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  1. Beiträge anzeigen #141
    Ritter Avatar von Orthego
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    felt like destroying something beautiful
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    Orthego ist offline
    Immer noch loderten vor Orthegos innerem Auge die züngelnden Flammen bis hoch in den tiefschwarzen, sternbehangenen Himmel hinein. Selbst jetzt, wo er in der prallen Sonne saß, konnte er die brennenden Scheiterhaufen sehen, und die Feuer, welche die zahlreichen Gefallenen zu sich nahmen und ihnen zur letzten Ruhe verhalfen. Es war die erste Feuerbestattung, an der der Pirscher teilgenommen hatte. Und überhaupt die erste Bestattung, bei der mehr getan wurde, als einen leblosen Körper an der schönsten Stelle des Schlachtfelds sechs Fuß tief zu vergraben und mit gesenktem Haupt ein paar matte, wertlose Worte über einen Mann zu sprechen, den man kaum kannte. Denn das Ereignis der vergangenen Nacht war viel mehr gewesen, als die etwas bessere Entsorgung toten Fleisches. Viel mehr eine Zeremonie, eine Verabschiedung, und zugleich eine Ehrerbietung und der Beweis, dass man die Taten und Opfer der Verstorbenen nie vergessen wird.
    Jede gefallene Seele, gleich ob Mann, oder Frau, war in den Tiefen der Wälder verschwunden und hatte dort hoffentlich endlich Frieden und Schutz gefunden, vor der Pest, den Häschern und den restlichen Übeln dieser Welt. Das magische Ritual hatte jeden Anwesenden miteinander verbunden, wenn auch unterbewusst. Zumindest für einen kurzen Augenblick sind Stärke, Zuversicht und Sorglosigkeit alles gewesen, was man gefühlt hat.
    Doch nun?

    Orthego entfernte sich ein paar Schritte vom Lager weg und blickte gen Süden. Dort irgendwo lag Silden, oder zumindest das, was davon übrig geblieben war. Wenn man den Berichten Vertrauen schenken konnte, so hatte die Eiche nicht das gesamte Territorium ergriffen. Es schienen noch einige wenige Viertel in Menschenhand zu sein, zwar vollkommen verwüstet, doch wenigstens eingeschränkt bewohnbar. Die 'Grüne Krähe' hatte das Duell mit der Spinne sowie den magischen Ausbruch ebenfalls unbeschadet überlebt und diente Spähern zufolge nun als Unterschlupf für die wenigen Überlebenden der vergangenen Wochen.
    Wie sollte es weitergehen? Orthego wusste es nicht. Zwar hatte sich das Waldvolk bereits einigermaßen organisiert und wieder Halt gefasst, doch die Zukunft lag noch im Ungewissen.
    Es galt auf eine Ankündigung der Druiden und Hüter zu warten, sofern die denn noch am Leben waren.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Provinzheldin Avatar von Ojami
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    Ojami ist offline
    Die Hand der Buschfrau führte die Klinge flach auf den Brustkorb, die Spitze im Anschluß sacht an die Lippen. Und dann ließ Ojami die Klinge flach auf der Stirn gehalten und dort verharren, wärend die Frau weiter schwieg. Ihre Augen schlossen sich und die Lippen zuckten nun, als wollten Worte den Mund verlassen und ja... die Bewegung der Lippen wurde deutlicher und auch die dazu gehörige Stimme gesellte sich dazu.
    "Ohwami tah da geogo", Ojami dankt den Geistern..., "Ohwami capp i schu", Ojami teilt mit ihnen.
    Und so fuhr die Klinge seitlich in den Hals des Tieres, daß ein wenig Blut im Takt aus dem Fleisch floss und seinen Weg in die seitlich hin gehaltene Hand fand. Das Blut sammelte sich dort, bis die Buschfrau die Hand hob, an den Mund herran fuhr und einen lang gezogenen Atem über die blutige Lache schickte. Bis der Atem in ein Pusten überging und Blutsprenkel sich in die Lüfte erhoben.
    Und dann war da der strenge Blick, den Ojami für Kahlen vorsah.
    "Uaäch gai wau ghia", gutes Blut ist göttlich, "... Wau nä ach", ist nicht zu trinken, "nov Womaan", von Frau.
    Eine klare Ansage, denn in ihrem Stamm tranken nur die Männer den göttlichen Saft, da auch nur sie das Geschlecht waren, welches von den Göttern mit besonderer Macht und Kraft gesegnet war, um den Fortbestand des Buschvolkes zu sichern.
    Kahlen, so war Ojami sich sicher, konnte aber weder den Worten noch dem Sinn Dieser folgen und so galt ihre Aufmerksamkeit erneut dem erlegtem Tier, dem sie nun eine Ohrmuschel abschnitt und sie fein säuberlich und mit Würde auf dem Boden drappierte.
    Dem folgte ein Stück schweinische Schnauze, ehe das Messer eines der Augen entfernte. Es musste für Kahlen recht wiederlich sein, doch auch das hatte einen Sinn, sollte ein Teil des Wildschweines, welchen sie am Sterbeort zurück lassen würden, immer noch den Göttern dienen können. Aufmerksamkeit und Achtung widmen mit den Sinnen, aber auch mit dem Gedankengut.

    So war die Buschfrau geneigt, dem Tier einen Teil des Gehirns zu entnehmen, worauf sie jedoch nicht aus Rücksicht auf die andere Frau verzichtete, sondern weil es den Frauen nicht gestattet war, den Schatz eines Tieres zu berühren.
    So gesehen - und so lautete eigentlich auch das Gesetz des Busches - war es den Frauen nicht gestattet, daß Erlegen eines Tieres herbei zu führen (eigentlich zu beachten, wo der Geruch von Tod und Verdammnis in der Luft lag und die Gottheiten scheinbar unguter Dinge waren), doch in schwierigen Zeiten mussten auch die Götter Abstriche machen und mit ansehen, wie junge Wilde ihren neuzeitigen Geist gebrauchten, um sich über die Gesetzte hinweg zu setzen. In einer zukünftigen Zeit vergleichbar mit der Emanzipation der Frau.

    Die Hände der Buschfrau packten das tote Wesen und zerrten es etwas näher an einen umgekippten Baumstamm herran, daß Ojami dezent ins Schwitzen geriet, doch das war nur der Vorgeschmack auf einen folgenden Akt, der die Weiber noch viel mehr Kraft kosten sollte.
    Das Wildschwein war halb auf dem Stamm liegend zu platzieren, auf das es wärend des Ausblutens nicht im eigenem, göttlichem Saft lag.
    Ihre Sippe nutze dazu eine eigenes erschaffene Liege, doch etwas Derartiges stand gerade nicht zur Verfügung.
    War nur die Frage, ob Kahlen einen derartigen Hockuspockus mit machte...

  3. Beiträge anzeigen #143
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Oberer See, Anlegestelle der Rattensippe bei den Nördlichen Wasserfällen.

    Langsamer werdend schob sich der Kutter an das mit Schilf gesäumte Ufer heran. In der tief am Himmel stehenden Abendsonne konnte man deutlich die Konturen Ijans erkennen, der entspannt an den großen Stützpfahl lehnte, an welchem die Öllampe Hing die in der Vergangenheit schon oft Transporten auf dem Fluss den Weg zum Steg der Rattensippe unterhalb der Wasserfälle gewiesen hatte. Irgendwie war es ein Bild das gut und gerne für den Inbegriff ländlicher Idylle gelten konnte - welche Ironie des Augenblicks.

    Goya lenkte den Kahn zum Steg. Collin und Jarnik sprangen auf den Steg und zogen das Boot nah genug heran, damit Francis die Planke über die Bordwand legen konnte, dann vertäuten sie den Einmaster.
    wie in alten Zeiten lag wieder ein Schiff der Rattensippe hier vor Anker, ein Schiff, das, so war sich Yared sicher, ein Stück neue Hoffnung mit sich trug.
    "Bewahre. Wie lange wartest du schon hier, Ijan?"
    "Zwei Glasen, vielleicht auch drei. Ich brauchte ein bisschen Ruhe vom Lagerleben. Schön euch wiederzusehen, Yared. Cousin, Francis, altes Haus, Arentin." Der Altknecht nickte den Neuankömmlingen erfreut zu.
    Einen Moment musterte man sich gegenseitig. Ijan kamen die Tränen als er hinüber zu seinem Cousin sah, sein Blick verharrte auf dem jungen Zahlmeister. Bis auf das Zwitschern der Amseln in den alten Eichen am Waldrand oberhalb des Ufers und das entfernte Tosen der Wasserfälle senkte sich ein Schweigen über den See.

    Jarnik war es, der die Stille brach als er Ijan umarmte. Es war wie ein Gespräch ohne Worte. Der Austausch einer schrecklichen Botschaft, die zu diesem Zeitpunkt nicht ausgesprochen werden sollte.
    Evan wollte schon an das Entladen gehen, aber Yared hielt ihn mit einem stummen Blick zurück. Weshalb die beiden auch immer ihre Gefühle nicht mehr zurückhalten konnten, sie hatten einen Moment des Trostes verdient.
    Jeder hatte einen Moment der Stille, einen Moment des Trostes verdient.

    "Ijan, wie steht es?", fragte der Ältermann, nachdem sich sein alter Freund wieder beruhigt hatte.
    "Sie haben ein Lager auf dem Thingplatz aufgeschlagen, die Essensvorräte sind knapp."
    Damit hatte Yared schon gerechnet und einige Säcke Reis, Salz und Rüben verladen lassen, welche Francis und Evan gerade über die Reling hievten.
    Yared und die seinen schulterten die schweren Säcke und machte sich auf Ijan zum Lagerplatz zu folgen.
    "Wie sind die Verluste ausgefallen?", fragte der Kapitän vorsichtig.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline

    Sammellager

    Düstere Gedanken hatte sie sich genug gemacht. Die Totenwache bei den Feuern war beendet, die pesttoten waren längst verbrannt. Die Eiche jedoch war noch nicht beruhigt, und ihren Ärger auf die Verräter hatte sie vorerst "runtergeschluckt". Jetzt ging es um die Zukunft. Ungenaue Pläne hatte sie, aber sie wusste nicht, was sie nun im Lager machen sollte. An einigen Feuern kam sie vorbei. Die Leute an diesem Feuer ließen sich nicht von Maknir verköstigen, warum auch immer. Ah, deshalb! Offenbar hatten sie Fleisch gerettet, eine Suppe gekocht. Nun fischten sie den Knochen aus der Brühe.
    "Bewahret", sagte Cécilia, trat näher.
    "Bewahret", grüßten die Suppenkocher. "Die Suppe ist noch nicht fertig, wenn es Euch darum geht."
    "Nein, nein", wehrte sie lächelnd ab. "Habt ihr noch Verwendung für den Knochen?"
    "Den Knochen?" Der fleißige Koch runzelte die Stirn. "Immer seltsamer werden sie ... nein, den wollten wir den Hunden vorwerfen. Wollt Ihr den etwa?"
    "Ich will einem Hund Gutes tun", erklärte sie noch immer lächelnd, dachte an Nero und Bartimäus.
    "Wie Ihr meint", murmelte der Koch und händigte ihr den Knochen aus. "Wartet kurz."
    Er griff in eine Tasche und wickelte den Knochen in ein Tuch.
    "Vielen Dank", sagte Cécilia. "Bewahret."
    "Bewahret."
    Nun wandte sie sich ab, suchte die Feuer nach dem Mann mit dem Wolf ab. Nach den Männern mit dem Wolf. Irgendwann fand sie ihn schließlich. Kaum dass sie in der Nähe war, knurrte Nero und schlug damit Alarm. Keine Überraschungen von Cécilia.
    "Bewahret", sagte sie lächelnd. "Ich sollte wohl wirklich aufhören, mich mit Katzen herumzutreiben ... ich hätte ein kleines Besänftigungsgeschenk für Nero."

  5. Beiträge anzeigen #145
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus war gerade am Feuer gesessen und hing seinen Gedanken nach. Geistesabwesend kraulte er Nero hinter den Ohren, der gleich an seiner Seite lag. Er würde mit irgendjemand der Bruderschaft reden müssen, um zu erfahren wer ihm den Umgang mit dem Bogen lehren könnte. Immerhin hatte er jetzt schon einen, konnte aber nicht damit umgehen. Das war schon deprimierend! Vor seinem geistigen Auge kamen erneut die Bilder der Bestattung. Erst jetzt in seiner Erinnerung wurde er sich bewusst wie schlimm manche der Leute zugerichtet gewesen waren. Von den Wunden der Toten ginegen seine Gedanken weiter zu seiner eigenen. Er hatte sie schon länger nicht mehr genauer begutachtet, also zog er seinen Ärmel hoch. Alles in allem war die Bisswunde gut verheilt und er spürte nichts mehr, aber eine recht große Narbe war geblieben. Diese störte ihn aber nicht so sehr.

    Plötzlich sprang Nero auf und begann wie verrückt zu knurren. Erschrocken sah Bartimäus auf und sah die Frau auf sich zukommen, die ihm den Weg zum LAger gezeigt hatte. Cécilia hieß sie wenn er sich recht erinnerte. Sie hatte sogar einen Knochen für Nero mitgebracht.
    "Danke!", meinte Bartimäus überrascht. "Was verschafft uns sie Ehre?"
    "Ich habe nur nach ein bisschen Gesellschaft gesucht" entgegnete sie. Auch Bartimäus freute sich ein bekanntes Gesicht zu sehen und Nero schien sich mit dem Knochen vorerst zufrieden zu geben. Bartimäus merkte, dass er immer noch angespannt war, aber er gab eine Ruhe.
    "Du kannst dich gerne zu uns setzten! Ich habe noch ein bisschen Essen übrig, willst du was davon haben?" bot er der Frau an, obwohl er eigentlich vor gehabt hatte es an dem Abend noch zu essen. Cécilia sah die Narbe an Bartimäus Arm. "Was ist denn da passiert?" fragte sie. Bartimäus musste lächeln, er wusste wie die Antwort klingen würde: "Nero hat mich gebissen! Erst vor wenigen Wochen."
    "Ich dachte, er würde niemandem etwas tun" entgegnete sie zurecht.
    "Tut er auch nicht, aber ich habe uns während der Pest in einem Haus in Silden eingesperrt und ein Wolf braucht halt seinen Auslauf."
    Und so redeten sie weiter über das was sie zu Zeiten der Pest erlebt hatten.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Wölfe brauchten Freilauf, sie waren nicht umsonst Wildtiere. Außerdem waren Wölfe Rudeltiere, soweit sie wusste, wo also war sein Rudel? Oder bildeten sie ein Zwei-Mann-Rudel? Netter Ausdruck, aber sicherlich auch nicht das Wahre. Nero schien sich mit dem Knochen abzufinden, zumindest war er zu beschäftigt, um sie anzuknurren. Zu gern hätte sie ihn angefaucht, aber das war nicht ratsam. Und was war das mit Phobia gewesen, deren Wolfshund sie angefaucht hatte? Sie seufzte.
    Sie versuchte allmählich, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. Die Pest war ihr unangenehm, und jetzt gerade wollte sie sich eigentlich keine Schuldgefühle aufladen.
    "Was hast du vor der ... der Krise gemacht? Hattest du einen Beruf?"
    Oparilames war ein Dieb, Menja eine Jägerin, Thimo ein Instrumentenbauer. So vielfältige Berufe! Und nun ...

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    Jarvo ist offline
    Gedankenverloren saß Jarvo auf dem Boden, starrte in Feuer und lauschte, wie sich dessen Knistern mit dem Rauschen der Wasserfälle verband. Eine beinahe rastlose Ruhe war in das Lager eingekehrt… rastlos, weil die Zukunft für sie alle offener denn je war. Mit dezimierter Männerzahl und verstreuten Grüppchen waren sie mit einem Schlag einen Schritt zurückgeworfen. Und auch wenn die meisten Männer und Frauen, Druiden und Druidinnen sich an den Wasserfällen versammelt hatten, wirkten sie doch nicht komplett.
    „Schon witzig“, murmelte Jarvo. „dass der Verlust der Häuser und Rückzugsstätte uns so viel bedeutete. Wir, das naturverbundene Volk, das sich nun dem Grün aufs Neue anpassen muss.“
    „Was sagst du?“ Lordan hockte neben ihm und hielt einen Stock mit einem aufgespießten Stück Fleisch in der Hand, welches er sich zur späten Stunde über der Flamme briet.
    „Vergiss es… Gedankenspielchen. Wie steht es um den Rest der Wächter? Alle noch einsatzbereit?“
    „Mehr oder weniger. Sie haben etwas Zeit nötig, um sich von dem Schlag zu erholen. Und wem fällt es schon leicht, seinen Waffenbruder unter der Erde zu sehen?“
    Jarvo nickte und richtete seinen Blick über das Lager. Er blinzelte, als er den Anlegeplatz erblickte, wo Kutter vor Anker lag. Und so ungeschult sein Auge in seemännischen Angelegenheiten auch war, so konnte er doch erkennen, dass es sich nicht um die Maera handelte. Zwei Männer unterhielten sich in dem schummrigen Licht unweit des Platzes und wurden nur stellenweise von dem Schein des Feuers beleuchtet.
    „Da hol mich doch der Teufel wenn der bärtige Typ da drüben mein alter Bekannter ist.“ Mit Schwung stand Jarvo auf und näherte sich langsam dem Mann, der ihm den Rücken zuwandte und dem Worten seines Nebenmannes lauschte. Ein Geruch würzigen Tabaks lag in der Luft.
    Der Barde verschränkte die Arme. „Die See spuckt so vieles wieder aus, was sie nicht mag, richtig?“

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    "Was hast du vor der ... der Krise gemacht? Hattest du einen Beruf?" hatte sie gefragt. Bartimäus holte etwas weiter aus und antwortete wahrheitsgemäß:
    "Ich war Jäger für den Eigenverbrauch. Als ich das erste Mal von Khorinis auf das Festland kam, bin ich nach Silden gegangen und habe im Wald hier mit zwei Freunden eine Hütte gebaut, die du eh kurz kennen gelernt hast. Dort habe ich in letzter Zeit gelernt und mit Fallen und ähnlichem kleinere Tiere gejagt, um mich zu ernähren. Was hast du vor in nächster Zeit so zu machen?"
    Cécilia wirkte etwas unschlüssig. "Naja, wir werden uns wohl alle ein bisschen danach richten müssen, was mit den Waldläufern weiter passiert, aber prinizipell möchte ich den Stabkampf lernen, und was sind deine Pläne?"
    "Den Umgang mit dem Bogen zu lernen!", antwortete bartimäus wie aus der Pistole geschossen, "den Bogen habe ich sogar schon, aber wie du richtig sagst, werden wir abwarten müssen."

    Nero war mittlerweile fertig an seinem Knochen zu kiefeln und beschnupperte Cécilia. Die feindseligkeit bei seinem Verhalten war dabei nicht zu übersehen.
    "Was hat er nur?" überlegte Bartimäus laut. "Er war noch nie so misstrauisch bei irgendjemandem. Selbst gegen Waspus, der ihn mit einen Stein beworfen hatte, hatte er nichts." Er vermutete, dass die Frau wiederholen würde, dass es mit Katzenhaaren auf ihr zu tun hatte, aber Bartimäus konnte sich einfach nicht damit abfinden, dass Neros so leicht zu täuschen war. Andererseits hatten sie noch nie gemeinsam eine Katze getroffen und vielleicht entdeckte Bartimäus jetzt einfach eine neue Seite an seinem Gefährten. Erneut versuchte Bartimäus Nero zu beruhigen. Was auch immer sein Begleiter roch, Bartimäus wurde Cécilia trauen!

  9. Beiträge anzeigen #149
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Dieser Wolf wurde allmählich unheimlich. Feindselig schnupperte er an ihr, während sie sich diese Behandlung Bartimäus zuliebe gefallen ließ. Wie lange konnte sie ihm noch erzählen, dass sie mit Katzenhaaren übersäht war, wenn keine offensichtlich keine Haare an ihr waren? Sie konnte ihm nicht erzählen, dass ein Teil von ihr, die Magie, durch eine Wildkatze gekommen war. Es war ihr verboten und Meisterin Vivin sah beim Einlass ins Lager schon arg ... strapaziert aus. Nein, mehr Ärger wollte sie sich nicht einhandeln damit. Vielleicht konnte sie einen anderen Druiden dazu befragen ... obwohl die letzte Begegnung mit der Luchsin ziemlich klar verlaufen war. Sie hatte gelernt, sie hatte geschworen; sie war geheilt, sie musste abwarten. So war es wohl.
    "Wölfe haben eine sehr feine Nase", sagte sie fast schon lehrend. "Und ich muss zugeben, dass mir der Umgang mit Katzen tatsächlich eher liegt. Momentan habe ich eine Katze als sporadisches Haustier, solltest du wissen. Sie kommt, wann sie will, sie geht, wann sie will. Übrig bleiben nur Haare, Duft und die Tatsache, dass ich Allergikern, Hunden und Wölfen ein Graus bin."
    Und was für einer anscheinend! Aber Bartimäus musste ja nicht auffallen, dass die Katzenhaarallergiker nicht auf sie reagierten, wie Nero reagierte. Tatsächlich kannte sie nicht einmal einen im Waldvolk. Gut so.

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    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Oberer See, Anlegestelle der Rattensippe bei den Nördlichen Wasserfällen.

    Yared drehte sich ein Grinsen im Gesicht zu dem herantretenden Hauptmann von Silden um, der sein Gespräch mit Ijan unterbrach, und nahm die Pfeife aus dem Mundwinkel
    "Die See muss bei dir ja einen verdammt schlechten Eindruck hinterlassen haben, Jarvo. Wobei dir so mancher alte Seebär wohl recht geben würde. Übrigens war ich kaum auf See seit der Schlacht von Kap Dun."
    Im Schein der Öllampe über ihnen zeichnete sich das Gesicht des Freundes aus vergangenen Tagen zerfurcht und ausgezehrter als in den Erinnerungen des Kapitäns ab. Die vergangenen Tage und Wochen mussten dem Barden hart zugesetzt haben.
    Der Sappeur schielte nach oben um seine Gedanken zu sammeln. Ein Schwarm von Stechmücken hatte sich im Lichtkegel der Laterne gesammelt.
    "Es tut gut, dich am Leben zu sehen. Willst du auch ein Bier?"
    Der Ältermann wies mit der Rechten auf den halb gefüllten Krug, den der Altknecht neben ihm in Händen hielt.
    "Sie haben nicht viel davon mitgebracht, aber für den einen oder anderen Krug sollte es noch reichen und du siehst aus, als könntest du einen kräftigen Schluck gebrauchen, Hauptmann.", fügte Ijan hinzu und machte Anstalten dem Barden einen vollen Krug aus dem Kahn zu holen. Dieser nickte nur unmerklich und überrascht. Wer rechnete in einer solchen Krisensituation schon mit Freibier.

    Yared lächelte, dann nahm er einen weiteren Zug und ließ den Rauch in die sich abkühlende Nachtluft aufsteigen.
    "Ijan hat mir gerade von euren Scharmützeln mit den Häscher berichtet. Wie hast du es überstanden und wie geht's Mertens und Dekker?"
    Geändert von Yared (07.07.2010 um 23:00 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #151
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    Bartimäus ist offline
    "Siehst du, eine Katze als Haustier, die jetzt gar nicht da ist! Es gibt nichts feindliches hier!" versuchte Bartimäus Nero klar zu machen. Langsam war er selbst schon von dem Verhalten des Raubtiers genervt. Da saß er das erste Mal in seinem Leben mit einer Frau die er etwas besser kannte am Feuer und dann sponn sein Haustier die ganze Zeit herum. Er wusste selber nicht, wie er auf einmal auf diesen Gedanken gekommen war. Um Nero zu signalisieren, dass er den Geruch ignorieren sollte, hielt er ihm schließlich die hadn vor die Schnauze und mit der anderen streichelte er ihn, um ihm zu zeigen, dass alles in Ordung war. Das genügte vorerst und Nero legte sich wieder hin und belästigte Cécilia nicht weiter.
    "Es tut mir wriklich Leid, dass er so verrückt auf die reagiert!" entschudligte sich Bartimäus. Sie nahm die Entschuldigung an und schien es ehrlich zu meinen.
    "Ich danke dir für deine Geduld!" meinte Bartimäus. "An deiner Stelle, würde er mir total auf die Nerven gehen. Ich hoffe, dass er irgendwann einsehen wird, dass von dir keine Gefahr ausgeht und er sich an dich gewöhnen kann."
    Geändert von Bartimäus (07.07.2010 um 23:39 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #152
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    Jarvo ist offline
    Ein Schluck kalten Bieres mochte so gar nicht zum Abendgeschehen passen und war im Angesicht der Verstorbenen beinahe frevelhaft, doch lehrte es einen die Erfahrung, dass kein Mann, ob ehrenhaft oder nicht, ein gutes Bier ablehnen sollte.
    „Sicher“, antwortete Jarvo und drehte Yared ein wenig mehr dem Lichtschein zu. „Jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Auf See hättest du eine noch stattlichere Bräune bekommen. Kannst mir ja später erzählen, wieso die Maera die Meere ohne dich besegelt. Bin gespannt was dich so lange an Land halten konnte.“
    Er stieß geräuschvoll auf und blickte auf den Krug in seiner Hand. „Zu oft bleibt so ein Getränk unkommentiert, oder nicht?“, grinste er.
    „Bleiben Fragen auch unkommentiert?“, wies Yared ihn zurecht und schlug sich mit der flachen Hand an den Hals, wo eine Mücke die richtige Stelle suchte, um ihren Rüssel in sein Fleisch zu treiben.
    „Nun, Mertens scheint ein wenig in Aufruhe darüber, dass sein gehegter und gepflegter Gemüse- und Kräutergarten nun unter Astwerk vergraben liegt. Doch ansonsten hält er sich gut. Er hat sich sowieso nie viel von Hütte gehabt, außer einem Dach über dem Kopf. Er gehört in die Natur und wird sich schnell mit dem Gedanken abfinden. Bin nur froh, dass er von der Krankheit verschont blieb. Ein grausames Sterben, das muss ich dir sagen. Hast du schon mal einem Menschen ins Auge gesehen, der dir mit einem Blick all seine Leid und Kummer mitteilen konnte?“
    Kurz schwieg er. Yared nickte und schaute betroffen zu Boden.
    „Und was Dekker angeht, so weiß du genauso viel wie ich. Vom Erdboden verschwunden ist er, unser Waldläuferführer… wenn er mit seiner Abwesenheit so ein Amt überhaupt noch bekleiden kann. Ich bete trotzdem dafür, dass er in fremden Gebieten durch die Lande zieht und irgendwann spontan wieder bei uns auftaucht. Kann mir nicht vorstellen, dass solch ein Krieger vor den Augen der Welt verborgen sein Leben aushaucht. Er wird wiederkommen.“

  13. Beiträge anzeigen #153
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Beim Archenbau hatten einige Tiere auch verrückt gespielt, erinnerte sie sich. Die Vögel waren in Panik geraten, die Katzen hatten sie fast nicht verlassen wollen und die Hunde hatten sie angeknurrt. Wenn sie bedachte, was sie den Tieren letztlich mit angetan hatte ... Nein, noch einmal würde sie sich nicht so einspannen lassen!
    "Ich habe mal ... längere Zeit ... mit Tieren zu tun gehabt, Tiere unterschiedlichster Arten. Wenn man täglich von den Vögeln als .. ähem, 'Zielscheibe' verwendet wird, lernt man viel Geduld", erklärte sie und lachte.
    Ob er sich da sicher war? Ging von ihr wirklich keine Gefahr aus? Nun ja, warum sollte sie Nero etwas antun? Sie war keine Jägerin als solche, sie war niemand, der gern Schaden zufügte. Doch Nero spürte die Luchsin in ihr, die Magie der Luchsin. Luchse und Wölfe schienen sich nicht zu vertragen, die einen waren Einzelgänger, die anderen Rudeltiere. Beide waren sie Jäger ...
    Angst, dass ich dir die Beute streitig mache, Nero?
    "Er geht mir schon nicht auf die Nerven. Teilweise habe ich wegen der Katzensache ja selbst Schuld."
    Sie wagte nicht, zu fragen, ob Nero wirklich so auf alle Katzen reagierte. Wenn er das nicht tat, drohte ihr Unheil ... denn eine Erklärung war nichts anderes als das in diesem Falle für sie.
    "Hilft er dir bei der Jagd? Beutetiere aufspüren oder so?", fragte sie neugierig.

  14. Beiträge anzeigen #154
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus dachte zurück, was er und Nero schon alles erlebt hatten. "Naja, ich habe meistens nur mit Fallen nach Kanninchen oder ähnlichem gejagt. Größere Tiere wie Wölfe oder Wildschweine zu jagen sollte ich lieber bleiben lassen, wo ich ja noch nicht einmal mit dem Bogen umgehen kann. Insofern hat er mir bei der Jagd wenig geholfen, höchstens beim Ausgraben der Löcher. Dafür ist er die beste Alarmsystem, dass du dir vorstellen kann. Er wittert Gefahr, bevor ich sie überhaupt warnehmen kann. Einmal hat er sogar einen Wolf von mir weggelockt. Ich hatte damals befürchtet, dass der andere Wolf schneller gewesen sein könnte, weil Nero ja doch etwas klein ist, aber es hat es Gott sei Dank heil überstanden."
    "Wölfe sind doch eigentlich Rudeltiere, wie kommt es, dass er ausgerechnet dir so treu zur Seite steht?"
    "Kurz nachdem ich hiergekommen war und gerade das Haus baute, ist er in eine unserer Fallen getappt. Er tat mir irgendwie leid und so ließ ich ihn schließlich frei. Seither ist er nicht mehr von meiner Seite gewichen, den Grund dafür kenne ich auch nicht, aber ich mir schon einmal gedacht, dass er vielleicht gar kein Rudel gehabt hatte und ich für ihn ein Retter war und er deshalb bei mir geblieben ist. Aber das ist nur eine Vermutung, sicher weiß ich es nicht."
    Eine kurze Pause war eingetreten, dann fragte Bartimäus: "Wie ist das eigentlich mit deiner Katze? Wie oft und vor allem warum kommt sie zu dir?"

  15. Beiträge anzeigen #155
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Sie dachte an die Arche zurück. Eine schöne Lagerfeuergeschichte, wobei sie das Ende jedoch abändern musste. Niemand durfte erfahren, dass sie sich der Magie bedient hatte, um den Archenbauer zu vertreiben.
    "Ich arbeitete für einen irren Archenbauer ... ich kannte seine Pläne nicht. Er hatte vor, von jeder Tierart zwei zu sammeln und sie auf eine Arche zu bringen, damit eine Sintflut käme oder so. Aber die Arche am Ende hatte zu viel Tiefgang und drohte zu kentern. Ich trommelte einige Leute zusammen, die haben die Fischer mobilisiert und wir haben die Tiere gerettet, darunter jene Katze. Der Archenbauer floh in einem Ruderbott und ward nie mehr gesehen."
    Nette Geschichte, wenn man den unrühmlichen Teil wegließ. Den Teil, in dem sie sich gewahr wurde, für was für ein Scheusal sie gearbeitet hatte. Was er vorhatte. Wie er die Tiere gequält hatte.
    "Die Katze ist nicht immer bei mir, wie du siehst. Ab und zu, meist wenn ich allein bin, kommt sie zu mir. Ich gehe gern zur Meditation in den Wald, aber wenn sie kommt, habe ich alle Chancen vertan, Ruhe zu finden. Dann will sie gekrault werden ... aber das Schnurren macht das soziemlich wett."
    Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand.
    "Schon ziemlich spät, nicht? Ich, für meinen Teil, ziehe mich lieber zurück. Bewahret, Bartimäus, Nero."

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Oberer See, Anlegestelle der Rattensippe bei den Nördlichen Wasserfällen.

    Es war schwer zu ertragen, das Jarvo ihm keine Vorwürfe machte. Abermals eine Ironie des Schicksals, kam es Yared in den Sinn, als er über die fehlende Führung des Waldvolkes nachdachte.
    Der Ältermann wusste wie es um das Waldvolk stand, er hatte die Überlebenden gesehen, die Verwundeten und die welche Waffenfähig waren. Die vergangenen Ereignisse hatten eindeutig ein Schneise in die Reihen der Bruderschaft getrieben, ein tiefe klaffende Wunde und diese Wunde würde ausheilen müssen. Man benötigte also einen Rückzugsort und da dachte Yared nicht an einen Haufen instabiler Überdachungen aus Fell, Mänteln und Ästen, oder wässrige Suppe.
    Nach Silden zurückzukehren war zumindest nach Ijans Dafürhalten ein Ding der Unmöglichkeit, Ornlu und der Rat hatten mit ihrer Entscheidung das Fischerviertel niederzubrennen so gut wie jedes Vertrauen vernichtet. Nein, das Waldvolk war für dieses Dorf zur Belastung geworden, einer Belastung, die das Dorf andererseits auch für die Waldläufer darstellte. Aber das war nichts Neues, sondern hatte sich schon beim letzten Thing gezeigt.

    Er nahm abermals die Pfeife aus dem Mund. Wenigstens vertrieb der aufsteigende Rauch ein wenig die lästigen Mücken.
    Jarvo der sein Bier getrunken hatte, gab den Krug an den Altknecht zurück.
    "Es wird Zeit etwas zu essen und dann schlafen zu gehen. Wenn du willst kannst du uns Begleiten, Jarvo."
    "Danke ich habe schon gegessen und muss noch zu meinen Männern. Die Wachen teilen sich nicht von alleine ein."
    "Dann gute Nacht."
    Der Barde trennte sich von Yared und Ijan, die ein paar Schritte weiter an ein Feuer traten, welches Francis und Kaldrin, der sich gemeinsam mit Murdoc und Moe zu Yareds kleiner Mannschaft gesellt hatte, entfacht hatten, und holten sich ihren Teil des Reisgerichtes welches Collin zubereitet hatte.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Leicht besorgt betrachtete Corax die Szene die sich zwischen Ornlu und Galatea abspielte. Leider stellte sich der Wolfsdruide nicht sonderlich geschickt an, doch Galateas Miene ließ nicht erkennen was sie darüber dachte. Dann stahl sich ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht. "Bekannt? Ja und nein. Die Älteren kennen mich wohl, die Kücken wohl kaum. Und ehrlich gesagt habe ich auch kein Interesse viel daran zu ändern und wäre euch daher verbunden wenn ihr von anderen Leuten nicht über mich sprechen würdet." Sie machte eine kleine Pause und alle Anwesenden merkten, dass dies eine freundlich formulierte Drohung war. Galateas kühle Atmosphäre wurde nocheinmal ein paar Grad kälter. "Ich heisse Galatea und bin eine einstige Schülerin Runaks, viel mehr gibt es nicht zu sagen. Ich bin nur hier um Fauns verlorenen Kindern einen kleinen Schubs in die richtige Richtung zu geben, ich 'ehre' quasi sein Vermächtnis, nicht mehr und nicht weniger. Dannach kümmere ich mich wieder um meine eigenen Angelegenheiten." Corax fühlte sich ein wenig an zwei Hunde erinnert und Galatea fletschte gerade die Zähne, doch so wie er Ornlu einschätzte würde er auch nicht immer springen wenn sie hopp sagte. Das konnte noch sehr... interessant werden mit den beiden. "Nun da alle da sind und sich kennengelernt haben sollten wir beginnen. Bedenkt das wie immer bei einer Versammlung der Druiden das Thingrecht gilt.", ging Runak dazwischen und warf einen sanft warnenden Blick nach Galatea. Da Druiden manchmal dazu neigten ihre eigenen Differenzen miteinander zu haben war seit langem das Thingrecht auf allen größeren Treffen Tradition und verbat es einander anzufallen. Corax glaubte zwar nicht das Galatea wirklich ein so hitziges Temperament hatte, doch die Situation entspannte sich wieder - ein wenig. Jeder nahm Platz und Runak ergriff erneut das Wort : "Es ist schließlich so weit, Faun der den Zirkel einte und den Großteil des Waldvolkes in Silden versammelte ist fort und viele unserer Brüder und Schwestern gefallen. Es ist nicht ganz unvorhergesehen, es war früher stehts so das Waldläufer nur in kleinen Gruppen und Druiden meist gar allein unterwegs waren. Einst gab es nur Sippen und Einzelgänger, das gemeine Waldvolk wie es in Silden entstand war etwas neues und nun ist es zerbrochen. Nun stellt sich die Frage ob das Waldvolk wieder in alle Winde zerstreut werden soll oder ein Zusammenhalt bleibt. Eine Frage für die Jüngeren unter uns. Galatea und ich haben unseren Weg und können euch nur beraten, die Last lastet auf euch Schülern Fauns, solltet ihr diesen Weg fortführen wollen."

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    Suzuran ist offline
    ...Wunderschöne blonde Unbekannte...unter deren Oberfläche verborgen das eigentliche Biest versteckt ist, dachte sich Suzuran missmutig, während sie trotz aller Abneigung den Worten lauschte und sich ab und an umblickte. Ein jeder schien an Galateas Lippen zu hängen, selbst Ornlu, der sonst nur Augen für sie hatte...zumindest dachte sie das.
    Diese Galatea wusste genau um ihre Wirkung. Ein geheimnisvolles Wesen mit der distanzierten Kälte im Blick. Eiseskälte, die einem Schauer über den Rücken jagen und eine noch zuvor selbstbewusste Frau in einem Haufen voller Unsicherheit untergehen lassen konnte. Bestimmtheit lag in den Worten, die deutlich machten, dass sich diese Dame eigentlich nur um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern wollte. Sie gab einem das Gefühl, als wäre der Besuch bei den Gleichgesinnten einer der steinigen Wege, die man sonst nicht freiwillig betrat.

    "Warum ist sie dann da...nur um zu Bekunden, dass sie keinerlei Interesse an allem hegt?!, raunte Suz, Ornlu ins Ohr, der gerade konzentriert Runak anblickte, also nicht recht reagierte und nur in die Richtung nickte, wo sich gerade Vivin erhob, um zu sprechen.

    "Eine weitere Last, eine Last, die ich nicht mehr tragen kann. Nach aller Aufopferung, nach allen Verlusten wäre ein wenig Zeit für sich ein schöner Gedanke. Schaffen wir es den alten Weg weiterzugehen und ist der gemeinsame Weg überhaupt noch möglich?
    Meine Nerven sind am Ende, ich rieche immernoch die Pest in jedem Eck, sehe den Tod vor den Augen, spüre meinen erschöpften Körper der Tag und Nacht Energien für die anderen aufbringen musste, um doch vor einem nichts zu stehen... ist es Zeit, dass sich unsere Wege trennen, um sich selbst wieder in all dem Chaos zu ordnen? Ich denke so ist es..."
    , erklärte die Rothaarige, ehe sie sich mit gesenktem Kopf wieder setzte.

    "Zurück können wir nicht, wir haben Silden gesehen, die Eiche, die sich noch lange nicht beruhigt hat. Unser Ort der Gemeinschaft ist zerstört, wo sollen wir hin? Bleibt uns denn irgendwo sonst ein Ort der Zuflucht, wo es möglich wäre gemeinsam neu anzufangen? Ein alleiniger Neubeginn ohne Zukunft...was ist mit all den Neulingen, sie wissen nicht wohin mit sich und ihrer Aufgabe in der Welt. Wir können sie jetzt nicht alleine stehen lassen, alleine mit ihren Fähigkeiten, die noch so verborgen sind, dass sie nicht ohne Hilfe zum Vorschein gebracht werden können.", fragte Suzuran dann und erntete musternde Blicke Galateas, die die Anwesenheit der jungen Frau, die nicht einmal zu den Druiden gehörte, nicht verstand.
    Geändert von Suzuran (08.07.2010 um 15:07 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Missmutig, gar sich provoziert fühlte sich Ornlu bei Galatea. Gut - Runak war ihr Meister und mochte ihr trauen. Corax und sie schienen sich ebenso besser zu kennen, aber bei diesem Blick und diesen Worten. Woher sollte man Vertrauen schöpfen. Genau so gut konnte man hier und jetzt einen verbohrten Feuermagier, einen Wassermagier der auf Friedenstaube machte oder irgend sonst jemanden der mal mit einen von ihnen zu tun hatte herbestellen. Für Ornlu waren immer noch die Taten entscheidend um mitreden zu können und Blondie die 2. kannte er nicht. Woher sollte sie wissen, was das Beste für das Waldvolk ist, wenn sie sich eh mit sich selbst lieber beschäftigt? - Sicherlich mit Schlammkuren und Schönheitszaubern, um ihr hohes Alter zu verbergen, wenn es stimmte was sie da sagte und Faun und Runak gut kannte.

    Vivins Worte waren dann etwas übereilt, wenn man Ornlu fragte. Er hatte aber auch nicht die Pest so nah erlebt und sich lieber vor ihr versteckt wie so viele die heute noch leben. Suzuran indes folgte ihrer Pflicht und dachte an die anderen. Galatea strafte dies mit einer abfälligen Geste, unterließ aber ein Kommentar. Offenbar sah sie die Lehrlinge als weniger wichtig, nach dem Prinzip, dass die Natur sich schon um sie kümmert und die Starken sich durchsetzen werden...

    "Ja, scheißen wir doch auf die Pflichten. Nach uns Adanos' Flut oder wie? Vivin? Galatea? - Was wären hier alle ohne ihre Meister die sie lehrten? Aber mir gleich, wie ihr dies betrachtet. - Wohin wir gehen, müssen wir mit den anderen entscheiden. Myrtana birgt noch genug Orte die verborgen sind. Zurück nach Silden will ich nicht. Die Menschen verrieten uns und wir sie. Es braucht keiner zweiten, tragischen Hochzeit. Ausserdem ist doch zu erwarten, dass die Orks sich Silden bald mal anschauen. Silden beschützen gleicht einem früher oder später erfolgenden Todesurteil. Nicht zu vergessen, dass die Häscher nicht bezwungen sind. Sie werden sich erholen und uns wieder suchen. Sicher ist es ratsam sich so zu verteilen und möglichst viele kleine Ziele darzubieten, aber irgendwann kriegen sie so auch den Letzten von uns...wir sollten versuchen so viele Waldvölkler wie möglich irgendwo zusammen zu trommeln und neu beginnen. Ohne die Gemeinschaft der echten Waldvölkler wären wir vor ein paar Tagen alle gestorben. Mit ihr haben zumindest genug überlebt, wenn ich mir das Lager unten ansehe...", warf Ornlu ein und blickte zu Corax, während er Galateas Blick mehr ignorierte.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Corax nickte zustimmend Ornlu zu, doch Galatea fing bereits erneut an zu reden bevor er das Wort ergreifen konnte. "Eine gute Zusammenfassung der Situation, doch solltest du bedenken das die kleinen Ziele vielleicht gar nicht gefunden werden. Das Problem war doch nicht das die Häscher, wie ihr sie nennt, über euch kamen, sondern vielmehr das sie euch überhaupt fanden. Und selbst als ihr wusstet das sie kamen konntet ihr nur nicht ausweichen weil Silden euch fesselte. Das gleiche war es mit Faun. Er ist nur von uns gegangen weil er sich zwischen sein geliebtes Waldvolk und die rohe Kraft des Gegners warf, nicht weil der Feind solch eine hohe Klasse gehabt hätte. Im Gegenteil diese Häscher sind träge und ihre Anführer verblendet und strotzen vor Hochmut. Ich habe diesen Schwarzmagier letztlich selbst getötet und er konnte nichteinmal einen großartigen Kampf abliefern, nachdem er sich mit Leichtigkeit hatte austricksen lassen. Und was die Lehrlinge angeht : Früher hat jeder Druide diejenigen gelehrt die er und die Natur für würdig erachteten. Natürlich war das härter, doch Fauns Zirkel hat auch viele verweichlichte Schwächlinge hervorgebracht. Jetzt wo diese durch die Pest und die Häscher halbwegs ausgemerzt wurden, wäre es da nicht ratsam gar nicht erst solche Misstände wieder zuzulassen?" Galateas Worte wirkten wie ein Bollwerk gegen das man gar nicht erst versuchen sollte anzurennen, doch Corax spürte auch das Misstrauen der anderen. Es wurde Zeit das er selbst sich äußerte. "Ich denke alle Seiten haben auf gewisse Weise recht. Wir dürfen soetwas nicht nocheinmal geschehen lassen denn es war dumm und brachte nur Leid. Die Sildener waren für uns ein Klotz am Bein und wir waren eine Zielscheibe auf ihrem Körper. Doch andererseits hat das geeinte Waldvolk einige Dinge geschaffen die eine einzelne Sippe vielleicht nicht vollbracht hätte. Sei es Okara, die Rettung der Eiche oder auch nur die hohe Zahl auch an fähigen Leuten die in recht kurzer Zeit aus ihr hervorgingen. Wir sollten die Gemeinschaft nicht aufgeben, doch es muss sich vieles vieles ändern. Wir müssen uns wieder mehr zurückziehen und dennoch geeint bleiben."

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