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  1. Beiträge anzeigen #121
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
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    Igor Vectrex ist offline

    Das Ende einer Reise (kurz vor Bakaresh)

    Das Ende eines heißen Tages näherte sich langsam seinem Ende zu, die beiden Gestalten abseits des Wüstenpfades, der eine hoch zu Kamel, ein weiterer nebenher schlurfend, hatten den Wahnsinn besessen, nach zwei ermattenden Nächten der Wanderung die letzte Etappe zu ihrer Heimstatt unter der brütenden Sonne Varants fortzusetzen. Der Wanderer hielt sich sein Steißbein, die Folge eines unglücklichen Versuchs auf einem dieser gottlosen Wüstenbiester zu reiten, nachdem ihn Khaleb, der Wüstenhändler unentwegt damit genervt hatte, es doch endlich auszuprobieren. Das ungute Gefühl des Schwarzmagiers davor, dabei und hinterher sollte sich bewahrheiten. Kaum auf dem Kamel aufgesessen und in der Mitte der zwei Höcker Platz genommen, bäumte sich der unwürdige Vierbaumer auf und entlud den Goldschmied in hohem Bogen in das glitzernde, vor Hitzeschleiern flirrende Sandmeer. Vielleicht hätte Igor das meteorismusgeplagte Tier nicht so harsch tadeln sollen. Aber bekanntlich war man hinterher immer schlauer. Immerhin wurde er von einem Anblick getröstet, den seine schwarzen Augen seit langem nicht mehr wahrnehmen konnten. Am Horizont thronte das altehrwürdige Kastell, still und abwartend wie seit Ewigkeiten und die Umrisse Bakareshs erschienen mit jedem Schritt näher.

    Doch auch der Unmut in den beiden Reisenden, die während ihrer gemeinsamen Zeit zu Freunden geworden waren, wuchs mit jeder Sekunde. Was wenn der falsche Phrophet, die Geißel der Wüste den Krieg gewonnen hatte? Was wenn Bakaresh nun vollends unter Zubens Banner schwebte? Dann wäre alles umsonst gewesen. Die beiden gezeichneten Menschen, welche unterschiedlicher nicht sein konnten, sahen sich einander an. Khaleb, ein in Unehre gefallener Händler, der die Zeitspanne seines bisherigen Lebens in Lug und Trug verbracht hatte und ein verschollen geglaubter Magier, der immer noch auf dem Pfad seiner Glaubensprüfung wandelte. Sie hatten es gemeinsam geschafft, sie waren zuhause. Lediglich ein kurzes Nicken teilten sie, und während der Goldschmied loszog um endgültig für Gewißheit zu sorgen, wartete der Händler im Schatten einer zerfallenen Ruine. Ihm wurde mulmig und bekam schweißnasse Hände, als Igor nach einer gefühlten Ewigkeit zurückkehrte.

    »Es sind Assassinen vor der Kasbah...!« gab Igor tonlos von sich. Khaleb ließ den Kopf hängen. »...unsere Assassinen, mein Freund. Zuben ist fort. Bakaresh ist wieder frei!« fügte er in freundlich-sanftem Tonfall hinzu.

    Der Händler blickte auf, sein Antlitz und gesamter Ausdruck leuchtete regelrecht nach Fassungslosigkeit, jedoch nur kurz. Dann stand ihm die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Die Augen waren mit Tränen gefüllt, doch seine Worte paßten nicht ins Bild.

    »Sie werden mich trotzdem nicht willkommen heißen, alles wird wie früher sein!« sprach er traurig.

    »Wen meinst Du? Wer wird Dich nicht willkommen heißen?« fragte Igor verständnislos.

    »Die Handelsfürsten und die obersten Händler, sie werden mich wieder verstoßen und zum Souvenirhändler abstempeln!« Gram lag in der plötzlich alt klingenden Stimme.

    »Nein, das werden Sie nicht! Weil wir erfolgreich waren und gewonnen haben. Wir haben uns nicht brechen lassen und keine Informationen verraten. Das müssen Sie anerkennen! Wir beide werden jetzt nach Bakaresh gehen, mit stolz erhobenen Häuptern und mit Würde! Das ist etwas, daß Dir niemand nehmen kann!« tröstete Igor.

    »Du mußt für mich sprechen, Dir werden sie glauben. Wenn Du wirklich mein Freund bist, mußt Du mir helfen!« flehte der Händler.

    »Freunde helfen...und nun komm, dann gehen wir zu ihnen...wir waren bereits viel zu lange Gäste in der Wüste...!« sprach der Magier mit ermunterndem Tonfall und ging voran. Khaleb, stolzer Besitzer von vier Kamelen folgte ihm.

  2. Beiträge anzeigen #122
    Lehrling Avatar von Ramón Sanchéz
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    Ramón Sanchéz ist offline
    Mit bleiernen Gliedern stiefelte der Barde neben seiner Begleiterin, Lady Xrystal entlang, auf dem Weg ...
    Alter, wohin laufen wir eigentlich?
    Am gestrigen Abend hatten sie den Pass, der vom Herzland Myrthanas in die südlichen Regionen des Kontinents führte, passiert. Recht bald hatten sie auch die erste Siedlung der Wüste erreicht. In Braga hatten sie ihre Vorräte aufgefrischt und fühlten sich erstmals seit dem Tode Musas so sicher, dass sie schlafen konnten, ohne Nachtwache halten zu müssen. Doch viel mehr Schlaf bekam Ramón dennoch nicht: Seine Gedanken kreisten um die Ereignisse, die dazu führten, dass ein junger Mann und ein Ork den Tod fanden und er um eine riesige Ladung Sumpfkraut reicher geworden war.

    Schließlich waren sie in irgendeine Richtung aufgebrochen. Entweder wusste Xrystal, wohin sie unterwegs waren, oder eben nicht. Sie hatten seit dem Vorfall eher wenig gesprochen, es hing auch sicherlich damit zusammen, dass der dünne Barde einen Großteil der Zeit auf Sumpfkraut verbachte. Ramón fragte sich dennoch ob sie im nicht insgeheim die Schuld gab.
    Lass dich nicht von einer Frau runterziehen. Wenn es dir schlecht geht, weil dir eine den Laufpass gegeben hat, vergiss sie und mach dich direkt zur nächsten. rezitierte er die Lehren des verstorbenen Meisterbarden. Doch ihm kamen zum ersten Mal gewisse Zweifel. Bei Xrystal hatte er durch eine Reihe von Fehlern und unglücklichen Zufällen die wahrscheinlich ohnehin geringe Chance, mehr aus dieser Bekanntschaft zu machen, verspielt. Das war eine einfache Tatsache, und musste so akzeptiert und hinter sich gelassen werden, wenn er sich nicht zum Idioten machen wollte.
    In dem Barden wuchs die Sehnsucht nach einem Menschen, der ihm ähnlich war, der ihn wirklich verstand. Jemand wie Jesiah.
    Gibt es überhaupt mehr von meiner Sorte?
    "Ramón!"

    Verwirrt musste der Barde feststellen, dass die Lady einige Schritt hinter ihm im Sand Platz genommen hatte und sich anscheinend gerade über ihre Vorräte hermachen wollte, während der Barde gedankenverloren an ihr vorbeigestiefelt war. Er lächelte kopfschüttelnd, ging zu ihr zurück und nahm mit einigem Sicherheitsabstand Platz.
    Eine lustige Geschichte wäre jetzt nicht schlecht, als Eisbrecher. Doch dem jungen Barden wollte nichts einfallen.

  3. Beiträge anzeigen #123
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Idyllische, nächtliche Stille lag über der kleinen Oase, die für Vryce und Tarnum gerade den Rastplatz bezeichnete. Der Schwertkämpfer lümmelte sich faul im Gras, während der Gauner aufmerksam die Gegend beobachtete. Er glaubte einfach nicht, dass die Banditen, die sie gefangen gehalten hatten, urplötzlich verschwinden würden, ohne nach den Männern zu suchen, die sie um eine ganze Menge Besitz erleichtert hatten.
    „Kannste ’ne Kutsche überfallen?“, fragte Tarnum plötzlich und ließ die ernsten Züge des Diebes vollkommen entgleisen. Ungläubig dreinblickend drehte er sich um.
    „Was?“, zischte er, hoffend, dass er nicht richtig verstanden hatte.
    „Na, ob du Erfahrung im Kutschenklauen hast.“
    „Du willst mich doch verarschen, oder nicht?“, fragte Vryce kalt, „Wir sind in der Wüste. Weißt du woraus so’ne Wüste meist besteht? Sand. Weißt du was da nicht wirklich arbeiten will? Ein Holzrad. Was gibt’s hier also nicht? KUTSCHEN!“, keifte der Schatten und hätte am liebsten eine der Kokosnüsse genommen und damit Tarnum beworfen. „Hier gibt’s verdammte Karawanen mit Kamelen und Dromedaren, aber keine gottverfluchten Kutschen.“
    Bei Beliar, was hab ich mir da wieder nur für einen Komplizen gesucht? Vielleicht sollte ich mal anfangen, so zu denken wie Trilo. Einfach kalt machen und in der Wüste verscharren. Ehrlich … Kutschen in der Wüste …
    „Und wenn’s hier welche geben würde, könnte ich sie überfallen. Glaub mir, sonst würde ich mich nicht Meisterdieb nennen“, sprach Vryce mit einer passenden Portion Arroganz in der Stimme. „Planen wir also weiter …“

  4. Beiträge anzeigen #124
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
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    Xrystal ist offline
    Je mehr Tage verstrichen, desto größer wurden die Zweifel, die sich im Inneren der Adligen breitmachten. War es die richtige Entscheidung gewesen, in die Wüste zu ziehen? In ein Land aufzubrechen, in dem sie sich keineswegs auskannte und deren Kultur, die sie nur ansatzweise aus den Erzählungen alter Bücher kannte, eine ganz andere, als jene im Kern Myrtanas, war?
    Zu allem Überfluss war Xrystal nur sparsam mit ihrem Proviant umgegangen. Zu sparsam, wie ihr angesichts einiger längst verfaulter Güter, die sie kürzlich aus ihrer Reisetasche gefischt hatte, klar geworden war. Und die kleinen Absätze an den Sohlen ihrer Wanderstiefel trugen auch nicht viel zu einer angenehmen Reise bei.
    "Okay", sagte Xrystal schließlich, nachdem sie ihren beißenden Hunger mit einem kleinen Stück hartem, aber keineswegs verfaulten Brot gemildert hatte. "Wir sind irgendwo, mitten in der Wüste, haben weder eine Karte, noch eine Ahnung, wo genau wir eigentlich hinlaufen. Ich will nicht mehr!"
    Mit diesen Worten ließ sich die Adlige in den abendkühlen Sand fallen. Es war angenehmer, nachts die Wüste zu bereisen, denn vergraulte die Sonne am Tage jegliche Lust auf einen kleinen Spaziergang.
    Sie schlug ihre Arme über die Stirn und betrachtete den klaren Nachthimmel, in der Hoffnung, die Sterne könnten ihr verraten, welch Pferd sie dazu getrieben hatte, so überstürzt nach Varant aufzubrechen.
    Ramón konnte dies anscheinend nicht.

    Irgendetwas hatte sich zwischen Ramón und Xrystal verändert. Vielleicht war es der erhöhte Sumpfkrautkonsum seitens des Bardens, vielleicht aber auch die Unlust der Lady, noch mehr Strapatzen auf sich nehmen zu müssen. Möglicherweise war aber auch bereits alles zwischen ihnen gesagt, sodass sie sich beide gegenseitig getrost abhaken konnten.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Lehrling Avatar von Ramón Sanchéz
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    Ramón Sanchéz ist offline
    Unschlüssig betrachtete der Barde den Stengel, den er sich gedreht hatte. Er musste an seinen recht kurzen und doch extrem peinlichen Auftritt von gestern denken. Da er kein einziges Goldstück mehr besaß und seine essbaren Vorräte langsam aber sicher zur Neige gegangen waren, hatte er beschlossen, zu versuchen, etwas Geld mit seiner Musik zu verdienen. Doch war er viel zu breit gewesen, um mit seiner Laute zu spielen, und das war jedem Zuhöhrer unweigerlich aufgefallen.
    Sohn des Krauts, bitte hör auf zu spielen. Letzten Endes bot er einem Händler etwas Sumpfkraut im Austausch für den Proviant an.
    Sein Blick fiel auf die Umhängetasche, in der sich einige hundert Unzen seines liebsten Krautes befanden.
    Musa wäre noch am Leben ...
    Er ließ den Stengel fallen.

    "Wir sind irgendwo, mitten in der Wüste, haben weder eine Karte, noch eine Ahnung, wo genau wir eigentlich hinlaufen. Ich will nicht mehr!"

    Sekunden später hob er ihn jeodch wieder auf und legte ihn in die Tasche.
    Es wird nichts weggeworfen.
    Mit seinen langen, dürren Fingern malte er im Sand herum und fasste den Entschluss, zu versuchen, sein Verhältnis zur Lady wieder zu verbessern.
    "Warum wolltet ihr noch gleich nach Varant?" begann er. Xrystal war offensichtlich überrascht, die Stimme des Barden zu vernehmen.
    "Wie sieht es denn mit euch aus?"
    "Von meinem Erlebnis auf dem Marktplatz mit der Windstoß-Schriftrolle habe ich euch ja bereits erzählt." begann er seine Erzählung mit einem innerem Lächeln.
    Dies Erlebnis war eine besondere Erfahrung für den jungen Mann, da es dem unbestimmten Wunsch, etwas zu tun, neue Erfahrungen zu machen, eine Richtung gab. Die Lady leistete sich ebenfalls ein kurzes Grinsen, die Geschichte hatte ihr damals sehr gut gefallen.
    Nicht nur ihr ...

    "Ich will also Magier werden. Entweder als Diener Adanos oder Beliars. Deswegen wollte ich die Nomaden und Schwarzmagier besuchen."
    Es ist ein Anfang, immer schön am Ball bleiben.
    "Also, was führt euch nach Varant?"

  6. Beiträge anzeigen #126
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
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    Xrystal ist offline
    Xrystals Blick huschte unruhig von einem Stern am Himmel, zum nächsten. Auf diese Frage war sie absolut nicht vorbereitet. Überhaupt wusste sie nichtmals, ob ihre Motive Ramón etwas angingen.
    Andererseits waren sie nun schon eine ganze Weile gemeinsam unterwegs. Ramón hatte das Recht, zu erfahren, wohin die Reise gehen sollte und nur, weil er es bis hierhin noch nicht eingefordert hatte, hieß das nicht, dass er es nicht besaß.
    Und genau das hätte Xrystal eigentlich wissen müssen.

    Die Blonde richtete sich wieder auf und ihr Blick suchte nach den hellblauen Augen Ramóns. Dann seufzte sie, ehe sie das Wort ergriff:
    "Also schön. Ich will Euch erzählen, was mich in die Wüste trieb oder von dem ich das zumindest glaube... Anders als Ihr habe ich Montera nicht verlassen, weil ich es wollte. Nein, ich fühlte mich dazu verpflichtet. Ich konnte nicht hinter Steinmauern geschützt mein verblendetes Leben führen, während draußen der Krieg tobte. Und, während ich meinen Bruder inmitten diesen Krieges wissen musste. Sicher, der Krieg wütet längst nicht mehr so kraftvoll, wie noch Monate zuvor. Dennoch möchte ich meinen Bruder finden."
    Anschließend schilderte Xrystal die vergangenen Tage: Dass sie in Vengard nach Anhaltspunkten für den Verbleib ihres Bruders gesucht hatte, wie sie vom Schreiber die Information erhalten hatte, ihr Bruder sei dunkler Geschäfte wegen aufgebrochen, wie sie nach jenen Organisationen gesucht hatte, die auf ebenjene Beschreibung passen konnten und schließlich, wie sie sich entschlossen hatte, in Bakaresh weiterzusuchen.
    Als sie ihre Erzählung beendet hatte, blickte die Adlige erneut, wenngleich dieses Mal reichlich erwartungsvoll, in Ramóns Augen.

  7. Beiträge anzeigen #127
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline

    einen Tagesmarsch entfernt von der Oase nahe der Küste Varants

    "Aufwachen!", befahl ihn sein Begleiter.
    "Meine Arme...", murmelte Dennik als Antwort.
    "Sie schmerzen fürchterlich", fügte er nach einer Pause und mehreren Versuchen seine Arme zu strecken und zu bewegen.
    "Muskelkater", meinte sein Kumpane, "Komm los, wenn wir wieder den ganzen Tag durch laufen, wie gestern, dürfte Lago bestimmt nicht mehr weit sein", beschied der Riese.
    Dennik war sich da nicht so sicher. Ok, Yngvar und Gwendor hatten zwar gemeint, dass der Weg nicht all zu lang ist, doch genau wusste es Dennik auch nicht.

    Langsam rappelte sich der Knabe auf und blinzelte in das Gesicht seines Gegenübens, dann schweifte sein Blick weiter. Eingehend betrachtete er seine Umgebung. "Sand", stellte er nüchtern fest.
    "Was sonst?"
    Schnell vergewisserte sich Dennik, dass er sein Schwert am Gürtel festgebunden hatte und nickte seinem baldigen Kampftrainer zu:" Von mir aus kanns los gehen, oder besser gesagt, weiter gehen".

  8. Beiträge anzeigen #128
    Abenteurer Avatar von Bunnel
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    Bunnel ist offline
    Langsam, so schien es Bunnel, fand er zu seinem alten Gemüt zurück. Es war zwar schwer, aber er hatte es geschafft. Geschafft, das Verschwinden seines Bruders zu verkraften.

    "Er ist nun mal weg, daran kann ich nichts ändern. Falls er tot sein sollte, würde er sicher wollen, dass ich weiter ziehe und das mache, was sie eigentlich zusammen machen wollten. Zwei gebildete Barbiere werden.
    Er durfte sich einfach nicht aus der Bahn werfen lassen, weiter machen, einen Schritt nach den Anderen, dann wird sich alles schon wieder gerade biegen".

    "Schau mal!"
    Bunnel schaute auf, war aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, als das er hätte hören können, wer da so abrupt die Stille der Wüste gebrochen hatte. Jetzt bleib Bunnel stehen, um zu schauen, was er "Mal schauen" sollte.
    Auch die Anderen hielten in ihren Marsch inne und ein jeder tastete Meter um Meter den Horizont mit seinen Augen ab.
    "Ein Wanderer!"
    "Ja, ich sehe ihn auch genau dort", Illdor zeigte in die Ferne. Blinzelt starrte Bunnel in die von Illdor gewiesene Richtung. Es stimmte, die Anderen hatten weder eine Fatamogana gesehen, noch einander veralbern wollen.
    "Was machen wir jetzt?"
    "Mhh, es scheint so als ob er uns genau auf uns zu läuft, vielleicht sollten wir ihn entgegen laufen. Wir müssen ja eh in diese Richtung", schlug Bunnel vor und schaute durch die Runde.

  9. Beiträge anzeigen #129
    Abenteurer Avatar von Morina
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    Morina ist offline
    Warum sollten sie sich von einem Wanderer beirren lassen, der alleine des Weges kam und sich nicht vor ihnen vieren fürchtete? Weit und breit gab es kein Versteck für Wegelagerer, aber wieso war überhaupt ein Hinterhalt zu erwarten? Er war ein argloser Wanderer, so wie sie alle. Vermutlich wollte er nach Ben Erai und war schon den ganzen Tag unterwegs, und das bei diesen Temperaturen, der arme Mann.
    "Genau", stimmte sie Bunnel zu, der sich in letzter Zeit wieder gefangen hatte (Morina erinnerte sich, dass er erzählt hatte, seinem Bruder sei etwas zugestoßen...). "Der wird uns schon nichts tun, er ist wohl einfach unterwegs in die nächste Stadt. Wir müssen uns nur hüten, dass er nicht versucht uns unser Wasser abzuschwatzen, aber so wie ich euch kenne, wird ihm das nicht gelingen. Es ist nur ein harmloser Reisender, wieso macht ihr euch solche Gedanken?"
    Er befand sich ja noch in weiter Ferne, noch konnten hinter ihm am Horizont ganz Armeen aufziehen, aber das war doch einfach nur unrealistisch. Kopfschüttelnd genehmigte sich Morina einen Schluck Wasser und hängte sich den Schlauch dann wieder um. Nur noch einige Stunden, dann würden sie Lago erreichen. Es würde zwar Nacht werden, aber es wäre mal wieder ganz angenehm, nachts zu schlafen statt am Tage. Von Schlafrhythmus konnte schon seit dem Aufbruch aus Braga nicht mehr die Rede sein - wie machten das nur die Wüstenbewohner?

  10. Beiträge anzeigen #130
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline

    Am Rande Al Shedims

    Alles hing. Die Arme, der Oberkörper, die Augenlider, die Mundwinkel des Mannes, der Kopf von Mensch und Tier und irgendwo auch die Laune Beider, was wohl nicht nur auf die Hitze des Tages, sondern auch an den kurzen Rastzeiten beider Wesen lag.
    Und erst jetzt als die ersten steinigen Zeitzeugen die monotone Gefühlslage unterbrachen, hob der Mann langsam seinen Kopf an und richtete den Blick auf den Bereich vor ihm, der ihn das baldige Erreichen eines Stadtherzenes verriet.
    Der Drang sich nun das erste Mal nach hinten umzuschauen tauchte in diesem Moment auf. Der Wunsch danach zu sehen, welche Strecke man hinter sich gebracht hatte und damit auch eine Zeit in einem Land, die dem Ergrauten irgendwie fremdartig erschien, aber Bardasch wagte das Risiko nicht, den langsamen Gang des Pferdes zu unterbrechen, musste er damit rechnen, daß Simún sich danach weigerte, auch nur noch einen Schritt zu tun und so behielt er die Bewegung bei und beschrenkte sich auf einen angedeuteten Rückwertsblick über die Schultern hinweg, den er mit einem Grummeln kommentierte.

    Eine Zeit lang unter alten Freunden zu weilen, war wohl doch nur ein Traum... ein Wunschgedanke aus dem Gefühl heraus, alte Bande neu aufleben zu lassen und Ungeklärtes zu klären.

    Der darauf folgende Gedanke dem Bruder gewidmet, doch es war nach Ansicht des Nomaden keine wirkliche Schande, ein für alle mal Richter gespielt zu haben, obwohl die Art des Richterspruchs weit ab von jeglichen menschlichen Zügen lag.
    Aber es war doch eine Erinnerung, die Bardasch sich auf ewig schuf und die wie ein nerviges Blag immer wieder quängelnd an seinen Gehirnlappen zog.

    Der Gedankengulasch wurde weich wie Brei und zerfloss im Anflug steigender Müdigkeit, daß der Ergraute sich emotional erneut mehr der Monotonität hin gab, wärend Simún im Schleichgang für ihn den Weg durch die Reihen der Ruinen fand.

  11. Beiträge anzeigen #131
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Blindheit. Wie Azil die Finsternis hasste. Nein, es war nicht so, als würde er sich vor ihr fürchten. Wenn es so dunkel war, wie jetzt hinter der Binde von Gilbert, fühlte er sich sogar wohl, wohler als er es zugeben wollte. Es war, als würde die Dunkelheit ihn umarmen, ihm einen sicheren Ort bieten - ihn in sich aufnehmen, schützen. Es war ein wirklich seltsames Gefühl, und er mochte es nicht, denn er spürte, wie diese beinahe natürliche Affinität zur Finsternis sich noch verstärkt hatte, seid Faren ihn gezwungen hatte, sich ihm unterzuordnen. Egal, er musste dieses Wohlsein erst einmal abschütteln, damit sein Körper sich nicht mehr so abgegrenzt anfühlte, als würde er nicht einmal zu seinem Körper gehören.

    Als sein Bewusstsein sich langsam wieder daran gewöhnte, seinen Körper bewusst zu lenken, spürte Azil, wie er sich bei jedem Stoß des Mannes verkrampfte - natürlich, um nicht zu fallen. Praktisch war es das gleiche, theoretisch musste der junge Schmied gegen drei Dinge kämpfen: Gegen die Blindheit, die Dunkelheit und gegen die Schwerkraft. Keine unbedingt leichte Aufgabe, die er jedoch langsam besser meisterte. Er blendete aus, das die Dunkelheit erzwungen war, schloss unter der Binde die Augen, und konzentrierte isch dann auf seine Aufgabe - nd spürte eine Veränderung, beinahe sofort. Keine Verkrampfungen mehr, eher wie das Biegen eines Halmes im Wind. Gut, das war natürlich nur eine subjektive Einschätzung, aber es war sicherlich schon besser.

    Doch plötzlich drückte Gilbert stärkeren Druck aus, sogar ein relativ schwacher Schlag war dabei, welcher Azil etwas aus dem Takt brauchte - aber der Schmied schaffte es, sich zurückzubiegen, ohne zu stolpern oder aus dem Gleichgewicht zu kommen - und ohne Verkrampfungen. Das Gefühl verstärkte sich, und plötzlich wich der Drcuk komplettt von ihm. "Das genügt erst einmal.", meinte sein Gegenüber. "Immerhin verstehst du, was ich von dir will..."
    Azil seufzte leise. "Immerhin das, ja."

  12. Beiträge anzeigen #132
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Die Unterhaltung mit dem Wanderer, der ihnen entgegen kam, interessierte Illdor mehr oder weniger kaum. Er überließ es den anderen und wechselte nur einige Worte mit ihm.
    „Wohin des Weges?“ Diese Frage stellte er dennoch, auch wenn sie unnötig war. Ihm kümmerte es herzlich wenig, wohin der Fremde ging.
    Am späten Abend erreichten sie schließlich Lago. Erschöpft von der Hitze und dem langen Marsch durch die Wüste suchten sie mit ihren letzten Kräften nach einer Gaststädte. Die Sonne war inzwischen untergegangen und Temperatur der Luft änderte sich schlagartig. Unterwegs erblickte der junge Mann die „billigen“ Mädchen, die auf der Suche nach Kundschaft waren. Sie erhielten von Illdor jedoch wenig Aufmerksamkeit, denn dafür war er viel zu erschöpft gewesen. Außerdem waren die anderen noch hier, und das würde keinen guten Eindruck machen.
    Als sie in einer Taverne, die einiger Maßen anständig aussah, ankamen, bestellte Illdor sich sofort ein Zimmer. Essen wollte er nichts mehr, denn er hätte kaum noch Besteck hochheben können.
    „Ich verabschiede mich mal von euch. Solltet ihr mich suchen, dann kommt einfach ins Zimmer. Sonst wünsche ich euch eine gute Nacht. Morgen früh hier unten?“

  13. Beiträge anzeigen #133
    Abenteurer Avatar von Bunnel
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    Bunnel ist offline
    Es hatte noch eine ganze Weile gedauert, bis der Fremde sie, bzw sie den Fremden erreicht hatten.
    Ungewollt blieben die vier Reisenden stehen und ein jeder schien auf eine Regung des Händlers zu warten. Nach einer längeren Pause, machte dann doch Bunnel den Anfang: "Guten Tag, wir kommen aus Ben Erai und wollen nach Lago", fing Bunnel an.
    "Beliar zum Gruß!", begrüßte der allein reisende nun zurück. Auch er blieb nun stehen und schaute sie interessiert an.
    "Wo hin des Weges?", fragte nun Illdor den Wanderer, der darüber keinerlei Aussage gemacht hatte.
    "Oh isch Sohn der langen Wanderungen bin auf dem Wech nach Silden", verkündete der Wüstenmann offen und mit einem merkwürdigen Akzent.
    "Silden? Ist das nicht das Dorf der Jäger in Mytrana?", fragte Bunnel interessiert nach.
    "Dorf? Silden ist eine große Stadt, und man sagt, dass dort der Teufel los sei und alles chaotisch ein richtiges Chaos", erklärte ihnen der Mann.
    "Und was führt einen Mann, wie sie, dann zu so einem Ort, wo man lieber nicht sein will?", fragte Bunnel weiter.
    "Der Gewinn", der Reisende grinste schelmisch, "Dort wo alles drunter und drüber geht, da achtet niemand mehr auf seine Geldbörse".

    "Ein Dieb", stellte Bunnel fest.

    Noch eine ganze Weile blauderten sie, und Illdor und auch die Anderen, schienen sich zu langweilen, und so verabschiedete sich Bunnel von dem Fremden und beobachtete, wie der braun schwarze Umhang des Diebes langsam in der Ferne verschwand.
    "Komischer Kautzt", murmelte Bunnel und schüttelte den Kopf.

    Erst Abends erreichten sie endlich Lago. Alle waren müde und verschwitzt.
    Selbst die Orks, schreckten ihn nicht ab. Kaputt schleifte er sich in eines der Zimmer der Taverne, welche wie auch in den anderen Wüstendörfer durchgängig geöffnet schien.

  14. Beiträge anzeigen #134
    Abenteurer Avatar von Morina
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    Morina ist offline

    Lago

    Noch am Abend hatte Morina sich kopfschüttelnd gefragt, was der Wanderer wohl denken würde, wenn er Silden vorfinden würde: Keine große Stadt war es, eher ein Fischerdorf, das von Menschen verlassen da stand, zur Hälfte abgebrannt und die andere Hälfte in Schande versunken? Den paar armen Seelen, die er dort finden würde, würde er wohl keinen Pfennig mehr abnehmen können. Doch sie hatte nicht vorgehabt, ihm seine Illusion zu nehmen, er war seltsam anzuschauen und sprach mit einem seltsamen Akzent, und bald hatte sie wieder die stille Wanderung genossen, in der höchstens einmal Paolo ein wenig schwatzte, aber auch er war müde und nicht mehr gesprächig. So verging der Tag langsam und schleppend, und der Moment der Ankunft in Lago war letztendlich gekommen. Todmüde hatte Morina sich ins Bett geworfen und hatte geschlafen wie ein Baby, lang und tief. Traumlos war die Nacht gewesen, auch der Vormittag. Doch mittlerweile hatte sie sich aus dem Zimmer geschleppt, das wieder einmal überteuert war und hatte ihre Weggefährten gesucht. Sie schienen auch alle erfrischt zu sein vom langen Schlaf und Morina wünschte sich zum ersten mal während ihrer Reise wirklich ernsthaft, dass sie bald ankommen mochten. Es war eine Plackerei in der prallen Sonne und ein wenig Entspannung hatte sie sich verdient. Der Karte nach war Al Shedim noch weit, aber nun kam erst mal der nächste Schritt: Ben Sala. Danach Bakaresh. Letzteres war auf der Karte etwas größer eingezeichnet, und Morina hoffte wirklich, dass es eine große Stadt sein möge, und sie nicht weiter bis Al Shedim ziehen musste.

  15. Beiträge anzeigen #135
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Doch noch nicht erreicht", Lago hatten sie leider auch heute noch nicht erreichen können und wenn nicht weit in der Ferne Lichter zu sehen wären, hätte Dennik vermutlich gedacht, sie hätten sich verlaufen.

    Morgen also, würde er das erste Mal einen Ork sehen... immer wenn er trainierte schweiften seine Gedanken ab und er verlor sich in Überlegungen und was sein wird.

    ...wieder zählte er leise mit, wie lange er es schaffte, das Schwert gerade und waagerecht zu seinem Körper zu halten.
    Immer noch tat es weh, spätestens nach der Zahl 50 zitterten nun sein Schwertarm und fing an zu pochen, doch er merkte selbst langsam, dass er Fortschritte machte.

    Sein Begleiter saß währenddessen wie so oft einfach da, und beobachtete ihn schweigend.
    Als es ihm dann doch zu schwer wurde, das Schwert, ließ er es zu Boden fallen, schüttelte erleichtert, dass der Schmerz nachließ seinen Arm aus und beobachtete, wie das Schwert nach dem Aufprall auf dem sandigen Boden und mit Sandkörnern überhäuft mystisch in der Sonne schimmerte.

    Nun ließ auch er sich zu Boden fallen und begann wieder einmal seine tägliche Portion Liegestützen zu machen. Dies viel ihm wesentlich schwerer, als die Kraft Übung mit dem Schwert, vor allem auf dem Wüstenboden.

  16. Beiträge anzeigen #136
    Abenteurer Avatar von Bunnel
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    Bunnel ist offline

    Lago

    Endlich so schien es, hatte er seine Trauer über das Verschwinden seines Bruders vollständig überwunden. Auch wenn er von Zeit zurzeit noch an ihn dachte, hatte er nun doch wieder dieses ruhige, ewig anhaltendes Lächeln im Gesicht. Aber warum auch nicht? Warum sollte er nach so einem tollen Tag nicht Lächeln?

    Nach dem sie sich alle von den Strapazen erholt hatten, indem sie die ganze Nacht und den Morgen hindurch geschlafen hatten, hatten sie sich, wie auch schon in Ben Erai getrennt und vereinbart sich erst wieder Abends in der Taverne zu treffen.
    Diesmal hatte Bunnel seine Zeit wieder so genutzt, wie es für ihn typisch war. Nur einmal hatte er nach seinem Bruder gefragt und nachdem er die vertraute Antwort erhalten hatte (sie lautet "NEIN"), hatte er beschlossen den Tag zu genießen.
    Gesagt getan...
    Lago, hatte Bunnel feststellen müssen, war in vieler Hinsicht anders als Ben Erai oder Braga. Nicht nur das Orks hier hausten und dass die Stadt zum Ersten um einiges sicherer und befestigter zu seien schien und zum Zweiten viel idyllischer. Lago, war der schönste Ort, den er bisher gesehen hatte.
    Die kleinen aus Sandstein gebauten Hütten, die kleine Schmiede, und das Grün.
    Ja, im Gegensatz zu den anderen Wüstenkäffern, hatte Lago Pflanzen.
    Überall wuchsen Palmen und Kakteen, welche voll mit farbenprächtigen Blüten besehen waren. Das Rauschen des Meeres, der Hafen, die Kräuterbeete, alles schien etwas Schönes und einfach Gepflegtes an sich zu haben. Sogar die mannshohe Mauer, schien dem Öfteren geputzt zu werden.

    Das alles schien mit den Orks zu kommen. Klar, natürlich machten das die Orks nicht selber, doch schien es sogar den Knechten, die für so etwas zuständig waren, besser zu gehen, als den Leuten in den anderen Dörfern.
    Diebe schien es hier auch keine zu geben, alle Jungen arbeiteten, kein einziger, den Bunnel auf seiner Reise durch diesen Ort sah, lungerte nur herum.

    Er hatte sogar ein Gespräch mit einem Ork geführt, dass sich hauptsächlich um die Kräuterbeete drehte.
    "Supfkraut", hatte er das Zeug genannt und ihm eine heilende und beruhigende Wirkung zu getan.

    Rund um, der Tag war perfekt gewesen.
    Jetzt saß er in der Taverne und wartete darauf, dass auch die Anderen ihre Geschäfte erledigten und dann zu ihm stoßen würden.

  17. Beiträge anzeigen #137
    Ritter Avatar von Tarnum
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    Tarnum ist offline
    "Pfft, befestigte Wege gibt es hier zu genüge. Zum Beispiel wurde Jessica oder wie die auch hieß mit nem Karren abtransportiert. Also muss es doch Wege geben, die das Existenzrecht solcher Fahrzeuge gewährleisten. Hast du vielleicht eine bessere Idee? Wer würde uns denn bitte Maultiere andrehen oder uns gar mitnehmen und nichts von unserem Schatz abhaben wollen? Die Leute von Varant sind geldgierig und gerissen. Die einzigen Personen, denen wir trauen können sind wir selbst. Also, die einzige Möglichkeit ein solches Gefährt zu bekommen ist bei den Sklavenhändlern. Deren ganze Struktur ist ja auf solchen Dingern aufgebaut. Deswegen wäre mein Plan so, dass wir die Säcke zurück zum Lager transportieren, du dich dann an so eine Kutsche ranschleichst, die Wachen außn Verkehr ziehst, den Karren klaust und schließlich zur Gabelung dort drüben fährst. Ich geb dir in der Zeit Rückendeckung und schau zu, wie ich den Schatz sicher auf die Tragfläche lade. Achja, wenn du schon dabei bist, kannste sicher noch ein paar Dinge mitgehen lassen. Du bist doch denke ich fähig genug, die Sache allein zu packen, oder?"

    ...

  18. Beiträge anzeigen #138
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    „Was für eine Bullenhitze“, murmelte Candaal vor sich her. Je näher sie Ishtar kamen, desto heisser wurde es. Vielleicht hatte der Name „Hölle des Löwen“ ja doch etwas für sich. Denn trotz aller Erinnerungen Candaals an angenehme Lüftchen und kühle Wasserbassins in Ishtar, stellte sich der Weg dorthin abermals als Tortur heraus. Tagsüber unterliessen sie deshalb auch sämtliche Übungen und nahmen erst in der Nacht die Vorbereitung des jungen Mannes auf was immer sie in Ishtar erwarten mochte wieder auf. „Heute behältst du die Augen offen“, meinte der Ganove und eröffnete somit das allabendliche Spiel. „Ich werde dich schlagen und du wirst meine Schläge abfangen und umleiten, NICHT blocken. Erkennst du da einen Unterschied?“, fragte er. „Nun, block diesen Hieb hier mit roher Gewalt, schlag ihn einfach weg.“

    Candaal führte die Faust gegen Azil, jener warf ihm seinen Unterarm entgegen, sodass Candaals Schlag abgelenkt wurde. Der Ganove entspannte jedoch sogleich seinen Arm, wurde weich in seinen Bewegungen und nutzte nun den Schwung von Azils Abwehr um seinen Schlag in die Rückhand umzuleiten, welche sogleich gegen die Schläfe des jungen Schmiedes surrte. Kurz vor dessen Kopf hielt Candaal an. „Nun das gleiche nochmal, wobei du jedoch den Schlag bloss aufkeilst und an dir vorbeiführst. Bewege dich genau gleich als ob ich dich auf dieser Seite schubsen würde, doch nimm deine Arme zur Hilfe, um meinen Schlag an dir vorbeizuführen.“

    Er schlug bewusst langsam und half mit der anderen Hand, Azils Arme in die richtige Stellung zu bringen. „Siehst du? So gibst du mir keinen Impuls meinen Schlag zu stoppen und er verpufft ins Leere. Zudem…“ er deutete auf sein Gesicht „bin ich dir dadurch ungeschützt sehr nahe gekommen.“ Dann zog er den Arm zurück und stellte sich abermals vor Azil. „Versuch es!“, sprach er und er holte erneut zu einem langsamen Schlag aus.

  19. Beiträge anzeigen #139
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Lago erweckte Illdors Neugier. So viele Orks hatte er an einer Stelle noch nie gesehen. Von Geburt an war er in Ben Sala und seine Umgebung aufgewachsen, viele hatte er noch nie gesehen. Die exotischen Pflanzen erfreuten sein Herz, das mystische Geräusch des Meeres weckte Sehnsucht in ihn und selbst die Menschen zogen sein Interesse magisch an. Die meisten Einwohner lebten wohl sehr "legal", was Illdor weniger erfreute, denn das konnte nur bedeuten, dass entweder die Stadt sehr streng bewacht wurde oder die Bestrafung fürs Diebstahl so grausam ist, dass sich niemand mehr zum Rauben traute. Viel zu gerne hätte er sich seiner Lust zum Klauen hingegeben, aber hielt es doch für besser, zumindest heute seine Langfinger ruhen zu lassen.
    Nach der Versammlung am morgen verteilten sich die Vier wieder in der Stadt. Illdor ging zum Meer. Der Strand war sauber und rein. Die Seeluft war etwas Ungewohntes, aber dennoch fühlte sich Illdor wohl. Es war warm und die Sonnenstrahlen, die ihn blendeten, spiegelten sich an der Wasseroberfläche. Er zog sein Hemd aus und lies sich im Sand nieder. Um den Hals trug er ein kleines Horn, welches er von Delina bekam. Sie sagte, dass sie es am Meer gefunden hatte, als sie noch ein freier Mensch war. Kurz bevor sie starb schenkte das sie es Illdor. Dieser war gerührt und umso verletzter, als Delina sich in den Tod stürzte. Seitdem trägt er das Horn überall mit hin. Nie hatte er es abgenommen, noch nicht einmal, als man es von ihm verlangte.
    Illdor, mein Liebster, wenn du später frei bist, besuche einmal das Meer und wenn du dann ganz genau dem Hörnchen lauschst…dann wirst du mich hören…
    Bei dem Gedanke lächelte der junge Mann leicht und hielt sich das Horn ans Ohr. „Delina, jetzt verstehe ich was du meinst…“
    Den ganzen Tag verbrachte Illdor am Strand. Zwar sah er die vielen Fischer, schenkte ihnen jedoch wenig Beachtung. Zu sehr war er im Gedanke und im Herzen bei Delina.
    Abends kehrte der Dieb zurück zur Taverne, wo er Bunnel bereits am Tische wartend erblickte.
    „Wie war euer Tag?“

  20. Beiträge anzeigen #140
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Azil nickte - er hatte verstanden. Dies alles würde sicherlich noch hilfreich sein. Akrobatik in dem Sinne, auch Kampf ohne Waffe - all das half ihm sicherlich bei späteren Vorhaben, die er ausführen wollte. Nicht, das er aktiv darauf hinarbeitete, aber dennoch fand er, Gilbert machte seine Sache als Lehrer wirklich gut. Als ob er es schon öfters gemacht hatte. Gut, das war in dem Moment jetzt relativ egal - aber sein Verstand wies ihn einfach darauf hin. Auch, das sein Gegenüber das alles natürlich nur tun würd, wenn es ihm nützte. Aber umso besser - so konnte Azil ihm auch mehr oder weniger bei seiner Aufgabe helfen. Ein wenig jedenfalls.

    Am Anfang war es nicht leicht, dem Reflex, Gilberts Arm einfach wegzuschlagen, zu unterdrücken. Langsam aber ging es leichter, und Azil schaffte es immer besser, wirklich das ganze wie eine Bewegung zu fühlen, eine durchgehende, fließende Bewegung. Ja, so ging es besser. Langsam, fast unmerklich, wurden die Schlage seines Lehrers stärker, härter, zwangen ihn, schneller und instinktiver zu agieren. Etwas klickte bei einem starken Schlag in ihm. Ja, diese Gefühl war genau das richtige. Er bog sich ein wenig, ließ Gilberts Schlag an sich vorbeigleiten, ließ die Kraft des Schlags ins Nichts abweichen, trat einen Schritt vor, ließ noch in de gleichen Bewegungen seine Hand in die Richtung des Halses seines Gegenübers fliegen - und fand sich Augenblicke später mit einer Hand auf dem Rücken auf dem Boden kniend.

    "Gut, ich gebe zu, daran muss ich noch arbeiten.", meinte Azil schief grinsend, als er wieder freigelassen wurde. "Entschuldige bitte, das war reine MOmentreaktion. War es aber praktisch richtig?"

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