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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn hatte richtig vermutet, bei dem Hof handelte es sich offensichtlich um einen Stützpunkt der Orks. Und schon die unsanfte Begrüßung durch den riesigen Krieger – aus Sicht des Jägers waren freilich alle Orks riesig – ließ ihn sich wünschen, am anderen Ende der Welt zu sein. Hoffentlich kamen die Kämpfer, die sich hier aufhielten, nicht auf die Idee, sich jetzt schon mit ihm zu vergnügen. Vielleicht schützte ihn ja die Tatsache, dass der Trupp, der ihn gefangen genommen hatte, ihn für einen Spion hielt, der irgendwelche wichtigen Informationen hatte … was die Orks und Söldner aber auch nicht davon abhalten musste, sich den ein oder anderen „harmlosen“ Spaß zu erlauben.
    Vorerst jedoch wurde er nur auf den Platz getrieben, der sich innerhalb der Palisaden befand. Vor Erschöpfung ging der Anwärter erneut in die Knie, doch rissen ihn seine Aufpasser sogleich wieder hoch. Mit Mühe unterdrückte er einen Aufschrei, als die Pranken das aufgerissene Fleisch berührten.
    Weg hier, weg, dachte er, spürte dabei aber, wie ein weiteres Blutrinnsal seinen Rücken hinunterlief und seine zittrigen Knie ihn kaum noch halten konnten. In seiner momentanen Verfassung war an eine Flucht nicht zu denken, erst recht nicht in Gegenwart so vieler kräftiger und ausgeruhter Krieger. Dennoch gab er die Hoffnung nicht ganz auf und sah sich mit gesenktem Blick nach einer Fluchtmöglichkeit um. Vielleicht waren seine Aufpasser ja heute weniger aufmerksam und verließen sich auf die Palisaden. Vielleicht kümmerten sie sich nachts nicht um ihn, während sie sich in einem der Häuser mit Unmengen an Alkohol betranken, oder was Orks in so einer Situation eben machten. Vielleicht …
    „Da lang, Morra“, knurrte einer der Orks und dirigierte ihn grob in die gewünschte Richtung. Mit einem weiteren Strick fesselte er Thorwyns hinter dem Rücken zusammengebundene Hände an einen Pfahl, prüfte mit einem kräftigen Ruck den Knoten und machte sich dann wieder davon, jedoch nicht ohne dabei verächtlich auf den Boden zu spucken.
    Unbehaglich sah sich der Jäger um. Seine Lage war ohnehin schon unbequem, aber in der prallen Sonne zu sitzen, den neugierigen und feindseligen Blicken der Orks und Söldner ausgesetzt, machte ihn zusätzlich nervös. Erschöpft ließ er den Kopf gegen den Pfahl sinken und schloss die Augen.
    Ich wünsche, ich wäre tot …

  2. Beiträge anzeigen #22
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline

    Nahe Gotha

    Das Wandern in dieser Hitze war schwierig gewiss, das wusste Oparilames nur zu gut. Aber die Arbeit auf den Höfen hatte auch eine gute Seite: Er kam langsam besser mit der flimmernden Scheibe am Firmament zurecht. Vor einer kleinen Weile hatte er im Schatten eines Baumes ein Nickerchen gehalten und war vor etwa einer Stunde wieder aufgebrochen, um weiter zu ziehen.

    Gekleidet war er in eine einfache Bauerntracht, einen dünnen aber stabilen Ast über die rechte Schulter gelegt. Am Ende dieses Holzes befand sich ein Stofftuch, welches zu einem Beutel gefaltet und geknotet worden war, indem sich ein Großteil seines Goldes; ein mit Wasser (bis vor seinem Erwachen sogar prall) gefüllter Lederschlauch und ansonsten nichts. Nahrung hatte er heute nur wenig zu sich genommen, da er sich mit den Pflanzen des Festlandes wenig aus kannte. Letztendlich hatte er jedoch eine faserige, zähe Pflanze erbeutet, ander zuvor noch ein vierbeiniges Tier gefressen hatte. <Scheußlich!>, hatte er am Morgen gesagt, als er diese Pflanze gefunden hatte, sie jedoch hinunter gewürgt und sich im Anschluss folgendes gedach: <Vermutlich werde ich dieses "Genussmittel" noch früh genug bereuen.>
    Kurz darauf, ebenfalls am Morgen hatte er zu seiner Überraschung noch einige Getreidekörner in seiner Kleidung gefunden und hatte sie sich bedenkenlos in den Mund geschoben. Es stammte offensichtlich vom Hof.

    Doch dieses Mahl lag nun schon lange zurück... Der Wanderer folgte seinen Schritten und schaute sich um. Sein Weg stieg sanft an und er fragte sich, wo er nur sein mochte. <Auf meinem Hinweg nach Montera habe ich mir den Frühling gewünscht, nun wünschte ich, es wäre wieder dieser Zustand zwischen Winter und Frühling.> Nicht nur wegen der Hitze des Tages, nein auch um sich besser zurecht zu finden, wünschte er sich dies.
    Es ging noch eine ganze Zeit lang durch diese Graslandschaft, aber er kam recht schnell voran, auch wenn er oft stehenblieb oder sich eine Sitzpause gönnte. Nur Trinken wollte er nicht, er wusste nicht, wie weit sein Weg noch sein mochte. Genauso wenig wusste er, wann und ob er überhaupt auf eine bewohnte Gegend treffen würde, auf dieser Reise. <Na, ewig wird es ja wohl nicht dauern. Den Hinweg nach Montera habe ich doch auch geschafft!>, dachte er sich und begann erst leise zu summen und dann, ohne es zu merken ein Lied zu singen. Nun, vielleicht sollte man es eher hauchen nennen, anstatt singen, aber immerhin tat er es.

    "Wach auf mein Freund,
    Der Tag beginnt,
    Wach auf mein Kind,
    Hörst du den Wind?

    Ein Lied er singt,
    Wie schön es klingt!

    Riechst du den Wald, spürt du die Luft?"

    Und so summte er noch eine ganze Weile weiter. Es handelte sich dabei um ein altes Lied des Waldvolkes. Er dachte nicht über sein Tun oder über die Herkunft des Liedes nach und so erkannte er nicht, dass er als Mensch dieses Lied noch nie gehört hatte. Es gab nur eine Erklärung dafür, warum er dieses Lied kannte: Grulwagalasch, die symbiotische Pflanze hatte ihm dieses Lied beigebracht.

    Nach einer Weile unterbrach er sein Gemurmelsang, denn er erblickte am Horizont die Umrisse einer von Menschen erbauten Stadt. "Vermutlich dieses verruchte Gothica.", sagte Oparilames zu sich selbst. "Wenn es das ist, dann bin ich richtig. Ich habe in Montera von diesem Ort gehört. Jemand hat gemeint, ich wäre daran vorbeigekommen."
    Er beschloss, lieber weniger zu reden und dafür mehr zu denken. Er verlangsamte seine Schritte und näherte sich dem Ort so, dass er - so glaubte er - von niemandem, ob innerhalb der Stadt oder im Ork-Stützpunkt, gesehen werden konnte. <Hoffentlich entdeckt mich nicht irgendein Ork, das würde meine Reise deutlich verkomplizieren.>

  3. Beiträge anzeigen #23
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Orthego horchte auf. Bald da? Am Ziel, am Ende der Reise? Es schien so… Er deutete ein müdes Lächeln an. Da er es versäumt hatte, sich weiter zu erkundigen, konnte der Pirscher so nur ahnen, wie wohl ihre neue Heimat aussah. Die einzige Information, die er hatte, war 'Süden, Männer, steht's nach Süden!'. Und nach diesen Worten hatte er sich auch gerichtet, seit sie Silden endgültig verlassen hatten. Genauer gesagt hatte er selbst das verwüstete Dorf nicht einmal mehr betreten. Zum einen hatte Orthego dieses Kapitel seines Lebens nun abgeschlossen, ein für allemal. Die verbliebenen Bürger brauchten weder ihn, noch einen der anderen Waldvölkler, noch fühlte er sich verantwortlich für das Schicksal dieser nunmehr überwucherten Ruinen. Des Weiteren besaß Orthego nichts weiter, das sich zu retten lohnen würde. Denn bei sich hatte er eine starke Klinge und einen Guten Bogen samt einem vollen Köcher, seinen Brustpanzer trug er am Körper und seine Trophäen hatten ebenfalls Platz am Waffengürtel gefunden, weshalb nun ein verschrumpelter Orkschrumpfkopf und die giftigen Zangen der eigens erlegten Riesenspinne am Bein des Pirschers baumelten. Er fragte sich, was mit dem Kadaver des Ungeheuers bei der Eiche geschehen war. Hatten die Sildener genug Mut gefasst, um sich der Eiche zu nähern und den Leichnam wegzuräumen, oder gar zu verbennen? Orthego schüttelte den Kopf. 'Schwachsinn. Warum sollten sie?' Den Berichten zufolge waren die Hinterbliebenen nun alles andere als gut auf die Bruderschaft zu sprechen, so hieß es. Eines Tages, wenn das Waldvolk sich erneut organisiert und aufgebaut hatte, würde er dem Fischerdorf vielleicht einen Besuch abstatten. Vielleicht.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline

    Zwischen Montera und Trelis

    "Khrotak Jabarth! Ihr da sofort stehen bleiben!" donnerte die Stimme Gulgoks, der Patroullienführer hatte den Auftrag bekommen den verschollenen Alchemisten Gorgobalgor zu suchen. Er war heute wild schreiend durch Montera gerannt, scheinbar einem Dieb hinterher. Die Orks hatte das wenig gekümmert, schien es ja nur um einen lausigen Dolch zu gehen. Allerdings kam er zu lange nicht zurück, seine Frau hatte sich sorgen gemacht und Kundnen hatten sich beschwert. Das ging natürlich nicht. Und bei dem Verschleiss an Menschen die Varek hatte musste man auf die wenigen die was drauf hatten aufpassen. Gorgobalgor war zwar ein Arsch aber er konnte gute Tränke mixen.
    Unweit der Stadt hatten Gulgok und seine Jungs die Leiche des Alchemisten gefunden, allerdings ohne Kopf.
    Sofort hatte die Orkpatroullie die Verfolgung der Täter aufgenommen. Zumindest einer war tolpatschig genug offensichtliche Spuren zu hinterlassen, so hatten sie die Täter bald eingeholt.
    Drei an der Zahl, zwei waren bewaffnet einer schien auf den ersten Blick unbewaffnet.
    "Keine falschen Bewegungen Morras, ihr seid umzingelt!" donnerte Gulgok erneut, als der eine an seinen Köcher griff.
    "Im Namen Vareks dem Herrscher von Montera und Oberbefehlshaber der myrtanischen Armee, ihr seid wegen Mordes verhaftet!"
    by Brosh

  5. Beiträge anzeigen #25
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Grenzgebiet Faringer Umland - Küstenregion

    "Die Morras sollen üben, Grsihak! Sag ihnen das. Oraks! Greift zu, es ist genug Warg für alle da. Dankt Gargo Eisenbauch dafür. Seine Wunden erzählen euch die Geschichte, mit der er sie bezwang, doch sein großes Maul macht das sicherlich auch, stimmts Gargo!?", tönte Tat'ank'Ka vor den 'Gästen' und riss dann als einer der Ersten ein gebratenes Wargbein ab. Er biss rein und sagte dann Gargo, dass er ihn noch wegen der Zähne und Felle ansprechen solle. Zumindest aus dem Fell ließen sich schöne Fellstiefel machen, die im Winter weit besser wären, als zu dicke Wollbisonstiefel oder zu dünne Lederstiefel. Ja, wenn männliche Orks über eine Sache ganze Philosophien hatten, dann über Stiefel, denn Stiefel machten den Ork. Mit der Wargkeule in der Pranke marschierte er durch den Hof, besah sich das Training der Morrasöldner und steckte dann den Kopf durch das Fenster der Morra-Bauern-Familie die gerade auch am speisen war. Seine Nase hatte ihn nicht geirrt und so griffen die Pranken fast noch heißes Brot. Grunzend verabschiedete er sich vom halb-toterschrockenen Morraweib und besah sich dann die Bauwerke. Der Anbau für eine zweite Hütte ging voran und bald wäre das Dach dran. Die Palisaden waren zwar noch lückenhaft, aber machten schon was her. Und der Turmanbau würde wohl noch morgen und übermorgen brauchen, bis das steinerne Untergeschoss stand. Danach käme schon der hölzerne Boden der ersten Etage der über eine massive Leiter zu erreichen war. Eine gute Idee von Bobbok, denn zur Not könnte man die Leiter hoch ziehen.
    Am Ende seines Rundgangs trat er vor diesen Rebellen. So resigniert wie er wirkte, schien er schon damit abzufinden zu sterben.
    "Naga Morra! Fubak ak Faringa! HAHAHA!", lachte der Schwarzork den aufschreckenden Morra aus und meinte lediglich, dass er räudiger Mensch in Faring großen Ärger kriegt. Dann biss er in die Wargkeule und warf die noch üppig mit Fleisch besetzte Keule vor den Morra. Er meinte er solle essen und machte die Geste dazu.
    "Ihr Morras werdet eines Tages allesamt so enden. Schäme dich nicht deines Todes Morra. Es könnte alles Schlimmer sein. Mitten im Krieg, auf dem Schlachtfeld. Dein Bauch aufgeschlitzt, die Gedärme heraushängend. Deine Gliedmaßen vom Körper getrennt und deine Stimme zu schwach um deinen Schmerz und deine Bitte nach Erlösung auszuschreien. Stunden liegst du da, die Nacht, den Tag. Die Krähen fliegen über dir und dann stirbst du endlich nach einer grausamen Qual. Dein Gott erlöst dich nicht. So ging es deinen Brüdern und Vettern in Vengard. Ess besser, solang du noch kannst. In Faring wirst du Dreck fressen, Rebell.", sprach Tat'ank'Ka auf orkisch und fast in einem freundlichen Flüstern - relativ auf einen Ork bezogen.
    "Kalak! Gib dem Morra hier Wasser! Brosh möchte seine Spielzeuge lebendig und nicht halb tot!", brüllte der Urkmaelite und wartete, bis Kalak herkam.
    Geändert von Tat'ank'Ka (14.07.2010 um 19:08 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #26
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Bergkette zwischen Montera und Trelis

    "Bewahret!", grüßte Ornlu Jarvo und Jodas die scheinbar als Erste schon vor Ort ankamen und sich mit ihren Leuten ausruhten. Es war eine kleine Ebene im Schatten eines kleinen Gebirgszuges in Zentralmyrtana, die man erklimmen musste. War man oben, konnte man bei guten Wetter nicht nur über die weiten Wälder bis zum Sildener See blicken, sondern auch gen Nordmar fast. So hoch lag die Ebene. Doch gutes Wetter klang nicht so wie das donnern und blitzen, dass vom Osten her kam.
    "Schaut nach Gewitter aus. Ich vermute es fehlen noch ein paar?", fragte Ornlu nachdem beide gegrüßt hatten. Ihr Nicken sprach alles aus.
    "Wenigstens wird der Regen unsere Spuren verwischen. Wir sind zu viele, für solch eine Wanderung durch Feindesland. Hoffen wir, dass der Rest nicht noch aufgegriffen wird. Gibt es hier Regeln, die ich an meine Leute richten soll?", fragte der Druide.
    "Die üblichen. Sie sollen sich still verhalten, das Lager nicht verlassen und gar nicht dran denken Feuer zu machen. Man würde uns entdecken. Wenn in zwei Stunden der Rest nicht da ist, brauchen wir dich bei der Suche nach ihnen, Druide.", antwortete Jodas.
    "Geht klar. Ich schaue mal zu, meine Leute zu..." - es donnerte plötzlich wieder laut - "...ich mach mich mal zu meinen Leuten. Bis später.", fügte der Hetzer lediglich an und machte sich auf.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #27
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Auch am Abend herrschte noch drückende Hitze und Thorwyn schwitzte am ganzen Körper, wie auch schon die letzten Tage, in denen er gleichzeitig nur wenig getrunken hatte. Mittlerweile war er vollkommen ausgetrocknet und zweifelte einmal mehr daran, dass er diesen Marsch überstehen würde, auch wenn die Peitsche des orkischen Anführers immer wieder ungeahnte Kraftreserven weckte. Käme jetzt ein Ork auf ihn zu, es würde sogar Hoffnung in ihm wecken, Hoffnung auf irgendeine Stärkung, und sei es nur ein Schluck Wasser.
    Dennoch begann er sogleich panisch zu werden, als sich der große Ork ihm näherte, aber sich verstecken oder weglaufen konnte er natürlich nicht. Nur abwarten. Der Krieger schien jedoch keine wirklich bösen Absichten zu haben, lachte nur laut und redete auf den Gefangenen ein, während er seine Fleischkeule auf den Boden warf. Sollte der Anwärter essen? So schien es zumindest, auch wenn sich das ohne Hände höchst schwierig gestalten würde.
    Nervös betrachtete er das vor ihm liegende Fleisch. Vielleicht war es auch nur ein Trick, eine sadistische Quälerei, und der Ork würde ihm die Nahrung gleich wieder wegnehmen, nachdem der Jäger eine Weile im Staub herumgekrochen war, um an sie heranzukommen. Noch während Thorwyn überlegte, was er tun sollte – verärgern wollte er den Krieger natürlich auch nicht –, bellte dieser irgendeinen Befehl, woraufhin sich ein anderer Ork rasch in Bewegung setzte. Mit grimmigem Blick beugte er sich dann zu dem Anwärter hinunter, was diesen dazu veranlasste zurückzuweichen. Aber er wurde nur grob im Nacken gepackt und eine Wasserflasche an seinen Mund gesetzt. Und allem Ekel vor dem stinkenden Ork zum Trotz trank er, mit jedem Schluck nur noch gieriger werdend, bis das Wasser aus seinen Mundwinkeln lief und die Flasche am Ende geleert war.
    Keuchend hielt er inne und sah wieder zu Boden, wo immer noch das Fleisch lag, um das sich schon Fliegen zu scharen begannen. Ängstlich warf Thorwyn dem Krieger einen kurzen Blick zu, aber der machte keine Anstalten zu verschwinden.
    Scheiße, was habe ich schon für eine Wahl, dachte der Jäger resigniert. Ich brauche es doch. Und schlimmer kann es schon fast nicht mehr werden. Am besten, ich sehe sie gar nicht als Menschen, dann ist es leichter … eigentlich sind es ja auch gar keine.
    Und so machte er sich daran, seine stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit so gut es ging auszunutzen und auf das Fleisch zuzurobben.
    Wie ein Tier, dachte er und hasste sich in diesem Moment für seine Schwäche. Für einen kurzen Moment noch fochten sein Stolz und sein Magen einen Kampf aus. Doch der Magen gewann. Also beugte er sich hinunter und begann zu … fressen.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Krieger Avatar von Maknir
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    Maknir ist offline
    Maknir lief zusammen mit Isothien in einer kleinen Gruppe und überlegte wie seine neue Kreation wohl heißen sollte. Der Bärtige hatte die vielen Scharfen Pflanzen weggenommen um ein klares Aroma in seine Suppe zu bekommen. „Es ist einfach so“ fing Maknir an und lief hinter dem Barden her. „Die Männer sind nicht an das Scharfe gewöhnt, sonst würde es ihnen sicherlich schmecken. Jedoch sind die Männer nicht abgehärtet und daher werde ich die Suppe etwas sanfter machen. Sollten wir erst mal im Lager sein hab ich viel bessere Chancen etwas Leckeres zu Kochen“ erklärte er.

    Die Reise verlief eigentlich ganz gut, sie waren recht gut vor gekommen und kaum Ärger begegnet. Maknir hoffte das sie auch weiterhin so ruhig vorwärts kommen würde. Außerdem hatten sie eh genug Wächter und andere Krieger dabei und so ahnte er dass die Reise eher ruhig sein würde. Er nahm einen kurzen Schluck aus seinem Wasserschlauch und schaute sich etwas um. „Wen du willst lasse ich dich jede Kreation testen bis ich die ultimative Kreation habe und alle endlich zufrieden sind“ murmelte er.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline

    Ein Hof in der Gegend um Montera

    „Wenn man sie nüchtern betrachtet, sind sie doch nicht schlimmer als die Gardisten oder die Assassinen“, meinte Ceron zu Angelina. „Wo wir Diener haben, verfügen sie über Sklaven aber übers Ganze hinweg sind sie doch wie wir.“ Der Hohepriester liess sein Pferd im gemächlichen Trott auf den Bauernhof zuhalten. Beim ersten Gatter kam ihnen ein Söldner in abgetragener Rüstung entgegen und fragte nach ihrem Belang. „Eine Stätte für die Nacht“, meinte Ceron. „Wir sind recht erschöpft vom langen Ritt“ – „Woher kommt ihr denn?“, fragte der Mann, dessen Neugierde geweckt wurde. „Von Trelis her, aber eigentlich aus Bakaresh.“ Die Augen des Mannes weiteten sich bei der Nennung der Wüstenstadt. „Ist gut mal wieder Leute aus der Wüste hier zu sehen. Wir dachten schon, da lebt niemand mehr…“, meinte der Mann und ging dann neben Cerons Pferd her.

    Jener blickte kurz zu seiner Frau zurück, erntete ein unsicheres, aber bestätigendes Nicken und blickte dann wieder nach vorne. „Seid ihr Händler?“, fragte der Söldner beiläufig. „Nein, wieso fragt ihr?“ – „Nun, viele Händler aus dem Süden bringen getrocknete Kräuter oder gar Salben mit“ – „Sucht ihr etwas bestimmtes?“, hakte Ceron nach. „Ja…“, meinte der Mann und legte dabei Cerons Pferd sanft die Hand an die Seite. „Hier ist der Stall.“ Während der Magier möglichst elegant von seinem Ross stieg, erklärte der Söldner betrübt: „Meine Freundin hat“, begann er, doch dann trat ein anderer Mann an die drei Erwachsenen heran. Sein Auftritt liess vermuten, dass er rangmässig über dem Söldner stand, welcher sie empfangen hatte. „Red‘ nicht einfach so mit Fremden und lass sie schon gar nicht so nah an den Hof ran ohne sie zu durchsuchen!“, bellte der Mann. „Es herrscht Krieg, Windrek, schon vergessen?“

    „Wir sind nicht an euren Kriegen interessiert“, suchte Ceron den Mann zu beschwichtigen. „Wir wollen einzig eine Stätte für die Nacht und bezahlen euch dafür in barer Münze“ – „Soso? Haben vielleicht noch mehr was sie uns geben könnten.“ Der Blick des Söldners wanderte erst zu Cerons Geldbeutel und schliesslich über Angelinas Robe. „Wieviel wollt ihr denn?“, fragte der Hohepriester gelassen. „Wir nehmen normalerweise zehn Goldstücke pro Person und Nacht“, sprach Wendrik. „Zwanzig? Dreissig seien es“, antwortete Ceron und ohne dass er auch nur einen Finger rührte öffnete sich sein Lederbeutel und daraus schossen Goldmünzen auf Wendriks Vorgesetzten zu. Sie gruben sich in die ungeschützten Stellen zwischen den Platten und schwebten schliesslich vor dessen Hand auf und ab.

    Der Söldner starrte ihn entsetzt an. „Stimmt es?“, fragte Ceron nach und liess eine Münze nach der anderen erneut in Richtung des Mannes sausen. „Ich dedenke schon“, presste der Mann hervor und fing die ersten beiden Münzen aus der Luft. Der Magier sandte die restlichen direkt in dessen Geldbeutel und wandte sich dann wieder Wendrik zu. „Zeigt mir eure Freundin. Ich will sie mir noch ansehen bevor die Nacht einbricht.“

  10. Beiträge anzeigen #30
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Nach der Rast ging es Alon schon wesentlich besser und sie konnten der kleinen Gruppe folgen ohne ihre Aufmerksamkeit zu erregen bis der Weg immer steiler einen Hügel hinauf führte.
    "Das ist ja die reinste Bergbesteigung!" meinte Bartimäus keuchend zu seinen Gefährten, so leise, dass sie niemand sonst bemerken würde. Wenigstens hatte sich das Wetter zu ihren Gunsten geändert. Bei der Hitze der Vortage wäre Bartimäus jetzt umgekommen! Wirklich "schön" konnte man das Wetter aber trotzdem nicht nennen. Die Wolken, die die Temperaturen erträglicher machten, brachten auch Regen und Gewitter mit sich.
    Als die Gruppe denen sie gefolgt waren die Ebene am "Gipfel" des Hügels erreichten, war es schwierig sie im Auge zu behalten. Bartimäus, Alon und Cécilia schlichen ihnen nach mussten aber erkennen, dass dort oben die einzelnen Gruppen wieder zusammen getroffen waren und jetzt rasteten. Durch die Steigung hatten sie das erst sehr spät bemerkt und wären fast in das Lager hineingerannt. Vorsichtig zogen sie sich wieder ein bisschen weiter nach unten.
    "Ich würde sagen wie müssen hier warten! Ich nehme an, dass sie hier über Nacht bleiben. Wir müssen morgen nur Acht geben, den Aufbruch nicht zu verpassen."
    Also richteten sie sich unter einem Baum am Hang des Hügels so gut es ging häuslich ein. Der Baum sollte den Regen fernhalten, es war aber trotzdem sehr feucht und wenn es weiter so stark regnen würde, würden auch die Blätter bald schon Tropfen durchlassen. Eine bessere Alternative gab es allerdings nicht und so blieben sie.
    "Wie hast du dir heute in der Früh eigentlich diese Verletzung zugezogen?" wollte Bartimäus von Alon wissen. Jetzt war ein guter Zeitpunkt das zu fragen. Alon schwieg kurz und Bartimäus wollte die Frage schon wiederholen, als er dann doch antwortete:
    "Ich war vor euch wach und wollte mir nur etwas die Füße vertreten. Dann bin ich dummerweise gestolpert und bin mit dem Kopf am Boden aufgeschlagen. Wahrscheinlich hab ich ihn mir an einem Stein oder so angeschlagen!"
    Er war gestolpert. Warum hatte dann sein Dolch neben ihm gelegen? Und wie stolpert man so, dass man nach hinten fällt? Bartimäus sprach seine Zweifel nicht aus. Wenn er es ihnen nicht gleich sagte, würde er es ihnen auch nicht sagen, wenn sie nachbohrten.
    "Wir sollten schauen, dass wir zu ein bisschen Schlaf kommen!" meinte er nur. Also legten sie sich auf ihre Felle, die sie den ganzen Weg mitgeschleppt hatten. So schwer waren sie dann auch wieder nicht gewesen, dachte Bartimäus, und dafür hatten wir sonst nicht viel zu tragen.
    Bartimäus zuckte zusammen, als er Neros, mit Wasser durchdrängtes Fell an seinen Beinen spürte, versuchte aber trotzdem einzuschlafen. Es war nicht leicht in dieser nassen Umgebung, es gelang ihm aber schließlich doch.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Er hatte gespürt gehabt, dass es nicht so bleiben würde wie es war, ja, nicht so bleiben konnte. Was Elonhil nicht gewusst hat war, wie es weiter gehen würde, was auf sie zukommen würde. Das hatte zu diesem Zeitpunkt sicher noch niemand gewusst, keiner der Waldläufer und sicher auch die Druiden nicht.

    Es war ein seltsames Gefühl gewesen nach Silden zurückzukehren. Er hatte erst überlegt nicht außerhalb zu warten aber ein letztes Mal hatte er doch seiner Hütte eine Besuch abstatten wollen. Viel war davon nicht mehr übrig geblieben, alles Nötige hatte er immer bei sich. Seine Ausrüstung, seine Waffen, alles andere war leicht ersetzbar, für ihn jedenfalls.
    Semmy saß auf seiner Schulter, so so munter und hibbelig saß er ruhig da, wohl schien er auch zu spüren, dass sich hier etwas tat.

    Sie waren schon wieder unterwegs, hatten Silden wieder verlassen, unterwegs in die neue Heimat, wobei Elonhil davon noch nicht so ganz überzeugt war, also wo ihre neue Heimat letztendlich liegen würde. Er ließ es aber einfach mal auf sich zukommen und das große Thing würde da sicher Aufschluss geben, wobei Beria schon sehr gut klang, das musste er zugeben. Allerdings spielte da der Name doch die geringere Rolle, geeignet musste es sein und da vertraute er denen, die schon dort waren, da konnte der Pirscher nicht mitreden.
    Ein Neuanfang war nie einfach und schon gar nicht für ein ganzes Volk, wobei Elonhil leider zugeben musste, dass viele tapfere Krieger bei den letzten Kämpfen gefallen waren und das Waldvolk stark dezimiert worden war.
    Vielleicht hatte es aber auch einfach so kommen müssen. Elonhil glaubte an keine Zufälle, alles hatte seinen Grund. Vielleicht war es einfach nötig gewesen um das Waldvolk zu stärken, um es näher zusammenrücken zu lassen.
    Er kannte den Grund nicht, noch nicht, das war aber auch gar nicht nötig, das würde irgendwann geschehen oder auch nicht, darauf hatte er so oder so keinen Einfluss.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Sonnenstrahlen lugten durch die Baumwipfel hindurch, eine leichte Brise wehte durch die Haare der wandernden Waldvölkler und ließ sie die Kühle noch viel deutlicher wahrnehmen. Die drückende Hitze der vergangenen Tage hatte ihnen hart zu schaffen gemacht, hatte die leichtesten Bergaufstiege in eine Herausforderung verwandelt und Wasserreserven ein teures und begehrtes Gut werden lassen. Doch die Milde dieses Morgens war geradezu perfekt. Noch lief die große Truppe zusammen, nur eine kleine Vorhut um Bhôr zog einige hundert Meter voran und erkundete Wald und Tal. Noch war ein Feindkontakt unwahrscheinlich, doch je weiter sie die südlichen Breitengrade Myrtanas erreichen würden, desto nötiger würde es sein, die Gruppe aufzuteilen. Auch wenn sie sich im Wald auskannten wie sonst kein anderer, wirkte ein Tross von gut hundert Menschen wie ein großes, schreiendes Ausrufezeichen, das für Fährtenleser Spuren denen eines einschlagenden Meteoriten gleich, hinterließ.
    „Grundgütiger, da machen schon die ersten schlapp. Gerade aufgestanden und schon alle Kraft in den Beinen verloren.“ Jodas kam von hinten angestiefelt, wo er dafür Sorge getragen hatte, dass keiner ihrer Leute bei dem Aufbruch verloren gegangen war.
    „Nun, wir haben auch Menschen unter uns, die diese langen Strecken nicht gewöhnt sind. Allerdings werden wir bei den Kleingruppen aufpassen müssen, dass sie nicht untergehen. Jeweils ein Waldläufer soll sie begleiten und vorantreiben.“
    „Denke auch. Sonst kommen die nie an.“
    Mit dem schweren Schild auf dem Rücken, stapfte Jarvo voran, bedauerte aber zutiefst, dass er keine Laute als zusätzlichen Ballast trug. Wie hieß dieser Instrumentenbauer noch einmal, den er in der Krähe getroffen hatte? Thilo… Thimo? Er würde sich, wenn sich wieder etwas Frieden über sie alle gelegt hatte, nach diesem Handwerker umschauen und einen neuen Sechssaiter in Auftrag geben. Es juckte in förmlich schon ihn den Fingern, jene melodischen Klänge zu erzeugen oder überhaupt den Kopf für solch harmlosen Zeitvertreib frei zu bekommen.
    „Erinnere mich daran, Dekker eine runterzuhauen, wenn er wiederkommt, ja?“
    Jodas schaute ihn belustigt an und nickte.
    „Da mache ich doch glatt mit."

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Es ging weiter, jetzt auf offener Straße und geradewegs auf Faring zu. Allerdings hatten die Orks es nun, da sie sich in sicherem Gebiet befanden, nicht mehr so eilig wie in den letzten Tagen, so dass sie auch Thorwyn nicht mehr so antrieben. Würde die Angst nicht nach wie vor sein Herz umklammern wie eine kalte Hand: Er wäre geradezu froh darüber gewesen, denn auch wenn er sich am Tag zuvor etwas länger hatte ausruhen können, war er doch immer noch erschöpft und geschwächt. Zudem hatte er in der Nacht Stunden damit verbracht, seine Fesseln zu bearbeiten, jedoch ohne Erfolg. Weder konnte er die Knoten lösen noch verfügte er über irgendwelches Werkzeug, mit dem er das Seil hätte durchtrennen können. Auch wenn der Anwärter in den Orks am liebsten primitive Barbaren gesehen hätte, musste er sich doch eingestehen, dass sie nicht dumm waren und keinen so einfachen Fehler begehen würden. Sie passten schon auf ihren Gefangenen auf.
    Und noch etwas nagte an ihm. Der große Ork vom Vortag hatte ihm zwar zu Essen gegeben, jedoch nicht ohne ihn dabei noch mehr zu demütigen. Wie ein Hund war der Jäger im Staub herumgekrochen, nur um an etwas Fleisch zu kommen. Er hasste sich und den Ork dafür, für diese Offenbarung seiner Schwäche. Es brauchte nicht viel, um einen Menschen seine Würde vergessen zu lassen, nur ein paar Tage Nahrungsentzug, nur einen leeren Magen, der sich anfühlte, als würde er einen von innen auffressen. Hätte er das Fleisch doch einfach liegen gelassen … aber es war natürlich leicht, mit einem einigermaßen vollen Bauch, wie er ihn jetzt hatte, Prinzipien hochzuhalten.
    Immerhin war dieser Krieger auf dem Hof zurückgeblieben, in diesem Leben würden sie sich wohl nicht wiedersehen. Wenn der Anwärter überhaupt noch etwas anderes sehen würde als die Innenwände eines Kerkers in Faring, der jetzt vermutlich auf ihn wartete.

  14. Beiträge anzeigen #34
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Ein Zerren an Alons Körper weckte ihn auf. Niemand war da. Würde sich das Ereignis auf den Lichtung wiederholen?
    Rasch stand er auf.
    "Wo gehst du hin?", fragte ihn Bartimäus.
    "Ich muss mal!", erwiederte Alon, bemüht ,die Worte durch seine zugeschnürte Kehle zu pressen.
    Als er sich weit genug vom Lager dachte, klammerte er sich an einen Stamm einer Kiefer. Er schien in einem Schraubstock zu stecken, so sehr zog sich sein Leib zusammen. Alon keuchte, rang nach Luft. Sein Körper wollte sich auf den Boden werfen, doch er hielt verbissen den Stamm fest.

    Dann hörte es auf.

    Als er sich wieder erholt hatte, kehrte er zu ihrem Schlafplatz zurück. Bartimäus schlief schon wieder.

  15. Beiträge anzeigen #35
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Diesen Morgen hatten sie es Gott sei Dank geschafft den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren. Sie zogen auch wieder alle gemeinsam los, weswegen es sowieso nicht schwer gewesen wäre mit ihnen mitzuhalten. So waren sie den ganzen Tag marschiert.
    Das einzige was Bartimäus beschäftigt hatte, war Alons Erwachen in der Nacht. Schweißgebadet war er zurück gekommen und es hatte den Anschein gehabt, als wenn er irrsinnig erschöpft und gleichzeitig erleichtert war. Bartimäus hatte sich schlafendgestellt. Irgendetwas an dieser ganzen Sache kam ihm sehr komisch vor. Als sie untertags einen Moment für sich gehabt hatten, hatte Bartimäus Cécilia berichtet, was er in der Nacht beobachtet hatte, es war aber zu wenig Zeit um darüber zu diskutieren. Sollte er das Thema vor Alon auch ansprechen? Bartimäus hatte entschieden sich das Problem für den Abend aufzuheben.
    Also gingen sie einfach schweigend weiter. Wenigstens war das Wetter heute auf ihrer Seite, das Unwetter von Vorabend hatte aufgehört, trotzdem war es nicht so unerträglich heiß wie die Tage davor. Einfach ein ideales Wetter um den ganzen Tag durch Wälder zu gehen.

  16. Beiträge anzeigen #36
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Die gesamte Wanderung über hatte Alon darüber nachgedacht, was es sein könnte, was ihn anscheinend ersticken lassen wollte. Ein Fluch? Aber wer hätte ihn beschwören sollen und aus welchem Grund? Hatte er in seiner Zeit auf Khorinis jemandem etwas zu Leide getan? Er konnte sich nicht daran erinnern, so etwas getan zu haben. Oder war er einfach ein zufälliges Opfer von jemandem geworden? Oder war er gar besessen? Der Schatten... er war ihm das zweite mal nicht wieder aufgefallen. War das das Geschöpf, das ihn möglicherweise befallen hatte? Fragen über Fragen. Und keine schien sich auf die Schnelle zu beantworten.

    Sie wanderten schon eine ganze Weile, hatten aber noch keine Rast eingelegt. Bald, so sagten einige ihrere Mitreisenden, würden sie in ihrem neuen Lager ankommen. Alons Füsse schmerzten, und er fragte sich, wie lange es noch dauerte. Schon wieder eine Frage!, dachte er sich.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Schwertmeister Avatar von Albrich
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    Albrich ist offline
    Der Weg fiel schwer. Viel schwerer als zuvor. Das lag nicht etwa an dem steilen hang den sie hinaufklettern mussten um die eisigen Berge Nordmars zu erreichen. Nein solche Berge hatte Albrich auf seiner einstigen Reise zuhauf bezwingen müssen. Das Wetter, heiß schwül, einem den Atem raubend. Auch das war es nicht was Albrich so zu schaffen machte. Der neue Ballast, ein Kind, quengelnd und verunsichert, Albrich konnte nie wirklich von sich behaupten dass er gut mit Kindern zurecht kam, aber auch das elende Genörgel würde er überstehen. Doch was er ohne Hilfe nicht überstehen würde ist diese vermaledeite Krankheit die einem mit jedem Schritt die doppelte Anzahl an Kräften raubt, dieser Husten, der sich so anfühlte, als ob man bei jedem Anfall seine Bronchien aus dem Körper speien würde. Dieses Fieber, welches den Körper so sehr erhitzte dass der ganze menschliche Kreislauf verrückt spielt, als ob dieses Wetter nicht schon genügend Wärme mit sich bringen würde. Dabei hatte alles so schön begonnen, sicherlich war die Lage von Anfang an etwas heikel, doch man wusste worauf man sich einließ und konnte sich dementsprechend vorbereiten. Doch hier zeigt sich wieder dass alles planen nichts hilft wenn Innos etwas anderes für einen vorgesehen hat.

    Zu Beginn ihrer Reise waren sie zu Zweit, nur Callindor und Albrich und der feste Entschluss Nero zu helfen, jedenfalls für Callindor, Albrich war es nur wichtig Callindor zu helfen, da er sich mit dieser Aufgabe maßlos übernommen hätte. Dann kam Vic dazu, was aber weiter nicht schlimm war, da Albrich schon so eine Ahnung hatte dass Vic nicht lange auf sich warten ließe. Zu diesem Zeitpunkt war alles noch im Rahmen, sie waren zu dritt und fest entschlossen ihre Aufgabe zu bewältigen, jeder hatte andere Beweggründe aber alle hatten ein Ziel. Die kleine Gruppe von Gefährten setzte ihren Weg unermüdlich fort. Bis sie dann in die Nähe dieses von Innos verlassenen Dorfes Silden kamen. Hier machte Die Stimmung eine Kehrtwende, hier begann, was die Reise ernsthaft in Gefahr bringen sollte. Es begann Harmlos, ein Fischer erzählte, dass in Silden eine seltsame Krankheit wütete und dass alle Reisenden lieber einen großen Bogen um die Stadt machen sollten, froh, nicht blind in die Fänge der Krankheit geraten zu sein setzte die kleine Gruppe ihre Reise fort. Und dann kam Sam- ein kleines Kind von ungefähr sechs Jahren, seine Mutter starb vor den Augen des Jungen, vorher hatte Callindor zugestimmt sich um das Kind zu kümmern. Albrich missfiel seine Entscheidung, sie hatten einen harten Weg vor sich, da würden sie nicht auch noch ein Balg gebrauchen können dass die ganze Zeit rumquengelt. Aber Callindor in einem Augenblick der Schwäche und des Mitgefühls willigte ein, und als Magier des Feuers musste er sein Wort halten, was hätte das sonst für ein Licht auf die heilige Kirche Innos geworfen wenn nicht einmal ein hoher Vertreter der Kirche sein Wort gegenüber einer armen, sterbenden Frau gegenüber halten könne? So setzten sie nun also ihre reise zu viert fort.

    Ganz allmählich und schleichend breitete sich die Krankheit in den Körpern der kleinen Gruppe aus. Am schlimmsten Betroffen schien Callindor, ihm ging es von Tag zu Tag schlechter, er hustete zunehmend schlimmer und musste des Öfteren eine Auszeit nehmen. Die Krankheit zehrte sehr an ihm. Auch Vic und Albrich waren betroffen. Sie merkten, wie sich etwas in ihrem Körper ausbreitet, was da nicht hin gehört, etwas fremdes, etwas schädliches. Nur Sam schien noch keine Anzeichen dieser tückischen Krankheit aufzuweisen. War er immun? Die Zeit wird es zeigen. Mit jedem Tag der verging schlug die Stimmung um, der Ton wurde rauer, der Umgang miteinander wurde härter, die ganze Stimmung wurde einfach mieser. Inzwischen war sie an einem Tiefpunkt angelangt, Callindor pflegte es nicht mehr mit Albrich zu reden, Vic war…na ja eben Vic und Sam machte einfach das was er immer tat: Nichts. An einer kleinen Quelle legten die Gefährten eine Rast ein um sich zu erholen und ihre Wasservorräte aufzufrischen. Es war Still, nur das leise plätschern der kleinen Quelle war zu vernehmen, und das Pfeifen des Windes, ansonsten herrschte Stille. Es war ungemütlich, so konnte es doch nicht weitergehen, so würde die kleine Gruppe Nordmar niemals heil durchreisen können, Nordmar soll eine karge, menschenfeindliche Gegend sein, wenn die Vier nicht Zusammenhielten würden sie vermutlich in Nordmar bleien…und ein Teil der nicht enden wollenden Eiswüste werden. Das konnte und wollte Albrich nicht zulassen, er musste die Eisdecke des Schweigens brechen, nur wie? Inzwischen fiel ihm sogar das Reden schwer, Kraft für eine Diskussion oder einen Streit würde er nicht mehr aufbringen können, bei der gereizten Stimmung würde dieser aber unvermeidlich sein. Es war eine Zwickmühle. Da kam dem Blauhaarigen eine Idee:

    Du Sam, weißt du eigentlich etwas über diese schreckliche Krankheit? Was erzählte man sich in Silden so? hast du da was Aufgeschnappt?

    Der kleine Junge schaute den jungen Adlatus nur verstört an und setzte ein schluchzen auf, wenn er jetzt anfinge zu schreien würde die Situation sicherlich eskalieren und die ohnehin schon auf der Kippe stehende Ruhe würde endgültig zerreißen…

  18. Beiträge anzeigen #38
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Porgans Lager - Ankunft des Waldvolkes

    Es war ein langer Marsch gewesen den sie letztlich noch absolvieren mussten. Auch mussten sie teilweise längere Zeit in den Wäldern verharren, da Orkpatrouillen unterwegs waren und einen orkposten der in Richtung Küstenregion stand, mussten nahezu alle weit umgehen. Es war kein einfaches Stück durch die Wälder, die man nunmal nicht so kannte wie die Sildenwälder.

    Den letzten Part führte Arakos direkt an, denn der Pfad durch unwegsame, urige Waldstücke, hinauf auf höher gelegene Ebenen und wieder hinab, waren wie Ornlu es kannte nicht nur schwer zu durchqueren, sondern auch auf dem ersten Blick undurchdringbar, wenn umgefallene Bäume, dichte Gebüsche und hohes Unterholz nicht viel erlaubten. Arakos aber führte sie sicher einen schmalen Pfad entlang, der zunächst genauso unwegsam war, bis er dann einige Minuten später besser passierbar wurde. So kamen wohl Arakos' Leute bisher in den Talkessel. Jene warteten auch stetig, bis zwei bis drei Gruppen sich gesammelt hatten und führten sie dann auch den schmalen Pfad entlang.

    "Ist das der einzige Zugang, Arakos?", fragte Ornlu der Suzurans Gerödel mittlerweile halbieren konnte.
    "Nein, sicher nicht. Es gibt noch weitere, Ornlu. Aber vom Nordwesten her, erreicht man es so - ja. Ist dieser Osmo zuverlässig?", fragte der Hüter.
    "Ich hoffe doch. Er wird es schon richtig machen und die Spuren der vielen Wanderer zuwachsen lassen...", entgegnete der Druide.
    "Gut. Bei einer Hand voll Leute ist dies ja nicht so wild, aber bei zehn Mal so vielen.", sinnierte Arakos, bevor er den Hügel erklommen hatte und wartete bis Ornlu und der Rest auch oben waren. Er zeigte mit seinen Speer voraus.

    "Seht da unten in den Talkessel! Willkommen in meiner Heimat.", sprach der Hüne und ging weiter, während die Noch-Sildener in das Tal das von Hügel und Bergketten, sowie dichter Vegetation umgeben hinabblickten. Der Blick geradeaus, erlaubte einen kleinen, schönen Ausblick in Richtung Meer und Küstenregion, die jedoch noch hinter genug Wäldern, Tälern und Bergen lagen.

    "Was ist? Habt ihr hier das Schlaraffenland erwartetet? Die Zukunft muss erst geschaffen werden.", sprach der Jäger zum Rest seiner und zwei weiteren Gruppen. Unten im Tal war nur ein Feuer zu sehen und sonst unzählige Büsche, Bäume, zwei Ruinen und Höhlenzugänge.
    Sie folgten Arakos einen weiteren schmalen, serpetinenartigen Pfad hinab, um in den Talkessel zu kommen.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Immer noch Myrtana. Wann würden sie denn endlich Nordmar erreichen? Spielten die drei Schwestern noch immer ihr Spielchen mit ihnen?
    Und dann auch noch seine Beschwerden. Heute kamen sie so gut wie gar nicht voran. Vic, Albrich und er selbst schienen betroffen, wenngleich auch der kleine Sam durchaus bei seiner Mutter zuu lange verweilte und so er auch infiziert war. Aber im Gegensatz zu ihnen, blieb Sam still, für sich und tat, worum er gebeten wurde. Dabei hielt er sich am meisten an Callindor, und ging den anderen so gut es ging aus dem Weg. Trotzdem, es war eine angespannte Situation.
    Und dann hörte er den kleinen jungen etwas sagen, nachdem Albrich diesen wohl etwas gefragt hatte.

    "Baume ... Tiers ... pöse ... fährlich ..."

    Es war ein Wunder, dass der Junge überhaupt zu verstehen war, aber mit seinen fünf oder sechs Jahren konnte man schon zufrieden sein. Zumindest reimte sich Callindor den Rest zusammen. In Silden war also irgendetwas mit den Wäldern passiert. Vielleicht eine Dürre oder so etwas, was die Leute zwang, Silden aufzugeben. Von bösen Bäumen und Tieren hatte Callindor jedoch noch nie explizit gehört, doch Sam beharrte darauf, dass es die Bäume, und speziell einer der größten Bäume in Silden war, der sie so krank gemacht hatte.
    Das war dem Magier zu hoch, und er fühlte sich auch nicht sonderlich erpicht darauf, es weiter zu hinterfragen.
    Und noch ehe Albrich weiterfragen konnte, erschien Vic stolpernd, und sich an einer Baumrinde abstützend.

    "Hey Leute, ich glaube ... mir ..."

    Zu mehr kam er nicht, denn schon darauf sank er in sich zusammen und lag ohnmächtig am Boden und rührte sich nicht mehr. Albrich eilte zu ihm, so gut er ihn seinem Zustand vorwärts kam und betastete ihn.

    "Was ist los mit ihm? Lebt er noch?"

  20. Beiträge anzeigen #40
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline

    Bei Porgans Lager

    Sie blieb stehen und betrachtete das Tal. Erinnerungen kamen auf. Der Botengang. Meister Porgans Geschichte. Arakos und Nara, die Krieger. Die Sippe der Kriegerinnen, die Wilden. Wo sie wohl nun waren, diese Kriegerinnen?
    "Ich kenne das Tal, ich war schon einmal hier", sagte sie zu Bartimäus und Alon. "Als ich den einen Satz nicht zu Ende geführt hatte, was diesen kleinen Streit auslöste, Bartimäus, da dachte ich an genau dieses Tal ... ich kenne seine Geschichte. Hier gab es einst ein Dorf, es wurde von den Orks zerstört ... viele Menschen starben damals. Bis dieses Dorf nicht wieder aufgebaut wurde, wird sein Name nicht genannt. Frag mich nicht, bitte, ich kenne den Namen nicht. Die Höhlen sind wirklich erstaunlich."
    Sie erinnerte sich an die kleine Expedition mit Oparilames. Es war schön gewesen, interessant. Und sie hatte eine kleine Erleuchtung gehabt, eine schöne Erfahrung, an die sie gern zurückdachte. Sollte das Waldvolk in diesem Tal bleiben? Eine tolle Aussicht. Sie mochte das Tal gern, und auch Meister Porgan. Sie schaute hinter sich, zu ihren Begleitern. Alon sah ein wenig blass aus, und wie auch Bartimäus machte sie sich Sorgen um ihn. So, wie er sich benahm ... vielleicht sollte sie ... nein. Sie würde ihn nicht einweihen oder so. Erst, wenn sie sich sicher wäre, dass er Magie in sich hatte. Und dann würde sie ihn eher zu einem der Druiden schicken, als sich selbst wieder verantwortlich zu machen. Nachdenklich musterte sie ihn.

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