge anzeigen #235
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    "Ich denke, dass wir selbst hier nicht mehr lange bleiben können. Wenn wir wirklich eine solche Gemeinschaft aufbauen wollen, dann brauchen wir eine richtige Unterkunft für alle Beteiligten. Ich bezweifle, dass wir auf die Dauer Geld für eine Rast in der Taverne haben werden... Und wenn es dann auch noch mehr werden..."
    Illdor zweifelte nicht an Denniks können, nein, er konnte ja selbst von ihn Vertrauen gewinnen. Dennoch sollte Dennik nicht so hastig sein. Er sollte alles bis ins kleinste Detail planen, bevor er es in die Tat umsetzt.
    "Wo immer du Hilfe benötigst, ich helfe gerne."
    Er ging zum Fenster und blickte hinaus. "Weiß du, es ist eine große Welt da draußen und sicherlich gibt es jede menge Straßenkinder wie du und ich. Wir müssen sie nur finden und ihr Vertrauen gewinnen."

    Nachdem er Dennik nochmals zum Überlegen gebracht hatte, verließ er das Zimmer und ging in seines. Bestimmt würde er morgen mit weiteren Neuigkeiten kommen und nach Illdors Meinung fragen. Der junge Dieb fühlte sich wohl, doch gab es etwas, was er gerne wieder tun würde. Er wollte wieder das Meer sehen...
    Er gedenkt dorthin zu gehen... Vielleicht sogar morgen früh, wenn die Straßen noch still sein würden.

  16. Beiträge anzeigen #236
    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Und, was tut Ihr nun?“
    Der Wirt der Taverne nahe der Arena hatte ihn wieder als Gast. Der Dieb ließ den Kopf hängen, dass die dunklen Haare sich wie ein Vorhang vor seinem Gesicht ausbreiteten und nichts erkennen ließen. Der Schankmann ließ einen Humpen geräuschvoll auf den Holztresen knallen, wohl der Meinung, der Scharlatan sein eingenickt. Der hob schlagartig den Kopf, funkelte ihn an. Böse.
    „Bei Beliar, ich war am Nachdenken, du Idiot!“, zischte er, „Da brauchst du mir nicht mit dem Krug vor dem Kopf rumknallen, sonst knall ich den mal genauso auf den Tresen, weil das wohl scheinbar das ist, was du brauchst.“
    Die Schimpftirade wirkte, der Wirt räusperte sich geräuschvoll und widmete sich dem Schrubben des Humpens, den er immer noch in der Hand hielt. Den Blick hatte er gesenkt, scheinbar vollkommen eingenommen von der simplen Aufgabe. Vryce stützte das Kinn auf die Hand und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen.
    „Du hattest von fernen Gegenden erzählt“, fing er an, doch der Wirt hob nur die Schultern.
    „Ja, aber das ist egal …“
    „Ach komm schon, du bist doch nicht beleidigt, oder?“, fragte der Dieb, nun etwas versöhnlicher, „Hatte eben einige schlechte Tage, da war ich halt etwas gereizt. Tut mir Leid.“
    Der Wirt sah auf, blickte ihn an und überlegte. Nach einigen Augenblicken nickte er, stellte das Gefäß auf den Tresen, warf den Lappen achtlos in den Holzbehälter, in dem mehrere Krüge lagen, umgeben von dreckigem Wasser. Er stützte die Hände auf den Tresen und sah Vryce viel sagend an.
    „Khorinis.“
    „Khorinis …“, wiederholte der Schurke murmelnd, „Die Insel im Osten? Einst die Perle des Königreiches, bis der Welt wieder ein Beweis für unzuverlässige Magie gebracht wurde und somit das Ende der Ordnung auf der Insel einläutete?“ Er lächelte. „Ja, darüber habe ich schon öfter nachgedacht. Ein wahres Paradies für allerlei Verbrecher und Männer wie Frauen, die den gewissen Unternehmergeist haben. Gibt sogar Kaufleute, die ordentliche Summen dafür bieten, dass man dort für sie für Ruhe und Frieden sorgt. Kannst du dir mich als Wachmann vorstellen?“
    „Wie einen Wolf als Schafshirten …“, murmelte der Wirt. Vryce lachte auf.
    „Ja, so in etwa. Aber die Idee ist gut. Khorinis, das Auffangbecken für den Abschaum des Midlandes sowie der restlichen Welt. Ich habe nichts zu verlieren aber viel zu gewinnen. Hach, so wie Khorinis ständig beschrieben wird, müsste das ein Königreich für einen Vryce sein, nicht wahr?“
    „Wirklich? Ihr seid nur Dieb …“
    „Nur Dieb … Meisterdieb! Aber was erzähle ich dir von der Diebeskunst, davon verstehst du ebenso wenig wie ich von der Arbeit als Wirt. Obwohl die an sich recht simpel ist …“, sprach der Dieb und lachte. Der Wirt plusterte sich auf.
    „Als hättet Ihr ’ne Ahnung! Als Wirt braucht man Köpfchen!“
    „Ach, gib Ruhe, Schankmann. Besorg mir lieber noch ein schönes Glas Wasser … Aber nicht aus deinen Dreckshumpen da, die du in Kuhpisse wäscht. Damit kannst du irgendwelche Kameltreiber übers Ohr hauen, nicht aber mich.“

  17. Beiträge anzeigen #237
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia und Exorbita trennten sich, kurz nach der Ankunft in der Hauptstadt des Assassinenvolkes - Bakaresh. Die letzten Tage hatten der Grafentochter Kraft gekostet. Die beiden hatten sich irgendwo in der Wüste verirrt - aber schließlich den Weg nach Bakaresh über den Pfad zwischen einem angrenzenden Gebirge. Die Stadt schien groß und nahe der Stadt, auf einem Hügel konnte sie ein großes Gebäude erkennen.

    Wenn man den Pfad entlang lief, kam man direkt ins Händlerviertel. Es war voller wohlhabender Kaufleute. Allerdings sahen nicht nur die Händler wohlhaben aus - sondern auch die Käufer. Allerdings hatte sie die Vermutung, dass der Schein nur trügen könnte. Kurz nach der Verabschiedung mit ihrer Reisebegleiterin, die relativ unspektakulär verlief stand sie auf dem Marktplatz - inmitten der Leute. 'Hier werd' ich Rekhyt niemals finden' war ihr erster Gedanke. Die Händler boten alles an. Von Artefakten und Rüstzeug, Waffen bis hin zum Wasser. An einem stand kaufte sie sich eine Flasche Wasser. So schnell wie an diesem Tag hatte sie noch keine Wasserflasche geleert. Sie lief weiter durch die Stadt und konnte ein großes Gebäude erkennen. Das Gebäude entpuppte sich als die Arena von Bakaresh. Allerdings gab es ein anderes Bauwerk, welches sie bestaunte. Ganz in der Nähe der ansässigen Arena befand sich ein großer Tempel - der Beliartempel von Bakaresh. Der Tempel ragte aus dem Gipfel eines kleinen Berges heraus - als wäre er in ihm integriert. Lucia näherte sich ganz langsam und bestaunte das Ergebniss einer Verschmelzung zwischen riesigem Tempel und einem Berg. Ein schmaler Gang schien zu ihm hinauf zu führen...

  18. Beiträge anzeigen #238
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
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    Igor Vectrex ist offline
    Die rötlich-schimmernde und tief stehende Abendsonne legte sich gleichmäßig über die Dächer der Hafenmetropole, erlaubte es den Schatten der vielfach verzweigten Gassen und Nischen länger zu werden, den Startschuß für das Gesindel zu geben, daß sich gern an der Habe anderer bereicherte. Für den Magier, der gerade den Kastellberg hinunter schritt, bot sich indes ein anderes farbenfrohes Bild, wie die letzte Glut der Sonne in das weitläufige Meer hineintrat, den Horizont mit orange-rötlichen Farben verzauberte, darunter das allgegenwärtige Ocker des Wüstensandes, welches hitzeflirrend sich mit den Farben vermischte und das Ende eines Tages einläutete.

    Seine treue Fähe Lexa lief entspannt an seiner Seite, während der Magier zähneknirschend seine letzten Goldstücke abzählte, die ihm übrig geblieben waren. Für das, was er benötigte, würde es gerade eben noch reichen. Es wurde Zeit, daß er allmählich wieder zum Glanz vergangener Zeiten zurückfinden würde. Ehrliche Arbeit zahlte sich eben nur dann aus, wenn man wirklich fleißig war.

    Am Fuße des Berges angekommen, der in die niemals schlafende Stadt mündete, beschleunigte seine Füchsin das Marschtempo und lief wie von Sinnen auf eine Gestalt zu, die sich nah am Eingang zum prächtigsten Beliartempel des gesamten Festlands aufhielt. Sie schnurrte, schmiegte sich an die Beine der Person, wedelte aufgeregt mit dem Schweif hin und her und wartete anschließend hechelnd brav in Sitzposition auf ihren Halter. Der Magier, der erst jetzt realisierte, daß eine junge hübsche Frau mit blonden, teilweise gelockten Haaren, daß Objekt der Begierde seines Tieres war, räusperte sich kurz, um nicht wie ein Tagedieb zu erscheinen, der sich von hinten anschlich, bevor er sein Wort erhob.

    »Ihr müßt entschuldigen, wenn sie Euch erschreckt hat. Und gleichzeitig seid Ihr gesegnet, für gewöhnlich verhält sie sich nur bei Menschen, die sie leiden kann dementsprechend. Es spricht zweifelsohne für Eure Person, daß sie Euch für diese Ehre erwählt hat!« sprach der Schwarzmagier mit tiefer, freundlicher Stimme, legte das von einer aufkeimenden Windböe zersauste mit silbernen Strähnen durchzogene schwarze Haar zurecht, so daß sein tätowiertes Dreigestirn auf der linken Gesichtshälfte sichtbar wurde und schaute die Fremde freundlich an. Zumindest so freundlich wie es seine vollends schwarzen Augen zuließen...

  19. Beiträge anzeigen #239
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    'Willkommen in Bakaresh'

    Lucia begutachtete noch lange den gewaltigen Tempel von Bakaresh. Die große Hafenmetropole war die größte Anlaufstelle und somit auch das Zentrum für jeder Anhänger des dunklen Gottes und seiner Religion. Lucia war erstaunt. Von vielen Seiten hörte man schlechtes über die Assassinen, Beliar und seine Magier. Aber warum? Sind sie wirklich so schlimm, wie behauptet wird? Lucia wollte das herausfinden. Sie spielte mit dem Gedanken den Schwarzmagiern einen Besuch abzustatten. Die Vermutung zu ihrem Sitz nahe Bakaresh bestätigte das Gebäude, oberhalb von Bakaresh, was man schon vor den Stadttoren leicht erkennen konnte.

    Immer noch sah sie zum Tempel hinauf. Plötzlich kam eine kleine Fähe auf sie zugelaufen. Zunächst erschrack sie sich ein wenig - als sie jedoch spürte, dass die Füchsin ihr wohlgesonnen war. Sie schnurrte ein wenig und schmiegte sich leicht an ihr Bein und wedelte aufgeregt mit ihrem Schweif. Kurz darauf vernahm die Grafentochter ein leichtes Räuspern. Sie schaute sich um und erblickte einen Mann. Zunächst musterte die Adlige, worauf er sprach: "Ihr müßt entschuldigen, wenn sie Euch erschreckt hat. Und gleichzeitig seid Ihr gesegnet, für gewöhnlich verhält sie sich nur bei Menschen, die sie leiden kann dementsprechend. Es spricht zweifelsohne für Eure Person, daß sie Euch für diese Ehre erwählt hat!"
    Lucia erblickte den Mann, hörte sich seine Worte an und musterte nun auch ihn, kurz darauf noch einmal die Füchsin. Er trug schwarzes Haare, mit einigen silbernen Stränen. An seiner linken Gesichtshälfte konnte man ein Tattoo erkennen, als er sich die Haare zurechtlegte. Trotz der Dunkelheit und ihrem eigentlichen Misstrauen spürte die Grafentochter keinerlei Angst. Der Gegenüber versuchte freundlich zu lächeln. Trotz seiner dunklen Augen wirkte er auch genau so, wie er scheinbar wirken wollte. "G..Guten Abend. Sie hat mich nur kurz erschrocken. Aber ich fühle mich wirklich geehrt...wie heißt sie?"

  20. Beiträge anzeigen #240
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
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    Igor Vectrex ist offline
    »Ihr Name ist Lexa, meine treue Fähe, die mich seit Jahren auf meinen Wegen begleitet!« antwortete Igor schnell, wenn auch ein wenig verwundert über die gefasste Reaktion der jungen Dame, welche ihrem Erscheinen nach keine Varanterin zu sein schien. Zu bleich schimmerte die ebenmäßige Haut für eine Wüstenbewohnerin, im Gegenteil, im gerade einsetzendem Mondlicht, dessen Fülle beinahe den höchsten Stand erreicht hatte, wirkte sie beinahe fahl, was diese nicht minder anziehend für den Magier machte. Was hatte es mit diesem Tag nur auf sich, daß er gleich zwei Schönheiten begegnen mußte? In seinen Gedanken bleibend, stellte Igor fest, daß er unachtsam bereits einige Schritte voraus getan hatte, um die Fremde zurück zu lassen, jedoch blickte er noch einmal zurück, und kam zu dem Schluß daß er sie nicht alleine lassen durfte. Nicht hier an diesem Ort und schon gar nicht bei Neumond. Es gab zu viele Häscher in Bakaresh, welches seine Grausamkeit zu gerne bei Nacht offenbarte.

    »Ihr solltet lieber mit mir kommen, die Straßen von Bakaresh sind nicht die sichersten, zurecht nicht in der einsetzenden Dunkelheit. In dieser Stadt haben die Wände Augen und Ohren und hinter jeder Ecke könnte ein Meuchelmörder stecken, der Euch die Unterbekleidung raubt, ohne daß Ihr es bemerken würdet...!« sprach er mahnend zu der Blauäugigen, während seine Fähe bereits wieder bei Fuße klebend neben ihm hertrottete.

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