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Reotas blickte wieder zur Stadt, es war schon spät und er hatte es immernoch nicht geschafft, genug Mut zu packen um dahin aufzubrechen. Er wandte sich ab und richtete seine Aufmerksamkeit wieder dem Welpen, welcher vollkommen durchnässt im flachen Wasser tobte. Eigentlich wollte er Faquarl nur waschen, doch dieser hatte scheinbar auch noch Spaß dabei. Wie dem auch sei ging Reotas Faquarl kräftig durchs Fell, der Welpe setzte sich brav hin. Immer wieder kraulte er Faquarl damit dieser endlich sauber wurde, dabei war dieser schon vor einer halben Stunde vollkommen sauber gewesen, es war die pure Nervosität und das Bedürfnis sich Abzulenken von Reotas, welches Reotas daran fesselte. Der Welpe genoss es, das Ganze war für ihn wohl einer profesionellen Massage ähnlich.
Nach einiger Zeit stellte Reotas fest, dass seine Hand vor Anstrengung schmerzte. Er merkte, er könne nicht mehr allzu lange warten. Er hob den Welpen vorsichtig aus dem Wasser, trocknete diesen mit einem Stofffetzen ab, welchen er frühs gefunden, gereinigt und getrocknet hatte. Danach setzte er Faquarl behutsam auf den Boden, wo dieser sich brav hinsetzte. Reotas stellte fest, dass sein Gewand nun nicht mehr allzu trocken war. Auch sein Armtuch war feucht geworden, doch er war froh, dass es das Tuch war und nicht sein Arm. Das Salzwasser hätte ordentlich auf seinen Narben gebrannt.
Reotas packte nun alle Sachen zusammen, befestigte seine Laute auf seinem Rücken, klemmte sein normales Messer an den alten Gürtel und versteckte sein Knochengriffmesser unter seinem Gewand, und zwar an der rechten Brust, nur für Notfälle. Dann packte er Mut. Er ging auf die Stadt zu und betrat zuerst das Hafenviertel. Er wurde von ein paar Arbeitern kurz angeschaut, diese analysierten zuerst seine Laute und ihre Mundwickeln fuhren leicht hoch, danach gingen sie ihrem Alltag wieder nach. Dann betrachteten ihn ein paar Sklaven, jedoch nicht so lässig wie die Arbeiter, sondern gleichzeitig mit ihrer Arbeit und ihren Herren im hintersten Blickwinkel, sie waren viel zu beschäftigt und verängstigt um überhaupt irgendwas sich von Reotas zu merken. Dann beschauten ihn ein paar Wachen, ob private oder vom alten Bund konnte man nicht erkennen, sie sahen in ihm aber keine Gefahr. Zuletzt betrachteten ihn ein paar Händler, die meisten hielten ihn für ein wenig arm, versuchten also gar nicht erst ihr Glück. Doch Einer ging auf ihn zu und wollte ihm frisch eingelieferte Ware andrehen, schwarzer Rhobar, in rauen Mengen. Reotas wusste nicht so recht, entschied sich aber dann, ein Dutzend zu nehmen, man weiß ja nie, was für Leuten man begegnet. Der Händler zählte sie ab und verband sie mit einem Strick zu einem Bündel. Dann hielt er das Mini-Päckchen in der Hand und fragte indirekt nachdem Gold, indem er den Preis nannte. Reotas legte seinen Rucksack ab, öffnete ihn und holte einen Lederbeutel raus. Als diesen ihn aufmachte, weiteten sich die Augen des Händlers, auch andere Händler erkannten von Weitem, dass Reotas trotz seiner Wandererkleidung nicht gerade arm war. Das war er tatsächlich nicht. Es war das Gesparte Trinkgeld, dass er bei den Auftritten seiner Eltern bekam, er verwahrte damals Waffen auf den Konzerten. Denn die Tavernen, Veranstalter o.ä. legten normalerweise auf soetwas keinen Wert, doch seinem Ersatzvater ging es immer besser, wenn er wusste, dass kein Zuschauer bewaffnet war. Außerdem hatte Reotas seine Bürgerkleidung wirklich etwas leiden lassen, er schätzte sich jetzt froh, eine Ersatzbürgerkleidung dabei zu haben, auch wenn er nicht gedacht hätte, dass er sie überhaupt brauchen würde. Reotas bezahlte und nahm das Päckchen, schon kamen 5 weitere Händler angestürmt, jeweils mit ihrer Ware in der Hand, doch ehe sie sich versahen, hatte Reotas seinen Welpen gepackt und war aus dem Hafenviertel in Richtung Innenstadt geflohen.
Dort suchte er erstmal ein Bleibe, zu seinem Glück gab es davon sogar Mehrere, diese unterschieden sich aber von Größe und Preis, er entschied sich dafür, bei einem Familienhaus ein Zimmer zu nehmen. Scheinbar, war Dieses gerade erst frisch frei geworden, indem wohl jemand ausgezogen war. Der Raum war nur karg eingerichtet, ein Bett, ein Teppich, ein Schränkchen mit Öllampe, 2 Fenster und ein mittelkleiner Schrank welcher von einem kleinen Kaktus auf ihm geziert wurde. Reotas bezahlte für 5 Tage, ging in sein Zimmer und spielte etwas Laute, sein Welpe legte sich einen halben Meter vor die Tür auf den Teppich, mit dem Kopf auf seinen Pfoten gelegt. Dann löschte Reotas die Öllampe und legte sich auf das relativ tiefe Bett. Reotas dachte nach, was er die nächsten Tage machen wöllte und schlief ein.
Geändert von Reotas (01.08.2010 um 11:04 Uhr)
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Bakaresh
Ein kühler Windstoß wehte vom Meer über die Stadt und umhüllte den Körper des Bürgers, der sich nun schon seit einigen Tagen in dieser Stadt aufhielt. Inzwischen fand er sogar in manchen Augenblicken schon Gefallen an der Stadt, doch wusste er noch nicht wirklich sicher, was er denn nun wollte. Eine Rückkehr in seine Heimat wurde für ihn mit jedem Tag, welcher verging, weniger erstrebenswert. Gleichzeitig freundete er sich mehr und mehr der Option an, hier dauerhaft zu leben. Genau wusste er nicht, ob Bakaresh dieser Ort sein würde oder vielleicht doch eine andere Siedlung, vielleicht sogar jenseits der Wüste. Allerdings erinnerte ihn die Wüste zumindest ansatzweise an seine Heimat, jedenfalls eindeutig mehr, als es das Mittelland oder die nordischen Länder je könnten.
So passt es ihm, dass er nun die Chance bekam weitere Siedlungen in dieser Wüste bereisen zu dürfen, denn einer der städtischen Händler vom Marktplatz schickte ihn und einen weiteren Mann, seines Zeichen Assassine und Krieger dieser Stadt, los, um eine Lieferung abzuholen. Alejandro wusste zwar noch gar nicht genau, wohin die Reise ging, weil sein Begleiter ihn wohl erst am heutigen Abend abholen würde und diesem alle nötigen Einzelheiten bekannt waren.
"Ihr seid Alejandro?", fragte eine Stimme plötzlich, ließ jedoch auch eine gewisse Menge an Sicherheit vernehmen, immerhin befanden sich in diesem Augenblick nicht mehr viele Menschen einsam und alleine auf jemanden wartend an diesem Ort.
Der Angesprochene drehte sich um und erblickte einen Krieger, der sich ihm langsam näherte, und nickte nur.
"Gut, lasst uns keine Zeit verlieren."
So taten sie es auch und verließen sogleich die Stadt und Alejandro war gespannt. Einerseits würde er nun erfahren, wohin ihr Weg sie führen würde, andererseits könnte er seiner Begleitung noch Informationen über diese Stadt, speziell über die Assassinen selbst, entlocken. Alle Fragen, die er hatte, konnte ihm seine Begleitung aber garantiert nicht beantworten, doch das würde er ja noch sehen. Vielleicht überraschte ihn der Krieger noch.
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Reotas wachte auf, er hörte Schritte. Das war zwar nicht weiter ungewöhnlich, doch es weckte ihn das Verlangen in die eisige Nacht rauszuschauen. Er blickte auf die Straße. Er sah 2 Personen, davon war einer ein Krieger, sehr sicher sogar. Der Andere wirkte etwas verunsichert. Die Person wirkte im Licht der Öllampen gebräunt, der Krieger nicht. Er war also wirklich gebräunt. Beide gingen schweigend in Richtung Stadtausgang.
Reotas sah wie sie langsam hinter Häusern verschwanden, danach merkte er schnell wie ihm kalt wurde, dennoch weckte ihn das Verlangen sich die Beine zu vertreten, schlafen konnte er sowieso nicht. Er zog seine inzwischen dreckige und leicht zerissene Bürgerkleidung und stieg vorsichtig über seinen schlummernden Welpen.
Er wanderte ins Hafenviertel, zur Vorsicht ohne Gold. Er ging den Steg entlang und setzte sich schließlich am Ende des Steges. Der Mond spiegelte sich im fast unbeweglichen Wasser. Es war still, nur ab und zu hörte man eine Hyäne aus den Ruinen jaulen oder eine Zirpe zirpen. Die Gewissheit, dass er von einem Wachturm von Bakaresh überwacht wurde, war ihm sowohl unangenehm als auch recht, da er sich sicherer fühlte. Eine Weile lang dachte er nach. Über die verschiedensten Dinge, was er morgen tun wöllte und wie er hier zu Geld kommen wöllte. Zuerst entschloss er sich ein paar Dinge zu kaufen, unter Anderem, eine Anständige Wandererkleidung, einen besseren Rucksack, Tinte, eine Feder und Papier. Aber auch einfach Trinkwasser, etwas zu essen und Hundefutter in Form von Fleisch.
Doch alles zu seiner Zeit, Reotas erhob sich und ging zurück, zu seiner Erleichterung war noch alles da. Reotas legte sich und schlief wieder ein.
Geändert von Reotas (01.08.2010 um 11:00 Uhr)
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Die ersten Sonnenstrahlen hatten ihn zwar bereits geweckt, dennoch war er liegen geblieben, bis es in seinem Zimmer so unerträglich heiss geworden war, dass er völlig nassgeschwitzt in den Gang hinaus flüchtete. Kaum bemerkt schlich er sich über die Galerie, stieg die erste Treppe hinab und schlüpfte sogleich in den Waschraum der Frauen, denn für einen einzelnen Badezuber für ihn in seinem Gemach war nun wirklich keine Zeit mehr. Sonja winkte ihm zu, als er den Waschraum betrat, doch die meisten übrigen Frauen reagierten instinktiv mit dem Griff zum Tuch. „Die Damen, entschuldigt bitte, dass ich euer Reich so forsch und ohne anzuklopfen betrete. Lasst euch in eurem weibischen Geschnatter nicht stören, ich höre auch ganz konzentriert weg.“ Der Lärmpegel stieg zwar wieder, doch blieb eindeutig etwas verhalten, jetzt wo der Patron in den Badezuber neben Sonja gestiegen war. „Berichte, was gibt’s Neues“, forderte er sie auf.
„Jengo hat einem Besucher die Zähne rausgespickt, als jener den Rahmen der Vereinbarten gesprengt hat. Daraufhin herrschten ein, zwei Tage Flaute im Geschäft, doch mittlerweile läuft es wieder wie zuvor“ – „Und wo sind die ganzen Brokatkissen hin?“ – „In der Reinigung… Der Schneider, welcher sie hergestellt hat, war vor drei Tagen hier und hat angeboten, die Reinigung von seinen Lehrlingen übernehmen zu lassen“ – „Ahhja…“, murmelte Gilbert Rottingham. „Und wem gehört dieser besonders knackige Hintern da vorne?“, fragte er und deutete auf die Frau, welche zwischen Paula und Reja stand und letzterer Zöpfe knöpfte. „Liana“, sprach Sonja. Die Genannte warf sofort einen Blick über ihre Schulter, sah Rottinghams Blick auf sich lasten und wandte sich wieder dem Haar der anderen zu. „Sie kam kurz nachdem du abgereist bist. Hatte nicht die amüsanteste Kindheit, macht ihre Schönheit dafür verantwortlich und will nun, so denke ich, wenigstens etwas davon haben, wenn sie sich hingibt.“ Wirklich zugehört hatte Candaal nicht, denn der Name Liana erinnerte ihn zusehr an Liara, sodass er sich fragte, wie es jener wohl ergangen war. „…aber sieh doch selbst“, schloss Sonja ihre Erzählung über die junge Liana, als diese auf Gilberts Zuber zukam.
Nervös wie jedes Mädchen, welches zum ersten Mal vor den Herr des Hauses trat, hielt sie sich an das Tuch, welches ihre Scham bedeckte, und wartete gespannt darauf, dass er das Gespräch begann. „Liana“, setzte er an „was sind deine speziellen Talente?“ Die Frau rollte ihre grossen, grünen Augen und wollte gerade eine Antwort anbringen, als Gilbert grinsend hinzufügte: „Falls das Rasieren dazugehört, liefere ich mich dir ans Messer.“ Das entlockte sogar dem nervösen Neuzugang ein Lächeln und während sie die Utensilien besorgte, scherzten die anderen: „Wenn sie so zittert, müssen wir uns bald nach einem neuen Patron umsehen.“ Während der Rasur hielt er still und fragte bloss weiter, während sie die Klinge abwusch. Als sie fertig war, tauchte er kurz den Kopf unter Wasser, erfühlte seine frische Glätte im Gesicht und blickte sich schliesslich strahlend nach dem Jungtalent um.
Sonja hatte ihren Zuber längst verlassen und auch die anderen Frauen waren mit ihren morgendlichen Vorbereitungen fertig, sodass der Raum sich langsam leerte. Reja wartete noch auf der Türschwelle, bis Liana aus dem Kreuzverhör entlassen wurde. Als jene jedoch ihr Tuch fallen liess und erst einen, dann noch den anderen Fuss in Gilberts Badezuber setzte und sich dann langsam ins Wasser niederliess, zog jene die Türe zum Waschraum zu und verschwand alleine, wissend dass ihre neue Freundin noch einiges vor hatte.
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Es war schon längst wieder hell und warm draußen, als Reotas aufwachte. Von draußen hörte er die alltäglichen Geräusche der Stadt, das Geräusch der Schritte, Gespräche, rollende Wägen und hier und da einen Händler etwas zurufen was wohl potenzielle Käufer anwerben sollte. So recht gefiel das Reotas nicht und unter dem leisen quieken seines Welpen stand er auf. Faquarl kratzte an seinem Bein, er war hungrig und durstig. Reotas nahm die Holzschüssel, goss etwas Wasser hinein und stellte sie auf den Boden. Den Hunger könnte er wohl erst heute Mittag stillen, denn er hatte nichts, was Faquarl auch nur im Entferntesten gegessen hätte.
Dann zog er seine andere noch saubere Bürgerkleidung an. Die Alte war sehr dreckig und leicht zerfetzt, er entschloss sich sie mitzunehmen, vielleicht bekäme er einen besseren Preis, wenn er sie mitbringen würde. Kurz darauf stand er am Fenster und begutachtete das städtliche Straßengeschehen. So recht, könne er sich nicht an den Lärm gewöhnen, er lebte zwar auch schon in seinem vorherigen Leben in einer Stadt doch sein Zimmer war nicht in Richtung der Straße, sondern zu einem Innenhof ausgerichtet - da war logischerweise fast nie Lärm.
"Komm Faquarl, wir gehen jetzt." sprach er und stellte die Holzschüssel neben sein Bett. Außer seiner gesammte Nahrung, also sein Trinkwasser und das Obst, und der Holzschüssel ließ er nichts da. Er griff sich noch eine Birne und verließ mit Faquarl den Raum.
Beide betraten die Straße, es war nicht sonderlich schwer zu erkennen, wo wohl der Markt wäre, denn gestern Abend kam er auch dort vorbei und die Straße hatte sich nicht verändert. Es dauerte nicht lange, da sahen sie schon, wie sich die Menschenmassen fast türmten - zumindest an einigen Ständen. Dann begann er seine Einkaufstour. Zuerst mit einer angemessenen, haltbaren Wandererkleidung, der Verkäufer, bot sogar einen Raum zum Umziehen an. Die Kleidung bestand aus einer bechen, luftigen, langen Stoffhose; ein braunes Hemd; einem kurzem, braunen Halbumhang [s. Profilbild] und einem Paar aus Leder gebundenen Halbschuhen. Das Ganze kostete nicht gerade wenig, doch wie angenommen bekam er eine gute Preissenkung, als er die alte Kleidung abgab. Weiter ging's. Auf der Suche, nach einem Feder- und Tintenhändler richtete er seine Aufmerksamkeit, auf einen Stand mit Zauberstäben, Kampfstäben und Wanderstäben, welcher nur zufällig seinen Blick kreuzte. Er ging auf den Stand zu. Diverse Zauberstäbe, mit Edelsteinen, Kampfstäbe mit Nieten oder anderen gefährlichen Austattungen und praktisch aussehende Wanderstäben. Doch zu seinem Entsetzen kostete so ein Zauberstab mehr, als er hatte, er berherrschte desweiteren nicht einmal 1 Zauber. Sein Blick ging über zu den Kampfstäben, sie sahen gefährlich aus und hatten sogar einen vernünftigen Preis. Er suchte sich einen aus, Kiefernholz mit Metallenden. Doch schon der erste Versuch den Stab irgendwie zu schwingen ging daneben, der Stab prallte erst gegen den Kopf und fiel dann zu Boden. Reotas hob ihn kopfreibend wieder auf und entschuldigte sich beim Händler, welcher wortlos nickte. Zum Schluss richtete er seine Aufmerksamkeit einem Wanderstab, er hatte eine sehr helle Farbe, wohl Birkenholz. Er wirkte ein wenig komisch, er sah fast aus, als hätte er die Struktur einer Wurzel. Am oberen Ende, war etwas wie eine Beule, er wurde da breiter und dicker. Scheinbar wurde das Holz einfach dort gerollt [s. Profilbild]. Reotas testete ihn, er machte einen stabilen Eindruck, ohne Probleme konnte er damit noch bequemer gehen. Und das alles zu einem Spottpreis. Reotas legte das Gold auf die Tresen, der Händler nahm das Gold wortlos und nickte, danach setzte Reotas seinen Einkauf fort. Jetzt erkannte Reotas auch den Rucksackhändler, den Nahrungshändler sowie den Feder- und Tintenhändler. Er kaufte sich schnell einen neuen Rucksack aus dunklem Snapperleder, Schweinefleisch - gebraten, Bananen, Brot, Wasser in einem gereinigten Bisonhorn, etwas Tinte in einem Glasbehälter, welcher ürbigens sehr teuer war, und die Gansfeder.
Zufrieden mit seinem Einkauf machte er sich auf den Rückweg. Dort angekommen gab er Faquarl etwas von dem Scheinefleisch, während er selbst eine Banane aß. Dann zog er die Wandererkleidung an, welche ihm stand, so fand er, legte die Bürgerkleidung in einen Schieber, stellte den Wanderstab in eine Ecke und legte Tinte und Feder auf das Schränkchen.
Dann zählte er sein restliches Geld, es fihr ihm kalt den Rücken runter - er hatte seine geamten Ersparnisse ausgegeben, nur ein paar Silbermünzen waren noch übrig, jetzt musste er erstmal zu neuem Geld kommen, sonst stände er bald im Regen. Also gesellte er sich zu dem Mann, welcher der Besitzer des Hauses war und unterhielt sich mit ihm, bei einem gekühlten Tee, wo er hier eine Arbeit finden konnte...
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„Bring mein Schwert zur Arena“, murmelte der Dieb und merkte, wie Wut in ihm aufkochte, „Bring mein Schwert zur Arena. Was denkt diese maskierte Lachnummer eigentlich, wer ich bin? Sein verschissener Diener, sein Speichellecker, dem er mal einfach so Befehle erteilen kann? Das zahl ich dir heim, weißhaariger Idiot, wart es nur ab“
Einige Männer, die an einem Stand herumlungerten und mit einem Händler redeten, wandten sich zu ihm um, lachten auf und deuteten auf ihn. Wie der Blitz fuhr der Meisterdieb herum, zwei Dolche in den Händen.
„Na“, knurrte er böse, „Na, was gibt’s zu lachen?“
„Äh … nichts“, murmelte einer und die Bande drehte sich wieder um. Die Dolche verschwanden wieder, der schwarzhaarige Mann setzte seinen Weg zur Arena fort. Dort angekommen, drückte er irgendeinem herumlungernden Typen das Schwert in die Hand.
Dann machte er sich auf den Weg zur Goldmünze. Seine Laune war miserabel, hatte einen Tiefpunkt erreicht und entsprechend war er nun gereizt. Er hoffte für alle Beteiligten, dass die Sache in dem Laden schnell und schmerzlos gehen würde.
„Sonst stech ich blind drein, verlasst euch drauf“, murmelte er, als das Etablissement immer näher rückte.
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Nun würde er sehen ob seine Verkleidung gelingen würde. Nun würde er sehen ob Candaal ebenfalls so leicht reinzulegen war wie der Fettsack in Moral Sul. Er betrat die Goldmünze, jedoch gewusst wie er sich darauf vorzubereiten hatte. So hatte er kurz davor bei einem Händler schnell die Haut seines Gesichtes Rot beschmiert, es stellte die Hässliche Haut der Verkleidung dar. Er hatte sich mit verschiedenen Düften eingehaucht, um von seinem Gestank abzulenken. Er hatte bei einem Kleidungshändler weiße edle Stoffhandschuhe geklaut und sie an seine Hände getan. Mit dem ganzen Schmuck den er all die Monate geklaut hatte, war er nun geschmückt und nun hoffte er das Candaal ihn nicht enttarnen würde. Doch dann gab es ein kleines Problem. Er kam mit der Maske nicht in das Bordell, gut er zog sie sich ab.
Im Bordell gab es zum Glück dunkle Ecken in die man sich setzen konnte. Sein Herz klopfte und er hatte Angst dass er enttarnt werden würde. In einer Dunklen Ecke angekommen setzte er sich in einer guten Pose hin und beobachtete die verschiedenen Frauen beim tanzen. Eine schwarzhaarige kam zu ihm und setzte sich zu ihm. „Ich grüße dich, du siehst Müde aus, wie wäre es wen du ein bisschen bei mir entspannst und wir vielleicht in mein Zimmer gehen?“ fragte sie und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. Auch wenn Cyrith nichts von diesen Mädchen hielt. So musste er spielen. „Ich habe viel Gold und viel Macht in meinem Reich, schönste Frau der warmen Wüste, ich würde gerne mit dir diesen Tag genießen und diesem guten Haus etwas Gold spenden“ flüsterte er in ihr Ohr und er bemerkte wie die Tür sich öffnete. Ob Vryce wohl nun eintreten würde?
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Goldmünze
Die Goldmünze. So lange Vryce nun schon in Bakaresh lebte, hatte er diesen Laden noch nie besucht, wohl aber oft genug davon gehört. Kunstbeflissene Seelen nannten es das Reich der Träume, keusche Menschen schimpften es Puff, der ganze Rest nannte es beim Namen. Goldmünze. Der Dieb lachte auf, als er die Kapuze zurückschlug und auf den Eingang zumarschierte. Das Bordell sah eigentlich von außen relativ unscheinbar aus, wirkte nicht wie ein Hort der unehrlichen Liebe. Zwar waren die Fenster mit schönen, roten Tüchern verhangen und man hörte dumpfes Mädchenkichern hinter der Tür, aber wirklich aufmerksam machte der Laden auf sich nicht.
Er klopfte an, die Tür öffnete sich. Ein Mann stand im Eingang, der sicherlich nicht angestellt war, um den Besen zu schwingen oder die Gäste zu bedienen. Nun, im übertragenen Sinne tat er das sicherlich, jedoch auf eine Art und Weise, die selten schmerzlos war. Vryce gab sich also gespielt freundlich.
„Wer seid Ihr?“, fragte der Türsteher, der hier aus der Gegend stammte. Er war zwar kein Riese, aber die Muskeln in den Armen und der Stiernacken sagten dennoch aus, dass der Kerl kein Hänfling war.
„Ein Gast, Damien ist mein Name“, antwortete Vryce höflich. Der Türsteher musterte ihn einen Augenblick, trat dann einen Schritt zur Seite und ließ ihn eintreten, in das sogenannte Reich der Träume.
Und wahrlich, das war es. Hier liefen Frauen rum, die ganz nach dem Geschmack des Diebes waren. Exotische wie einheimische, große wie kleine. Wäre er nicht … nun, geschäftlich unterwegs, hätte er hier sicherlich einen nicht sehr kleinen Teil seines Geldes auf den Putz gehauen. Mit einem raschen Seitenblick erfasste Vryce Cyrith, der dort mit einer Schwarzhaarigen auf dem Schoß saß. Er fluchte leise, scherte sich aber einen Dreck darum, ihn zu sich zu winken. Eine Frau, vielleicht vom Östlichen Archipel, kam näher. Leicht bekleidet, geschminkt, das Haar wunderbar frisiert.
„Na, Süßer, was darf es sein?“, fragte sie und zwinkerte. Alles nur Schau, das wusste der Dieb.
„Einmal Geschäftsführer, wenn es sein darf.“
„Hä?“, fragte die Frau nach.
„Ich möchte deinen Chef sprechen“ – der Dieb überlegte einen Sekundenbruchteil – „Gilbert Rottingham.“ Den Namen wählte er zufällig. Die Schönheit zuckte mit den Schultern.
„Gilbert ist gerade … nicht in der Lage, Gäste zu empfangen.“
„So, ist er nicht? Mich wird er empfangen. Ich bin Bote aus Mora Sul, im Dienste eines Sklavenhändlers, den er erst vor einiger Zeit aufgesucht hatte. Wun’derba sein Name, er hatte ihm eine Frau verkauft“, erzählte der Dieb. Die Frau runzelte die Stirn, nickte dann.
„Setz dich, Süßer“ Mit einer lässigen Handbewegung deutete sie auf einen Stuhl. Die Frau verschwand. Mit einem Seitenblick zu Cyrith und einer herrischen Geste bedeutete er ihm, sich zu ihm an den Tisch zu setzen. Das Gesicht des Meisterdiebes ließ keinen Raum für Ablehnung, also kam Cyrith der stillen Bitte nach.
„Wir warten ab“, murmelte Vryce und lehnte sich zurück, den Blick auf diverse Frauenhinterteile gerichtet.
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Sie hämmerte gegen die Holzwand, es klopfte an der Türe. Niemand hörte es, denn, wie bereits erwähnt, sie warf ihre zu Fäusten geballten Hände wieder und wieder gegen die Holzwand. Die Türe wurde einen Spalt weit aufgeschoben: „Gilbert?“. Er zuckte zusammen, blickte entnervt zur Türe, sah Sonjas schuldbewusstes Drucksen und liess schliesslich von Liana ab. „Was um alles in der Welt ist so wichtig, dass es nicht ein halbes Stündchen warten konnte?“ – „Da ist jemand, der dich unbedingt sprechen will. Er kenne dich anscheinend aus dem Sklavenmarkt von Mora Sul“ ‚Der Begleiter von der Kleinen, die ich verkauft habe?‘, schoss ihm durch den Kopf. „Und dann ist da noch etwas anderes, was du vielleicht auch regeln solltest. Ein nach Parfum stinkender Kerl mit verschmiertem Gesicht und fürchterlichem Kleidungsgeschmack sitzt in der dunkelsten Ecke und vertreibt die Kundschaft.“ Genervt reichte Gilbert Liana ihr Handtuch und erklärte die Kennenlernsitzung für vertagt, ehe er selbst mit einem Handtuch bedeckt hinter Sonja die Treppe hoch auf die Galerie ging.
Während sie sich vor seinem Zimmer aufplusterte, suchte er drinnen schnell seine Sachen zusammen, warf sich in die polierten Lederstiefel und ins Jackett mit den goldenen Knöpfen. Zuletzt griff er nach dem Dreispitz, setzte ihn auf und trat dann hinter Sonja auf die Empore hinaus. „Die beiden da unten…“, meinte jene überflüssigerweise. Der mit Klunkern verhängte Kerl mit den weissen Handschuhen war ganz bestimmt jener ohne Kleidungsgeschmack und dem Takt, mit welchem der andere die Finger auf die Tischkannte knallte, nach zu urteilen, war sein Begleiter der Kerl, den Gilbert anscheinend kennen sollte. „Ich kenne ihn nicht“, murmelte er zu Sonja. „Nein, er soll anscheinend auch nur ein Bote sein“, erklärte jene. „Wie dem auch sei, er muss seinen Kollegen hier rausschicken“, brummte Gilbert und machte sich auf den Weg nach unten.
Im Schankraum angekommen grüsste er auf dem Weg die bekannten Persönlichkeiten, welche sich hier öfters trafen, um der Mittagshitze zu entgehen, und steuerte dennoch auf die beiden Fremdem zu. „Meine Herren, ich hörte sie wünschten eine Unterredung mit dem Herrn des Hauses? Es scheint wichtig zu sein, so wie ihr meinen Tisch bearbeitet“, fügte er mit einem Blick auf die Finger des Boten hinzu „Gilbert Rottingham, gestrandeter Korsar und Freibeuter zu Lande. Und ihr wurdet von Sandir, dem guten Händler aus Mora Sul gesandt? Sagt, wie geht es ihm?“
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„Ah, Herr Rottingham. Sandir geht es ausgesprochen gut. Die Geschäfte laufen nach wie vor, auch wenn die Konkurrenz immer wieder versucht, ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen.“
Vryce lächelte, jedoch raste ihm hinter der Fassade der Kopf. Sandir? Wer zur Hölle ist das? Wun’derba hieß der Sklavenhändler, nicht Sandir. Was spielt uns dieser Kerl vor?
Der Dieb räusperte sich, stellte sich vor.
„Ich bin Damien, Bote. Mein Auftraggeber möchte Euch herzlich danken für die … Ware, die Ihr ihm brachtet. Schon jetzt hat er astronomisch hohe Preise geboten bekommen, nur damit jemand mit der schönen Sklavin eine Nacht verbringen darf. Ebenso hieß er mich, Euch auszurichten, dass Ihr – solltet Ihr wieder Ware haben – jederzeit bei ihm ein offenes Ohr sowie einen weitaus offeneren Goldbeutel finden werdet“, sprach der Dieb und lächelte freundlich, geschäftsmäßig. Gilbert Rottingham fuhr sich über den Kinnbart, blickte zu Cyrith hin.
„Ach, fast hätte ich es vergessen … Das ist Darael, mein Begleiter. Ich habe ihn in der Wüste getroffen, denn wie Ihr wisst, reist man nicht gerne alleine durch Varant. Er spricht nicht oft, liegt wohl an dem Beruf, dem er nachgeht. Gaukler. Oder wie heißen die? Pantomime? Wie dem auch sei … Habt Ihr etwas, was ich meinem Herren ausrichten kann?“
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„Meine allerbesten Grüsse natürlich. Ich weiss nicht, wann ich das nächste Mal die Gelegenheit haben werde, ihm Güter zu liefern. Der letzte Fund war eher spontaner Natur, denn eigentlich suchte ich bloss eine Unterredung mit einigen Händlern in Mora Sul, welche mich mit Waren für die zweite Absteige in Bakaresh beliefert haben. Dennoch fühle ich mich natürlich geehrt, dass Sandir mir seinen schnellsten Boten hinterherschickt.“ ‚Sandir gibt’s nicht, er ist kein Bote und sein Kumpel stinkt wirklich fürchterlich. Zwei Hochstapler‘, dachte Candaal sich derweil. „Doch… etwas könnte ich vielleicht arrangieren. Sandir hat mir damals erzählt, dass er Sahid, den hiesigen Sklavenhändler für Minenarbeitskräfte, persönlich kennt. Er würde sich bestimmt freuen, einen Besuch von Sandirs Boten zu erhalten. Womöglich liesse sich mit ihm gar ein Geschäft abwickeln. Wollen wir dem guten Sahid einen Besuch abstatten?“
Geändert von Candaal (01.08.2010 um 16:23 Uhr)
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Irgendwas stank hier gewaltig. Natürlich meinte er sich damit nicht aber Candaal hatte einen merkwürdigen Blick in seinen Augen, wusste er etwa dass sie gar nicht das waren, für das sie sich ausgaben? Cyrith schluckte und wünschte er hätte seine Goldene Maske auf. Er blickte kurz zu Vryce der den gewohnten blick hatte und sich nichts weiter anmerken ließ, sicherlich hatte der Meisterdieb schon einen Plan in seinem genialen Kopf gespeichert und Cyrith konnte sich darauf verlassen das sie hier leben herauskamen. Doch wen Berash davon erfuhr das die beiden versagt hatten, dann würde er sie suchen und hinrichten lassen. Bleib ruhig, bewahr die Ruhe, dachte er sich und spielte weiterhin seine Rolle.
Der verkleidete wusste nicht wie er weiter machen sollte. Sein Blick richtete sich kurz auf Candaal und dann auf Vryce. Er selbst hatte zwar schon einen Plan aber den konnte er nicht einfach in den Raum werfen, sollte er einfach ablenken und fragen was der Hausherr von den Ansässigen Assassinen hielt? Oder sollte er fragen ob der Emir von Bakaresh ein gütiger Mann war? Sollte er überhaupt etwas fragen oder einfach nur weiter schweigen wie seine Rolle es tun würde? Eigentlich war seine Rolle schon lange zerstört, den Darael war ein Hässlicher Maskenträger. Er wartete einfach weiter ab was nun geschehen würde und hoffte das die beiden Leben aus diesen Bordell rauskommen würden.
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Der Dieb erhob sich, klopfte gewohnheitsmäßig seine Hose und das Hemd ab, mehr aber um sich zu vergewissern, dass die Dolche alle an ihren richtigen Plätzen waren. Er lächelte dem Inhaber der Goldmünze zu, machte eine Handbewegung a la ‚Nach Euch’. Gilbert Rottingham alias Candaal nickte nur, wandte sich um. Diesen einen Augenblick nutzte Vryce, um Cyrith mit einem Blick klar zu machen, dass er auf alles gefasst sein sollte. Er klopfte sich erneut die Hose, dort wo eine der Halterungen für die Dolche war. Cyrith verstand. Dann folgten sie dem angeblichen Korsar.
„Wisst Ihr, Gilbert, Bakaresh ist im Gegensatz zu Mora Sul eine so wunderbare Stadt. Natürlich, meine Heimat ist um einiges größer, aber nun, im Vergleich zu Gonzales ist Euer Emir ein wahrlich großzügiger Mann, ebenso wie die Handelsfürsten, nach allem, was man so hört. Oder nicht?“, plapperte Vryce scheinbar so drauf los, „Was sagt Ihr dazu? Kennt Ihr diesen Berash persönlich?“
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„Der Name des Emirs scheint sich ja bis in die entlegensten Winkel der Wüste rumgesprochen zu haben. Manchmal ist es schon seltsam, was alles die Runde macht, nicht? Irgend ein Händler schnappt etwas auf und trägt es in die weite Welt hinaus. In Bakaresh nennt man ihn selten beim Namen, denn er ist der Emir. Ich schätze den Emir“, meinte Gilbert auf dem Weg aus der Goldmünze heraus. „…und er schätzt mich. Wir alle haben Teil an der neugewonnen Freiheit Bakareshs. Die Stadt ist durchaus wunderbar, doch ich würde behaupten, sie sei noch verzwickter als Mora Sul. Gonzales Dominanz über Mora Sul ist unbestritten.“ Er drehte sich zum Eingang der Goldmünze um und deutete auf das grosse Wahrzeichen seines Bordells: Die massive Kupferscheibe in Münzenform, welche über dem Eingang hing. „Doch Bakaresh wird grösstenteils durch das Geld regiert. Der Emir gewährt lediglich die Sicherheit des Geldes.“
Nach einigen Schritten hielt er abermals inne. „Seid ihr das erste Mal in Bakaresh?“
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Waren das die Antworten die er brauchte?
„Und was haltet ihr von dem Löwen der Wüste von Zuben den Avatar des Beliars?“ fragte Cyrith zum ersten Mal und verstellte seine Stimme so gut es ging. Cyrith setzte ein freundliches Lächeln auf und wartete ab was sein Gesprächspartner noch so sagen würde, auch er hatte sich vorbereitet, er hatte in den weiten Ärmeln ein paar Dolche angebracht die er wohl einsetzten musste wen es zu einem Kampf kam. Auch wenn sie den Befehl hatten keine Leichen auf ihrem Weg zu hinterlassen so mussten sie dennoch auf ihr Leben aufpassen. „Ich komme von einer fernen Insel mit düsteren Ritualen und blutigen Kämpfen, die dort Tagtäglich vor sich gehen. Mein Stamm die Kahanuras, sind mächtige Krieger und sie schickten mich als ihren Botschafter um die Arenen hier anzuschauen, sie sind wirklich wunderschön und ich denke meine Brüder werden bald hier her kommen um zu zeigen welche Kampferfahrung sie haben“ erklärte er mit verstellter Stimme und blickte sein gegenüber ernst an.
„Ich hörte hier gab es vor ein paar Monaten einen gewaltigen Kampf zwischen euren Emir und diesem Löwen der Stadt, angeblich sei der Löwe geflohen und man spricht das er seine Männer neu sammelt für einen weiteren Kampf“ er beendete sein Gespräch und achtete dabei so in seiner Rollen zu sein, das Candaal keinen Verdacht bekam.
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‚So? Nun also doch Krieger einer Insel voller mächtigen Krieger irgendwo im Ozean draussen, die natürlich alle unsere kulturellen Gepflogenheiten kennen.‘ Candaal wusste zwar nicht, weshalb Zuben als Avatar Beliars bezeichnet wurde, aber er hatte eindeutig genug gehört, um die beiden Galgenvögel direkt dem Emir vorzuwerfen. „Bakaresh wurde von Zuben belagert und vor einigen Monden gelang es dem Volke, sich vom fremden Herrscher zu befreien. Kommt, ich will euch mehr erzählen, wenn wir dort sind, wo die Gefechte am heissesten getobt haben.“ Damit setzte er sich in Bewegung und führte die beiden Hochstapler die zwei, drei Gassen bis zum Eingang der Kasbah. „Hier wurde die Schlacht um Bakaresh entschieden. Der Emir führte eine sagenumwobene Klinge in den Kampf gegen Zuben und seine Schwarzmagier. Er erhielt dabei Unterstützung von den Magiern aus dem Kastell, weit über Bakaresh und ebenso von der waffenfähigen Bevölkerung Bakareshs. Viele liessen in jener Nacht ihr Leben.“
Mittlerweile waren sie der Kasbah so nahe, dass die Wache auf sie aufmerksam wurde. „Meister Rottingham! Schon lange nicht mehr gesehen!“, sprach einer der beiden Kolosse. „Die Geschäfte hatten mich ganz in ihren Bann gezogen“, erklärte Candaal schmunzelnd. Im Augenwinkel sah er die Anspannung der beiden Betrüger. Der Einbezug von Assassinen, welche als solche zu erkennen waren, schien die beiden zu beunruhigen. „Nun, ich bin gerade dabei diese beiden Kunden etwas durch die Stadt zu führen. Sie interessieren sich sehr für die Geschichte Bakareshs.“ Die Wache nickte munter. Als Candaal sich wieder zu den beiden drehte, stolperte er über einen Stein und fiel ungeschickt zu Boden. „Verflucht!“, stiess er aus. Die Wache bückte sich sofort zu ihm nieder, als jener sich die Nase hielt. Schnaufend nahm er die ausgestreckte Hand der Wache und nuschelte dem Mann beim Aufstehen ins Ohr: „Die beiden sind Spione, fasst sie“. Es folgte ein Handzeichen, dass man warten solle, bis sie ihnen wieder den Rücken zugedreht hatten. Dann wandte Candaal sich wieder seinen Begleitern zu. „Ich hätte wohl doch noch einige Stunden Schlaf gebrauchen können“, erklärte er lachend.
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Das war eindeutig eine Falle gewesen, das hatte der Dieb gemerkt. Er hatte sich zu sehr in Daraels rolle eingebaut gehabt und vergessen das Vryce ihn einen Gaukler genannt hatte, er wusste nur das die beiden hier schleunigst weg mussten aber es wäre ziemlich schwierig hier weg zu kommen. Jedoch war es gut Wegzurennen? Keiner hatte Cyriths Gesicht erkannt, keiner wusste wer hinter dieser Verkleidung steckte. Im Grunde hatte Cyrith schon die ganze Szene versaut und er musste nun seinen Freund helfen hier wegzukommen. Er durfte jedoch nicht die beiden Assassinen attackieren, das wäre der größte Verrat und die beiden würden wohl in größere Schwierigkeiten gelangen als sie schon waren. Er griff Vryce am Arm und zog ihn die nächste Gassen hinein, sofort wurden sie von den Assassinen verfolgt und eine Verfolgungsjagd begann durch Bakaresh. „wir treffen uns später“ murmelte Cyrith und bog in eine andere Seitengasse ein. Natürlich war nun hinter jedem der beiden ein Assassine her. Cyrith hatte keine Ahnung wohin er rennen sollte. Er wusste nur eines er musste aus der Verkleidung raus und musste wieder Cyrith werden. Sie waren ganz in der Nähe vom Ruinenfeld.
Der Dieb rannte mit voller Kraft aus der Stadt heraus und merkte dass die Verfolger irgendwann aufgaben. Er rannte zum Fluss und beobachtete ein wenig die Gegend. Da merkte er einen Toten vor sich, ausgetrocknet von der Wüste. Er entkleidete sich schnellstens, zog dem Mann die Kleidung an und sprang dann Nackt in den Fluss um diesen Duft und die Gesichtsmaske wegzubekommen. Als er dann wieder auftauchte zog er sich an und wartete ein wenig im Ruinenfeld, verzweifelt überlegte er wie er nun vorgehen sollte.
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Azshera hatte sich wie geplant einen ruhigen Platz in Bakaresh zum üben gesucht. Dort wurde sie irgendwann abgelenkt von drei Männern in der Nähe, die sich unterhielten. Kurze Zeit später liefen zwei der Männer in Richtung Wüste davon. Die junge Frau näherte sich ein wenig dem verbleibenden Mann und versuchte zu erkennen, wer da stand. Irgendwann bemerkte sie, dass ihr sein Gesicht irgendwie bekannt vorkam. Es war der Mann von der Dachterasse gewesen, der mit Azil gesprochen hatte. Candaal war sein Name gewesen.
Azshera beschloss, sich ihm zu nähern, steckte aber zuvor ihren Dolch weg. Sie wollte schließlich nicht aussehen, als wollte sie ihn angreifen. Sie war Candaal nahe genug gekommen, um mit ihm zu sprechen, bemerkt hatte er sie ohne Zweifel schon ein wenig zuvor, denn er hatte sie angesehen als sie sich genähert hatte. "Ihr seid Candaal, richtig?"
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‚Wer auch immer die beiden waren, es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe‘, dachte der Ganove sich. Wieso sonst sollten sie sein Etablissement aufgesucht haben? Womöglich wäre es gar keine schlechte Idee, den Statthalter für einige Zeit um zusätzlichen Schutz bei der Goldmünze zu bitten. Jetzt, nachdem er ihm den Beweis erbracht hatte, dass sich zwielichtige Gestalten in der Stadt herumtrieben, würde er ihm jene sicherlich nicht verwehren. Noch immer in Gedanken musterte der Ganove in der Rolle des Bordellbesitzers schliesslich eine sich ihm nähernde Frau. Er musste nicht eine einzige Sekunde überlegen um zu wissen, wo er diese Rarität zum ersten Mal gesehen hatte.
„Candaal? Nein, ich heisse Gilbert, meine Teuerste, Gilbert Rottingham“, antwortete Candaal der bleichen Frau mit der speziellen Augenfarbe. Wie kam die nur darauf, dass er Candaal sei? Ihr leicht verwirrter Blick zeigte jedoch deutlich, dass sie nicht darauf bestehen würde, dass er Candaal hiess – Angriff abgewehrt. „Wir kennen uns doch aus der Taverne, wo ihr mit Azil Al-Fidai an einem Tisch gesessen habt, nicht? Wie ich sehe tragt ihr euren Dolch noch immer fordernd durch die Strassen. Ist das nicht mehr gefährlich, als es zum eigenen Schutz beiträgt?“ Sein Blick haftete auf der kurzen Klinge, welche sie nun zwar eingesteckt hatte, vorher jedoch noch fröhlich durch die Gegend getragen hatte.
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Die Situation hatten sie deutlich vergeigt, oder hatten sie die Antworten bekommen die sie brauchten? Der Weißhaarige seufzte als er an diesem Morgen erwachte und in der Arena gesehen hatte wie die wenigen Gladiatoren zu trainieren begannen. Er hatte bei der Flucht gestern gemerkt das er eine ziemlich schlechte Ausdauer hatte und diese musste er eindeutig verbessern ansonsten würde er bald gefasst werden wen er öfters solche Aufträge wie ausspionieren hatte. Sein Schwert fand er auf dem Schreibtisch wieder und er hatte vor ein wenig zu trainieren. Er betrat die Arena und die Gladiatoren nickten ihm freundlich zu. Während sich der Arenaleiter warm machte trainierten die anderen weiter. In Gedanken war er dabei zu überlegen wie er nun wieder in die Kasbah kam, natürlich war er nicht entdeckt worden aber Vryce hatte man sicherlich erkannt. Seufzend machte er ein paar Schwertübungen und überlegte ob er von Candaal die Antworten erhalten hatte oder ob er vielleicht eine neue Taktik brauchte um den Gauner die Antworten heraus zu locken.
„Du da komm mal her“ rief er zu einem recht jungen Kämpfer. „Wie heißt du?“ „Ich bin eh … Tamao“ antwortete der junge Mann recht schüchtern. „Ich will mal sehen was du so drauf hast, lass uns Kämpfen“ sie gingen in die Mitte der Arena und kreuzten die Klingen. Er ahnte dass der junge Kämpfer sich etwas zurücknehmen würde, wahrscheinlich weil er der Arenaleiter war und man vor ihm einen guten Eindruck machen wollte. Sie begannen mit einer kleinen Parade von Angriffen, blocken und verschiedenen Tricks die wohl jeder ziemlich lange geübt hatten. Der Weißhaarige spürte das sein gegenüber nun langsam ernst machte und seine Angriffe schneller und intensiver anging. Der junge hatte gutes Potential das er doch noch recht weit kommen konnte in den Arena kämpfen. Doch dann machte der junge Mann einen entscheidenden Fehler, er blockte falsch ab und verlor seinen halt, flog zu Boden und blieb liegen. Cyrith legte ihm die Schwertspitze an den Hals und funkelte ihn Ernst an.
„Ein Bandit oder ein Ork würde dich nun gnadenlos Töten, sei froh dass die Arenen solche Morde nicht dulden. Hier wird noch mit Ehre gekämpft also sei Stark und trainiere weiter um ein ehrenvoller Krieger zu werden“ lehrte er den jungen Kämpfer und steckte sein Schwert weg. Er ging zurück in den Arbeitsraum wo ein Mann auf ihn wartete. „Wer seid ihr?“ fragte er und setzte sich auf eine Kiste. „Ihr ward letztes Mal bei meinem Meister ihr wolltet diese Arena verbessern“ erklärte sich der Mann. Cyrith nickte. „Er bittet dass ihr bald mal vorbeikommt um über einen Preis zu sprechen“ der Dieb nickte. „Ich werde bald einmal vorbei kommen“ antwortete er und nickte dem Mann zu.
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