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"Reale Träume gibt es viele, meistens sind diese auch garnicht so schlimm. Aber 'zu reale' Träume? Als ich gegen Samarus kämpfte kam mir alles wie ein Traum vor, als wäre viel Erlebtes nur vorgespielt um mich zu täuschen. Wie eine Schachfigur im Spiel von Mächten jenseits unseres Verständnisses kam ich mir vor...", sagte er nachdenklich.
"Ich weiß nur, dass die Träume ein Geschenk des Schläfers sind, die Alpträume von seinem Gegenspieler stammen und dass der Schläfer mit Adanos im Bunde ist! Und wo du die Bohnen erwähnst... Es könnte sein, dass die Pflanze von der ich dir erzählt habe etwas in mir hinterlassen hat, soetwas wie einen Samen so unwahrscheinlich es klingen mag. Und dieser hat nun im Sommer angefangen zu keimen.", Oparilames wusste, dass es eine schwache These war - aber was sonst sollte diese Linien hervorrufen? "Bohnenranken nutzen Stöcke um selbst zu wachsen, auf die Pflanze übertragen war es anders. So wie ich das verstanden habe, hat sie mich nicht ausgenutzt sondern mir geholfen und als Gegenleistung erfahren, wie es ist ein Mensch zu sein. Aber vielleicht versteife ich mich auch zu sehr auf die Pflanze, du hast Samarus erwähnt."
Oparilames lächelte. "Ich habe auf Khorinis vielerlei Rätselhaftes gesehen. Ich sah, wie Menschen mächtige Steinkreaturen beschworen, Feuerbälle warfen oder Menschen in das Reich der Träume schickten. Ich las von der Magie des Schläfers, da ich doch kurz davor stand, in die Geheimnisse der Runenmagie eingeweiht zu werden... Aber einzig diese Robe!", während er dies sagte strich er über das ramponierte Kleidungsstück. "Einzig diese Robe blieb mir als Andenken an einen Rang in der Gemeinschaft, den ich nie ganz erreichte. Was ich damit sagen will ist folgendes: Ich hatte schon 'damals' das Gefühl, dass sich Samarus der Runenmagie bedient haben könnte - oder dass irgendeine höhere macht ihn vor mir verborgen haben muss... Auf einer sehr fantastischen Reise verschwanden einige Reisebegleiter urplötzlich wie vom Erdboden verschluckt. - Ich habe bis heute nicht herausgefunden, wie sie es gemacht haben. Aber klar war mir eigentlich von Anfang an, dass sie sich ihrer Runen (derer Anzahl in ihrem Gepäch zahlreich schien) bedient haben mussten.", er blickte etwas betrübt, als er an seine damalige Reise dachte; dann fuhr er fort. "Jedenfalls glaube ich nicht, dass ich Samarus finden und ihn darum bitten könnte, mir sein Geheimnis - falls er für dieses Verschwinden verantwortlich gewesen sein sollte - zu verraten. In meinem Herzen habe ich nur mich selbst verflucht, es war mein Fehler - doch ich weiß nicht, wie er das ganze sieht. Naja wie auch immer!", er atmete die frische Luft ein und blickte Cécilia dann verzeihend an. "Das Problem ist, dass sowohl das Kastell auf Khorinis als auch meine Bruderschaft vernichtet sein müssten. Und die freien Menschen wurden soweit ich weiß alle bis auf die Nordmänner und das Waldvolk versklavt. Wäre ich ein Ork, ich hätte alle Magier getötet, damit kein Mensch mehr ihre Magie erlernen könnte. Somit sind alle Menschen, die mir bei solcherlei Fragen helfen könnten verstorben oder verschollen und unerreichbar.", Oparilames seufzte.
"Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten für die Herkunft der Linien: Entweder die Pflanze ist dafür verantwortlich und somit ist es ein natürliches Phänomen, zugegeben ein unikat seiner Art, aber eben nicht mehr. Wenn dem also so ist und die Pflanze auch mir Wissen vermittelt hat, so muss ich nur einen Weg finden, es zu finden und dann finde ich garantiert die Antwort auf die Linien! Oder aber es hat wirklich mit Magie zu tun, dann werde ich vermutlich nach Khorinis aufbrechen müssen um dort nach Überresten von alten Schriften und Runensteinen suchen... Vielleicht finde ich im Traum oder in der Meditation eine Lösung - zumindest aber wird eines von beiden meine Gedanken fokusieren und mich das ganze etwas klarer betrachten lassen können. Wie sagte man noch bei der Sumpfbruderschaft: 'Die Träume ermöglichen uns, uns selbst und eine Welt zu betrachten, aus einem Blickwinkel fernab aller beschränkungen und somit sind Träume der Schlüssel zur Erleuchtung!' ", auch er hatte mehr als einmal gegähnt, es war sehr, sehr spät und so verabschiedete er sich mit einfachen Worten: "Eine geruhsame und sorglose Nacht wünsche ich dir, Liebste"
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Beria-Thingstätte
Die Spatzen pfiffen es von den Bäumen in Beria. Arakos wurde die Ehre zuteil, das Waldvolk als Oberhaupt der Waldläufer zu führen. Eine Wahl die man überwiegend vorhergesehen hatte oder mehr noch erwartet. Arakos hatte einen immensen Ruf unter den Waldvölklern und mit ihm als Anführer der Waldläufer würde man für Krieg und Frieden den Besten haben. Davon war Ornlu persönlich überzeugt.
Doch Arakos Antritt vor dem Waldvolk würde noch ein wenig dauern. Man berief unter jenen die gestern sich am Steinkreis beraten hatten einen Kriegsrat, um neben Arakos noch mehr vorzustellen. Was es damit auf sich hatte, würde man schon noch erfahren.
Etwas zu erfahren gab es auch heute noch über ein paar Personen, die noch nicht zum Waldvolk gehörten, aber hier waren und gebeten wurden auch zu erscheinen, damit man über ihre Aufnahme entscheidet. Nachdem ein gewisser Hugo, den manche noch aus Silden als hungrigen Hugo kannten, da er einmal Aidars Speisekammer in nur einer Nacht wegfutterte. Was sollte man gegen Hugo schon sagen, wenn er sich als Experte für Sumpfkrautanbau ausgab? So einen brauchte man und vor allem Ornlu setzte sich für den Kerl ein, als für diesen wohl wirklich die gut zehn Dutzend Waldvolk mit stampfen, gegen Schilde oder mit der Waffe gegen den Boden klopfen, stimmten.
Ornlu erhob sich dann, denn er sah noch eine Kandidatin, für die er sprechen würde. Immerhin erlaubte er auch, dass sie sich hier frei bewegen durfte.
"Ich rufe Lina auf hierher zu kommen! Ich möchte sie der Gemeinschaft des Waldvolkes vorschlagen!", rief der Druide und blickte in ihre Richtung. Viele Blicke gingen dann auf die Frau die sich zögerlich näherte, bevor Ornlu um Aufmerksamkeit bat.
"So wie ich erfuhr, hat Lina zu Zeiten der Pest sich um die Kranken gekümmert. Sie ist eine Heilerin, nach Aussagen von Noreia und Vivin, als auch der jungen Cécilia, die alle wie ihr wisst, ebenso bei den Pestkranken wirkten. Was sicherlich für sie spricht!", erzählte der Hetzer und wartete bis sie endlich neben ihn stand.
"Woher sie kommt, wer sie wirklich ist und was sie bewegt sich uns anzuschließen, soll sie euch sagen. Natürlich nur so viel, wie sie mag. Wer zu uns kommt, Willens ist bei uns neu zu beginnen und dann akzeptiert wird, der kann Vergangenes durch Zukünftiges ausgleichen. Die Natur und Adanos werden schon darüber richten!", sprach Ornlu vor der Menge und dachte sich natürlich etwas dabei. Irgendwo her musste sie ja kommen und auch irgendwo diese Heilkunst erlernt haben. Ob sie was verbrochen hatte oder auf der Flucht war? Gemeine lernten nichts über diese Heilkünste. Lina hate nun das Wort.
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Für einen Moment war der Magierin schwarz vor Augen geworden, als sie sich schreckhaft erhob und sogleich wieder auf ihren Platz zurücksank. Das plötzliche Ziehen in ihrem Bauch drückte sie zurück und wollte sie weiter auf ihrer Stelle halten. Doch die versammelten Blicke der Anwesenden - teilweise gutmütig, teilweise gleichgültig, teilweise mit diesem funkelnden Chaos - bewegten Lina in ihrer erwartungsvollen Haltung schließlich, sich an die Seite des Jadewolfes zu begeben. Eine Vielzahl Augen sah nach Worten trachtend zu ihr und vermittelte der jungen Frau das Gefühl absoluter Aufmerksamkeit. Selbst der Wald schien sich in Stille zu wiegen, um einzig Lina zu lauschen. Und während sie sich so umblickte, Lina wollte noch einen Augenblick Zeit gewinnen, fiel ihr auf, dass sie gar nicht wusste, was sie von sich preisgeben wollte. Wie lange das her war, dass so viele Leute sie ansahen. der kann Vergangenes durch Zukünftiges ausgleichen, schwang die Stimme des Mannes in ihren Ohren nach. Das klang eigentlich gut. Aber konnte man sicher sein? Ein schwaches Räuspern verriet ihren Wunsch, zu beginnen. Ein etwas stärkeres unterstrich ihn. Lina holte tief Luft, dann sprach sie, mit schwach zitternder Stimme:
„Be-wahret! Ich bin Lina.“, stellte sie sich vor. Lina fühlte ein Lächeln ihre Kehle heraufsteigen und sich auf ihren Lippen festzusetzen. Jener Herzschlag klopfte nun stärker in ihrer Brust. Er gab ihr Halt, und Ausgleich. „Habt Dank dafür, dass ihr mich vorgeschlagen habt.“, richtete sie kurz das Wort an jenen Mann, der Linas Stimme Gehör verschaffen wollte. Dann fuhr sie mit in Erinnerung schwelgender Stimme fort:
„Einst traf ich einen jungen Mann, ihr werdet ihn nicht kennen. Sly war sein Name. Er zeigte mir die Reinheit der Natur, indem er sich selbst mir offenbarte. Er war ein Druide. Sly führte mich aus den Hallen der Finsternis in das Licht, das eine Nacht im Wald, zwischen Bäumen einem schenkt. Zuvor hatte ich niemals draußen geschlafen, außerhalb der Sichtweite eines Hauses.“
Ihr Blick schweifte über die dunklen Schnitte an ihrem Unterarm. Dann besann sie sich, der Wahrheit wenigstens einen Hoffnungsschimmer zuzulassen.
„Einst war ich im Bunde mit der Dunkelheit. Doch ließ ich diese Gesellschaft hinter mir. Seit einigen Monden lebte ich in Silden und tat mein Bestes, dort angesehen zu werden als eine, die dazugehört. Erst der Schreck der letzten Stunden, die Pest, konnte mir endlich eine Zugehörigkeit zu den Menschen schaffen. Als ich an der Seite mit anderen Heilern den Kranken helfen durfte, wusste ich, dass dies meine Aufgabe sein muss. Die Heilkunst ist das Letzte, das ich aus meinen alten Tagen in meine hoffentlich neuen mit hineinbringen möchte, denn sie ist eine Gabe, die allen dienlich sein wird. Und auch, wenn dies wohl das Dienlichste an mir für das Waldvolk sein dürfte“, folgerte sie endlich und deutete bereits das Ende ihrer Vorstellung an, „glaube ich, dass ich auch sonst ganz nett bin.“
Ein kurzer Blick zu jenem Jadewolf mit den wilden Augen, in deren Gesellschaft sich Lina so unerhört beobachtet fühlte, sollte ihr Halt verschaffen. Doch letztlich entsprang der aus ihrem Innern. Ihre Finger streiften die Sanduhr. Das sanfte Rieseln schien im Einklang zu sein mit dem neuerlichen Schlag ihres Herzens, den sie seit der Schattenbegegnung im Wald zu haben schien. Seine Eigenart galt noch zu ergründen. Doch so anders er auch war, so richtig fühlte er sich an.
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Ein weiterer Tag des Things. Alon war gespannt, was diesmal passieren würde. Wieder stellten sich Leute vor, unter anderem eine gewisse Lina. ALon würde ihr gewiss zustimmen. Er wusste nicht, warum, aber etwas an ihr hatte etwas... verwunschenes. Es mag für jeden anderen komisch klingen, aber sie strahlte etwas unbeschreibliches aus...
Alon riss sich von seinen Gedanken los und lauschte weiter den Worten Linas.
Was war das? Es fühlte sich an... wie ein Anfall! Aber nein, es war schwächer; so schwach, dass er den Drang, jemandem zu schaden, ersticken konnte. Es war schon so lange nicht mehr da... Alon hatte gehofft, dass es endgültig vorbei war, aber dass es nur noch so schwach und harmlos war, beruhigte ihn auch ein wenig...
Geändert von Alon (02.08.2010 um 18:42 Uhr)
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Beria-Thingstätte
Er wusste es doch. Diese Lina hatte Verbindungen die manchen beunruhigten. Nach ihren Worten, blickte Ornlu sie an. Tief in die Augen und ließ dann für einen Moment seine Magie nach ihr greifen. Der Kristall in seinem Druidenstab leuchtete leicht auf. Ein leichter Vorgeschmack.
"Hüte dich davor, alte Verbindungen aufleben zu lassen. ich würde dich jagen und zerreißen, wie der Wolf das Reh...", warnte er sie flüsternd, bevor er sich der Menge zuwandte und die Arme hob, als würde er eine Waage symbolisieren. Ornlu blickte zur rechten Hand.
"Auf der einen Seite - Eine Heilerin, die uns hier sicherlich eine große Hilfe sein wird." - Dr Druide drehte dann seinen Kopf zur linken Hand - "Auf der anderen Seite - Eine Frau die wie sie sagt im Bunde mit der Dunkelheit war. Sich aber von diesen Kreisen trennte - so sag sie!" - Ornlu blickte nun zur Menge - "Waldvolk - seid ihr gnädig genug, um das Wesentliche von der Vergangenheit zu trennen?", fragte Ornlu in die Runde. Doch es war Vivin hinter ihnen die das Wort ergriff.
"Ob Dunkelheit oder Licht! Ob Tod oder Feuer. Es ist gleich, wer sie war. Was zählt sind ihre Taten und die blieben bei mir damals nicht unbemerkt. Ihre Hände heilten und kämpften so gegen die Verderbnis an. Tut dies eine Dienerin der Dunkelheit? Sie umsorgte jeden. Gleich ob Mann, ob Frau. Ob Sildener, ob Waldvölkler oder ob Fremder. Tut dies eine Dienerin der Dunkelheit? Ihre Stimme klingt rein, ihre Augen sprechen wahr. Zuflucht sucht sie! Tut dies jemand, der uns schaden will? Lina soll meine Zustimmung bekommen und wäre Noreia hier, so würde auch sie sich für Lina einsetzen. Leben nehmen kann jeder. Leben geben, nur Wenige. Lina vermag dies und möchte zu uns gehören. Gewähren wir ihr die Chance!", sprach die Druidin, deren Schönheit manch Männeraugen bannte. Konnte man dieser erwachsenen Vivin widersprechen?
Ornlu drehte sich wieder zur Menge. Seine Hände waren immer noch als Waage ausgestreckt, doch als sich die ersten erhoben und mit klatschen, stampfen und auch Klingen gegen Schilde oder Rüstteile hauen für Lina stimmten, kam es zu einem Übergewicht der Seite die für Lina sprach. Nicht alle stimmten für die Heilerin. Jene enthielten sich wohl und würden sich überzeugen lassen wollen. Manche wie Ornlu würden diese Lina gar im Auge behalten. Was aber feststand, war das Lina akzeptiert wurde. Vivin begrüßte sie recht herzlich bei ihnen, während Ornlu sich nur leicht verneigte und sie so willkommen hieß. Lina nahm wieder Platz und die Thingversammlung widmete sich dem Tagesprogramm.
Es war Porgan der vor der Menge begann zu sprechen.
"Brüder und Schwestern! Es ist Zeit zu entscheiden. Die Waldläufer trafen eine Wahl und werden noch weiteres entscheiden. Bis dahin wollen wir über manch Anträge sprechen und sie absegnen. Ich möchte Meinungen zu Bartimäus Vorschlag über die Pilzzucht hören. Haben wir hier Pilzexperten?"
"Ich habe Pilze an den Füssen!", rief plötzlich ein ganz Schlauer rein und erntete Gelächter.
"Nein, werter Bruder. Nicht diese Pilze und auch nicht Pilze an anderen Körperstellen. Bartimäus meinte die die man verspeisen kann. Desweiteren schlugen ein paar vor, auch auf den Bäumen Wohnmöglichkeiten zu schaffen. Früher gab es diese nicht und ich würde gerne von den Antragsstellern hören, wie das denn bei ihnen war? - Und als weiteren Punkt möchte ich hören, wie man zum Erkennungszeichen steht. Ein Vogellaut sollte es sein. Doch traut sich ein jeder zu, diesen zu können? Habt ihr Ideen, wie man es noch lösen könnte?", fragte Porgan in die große Runde und hob schnell noch den Arm, um noch was anzubringen.
"Und wahrt den Respekt! Wartete bis ich euch das Wort erteile und lasst andere aussprechen. Bleibt beim Thema und redet nicht Kreuz und Quer. Beleidigt nicht und spottet nicht, so wird auch über euch nicht gespottet und geschimpft!", mahnte der alte Mann und gewährte dem Ersten der sich meldete.
Geändert von Ornlu (02.08.2010 um 17:28 Uhr)
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Trotz ihrer Aussage das sie nur warten würde bis das Thing offiziell beginne - warum auch immer - hatte sich Galatea bis jetzt nicht blicken lassen. Lediglich am Rande hatte er ein paar mal eine weibliche Gestalt gesehen und deren Kapuze güldenes Haar hervorragte. Scheinbar hielt sie es aus einem ihm unbekanntem Grund für zu früh sich blicken zu lassen. Doch vorerst wollte er sich nicht viel weiter damit belasten. Bis jetzt war das Thing ruhig geblieben und es ging um mehr oder minder weniger wichtige Dinge, die es zu besprechen galt. Dennoch würden sie auf längere Sicht hin sich als wichtig erweisen, soviel war ihm klar. Porgan gab als momentaner "Diskussionsleiter" das Wort an ihn und er fing an zu sprechen. "Nun zur Pilzzucht kann ich noch nicht allzu viel sagen, doch ich habe in Silden Moos gezüchtet. Sofern hier in den Höhlen teils ähnliche Bedingungen wie in den Kavernen herrschen sollte es möglich sein, da Moos und Pilze sich viele Gemeinsamkeiten teilen. Wenn wir diesen Plan umsetzen wollen, so schlage ich vor das wir eine Expedition nach Khorinis entsenden, ich denke das dort beheimatete Buddlerfleisch ließe sich gut züchten, aus meiner Jugend kenne ich den Pilz noch gut. Relativ anspruchslos, wächst schnell und ist sehr nährreich, einziger Nachteil ist wohl der etwas fade Geschmack, sein wahres Geschmackspotential entfaltet dieser Pilz nähmlich erst nach langem Garen in einer Weinsoße, etwas das wir hier wohl kaum machen werden. Wir könnten es auch mit den Dunkelpilzen versuchen, die auch sehr nahrhaft sind, aber glaube ich etwas spezieller als das Buddlerfleisch." Corax' Worte er habe eigentlich nicht wirklich Anhnung von Pilzen erschienen jetzt relativ absurd. Doch letztlich hatte Corax nur das wiederholt was er in den langen Pläuschen mit dem Koch ihrer Familie damals in Khorinis erfahren hatte. Ein gutes Gedächtnis war nunmal doch ziemlich nützlich. "Zu dem Erkennungszeichen : Ich denke ein Vogelruf ist optimal, doch wenn man alternativen sucht müssen wir uns wohl oder übel auf eine Art Gegenstand einigen. Doch was für einen? Er müsste gut und auf Distanz zu erkennen sein, dennoch sollte er nicht auffällig sein und unsere Leute so als die unsrigen Verraten."
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Kiefernhain - Thingstätte
Tag 3 des Things war angebrochen und wieder saß er im Kieferhain, den Worten der Redner lauschend.
Nachdem eine junge Frau namens Lina aufgenommen wurde kamen diverse Themen wie Versorgung, Wohnmöglichkeiten und Sicherheit an die Reihe.
Corax schlug vor, das man sich der Pilzzucht widmen sollte und das die auf Khorinis heimischen Pilzarten eine vortreffliche Wahl wären.
Isothien gefiel dieser Vorschlag, da er mit einer Expedition nach Khorinis verbunden war, was wiederrum bedeutete, das er es doch noch mal in seine alte Heimat schaffen würde. Sein eigener Versuch vor einigen Monaten eine Truppe zu finden, die sich bereit erklärt nach Khorinis zu segeln war kläglich gescheitert. Es hatten sich nicht genug gemeldet.
"Ich befürworte den Vorschlag mit der Expedition!" Er war aufgestanden. "Desweiteren schlage ich vor, das wir, um auf Corax`Vorschlag einzugehen, eine Art Anhänger bzw. Amulett mit einer integrierten Pfeife, die einen Vogellaut imitiert, als Erkennungszeichen nehmen. Falls ihr euch fragt, ob sowas überhaupt möglich ist, so verweise ich euch an Thimo Lurkers, er ist ein hervorragender Instrumentenbauer."
Er setzte sich wieder.
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„Wenn ich mich auch dazu äußern dürfte.“ Meldete sich Melford und erhielt ein zustimmendes Nicken von Porgan.
„Zuerst möchte ich der Idee von Bartimäus zustimmen. Denn sofern sich essbare Pilze in den Höhlen anbauen lassen, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen. Was aber das Erkennungsmerkmal angeht, so denke ich nicht, dass hier jeder den bestimmten Vogellaut nachahmen kann, weshalb so eine Pfeife wie Isothien…“ Melford musste plötzlich niesen und gab damit Raum für vereinzeltes Gelächter. „…wie Isothien sie vorschlug!“ sagte er deutlich, um wieder etwas Ruhe hineinzubringen, nachdem er sich die Nase am Hemdärmel gesäubert hatte. „Ja, also weshalb die Idee mit der Pfeife eigentlich ganz gut ist. Nur möchte ich hier auch anmerken, dass so ein besonderer Gegenstand auch in falsche Hände geraten kann und früher oder später unwillkommenes Gesindel Eintritt verschaffen könnte. Vielleicht wären dann zwei verschiedene Pfeifen mit unterschiedlichem Klang, die man dann in einer bestimmten Reihenfolge pfeift sicherer. So bräuchte man nicht nur die Pfeifen, sondern auch das Wissen, wie man sie richtig einsetzen muss.“ Erklärte er, wie es ihm gerade einfiel und erinnerte sich nach einer kurzen Pause wieder daran, was er eigentlich loswerden wollte.
„Naja, vielleicht gibt es ja noch ganz andere Ideen dazu, aber was ich als Baumeister eigentlich ansprechen wollte, sind die Baumhäuser. Da gäbe es meines Wissens nach zwei Möglichkeiten, wie man so etwas umsetzt. Zum einen das richtige Baumhaus, welches man in einen Baum hineinbaut. Dazu würden sich aber nur sehr große und breit verzweigte Bäume eignen, um genügend Platz zu haben. Ich habe mich schon Gestern Abend ein wenig umgesehen und ein paar geeignete Bäume gefunden, das wäre also nicht das Problem. Die zweite Möglichkeit wären Hütten auf Pfählen, die sich also nur in Baumhöhe befinden würden und nicht direkt etwas mit den Bäumen zu tun haben. Für die, die keine Insekten mögen, die in den Bäumen leben, wäre das idealer, wenn auch das Haus etwas auffälliger wäre, als wenn da ein Blätterdach drüber wäre. Eine andere Art davon wäre eine Hütte, die sich nicht auf tote Holzpfeiler stützt, sondern in der Mitte von mindestens drei lebenden Bäumen gebaut wird. Da wären dann hohe Bäume günstig, die hauptsächlich im Oberen Teil ihre Äste haben. Wie ihr seht kann man also viel bauen, nur ist die Frage, was ihr euch eigentlich vorgestellt habt. Wenn das klar ist, kann ich auch weiter in die Details gehen.“ Beendete Melford seine Ansprache.
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Ein weiterer Tag des Things. Heute hatte sich Bartimäus gesagt dabei bleiben zu wollen und tatsächlich schien der Tag recht wichtig zu sein. Zuerst wurde Lina aufgenommen. Hatte er ihren Namen schon einmal von Cécilia gehört? Vielleicht, vielleicht auch nicht, er konnte sich nicht erinnern und es war wohl nichts zu Wichtiges gewesen. Sie hatte ihre Rede gehalten, vom Bund mit der Dunkelheit, auch wenn Bartimäus nicht wusste, was das zu bedeuten hatte, aber schließlich hatte auch sie es geschafft aufgenommen zu werden.
Danach hatte Porgan das Wort ergriffen und noch einmal auf Bartimäus Pilzidee aufmerksam gemacht, was Bartimäus mit stolz erfüllte. Also war der Vorschlag doch nicht lächerlich gewesen und war erst genommen worden. Auch hatte Porgan seinen Namen hinzugesagt und es nicht als seine eigene verkauft, wie es Oparilames geschehen war.
Dann meldete sich sogar einer, (andere Zuschauer meinten er hieße Corax) der die Idee weiter aufgriff. Er sprach von khorinischen Pilzen und von der Möglichkeit sie hier her zu bringen. Auch das gefiel Bartimäus. Vielleicht könnte er ja mitgehen nach Khorinis, dann würde er erneut seine alte Heimat wieder sehen. Ob sein Vater noch lebte? Ob es Onars Hof noch gab?
Bartimäus riss seine Gedanken wieder zurück in die Gegenwart.
Corax sprach anschließend über das Erkennungszeichen und als er geendet hatte, machte ein anderer, Isothien, den Vorschlag einen Anhänger zu verwenden, eben jenen Vogellaut zu erzeugen. Eine gute Idee, wie Bartimäus fand, dann bräuchte er sich nicht die Mühe machen das Geräusch mit seinem Mund hinzukriegen.
Auch ein weiterer Sprecher, den Bartimäus schon einmal kurz getroffen hatte, Melford, stimmte der Idee mit der Pfeife zu, auch wenn er sie noch für zu unsicher empfand, wie es für Bartimäus klang.
Dann stellte er verschiedene Möglichkeiten der Baumhäuser vor, was Bartimäus eher weniger interessierte, da er sowieso nicht in einem Wohnen konnte. Trotzdem war er erstaunt, wie viele Möglichkeiten es gab, neben der die er sich vorgestellt hatte und der von der Oparilames erzählt hatte.
Alles in allem ein interessanter Tag und Bartimäus hoffte, dass es auch so weiter gehen würde. Er hatte gehört, dass heute angeblich noch der neue Anführer vorgestellt werden sollte. Ob das der Wahrheit entsprach wusste er nicht, aber die Abwesenheit einiger Waldläufer war ihm am Tag zuvor bereits aufgefallen, da sie immer ganz vorne gesessen hatten. Auch darauf freute sich Bartimäus schon, auch wenn er die Person wohl kaum kennen würde.
Geändert von Bartimäus (02.08.2010 um 18:25 Uhr)
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Auch heute hatte sich das Waldvolk wieder versammelt. Natürlich war es wichtig, was hier besprochen wurde, es ging um die Zukunft des Lagers, trotzdem konnte man den ein oder anderen Gelangweilten sehen, der in der Nase popelte. Thimo gehörte zwar nicht direkt zu jener Kategorie, aber nicht jedes Thema interessierte ihn. Anders als das, was Porgan ansprach. Durch das Fehlen eines Begrüßungszeichens war seine Ankunft weniger angenehm geworden, als sie es hätte sein können. Immernoch erinnerte er sich an des Messer an der Kehle.
Und während diskutiert wurde, fiel auch sein Name, als es darum ging, wie Leute in das Lager kamen, denen das Vogelimitieren schwer fiel. Isothien bracht den Vorschlag ein, er könne doch Pfeifen oder Flöten herstellen. Also bewegte er sich zu dem Platz, und nachdem sein Vorredner geendet hatte, ergriff Thimo das Wort:
"Da das Thema der Vogellaute angesprochen wurde, möchte ich mich auch dazu äußern. Es wäre mir möglich, Pfeifen herzustellen, deren Ton wie ein bestimmter Vogellaut klingt. Jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass es zu eventuellen Engpässen kommen kann, wenn das Erkennungszeichen geändert wird. Ich bräuchte schon einige Zeit, um die richtige Konstruktion auszutüfteln, und noch einmal eine halbe bis drei Stunden pro Pfeife, je nach Komplexität. Eine mögliche Lösung wäre, mich vorher über die Änderung aufzuklären, das kann aber noch entschieden werden."
Thimo wandte sich schon wieder weg, als ihm noch etwas einfiel. "Achja, was die Bäumhäuser angeht: Wäre es nicht möglich, mehrere Bäume als Grundlage für ein Haus zu nehmen? Ich kenne mich bei so etwas nicht aus, aber vielleicht als spontande Idee... "
Nach diesen Worten ging er wieder auf seinen Platz und betrachtete das weitere Geschehen.
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Beria-Thingstätte
Ornlu erhob sich nun auch, nachdem genug gesprochen hatten.
"Ich widerspreche Melfords Vorschlag mit zwei Pfeifen, um eine Sicherheit zu wahren. Woher soll ein Dieb wissen, dass er die Pfeife genau rund um Beria einsetzen muss, um erkannt zu werden. Die Pfeife schön und gut. Das Wissen darum wozu sie dient, genügt aber. Wir sollten zusätzlich rund um Beria Treffpunkte vereinbaren. Markante Stellen - sagen wir ein halbes Dutzend, wo man die Pfeife spielt oder den Vogellaut imitiert. Was wollt ihr mehr an Sicherheit? Fremde Gesichter fallen auf und wir alle wissen wie wir untereinander grüßen. So sollte es funktionieren, sofern Thimo Lurkers den Ton passend auf eine kleine Pfeife wie sie Kinder nutzen umsetzen kann. - Mag ein Eingeweihter uns den Ton vorführen?", fragte der Jäger. Ein Pirscher den man als Hannibal kannte hob die Hand, trat vor, legte die Hände speziell geformt an seinen Mund und verursache dann diesen ominösen Vogellaut. Drei Mal machte er es. Ornlu war sich nicht sicher ob er diesen Laut immitieren könnte. Er klang melodisch, aber war von zwei höheren Tönen und einen tieferen, langen Ton dazwischen geprägt. Einfach so in eine Pfeife pusten war wohl nicht. Da würde man wohl so wie er es kannte ein bestimmtes Loch zuhalten müssen. Aber was wusste er schon - er war Jäger und Druide nicht Flötist. Porgan erhob sich.
"Dann schlage ich vor: Thimo Lurkers möge alle Mittel bekommen, um den Vogellaut den Beria als Erkennungszeichen nutzt durch eine Pfeife nachzuahmen. In den nächste Tagen möge er uns sie dann vorführen, damit wir und die nicht anwesenden Waldläufer entscheiden. Wer stimmt dafür?", rief Porgan in die Menge. Die Geräuschkulisse war eindeutig.
"Wer dagegen?" - Ein Niesen erklang, was von Melford stammen musste. Sonst nichts.
"Enthaltungen?" - Ein paar hoben die Arme, aber wen kümmerten diese alten Miesepeter die sich allem Neuen verschlossen.
"Wir wünschen dir viel Erfolg. Zwei der eingeweihten Pirscher mögen Thimo dabei helfen.", wies der alte Druide an und ging prompt zum nächsten Thema über.
"Buddlerfleisch und Dunkelpilze aus Khorinis. Mir sind diese Pilze auch bekannt und ich denke es wäre die Reise wert. Wir werden mit Yared sprechen müssen und wenn er uns sagen kann, wann seine Leute wieder gen Khorinis reisen, werden wir eine Expedition aus tapferen Pilzsuchern zusammenstellen, die die Welt noch nicht gesehen hat. Wer stimmt dafür?", beschwor Porgan herauf. Für Khorinis bräuchte man echte Männer und Frauen - Höllenhunde, die höllenhündischer waren als der höllenhündischte Höllenhund.
Die darauf folgenden Antworten waren natürlich abzusehen. Manche schienen gar richtig scharf darauf zu sein.
Porgan bat um Ruhe.
"Kommen wir zu den Baumhäusern. Melford schlug diverse Methoden vor, doch ich fürchte wir werden uns nicht wirklich einig zumal wir hier nicht alle Experten darin sind. Wer kann sich genau vorstellen, wie man sowas baut - bitte die Hand heben?" - Nicht viele meldeten sich, von denen wohl die Hälfte sich nur dachte sie könnten es oder damit prahlen wollten.
"So habe ich es mir gedacht. Melford sprach fachmännisch darüber und Opar...Oparliames schien auch seine Erfahrungen damit zu haben. Ich schlage deshalb vor, wir überlassen Melford die Leitung der Baumhausprojekte. Er soll abwägen, was die beste Lösung am Ende ist und sie umsetzen. Oparliames soll ihm dabei assistieren! - Wer ist dafür?", fragte Porgan und oh Wunder Melford bekam den Zuschlag.
"Ich hoffe alle die Melford hier die Arbeit aufhalsen, werden auch schön mit anpacken!", mahnte der Druide und sammelte etwas Gelächter.
"Gut! Kommen wir zu den Höhlen. Einst lebten hier ungefähr 120 Menschen. Also so viele wie wir heute insgesamt wohl sind. Ich bitte gleich jene die in Beria leben und nicht in einem der kleinen Lager umherziehen werden, den Arm zu heben. Und dann jene die den Arm gehoben haben, den Arm oben zu lassen, wenn sie sich eine Unterkunft in einer der Wohnhöhlen vorstellen können. Ich sage vorweg, dass sie im Winter schön warm und im Sommer angenehm kühl sind. Nicht das alle auf Baumhäuser wollen. Allerdings kann nicht jede Höhle von einen Einzelnen genutzt werden und wenn wir gut anpacken und die Höhlen absichern können, haben wir meinen Erinnerungen nach sieben Höhlenzugänge hier im Tal. Die Zahl der Wohnhöhlen, Haupthöhlen und Nebenhöhlen müssen wir erkunden. Das Beben im Winter hatte manche verschüttet und manche frei gemacht. Hat jemand Erfahrung im absichern von Höhlen oder Minenschächten? Vorschläge wie wir die Höhlen aufteilen, damit es gerecht ist bitte ich auch zu machen. Sowie weitere Gedanken zu den Höhlen. - Das wir sie teilweise säubern müssen und neu erkunden, wegen den Beben sollte klar sein. Ja säubern. Minecrawler tummeln sich in den tieferen Gängen, die wir damals dann verschlossen. Sie gruben einen Großteil der Höhlengänge. - Aber nun bitte Hände hoch wer hier bleibt und in einer Höhle leben wollen würde.", forderte Porgan auf und vernahm schon so Einige. Ein paar mehr als die Hälfte würden wohl hier bleiben und davon wiederum 2/3 oder fast 3/4 könnte sich ein Domizil in den Höhlen vorstellen. Nun kam es auf die Wortmeldungen an. Porgan gab dem Ersten de sich meldete das Wort.
Geändert von Ornlu (02.08.2010 um 20:33 Uhr)
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Das Leben in Höhlen oder Baumhäusern würde sich gänzlich anders gestalten, als sie es von Silden her gewohnt waren. Keine gut abgedichteten Wände, die nur den hartnäckigsten Wind hindurchließen. Keine gemütlichen Kamine, keine Vorgärten. Doch eben diese Sachen waren für einen Waldläufer nicht von allzu großer Bedeutung, wenn es um das Überleben ging. Ein Dach über dem Kopf, ein Feuer, das wärmt und Nahrung brät. Sie waren keine Stadtmenschen… und wenn sie zu welchen geworden waren, würden sie sich ändern müssen. Jarvo hatte nichts gegen einen Wechsel einzuwenden, auch wenn er bei der Abstimmung selbst nicht anwesend war. Er wusste um das Thema und hatte sich eine Meinung dazu gebildet. Doch nun gab es eine andere wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Der Tross an Waldäufern traf auf der Thingstätte ein. Geradewegs liefen sie nach vorne und hielten eine andächtige Stille. Porgan sah sie kommen und bat den gerade Redenden, seine Gedanken am nächsten Versammlungstag zu äußern. Die Versammelten sahen sich um. Viele wussten, was nun kommen würde, andere schauten sie eher mit fragenden Gesichtern an. Vorne angekommen ergriff Jarvo das Wort.
„Bewahret! In meiner Stellung als Hauptmann fühle ich mich geehrt, folgendes kund zu tun… Das Waldvolk hat einen neuen Anführer! Die Waldläufer haben gewählt, der alten Tradition entsprechend und sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. Wir alle bedauern zutiefst, dass Dekker heute nicht zu den Anwesenden zählt und hoffen auf seine baldige Rückkehr. Nichtsdestotrotz galt es, seinen Posten erneut zu besetzen. Wir brauchen einen Mann, der fähig ist, ein ganzes Volk zu dirigieren, jemanden, der geachtet ist, fair in seinen Entscheidungen und Härte zeigen kann, wenn es sein muss. Begrüßt mit mir, Arakos den Bär, unseren neuen Waldläuferführer!“
Die Leute applaudierten und pfiffen und riefen laut seine Namen. Sie schienen die Entscheidung gut zu heißen und zeigten dies auch.
Arakos stand mit verschränkten Armen vorne und lächelte breit. „Ich danke euch“, sprach er. „Und ich verspreche, alles in meiner Macht stehende zu tun, um für das Wohl dieses Volkes, das mir so sehr am Herzen liegt, zu sorgen. Ich möchte jetzt keine großen Reden schwingen und werde es bei diesen einfachen Worten belassen. Doch wir haben noch ein weiteres Anliegen für den heutigen Abend. Herr Hauptmann?“
Es dauerte einen Moment bis die Lautstärke einen annehmbaren Pegel erreicht hatte.
„Es geht um folgendes. Wir haben durch die Umsiedlung einen starken Wechsel erlebt und müssen uns hier in diesem Gebiet noch zurechtfinden. Für die Organisation von Kampftrupps, zu Erkundung und zum Schutze, erachten wir es als sinnvoll, Krieger und Kriegerinnen, denen wir vertrauen können, eine Aufgabe aufzuerlegen. Für die verschiedenen Bereiche sollen Patrouillenführer eingesetzt werden. Sie unterstehen dem Waldläuferführer und mir und sind etwas wie die ausführende Hand. Ein paar Leute bestimmten wir schon. Bhôr, für Silden und das Dorth-Lager, Chris für die Küstenläufer, Turya für den Bereich Südmyrtana und Jodas für die Wächter hier in Beria. Doch hier in diesem Gebiet gibt es noch viel zu regeln, deswegen schlage ich zwei weitere Patrouillenführer für die Region Beria vor. Den Waldläufer Mertens, dem ich persönlich mein Leben anvertrauen würde, und den Templer Ryu Hayabusa, der sich durch viele Schlachten für unser Volk seine Ehre verdiente. Zuletzt erschlug er die Wyvern, die uns mit ihrem Odem den Tod bringen wollte. Was sagt ihr?“
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Ryu, der gerade ruhig am Rande des Things saß und in aller Ruhe eine Schüssel Nudelsuppe in sich hineinlöffelte, verschluckte sich und begann fürchterlich zu husten. Er? Patroulienführer im Gebiet um Beria? Einer, der selbst kein Waldläufer war? Doch wie er sich energisch auf die Brust klopfte, glücklicherweise von den meißten unbemerkt, schlug die Stille vom gestrigen Abend erneut wie eine Bombe ein, nur um gleich danach ein Gemurmel und Geflüster unter den Leuten zu verbreiten. Der Hayabusa indessen hatte die tückische Nudel des Todes bereits aus seinem Rachen befreit und fluchend über den Jordan geworfen. Doch auch der Fast-Tod durch eine simple Nudel würde nicht davor bewahren, nach vorne zu treten und anzunehmen oder abzulehnen. Mit einem kurzen, etwas vorwurfsvollen Blick zu Jarvo stand er also auf und ging hinüber, wo Mertens auch schon stand.
"Euer Vortritt, Mertens." flüsterte der Templer und symbolisierte mit einer leichten Handbewegung, dass der Waldläufer doch zuerst seine Worte an die Berianer (nannte man das nun so?) richten solle. "Anführer Arakos, Hauptmann Jarvo, ihr Waldläufer und unsere geehrten Druiden. Mit Freude nehme ich den Vorschlag, den der Hauptmann euch unterbreitet hat an. Nichts liegt mir näher, als künftig meinen Teil dazu beizutragen, unsere Leute und Beria zu schützen und ihm zu dienen. Doch das letzte Urteil liegt bei euch, liebe Freunde." Mertens war ein geschickter und gleichsam freundlicher Redner. Ein perfekter Einklang zu seinen Fähigkeiten als Waldläufer, was eine gewisse Art von Respekt in Ryu zum Vorschein brachte, den er ihm zeigte. Mit einer leichten Verbeugen trat der Waldläufer einen Schritt zurück, um den Sildenern einen Moment der Überlegung zu lassen. Einen Moment, den sie nicht benötigten. Fast einstimmig wurde gerufen, gejubelt und mit den Klingen auf Schilde geklopft und Speere in die Luft gehalten.
"Nun, dann ist die Wahl bei Mertens eindeutig. Doch, Waldvolk - Was haltet ihr von unserem Drachentöter?" Arakos konnte es nicht lassen, den Templer damit zu rühmen. Es war irgendwie ein seltsames Gefühl, einen so heroischen Titel zu tragen. Vor allem, wenn er darüber nachdachte, dass sein Fast-Tod bis vor einigen Minuten noch inmitten einer Nudelsuppe schwamm. Wieder schwand das Geräusch der Zustimmung dem des Gemurmels. Ryus Brustkorb hob sich gemächlich, während er tief Luft holte, ehe der Templer gemächlich einen Schritt nach vorne machte. Seine Blicke gingen durch die Reihen. Die verschiedensten Gesichter erkannte er wieder, darunter Vareesa, Bud den Holzfäller und Terrence den Köhler. Auch Apfelkuchen-Jim war anwesend. Wie es zu dem Namen kam schien nur sein engster Freund Stiefeler zu wissen. Das Gemurmel wurde leiser, als die Leute merkten, wie der Templer sie anblickte.
"Erwachet! Ich selbst bin überrascht von dem Vorschlag, den Jarvo hier gemacht hat, ihr Menschen des Waldvolkes. Es ist kein Geheimnis, dass ich "anders" bin, als ihr Waldbewohner." begann Ryu ruhigen Blickes und mit der passenden Ernsthaftigkeit zu erzählen. "Hört ihr das!? Der hält sich für viel toller als wir!" kam es aus einer der vorderen Reihen, doch erntete dieser nur ein Kopfschütteln seitens des Templers. "Anders heißt nicht besser! Denkt über meine Worte nach, bevor ihr sie mir noch im Munde zerfleischt!" der hagere Kerl, der eben noch geschrien hatte wie ein impotenter Vogel wurde bis über beide Ohren rot während er in eine Reihe hinter sich wich. Trotz der Tatsache, dass er von vielen nur mit Misstrauen angesehen wurde, schien der Templer doch die gewisse Präsenz zu haben, Leute zu beschwichtigen. Erneut blickte er durch die Reihen. Einem jeden in die Augen, ehe er begann sich kurz auf die Brust zu klopfen und die Stimme zu erheben.
"Ich bin anders. Wohl wahr. Doch habe ich nicht, wann immer es von Nöten war meine Klinge für Silden geführt? Natürlich nicht! Meine Klinge hat sich seit der Ankunft meiner Kaste damals immer für das Waldvolk durch das Fleisch seiner Feinde geschnitten - nicht etwa für Silden. Nicht für einen Ort. Sondern für eine Gemeinschaft, die mich aufnahm und ihre Kultur zeigte. Eine Gemeinschaft, für die es sich zu leben, wie auch zu sterben lohnt. Eine Gemeinschaft, die ich zu schützen vermag. Dies wurde mir klar, als ich hoch oben über dem See von Silden die Bestie erschlug... In dem Bewusstsein, dem Tod ins Auge zu sehen. Doch dies soll nun nicht das Thema sein!" wieder gingen seine Blicke, fest entschlossen durch die Reihen. Auch einige junge Frauen waren dabei, von denen eine sogar in Ohnmacht fiel, als sie in die durchdringenden Augen des Templers blickte. "Hach, er ist ja so aufregend!" waren ihre Worte, ehe sie aus den Stiefeln kippte und wohl für den ein oder anderen Lacher und einen Ehemann mit hochrotem Kopf sorgte, der mit seinen Blicken wohl einen Troll hätte auf der Stelle töten können. Doch der Hayabusa ließ sich nicht beirren.
"Ich weiß, dass viele von euch Bedenken haben werden, einem "Fremden" eine derartige Verantwortung zu übertragen, die so gesehen vielleicht ein anderer tragen sollte... Es mag sein, dass ich immer eine Art Einzelgänger sein werde, der sein Schicksal herausfordert, das verleugne ich nicht. Ich bin was ich bin: Ein Templer der ehemaligen Sumpfbruderschaft... Doch wenn es hart auf hart kommt. Wenn es von Nöten ist, dann werde ich nicht einen Moment lang zögern, meine Klinge erneut für das Waldvolk, für EUCH zu erheben! Ich akzeptiere Jarvos Vorschlag! Und ich werde euer Urteil akzeptieren!" Mit einer langsamen und behutsamen Bewegung zog Ryu die frisch geschmiedete Klinge, die in mattem sumpfgrün schimmerte. Manche Blicke wurden nun schärfer, als der Templer sein Schwert in die Höhe, in den Schein des Mondes hob und in ruhigem, ehrfürchtigen Ton seinen letzten Satz zu seiner kleinen "Rede" sprach: "Mein Schwert für das Waldvolk - Ehre und Stärke!"
Und mit diesen Worten senkte er die Klinge wieder und trat neben Mertens. Das Waldvolk sollte entscheiden, was sie mit dem einsamen Wolf tun würden. In beiden Fällen wäre er wohl zufrieden. Er wusste, dass er das richtige gesprochen hatte und irgendwo, tief in seinen innersten Gedanken sah er einen stolz lächelnden Gor Na Jan vor seinen Augen...
Geändert von Ryu Hayabusa (02.08.2010 um 23:40 Uhr)
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Eine schöne Rede, auch wenn er die Klinge lieber hätte stecken lassen sollen, wenn man die Thinggesetze beachtet… naja, Templer halt, dachte Jarvo und wartete gespannt das Urteil ab. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Menschen Ryu abweisen würden. Dafür war er viel zu präsent und in seinem Auftreten und seinen erbrachten Leistungen zu sehr in das Gedächtnis der anderen eingebrannt.
„Stimmt ab“, rief Jarvo, um das Gemurmel zu beenden und eine klare Meinung zu vernehmen. Es geschah etwas verzögert, doch nach und nach baute sich der selbe Begeisterungslärm auf, wie er bei Mertens vernommen wurde. Ryu, sichtlich angetan, grinste und blickte von links nach rechts in die Menge. Ein schönes Gefühl, wenn die eigenen Taten Beachtung fanden.
„So sei es dann. Patrouillenführer für das Gebiet in und um Beria sind Mertens und Ryu Hayabusa. Möget ihr eure Aufgabe gewissenhaft ausführen. Ihr selbst könnte euch die Männer aussuchen, die ihr führen wollt. Ein Trupp aus Pirschern und Waldläufern muss es sein. Solltet ihr Fragen haben, werden Arakos und ich euch stets mit einem offenen Ohr erwarten um euch unter die Arme zu greifen. Außerdem wird jeder Patrouillenführer sein eigens Horn erhalten. Es dient als Erkennungszeichen in Friedenszeiten, wie auch als Verständigungsmittel auf dem Schlachtfeld.“
Er hielt ein Horn provisorisch in die Höhe und zeigte es den beiden. Bei der Ausmistung des Sippenkriegerhauses, hatten sie eine stattliche Anzahl dieser Hörner gefunden und nach Beria gekarrt.
„Und nun“, sprach Arakos und schielte mit einem Seitenblick auf Porgan, der an für sich die Schlussrede hielt „darf wieder getrunken werden. Ich erkläre das Thing für den heutigen Tag als beendet. Morgen treffen wir in alter Gewohnheit aufeinander, doch vorher teilt ein Bier oder einen herzhaften Met miteinander. Wichtiges wurde heute entschieden, Wichtiges gilt es auch morgen zu beraten. Bewahret!“
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Das Thing hatte heute wesentlich mehr Entscheidungen getroffen, als die Tage zuvor und war somit auch um einiges interessanter gewesen. Die meisten Entscheidungen gefielen dem Wächter und er konnte es sich gut vorstellen in dieser Gemeinschaft zu leben.
Auch der Waldläuferführer wurde bekannt gegeben, auch wenn Bartimäus ihn natürlich nich kannte.
Allerdings hatte das ganze lange gedauert und Bartimäus verspürte schon Müdigkeit in sich.
Bevor er sich aber schlafen legen würde, würde er noch bei Nagor oder Maknir vorbeischauen um etwas Essen zu ergattern. Dieses Vorhaben gelang auch und so machte er sich mit vollem Magen auf den Weg zu seinem Schlafplatz. Wie üblich spürte er Neros Fell und es gelang ihm schnell Schlaf zu finden.
Traumlos blieb dieser aber ausnahmsweise nicht. Zuerst wechselte die Bilder in seinem Kopf so schnell, dass er sich später an nichts als ein paar verwirrende bunte ausschnitte erinnern konnte. Nur die Farbe rot war ziemlich auffällig, genaueres war aber nicht zu erkennen.
Mit der Zeit wurden die Bilder aber klarer und so, dass Bartimäus sich auch später noch daran erinnern konnte. Alles war mit Erdbeersträuchern übersehen deren Früchte ausnahmslos rot, reif und unglaublich schmackhaft aussahen. Der Rand des riesigen Feldes war nicht auszumachen, nur in der Mitte gab es einen Fleck, der nicht bewachsen war.
An eben diesem Ort saß eine junge Frau, die obwohl sie einfach nur am erdigen Boden saß, dennoch elegant wirkte. Ihr Lippen waren rot, so rot wie die Erdbeere, die sie sich gerade in dem Mund schob und ihre Gesichtszüge kamen Bartimäus bekannt vor. Auch die Art mit der ihre Art anschließend nach einer weiteren Erdbeere griff, hatte Bartimäus schon einmal gesehen.
Ihr ganzes Erscheinen passte so gut an diesen Ort, dass man nicht im Traum auf die Frage kommen könnte, wie die Frau, diese Königin der Erdbeeren, hier her gekommen war.
Und auch wenn sie eine Erdbeere nach der anderen verspeiste, konnten keine Gier und keine Eile erkennt werden und auch die Erdbeeren wurden scheinbar nicht weniger...
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Thingstätte
„Um noch mal das Höhlenthema anzusprechen, welches Gestern Nacht etwas untergegangen zu sein scheint…“ Begann Melford zu erzählen. Nachdem er die halbe Nacht und den bisherigen Morgen Zeit gehabt hatte über die Wohnhöhlen nachzudenken, hatte er die Gunst der frühen Stunde genutzt, um gleich zu Beginn des heutigen Thing-Tages seine Meinung und Ideen vorzutragen.
„Wie auch schon für den Bau der Baumhäuser, so kann ich auch hier meine Fähigkeiten als gelernter Baumeister nutzen, um unser neues Heim wohnbarer zu machen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nur wenig Ahnung von Höhlen habe und mit Sicherheit nicht feststellen kann, ob ein Höhlengang einsturtzgefährdet ist, oder nicht. Stützpfeiler einzubauen und andere vorbeugende Maßnahmen zu treffen, sollte aber in meinem Repertoire (für dieses Wort hatte er eine ganze Stunde lang, wenn nicht sogar mehr, üben müssen) liegen, so dass eigentlich nichts passieren dürfte. Falls sich aber doch noch jemand finden sollte, der sich damit mehr auskennt als ich, kann er sich einfach bei mir melden, oder diese Aufgabe gleich selbst in die Hand nehmen.“ Der Handwerker schaute neugierig in die Runde, ob sich vielleicht gleich jemand meldete, aber so wie es aussah, gab es Niemanden hier, oder er war sehr schüchtern.
„Was die Höhlen angeht, so würde ich folgende Aufteilung vorschlagen: Ein Höhlenkomplex sollte für Handwerker sein, die dort ihrer Arbeit nachgehen können. Ich weis zwar nicht wie sehr es in den Höhlen schallt, aber so wäre zumindest sichergestellt, dass die Handwerker für sich in ihrem Höhlensystem so viel Krach machen können wie sie wollen, ohne andere zu stören. Eine weitere Höhle sollte dann eher ein ruhiges Plätzchen sein, wo zum Beispiel die Druiden ohne Störung Tränke brauen könnten, oder wer auch immer, für was Ruhe brauchen sollte. Aufbewahrungshöhlen und die Höhle für die Pilzzucht sollten auch extra sein. Was übrig bleibt wären dann die Wohnhöhlen. Es kommt aber auch darauf an, wie viele nutzbare Höhleneingänge und –systeme wir haben. Wenn wir Glück haben, bekommen wir alles nötige unter und wenn nicht, müssen wir entweder noch ein paar Stollen selber buddeln, oder uns etwas anderes einfallen lassen.“ Wieder machte er eine kurze Denkpause, doch war er sich eigentlich sehr sicher, dass er nichts vergessen hatte.
„Weitere Meinungen, Hinweise, oder Fragen? So möge dann der Nächste Vortreten.“ Rief Porgan auf, woraufhin sich Melford wieder hinsetzte. Er war gespannt, ob hierzu noch etwas Hilfreiches kommen würde, denn bei der ganzen Höhlengeschichte war er sich sehr unsicher, wie das werden würde.
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Kiefernhain - Thingstätte
Melford eröffnete am heutigen Tage das Thing, um das Thema Wohnungen nochmal anzusprechen, speziell die Möglichkeit von Wohnhöhlen.
Nach einem Schwall von Fachjargon und ähnlichen Kram, wovon Iss nur die Hälfte verstand endete Melford.
"Ich habe zwar nicht alles genau verstanden..." Meldete er sich nach Porgans Aufruf. "...allerdings sollten wir, bevor wir uns damit beschäftigen die Höhlen bewohnbar zu machen erstmal die Gefahren auskundschaften. Minecrawler zum Beispiel. Ich bin mir sicher in den Höhlen wimmelt es nur so von den Viechern und ein Baumku...äh Mensch dürfte ihnen eine willkommene Mahlzeit sein. Es sollten bewaffnete Erkundungstrupps in die Höhlen ausgesandt werden." Als er sich grade setzten wollte fiel ihm noch was ein:
"Wo ist eigentlich meister Faun?! Ich habe ihn seit meiner Ankunft in Beria nicht gesehen?"
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Beria-Thingstätte
Das Thing - Versammlung des Waldvolkes. Wie Tage zuvor hatte sich die illustre Runde der vielen Menschen getroffen, um zu entscheiden wohin es geht.
Heute war es nicht anders, wobei...doch war es. Der Mann der im Zentrum der Versammlung saß und zur Linken von den Hütern und Patrouillenführern flankiert und zur rechten Seite von den Druiden, war Arakos. Nun mehr das Oberhaupt des Waldvolkes, das Befugnisse hatte, jedoch auch einem Veto des Druidenrates unterstand. Doch sich gegenseitig ausbremsen war hier und heute nicht Intention. Die Verhältnisse waren gut und auch der Rat der Druiden, mit Suzuran acht Anwesende an der Zahl, hatte sich für Arakos ausgesprochen.
Der Kerl der da nach Melford jedoch sprach, schien über Fauns Schicksal nicht szu wissen und brachte in so machen das Gefühl der Trauer auf. Es war Ornlu der sich erhob und diesem Antwort gab.
"Faun ist nicht mehr. Er fand sein menschliches Ende in den Nordwäldern. Zu Samhain, werden wir auch sein Opfer ehren. Wenn du über Faun mit jemanden sprechen willst, so such mich auf.", sprach er knapp und deutlich. Und so, als wüsste er, dass Faun nichts an Gejammer liegen würde, fuhr er fort mit dem Thema. Es galt voran zu kommen.
"Blicken wir aber in die Zukunft! Erkundet werden die Höhlen sicherlich. Wie ich von Porgan aber erfuhr, haben sie manch Höhlengänge auch mit dicken, hölzernen Toren einst verschlossen und die Höhlen bis da hin sollten sauber sein. Ein Risiko wird es aber sicher immer geben. Keine Frage. - Was Melfords Vorschlag anbelangt, klang er sicher vernünftig, doch ich denke nicht, dass bestimmte Personen bestimmte Bereiche nur für sich beanspruchen sollten. Der Zirkel der Druiden wird Beria nicht mit allen bewohnen. Die Häscher hätten ein zu leichtes Ziel und manche Meister haben ja schon ihre Heimat. Doch pflichte ich dem Gedanken mit den Handwerkern bei. Schmiede sicherlich nicht, aber ich denke eine Bospa und Vareesa würden dort sicherlich eine Stätte finden, wo sie Bögen und Pfeile in aller Ruhe schaffen können und Mandy wird wie ich sie kenne, sowieso möglichst eine Haupthöhle beanspruchen. Was so nur recht ist, denn alle Güter landen letztlich bei der Lagermeisterei. Die Köche die sich bisher anboten, könnten uns dann auch alle versorgen und alles weitere sehen wir. So lang sich genug anbietet, solang setzen wir keine Prioritäten. In de Wohnhöhlen sollten Familien ein Erstrecht erlangen. Es ist wohl absehbar, dass ein Einzelner nicht seine persönliche Höhle bekommen kann. Melford wird sicher eine Hilfe sein, doch haben wir hier wirklich keinen Experten?", fragte Ornlu in die Runde.
Viele blickten nach links und nach rechts und es dauerte bis sich jemand meldete. Es war ein Mann namens Gram. Schon ein älterer Mann der vor Jahren nach Silden kam. Allein lebte er und war Wächter. Er räusperte sich.
"Gram der Wächter mein Name. Vor meiner Zeit bei euch, war ich auf Khorinis...sagen wir mal...in einer Barriere. Für Hühnerdiebstahl landete damals schon dort - im Namen der Herrlichkeiten die Innos Namen missbrauchten. Wie dem auch sei. Die sieben Jahre dort schuftete ich im Neuen Lager in der freien Mine. Ich bin kein Experte, aber ich weiß was Mist ist und was nicht. Ich spüre es sozusagen, wenn ein Höhlengang Gefahr birgt. Das hat man als Schürfer im Blut. ich würde mich anbieten.", meinte Gram und setzte sich.
"Danke für dein Angebot Gram. Melford würdet ihr es euch zutrauen zusammen mit Gram euch um die bauliche Sicherheit der Höhlen zu kümmern? Wie ihr seht, sind hier viele Menschen, doch niemand hat eine Vergangenheit als Baumeister. Ihr würdet euren Wert für uns abermals beweisen.", meinte Porgan und lenkte die Blicke auf Melford. Würde er zusagen, wäre die Abstimmung nur noch Formsache.
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Thingstätte
Melford dachte einen Augenblick darüber nach, doch fiel ihm nichts ein, was gegen eine Zusammenarbeit sprach. Eigentlich war er sogar sehr froh darüber, dass sich überhaupt jemand gemeldet hatte, weshalb er da natürlich nicht Nein sagen konnte.
„Mit Grams Instinkt und meinem handwerklichen Geschick sollten wir die Höhlen bewohnbar machen können. Dass natürlich immer ein gewisses Risiko besteht brauche ich wohl keinem hier zu sagen.“ Sagte der Baumeister frohen Mutes, während er in die versammelte Masse blickend auf die Abstimmung wartete.
„Gut. Wer ist also dafür, dass sich Gram und Melford um die Höhlen kümmern?“ fragte Porgan und erhielt, wie erwartet, eine eindeutige Zustimmung.
„Fein, dann möchte ich auch gleich noch mal darauf hinweisen, dass sich keiner in die Höhlen wagen sollte, bis sie nicht sauber und abgesichert sind. Damit wäre dieses Thema als beendet, kommen wir nun zum nächsten…“
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Beria-Thingstätte am Kiefernhain
Heute war der Tag, an dem Oparilames mal wieder am Thing teilnahm. Den gestrigen Tag hatten den jungen Mann vielerlei Gedanken geplagt, geplagt und habe ich schon 'geplagt' gesagt? Außerdem hatten ihn auch Kopfschmerzen der besonders unangenehmen Art ereilt. Wer kennt sie nicht, diese Barrikaden vor dem Licht am Ende des Tunnels? Wieviele Menschen mochte es auf der Erde geben, die das Gefühl kannten wenn man kurz davor zu stehen scheint eine, nein die rettende Idee zu erlangen und sie trotzdem nie findet? Welches denkende Wesen auf Erden hatte nicht auch schon die Karusellfahrt im Gehirn mitgemacht, die so schrecklich ist?
Die Karusellfahrt des weitgereisten (ehemaligen?) Heimatlosen hatte das volle Programm geboten: Traumalanyse, freie Assoziationsversuche verbunden mit amateurhaften psychoanalytischen Verfahren, die wohl auch irgendwann und irgendwo in dieser Form eine Person erfahren wird, erfahren hatte oder vielleicht gerade erfahren mochte, die Cäcilie M (von Lieben ) vielleicht genannt werden wird, oder genannt worden ist oder soeben so genannt werden mochte. Weiter ging die Karusellfahrt einher mit Gefühlen der Hilfl- und Nutzlosigkeit, aber auch von Übermut, unrealistischer Aktionen in der Zukunft und noch etlichen weiteren wirren Dingen.
Als diese Karusellfahrt letztendlich beendet war hatte er sowohl schöne, wie auch (überwiegend) schlechte Augenblicke erlebt.
Doch am Ende hatte er den Kampf gewonnen, das Karusell zerschmettert und war den Ketten entkommen, die ihn hielten. Er war jedoch danach derartig geschwächt gewesen, dass er sich sogleich einfach an Ort und Stelle hatte hinlegen müssen und den resten Tag und Abend verschlafen hatte.
Vielleicht war alles auch ganz anders, weniger schlimm, wer weiß? Aber eines war und ist Faktum: Als Oparilames heute erwachte, wusste er, dass es Zeit war, mal wieder an einem Thing teilzunehmen um sich etwas mehr wie ein Angehöriger dieser Menschen zu fühlen. Ein Mann, der dem Dieb leicht bekannt vorgekommen war, hatte das Thing eröffnet, zu dem der Schläferanhänger ausnahmsweise überpunktlich angekommen war.
Seine Worte klangen sehr gut, er sprach Dinge an, die Oparilames nie in den Sinn gekommen waren.
<Minecrawler? Als ich und Cécilia 'damals' in den Höhlen war, gab es keine Spur von Minecrawlern. Und eigentlich ist das doch unmöglich!>, dachte er sich. <Das Waldvolk hätte die Minecrawler niemals zu einer Bedrohung werden lassen und Porgan hätte sicherlich nicht zugelassen, dass Minecrawler oder Orks die Höhlen entweihen würden.>
Wieder erhob sich Jadewolf der Jäger und Oparilames fragte sich, was er wohl für gute Augen haben musste, dass er ein so hohes Tier geworden war. Konnte dieser Typ eine Fleischwanze in einem Ameisenhaufen aus einem fünf Meilen entfernten Guckloch erspähen - oder hatte er blos alle, die ihm am Reden hindern konnten zum Schweigen gebracht? <Ach egal, mal sehen, was er zu sagen hat.>, dachte er sich und lauschte den Worten dieses Mannes.
Ornlu sprach davon, dass er wusste, wie dieser Faun gestorben war. Er erzählte einiges, auf dass Oparilames auch gekommen war und auch einiges, was er nicht wusste.
Eines jedoch blieb Oparilames nicht verborgen: Jadewolf hatte "Zirkel der Druiden" gesagt. Was das sein würde, das wollte er hier jedoch nicht fragen. Wie der nachfolgende Redner nach Melford gezeigt hatte, schien das und dieser Mann mit dem Namen Faun etwas zu sein, was noch schlimme Erinnerungen in einigen von ihnen aufkeinem ließ. Und auch die Lektions, dass Schweigen manchmal Gold wert sein kann, hatte Oparilames mittlerweile kapiert.
Der nächste der nun sprach nannte sich Gram und sagte er wäre Buddler in der Kolonie gewesen. Die Kolonie... Oprilames musste lächeln, als er dachte, wie stolz er einst gewesen war, während der Barriere nie gefasst worden zu sein, als er Khorinis unsicher gemacht hatte. Heute war ihm das egal. Diebstahl war Mittel zum Zweck und er hatte hier keine Konkurenz - brauchte er auch nicht. Er stahl um zu überleben (und aus Gewohnheit), vielleicht gab es in Zukunft keinen Grund mehr zu stehlen. (Was seine Gewohnheit jedoch noch nicht daran hindern würde, seine Finger bei sich zu belassen.)
Natürlich stimmten Oparilames für Gram. Er hatte Gerüchte über die Kolonie gehört und auch einige Überlebende im Schläferlager besprochen. Gewissermaßen war die Kolonie ein heiliger Ort, denn dort war der Geburtsort seiner alte Bruderschaft. <Naja heilig eher nicht... Aber er war etwas besonderes!>, dachte er sich, während er die Arme in die Luft hob. Dabei beobachtete er, dass die Linien plötzlich, ganz zart wieder erschienen. Er beeilte sich, die Arme wieder runter zu nehmen und stattdessen mit den Füßen aufzustampfen.
Geändert von Oparilames (03.08.2010 um 18:28 Uhr)
Grund: Titel und ein paar Verschlimmbesserungen hinzugefügt.
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