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Durch das Aufbauen der Zelte, die am gestrigen Abend aus dem Karawan entladen wurde, entstand direkt mehr Leben in dem Lager. Junge, kräftige Männer packten bei der Arbeit mit an und taten dies, ohne vorher dazu aufgefordert werden zu müssen. Ob sie dies nun aus reiner Menschenliebe, dem Wunsch nach festem Essen oder einem Beweis ihrer Fähigkeiten taten, würde sich noch herausstellen. In jedem Fall zeigte sich erneut, dass ein Zelt unter Zuhilfenahme von ein paar zusätzlichen Händen zu einem Kinderspiel mutierte und die diejenigen Menschen mit dem Bauplan im Kopf davor bewahrten, abfällige Kommentare über die **** Konstruktion in den Orkus zu schießen.
Doch auch wenn diese „Neuen“ gut anpackten, galt es doch, ein wenig Vorsicht walten zu lassen. Einmal aufgenommen und nicht als Feind enttarnt, könnten sie ihnen zum Verhängnis werden, ohne dass sie etwas davon mitbekommen würden. Ebenso wie jener Falko vom gestrigen Abend, würde sich auch Bartimäus beweisen müssen. Jarvo hatte sich sagen lassen, dass er zwar schon länger der Truppe beiwohnte, jedoch zu einer unsicheren Zeit nach Silden gelangte. Ein Pestdorf sollte gemieden werden und nicht als Attraktion für Wanderer wirken.
Jarvo hatte sich sein Gesicht vom gestrigen Abend bei dem Zufall mit Suzuran gemerkt und schritt auf den Mann zu, der in Begleitung eines weiteren auf dem Boden saß und sich auszuruhen schien.
„Bartimäus? Mein Name ist Jarvo, der Hauptmann dieses Lagers. Nehmt es mir nicht übel, doch würde ich gerne ein, zwei Fragen an euch richten. Wir befinden uns in unsteten Zeiten und da ihr noch ein relativ fremdes Gesicht in der Runde hier seid, sehe ich mich gezwungen, mehr Vorsicht als sonst walten zu lassen.“
Ohne auf eine Reaktion zu warten, sprach er weiter.
„Warum kamt ihr damals nach Silden? Schreckte euch der derzeitige Ruf der Stadt nicht ab? Was ist es, dass Ihr von dieser Gemeinschaft wollt?“
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„Wo ist denn diese Welt?“, trafen gutgläubig Linas Worte auf die Welt und all das, was sie dort erwarten würde. Sofortige Zerstreuung zum Beispiel, denn glaubte die junge Magierin schon während dem Aussprechen nicht mehr daran, dass dieser Jadewolf das ernst gemeint haben konnte. Auch er schien ein wenig verwirrt und ein eigenartiger Schatten in seinem Gesicht jagte Lina einen leichten Schrecken ein. Ziehend wand er sich über ihren Rücken. „Seht ihr all das, was noch nicht ist an diesem Ort? Ich sehe es, neben und mit all dem, was schon vor unseren Augen aufragt. Mir wurde Sildens Überwucherung zugetragen und, dass hier dem Neuen ein Samen gesetzt werden soll.“ Wie Tau von einem Blatt rann dies aus Linas Mund, träufelte hurtig und wagemutig auf einen von Nebel bedeckten Erdboden. Etwas wuchs in ihr und trotz dem Schauer, war sogleich ein sich einkehrendes Gleichgewicht zu bemerken, das ihrem Halt größeres Gewicht verleihen wollte. Lina fühlte sich stärker und sicher in dem, was sie sagte. Auch in der sich plötzlich hinzugesellenden neuen Metaphorik… „Ja, ein neuer Samen…“, träumte sie ihre Gedanken voran…
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Grenzgebiet Faringer Land - Küstenregion
"Synkka!", brüllte Tat, als sie sich näherten und der Palo schon zu begierig das Morraweib betatschte. Der urkma wusste zu gut was der Spinner schon mit zwei Ziegen und drei Hühner getan hatte. Allen hatte er den Hals umgedreht und die Gedärme und Sehnen und Knochen entnommen, um dann in einer Art Puzzle sie wieder zusammen setzen zu wollen. Nur testen wollte er, aber er verstand manchmal nicht wo die Grenzen lagen. Dafür waren aber seine Heilkünste unersetzlich.
Synkka lies ab und Tat'ank'Ka stampfte vor, um zuerst die Klinge des Morras wegzutreten und dann auf die Wunde zu treten, aus der sein Bolzen ragte. In der Schulter steckte er, hatte das Metall durchschlagen wie ein warmes Messer Butter. Der Morra schrie vor Shcmerzen auf, bevor Tat ihn am Arm packte und hoch hielt.
"Da! Das Zeichen Monteras, Tat'ank'Ka!", meinte Rudra und zeigte auf den anderen Arm des Morras. Tat ließ ihn fallen und packte reißend den anderen Arm.
"Hmm...Spion oder Späher!", brummte er und packte den Morra an der Kehle. Der wehrte sich, trat in seinem sich wohl gedachten Todeskampf und hörte röchelnd auf, als er in Höhe gewann und auf Augenhöhe des Schwarzorks kam. Tats Pranke jagte in sein wimmerndes Gesicht und fegte diesen ächzend und blutend auf den Boden.
"In den Staub mit dir! Montera-Hund!", schimpfte er auf orkisch und zückte sein Kriegsschwert, um den Morra umzubringen. Doch es war Grishaks Einwand, der dies noch verhinderte.
"Lass ihn uns verhören. So lange er lebt, so lange könnte er uns was verraten. Und macht er nichts, schneiden wir seinem Weibchen Finger um Finger ab. Schau dir ihren Blick an, Orak.", meinte Grishak. Tat senkte die Klinge und packte das Morraweib grob an den Haaren. Sie schrie und weinte.
"Hmmmhhhmmm...so soll es sein, Grishak! Gargo pack dir den Morra auf die Schultern! Synkka du sorgst dazu, dass dieses Morraweibchen nicht wegrennt. Zurück auf den Hof, Oraks!", befahl der Urkma.
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Porgans Lager
Die erhoffte Belohnung für die Schufterei war bisher ausgeblieben und auch heute konnte man nicht darauf hoffen etwas Gutes zu Essen zu bekommen.
Helfen konnte sie unter den fleißigen Arbeitern nicht wirklich, stand mehr im weg herum, als sich die vielen starken Männer darum bemühten mit aller Kraft den Zelteinbruch zu verhindern.
Einige Male blickte sie sich auf der großen Lichtung um, suchte nach Ornlu und fand ihn wieder in Gesellschaft dieser Neuen, die wie Kletten an ihm zu hingen schienen.
Langsam näherte sie sich jenen, die mit dem Rücken zu ihr saßen und blickte den Druiden, der in ihre Richtung saß, eindringlich an. Ob er sie sah wusste sie nicht, jedoch wollte sie ihm klar machen, dass Suzu-Zeit war.
Zu selten hatten sie sich in den letzten Tagen gesehen, zu schnell war man nebeneinander eingeschlafen ohne irgendein Wort zu wechseln, weil selbst das Nichtstun hier in der Hitze anstrengend war.
Fuchtelnd wischten ihre Arme durch die Luft, winkten, machten, nur um irgendwie seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Grimassen wurden gezogen, genervte Blicke zugeworfen, im Geiste rief sie ihn an, nur um festzustellen, dass er keine Miene verzog, obwohl er sie vielleicht gesehen hatte.
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Elvo fuhr zusammen, als er hinter sich Schritte hörte er traute sich aber nicht, von dem Mann wegzusehen, aber die Neugier obliegte: Langsam drehte er seinen Kopf und sah hinter sich eine Frau, die winekn da stand und versuchte den Mann auf sich aufmerksam zu machen. Irgendwoher kannte er sie, doch es fiel ihm partout nicht ein. Also drehte er sich wieder dem Mann zu, der gerade begann zu sprechen.
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Porgans Lager
Jetzt kam also das "Verhör", das er gehofft hatte mit Suzuran hinter sich zu haben. Nun gut, so sollte es sein.
"Ich bin nach Silden gekommen, um mich eurer Gemeinschaft anzuschließen" - eure Gemeinschaft, ein guter Begriff, nachdem Suzuran nicht klar gewesen war, warum er sie Waldvolk nannte.
"Der Ruf konnte mich nicht abschrecken, weil ich schon in Silden ankam, bevor die Pest ausbrach. Allerdings ereignete sich kurz nach meiner Ankunft der erste Angriff. Weil ich in der Schlacht nicht mitkämpfen hätte können, habe ich beschlossen mich im Hintergrund zu halten und darauf zu achten gesund zu bleiben.
Ich habe dann in einer Hütte außerhalb Sildens gewohnt und dort einige andere aufgesammelt, die ebenfalls nach Silden wollten. Darunter auch Alon und Waspus.
Anschließend habe ich beim Sammellager bei den Wasserfällen wie alle anderen gewartet wie es weiter gehen würde und bin schließlich hier hergegangen."
Soviel zu seiner Geschichte. War das zu viel gewesen? Hätte er mehr für sich behalten sollen? Er wusste es nicht, aber wollte er auch nicht verschlossen wirken und so hatte er seine ganze Geschichte erzählt.
Und dann hatte Jarvo noch eine letzte Frage gestellt.
"Ich mochte der Gemeinschaft einmal als Wächter dienen, aber dafür müsste ich zuerst den Umgang mit dem Bogen lernen. Ich hörte Orthego könnte mir dies bezüglich weiterhelfen."
Das war es erst einmal, hoffentlich würde es dem Hauptmann reichen um ihn als vertrauenswürdig einzustufen.
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Grenzgebiet Faringer Land - Küstenregion
Einer der Orks hatte sich ihnen genähert und die Hände begierig nach Keas Beinen ausgestreckt. Was hatte er vor? Was wollte er tun? Stimmten die Geschichten, dass Orks Menschen fraßen? Sie hoffte, es nicht am eigenen Leib herausfinden zu müssen. Sie betete zu Innos, zu wem auch immer, erlöst zu werden, als der Ork, der sie mit der Armbrust beschossen hatte, den Begierigen zurückrief und die Übermächtigen sich berieten. Es war kein einfache Beratung ... Der Armbrustschütze schien er Anführer zu sein, er hielt die anderen in Schacht und näherte sich der Beute zuerst. Sie hatte gesehen, wie kräftig Orks sein konnten, und sie nahm Isen nicht übel, dass er nicht versuchte, den tapferen Mann zu spielen. Der Ork trat auf die Wunde, dann zerrte er Isen am Arm hoch. Auf einen Zwischenruf eines anderen Orks hin ließ er Isen fallen, der mittlerweile leichenfahl vor Schmerz war, und packte sein Opfer am anderen Arm, sagte dazu etwas auf Orkisch. Diese Behandlung war grausam, und Kea konnte nicht helfen, nichts. Doch alles war es noch lange nicht, nein. Nun wurde Isen am Hals gepackt und hochgezogen, dann geschlagen und fallen gelassen. Er versuchte noch, sich zu wehren, aber viel brachte es nicht. Nun zog Isens Foltermeister ein Schwert, wollte den Menschen sicherlich umbringen, oder nur noch mehr leiden lassen, aber wieder stoppte ein anderer Ork ihn. Was hatten sie vor? Was besprachen sie da? Bang schaute sie zu Isen, der Ork ließ das Schwert sinken. Dieser Zwischenruf schien für Isen nicht weiter zum Nachteil zu gereichen, wohl aber ihr, denn hart wurde sie am Haar gepackt und hochgerissen. Ihre Kopfhaut stand in Flammen, so sehr schmerzte es! Sie schrie auf und Tränen rannen über ihr Gesicht. Wieder befahl der Anführer irgendwas, was sie nicht verstand, und einer der Orks packte Isen und warf ihn sich über die Schulter. Sie schienen weggehen zu wollen ... wohin? Wohin würden sie gebracht?
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Porgans Lager
"Wieso ich? Nächstes mal schicke ich Jodas und wenn sie dem nicht passen, tretet er sie in den Arsch.", dachte sich Ornlu nachdem beide schon genug gesprochen hatten. Bei Lina musste er überlegen, die hatte einen leichten Knall. Vielleicht eine Blutsverwandschaft mit Dorien? Oder irgendwer hat ihr mal einfach auf die Birne geschlagen. Es schien aber, er dürfte ihr Spiel mitspielen, sonst würde er gar nichts aus dieser Trula erfahren.
Sein Blick wandte sich Elvo zu. Der einfachere Fall in Ornlus Augen. Er wirkte nicht nur wie so ein Bauernlümmel, er sprach auch so und Verstand schien er auch so viel zu haben.
"Elvo. Eine Leuchte bist du ja nicht. Springst ins Wasser um vor der Meute zu flüchten und dann schwimmst du zurück, um dir eine donnern zu lassen. Bist du ein Narr? Wieso schwimmst du einfach nicht weiter, ans andere Ufer und entgehst dem allen? Vielleicht meinen es die Götter gut mit dir, wie mit jedem Narren. Du lebst ja noch, Elvo der Narr.", spottete Ornlu mit einem Lächeln.
"Und mir zugehört hast du auch nicht. Mich interessierte nicht wirklich was ihr vorher gemacht habt. Soll ich dir erzählen was ich so gemacht habe? Ich wette es wird dich morgen nicht mehr kümmern und genau so geht es mir. Was zählt ist das jetzt. Was vergangen ist, ist vergangen. Was mache ich nun mit dir? Eine Ratte bist du nicht, ein Spion auch nicht und du bist zwar ein Narr, hast aber dein Herz am rechten Fleck. Jäger brauchen wir hier immer und ob du es mit Waffen drauf hast - würde man sehen. Bei deinem Glück schießt du dir einen Pfeil ins Auge und überlebst wohl..." - Ornlu begann zu grinsen, weil er wohl endlich Suzuran im Hintergrund bemerkte und sie scheinbar sich auch Sumpfkraut reingepfiffen hatte oder endlich mal in besserer Laune war. Der Druide bemühte sich es zu unterdrücken. "...steh einfach auf, Elvo. Du bist so harmlos, dass man dich hier dulden kann. Mach das was ich den anderen dreien gestern sagte und bring dich nicht selbst um. Meide Klippen und stell dich nicht bei Sturm unter Bäume. Melde dich bei Jarvo, wenn du die Gemeinschaft wirklich beschützen willst. Wächter werden wir brauchen. Ansonsten such die Jäger auf, wenn sie zurück kehren. Beim verwerten der Beute, kannst du mit anpacken. Schleich dich, Elvo der Narr!", sagte der Hetzer und zwinkerte diesem zu. Das mit dem Narr sollte er nicht so ernst nehmen, auch wenn er scheinbar einer war.
Ornlu winkte kurz Suzuran zu und wies sie an her zu kommen. Vielleicht hatte sie ja mehr Zugang zu dieser verwirrten Trulla.
"Lina. Ich würde vorschlagen du machst hier in Zukunft den Empfang. Als Blumenmaid die in blumigen Worten jedem unsere hoffentlich künftige Heimat vorstellt. Und wer blöd daher kommt, den bespuckst du mit Kürbiskernen. Ich bringe es dir bei. - Aber zu deiner Träumerei. Natürlich sehe ich hier schon mehr. Ich sehe auch mich. Siehst du in deiner Sicht auch dich? Was macht die Lina die den Samen gepflanzt hat? Und sag mir was geschah, dass deine Welt so ist wie sie ist? Hast du Pilze gefunden? Oder einfach nur einen harmlosen Schatten, der an meiner Geduld sägt?", fragte Ornlu und mühte sich nicht ausfallender zu werden, je länger er sich verarscht vor kam oder dieser Blick ihn einfach nur fixierte.
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Er hatte seine zweite Chance bekommen, jedoch musste er sich zurücknehmen, wenn er nicht wieder von Tat in die Schranken gewiesen werden wollte.
Immerhin durfte er sich um das stinkende Morraweibchen kümmern und konnte sich seinem seltsamen Aussehen widmen.
Vieles hatte der Barbier schon untersucht, jedoch wurden Hühner und Ziegen mit der Zeit langweilig, wusste er doch schon längst über die Gegebenheiten in ihren Körpern bescheid.
Was sich jedoch unter der eklig, weichen haarlosen Haut dieser Morras verbarg hatte er noch nie in seinem ganzen Paloleben erforschen dürfen.
Immernoch sichtlich erfreut grinste Synkka vor sich hin, hatte das wimmernde Weib über seine Schultern geworfen und fummelte in ihrem komischen Haar herum. Dünn und überaus fettig fühlten sich die Haare zwischen seinen Fingern an. Morrafett? Vielleicht könnte man damit etwas anfangen. Interessiert schnupperte er an seinen Fingern und war wirklich verwundert, dass sich dort keine weißen Flöckchen befanden, die ihm immer vom Kopf fielen, wenn er sich kratzte.
Seltsam still verhielt sie sich auf seinen Schultern, zappelte gar nicht so wild, wie er es vermutet hatte, nur ihre seltsame Stimme ging ihm gehörig auf die Nerven, woraufhin er ihr seinen Finger zum knabbern gab, so konnte sie wenigstens keinen Mucks mehr von sich geben.
Als man dann endlich wieder am Hof angekommen war, beschäftigten sich die Anderen mit dem männlichen Morra und Synkka weiter mit seiner Herzensdame.
Er hatte sie wie eine Puppe vor sich gesetzt, hielt ihr Handgelenk jedoch noch fest genug, damit sie nicht wegrennen konnte, ehe er seinen Körper mit ihrem verglich. Ihre Hand, die auf seiner auflag und nicht mit der seiner Mutter zu vergleichen war. Ihre Füße, die so klein und krüppelig aussahen, dass es ihn wunderte, wie man damit überhaupt laufen konnte.
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Er könnte diesen Typen noch fragen, warum er sich denn unbedingt der Gemeinschaft anschließen wollte, als er zum ersten Mal Silden betrat, denn eben das erzählte er nicht. Doch seine Worte wirkten nicht aufgesetzt und wurden durch eine Prise Unsicherheit verfeinert, die ihn zu einem Mann machten, der wahrscheinlich die Wahrheit sprach.
„Ein Wächter? Ein Posten, der dem Träger einiges an Verantwortung abverlangt, das muss dir klar sein. Ausprobieren und sich dann abwenden wird es nicht geben. Du siehst nun diese Männer um dich herum. Viele von ihnen sind Wächter des ehemaligen Sildens, viele Waldläufer, die eine Stufe höher stehen. Sie alle verpflichten sich dem Schutz und dem Erhalt dieser Gemeinschaft. Du selbst bist noch nicht allzu lange dabei und für dich mag eben das hier alles noch nicht von solch großer Bedeutung sein. Doch das muss es werden.“
Er wies auf ein paar Männer, die die Zelte aufbauten, dann auf welche, die in an den Ausgängen dieses Lagers Wache standen. Sie alle waren instruiert und würden bei möglicher Gefahr Alarm schlagen. Ein neues Zeichen, ein Vogellaut, war nun Erkennungszeichen. Doch Jarvo hatte schon von einigen Menschen gehört, die nicht fähig waren, diesen Ton nachzuahmen. Eine Lösung müsste gefunden werden… später.
„Im Grund lehne ich keinen tüchtigen Mann ab, der fähig ist eine Waffe zu führen und im Herzen für das einsteht, was er behauptet. Als Wächter wirst du das Kämpfen erlernen, du wirst lernen taktisch zu handeln und so zu denken, dass ein Leben in der Wildnis keine Herausforderung mehr ist – mehr eine Einladung. Ob Orthego bereit ist, dir die Kunst des Bogenschießens näher zu bringen… das weiss ich nicht. Ich kann nicht für ihn sprechen, noch ihn zu etwas zwingen, was ihm nicht zusagt. Fragt ihn selbst und legt Euer Verlangen klar dar. Wir sind alle nur Menschen, die in Frieden leben und mit Respekt behandelt werden wollen.
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Porgans Lager
Fragen, so viele Fragen. Und wo sind die Antworten? Wieder eine…
Lina hörte viel mehr ihrem Herzen zu, als sie womöglich sollte. Vielleicht hätte sie Antworten im Gespräch mit dem Jungen gehört, der sich jetzt friedlich davonmachte. Einige Schritte sah sie ihm nach, bis sie die neu hinzugekommene Person gewahr wurde, eine Frau. Ihr begegnete Lina mit demselben Lächeln, das »bewahre« sprach - einen Spruch, der ihr neuerdings wie gewohnt im Herzen und auf den Lippen lag. Wieder wandte sie den Blick zum Jadewolf. „Ein harmloser Schatten?! Lina fühlte sich entdeckt und ängstlich sah sie über die Schulter in den Wald hinein, suchte hektisch nach dem Schatten. Er war nicht da. Ob ers ich versteckte - das Lächeln schwand, eine Blässe bevölkerte ihr Gesicht. Fast quiekend zuckte ihre Stimme in einem Moment nach oben. Sie begann, sich unbehaglich zu fühlen. „Der Schatten war finster“, ereiferte Lina sich leise und beugte sich nach vorne. „Aber er ließ von mir ab. - Ob da Pilze waren, weiß ich nicht.“ Die Normalität versuchte wieder, Oberhand zu gewinnen. Die Kälte verschwand. „Ja, also…“, setzte die junge Frau endlich an, um den Fragen Antworten hinzuzufügen, „Ich fühle mich hier zugehörig. Zu den Menschen - wenigstens die, die ich kenne und die ich hoffentlich hier wiedersehe - und auch zu allem anderen hier. Was ist eigentlich… aus dieser Frau geworden?“ Nun hatte sie selbst eine Frage, die ihr weiteres Unbehagen bereitete. Wenn sie daran zurückdachte, im Wald, der Arm… wieso konnte sie das nicht verhindern…
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Er hatte es geschafft. Jetzt musste er nur noch Jarvo suchen gehen, das heißt finden wäre natürlich noch besser. Schnell entfernte sich Elvo vom Jadewolf. Während er nach Jarvo suchte, hatte er Zeit nachzudenken. Ein Narr! Ja, das stimmte wohl: Er war ein Narr! Vielleicht war es doch nicht so gut, eine Waffe zu lernen. So töpelhaft wie er war. Vielleicht war es besser, wenn er sich erst einmal um eine Rüstung kümmerte. Wenn er dann niedergeschlagen werden würde, hätte er immerhin noch eine geringe Chance, solange nicht zu sterben, dass er sich noch in Sicherheit bringen kann. Aber jetzt musste er erstmal Jarvo finden...
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Porgans Lager
Sie reagierte anders, bei Ornlus letzten Satz. Doch wieso, wusste er nicht so ganz. Sie murmelte und flüsterte irgendwas von Schatten. Fürchtete sie diese? Die Mimik mochte sie womöglich verraten. Suzuran gesellte sich zu Ornlu und flüsterte ihm etwas ins Ohr, nachdem sie Lina begrüßt hatte.
"Gedulde dich noch, ja? Hör es dir an und dann verstehst du.", meinte er leise sprechend zu Suz. Dann blickte er wieder zu Lina.
"Damit kann ich schon was anfangen, Lina. Geht doch. Und vor Schatten solltest du dich nicht fürchten. Tief in den Wäldern ist Schlimmeres. Hmm, kannst du mir auch sicher sagen, welche Menschen du denn kennst? Ich meine dich noch nie gesehen zu haben, aber ich reise mehr als andere. Und was sagt dir, dass du zu uns gehörst? Dieses Gefühl der Zugehörigkeit? Woher kommt es? Aus deinem Herzen? Was geschah, dass du so empfindest?", fragte Ornlu bohrend nach und hoffte irgendwie nun den Draht zu dieser Lina zu haben.
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Der Anführer hatte ihr Haar losgelassen und dieser gierige Ork, der ihr an die Gliedmaßen wollte, hatte Kea über seine Schulter geworfen. Sie hatte sich nicht übermäßig gewehrt, auch wenn der Ork sie festhielt, es war ihr zu unsicher gewesen, dort oben. Der Gang des Orks hatte sie fast seekrank werden lassen, und außerdem hatte der Ork mit seinen dicken Fingern in ihrem Haar herumgefühlt. Kea hatte vor Schmerz und Angst noch geschluchzt, aber das war kurzerhand von ihrem Entführer unterbunden worden, indem er ihr seinen Finger in den Mund steckte. Nun wurde ihr wirklich übel, sie wollte gar nicht wirklich wissen, wohin der Ork überall gefasst hatte.
Bei einem Gehöft hatte der Ork sie endlich wieder heruntergelassen und seinen Finger aus ihrem Mund genommen. Er hatte sie auf den Boden gesetzt und hielt ihr Handgelenk mit eisernem Griff umklammert. Neugierig musterte der Ork sie, sein Interesse war ... seltsam. Hatte er etwa noch nie einen Menschen gesehen? Was wollte er von ihr? Sie wagte nicht, zu sprechen, drehte sich um, um zu schauen, was die Orks nun mit Isen tun würden, mit ihrem geliebten Isen. Litt er denn nicht schon genug?! Erst die Wunde, dann die Misshandlungen, was wollten sie ihm noch antun?!
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Waspus erwachte. War er etwa eingeschlafen? vermutlich, denn es war bereits Dunkel. Verdammt! Dabei hatte er sich doch so viel für diesen Tag vorgenommen, sich so viel von ihm erhofft. Begleitet vom Knacken seines Körpers begann er sich aufzurichten. Sogleich verspürte er ein heftiges Ziehen in seiner Rückenregion. Der unebene Boden unter ihm schien ihn während seines kurzen Nickerchens misshandelt zu haben. So kam es ihm zumindest vor, denn sein ganzer Körper war verspannt. Langsam setzte er sich in Bewegung. In der Ferne konnte er kleine Lichter in der Nacht flimmern sehen. Vermutlich Feuerstellen, die im Rhythmus des Windes flackerten. Ein suchend um sich blickender Mann kam nun in Sicht.
„Elvo!“
Erfreut ging er auf den Mann zu. Wenigstens gab es hier ein vertrautes Gesicht mit dem er sich austauschen konnte.
„Haben sie dich also auch von der Leine gelassen? Was hast du jetzt vor?“
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Porgans Lager
„Wenn du wüsstest…“
Ein merkwürdiges Glühen ging über ihre Augen. Und unweigerlich musste sie an diese Nacht im Wald denken. Immer wieder, immer zu. Und sie wich seinem Blick aus, suchte Halt. An Bäumen, hinter Büchen, bei Menschen. Hier war keiner, den sie kannte. Blieb der Rest, sie festzuhalten. Es war nur ein kleiner Gedanke, der dem schwummrigen Herzen einen Stoß gab. Es wollte wieder im richtigen Rhythmus schlagen. „Dieses Gefühl ist schon lange in mir. Aber erst seit einigen Tagen ist es intensiver…“ Zunehmend sah Lina sich in einer Enge eingepfercht, die ihr nicht gefiel. Ganz allein und schutzlos fühlte sie sich. Wie ein kleines Eichhörnchen vor zwei wilden Raubtieren. Ja, auch aus dieser Frau sang die Wildheit ihr gewinnendes Lied. Lina wollte gar nicht mehr in die Augen dieser beiden sehen und sah zwischen ihnen hindurch. „Namen... Ryu, Cécilia… Sly“ Den letzten musste sie fast hauchen. Bei der Erinnerung an ihn, vermisste sie den Druiden, der so viel ihrer einstigen Leere gefüllt hatte. Jetzt füllte sie etwas anderes… „Ist Jadewolf dein richtiger Name?“, fragte sie ganz unvermittelt, versucht, sicheren Boden zu finden. Etwas sprach anderes zu ihr…
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"Elvo!"
Verwirrt blickte sich Elvo nach der Stimme um. Und wer stand vor ihm? Waspus! Sein Gesicht hellte sich auf. Seine Gedanken an den Jadewolf waren ersteinmal verschwunden.
„Haben sie dich also auch von der Leine gelassen? Was hast du jetzt vor?“
"Waspus! Ich bin froh dich zu sehen! Immerhin ein bekanntes Gesicht! Ja, endlich bin ich nicht mehr in meiner Hundehütte eingesperrt, sondern darf frei herumlaufen. Das ist eine Wohltat für meine Knochen. EInen ganzen Tag nur sitzen bekommt mir nicht. Aber jetzt soll ich Jarvo aufsuchen und dann irgendwelchen Leuten irgenwo beim Tire ausweiden helfen. Aber allerdings weiß ich bei Keinem von denen, wo sie zu finden sind, geschweige denn, wie sie aussehen. Aber genug davon. Ich habe mich ja noch gar nicht richtig bei dir bedanken könne, du weißt schon. Also herzlichen Dank. Ich würde dir ja irgendwas geben, aber ich hab nichts. Und wie ist es dir so ergangen seit gestern?"
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"Bindet den Morra fest. An diesen Pfahl dort! Wie einen Hund! Das Morraweib da hin. Synkka halt ihr den Dolch an die Kehle.", befahl Tat und wartete bis alles gemacht wurde.
"Verdammt das Morraweib soll ihr Maul halten!", brummte der Schwarzork dann, bevor Synkka sie schüttelte und am Haar packte. Grishak rief ihr in der Morrasprache zu, sie solle ihr Maul halten, während Tat seine Armbrust wieder lud und Grishak dabei befahl dem Morra zu erklären wo sie hier sind und was nun geschehen würde. Rudra indes wurde losgeschickt um die Karte zu holen. Man wollte Standorte.
"Morra! Todgeweihter! Du bist auf dem Gebiet des Krushak-Clans. Du wirst dein Leben nicht retten können. Entweder sprichst du oder du stirbst. Überlaufen kannst du nicht, da Verräter immer zum Verrat bereit sind! Aber du kannst mit deinem Verrat an deinem Herrn, dein Morraweib retten. Sprichst du, darf sie fürs Erste leben und dir sei ein schneller Tod gewehrt. Sprichst du nicht. Wird ihr die Kehle gleich aufgeschlitzt und wie ich unseren Anführer sehe, dir ein Bolzen in den Körper gejagt bis du elendig an deiner Wunde verendest. Du hast die Wahl. Nenne und zeige uns die Standorte von Vorposten aus Montera. Zeig uns was die Routen der Orkspäher sind und du hast dir deinen Tod und ihr Leben verdient. Sollte es eine Lüge sein - wird dein Morraweib einen grausameren Tod sterben, als du.", erklärte Grishak in der Morrasprache und lachte abfällig auf orkisch über diese schwachen Morras, die sich von Weibsvolk so abhängig machten. Hätte er nämlich das Weib geopfert, wäre er wohl entkommen.
Tat'ank'Ka visierte indes den Morra mit seiner Armbrust schon an.
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Zusammen mit dem Jäger war er gerade dabei das Zelt aufzubauen, das für ihn zur Verfügung gestellt wurde. Gestern hatte der Koch die Wildsau am Feuer gebraten und den inneren Bereich mit Kartoffeln ausgefüllt. Der Körper des Schweines wurde von Kräutern bedeckt die dem Gericht ein besseres Aroma geben würde. Dieses Mal hatte er keine Scharfen Kräuter dazugetan. Porgan hatte ihm noch ein paar nützliche Tipps gegeben und am Abend hatten die meisten davon probiert.
„ich hoffe dir fallen noch mehr solche Gerichte ein, das gestern war ein echtes Fest essen“ sprach der Jäger während er eine Schnur an einem jungen Baum festband. Maknir war währenddessen damit beschäftigt seinen Lagerplatz mit weichem Gras auszuschmücken. Er benutzte ein paar alte Holzlatten die er in der Nähe des Platzes fand. Von seinen Reisen hatte er noch eine leichte Decke dabei, die ihm nachts dann Warm halten würde. „ ich werde versuchen das es noch mehr solche Köstlichkeiten Gibt, ich werde mir einen eigenen Gemüsegarten aufbauen damit ich Porgan nicht immer auf der Backe liege“ antwortete Maknir zufrieden.
„Ich bin sicher du kriegst schon noch den Respekt der anderen, die müssen sich nur erst einmal an die neue Lage gewöhnen“ brummte der Bärtige Jäger und nickte seinem Freund zu. „Das wird hier sicherlich toll, findest du nicht auch?“ fragte Maknir und der Jäger grinste nur.
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Bedanken wollte sich Elvo. Doch warum nur? was hatte Waspus ihm denn in der letzten Zeit sonderlich Gutes getan? Waspus beschloss sich nicht länger damit aufzuhalten und die Dinge als gegeben zu akzeptieren. Schlecht konnte dieser Dank ja auch nicht sein.
"Ach wie wo, kein Problem. Auch mir ist unsere kleine Reise nicht sonderlich gut bekommen. Den Tag habe ich nur mit Faulenzerei verbracht und mich ein wenig ausgeruht. Nun bin ich allerdings voller Tatendrang und Lebensgeist. Einen Jarvo suchst du? hab ich noch nie gehört. Gut das wir uns begegnet sind. Zusammen sucht es sich um einiges angenehmer als alleine."
Wo sich dieser Jarvo befand und wie er aussah wusste Waspus zwar nicht. Aber was zählte war doch nun erst einmal, dass er Gesellschaft hatte. Da war es dann auch nicht mehr derart wichtig ob man zusammen eine oder 10 Stunden suchte. Zielsicher wandte er sich in irgendeine Richtung und lief los. Elvo folgte ihm.
"Was sind denn nun deine weiteren Pläne? Was möchtest du mit dir und deiner Zeit anstellen?"
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