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Dunkelheit...
Wie ein Traum... derselbe Traum... ja, da war er sich sicher... Er träumte wieder dasselbe. Er schwebte über seinen schlafenden Körper und konnte den ganzen Raum von oben begutachten. Wie beim ersten Mal, als er das geträumt hatte auch. Wieder konnte er alles schärfer erblicken als mit seinen wirklichen Augen.
Jede Kakerlake, die sich auch noch so leise fortbewegte wurde von ihm ausgemacht.
Wieder wurde er angezogen von einer magischen Kraft. Sie war zu stark um sich dagegen zu wehren. Er wurde erneut schneller und schneller, wurde von der Kraft, welche ihm anzog, beschleunigt.
Auch dieses Mal befand er sich am Ende, als die Anziehungskraft erlosch, wieder vor diesem großen Tor.
"Komm...", erschallte es aus dem Inneren. „Komm so bald wie möglich. Du wirst dienen"...
Dunkelheit...
Müde öffnete Dennik seine Augen und schloss sie sofort wieder, als gleisendes Sonnenlicht in seine Pupillen streifte. "Training", war das Erste, was ihm durch den Kopf ging.
Schnell sprang er auf und schaute aus dem geöffneten Fenster. "Gut...", erleichtert atmete er aus. Die Sonne ging gerade erst auf.
Schnell wusch er sein Gesicht, indem er seine Hände in dem Eimer voller Wasser tauchte, welcher neben dem Bett stand, eigens für diese Aufgabe dorthin gestellt wurden war und mit dem nassen Händen rieb er dann über sein Gesicht.
Das tat gut.
Schnell sammelte er alle wichtigen Sachen zusammen, zog seine Lederschuhe an, band sein Schwert an den Gürtel und rannte hastig die Treppe hinunter.
Sein Lehrer war bereits unten und nahm schon sein Frühstück ein.
"Guten Morgen... Was machen wir heute?", begrüßte er seinen Gefährten.
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Der Kleine war eifrig... aber nicht besonders talentiert. Zwar hatte er die Züge der Grundstellung relativ schnell verinningt aber bei jedem zweiten Mal bei der Scorp die Stellung testete war der Junge mit einem einfachen stupsen aus dem Gleichgewicht zu bringen.
"Dasselbe wie die letzten Tage, Kraft, Ausdauer, Grundstellung." das erwartungsvolle Gesicht seines Schülers wurde lang und enttäuscht. "Was? Du willst schnell schnell rumfuchteln lernen wie die lausigen Banditen? Ich denke nicht, aber du hast recht wenn du heute mehr erwartest, ich bringe dir heute zwei einfache Schlagbewegungen bei. Wir müssen ja irgendwann auch etwas vorwärst kommen. Aber nur weil ich dir etwas neues zeige heisst das nicht, dass du wieder alles vergessen kannst, was wir bis heute gelernt haben. Nein vielmehr heisst es, dass wir alles was wir bisher hatten ebenfalls nochmals uns nochmals anschauen. Wenn ich dich bereits mit dem ersten Angriff aus dem Gleichgewicht bringen kann, soll heissen deine Grundstellung für den Arsch ist, kannst du auch ohne Waffe dastehen. Dasselbe gilt für deine Kraft und Ausdauer, wenn dir auch nur eines davon fehlt wirst du gegen echte Krieger unterliegen und selbst gegen die meisten möchtegern Haudegen."
Dennik schien zu verstehen. "Also los, geh in die Grundstellung!" sein Schüler tat wie ihm geheissen. Das Anstupsen Scorps hatte diesmal keine Nebenwirkungen, sodass es der Hüne für angebracht hielt den ersten Schlag zu zeigen.
"Ich will dass du verinnerlichst wo du deine Waffe in der Grundstellung hältst, sie wird erstmal deine Ausgangslage sein aus der du Kämpfst, das heisst deine ersten Bewegungen gehen von ihr aus. Die einfachste, aber fundamentalste Variante aus der Grundstellung einen Angriff zu starten ist auch die naheliegendste. Deine Waffen ist hinter deinem Körper und schaut zu Boden. Die direkteste Bewegung mit dem meisten Schwung und dem grössten Zielbereich ist die Waffe nun nach Schräg oben zu ziehen, das heisst in die Gegenteilige Stellung als sie jetzt ist, das heisst auf der anderen Seite deines Körpers gegen oben Schauend." der Hüne vollzog den einfachen Schlag. Er benutzte ihn nur noch selten, aber er war praktisch um sich Raum zu verschaffen und man konnte mehrere Gegner mit dem selben Schlag treffen.
"Verstanden? Es wird folgendermassen ablaufen, zuerst werden wir diesen Schlag eine Weile üben. Dann verfahren wir wie bisher, Kraft und Kondition und sobald ich Grundstellung rufe, gehst du in Stellung und vollführst diesen Schlag. Ich nehme an am Anfang werden wir dann den Schlag auch gleich noch etwas üben. Sobald das läuft gehen wir zum zweiten Schlag über. Und nochwas... wenn du wissen willst wie die Bewegungen heissen, ich habe nicht den geringsten Schimmer, Namen habe ich erst den Kombinationen gegeben, aber zu denen kommen wir erst später." endete der Hüne, ehe er sich am Traingsplatz setzte, den Blick auf Dennik richtete und meinte "also dann los, wir beginnen mit Konditionstraining" dann nahm er zwei Gewichte und begann damit selbst seine Oberarme zu trainieren während er Dennik zuschaute.
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Noch zehn mal vollführten er den von Scorpion gezeigten Schlag. Es war ein erhebendes Gefühl die Waffe so schnell durch die Luft gleiten zu lassen.
Wieder stellte er sich in die Grundstellung, versuchte das Sprungbein mehr zu belasten, als das Andere, so wie es sein Lehrer wollte, stelle das Sprungbein nach hinten, etwas breitbeinig in geduckter federnder Haltung, und ließ dann das Schwert von unten rechts, wo er es immer hatte, sobald er in die Grundstellung trat nach oben links fliegen.
Ein Glücksgefühl durchflutete ihn. Die Waffe schien beinahe ein Eigenleben zu besitzen und es kostete ihn kaum noch Kraft diese Bewegung zu vollführen.
"Ok", das würde wohl reichen, er hatte es wohl fürs erste verinnerlicht. Jetzt, ohne das Schwert aus der Hand zu nehmen, begann er so schnell er konnte um den Trainingsplatz zu sprinten. Es dauerte keine 10 Minuten da blieb er schon wieder stehen und rang um Atem.
Nach dem er sich einigermaßen erholt hatte begann er langsamer aber immer noch schnell um den Platz zu joggen.
Das anstrengendste dabei war es seinen inneren Schweinehund zu bekämpfen, welcher in seinem Unterbewusstein immer wieder flüsterte...
"Es ist zu heiß um sich so zu überanstrengen, lange schaffst du es nicht mehr, zu heiß, die Sonne, deine Füße fühlen sich doch schon so an als wären sie aus Blei, er wird dich schon nicht auslachen, hör auf...."
Doch er gab nicht auf rannte weiter, blieb stehen und sprang in die Grundstellung wedelte mit dem Schwert durch die Luft, rannte weiter...
Endlos Schleife....
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Während der Hüne gegen aussen die Ruhe selbst zu sein schien, während er die Gewichte abwechselnd mit links und rechts anhob und den Blick auf Dennik geheftet hielt, schüttelte er innerlich den Kopf. Der Junge brachte es manchmal fertig Übungen misszuverstehen. Anstatt endlich einen gescheiten Lauftakt gefunden zu haben verausabte er sich völlig. So würde er nie zu Kondition kommen, eher machte er seine Muskeln kaputt.
Und wenn man die Bewegung die er unter Anstrenung ausführte überhaupt noch Schlag nennen konnte, so war das einzige was passte Denniks Begeisterung dafür.
Dies war der einzige Umstand wieso Scorp diese Lehre nicht schon lange hingeschmissen hatte. Der Junge hatte Herzblut und gab sich Mühe. Bloss würde ihm besser zuschauen und vorallem zuhören manchmal gut tun.
"Halt!" donnerte die Stimme des Hünen über den Platz worauf Dennik anhielt. "Ich habs dir doch schonmal gesagt, Kondition erreichst du nur wenn du dein eigenes Tempo findest und in dem genug lange aushältst. So wirst du am Ende für nichts auf den Boden kotzen. Wir üben hier kein Anhalten und Sprinten sondern Kondition. Langsam solltest du das begriffen haben." mahnte der Hüne seinen Schüler. "Wir machen etwas anderes." meinte er und wies auf zwei leere Holzkessel am Rand des Platzes. "Geh zum Brunnen und füll die beiden auf, dann bringst du sie mir. Dauerts zu lange, was für mich heisst, dass du unerlaubt pausierst, können wir das Spiel gerne so oft wie du möchtest wiederholen." warnte Scorp "Wenn du das Wasser gebracht hast, schauen wir nocheinmal den Schlag an. Das scheint nicht wirklich geklappt zu haben beim ersten Mal. Du sollste nicht wild rumfuchteln und auch nicht mit dem Schwert ind er Luft wedeln, du musst hier niemandem winken. Der Schlag muss schnell, präzise, kraftvoll und vorallem mit ruhiger Hand geführt werden, du musst eine gerade Linie durch die Luft schneiden, keine Schlangen und Zickzacklinien! Also hopp hol das Wasser!"
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Gehetzt rannte Dennik zum Brunnen. Er war immer noch etwas schlapp wegen seinem Sprint. Er musste sich eingestehen, dass er da wirklich etwas unüberlegt gehandelt hatte, doch er war einfach aufgeregt gewesen, hatte es überstürzt, wollte seinem Lehrer zeigen was er drauf hatte. Doch es war in die Hose gegangen.
Und jetzt? Sollte dieses Wasserschleppen eine Strafe darstellen, oder verbarg sich mehr dahinter, als man annehmen würde?
Er wusste es nicht, doch was er wusste, war die Tatsache, dass wenn er sich nicht beeilen würde, er diese Sklavenarbeit noch einmal machen dürfte. So schnell wie er konnte hatte er die zwei Eimer gefüllt und rannte, je einen an jeder Hand am Henkel haltend zu Scorpion und stellte diese vor ihn ab. Froh sah er mit an, wie das Wasser in den Behältern zwar gefährlich nahe zu den Rändern hin und her schwappte, jedoch kaum etwas verschüttet worden war.
"Jetzt noch einmal den Schlag?", fragte Dennik nach.
Sein Lehrer nickte.
Wie schon so oft in den letzten Tagen stellte er sich wieder in die Grundstellung und versuchte alles so zu machen wie sein Meister es ihm gezeigt hatte.
Dann versuchte er, dieses Mal noch konzentrierter, als die Male zuvor das Schwert in einer schrägen Linie zum Körper nach oben hin sausen zu lassen.
Hoffentlich hatte er keinen Fehler gemacht. Für ihn schaute es haargenau so aus wie Scorpion es ihm vorgemacht hatte und Verzweiflung legte sich auf Dennik´s Gemüt, als er sah, wie sein Lehre schaute...
Was machte er falsch?
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Die festen Grundregeln beherrschte Tarnum's Gefährte mit der Zeit. Nur diese konnte ein Lehrmeister seinem Schüler beibringen, alles andere musste er sich selbst beibringen. Der Kampfstil beim einhändigen Schwertkampf ist wie der eigene Charakter und somit einzigartig. Jede Person musste sich seinen eigenen Stil, mit eigener Kraft erarbeiten. Darin lag die Kunst, pures Pauken half dabei rein garnichts.
Eine halbe Ewigkeit sind die beiden Reisenden schon gelaufen, bis sie schließlich, nach vielen herumfragen, endlich am Händlerlager angekommen waren. So spektakulär die Reise dorthin war, so banal war die Ankunft der beiden Gefährten. Keine Banditen, Sklavenhändler oder Kannibalen. Kein Drache der seine Flammen auf die Varanter losgehen ließ und keine Horden wilder Orks, die es auf das Fleisch der Morras abgesehen haben. Nur ein kurzes:"Hey, ich hab hier nen Hut bestellt." "Joar, da drüben isser." Beendete die Odysee der Beiden. Weiter war nichts.
"Na, ist aber ein hässlicher Hut. Deswegen bin ich den ganzen Weg gelaufen?"
Tarnum blickte Vryce grimmig an: "Nein, ich bin den ganzen Weg wegen diesem Hut gelaufen, du wolltest den Schwertkampf lernen. Außerdem ist der Hut super. Leder, schützt vor der Sonne und schwitzt mit. Besonders im Sommer ist er ganz nützlich."
"Jaja, super. Noch irgendwelche Tipps, die du mir geben könntest oder war das alles alter Mann?"
" Erstens, ich bin nicht alt. Zweitens ja. Zieh dein Schwert, wir üben nochmal die Defensive."
Vyrce zog sein Schwert und parierte wie gewohnt weiterhin die leicht gemachten Hiebe von Tarnum, bis auf einmal plötzlich die linke Hand des Schwertmeisters hochschnellte und Tarnum's Gegenüber eine starke Ohrfeige verpasste. "Denk dran, das hier ist nur der EINHÄNDIGE Kampf, deine zweite Hand haste frei und kannst deinem Gegner auch mit dieser zusetzen. Hocker, Flaschen, Menschen, alles kannst du mit deiner freien Hand zur zweiten Waffe werden lassen."
...
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Vermutlich war es bloss die Erschöpfung Denniks, aber die Schlangenlinie die der Junge da durch die Luft zog... naja sie sah schrecklich aus, wenn er jetzt ein Meister der Kampfkunst gewesen wäre, hätte man es für einen tollen Ablenkungsschlag halten können, aber so... einfach um seinen Gedanken bestätigt zu wissen meinte er "nochmal." doch als Dennik ausholte riss der Hüne seine Axt vom Gurt und Blockte den Schlag, laut scheppernd knallte das Schwert gegen die Axt, löste sich aus Denniks Hand und knaltle zu Boden.
"Du hältst deine Waffe zu schlecht. Daran wirds liegen." meinte Scorp mehr zu sich selbst als zu Dennik, er steckte seine Axt weg und hob das Schwert auf. Einen zu dicken Griff hatte es jedenfalls nicht, Scorps Pranke reichte da schon fast doppelt herum, da sollte das Schwer für den Jungen gut passen. "Das hier, ist eine Waffe. Man kämpft damit." begann der Hüne dann, als wäre Dennik ein halbschlauer "Es ist kein Spielzeug und auch nichts was man vorsichtig anfassen sollte, es zerbricht nur unter höchster Belastung und bis das der Fall sein wird, bist du oder viele andere bereits tot. Wenn du die Waffe führst, muss sie ein Teil von dir sein, sie ist kein Fremdkörper, deine Waffe gehört zu dir, sie ist dein Freund, sie beschützt dich und tötet für dich, aber nur wenn du sie als Teil von dir akzeptierst, solange du sie als Fremdkörper von dir weghältst oder als Spielzeug schwingst und rumwirbelst beschützt sie dich nicht, sondern gefährdet dein eigenes Leben." vieleicht hatte er diese Lektion zu selbstverständlich gehalten, aber sie hatten ja genug Zeit und nun da es dem Hünen klar wurde an was es lag, galt es dieses Problem erstmal zu beheben.
"Bevor wir zum Krafttraining übergehen" der Hüne blinzelte schmunzelnd zu den Wassereimern "machen wir erstmal etwas ganz anderes" der Hüne warf Dennik seine Waffe zu "Begib dich in die Grundstellung" nun galt es etwas esoterischers auszuprobieren...
Der Hüne hatte in Denniks Abwesenheit einen Lappen gefunden, der sich bestens dafür eignete, was er vor hatte. "Ich werde dir jetzt die Augen zubinden. Wir müssen dein Gefühl für dich und deine Waffe auf Vordermann bringen, bevor wir das nicht im Griff haben machen wir kein anderes Training mehr. Ich will dass du dich selber besser beherrschst und die Waffe als Teil von dir akzeptierst. Dann werden dir alle Übungen ob Kraft, Kondition oder Kampf viel einfacher fallen." dass er sowas jemals sagen würde... der Hüne war von sich selbst überascht, aber fand auch Gefallen daran. Schliesslich band er seinem Schüler den Lappen über die Augen sodass dieser nichts mehr sah. "Also gut, zuerst einfach, du musst nun fühlen, deine Augen helfen dir nicht. Spür dich selbst, spür den Boden unter den Füssen. Korrigier deine Stellung ruhig, wenn sie dir blin nicht behagt, während dem Kampf hast du keine Augen für deine Füsse du musst sie spüren, du hast auch keine Augen für den Rest deines Körpers du musst ihn spüren und du hast selbst für deine Waffe keine Augen, spüre deine Waffe. Deine Augen sind nur da deinen Gegner zu Analysieren, dein Körper muss ohne zu Denken reagieren können und dafür musst du ihn im Griff haben. Und jetzt zeig mir den Schlag den ich dir gezeigt habe, versuche nicht mich nachzuahmen, versuche nicht deine Klinge zu beobachten, sondern fühle, vollführe das was ich gesagt habe." mit verschränkten Armen stand der Hüne erwartungsvoll vor seinem Schüler, würde er den armen Tropf auffangen müssen weil er über sich selbst stolperte? Hatte er den richtigen Nerv getroffen und der Junge würde plötzlich etwas richtiges machen?
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So waren Bunnel und Paolo wieder zu 2.
Paolo würde die Zeit vermissen wo man noch zu 4. unterwegs war, aber es war kein Abschied für die Ewigkeit.
Die beiden Barbiere hatten einen guten Marsch zurück gelegt. Der blonde Barbier wäre am liebsten noch weiter gelaufen aber sein Partner brauchte irgendwie eine Pause.
Dieser schaute ihn bedrückt an und wollte sich für irgendwleche Sachen entschuldigen.
"Bunnel? Ist ok wir machen eine kleine Rast. Ruhe dich aus, trink nen Schluck Wasser und machs dir kurz gemütlich." sprach der Barbier zu Bunnel.
Während der andere Barbier sich einen bunten machte, ging Paolo ein kleines Stück weiter und als er gewissen Abstand hatte zog er sein Schwert, welches er sich in Lago gekauft hatte.
"Lange hatte ich keine Klinge mehr in der Hand. Mal schauen ob ich es immer noch drauf habe." sprach der jugne Mann zu sich und ging in Stellung.
Beide Beine etwa Schulterbreit entfernt von einander. Der Rücken entspannt und lässig wirkend. Der rechte Arm angespannt, da dieser die Klinge hielt, und der linke in die Mantel Tasche gesteckt. "Hm... an diese Haltung kann ich mich erinnern... Und nun ein paar Übungen, man weiß ja nie was hier in der Wüste passiert..." dachte er sich und führte erstmal ein paar eifnach Schläge aus. Die Klinge schwirrte durch die Luft von Oben nach unten, von Links nach Rechts und von diagonal oben nach diagonal unten. Diese klaptten und Paolo vollführte ein paar Komibnationen die ihm einfielen.
Er ließ die Klinge lässig auf dem rechten Schulterblatt ruhen, wartete einen Moment und vollführte einen Schlag von Oben aus, bevor die Klinge wieder ruhte schwirrte diese diagonal nach Links. Dort hielt sie kurz an und schwenkte wieder nach unten. Der Blonde merkte wie er sich seine Erinnerung an den Kampf mit dem Schwert zurück kam, einnerte sich daran was sei ndamalaiger Lehrmeister sagte und ihm beibrachte. Nun hieß es die letzte kombi zu vollführen. Das Schwert mit der Spitze auf den Boden gerichtet, schräg nach hinten gehalten und den linken Arm etwas nach vorne gebeugt. Dann kam alels aufeinmal. Zack, Zack, Klirr Bäm, wuuuusch.
Ein schneller Schlag nach Links, ein schneller Schlag nach Rechts oben, eine Drehung und dann von oben nach links unten. An diese Technick kontne er sich sehr gut erinnern....
Nach diesem kleinem Training ging er zurück zu Bunnel, welcher zu schlafen schien."Hm... er hat sich eine Pause verdient..."
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Sie waren am Morgen wieder aufgebrochen. In die Wüste hinein, einfach Tarnums Intuition folgend. Natürlich hatte sie Recht und alsbald waren sie auf das Lager der Händler gestoßen, eine ruhige, bunt gemischte Truppe varantischer und myrtanischer Geschäftsmänner. Der Austausch Geld-Hut war dann eher lachhaft gewesen, weil es derart ereignislos von statten gegangen war, dass dem Dieb der Mund aufklappte.
Treibsand, Schätze, Banditen, gefangene Jungfrauen … Und wir kriegen den Hut einfach mal so in die Hand gedrückt und das war’s? Bei Beliar!
Nach einem kurzen Wortgefecht entschied der Schwertmeister dann, erneut die Defensive zu üben. Vryce war natürlich einverstanden gewesen. Zum einen, weil sein Wert als Schwertkämpfer steigen würde, zum anderen, weil die Defensive in einer Notsituation seinen verdammten Arsch retten würde.
Der Dieb positionierte sich im Ausgangsstand. Rechtes Bein vor, linkes zurück. Das Schwert locker und doch griffig in der rechten Hand. Tarnum griff mehrmals an, was er anständig blockte und abwehrte, gar einmal die Klinge des Lehrers zur Seite drückte. Die richtige Überraschung kam dann erst, als die freie Hand Vryces Gegenübers hinaufschnellte und ihm eine gepfefferte Backpfeife verpasste.
Was fällt dem Hundesohn ein?!, war der zornige Gedanke gewesen, ehe sich Tarnum erklärte. Und Vryce verstand auf Anhieb. War ja klar. Der Lehrmeister betonte, dass es das Schwert mit einer Hand geführt wurde und die freie eben mit allerlei Dingen bestückt werden konnte. Angebrochene Flasche, Dolch, Barhocker. Und einer zweiten Klinge, wenn man’s denn kann.
Verstehend nickte der Dieb und der Kampf ging weiter. Tarnum griff erneut mehrmals an, Vryce gab ihm jedoch durch Ausweichschritte oder gar Abwehrgriffen der freien Hand nicht die Chance, erneut waffenlos zuzuschlagen. Es ging sogar so weit, dass der Gauner seinem Lehrmeister einen ordentlichen Schubs mit der Hand verpasste, als er ihm durch eine Hiebablenkung näher gekommen war.
Anerkennend nickte Tarnum. Vryce lächelte breit.
„Das ist gut“, sprach er, „Einen netten Dolch in der Hand und schon klappt manch Gegner nach kurzer Zeit zusammen. Das gefällt mir.“
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Mit Schmerz verzehrter Miene hielt Dennik sich seinen Schwertarm. Der Unerwartete Aufprall der beiden Waffen hatte sein Schwert vibriert lassen, hatte seinen Arm geschüttelt und dies wiederum hatte für Schmerzen gesorgt.
Nach einem Moment in welchen er seinem Schmerz und dem Erschrecken mit einem erstickten Schrei hinaus gelassen hatte, bis er sich auf die Zähne und versuchte das Pulsieren in seinen Adern zu ignorieren.
Er wollte nicht, dass sein Lehrmeister ihn für eine Heulsuse hielt.
Scorpion jedoch ging zu Dennik Erleichterung nicht weiter auf Dennik´s Reaktion ein und erklärte ihn stattdessen, warum sein Schlag immer noch nicht gut genug war.
Er hielt also das Schwert falsch. Er war froh zu wissen, was er besser machen konnte, es war besser, als wenn Scorpion nur schweigend den Kopf geschüttelt hätte, nicht aber gesagt hätte, was falsch war.
"Mit verbundenen Augen?", fragte Dennik irritiert nach.
Wie stellte sich das sein Lehrmeister vor? Auf einmal kam Dennik der Gedanke, dass er sich ja auch selber verletzten konnte, wenn er nicht aufpasste. Er schluckte seine Nervosität hinunter und ließ sich die Augen verbinden ohne Widerstand zu leisten.
"Grundstellung", lautete wie zu erwarten war die erste Anweisung seines Lehrmeisters.
Gesagt getan, es war ein komisches Gefühl nicht sehen zu können. Ein komisches Gefühl seine Beine nicht betrachten zu können und nicht schauen zu können, ob Scorpion zufrieden war. Jetzt konnte er nicht mehr schauen, ob sein Fußabstand so war, wie er es immer gehabt hatte, jetzt musste er nach Gefühl handeln.
Langsam begann er sein Sprungbein zu belasten und hebte das Andere an. Danach begann er die richtige Position und den Abstand der Füße zu finden, indem er immer mal wieder tiefer in die Knie ging und sich dann wieder gerade hinstellte. So wurde ihm klar wie weit die Füße voneinander entfernt sein mussten, damit er den optimalen Halt hatte. Um sich noch einmal ab zu checken, bewegte er sein Sprungbein mit einem Schritt nach vorne, als wolle er einen Angriff starten.
"Ok", alles schien zu passen, sein Schwert, welches er nun wieder in der Hand hatte, schaute mit der Spitze nach unten, parallel zu seinem hinteren Bein (Sprungbein).
"Gut, dann Schlag jetzt noch einmal", war die nächste Aufforderung.
Jetzt umklammerte er das Schwert fester und besser, so wie es ihm der Hüne gezeigt hatte. Er spürte das Lurkerleder des Griffes in seiner Hand, spürte die Hitze die von dem in der Sonne erwärmten Eisen ausging an seinem Bein, konnte auch ohne es zu sehen, grob erahnen, wie weit es wohl reichen würde. Er war bereit. "Jetzt oder nie!", wieder bewegte er sein Sprungbein in einem anmutig wirkenden Sprung-Schritt nach vorne, sodass es jetzt wieder das fordere der Beiden war. Zeitgleich schwang er die Waffe nach oben von seinem rechten Bein über seine linke Schulter. Sanft spürte er den Luftzug, als das Schwert an seinem Körper entlang schwebte. Es schien nichts anderes zu sein, als eine Verlängerung seines Armes.
Als es oben angekommen war und er wieder in etwas federnder Haltung zu stehen gekommen war, vollzog er wieder genau das Gegenteil seiner vorherigen Bewegung. Ging einen Schritt zurück und bewegte sein Schwert in derselben Schlagform, wie zu vor zurück zu seinem hinteren Bein, das nun wieder das Sprungbein war.
So, wieder in der Grundstellung, blieb er stehen, und wartete auf Scorpions Kommentar. Dennik wusste nicht ob er froh und enttäuscht sein sollte, dass er das Mienenspiel des Mannes nicht sehen konnte.
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Ja das war es, der Junge schaute und dachte zu viel. "Sieht um längen besser aus, als das was du vorher fabriziert hast. Doch nur weil dus einmal geschafft hast, heisst das noch lange nicht, dass du es verinerlicht hast. Ich schlage vor wir wiederholen diese Übung noch ein paar mal." war Scorps Kommentar.
Dennik machte sich sofort wieder an die Übung, während Scorp die beiden vollen Eimer mit Stricken an einem stabilen Holzstock befestigte. Mit einer Hand probierte er aus, ob die Konstruktion zum Gewichtheben taugte und er war ganz zufrieden.
"Gut, aber achte auf deinen ganzen Körper, vergiss deine Füsse nicht wenn du zuschlägst!" kommentierte er die Übung Denniks, während er zwei weitere Eimer in Beinabstand, aber umgekehrt auf dem Platz posierte.
Der Junge vollführte die Blindenübung noch einige Male, Scorp war ganz zufrieden und er wusste nun, wie er Dennik beibringen konnte wie er sich die Bewegungen verinnerlicht. Hoffentlich würde das mit der Zeit von selbst gehen, aber die Grundbewegungen würde er wohl oder übel mit verbundenen Augen lernen müssen. Und dann musste es erst auch noch mit offenen Augen klappen.
Der Hüne seufzte leise und meinte dann "Gut, du kannst die Binde abnehmen. Behalte sie immer bei dir, ich denke wir müssen während unserem Training noch einige Male darauf zurückgreifen." dann winkte er seinen Schüler zu sich. "Stell deine Füsse auf die beiden Eimer" sein Schüler tat wie ihm geheissen "Wir kombinieren Gleichgewichtstraining mit Krafttraining und je nach dem wie du dich anstellst auch etwas Ausdauer." Denniks Gesicht hatte einen Hauch von Furcht angenommen, als der Hüne die Konstrukion mit den Wassereimern sah. "Die wirst du hochstemmen, bis deine Arme über dem Kopf gestreckt sind, dann wirst du sie wieder herunterlassen bis deine Arme neben dem Körper gestreckt sind. Die Eimer werden nicht abgestellt, es wird nicht ausgeleert und vorallem wirst du nicht von den beiden am Boden herunterfallen. Sollte etwas davon dennoch passieren leeren wir die Eimer ganz und die wirst zum Brunnen sprinten, sie auffüllen, wieder herkommen und weitermachen. Soweit klar?"
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"Ok", war Dennik´s Antwort.
Er musste sich noch an die Helligkeit gewöhnen, da er jetzt lange in der Dunkelheit trainiert hatte.
Jetzt schaute er die zwei Eimer an, zum Glück waren sie nicht all zu groß und bis ganz oben waren sie auch nicht gefüllt. Als er das in der Sonne glitzernde Wasser eine Zeit angeschaut hatte, packte ihn das Verlangen. Wie gerne, würde er jetzt einen der Eimer austrinken und den Anderen über sich schütten. Ja, er wollte eine Pause, das Rumgefuchtel war zwar nicht so anstrengend wie das Gerenne, doch das lange in der Sonnen stehen, hatte ihn etwas duselig gemacht. Zögernd schaute er nun zum Himmel.
Verdammt, die Sonne hatte immer noch nicht den Höchststand erreicht, die Pause würde wohl noch warten müssen. Er zwang sich all diese Urlaubsgedanken innerlich zu zerreißen, ballte seine Hände zu Fäusten, sammelte all seine Kraft, ging in die Hocke, griff die Stange, welche die beiden Eimer miteinander verband und hob an. Er ächzte unter dem Gewicht, die Stange bog sich gefährlich und die Eimer baumelten an den Enden. Langsam hob er sie an. Weiter und weiter, jetzt war die Stange bei seinen Schultern, jetzt streifte sie seine Nase und jetzt "ÄHH", ja er hatte es geschafft. Er schwankte. Die schaukelten Eimer erschwerten es ihm gerade zu stehen und nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
"Was jetzt?", ach ja, er müsste sie jetzt wieder runter lassen und die Arme dann nach vorne ausstrecken, so wie er es mit dem Schwert gemacht hatte.
"Na dann los", motivierte er sich. es war wesentlich schwerer und er wankte. Versuchte sein Gleichgewicht wieder zu finden, diesmal jedoch schaffte er es nicht, stolperte und viel mit gestreckten Armen nach vorne hin. Die Konstruktion brach, Wasser spritze, Eimer rollten und er mitten drin...
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Tollpatsch war wohl passend. Wenigstens hätte er die Konstruktion ganz lassen können. Dann wird ers halt mit den Eimern in den Händen machen müssen, Scorp wars egal, die Konstruktion war eher eine Hilfestellung als eine Erschwerung der Übung gewesen.
"Na los Wasser holen, wir machen dann halt eben ohne den Stock weiter, egal für mich, härter für dich." meinte der Hüne Schulterzuckend.
Doch Dennik rührte sich erstmal nicht.
Unsanft trat der Hüne dem Jungen in die durchnässte Seite. "He kein Nickerchen im Sand, wir trainieren hier, beim Kämpfen gibts auch kein Pause machen, in den Momenten werden dir normalerweise Gliedmassen abgeschlagen und das wollen wir ja nicht. Also los!" der Junge rappelte sich auf und schnappte sich die Eimer, diesmal begleitete der Hüne seinen Schüler oder wohl eher hetzte er ihn vor sich her.
"Los los!" donnerte seine Stimme immer wieder. Beim Brunnen sah er wie sich Dennik nach dem Wasser sehnte. Mit verschränkten Armen und düsterem Blick überprüfte er, dass der Junge nicht auf die Idee kam sich eine Pause bei kühlem Wasser zu gönnen. Zeit für eine Pause war später noch genug.
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Zum ersten Mal, seit dem er diese ganze Schwertkampf Sache mit Scorpion angefangen hatte, kam ihn der Gedanke nicht mehr u gehorchen. Nicht mehr noch mehr sinnlose Übungen zu machen, einfach langsam weggehen, sich in den Schatten legen und erst mal zwei Tage durch schlafen...
Doch was dann? Wenn er jetzt aufhören würde, wäre alles, was er bis jetzt gemacht hätte um sonst gewesen, alles unnütze Quälereien. Nein, er wollte wenigstens etwas beherrschen, er wollte ja gar kein Schwertmeister werden, sondern es einfach verinnerlicht haben, so dass er sein Schwert nicht umsonst mit sich herum trug, doch auch nachdem die Phase des Zögerns und der Unschlüssigkeit wieder vorüber war, hätte er doch weinen können.
Er würde weiter machen, so viel stand fest, aber nichts nichtsdestotrotz war er todmüde, ausgelaugt und einfach fertig. Es gab Momente, da bekam er nach dem Zwinkern die Augen nicht mehr auf, so schwer waren seine Lieder geworden. Scorpion verlangte zu viel von ihm. Sollte er ihm das sagen? Lieber nicht, nicht das er dann wütend wird und mich zurück lässt.
Er stolperte erneut, konnte sich aber noch einmal fangen, bevor er mit den frisch gefüllten Eimern zu Borden fiel.
Wieder zurück auf dem Trainingsplatz schnaufte er vor Erschöpfung wie ein Tier. Jetzt müsste er wieder die Eimer heben. Er war kurz vor den Tränen. Wenn er es diesmal nicht schaffen würde, würde er noch beim Sprinten umfallen und nicht mehr aufstehen, das wusste er. Und wie er es wusste.
"Los", seine Arme begannen schon zu zittern, da hatte er die Eimer noch nicht einmal einen Spalt angehoben. Langsam hob er sie an. Der eiserne Wille war verschwunden. Nur noch Taubheit blieb ihm. Er spürte nichts mehr, außer ein schrilles Pfeifen in den Ohren. Er sah alles wie durch einen Vorhang. Fromenlos. Alles verschwamm. Er sah nicht mehr er hörte nicht mehr, alle Sinne waren wie ausgeschaltet.
Jetzt kamen die zwei braunen Behälter wieder in sein immer noch verschwommenes Blickfeld. Seine Arme waren ausgestreckt. "Hatte er es tatsächlich geschafft? Jetzt bückte er sich. Sein Blick wanderte nach unten. Er sah, wie er die Eimer wieder abstellte. Jemand sagte etwas zu ihm. Es hörte sich sehr blechern an. Die Stimme hallte in seinen Kopf wieder, doch verstehen konnte er nichts. Seine Beine zitterten und er kippte vorn über.
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Gesehen haben sie sich jeden Tag, doch vie von einander erfahren haben sie nicht. Der Abschied verlief schweigend. Illdor wusste, dass dieser Tag einmal kommen würde. Innerlich froh, dass er dieses...nervtötende Packt nicht mehr ertragen muss, erschien Illdor äußerlich ruhig und sogar etwas traurig. Sie hatten nicht viel Zeit miteinander verbracht, aber die Reise mit ihnen war lustig und oftmals sehr amüsant. Der junge Mann wusste, dass auch wenn es möchte, er diese Drei Personen niemals vergessen würde.
"Bunnel, Paolo. Ich bin mir sicher, dass ihr eure Heilkünste perfekt meistern werdet. Es war eine schöne Zeit mit euch und ich bin geehrt, eure Bekanntschaft gemacht zu haben." Sein Blick wanderte von den Barbieren zu Morina und wieder zurück. "Ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwann wieder sehen werden. Doch bis dahin wünsche ich uns allen viel Glück auf unserem Weg."
Nun wandte er sich - seinen Blick etwas gesenkt, um von der neuen Frisur nicht verwirren zu lassen - wieder Morina zu.
"Wollen wir dann? Ich kann es kaum erwarten in Bakaresh zu sein."
Sie gingen los, ließen die Barbieren hinter sich. Kurz noch schaute Illdor zurück, sprach Bunnel ironisch an: "Achja...Das Geld. Vergiss es beim nächsten Treffen nicht!" Er würde sie bestimmt wieder sehen.
Das Meer war nah und Bakaresh in Sicht.
Delina...würde sich mein neues Schicksal hier erfüllen? Ich denke schon... Ich versprech dir, dass ich mich entwickeln werde...und dann, dann komme ich dich besuchen.
Die vielen Oasen hatte Illdor bereits in der Nähe der Stadt gesehen. Wer nannte Bakaresh noch...die Wüstenperle? Der junge Mann konnte sich nicht daran erinnern, aber das Bakaresh eine Perle war, hatte sich für ihn bestätigt.
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Lago
Junge junge junge... da hat sich jemand übernommen. Als der Junge ins Nichts schauend zu schwanken begann hatte der Hüne geistesgegenwärt die verschränkten Arme vor seiner Brust gelöst und als Dennik mit leerem Blick stürzte hatte der Hüne ihn elegant mit einem Arm aufgefangen mit der anderen Hand hatte er sich einen der Eimer geschnappt, sodass er nur überschwappte aber nicht ganz ausleerte, während der zweite Eimer zu Boden knallte und seinen Inhalt dem Sandboden gab.
Dann gabs eben mal eine längere Pause... vieleicht war er halt doch zu schwach und klein für Scorps Tempo... und mit den Söldnern und Banditen die er damals auf dem Hof Onars ausgebildet hatte, war er auch nicht zu vergleichen.
Der Hüne warf sich Dennik über die Schulter und trug ihn Richtung Strand. Allerdings kam er nicht weit. "He Morra stehen bleiben!" ohoh, was wollte der Ork denn von ihm? "Was machst du mit dem Sklaven da!?" donnerte ihn der Ork an "Das ist kein Sklave, das ist mein..." versuchte sich Scorp rauszureden doch der Ork unterbrach ihn "Schautze, verarschen kann ich mich auch selber, hier werden keine Sklaven geklaut! Also los, leg ihn auf den Boden, dann legst du deine Waffen ab und kommst brav mit!" der Ork hatte sein Krush Varrok gezogen und hielt es auf Scorps Brust.
Verflucht, aber sowas auch. Da wollte man einmal einem armen Bengel helfen und schon kam man in Schwierigkeiten. "Alles klar..." der Hüne legte den bewustlosen Dennik sanft auf den Boden, jetzt musste es schnell gehen.
Mit einer präzisen Handbewegung hatte der Hüne das Handgelenkt der Waffenhand des Orkes gepackt seinen Rücken zum Grünhäuter gedreht und einen Augenblick später hatte er das Schwergewicht über sich geworfen und entwaffnet.
Die Waffe des Orkes in der Hand zögerte der Hüne keinen Moment, in der Gasse war niemand zu sehen so war die schützende Armbewegung des Orkes zu langsam als sich das Krush Varrok tief in seine Brust bohrte.
Verfluchte Scheisse was nun? Der Hüne Packte den Ork und warf seinen leblosen Körper in den engen Freiraum zwischen den zwei Steinhütten, dann deckte er ihn mit dem Stroh zu, dass dort gelagert wurde. Das musste reichen. Über den Blutfleck am Boden kippte er den Wassereimer aus und liess ihn liegen, dann packte er Dennik.
Möglichst unnauffällig suchte er sich den Weg auf den Markt. Dort hatte er zwielichtige Gestalten gesehen, die ihm weiterhelfen konnten.
"Ich suche einen Händler der heute abreist." meinte er zu einem der dunkel gekleideten Kriegern die einen der Stände bewachten. "Da hasst du Glück grosser Mann, Abdhul da hinten packt gerade seine Sachen, er bricht nach Ben Sala auf." meinte der Assasine, Scorp steckte ihm ein paar Münzen zu und trug dann Dennik zum angesprochenen Abdhul "Guten Tag mein Herr, ich habe vernommen ihr brecht bald auf, mein Sklave hat Schlapp gemacht und ich wollte noch heute nach Ben Sala aufbrechen, könnte ich ihn bei euch auf den Wagen legen solange er nicht mehr kann? Ich werde euch auch entsprechend entlöhnen." ein dreckiges Grinsen machte sich auf Abdhuls Gesicht breit. "Aber natürlich Fremder, ich habe meinen Preis, aber den fordere ich nach der Reise ein, Eren und Fhadi werden versichern, dass du bezahlst." meinte der fette Händler der Assasinen und wies auf seine beiden Leibwächter.
Na Toll, das würde wieder teuer werden und mehr Gold als vor dem Besuch in Lago hatte er auch nicht. Aber vieleicht liess sich der fette Händler ja während der Reise bestehlen und mit seinem eigenen Geld bezahlen. Im Moment war nur eines wichtig. Raus hier, bevor die Orks den Toten fanden.
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Langsam schepperte der Wagen der Kutsche auf welche er nun lag durch die gepflasterten Straßen des kleinen Dorfes Lago. Er hatte alles mitgehört, ja hatte sogar gesehen, wie Scoprion diesen Ork in einer Sekunde aufgeschlitzt hatte, er war bloß zu schwach gewesen jemanden mitzuteilen, dass es ihm gut ging und so durfte er den heimlichen Luxus genießen nach Ben Sala kutschiert zu werden.
Lange noch lag er einfach da und rührte sich nicht. Es dauerte einige Zeit, bis er die Kraft gefunden hatte, seine Lederschuhe auszuziehen und das Mundüberdeckende Stück seiner Kapp nach unten zu drücken, so dass er etwas trinken konnte. Mit zittriger Hand zog er die kleine Leder bezogene Flasche heraus, welche ihm Rheinold der Paladin für seinen Weg durch die Wüste mitgegeben hatte, als er den Inhalt in zahlreichen gierigen Schlücken hinunter geschluckt hatte, steckte er sich wie in die Innentasche seines ledernen Vamps, wo sich auch die zweite der beiden Flaschen befand.
Scorpin trat neben ihn, anscheinend hatte dieser gemerkt, dass er erwacht war und wollte sich erkundigen wie es ihm ging. Nach einen Moment des Schweigens hatte sich Dennik soweit erholt, dass er die Sprache wieder fand. Das Wasser, das kühle Nass hatte Wunder bewirkt.
"Genau so will ich kämpfen können", zusammenhanglos...
"Genau so will ich kämpfen können, ich will schnell sein, wie du, so will ich kämpfen mit Geschicklichkeit. Ich bin geschickt, nicht aber sehr stark.
Ich will ebenfalls schnell handeln, und bevor der Gegner etwas dagegen tun kann ihm töten, nicht mit Kraft, mit bloßer Kraft ihm das Schwert aus der Hand donnern und ihm dann langsam zu zerhacken.
Scorpion, auch wenn ich mich hüten würde meine Fertigkeiten bei dir anzuwenden und ich bin mir noch nicht sicher ob ich je wieder das machen werde, aber ich bin Dieb. Ich war ein Straßenjunge in Vengard und habe nur mit dieser Fertigkeit überlebt. Schnelligkeit und Geschick. Nicht durch Kraft, für deine Übungen bin ich zu klein, zu hager, ich...", er stockte, "Bin ich zu schwach".
Dennik hoffte der Riese würde es verstehen und auf ihn eingehen und ihn nicht im Stich lassen.
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Sie waren draussen... die Wachen hatten keine Mühe bereitet... es hatte noch niemand bemerkt, dass sie weg waren oder besser, dass sie einen Ork getötet hatten.
"Hmm." brummte er zu Denniks Ausführungen "Was ich in der Gasse getan habe hatte wenig mit Schwertkampf zu tun. Es verlangte vorallem Körperbeherrschung und Kenntnisse im waffenlosen Kampf... oder auch einfach eine Kombination dessen mit Waffenkampf. Ich kann dir davon wenig beibringen... es ist ein langwieiriger Prozess und ich kenn nur meinen Weg zur perfekten Körperbeherrschung. Dafür wirst du einen anderen Lehrer brauchen. Ich kann dir nur beibringen wie du dein Schwert anstänig führen kannst. Wenn du das Gefühl hast du seist zu schwach können wirs von mir aus anders angehen. Aber ein gewisses Mass an Stärke und Ausdauern ist unabdingbar, wenn du kämpfen lernen willst. Bloss weil du schnell und geschickt kämpfen willst, heisst das noch nicht, dass du nie blocken wirst und auch nicht, dass jeder Kampf in Sekundenschnelle zu ende sein wird. Und deine Waffe hat auch ein eigengewicht und die Energie die du in den Kampf steckst wirst du auch aushalten müssen. Wir können also nicht ganz aufs Kraft und Ausdauertraining verzichten mein Kleiner. Aber ich versuche es etwas besser in die Übungen einzubinden... ich merke, je weniger du dir deiner Last bewusst bist umso besser gehts." lange Rede... aber egal, der Junge hatte Herzblut und den Mut dem Hünen zu sagen, dass es zu hart war. "Schau dass du bald zu kräfte kommst, wenn die Orks schnell sind, werden wir allenfalls etwas schneller gehen müssen als diese lahme Karre." meinte der Hüne freundlich aber doch mahnend "Und noch was, dein Karrenritt wird mich ein Haufen Kohle kosten, ich nehme an als Dieb weist du wie du dem Fettwanst ein weng Geld abknöpfen kannst. Ich habe nicht gross Lust nocheinmal für dich bezahlen zu müssen." fügte er dann mit einem Augenzwinkern an, ehe er sich wieder von Dennik abwandte und zu den beiden Wachen aufschloss. Er traute den beiden nicht und wollte sie im Auge Behalten.
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"Ok, ich verstehe", Dennik war froh gesagt zu haben was er fühlte, auch wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden würden, war er doch froh sich es von der Seele geredet zu haben und Scorpion war immer noch sein Lehrer. Der Hüne hatte ihm versprochen, sein Training besser Dennik anzupassen auch wenn Kraft immer noch ein Teil der Übung ausmachen musste. Der Riese war hier der Schwertmeister, nicht er und er war derjenige, der wusste wie man kämpft. Von jetzt an würde Dennik alles machen was der Hüne verlangte ohne auch nur in Gedanken zu protestieren.
Im Großen und Ganzen war er ganz zufrieden mit dem erreichten. Auch wenn es hart war, hatte er bis zum Schluss alles gemacht, was sein Lehrmeister wollte.
"Klauen also", eine heißer Schauer durchlief ihn. Es war eigenartig, aber er freute sich... freute sich nun endlich wieder zu stehlen. Sein ganzes Leben hatte er geklaut, es war ein Teil von ihm und Dennik erkannte, dass er es wohl nie vollständig sein lassen konnte.
Lange suchte Dennik den Karren und dann die Kleidung des Händlers nach einer Geldbörse ab. Erleichtert stellte er fest, dass das Geld in einem Beutel lag, welcher ebenfalls auf dem Wagen lag. Es wäre schwer gewesen, dass Gold vom Gürtel zu stehlen ohne erwischt zu werden, in Vengard war er nach einer solchen Aktion meistens abgehauen. Noch schwerer wäre es gewesen, die Börse danach wieder festzumachen, der Händler würde ja sonst bemerken, dass sie weg war, wenn er das von Scorpion bekommene Geld in die Börse stecken wollte.
Mit einem Blick vergewisserte er sich, dass keiner der Wachen hinter ihm lief, oder ihn gar beobachte, ein jeder starrte stur auf den Horizont, als galt es so die Sonne und die Wüste zu besiegen.
Schnell zog er den Geldbeutel zu sich, öffnete ihn und fingerte etwas Geld hinaus. Genug um auch noch etwas davon zu behalten und zu wenig, als das es bei diesem Beutel aufgefallen wäre.
"Wo bin ich", Dennik stand auf und tat dem Händler zuliebe auf noch ein wenig verwirrt.
Sofort lief Scorpion zu ihm. Verstohlen und ohne, dass es jemand hätte merken können, drückte der Dieb dem Riesen das Geld in die Hand.
"Was ist passiert Herr?", er versuchte die Rolle des Sklaven so gut wie möglich zu spielen.
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"Schnauze Tollpatsch. Du unfähiger Bengel wurdest doch tatsächlich von einer Kokosnuss erschlagen. Dabei wollten wir heute früh aufbrechen. Und jetzt muss ich dafür bezahlen, dass du und das Gepäck transportiert werden, anstatt, dass du es für mich trägst." spielte der Hüne mit "Und jetzt leg dich wieder hin, komm zu kräften, ich will, dass du so bald wie möglichst wieder tragen kannst!" herrschte er Dennik an.
Das Geld verstaute er unauffällig in seiner Tasche. Es sollte reichen... hoffte der Hüne zumindest. Wichtig war im Moment nur eines, dass sie so weit wie möglich kamen, ehe die Orks herausfanden, wer ihren Artgenossen umgebracht hatte und die Verfolgung aufnahmen. Sobald sie in Ben Sala sein würden, mussten sie nichts mehr fürchten. Nach den Informationen des Hünen waren die Orks nur in einer Wüstenstadt aktiv. Hoffentlich stimmte das. Nur dumm, dass er sich in der Wüste nicht auskannte, sonst hätten sie sich in der Nacht vom Händler loseisen können und selber dorthin aufbrechen. So waren sie an den stinkigen Fettwanst mit seinen Lakaien gebunden.
Dennik würde sich hoffentlich bald erholen, wenn die Orks am Horizont auftauchten mussten sie sich sputen, einen einzelnen Ork zu besiegen war das eine, gegen eine Patroullie oder Kommandotrupp zu bestehen... das war alleine ein ziemliches Selbstmordkommando.
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