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  1. Beiträge anzeigen #181
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Gegen Morgen war sie zu den Höhlen aufgebrochen, als das Lager noch geschlafen hatte. Es war friedlich gewesen, friedlicher als sonst, und zum ersten Mal seit ihrer zweiten Ankunft in diesem Tal hatte sie es genossen, durch das Lager zu gehen. Sie war zu Meisterin Noreia zurückgekehrt, hatte über Oparilames' Wiedererscheinen ihre Aufgabe vernachlässigt. Als sie die Meisterin deswegen um Verzeihung hatte bitten wollen, hatte diese jedoch nur wiederholt, aus Fehlern werde gelernt, und die Novizin an die Geschichte mit dem Traummann ihrer Freundin erinnert. Dann hatten sie nicht mehr davon gesprochen, aber es war ihr immer noch unangenehm, über Oparilames alles andere vergessen zu haben. Über ihre Fortschritte in der Magie hatten sie auch nur sehr kurz gesprochen, nun, da sie das Vorgehen kannte, musste sie nur noch ein zuvorkommendes Tier finden, eine Aufgabe, die Geduld und Einfühlungsvermögen erforderte. Sie ahnte bereits, dass beide Fähigkeiten für Druiden wohl noch wichtiger sein würden.
    Meisterin Noreia hatte sie schließlich geben, sie zum Thing zu bringen, so kam es also, dass sie nun hier inmitten der Masse war. Die bösen Blicke hörten nicht auf, auf Dauer fiel es ihr schwer, sie zu ignorieren. Sie blickte stur nach vorn, nur wenn die Schuldgefühle wieder zu überwiegen drohten, schaute sie zu Boden, sammelte sich. Sie hörte die Reden und Beschlüsse, aber sie bemühte sich, nicht wirklich darüber nachzudenken. Ornlu hatte den Zirkel der Druiden laut erwähnt, aber sie wollte sich nicht den Rest des Tages den Kopf darüber zerbrechen, wieso sie dafür angeschnauzt werden sollte, es ihrerseits zu tun. Nein, sie hielt sich raus. Basta. Es wurde sich der Idee der Wohnhöhlen gewidmet. Ein gutes Konzept als solches, auch wenn die Konditionen (Familien zuerst, keine Einzelhöhlen) hart klangen. Andererseits würde es wohl noch dauern, bis sie wirklich in der Lage sein würde, irgendwann man ein Heilmittel gegen die Pest brauen zu können. Dann würde sie sich bis dahin mit einer einfachen Höhle und einem Mitbewohner begnügen, es war kein Problem. Für Magieübungen zog sie sich sowieso in den Wald zurück, der Mitbewohner würde nichts mitbekommen. Was würde wohl das nächste Thema werden, wenn über Höhlen, Waldläuferführer, über Pilze und Lagermeister schon beschlossen war?

  2. Beiträge anzeigen #182
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Ein weiterer Tag des Things neigte sich dem Ende zu, und es hatte viele Entscheidungen gegeben. Das, was Alon jedoch am meisten beruhigte, war, dass ein "schwacher Anfall" heute ausblieb.

    Ein Mann namens Arakos wurde zum Waldläuferführer ernannt. Auch wurde das Thema Wohnhöhlen noch einmal angesprochen, dass gestern Abend leider etwas in den Schatten geriet. Die Idee mit den verschiedenen Komplexen für die unterschiedlichen "Kasten" fand Alon recht gut. Doch ein Baumhaus würde ihm besser gefallen und er war enttäuscht, dass darüber nicht noch mehr gesagt wurde.

    So sass er, über den Tag nachdenkend, im Kifernhein, und hörte auf einmal seinen Magen knurren.
    "Ist ja gut, ich hol dir gleich was!", sagte er zu seinem Bauch und tätschelte ihn leicht.
    Absurd! Ich spreche schon mit Körperteilen. Zeit, dass ich mal wieder mit wem rede, sonst werde ich vermutlich noch irre! , dachte er. Also zog er los, um zuerst Essen und danach einen Gesprächspartner - vielleicht Bartimäus - zu suchen.

  3. Beiträge anzeigen #183
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline
    Die Kräfte waren noch nicht da und auf dem Weg hierher wurde es ihr leicht schwarz vor Augen. Und doch lag ihr, der einarmigen Noreia etwas am Herzen. Sie bekam es gar im Lazarett mit, wie die Menschen tuschelten und was dann ausserhalb des Lagers geschah, malte sich Noreia zu genüge aus.
    Die Blicke auf dem Thing waren so unterschiedlich. Manche freuten sich - wegen ihr. Manche blickten aber auch urteilend in ihre Richtung. Nicht wegen ihr, sondern Cécilia.
    "Ich möchte reden.", sagte sie mit leider Stimme und ließ sich von Cécilia stützen. Porgan nickte lediglich, sah man doch voraus was Noreia vor hatte. Irgendwas sagen. Und nun stand sie da. Die Schülerin Durnirs, die Schülerin Porgans, ein Kind Berias, dass hier noch andere Zeiten erlebte. Die Menschen blickten sie gespannt an. Was wollte Noreia?
    Sich auf ihrem Druidenstab abstützend, den Armstumpf unter einem Umhang verbergend. Ihr Gesicht mochte zwar blass sein und ihre Augen von geringer Gesundheit sprechen, aber wann sonst, wenn nicht jetzt?

    "Ich schäme mich...", sprach sie mit leiser Stimme und doch hörte man sie.
    "Ich schäme mich, dass unter meinen Volk Menschen sind, die doch tatsächlich wagen über ein junges Mädchen zu urteilen. Die wagen sie zu beschimpfen und mit Steinen zu bewerfen. Ihr den Bund mit der Dunkelheit zuzuschreiben. Schämen sollte sich jeder von euch. Nicht nur Täter, sondern auch jene die zusahen. Die Pest hat Unheil über uns gebracht und auch manche Geister vergiftet. Sühnt, denn nicht Beliar nahm die Pest von Cécilia. Ihr wisst nichts. Ihr denkt nicht einmal an andere Dinge. Was ist, wenn es Adanos war, der dieses junge Mädchen bewahrte? Oder die Natur. Ihr Narren! Nichts wisst ihr und sucht den Sündenbock unter den euren. Würdet ihr eure Tochter verstoßen? Würdet ihr euren Sohn verstoßen? Cécilia half den kranken, half mir bis heute und wenn sie von Beliar gesandt wurde, dann zeigt mir den der an der Pest leidet oder in Beria starb! Geht mir aus den Augen, denn wenn ich genesen bin, werde ich jeden der dieses Mädchen immer noch verurteilt eigenhändig aus Beria jagen.", sprach Noreia in einem Ton, als würde einem die eigene Mutter verbittert und enttäuscht etwas vorwerfen.
    Wieder wurde Noreia schwarz vor Augen.
    "Cécilia...bring mich zurück. - Bewahret...", wünschte sie den Anwesenden und ließ sich helfen.

    ornlu

  4. Beiträge anzeigen #184
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Sie war in Noreias Nähe geblieben, um diese stützen zu können. Schon auf dem Weg zur Thingstätte hatte Meisterin Noreia geschwächelt, die Novizin wusste es, die Meisterin wusste es, doch die Meisterin hatte es verborgen, und die Novizin hatte nur unauffällig die Stütze verlagert, um ein Umfallen zu verhindern. Cécilia hatte sich gefragt, was die Meisterin vorhatte, als sie sprechen wollte. Welche Worte wollte sie an die Allgemeinheit richten? Ihr Anliegen überraschte die Novizin und Pflegende schließlich. Wie eine gestrenge Mutter sprach sie das Gewissen der Leute an. Gegen Ende der Rede taumelte die Meisterin leicht, Cécilia eilte, sie zu stützen, dachte jedoch immer noch an die Worte. Ein Mitglied der Gemeinschaft zu verstoßen, wie Tochter oder Sohn ... Den Menschen hier war nicht einmal die Möglichkeit in den Kopf gekommen, dass Adanos oder die Natur vor der Pest bewahrt hatten, nur Beliar hatten sie verdächtigt. Beliar war zuerst verdächtigt worden, doch wenn man (leicht) ungenau war, war es tatsächlich die Natur (in Form der Luchsin) gewesen, die sie geheilt hatte. Einen Augenblick war sie zornig, dass ihr diese Möglichkeit der Ausrede nicht eingefallen war, doch sie besann sich, dass es wirklich weit hergeholt geklungen hätte, hätte sie hochmütig behauptet, die Natur habe sie gerettet. Nein, sie musste gar froh sein, Ornlu nicht solcherlei ins Gesicht gerufen zu haben. Wenigstens in diesem Punkt hatte sie es mal nicht verhauen.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie weiter beim Thing zuschauen sollte, aber sie rief sich ins Gedächtnis, dass sie ein Mitglied des Waldvolkes war, sie war stimmberechtigt und die Entscheidungen gingen auch sie etwas an, selbst wenn sie es sich vorhin noch nicht wirklich hatte eingestehen wollen. Aber Meisterin Noreias Worte hatten sie erinnert, dass sie dazugehörte. Eigentlich sollte sie jetzt keinen Grund mehr haben, sich fernzuhalten ...

  5. Beiträge anzeigen #185
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Noreia wie man sie kannte. Sie sprach vielen ins Gewissen und Ornlu war sich sicher, sie würde ihre Wirkung nicht verlieren. Hinterfragte er sich selbst? Nein. Er verurteilte Cécilia nicht, er strafte sie aber für unüberlegte Taten. Das was ihr angelastet wurde, relativierte nicht manch Taten aus denen sie lernen müsste. Noreia mochte er gar vorhalten, dass sie für Cécilia sprach und nicht Cécilia für sich selbst. Andererseits hatte gerade sie Noreia zu dieser Tat überzeugen können? Es wäre wünschenswert, denn im anderen Fall wäre Cécilia nichts mehr, als ein schwacher Mensch, der sein Leben lang abhängig von anderen werden würde.

    Die Stimmung war gedrückt. Verständlich und Porgan mühte sich mit passenden Worten fort zu fahren. In dieser Stimmung witterte Ornlu die perfekte Gelegenheit, um erhitzte Gemüter an der kurzen Leine zu lassen. Ein Moment, um skandalöses vorzutragen und womöglich dank Noreias Worten, die Meinungen vergleichen zu lassen und womöglich anders und positiver urteilen zu lassen. Der Versuch war es wert.

    Ornlu bat zu sprechen. Das Wort wurde dem Druiden erteilt und er blickte nicht in die Menge, sondern zunächst zu Arakos.

    "Arakos! Waldläuferführer! Es ist dein Wort, das richten soll. Ich bitte dich, mich die Verteidigung für einen Mann vorzutragen, der nach unserem Recht gar nicht hier sein dürfte und als geächtet gilt!", bat Ornlu und natürlich rumorte es in den Reihen des sich besinnenden Volkes, als auch in den führenden Reihen. Wer war es?

    "Der Hetzer möge sprechen und uns alle schlauer durch seine Worte werden lassen. Für wen willst du sprechen, Jadewolf?", fragte Arakos.

    "Okam von der Sippe der Adler!", sagte Ornlu zu Arakos und dann in die Menge. Sofort wurden die Blicke ernster, empörte Blicke kamen auf und so manche schienen schon jetzt gegen alles zu sein. Klar hatte die Adlersippe unter Varek nicht nur den Okara-Konflikt herbei geführt, sondern auch im letzten Winter viele Waldvölkler umgebracht.

    "Adler sind Mörder!" - "Der hat hier nichts zu suchen!" - "Bringt ihn her, damit er gerichtet wird!", waren drei Zurufe aus der Menge, neben vielen mehr.
    Ornlu bat um Ruhe.

    "Die Adlersippe hat uns verraten. Seit Okara brachten sie uns nur Ärger und Leid. Ja, ihr habt recht! Doch lasst mich sprechen! Es ist Thingrecht und wenn einer seine Waffe zieht, dann hat er seinen Platz in der Gemeinschaft verwehrt!", rief der Jäger in die Menge.
    "Und wieso sollten wir auf das Wort eines Mannes der der Wolfssippe entstammt vertrauen?", rief dann jemand rein. Es wurde sofort still, denn genug hatten erlebt was Ornlu bei diesem Thema und Anschuldigungen pflegte zu machen. Finster wurde sein Blick. Von Zorn erfüllt, gar einem Knurren gleich sah er den Mann an.

    "Weil dich das Thing vor Unheil beschützt. Weil diese Versammlung die einzige Gelegenheit für einen Geächteten ist, um zu erscheinen und nicht zu sterben. Weil Thing Thing ist und jeder Mann und jede Frau wahr zu sprechen hat. - Meide meine Wege, sonst wirst du für deine Beleidigung mir gegenüber dich rechtfertigen müssen!", sprach der Druide deutlich und ließ nicht daran zweifeln, dass man vor ihm besser den Mund darüber hält. Egal ob einfacher Waldvölkler, Druide oder Hüter.

    "Schweigt! Der Hetzer hat recht! Er soll frei sprechen dürfen und Okam von der Sippe der Adler soll sich zeigen, wenn er hier ist. Das Thingrecht schützt ihn!", urteilte der Waldläuferführer.

    "Okam erscheine!", rief Ornlu. Die Blicke waren gespannt, als Okam hinter einer Kiefer erschien, die sich hinter den ganzen Anführern befand. Aufsehen erregte er als er die Kapuze nach hinten stülpte und die wilden, fettigen Haare das hagere Gesicht verbargen. Der Waldläufer trat neben Ornlu und verbeugte sich vor Arakos und den Anführern, bevor er selbiges vor dem Waldvolk tat, aber ausgepfiffen wurde.

    "Okam! Waldläufer der Adlersippe. Spricht Jadewolf wahr und soll er dich verteidigen?", fragte Arakos.
    "Er spricht wahr und ich bitte das Waldvolk um eine Amnestie für mich.", antwortete der Adlerkrieger. Wieder folgten Pfiffe auf Okam.

    "RUHE!", rief Arakos und fuhr dann fort "...Wer noch einmal meint seinen Unmut auszudrücken, der wird des Thing verwiesen. Wir werden uns anhören, was Jadewolf zu sagen hat und ehren das Thingrecht, indem Okam gewährleistet wird, dass er bei Abweisung unbeschadet Beria verlassen darf. Fahre fort, Hetzer.", bat der Hüter und behielt alles im Auge. Ornlu nickte.

    "Waldvolk! Ich werde euch erzählen, weshalb dieser Mann eure Pfiffe nicht verdient und nicht ist wie Varek! Ich werde euch darlegen, dass Okam nicht mehr der Sippe der Adler angehört und durch Varek nur den Tod erwarten dürfte, so wie jeder von uns!", versprach der Jäger und nickte Okam zu.

    "Ich fand Okam nach der Jagd auf Varek. Ich suchte in den Höhlen wo sich die Adlersippe versteckt hielt nach etwas und sollte auch sichergehen, dass sich dort niemand mehr von den Adlern versteckt. Okam wartete nicht dort auf mich. Viel mehr glich es dem Zufall, dass ich ihn fand. Seine Sippe hatte ihn zusammen geprügelt in einem Erdloch, so groß, dass man nur darin stehen konnte eingepfercht..."
    - Okam hustete auf, es schien ihm peinlich, dass Ornlu das mit dem zusammen geprügelt erwähnte -
    "...Mir sagte er, er wäre dort seit ein paar Tagen und würde Hunger leiden. Doch so wie abgemagert er wirkte, waren es um die drei Wochen. Wer an der Varek-Jagd teilnahm, kann zurück rechnen, dass deren Aktionen drei Wochen vor der Jagd erst begannen. Nachdem er seinen Stolz überwand, erzählte er mir was geschah. Okam weigerte sich zu töten oder sonst etwas gegen Wehrlose zu tun. Bauern, Frauen und Kinder. Sie alle wurden wie ihr wisst durch die Adlersippe gefangen gehalten und zu Arbeit gezwungen. Ich denke dies ehrt Okam und euch sollte es bewusst sein, was er da tat. Verrat an seinem Anführer, Verrat an seiner Sippe. Okam - zeig ihnen was Varek dir antat.", wies Ornlu an und meinte dies ernst. Okam stutzte, doch der Druide war sich sicher, dass Bilder mehr sagten als Worte. So flüsterte er es dem waldläufer auch zu.
    Okam verstand und zog seinen Mantel und dann auch sein Hemd ab, um der Menge einen ausgepeitschten und von Messernschnitten, narbenversehten Oberkörper zu offenbaren. Der Kräftigste war er nicht und die abzählbaren Rippen sprach bei Okam auch für eine schwere Zeit nach seiner Befreiung hin.
    Manch Waldvölkler blickten angewidert zu Boden oder einfach nur weg.

    "Ja! Okam gehörte auch der Adlersippe davor an. Und hat gegen manche von euch damals gekämpft. Dies Brüder und Schwester, muss man Okam vorhalten. Aber deswegen kam er hierher und bittet euch um Amnestie. Um Vergebung und eine Chance. Okam würde uns helfen Varek aufzuspüren und Okam würde uns in diesen Zeiten ein Schwertarm und Bogen mehr sein. Es liegt bei dir Arakos, ob du diesen Mann in deinen Reihen dulden willst und es liegt bei euch Waldvolk, ob dieser Mann in unsere Gemeinschaft zurück kehren darf. Schuld trägt er, aber nicht alle Schuld die Varek verursachte!", verteidigte der Druide und blickte zu Arakos.

    "Mein Urteil kann nur durch das Volk erfolgen. Ich kann niemanden in meine Reihen wieder aufnehmen, wenn er vom Volk gehasst und nicht geduldet wird. Darum will ich fragen, wer sich nach Jadewolf, noch für Okam aussprechen will und das Wort ergreift?", meinte Arakos und blickte wie Okam und Ornlu in die Menge.

  6. Beiträge anzeigen #186
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Oparilames war höchst überrascht, als er eine Frau mit Cécilia in Begleitung nach Vorne gehen sah. Die Unbekannte sah nicht gut aus und hatte braunes Haar wie Cécilia, war allerdings etwas kleiner und besaß keine Augen wie ein Reh sondern grüne Augen. Als er sie musterte schien es, als würde ein Funkeln in diesen Augen liegen. Eines, dessen Aussage er nicht zu deuten vermochte. Einerseits fühlte er sich von ihrem Blick getadelt, andererseits weckte der Blick das wage Gefühl des Erkanntwerdens in ihm aus und da mochte noch mehr sein, doch er senkte den Blick ehrfürchtig vor ihrer Person. <Sie scheint Cécilia wohlgesonnen zu sein und sieht nicht gut aus, sie ist ehrenvoll.>, dachte er und sah, dass die Frau nur einen Arm hatte.
    Die Rede der Frau war etwas, was er nicht erwartet hatte, aber die Frau hatte absolut recht und sein Herz war froh, dass sich jemand offenbar um Cécilia kümmerte, ihr in der Not beistand. <Das beruht offensichtlich auf Gegenseitigkeit... Diese Frau muss körperlich schrecklich gelitten haben>, dachte er und erschauderte. Der Schläfergläubige nickte der Fremden unmerklich dankend zu, doch er glaubte nicht daran, dass es ihr auffiel. Als sie ging schaute Oparilames sich um - alles war still gewesen als die Frau gesprochen hatte. So als hätte ein sanfter Wind alle Widerworte aus den Gedanken der Anderen vertrieben.

    Ob die Leute danach lauter wurden konnte er nicht sagen, da er wiedereinmal zutiefst in Gedanken versunken war. Er dachte daran, dass er sich nun vielleicht zu Wort melden sollte. Er war nicht hier um nur zuzuhören und er hatte soeben erfahren, dass man auch hier das Wort Vergebung kannte. <Was könnte ich sagen oder fragen?>, dachte er sich und dachte über dieses Lager nach, dann fiel ihm eine Frage ein, die er für berechtigt hielt. Doch es dauerte, bis er sich seine Worte überlegt hatte. <Wie soll ich sie ansprechen? Brüder und Schwestern? Freunde? - Nein, ich bin nur offiziell einer der Ihren, in Wahrheit halten sie mich nicht für Ihresgleichen.>
    Als er mit seinen Gedanken soweit fertig war, dass er glaubte bereit zu sein blickte er sich um und wollte gerade sprechen, als sich jemand anderes zu Wort meldete: Jadewolf, oder auch "der Herzter", wie man ihn nannte. Oparilames runzelte bei diesen Worten die Stirn.
    Er sprach von jemandem, dem es zu verzeihen gelten sollte - nach Jadewolfs Auffassung.
    Diese Rede wurde härter, kein Wunder bei diesem Fall. Als Okam dann seinen Oberkörper freilegte erschauderte Oparilames kurz.
    Als die Rede zuende war, wurde gefragt, wie das Volk abstimmen würde. Oparilames wusste nicht genau, welche Schuld dieser Mann auf sich genommen hatte, aber er war ausnahmsweise mit dem Hetzer einer Meinung - dieser Mann hatte eine zweite Chance verdient.
    Oparilames hatte sich davor schon vorbereitet zu sprechen und so machte es ihm keine Mühe nun etwas anderes zu sagen, als das, was er eigentlich vorgehabt hatte. "Ich heiße ihn als einen des Waldvolkes willkommen. Als jemand, der auf falsche Wege geführt geworden ist. Was auch immer er getan hat - er hat eine Chance verdient, wie auch Maknir eine Chance erhielt, obwohl er viele Menschen (auf den Geheiß von wichtigen Mitgliedern dieser Gemeinschaft) tötete - genauso wie ihr Cécilia wieder akzeptiert. Diese beiden mögen nicht so schwer mit Schuld beladen sein, wie jener, den ihr Okam nennt, aber das ist in meinen Augen nicht wichtig!"

    Er wartete einige Minuten ab, bis alle Menschen Zeit genug gehabt haben sollten, sich zu melden.

    Dann sprach er von dort wo er stand. Zuerst wurde er von niemandem gehört. Dann sprach er lauter: "Leute ich bitte euch, mir nun euer Ohr zu leihen! Es wird auch nicht lange dauern, denn nur wenige dürften in der Lage sein, etwas dazu zu sagen.", anscheinend wurde er jetzt (wie tatsächlich jeder hier) akzeptiert und er sprach weiter.
    "Die Frau, deren Name ich nicht kenne und die sich für Cécilia eingesetzt hat hat wahr gesprochen und ich, Oparilames, hoffe eines Tages... - Wie auch immer ich frage mich" - er wurde von Hanspeter unterbrochen.

    "Der Thing war heute lang genug, deine Rede würde uns allen den Schlaf rauben!"

    Oparilames überdachte seine Möglichkeiten und kam zu einem Entschluss: <Manchmal muss man um zu Siegen...>, er lächelte flüchtig bei diesem Vergleich <Mit Beliar im Bunde sein.>

    "Naschön, also werde ich morgen den Thing eröffnen, denn es ist ja eigentlich egal wer ihn beginn, das was besprochen wird zählt. Verschlafet und bewahret!"
    Er fragte sich, ob sie seine Abschlussformel wortwörtlich nehmen würden (was nicht in seinem Sinne war), oder ob sie sie einfach ignorieren würden. Es war eben seine Art sich zu verabschieden. Eine Eigenart, die nur er im Sumpflager praktiziert hatte, denn normal begrüßte und veraschiedete man sich mit einem "Erwache"...

  7. Beiträge anzeigen #187
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Orthegos Herz erduldete einen schmerzhaften Stich, als er in das verwilderte und schmutzige Gesicht des einst so stämmigen Waldläufers blickte, den er einst mit einem Bären zu vergleichen pflegte. Die zotteligen Haare hingen schlaff und wirr ins Gesicht, verdeckten den nach unten gerichteten Blick, der von inniger Scham und Reue zeugte, als Okam sich entblößte und seinen gemarterten Körper zur Schau stellte. Orthegos Kinnlade fiel unfreiwillig hinab, als er die blutroten Schnittwunden und Spuren einer gut gebauten Peitsche erblickte. Für einen kurzen Moment dachte er sogar, seine eigenen Wunden am Rücken, die er in seiner Jugend von den Orks davontrug, wären aufgeplatzt.
    Mehrere Male musterte er den einstigen Bären, die Knochen, die sich deutlich unter der rissigen Haut abzeichneten. Obwohl er nun Ornlus Geschichte gehört hatte, so konnte er sich nun immer noch nicht ausmalen, was dieser Mann hier hat erdulden müssen, welche Qualen er hat über sich ergehen lassen müssen, nur, weil er eine Spur von Menschlichkeit dort gezeigt hatte, wo sie von Tyrannen, wie Varek es war, nicht geduldet wurde. Dies konnte nicht der Lohn dafür sein, dass er andere vor Grausamkeit verschont hatte. Der Großteil der Anwesenden brauchte nur den Namen der Adlersippe zu vernehmen, um in blinde Wut zu verfallen und sich selbst zu vergessen.
    Außer dem Druiden schien sich niemand erheben zu wollen, um ein Wort der Gerechtigkeit zu sprechen, um sich für Okam einzusetzen und somit einen starken Verbündeten zu gewinnen.
    Der Hass gegen die Verstoßenen machte sie blind und dumm, sie verhielten sich wie naive Kinder, die nur auf blutige Rache aus sind. Orthego kannte dieses Gefühl nur zu gut, denn von ihm ist er Jahre lang getrieben worden, bevor er die Sinnlosigkeit seiner Rage erkannt hatte. Bevor sie ihn endgültig zerstören konnte.
    So entschied sich der junge Waldläufer, seinem jüngst geschworenen Eid zu folgen und einem Bruder, dem er ohnehin bereits viel schuldete, in dieser Not beizustehen. Unter Getuschel und funkelnden Blicken erhob sich Orthego aus den Reihen und trat langsam hervor.
    "Ich wünsche das Wort zu ergreifen, wenn du gestattest, Arakos."
    "Sprich, wir wollen hören, was du zu sagen hast" , entgegnete der Waldläuferführer.
    Orthego nickte ihm dankend zu, dann wandte er sich dem Thing zu.
    "Ich würde gerne dort beginnen, wo dieses Leid begann, das uns schließlich hier alle zusammenbrachte. Nämlich bei den Häschern. Ist euch nie zu Ohren gekommen, wie Jäger, die im frühen Morgengrauen ins Dickicht hinauszogen, nicht wieder zurückkehrten? Wie Bauern von ihren Feldern verschwanden und wie Abenteuer ihr Ziel nie erreichten? Denn sie alle wurden von diesen Monstern geholt und ihn diesen modrigen Höhlen eingesperrt, um nach und nach einem unheiligen Gott geopfert zu werden. So erging es auch mir, als ich eines Tages auf der Jagd überfallen und verschleppt worden bin. Tage, vielleicht gar Wochen verbrachte ich in absoluter Dunkelheit einer kleinen Zelle. Entkräftet, gefoltert, dem Wahn nahe. Und ich hätte auch Verstand und Leben verloren, wäre nicht dieser Mann gewesen!" Orthego deutete auf Okam, der nun aufblickte und sich zu erinnern schien, wen er gerade vor sich hatte. "Dank seiner Kraft, seinem Verstand und seinem Willen gelang uns –und anderen Gefangenen- die Flucht aus diesen Kerkern! Ich würde jetzt nicht zu euch sprechen, hätte mich das Schicksal nicht mit Okam zusammengeführt. Und nicht nur ich verdanke ihm mein Leben, sondern womöglich auch eure Freunde und Verwandten, die ebenfalls in Gefangenschaft gehalten wurden! " Orthego hielt kurze inne. Er atmete ungleichmäßig und schnell, verfiel mehr und mehr diese eigenartige Trance, die ihn in solchen Momenten immer erfasste.
    "Varek und die Adlersippe wecken grausame Erinnerungen und Gefühle des Hasses, das verstehe ich. Doch dieser Mann ist anders. Er hat sein Leben für unsere gerechte Sache riskiert, er hat Strapazen und Qualen auf sich genommen, unter denen andere kapituliert und zusammengebrochen wären.
    Ich bitte euch, seid nicht dumm. Lasst euch nicht vom Hass leiten, und denkt nach. Wer von euch hat keine Fehler im Leben gemacht, ob groß, oder klein? Und wer von euch wünscht sich nicht, einmal die Zeit zurückzudrehen? Wer von euch wünscht sich nicht eine zweite Chance?
    Lasst euch doch nicht wie kleine Kinder von diesem Vorhang der Verachtung verwirren, den ihr selbst geschaffen habt! Seht den Menschen dahinter!"
    Orthego drehte sich zu Arakos.
    "Hör mich an, Waldläuferführer. Gewähre Okam Amnestie, nimm ihn erneut in deine Reihen auf und du gewinnst nicht nur einen starken Schwertarm, sondern auch einen klugen Verstand und ein Herz, das für unsere Gemeinschaft schlägt!"
    Orthego hielt inne, holte Luft und atmete wieder aus.
    Dann sagte er leise: "Das wäre es, ich habe nichts mehr zu sagen."

  8. Beiträge anzeigen #188
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline

    Kiefernhain - Thingstätte

    Die Worte des Unbekannten, der von den Leuten schlicht "Hetzer" genannt wurde waren wie ein Schlag in die Fresse.
    Faun war tot. Der Mann, der ihn in die Magie einwies bzw. einweisen wollte war tot. Isothien hatte es nicht geschafft die Aufgabe, die Faun ihm gab zu lösen.
    Er hatte es nicht geschafft seine Magie zu wecken, ehe Faun starb.
    Schuldgefühle stiegen in ihm hoch. Hätte er sich mehr Mühe gegeben, hätte er die Magie wecken können und von Faun lernen können. Wenn er in der Lage gewesen wäre Magie zu nutzen wäre er vielleicht nicht bei Sildens Untergang nieder geschlagen worden. Er hätte helfen können, er hätte...er sschüttelte den Kopf.
    Die Vergangenheit konnte er nicht ändern. Sich mit alternativen Szenarien rumrzuschlagen brachte nichts.
    Er gab dem Hetzer zu verstehen, das er ihn in naher Zukunft aufsuchen würde und setze sich wieder.

  9. Beiträge anzeigen #189
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Thingstätte im Kiefernhain

    Er konnte es nicht, fassen.
    Wie konnte man nur für diesen Verräter an Leib und Leben Vergebung fordern? Jaltar erinnerte sich nur allzu gut an jene Tage drei Monde nach Okara. Trauer ergriff sein Herz sodass er nicht recht zuhörte was dieser Orthego, dieser junge Waldläufer, der noch grün hinter den Ohren war, berichtete.
    Der Falkenkrieger war zu verbittert, um eine Träne zu verdrücken. Zudem, ein Mann schluchzte nicht weibisch, wie ein Wollnashorn mit Zahnschmerzen. Dieser Verdammte Bastard, dachte er, dieser Verdammte Bastard hat meinen Sohn auf dem Gewissen.
    Der Trauerklos, der sich anmaßte, sich in seinem Hals zu bilden, wurde von Wut erwärmt, fing an zu brennen. Er richtete seinen Speer auf und biss sich auf die Lippen, bis es sich anfühlte, als müssten sie im nächsten Augenblick zerbersten. Dann erfasste ihn eine Ruhe, eine eisige Kälte, der Hass auf diesen Adlerkrieger, diesen Abschaum, diesen Okam ließ den Trauerklos zersplittern.
    Jaltar fiel die qualmende Pfeife aus dem von grauem Bart eingerahmten Gesicht in den Dreck, als er sich langsam und bedrohlich erhob.
    "Waldläuferführer, lasst mich sprechen, über das, was dieser schwachsinnige Sohn einer räudigen Hure getan hat."
    Der alte Waldläufer kämpfte sich auf den dekorierten Speer, welcher den Mann als ausgezeichneten Fährtenleser und Jäger auszeichnete, gestützt nach vorne in den Kreis.
    "Jaltar aus der Sippe Arkantos', was bringt dich dazu über Okam solche Worte anzuführen?"

    "Das verdammte Schwein hat meinen Sohn auf dem Gewissen, wenn er überhaupt über ein solches verfügt. Diese Schamlosigkeit hier aufzutauchen und dümmlich in die Gesichter all jener zu grinsen, deren Kinder und Männer er umgebracht hat."
    Stetig kam der Veteran unter den Falkenkriegern in Fahrt.
    "Dieser Mann den ihr Okam nennt, war an einem Scharmützel beteiligt in den Wäldern von Gotha, drei Monde nach Okara. Wir waren auf der Jagd nach Rippern und Wollbisons, als sie des Nachts unseren Jagdtrupp überfielen, die Wachen nieder stachen und die Zelte in Brand steckten. Als ich aufwachte vom starken Geruch der qualmenden Zeltplanen, fand ich diesen Kerl über meinem Sohn knien, der Wache hatte. Dieser Hundesohn mit der Hand am Messer, welches in Keldrans Gurgel steckte. Keuchend und würgend erstickte mein Sohn ihm eigenen Blut und dieser Aasgeier saß rücklings auf ihm drehte das Messer und labte sich an den Schmerzen. Überall war Blut, überall und bevor ich ihm den Speer in den Rücken jagen konnte hatte mich Varek, der große Varek, niedergeknüppelt. Gegen diesen Kerl ist Varek ein Busenfreund ..."
    "Du meinst wohl die Natter an der Brust des Naiven, alter Mann?", kam es aus den Reihen der Zuhörer feist.
    Sofort fuhr der alte Waldläufer in seiner Ehre gekränkt herum und versuchte den Frechen jungen Burschen mit seinem von Wahnsinn geschwängerten Blick zu töten.
    "Wie kannst du es wagen ... ! "
    Dann wandte er sich doch lieber dem Mörder seines Sohnes zu.
    "Mein einziges Kind, meinen Sohn hast du abgestochen wie ein Schwein und ersäuft in seinem Blut! Gelabt hast du dich an seinem Schmerz und jetzt sollst du diesen auch verspüren!"
    Jaltar stürmte los ...

    Yared
    Geändert von Das Waldvolk (03.08.2010 um 22:50 Uhr)

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    Ritter Avatar von Orthego
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    Es waren wenige Augenblicke, nur ein paar Sekunden, doch was passierte, konnte man als schicksalhaft bezeichnen.

    Worte, so scharf und mordlustig wie hundert fliegende Speere, wurden geschleudert und trafen tief.
    Orthego sah die Wut und den Hass im Gesichte Jaltars, die Trauer, über den Verlust seines Sohnes. Doch was hatte der Mann an besagtem Abend tatsächlich gesehen? So wie er es beschrieben hatte, wahrscheinlich nur das, was er hat sehen wollen. Ein Okam, der einen sterbenden Jungen in Händen hielt, wurde so schnell zu einem kaltblütigen, wahnsinnigen Mörder. Womöglich ein Irrtum, entstanden in Panik und Angst. Doch die Konsequenzen wurzelten Tief, ebenso der Hass…
    Orthego warf einen Blick zu Okam und erschrak beinahe. Aus dieser halbnackten, gemarterten und mageren Figur war erneut der Krieger geworden, den der junge Waldläufer in Erinnerung hatte.
    Der zottelige Kerl bebte vor Zorn, knirschte mit den Zähnen und hätte Jaltar wahrscheinlich mit bloßen Händen den Kopf abgerissen für diese Beleidigungen, wären die Umstände andere gewesen.
    'Scheiße, Mann. Bleib ruhig. Tu uns beiden den Gefallen und bleib ruhig…'
    Was jedoch geschah, hatte Orthego nicht erwartet. Wutentbrannt stürmte Jaltar brüllend nach vorne und fiel Okam blind an. Beide Männer kippten von den Beinen, stürzten zu Boden. Hier kannte auch der Angeklagte kein Pardon mehr und schlug auf seinen Gegner ein, so dass sich dessen Visage schnell rot färbte. Wild prügelten beide aufeinander ein, überschlugen sich, rollten auf dem Boden herum und niemand schien etwas unternehmen zu wollen. Alle standen sie nur da und beobachteten diese Szenerie.
    Urplötzlich standen beide Kämpfer wieder auf den Beinen, funkelten sich aus wilden Augen an.
    Da zückte Jaltar einen versteckten Dolch und stürmte erneut auf Okam los, die Mordeslust stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    "Nein!" , rief Orthego, sprintete los, warf sich dazwischen und packte den Attentäter bei der Waffenhand. Im selben Augenblick noch nutzte er den Moment der Überraschung und verpasste Jaltar einen kräftigen Schlag in die Magengrube. Jaltar prustete heftig, fing sich jedoch wieder und konterte mit einer Kopfnuss, die auch Orthego das Blut aus der Nase laufen ließ. Augenblicklich gingen beide Waldläufer erneut aufeinander los, rangen miteinander, kämpften um die Klinge und versuchten, sich gegenseitig zu erstechen.
    Jaltar holte zum Schwung mit dem Messer aus, doch Orthego erkannte die Möglichkeit zur Konter, packte seinen Gegner an der Hand mit dem Dolch, verpasste ihm einen Kinnhacken und drehte den rechten Arm so herum, dass plötzlich ein grausam knackendes Geräusch erklang und Jaltar einen schrecklichen Schrei des Schmerzes ausstieß. Er warf den Dolch aus der Hand, stolperte zurück und fiel. Nichts war mehr übrig vom kaltblütigen Assassinen, den er spielen wollte. Stattdessen lag er nun wimmernd am Boden, hielt sich den gebrochenen Arm. Und als er aufblickte, sah er in das zornige Gesicht Okams, der Jaltars Dolch fest in der Hand hielt und zu seinem Attentäter hinabschaute…

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    "Und wieder holt einen die Vergangenheit ein...", hatte sich Ornlu gedacht, als dieser Jaltar anklagte. Einschreiten tat er nicht. Es war nicht sein Leben, um das es ging und so wie wohl Okams tat ihn einholte, würde Jaltars Tat diesen einholen - hier nur weit schneller durch Orthego. Wimmernd lag Jaltar da, nachdem drei Männer irgendwie gegeneinander gekämpft hatten. Beschämend war das Verhalten Jaltars und Arkantos hatte auch seinen Namen mehrmals laut gebrüllt gehabt. Doch nun ergab sich eine ganz neue Situation.

    Okam mit Dolch vor einen wehrlosen Jaltar. Druiden die die drei Wege kannten, mussten mit der Zunge ob dieser Situation schnalzen. Was war richtig, was verkörperte einen der Wege. Gab es nur einen Weg? Oder mehr? Was wäre die Konsequenz.

    Leute die eingreifen wollten, hielt Ornlu auf. Den Falkenkrieger, der seinen Bogen spannte um zu reagieren tat erstaunlicherweise Arkantos aufhalten. Es schien, als ob der Druide und der Hüter selbiges dachten. Es kam nun auf Okam an.
    Hier konnte er beweisen, dass er eben doch ein Gewissen hatte. und das tat er auf seine Art. Er packte Jaltar setzte sich auf ihn und jagte den Dolch schreiend auf den Waldläufer herab.
    Vor dessen Gesicht stoppte Okam und erhob sich.

    "Das ich deinen Sohn umbrachte, tut mir leid. Doch hatte er den ersten Schuss abgegeben und der Kampf danach war ein Kampf wie wir sie alle in dieser verfickten Welt kennen. Keine Gnade, kein Mitleid und keine andere Wahl, als das arme Schwein vor uns abzustechen. Hätte ich ihn nicht getötet, hätte er mich getötet. Jaltar, wir sind alle zu Orks geworden! So wie ich im Kampf gegen deinen Sohn. So wie du im Kampf gegen mich. Mein Tod bringt dir nichts und bringt dir nicht deinen Sohn zurück. Sonst würde ich dir mein Leben anbieten. So kann ich dir aber nichts bieten, weil ich nichts mehr habe was einen wahren Wert hat. Ich bin gestraft genug, das zu sein was ich bin. Glaube mir - deine Rache wird größer sein, wenn ich lebe. Lange lebe. Tötest du mich, erlöst du mich von den Träumen die mich heimsuchen. Von den Ängsten die der Krieg in mich pflanzte.", sprach Okam und ließ den Dolch zu Boden fallen. Tränen hatten sein Gesicht durchlaufen.

    "Ich bin Okam, Okals Sohn und bin nicht mehr, als das was ihr hier seht. Ein gebrochener Mann dank Varek, der Jadewolf folgt um eine Lebensschuld zu tilgen und der Jadewolf folgt, weil er mir die Gelegenheit geben wird Höheres zu leisten und meine Untaten auszugleichen. Ich bitte euch, mir Gelegenheit zu geben meinen Frieden zu finden. Nicht im Tod, sondern in der Tat. Ich mag viel fluchen, ich mag ein räudiger Hund sein und ein Mörder. Ich mag unnötig viel sprechen und provozieren, doch ich bin Nichts, wenn ihr mich verbannt. Ich bitte euch mir zu vergeben, ich bitte Arkantos mir zu vergeben und ich bitte Jartar mir zu vergeben oder wenn er es nicht kann, mich eines Tages zu Rechenschaft zu ziehen.", sprach Okam zu der Menge und kniete vor ihnen. Kniete vor allen. Er überraschte damit nicht nur Ornlu, denn so wie er Okam von seiner alltäglichen Seite kennen gelernt hatte, wäre ein dummer Spruch gekommen. Doch Okam konnte auch anders, wie er zeigte und Reue war in seinen Augen zu sehen. Seine Entscheidung den Dolch fallen zu lassen, sprach für ihn und war eine ehrliche Tat. Keine um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen.
    Ornlu blickte zu Boden, er fragte sich ob er genauso handeln würde oder ob er nach seinem Pfad Jartar umgebracht hätte. Ornlu wusste es nicht, doch begann er zu erkennen, dass Okams Tat und der niedere Pfad sich nicht widersprachen. Er blickte auf. Wie war die Stimmung?

  12. Beiträge anzeigen #192
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Wie Menschen doch von einer Sekunde zur andern vom reißenden Wolf zum reugien Lamm werden konnten. Mit verschränkten Armen und ruhigem Blick hatte der Templer den Vorfall zwischen Okam, Jartar und Orthego. Dort kniete einer, der die seinen hintergangen hatte, um das Waldvolk zu schützen. Aus der ersten Sicht nobel und nicht verachtenswert. Doch auf der anderen Seite waren da all die Menschen, darunter auch Jartars Sohn der den Tod durch eben jenes "Lamm" erfahren hatte. Ob ein jeder Vater so dachte, wenn er seinen Sohn verlor? Ryus Gedanken drifteten ab. Ob sein Vater, an den er sich nicht einmal im geringsten erinnern konnte es überhaupt intressieren würde, wenn er das Zeitliche segnete? Tief durchatmend und mit einem mehr als schmerzerfüllten Blick schaute er für einen Moment zu Boden, als würde er nachdenken. Nur um kaum einen Moment später wieder mit dem gewohnt ruhigen Pokerface durch die Menge zu blicken, hin zu Orkam der dort kniete und Jaltar, der sich zwar aufgerichtet hatte, aber noch immer unter Schmerzen litt. Diese für eine unklare Entscheidung eintretende Stille schien wieder wie die Pest umzugehen, ehe Ryu als erster vortrat.

    "Arakos, wenn du erlaubst..." der Bär nickte mit einem leichten Lächeln. Scheinbar hatte er wirklich etwas ausgefressen an dem "Volkshelden", doch Ryu nickte nur dankend, ehe er das Wort erhob. "Keiner von euch ist ohne Sünde. Der eine mehr. Der andere weniger. Selbst ich bin ein gemeiner Mörder, wenn man so will." Ryu lief hin und her, jeden einzelnen anblickend, ehe er sich zu Okam wandte und vor ihm in die Hocke ging. "Schau mich an." flüsterte er und der ehemalige Angehörige der Adlersippe blickte in die durchdringenden Augen des Templers. "Deine Augen sprechen die Wahrheit. Dennoch will ich dein Wort." und Okam gab es, wenn auch nach kurzem Zögern, wohl aus Überlegung. Der Templer nickte, legte dem Angeklagten die Hand kurz auf die Schulter, grinste und stand dann auf, sich wieder dem Waldvolk zuwendend.

    "Dieser Mann hat den Willen zu sühnen. Ich sage euch: Keine Tat macht wieder gut, was er tat. Doch eine jede Tat, die er zu eurem Gunsten vollbringt, Waldvolk, zeigt, dass er zur Buße bereit ist." Ryu wandte sich mit leicht wehendem Mantel zum Anführer der Waldläufer hin, der nur sachte nickte. "Meine Stimme zugunsten von Okam." Und gerade, als der Templer sich wieder bei den anderen Patroulienführern einreihte, trat auch Arkantos der Falke hervor. Seine stechenden Augen verharrten einen Moment bedrohlich bei Ryu, welcher sich jedoch nicht trüben ließ, ehe sie zu Okam und dann zu Arakos wanderten.

    "Der Drachentöter spricht wahre Worte. Auch ich glaube Okams Absichten - und ich werde ihm vergeben. Vorerst. Es war einer meiner Männer, die durch ihn fielen, drum ist es auch meine Entscheidung. Wobei nicht meine alleinige... Bewohner des Waldes, was sagt ihr?" ein kurzes Zögern zwischen den Leuten ging umher, ehe eine erste Klinge gegen ein Schild klopfte. Weitere folgten, doch noch war die Zahl nicht überzeugend genug. "Und ihr, Arakos? Wie ist eure Meinung?"

    Der bärige Mann, der seinen Spitznamen durch und durch verdient hatte trat ein Stück nach vorne. "Nun, einige von euch scheinen zuzustimmen. Andere sind wohl unsicher, oder nicht in der Lage zu urteilen." eine leicht ablässige Handbewegung wurde denen gezeigt, die bisher noch kein Wort beim Thing gesprochen hatten, ehe der Bär sachte nickte während er sprach. "Ich für meinen Teil bin derselben Meinung wie Arkantos und Hayabusa und bin gewillt, ihm die Amnestie zu gewähren!" schlagartig brach das Geflüster und Getuschel wieder los, ehe der Bär sich lauthals räusperte, um für Ruhe zu sorgen. Sein Blick wanderte zu Ornlu. "Dennoch gibt es da noch eine Sache. Hetzer! Er steht bei euch in Lebensschuld. Das letzte Urteil ist das eurige!"

    Ryus Gedanken waren schneidend, fast schon bestimmend. -Gib ihm die Chance, alter Freund... Er wird noch viel wert sein...-
    Geändert von Ryu Hayabusa (04.08.2010 um 00:23 Uhr)

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    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Schwer atmend und gebückt stand Orthego nun etwas abseits, die Hände in die Oberschenkel gestützt und spuckte Blut zu Boden. Sein Blick haftete immer noch an diesem Bastard Jaltar, der nunmehr seinen Tränen freien Lauf ließ, und Okam, der den Dolch hatte fallen lassen und nun voller Reue auf dem blutigen Steinboden kniete. Der Hayabusa, der Drachentöter, war hinzugekommen und hatte sich ebenfalls für den Angeklagten ausgesprochen.
    Speere und Schwerter wurden an Schilde geklopft, ein Zeichen der Zustimmung. Selbst Arakos willigte ein, den einstige Gefolgsmann Vareks wieder in der Gemeinschaft aufzunehmen.
    Doch schließlich kam es nun auf das Wort Ornlus an, in dessen Schuld Okam stand und mit dessen Wort das Schicksal des gefallenen Waldläufers entschieden werden sollte. Hatte er eine Zukunft in Beria? Oder würde er wie ein Straßenköter von hier vertrieben werden?
    Der Jadewolf trat vor und ergriff das Wort: "Hätte ich Okam nicht verteidigt, wäre ich sicher nicht für ihn. Er und ich haben uns durch einen Minecrawlerbau gekämpft. Wir wurden Brüder im Geiste, seit wir da lebend rauskamen. Ich kenne nicht die Tradition um Lebensschuld aus den Sippen. Doch respektiere ich sie und werde Okam und seine Ahnen nicht entehren. Ich weiß um seine Loyalität mir gegenüber und wer mich kennt, der weiß dass ich Verrat mit dem Tode strafe. So endeten zwei Abtrünnige des Zirkels, so endeten auch schon andere Abtrünnige. Sollte Okam uns schaden, werde ich es sein der ihn zerreißt."

    Orthego richtete sich auf und brachte ein blutiges Lächeln hervor und auch Okam schien ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen zu sein, denn die Erleichterung sah man ihm an.
    All die Spannung schien von ihm zu fallen und er atmete auf. Der Atemzug eines freien Mannes.
    Die Worte aus dem Mund des Druiden waren hart. Jedoch auch gerecht und wahr, das konnte wohl jeder aus seiner Miene herauslesen.
    "So sei es!" , rief Arakos. "Hiermit gewähre ich, Arakos, Waldläuferführer Berias, dir, Okam, Amnestie und heiße dich in unseren Reihen wieder willkommen. Möge sich bewahrheiten, was deine Fürsprecher heute erzählten."

  14. Beiträge anzeigen #194
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Alon sass wieder im Kiefernhain, der noch fast leer war. Er dachte an die seltsame Diskussion und den Mann namens Okam, der gestern Abend zu Wort kam. Er schien ein Verräter oder so zu sein, denn das Volk hasste ihn. Ein Mann, der damals neben Alon stand, wollte auf Okam zurennen, als dieser hervortrat. Er hielt ihn zusammen mit einigen anderen Männern zurück, und zum Glück schienen Okam, Ornlu oder wer sonst auch auf der "Bühne" stand, dies nicht zu bemerken.

    Gestern Abend unterhielt er sich nach dem Thing noch mit einigen Waldvölklern, die ihm seine Fragen, soweit es der Alkohol in ihrem Körper noch zuliess, beantworteten.

    Die Sache mit Okam war wirklich so, dass er ein Verräter war. Irgendetwas laberten sie auch noch vom Okarakonflikt.

    Alleine die Narben an Okams Körper bewegten Alon dazu, ihm zuzustimmen. Er wusste, wie es war, von Orks verunstaltet zu werden.

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    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Es war gegen Mittag, als Oparilames am Thingplatz erschien, wo mehr Leute standen, als der junge Mann es sich vorgestellt hatte. Die Nacht hatte er damit zugebracht, über seine Zukunft zu denken. Dabei waren ihm viele Dinge eingefallen, die er erledigen wollte und natürlich hatte er sich auf die Rede vorbereitet.

    Nun stand er dort in der Menge und wartete, dass sich die Leute einfanden...

    Als es soweit war schritt er nach vorne, blickte die sich um und begann: "Leute hört mich an!
    Ich begleitete im Winter einen Botengang, der in ebendieses Tal aufbrach um Porgan eine wichtige Nachricht zu überbringen. Einige von euch mögen diesem Botengang beigewohnt haben, doch kaumjemand hat gesehen," Oparilames fragte sich zum letzten Mal, ob er Cécilia erwähnen sollte, beschloss ihr jedoch diese Entscheidung zu überlassen, falls sie ihn hören sollte. "was ein Begleiter und ich sahen.
    Damals fand ich besagter Person, die auf diesem Botengang dabei war, wundersames in den Höhlen. Den wenigsten dürfte der Name 'Lurekan von Oretorth' etwas sagen. Er war einer der 102 gefallenen Waldläufer und sein Grab war eines der Wunder die wir sahen. Ein kleines Wunder fürwahr, aber es hat uns nachdenklich gestimmt, nachdem wir für die Verstorbenen gebetet hatten, er war sozusagen derjenige, dem ihr diese Geschichte verdankt. Der Satz 'Ein wenig Wald war immer hier.', kam einem von uns in denn Sinn, es war meine weiblicher Begleitung.", er erhob die Stimme. "Und dieser Satz ist wichtig, ich werde auf ihn zurückkommen. Wir fragten uns, nachdem wir eine Hütte inerhalb dieser Höhlen sahen, wie dieses Volk wohl gelebt haben mochte. Beflügelt von weiteren Wundern der Höhle, etwa einem unterirdischen Quell oder Waldmalerein, malten wir uns aus, wie dieses Volk in den Höhlen gelebt hatte, was für Speisen aßen sie, was für Feste feierten sie? Eines wissen wir beide - und ihr wissen es auch, denn ihr haltet diese Werte nochimmer für wichtig. Ich spreche von der Natur, dem Wasser, von Adanos und dem Gleichgewicht.", einige ließen Widerworte erhören. "Ja, auch das Gleichgewicht ist etwas, was uns verbindet, denn ansonsten gäbe es einen Herrscher, eine Sippe und ein Lager - doch so ist es nicht. Es gibt viele Sippen, viele Leute die das Recht haben Entscheidungen zu fällen."
    Oparilames merkte erst jetzt, wie schwach diese Argumente klagen, also begann er schnell weiter zu sprechen, sich nicht darauf zu vertiefen.
    "Die Sehnsucht nach Wissen, wie diese Leute lebten hat uns getroffen und nun frage ich euch, ob es bei euch nicht auch so sein sollte? Sollen wir die alten Bräuche und Lebensweise der verstorbenen Bewohner dieses Tales vergessen, oder sollen wir uns ihrer rückbesinnen? Wenn ihr sie ablehnt, wäre dies, als würde die übernächste Generation einfach kein Samhain mehr feiern. Ich habe eine Vision, von einem Waldvolk, dass die Vergangenheit ehrt und in die Zukunft gerichtet lebt. 'Die Bilder sind unsere Tür, wir müssten sie nur öffnen und wir wären ein Teil der Gemeinschaft.', habe ich damals gesagt - und ist es nicht so? Meine Begleiterin sprach die weisen Worte und hört sich mit bedacht, denn sie sind, was ich euch vorschlage zu tun: 'Ob man eine solche Gemeinschaft, eine solche Stärke, einen solchen Zusammenhalt noch einmal schmieden könnte? Den Generationen nach uns das Glück dieser Generationen vor uns nahebringen?'"
    Er senkte den Kopf um den Leuten etwas Zeit zu lassen, dann sprach er weiter: "Ich spreche nicht nur von Malerein, sondern auch von Kochrezepturen, von Liedern und auch von anderen Geheimnissen.
    'Ein wenig Wald war immer hier.' - und ich finde dieses Stückchen Kultur sollten wir erfahren, sollten den Tod der Verstorbenen dadurch ehren.
    Ich zumindest, der ich die neuen Bräuche nicht kenne, möchte die alten und aber auch die neuen Bräuche erfahren und darum bitte ich Porgan: Ich bitte darum eingeweiht zu werden in das Leben, wie es vor Jahren einst war in diesem Tal. Und nun, Waldvolk, überdenkt meine Worte - die ich hiermit beende."
    Er trat in die Menge zurück und wartete gespannt. Was würden die Leute sagen? Und würde Cécilia ihren Namen bekannt geben? <Was das angeht, kann ich lange warten, falls sie nicht anwesend war. Ich werde wohl nach ihr Ausschau halten müssen.>, dachte er und nahm sich zudem vor, sie noch etwas zu fragen, was er gerne wissen wollte und merkwürdigerweise noch nie gefragt hatte. Als er seine Rede so überdachte, kam sie ihm schlechter vor, als er sie sich vorgenommen hatte. Irgendwie hatte er alles durcheinander gebracht, bis auf die Zitate, die den Schein erweckten, irgendwie in sein Gedächtnis eingebrannt zu sein.

  16. Beiträge anzeigen #196
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Von Thingtag zu Thingtag rückte das Ende der Versammlung immer näher. Okams Amnestie war für Ornlu persönlich etwas sehr Wichtiges gewesen. Was werden würde, würde die Zeit zeigen. Ornlu hatte Pläne, große Pläne und dafür brauchte er loyale Gefährten wie Okam. Jener saß ein Stück abseits, bei Aethel, bei Iun und bei Vigo. Von Okam wusste er es ja schon, doch wie würden sich die anderen drei Waldläufer entscheiden? Sie kannten sich alle seit drei Jahren, immer wieder gingen sie gemeinsame Wege, doch ob sie den Weg gehen würden, den Ornlu vorsah?
    Er drängte nicht, hatte aber Hoffnungen.

    Als das Thing durch diesen Oparliames einen ersten Redner fand, musste nicht nur Ornlu unter den Druiden schmunzeln. Es waren jene die länger lebten, als es einem gemeinen Menschen vergönnt war. Jene die dieses Geschenk der Natur erfahren hatten. Der Rest der Anwesenden schien dem manchmal so seltsam sprechenden Mann einigermaßen zuzustimmen. Es lag bei Porgan einen Tick mehr zu verraten. Der Druide erhob sich.

    "Oparliames hat natürlich recht, Brüder und Schwestern. Wer seine Vergangenheit nicht kennt, der hat keine Zukunft. Beria war mehr, als nur ein Dorf des Waldvolkes. In Zeiten da die fünf Schamanen Khorinis mit Hilfe eines Dämons zu beherrschen wussten, ereilte Myrtana eine dunkle Zeit. Das gesamte Festland. Das Waldvolk wie wir es heute kennen war anders. Es bestand aus vielen Völkern der Natur, mit vielen Kulten, geführt von verschiedenen Sippen. Doch ich bitte euch auf die heutige Nacht zu warten. Dann sollt ihr die Geschichte erfahren, da Beria begründet wurde. Ich Porgan erlebte die Gründung Berias und werde euch erzählen, welche Geschichte dieser Ort trägt, doch gebt mir Zeit alte Erinnerungen aufkommen zu lassen. - Weitere Fragen zu Beria kann ich euch aber sicherlich beantworten. Wenn ihr sie habt?", meinte Porgan zur Menge.

  17. Beiträge anzeigen #197
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Mit verschränkten Armen lehnte Ryu gegen eine der Kiefern, nicht unweit der anderen Patroulienführer. An seiner Seite stand Vareesa, die Kapuze leicht ins Gesicht gezogen, sich mit beiden Händen auf ihren Bogen lehnend, den sie in den letzten Tagen gefertigt hatte, welcher sich dabei leicht bog, aber unter dem "Federgewicht" von ihr wohl kaum brechen würde. Beide betrachteten sich das Thing ohne große Worte gewechselt zu wechseln. Bis sie die Stille zwischen den beiden in ruhigem Ton unterbrach. "Du hast ganz schön lange gebraucht..." erklang die gedämpfte Stimme, die ihn die letzten Wochen als einzige begleitet hatte. Ohne den Blick vom Thing abzuwenden neigte er den Kopf sachte in ihre Richtung. "Was meinst du?" sie schwieg einen Moment, als suche sie die passenden Worte, tat es ihm dann jedoch gleich und wandte ihren Kopf knapp in seine Richtung. "Du warst ein bisschen schweigsam, du erinnerst dich? Ich habe jeden Tag darauf gehofft, dass du mir endlich erzählen kannst, was mit dir los ist. Was glaubst du, wie langweilig das war, immerzu alleine mit seinen Gedanken zu sein und niemanden zu haben, mit dem man sich wenigstens mal über das Wetter unterhalten könnte..."

    Ihre Stimme klang müde und erschöpft. Ryu erinnerte sich daran, wie sie ihn in den Nächten von der Treppe aus beim Schmieden beobachtet hatte und wie sie ihn am Tage nicht aus den Augen ließ, als er Holz hackte und sie ihren Bogen fertigte. Ein seltsames Gefühl. "Manchmal ist es besser, eine Weile in sich zu gehen, wenn die Zeit es einem nicht gestattet, die richtigen Worte zu finden..." blockte er nur ab ohne auch nur eine Regung in seinem Gesicht vermerken zu lassen. Die Konzentration lag mehr beim Thing und den Dingen, die vorgetragen wurden. "Was auch immer du sagst." kam es von der Seite in einem ausdruckslosem Seufzen, ehe wieder die Stille zwischen den beiden einkehrte, die jedoch nicht lange hielt. "Was wirst du nach dem Thing eigentlich tun, Patroulienführer (o-Ton) Hayabusa?"

    Wörtliche Rede original mit Vareesas Ok gepostet!

  18. Beiträge anzeigen #198
    Ehrengarde
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    Suzuran ist offline
    Unter duftenden Kieferbäumen saß Suzuran in üblicher Runde. Den Kopf in beide Hände gestützt, lauschte sie jenen die sich zum Sprechen erhoben hatte. Lauschte und hörte doch nicht wirklich zu, erst als Porgan seine Stimme erhoben hatte, galt es seinen Geist wieder an die rechte Position zu rücken.

    "Was hat er gesagt?", flüsterte sie, wie in den letzten Tagen so oft, Ornlu entgegen.

    "Träumst du wieder von Erdbeeren? Eigentlich musst du nicht zuhören. Was diese Neugierigen über Beria wissen wollen, wird Porgan sowieso noch nicht verraten.", antwortete der Druide und richtete dann wieder den Blick gen Waldvolk, wo sich einige Wenige erhoben hatten und durcheinander redeten.

    "Wir wollen alles wissen...", rief der Eine und die Anderen stimmten mit ein.
    "Genau machen wir es uns einfach, erzählt uns alles Meister Porgan, dann können wir uns die Fragerei sparen."

    "Wahrlich schlau seid ihr Wenigen. Warum den schweren Weg gehen, wenn es doch so viel einfacher sein kann?"


    Erneut hatte sich Porgan zu Wort gemeldet, war es doch so, wie er es vermutet hatte.

    "Die Natur kennt so viele Geheimnisse, wären die Tage nicht voller langeweile, wenn ich euch alles in einem Ruck erzählen würde? Sollten wir nicht manchmal genügsam sein? Sollte wir nicht lernen damit umzugehen? Wer weiß schon wie oft wir uns in diesem Lager noch mit den kleinen Dingen zufrieden geben müssen? Geduld meine Brüder und Schwestern ist ein wertvolles Gut.
    Und nun lasst uns Hören wer noch zu uns Sprechen möchte."


    Mit den abschließenden Worten regte sich jener Druide neben ihr, der bei dieser Versammlug schon so viele Male das Wort ergriffen hatte.

    Geduld schien auch hier das Stichwort. Jedoch stillte Geduld nicht die lechzenden Körper so vieler Menschen, die bis in die Winterzeit einiges an Reserven nachzuholen hatten.
    Ein Jagdtross unter Ornlu sollte dafür sorgen, dass sich die Nahrung im Herbst nicht nur auf Suppe beschränken würde. Natürlich stimmten man zu, schon jetzt konnte Suz die sabbernden Münder jener Männer sehen, die die Nase voll von Beerenfraß und Suppengrün hatten.
    Aber man musste sich mit den kleinen Dingen zufrieden geben, waren dies nicht Porgans Worte gewesen?

  19. Beiträge anzeigen #199
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline

    Beria-Thingstätte - Beria die Löwin

    Die Nacht war eingekehrt und die kleinen Themen über die man abstimmte und sprach, fanden so langsam ein Ende für heute.
    Zeit für Porgan um sein Versprechen wahr zu machen. Mit der Zeit würde er allen mehr über Beria erzählen. Über all die ganzen Jahre, die diesen besonderen Ort prägten. Doch der Anfang sollte den Anfang setzen.
    Der Druide erhob sich und bat um Ruhe.

    "Hiermit beende ich den heutigen Tag. Morgen sollen noch letzte Entscheidungen getroffen werden, bevor die Thingversammlung für die nächsten Monde endet.", meinte Porgan, doch erhob sich niemand um zu gehen. Porgan lächelte leicht auf und bat dann einen der Wächter mit der Fackel zu ihm zu kommen. Im Schein der Fackel blickte er dann in die Menge und stützte sich auf seinem Druidenstab ab. Diese Geschichte würde nicht nur von Beria sprechen, sondern auch von Beria, der Frau die er ewig ehren würde.

    "Wir reisen zurück in die Zeit, da Khorinis der Herrschaft der fünf Orkschamanen unterlag. Wir reisen zurück in eine Zeit, da die Zeichen nahe standen, dass die Bestie über das Land kommt. Horden der wilden Orks zogen durch das Land Myrtana. Die wenigen Städte der innosgetreuen Menschen wurden bedroht und die Völker wanderten. Alle taten es. Auch jene Sippen, Stämme und Kulturen der Wälder und Haine. Aus dem Süden kam ein Naturvolk geführt von der Sippe der Ratten, von Khorinis kam das Waldvolk geführt von den Wolfsanbetern der Wolfssippe, vom Norden kam die Bärensippe und aus vielen weiteren Ecken der Welt kamen jene die heute ein geeintes Waldvolk darstellen und deren Blut in all euren Adern fließt. In Myrtana fanden sie sich alle wieder, gejagt von den Schergen Beliars und den 'Menschen' die sie nicht verstanden und im Namen Innos zu richten versuchten. Ein Schmelztigel der Naturvölker. War dies der Beginn des Waldvolkes?", fragte Porgan und ließ es auf die Menschen einwirken.

    "Nein! Denn sie waren sich nicht einig und bekriegten sich gar. Manche wie jene die Druwyyd gefolgt waren und sich auf den legendären Taranis beriefen, beteten zu Adanos. Andere wie das khorinische Waldvolk beteten zu den Geistern der Natur, zu den Ersten die Adanos schuf und brachten jenen blutige Opfer. Wieder andere gaben sich ganz der Natur hin und zweifelten die Götter an. Es gab gar einen Stamm von Frauen, die folgten einer Mutter, wie sie diese nannten. Doch all jene verband eines - die Liebe zu Natur und die Entscheidung mit ihr im Einklang zu leben. Etwas für das man in jenen Zeiten gejagt wurde, brauchten die Fürsten und Kleinkönige jede Menschenseele um sich vor den Orks zu schützen. Wie und wer schuf diese Einigkeit?", fragte der alte Mann und hielt nun selbst die Fackel.

    "Es wurde damals Jahre zuvor ein Mädchen geboren. Vom edlen und lang zurückreichenden Blute Taranis und gesegnet durch Druwyyd, den Sohn des Schöpfers des Lebens und Mutter Natur. Geboren war sie, um das Schicksal zu entscheiden und uns zu einen. So war es der Wille der Götter! Als die Zeit gekommen war, da die vielen Völker stritten, erhob sie sich und griff zur Lanze. Ihren Mann verließ sie und sagte ihm, sie müsse einen was geeint gehört. Und ihr Mann ließ sie gehen. Wie sie war?Ich erinnere mich sehr gut an sie, denn sie war mein Weib, das ich gehen ließ. - Aufgeschlossen und mutig. Schön und von edler Gestalt. Wortgewandt, von klugen Geist und charismatisch. Eine kleine Frau, zu der man doch aufsah. Ihre Stimme war nicht die einer Prinzessin, sondern die einer Königin und ihr Blick fesselte die die sie verehrten und ließ jene stocken, die ihre Feinde waren. Meine...meine Beria war eine besondere Frau und Hüterin unter den Waldläufern... - Doch wie konnte sie alle einen?", fragte der Druide sichtlich von Erinnerungen gerührt.

    "Durch das Wort, das einigte! Durch Taten, die überzeugten! Und durch die Lanze und den Bogen, die töteten, um die Einheit zu bringen. Ja, eine rigorose Frau war sie auch. Wer nicht für die große Sache war, war gegen sie und manch Anführer kam durch sie oder die seinen zu seinem Ende. In dunklen Zeiten gab es nicht nur helle Taten. Doch jede Tat war notwendig, um die Völker der Natur zu einen Volk zusammen zu schließen. Beria vollbrachte es, weil es ihr Wille war, weil es Adanos Wille war. Sie rief an diesem Ort, hier in DIESEM noch so jungen Kieferhain, die führenden Sippen der acht Völker zusammen und sie wurde von ihnen zur Anführerin gewählt. Beria die Löwin wurde sie fortan genannt, denn wie eine Löwin hatte sie für dieses große Rudel gekämpft und jeder der ihr Rudel bedrohte, sollte spüren welchen Mut eine Löwin für ihr Rudel aufbrachte. - Geeint durch sie, erhob sich das Waldvolk! Die Bögen wurden gespannt, die Speere erhoben und die Klingen gezückt. Man zog los, um unsere Jäger zu jagen und sich Frieden zu erkämpfen. Die wilden Orks wurden aus den Wäldern gejagt und die Meister der alten Zeit..." - Porgan schielte kurz zu Runak - "...vermochten einen Frieden mit ihren Schamanen zu erwirken. Jene Innosgetreuen erfuhren danach, weshalb dieses Waldvolk ein Recht auf die Wälder Myrtanas hatte. Zwei Schlachten boten wir uns mit ihnen. In den Wäldern Sildens befreiten wir Silden von den Händen derer die es vergifteten. In den Wäldern Monteras endete unser Krieg gegen die Innosgetreuen. Fortan ließen sie uns frei leben und fortan lebte man friedvoll nebeneinander. Sie akzeptierte wer wir sind und wir erkannten, das unsere Einheit uns so stark machte. Beria hatte uns geführt und uns das gebracht, was wir uns in diesen dunklen Zeiten kaum erhofft hatten. Die Herrschaft der fünf Schamanen ging und mit ihr die dunkle Zeit, doch wir blieben. - Was geschah mit Beria?", fragte Porgan in die Menge. Manche riefen rein, sie kam zu Porgan zurück. Doch Porgan schüttelte traurig den Kopf.

    "Nein, sie ließ mich allein. Beria verschwand Tage nach der letzten Schlacht. Sie sagte nicht wohin sie geht oder was ihr Antrieb war. Beria die Löwin ging und in alten Legenden heißt es, dass sie zurück kehren wird. Sei es sie selbst oder ihre Seele im Körper einer jungen Frau, wenn das Waldvolk seine Einheit verliert und sich spaltet in die vielen Völker aus denen es einst bestand. Ihr zu ehren, wurde Beria gegründet. Hier wo die Einheit des neuen Waldvolkes begann. Ihr Name stammt aus der alten Sprache des Waldvolkes. Beschützerin heißt sie in dieser Sprache und wahrlich, das war sie, so wie dieser Ort es war und sein wird. - Bewahret, Brüder und Schwestern und erinnert euch an Beria, die diese Vielfalt in unser Volk brachte.", wünschte der alte Druide und verbeugte sich vor der Menge die sich erhob und für diese Geschichte applaudierte.

    ornlu
    Geändert von Die Druiden (04.08.2010 um 23:02 Uhr)

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    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Fasziniert hatte Oparilames jedes Wort des Druiden gelauscht. Die Geschichte des Namenlosen Dorfes das spätestens nach der Rede nicht mehr namenlos war, ergriff das Herz des Schläferdieners. <Eine tapfere Frau war es also gewesen, die dieses Dorf, ja alle des Waldvolkes zu dem gemacht hatte, was heute davon übrig ist. Und wahrlich: Beria wäre stolz auf das Volk des Waldes.>, dachte sich Oparilames während der Rede, als Porgan gerade davon sprach, dass Beria seine Frau gewesen war, die ihn verließ um sich einer großen Aufgabe anzunehmen.

    "Beria die Löwin", murmete der Grünäugige während er, ohne es zu bemerken regelrecht aufglomm. Die Linien leuchtete kräftiger als je zuvor und man konnte einen Schimmer erkennen, der aus den Ärmeln der langen Robe fahl strahlte, wenn man ihn anblickte - doch wer würde das tun, wo doch der Mann von Beria soeben erzählt hatte, wie "das Gute" (damit war Beria gemeint) über das schlechte Zeitalter siegte?
    Trauer ergriff den Dieb kurz danach, als Progan zeigte, dass er Beria nie wieder sah. Oparilames fühlte plötzlich, wie etwas in ihm zitterte, er glaubte es wäre sein Herz, eine undefinierbare Furcht ergriff ihn und er bemühte sich, sie niederzuringen. "Schläfer steh mir bei, hilf mir die Kontrolle zu wahren über mein Dddenken und meine Gefühle. Adanos halte mich in deinen Händen, um einen Sturz zu vermeiden.", betete er leise und langsam aber sicher fühlte er, wie das Zittern abklang, mulmig war ihm aber dennoch. Er konzentrierte sich wieder auf die Worte des alten erhwürdigen Mannes.

    Als er geendet hatte wurde dem Dieb schwarz vor Augen. Bilder überfluteten seinen Geist, Bilder deren Herkunft nicht in dieser Zeit lagen. Als er erwachte, wusste er so sicher wie noch nie in seinem Leben, dass diese Bilder von der Pflanze kamen - und auch einige schienen vom Schläfer zu kommen, doch war er sich dessen sehr unsicher. Die Bilder zeigten eine Frau in verschiedenen Situationen, dann sah er Bäume fallen, Häuser brennen. Als nächstes sah er formlose Farben und Lichter, was daraufhin folgte wusste er nicht mehr. Dann sah er Bilder von Häusern auf Bäumen und erleuchtete Höhlen, es folgten wieder andere Bilder doch er wusste bei seinem Erwachen nicht, was sie zeigten. Das letzte was er bewusst wahrnahm war eine Frau, dann umfing ihn totale Finsternis. Bei seinem Erwachen würde er sich nicht sicher gewesen sein, ob diese Frau Cécilia, Beria oder Scarlett gewesen war - oder jemand ganz anderes. Doch würde er bei seinem erwachen dahin tendiert haben, dass es eine der zwei Erstgenannten gewesen war.

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