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Verwandte?
Natürlich hatte er Verwandte eine Schwester die er damals in Khorinis traf, doch dies war Jahre her und damals war Khorinis ein Trümmerhaufen gewesen. „Ich komme ursprünglich aus Vengard, hab dort meine Kindheit verbracht und eines Tages hat es mich nach Varant verschlagen wo ich mich dem Wasservolk um Adanos anschloss, jedoch war dies nicht das was ich suchte, was ich wollte. Als ich in Silden ankam, merkte ich das hier mehr war als nur ein paar Häuser und ein See. Ich bemerkte dass die Natur einem vertraute, wen man sich darum bemühte. Ich war ein Lockmittel für Insekten und Käfer, eines Abends trug ich an meiner Hand viele Insekten. Ich träumte von einem Minecrwaler der mir sagte es sei noch nicht meine Zeit aber diese würde bald kommen, ich weiß nicht dieser Traum das war Real“ sprach er wie voller Vertrauen zu Suzuran.
Jedoch wusste er auch nicht warum er so Sprach, er kannte diese Frau eigentlich gar nicht, war wieder der Heimatlose Wanderer und suchte nur nach Antworten. Er wusste nicht viel von Magie, beherrschte damals nur ein paar Wasserzauber und hatte die meisten auch schnell wieder verlernt. Doch er spürte das er dieser Frau vertrauen konnte, jedoch ob sie ihm alles beantwortete was er wissen musste, das lag in den Sternen. Im Lager war es ruhiger geworden, nur noch ein paar hielten Wache und auch er wurde langsam Müde.
„Silden, holte sich das zurück was dem Dorf mal gehört hatte, es hatte wohl den Drachen nicht ausgehalten, interessieren tut es mich immer noch wie er auf einmal Tod in den See fliegen konnte“ sprach er knapp. "Achja ich bin Maknir, schön dich kennenzulernen" fügte er hinzu.
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Maknir also..., überlegte sie und blickte den jungen Mann einen kurzen Moment an. Er war auf der Suche nach seiner wirklichen Bestimmung, vielleicht ein weiterer Schützling in den Reihen des äußeren Zirkels ? Neugierig war der junge Mann, offen...zu offen gegenüber Fremden und genau jene Zielgruppe für die sie als Doyenne in Zukunft sorgen musste.
Eigentlich konnte Suzuran sich selbst in ihm sehen...man verstand am Anfang nicht. Wusste um ein anderes Gefühl, das wie eine Wolke aus Fragen um einen hing, man wollte Antworten und suchte sie bei jedem, der irgendwie Ahnung zu haben schien.
Erst durch Ornlu hatte sie gelernt, dass Geheimnisse auch Geheimnisse bleiben sollten und man erst, wenn man sich bewiesen und Vertrauen gewonnen hatte in die Gemeinschaft eingeführt wurde, wo das Wissen über Natur und Magie in all ihren Facetten weitergegeben wurde.
"Vielleicht sollte du dich anders ernähren...der Traum hört sich nicht gut an.
Solch träume hatte ich das letzte Mal...ja in den Nächten der Pest träumte ich, dass ich ein Bett auf einer rosa Wolke hatte und man mir stündlich jeden Essenwunsch servierte...ein schöner Traum.
Aber du hast Recht, die Natur ist ein wahrlich schöner Ort zum Träumen...ich denke es ist auch Zeit um sich ein wenig seinen Träumen hinzugeben. Freute mich dich kennenzulernen."
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Die Musik des Waldes ertönte. Und lockte.
Einsamen Fußes befand man sich auf einer sicheren Lichtung. Ein sauberer Ring auf Bäumen und Büchen. Etwas, das wie die Abendsonne aussah, lugte aus ihnen hervor. Weit, weit entfernt ihr fernes Licht. Näher, doch immer noch weit weg, war das Rauschen von Wasser zu hören. Es musste laut sein, wenn man daneben stand. Seine Geräusche klangen sogar hier sehr rein. Sosehr sie auch mit dem Rascheln der Baumkronenblätter zu einem einzigen Klang zu verschwimmen schienen. Wenn man genau hinhörte, konnte man es unterscheiden. Denn mit jedem Windhauch, den man an sich spürte, gewann das Rascheln kurz an Intensität und hob sich von dem Rauschen ab. So klang es heller, ungleichmäßiger, freier. Wie die sanften Wallungen eines sich anbahnenden Sturms zwischen völliger Ruhe und luftigem Pfeifen tönen. Im Schatten der Bäum schließlich hörte man ab und an ein leises Flitzen oder Eilen. Mal auch den sanften Gang eines jungen Füchschens, das gerade alleine unterwegs war und noch nicht genau wusste, wo es seine Pfoten aufsetzten musste, um ohne das leidige Knacken zerbrechender Äste durch das Unterholz zu kommen. Und zuletzt war da das energische Tuscheln eines Eichhörnchens. Unmittelbar vor Linas Füßen saß es. „Ich will aber nach Silden zurück“, proklamierte die Magierin. Nachdenklich sah sie erst das kleine, rotbraune Tier an, dann die langsame Umgebung. Der Blick war ihr schon wieder seltsam verstellt. An den Rändern deutlich unscharf, in der Mitte deutlich viel schärfer. Ist es ein Traum? „Aber da spielt alles verrückt! Du wirst umkommen!“ Statt zu sprechen, ließ sich Lina von den Geräuschen in den Wald ziehen. Nicht nur von ihnen, denn in ihr flackerte wieder dieses Gefühl auf, verbunden mit dem ungewöhnlichen Herzschlag, der nicht ihr eigener zu sein schien. So als schlugen zwei Herzen in ihrer Brust, mal das eine, mal ein anderes. Immer stärker begann die junge Magierin, es als magisch zu empfinden. Erschöpft hoppelte das Eichhörnchen neben ihrem sanften Gang. „So hör doch! Du darfst nicht nach Silden!“ Aber sie wurde gerufen. Ein nicht zu überhörendes Rufen. Im Rhythmus ihres Herzens entsandte es seine Klänge. Die Musik des Waldes ließ Linas Ränder größer werden, größere Teile ihrer Sicht verschwammen hinter dem dunstigen Nebel. Bald schloss sich ihre Augen wie von selbst. Eine Stimme? Lina hielt kurz inne. Nichts. Nur der Ruf. Vor ihrem Innern erschien eine alte Eiche. Sie kam ihr sehr bekannt vor. Führ mich weiter! Ich komme zu dir!
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"So schön und friedlich." dachte sich Nagor wie er durch die Wälder streifte. Er hatte seine Höhle verlassen und mit den Wenigen Sachen die er hatte auf den Weg gemacht. Er wusste nicht wohin und ließ sich einfach von der Natur leiten. Shadow ging gelassen neben ihm her und folgte seinem Herrchen überall hin. Sie gingen weiter und weiter. Vögel zwitscherten und die Sterne leuchteten am klaren Nachthimmel.
"Manchmal denke ich echt ich bin verrückt gehe ohne Waffen in die gefährlichen Wälder, aber was solls zurzeit ist das der Sicherste Ort." sagte Nagor zu Shadow. Der ihm beängstigt ansah.
"Schön das du mich verstehst aber du brauchst keine Angst haben mein kleiner." Nagor lächelte und streichelte den jungen Wolf über sein weiches, Schwarzes Fell. "Los komm wir müssen weiter." sagte der Raufbold und ging weiter.
Sie gingen so lange bis sie einen kleinen Bauernhof fanden. Sie gingen hin und Nagor klopfte an die Tür. Eine alte Frau schaute aus der Tür "Na wo kommst du denn her? Du hast doch sicher Hunger komm rein und setz dich." sagte sie und zerrte den jungen Mann hinein.
Nagor setzte sich auf einen Stuhl. " Aber ich will Ihnen keine Umstände..." "Keine wiederrede du und dein Wolf ihr bleibt hier der Wald ist viel zu gefährlich um Nachts einfach durchzuwandern. So und jetzt iss mal erst was sonst verhungerts du mir noch." unterbrach die Alte Nagor und stellte ihm eine Suppe und ein Stück Brot hin. Und für Shadow stellte sie eine Schale Milch hin, streichelte den Wolf und setzte sich zum Tisch.
Sie begann zu reden hielt den beiden einen Vortrag über Gefahren im Wald und legte ein paar Felle auf den Boden zum schlafen. Nagor legte sich nach dießem ausführlichen Gespräch auf die Felle, Shadow dicht an ihm gekuschelt hin und schlief ein...
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Nördliche Wasserfälle
"Wenn ihr von hier aus auf den nördlichen Wegen schreitet und unterhalb der Fichtengrenze bleibt, werdet ihr das Lager finden. Wandert die Nacht durch und bei Morgengrauen seid ihr da. Ich zählte ein Dutzend schwerer Verletzte. Auch Noreia ist dabei. Iun wird euch erwarten. Bewahre!", wünschte Ornlu und verabschiedete Vivin und ein paar Freiwillige die helfen wollten.
Immer noch fehlten einige die sich zur Führung des Waldvolkes zählten und man wartete noch. Späher der Falkenkrieger und auch jemand von Arakos waren schon heute im Lager angekommen und kündigten ihre Leute an. Es war also eine Frage der Zeit. Auch bis Wroc mit Kunde von Corax gekommen wäre. Ornlu hatte den Schildraben ausgesandt. Irgendwo musste sein einstiger Schüler doch stecken?
Ornlu überlegte kurz, ob er sich zu Runak setzen wollte, um über Faun zu sprechen oder ob er lieber seiner Nase folgen wollte. Er roch etwas zu Essen und das kam aus dem weit größeren Flüchtlingslager, das aus so manchen Waldvölkler bestand und langsam anwuchs.
Der Druide wurde von Blicken verfolgt, als er dann am Waldrand erschien und an ein Feuer setzte, wo er Vigo den Waldläufer erkannte. Der Waldläufer war in der Schlacht in ihrem Trupp gewesen und galt mit seiner Erfahrung und Art zu den bekannteren Waldläufern. Zwar hatte er mit Silden kaum noch etwas am Hut, doch wusste man um seine Taten, wenn man lange genug dabei war.
"Bewahre!", grüßte Ornlu.
"Bewahre. Hat sich schon entschieden was passieren wird?", fragte Vigo direkt, während Ornlu sich hinsetzte. Der Druide schüttelte den Kopf und verwies den Waldläufer darauf, dass man Arkantos und Arakos noch erwarte, sowie Corax. Vigo nickte.
"Iun und Aethel geht es gut?", fragte Ornlus Gegenüber.
"Iun gehts gut. Aethel bekam einen Pfeil in den Oberschenkel. Der alte Knochen wird das aber überleben.", meinte der Jäger und sah sich nach dem Essen etwas um.
"Hmmm...", nickte der Waldläufer auf Ornlus Worte über Aethel, bevor er Ornlu etwas beobachtete.
"...der Fraß riecht besser, als er schmeckt, Freund. Ist wie Aidars Kräuterbier...", kommentiere Vigo mit leichtem Schmunzeln.
"Solange man nicht Zubens Rache davon bekommt, ist es mir gleich.", brummte der Druide und stellte fest, dass es nichts mehr gab.
"Hat dir Iun erzählt, was wir in der Schlacht erlebten?", fragte der Veteran und blickte Ornlu konzentriert an, als ob er eine ultimative Antwort erwarten würde.
"Ja. Aber Antworten gibt es auch für dich erst, wenn ich mehr weiß, Vigo.", antwortete der Hetzerund blickte deutlich ernster drein.
"Geduld...", murmelte der Waldläufer und rieb sich durch den leichten Bart. Ornlu stimmte seinem Gemurmel zu. Minuten vergingen, in denen sie seelenruhig ohne Worte zu wechseln ins Feuer blickten und für sich selbst an etwas dachten. Vigo unterbrach die Stille.
"Hier im Lager tummelt sich ein Spion. Ich habe ihn erkannt. Einer von Vareks Leuten. Habe früher in den guten Zeiten mal mit ihm einen gehoben. Flucht mir etwas zu viel und steigt den Frauen nach, wie ein verrückter Straßenköter...", sprach der Waldläufer verschwörerisch. Sein Gegenüber stimmte nickend zu.
"Behalt ihn weiter im Auge. Varek - Das fehlte uns noch. Würde aber passen. Mit den richtigen Worten, könnte er viele in der Not überzeugen. Gib mir ein Zeichen, wenn du ihn jagen wirst. Einen Adlerkrieger darf man nicht unterschätzen.", flüsterte der Hetzer und blickte verschwörerisch zu den anderen Feuern. Stille zwischen den beiden kehrte wieder ein.
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Bartimäus und Alon hatten noch einige Zeit in der Hütte verbracht. Azrubel und Waspus waren schon gegangen. Auch die anderen Gäste die sie kurz beherbergt hatten, hatten sie schon sehr bald wieder verlassen, allederdings nicht ohne einen Satz in Bartimäus Kopf zu setzen, den er einfach nicht mehr vergessen konnte.
"Ich muss zu den nördlichen Wasserfällen. Ich muss Antworten finden. Haltet mich nicht auf; ich muss dorthin."
Anscheinend war dort etwas los und Bartimäus befürchtete mittlerweile, dass er in seiner Hütte etwas verpassen könnte. Von Silden war angeblich nicht mehr viel übrig. Er war ja eigentlich nur hier um der Pest zu entkommen, wollte aber unbedingt den Anschluss zu der Waldbruderschaft behalten und dazu war es vielleicht schon fast zu spät. Er hatte sich schon mit Alon besprochen. Auch er wollte nach wie vor zur Bruderschaft!
Bartimäus Hustenanfälle nach dem Feuer in Silden waren Gott sei Dank auch schon wieder gut und sein Hals tat nicht mehr weh. Nero war zwar nicht besonders unruhig, aber gegen ein bisschen Abenteuer hatte er auch sicher nichts. Nachdem sie sich schon darauf vorbereitet hatten, machten sie sich schließlich auf den Weg nach Norden.
Im Norden lag Silden und nach den jüngsten Ereignissen, von denen Bartimäus fast nichts wusste, beschlossen sie lieber einen gewissen Sicherheitsabstand einzuhalten. Man konnte ja nicht wissen. So brauchten sie ziemlich lange, um um die Stadt herum zu kommen.
Dann achteten sie darauf näher ans Wasser zu kommen und sich dort entlang nach Norden zu bewegen. Schließlich sind Wasserfälle sicherlich beim Fluss. Und so drangen sie immer weiter in Wälder ein in denen keiner von den beiden je gewesen war. Wäre der Fluss nicht gewesen, hätte Bartimäus Angst gehabt sich zu verlaufen, aber auch mit dem zuverlässigen Wegweiser kannten sie ihr Ziel kaum, denn bei den Wasserfällen würde kaum ein Schild stehen, dass sie zu den Waldläufer wies, welche sich höchst wahrscheinlich versteckt hielten.
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Die Katze war wieder gekommen. Besonders während ihrer Magieübungen schmeichelte sie gern um ihre Beine und wollte unbedingt gekrault werden. Kichernd öffnete sie die Augen und fasste in das warme, weiche Fell zwischen den Ohren der Jägerin, wo sie es besonders gern hatte. Beinahe sofort ertönte ein monotones Schnurren. Derart gefeselt saß sie nun da, die Katze auf dem Schoß. Allmählich ging es ihr besser, geistig. Allmählich fand sie sich mit dem ab, was sie gesehen hatte. Es war alles so schnell gegangen ...
Die Jägerin fauchte jäh, riss sie aus ihren düsteren Gedanken.
"Ich danke dir, meine Süße", murmelte sie und wollte die Jägerin weiterkraulen, doch das schien die Jägerin nicht zu wollen.
Ihr Nackenfell war gesträubt. War dort jemand? Die Lernende sprang auf, sobald die Katze von ihrem Schoß gesprungen war. Wer war denn zu dieser Zeit noch unterwegs? Verwirrt schaute sie in die Richtung, die die Jägerin anzufixieren schien. Sie buckelte, fauchte und verschwand im Wald. Eine Hauswildkatze anscheinend, dachte Cécilia lächelnd, ehe sie sich dem anderen Problem zuwandte. Da war wer, den die Katze nicht leiden konnte. Oder etwas.
Knurren, fast so monoton wie das Schnurren ertönte. Da war ein Hund. Oder ein Wolf. Waren Wölfe nicht Rudeltiere? War dies Ornlus letzter Schlag gegen sie? Musste sie denn seiner Meinung nach unbedingt sterben? Dann würde sie dabei nicht flennen! Mehrmals holte sie tief Luft, sammelte sich, und schritt dann tapfer dem Knurren entgegen. Es war ein Wolf ... aber es war kein Rudel und es war kein Ornlu. Den Mann dort, den kannte sie doch! War es nicht derjenige, der ihr und Maknir Obdach gewehrt hätte, wären sie in Silden geblieben? Es waren zwei Männer. Ein wenig näherte sie sich ihnen noch, wollte dem Wolf bei ihnen nicht zu nahe kommen.
"Wer seid ihr? Was wollt ihr?", fragte sie aus den Schatten der Dunkelheit.
Es würde nichts nützen. Der Wolf knurrte sie direkt an, wusste wo sie war. Keine Verwirrspiele in den Schatten. Schade.
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Was war denn plötzlich mit Nero los? Soweit Bartimäus die Lage einschätzen konnte, war hier nur eine Frau und wenn er sich nicht sehr irrte, war es sogar die Frau die bei ihm in der Hütte war. Die Frau die er gesucht hatte. Aber warum war der Wolf dann so aus dem Häschen? Hier musste Gefahr lauern, es musste einfach sein!
"Mein Name ist Bartimäus! Ich glaube wir kennen uns sogar schon." Es stellte sich heraus, dass er Recht hatte. Die Frau, die sich als Cécilia vorstellte, war tatsächlich bei ihm in der Hütte gewesen. "Ich bin Alon und das ist Nero", stellte sich auch Alon vor. "Normalerweise ist er sehr gutmütig. Ich weiß nicht warum er jetzt so aggresiv ist."
Bartimäus wunderte sich wie Alon es zusammenbringen konnte, so sachlich zu bleiben. Bartimäus hatte trotz ihrer Bekanntschaft schwierigkeiten Cécilia zu vertrauen. Nero hatte noch nie etwas so grundloses getan. Selbt wie er sein Herrchen gebissen hatte, hatte er gute Gründe gehabt die selbst der Betroffene verstehen konnte. Aber diesmal? Schließlich versuchte Bartimäus Nero zu beruhigen. Gewarnt waren sie und wenn die Feindseligkeiten weiter gehen würden, würde es ihnen auch nichts bringen.
Seine Bemühung waren aber nur teils erfolgreich. Nero knurrte zwar nicht mehr und er "erlaubte", dass sie der Frau näher kamen, aber man merkte, dass er immer noch sehr skeptisch war. Erstaunlicherweise war es tatsächlich Cécilia, die Nero beunruhigte, denn Bartimäus hatte vermutet, dass da noch etwas anderes verstcktes war, das der Wolf erkannte.
Trotzdem überwand er seine Skepsis und beschloss Cécilia zumindest teilweise zu vertrauen. Dann viel ihm ein, dass ihre zweite frage immer noch nicht beantwortet war.
"Ich hatte deine Worte in erinnerung, dass du zu den Wasserfällen willst um Antworten zu finden und ich wollte den Anschluss an die Bruderschaft nicht verlieren. Seit den neusten Ereignissen in Silden weiß ich nicht mehr wo ich wen finden kann und so dachte ich, wir könnten mal hier her schauen, wo du antworten finden wolltest."
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Sie ahnte, warum der Wolf so seltsam gelaunt war. Der Bund mit der Luchsin hatte einige seltsame Auswirkungen auf sie und auch auf die Tiere in ihrer Umgebung ... aber sie konnte doch Bartimäus nicht erzählen, dass der Wolf auf sie reagierte, weil sie mit Luchsen im Bunde war! Wie lächerlich klänge das?
"Ich bin mit Katzenhaaren übersäht", erklärte sie leicht lächelnd. "Er mag wohl keine Katzen."
Eine gute Erklärung, nur dass die Katze nicht in Sicht war, die diese Haare hinterlassen hatte. Aber das waren die Details, die letztlich doch niemand wissen wollte. Bartimäus und Alon waren das also ... Sie erschienen ihr vertrauenswürdig, wenn man vom Wolf einmal absah.
"Ich kann euch zu einem Sammellager bringen. Dort wird entschieden, was nun passieren soll. Besser aufgehoben als in Silden seit ihr dort allemal. Und sorgt bitte dafür, dass mir der Wolf nicht zu nahe kommt ... ich will nicht wissen, wie die Katze auf Wolfshaare reagiert, wenn der Wolf auf Katzenhaare reagiert."
Ungefragt übernahm sie die Führung ging voraus und hoffte, dass die beiden Männer, die ihr fast Obdach gewährt hätten, ihr folgten. Zwei Männer zusammen auf Wanderschaft ... sie hoffte, dass sie wirklich nur Weggefährten waren. Es gab ja auch andere Sachen ... Sie schüttelte den Kopf bei derlei ungebührlichen Gedankengängen.
Na, immerhin lenkt es mich ab.
"Ihr habt keine Verbrechen begangen oder die Pest an euch, ich schätze, man wird euch im Lager aufnehmen. Fragt einfach an einem Feuer nach", riet sie, als sie an der großen Wiese angekommen waren. "Und ... danke, dass ihr uns aufgenommen hättet ... wenn ich nicht gegangen wäre."
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Maknir wanderte durch den Wald, er merkte dass er einige Zutaten für seine neueste Suppe brauchte. Er hatte vor mal eine andere Art von Suppe zu kochen, die jedem Starken Krieger wieder neue Kraft schenken sollte. Doch diese Suppe zu Kochen verlangte viel von einem Koch. Schon seit der frühen Morgenstunde, lief er ein wenig abseits vom Runaks Lager, in die Richtung von Silden. Hier in der Nähe gab es noch sein Feld, das er vor wenigen Wochen angelegt hatte. Mit einer Portion Glück natürlich.
Er wanderte an dem Bach entlang und erntete auch dort ein paar Kräuter, die er für die Suppe brauchen konnte.
Als er dann an seinem kleinen Garten ankam, merkte er dass er lange nicht mehr dort war. Unkraut war gewachsen und anscheinend hatten sich auch ein paar Tiere an seinen Pflanzen zu schaffen gemacht. Doch er konnte zum Glück ein paar Sachen ernten, die langsam gewachsen waren. Er pflückte ein paar Tomaten, ein paar Kräuter und noch andere nützliche Kräuter für die ultimative Suppe.
Doch dann sah er etwas was ihn neugierig machte. Etwas lag abseits im Wald, zwischen ein paar Büschen. Er lief hin und fand einen Mann dort liegen, der anscheinend bewusstlos war. „Hallo? Geht es euch gut?“ er rüttelte ein wenig an dem Mann, konnte jedoch keine Reaktion spüren. Er merkte jedoch, dass der Mann noch atmete.
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Irgendwas schüttelte ihn durch. Vielleicht ein Erdbeben oder war es irgendein neugieriges Tier oder gar ein Wolf, der den bewusstlosen Barden als sein Mittagessen ansah.
„Hallo? Geht es euch gut?“ Eine Stimme erklang in seinem Ohr.
Sprechende Wölfe? In Silden war alles möglich.
Silden? Irgendwas löste dieser Gedanke aus und er merkte, das sein Kopf dröhnte.
"Urgh..." Er schlug die Augen auf. Alles war verschwommen, das Licht, das an seine Augen drang verstärkte die Schmerzen im Kopf.
"Argh..." Er schloss die Augen, wälzte sich ein paar mal hin und her, um sich letztenendes zitternd aufzurichten.
Schwankend und mit geschlossenen Augen fragte er die unbekannte Person.
"Wo...bin ich...was...war..los? Und..." Er blinzelte. "..wer bist du?"
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„Mein Name lautet Maknir, ich gehöre zu den überlebenden von Silden und habe mich mit ein paar anderen in einem Lager getroffen. Silden ist vollkommen zerstört worden, es gibt dort nur noch Gefahren und es wird sehr Gefährlich sein wen du dort zurückkehrst“ sprach der Bärtige und gab dem Mann etwas Wasser ab, aus seinem Wasserschlauch. Er fragte sich wie lange dieser Mann hier schon lag, ob er die Verrücktheit der Sildener mitbekommen hatte oder vielleicht von ihnen attackiert wurde.
„Ich kann dich zum Lager bringen, dort wird entschieden was nun passieren wird und glaub mir dort wirst du sicherer sein als du es hier bist“ erklärte der Bärtige und schaute sich um, ob irgendwo diese Häscher oder vielleicht wilde Tiere waren. Es war gefährlich hier alleine und der Mann hatte wahrscheinlich sehr viel Glück das kein Tier ihn gefunden hatte. Er versuchte dem Orientierungslosen aufzuhelfen um ihn danach ins Lager zu bringen. „Wie nennt man euch?“ fragte er ihn.
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"Isothien nennt man mich..." Er rieb sich den Hinterkopf und bemerkte dort sowohl das einige Haare mit irgendwas verklebt waren, als auch, das die Berührungen schmerzen verursachten.
"Vom Wahnsinn? Nein, nicht so wirklich. Ich habe mich die letzte Zeit zurückgezogen und war nur ein oder zwei mal in Silden..." Der Fremde, der sich Maknir nannte bot ihm einen weiteren Schluck Wasser an. Dankend nahm der Barde das Angebot an.
"...um Vorräte aufzufüllen. Ich hörte zwar ein munkeln von irgendwas, aber das war`s auch." Er kräuselte die Stirn und versuchte sich die Zeit vor seiner Bewusstlosigkeit in sein Gedächnis zu rufen.
"Silden wurde zerstört?" Stieß er aus, als er die Worte von Maknir innerlich rezitierte.
Seine Augen weiteten sich, obwohl das Licht ihn immernoch schmerzte.
"Was war hier los? Mein Gedächnis hat Lücken...ich wurde niedergeschlagen..."
Beinahe reflexartig kramte er in seinen Taschen nach Sumpfkraut.
"...und ausgeraubt..." Bemerkte er matt.
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„Die Pest kam nach Silden und raffte dort fast alles nieder und die Häscher waren ebenfalls in der Nähe um Silden heimzusuchen. Doch dann schob man Ornlu alles in die Schuld und er wurde von den Sildenern Verraten, weil er die Pestkranken vergiften wollte, was ich dann schließlich machte. Doch die Bürger wollten dann alles selber in ihre Hand nehmen, verprügelten Fremde und Töteten sogar. Dann kam so eine komische Spinne nach Silden und wollte einen Baum Zerstören, der sich jedoch dagegen wehrte und dann ganz Silden mit seinen Kräften zerstörte“ erklärte er dem Mann.
„Die wo überlebt haben, befinden sich nun dort im Lager auch Ornlu ist unter ihnen falls du ihn kennst. Dort werden wir weiter beraten was wir nun tun“ er nickte ihm zu. „Lass uns lieber losgehen, Silden ist nicht weit entfernt und es ist nicht mehr sicher. Keine Sorge wir brauchen nicht lange bis zum Lagerplatz, dort wirst du auch gutes Essen bekommen und hoffentlich bald wieder bei Kräften“ erklärte er.
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Das, was Maknir ihm erzählte war erschreckend und völlig neu für ihn.
Silden war zerstört, die Bewohner durch eine Pest in den Wahnsinn getrieben. Ein Massenmord in der dort vorherrschenden Anarchie.
War die Welt total verrückt geworden?
Er seufzte.
"Ich muss das alles erstmal realisieren..."
Maknir führte ihn in Richtung des Lagerplatzes.
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Ein Glück das sie schon nah am Lager waren und es dauerte nicht lange dauerte bis sie da waren. Maknir würde dem ziemlich Erschöpften Mann eine gute warme Suppe kochen, damit dieser bald wieder Fit war. Kaum waren sie im Lager angekommen begutachtete man den Neuling ziemlich Skeptisch, immerhin könnte dieser ja die Pest haben, jedoch schien Isothien recht gesund zu sein, natürlich außer der Wunde am Hinterkopf. Der Bärtige setzte sich erst einmal auf den Boden um seine Gesammelten Kräuter zu bearbeiten. Zum Glück hatte er noch Fleisch für die Suppe parat und konnte eine sehr leckere Suppe kochen.
Er machte sich auch schnell an die Arbeit, kochte das Wasser in seinem Kessel, tat die Zutaten dazu, das Fleisch rührte alles ein paar Mal und schmeckte ab. Es war ein sehr scharfes Essen aber das würde den Mann ziemlich wieder aufpäppeln. Natürlich hatten auch andere Leute im Lager Hunger und er fragte sich wie seine Suppe bei den Leuten ankam, denn so etwas hatte er noch nie Gekocht. Er reichte dem Mann eine Schüssel voller warmer Suppe. Viele verschiedene Zutaten waren darin, wie Fleisch, Pilze, Kräuter und allem anderen verschiedenen Zeug, das die Suppe richtig Scharf machte.
Er hatte ein Wassereimer neben dem Kessel stehen.
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Es war ein brütend heißer Tag, Elonhil war in einem der Lager, die sich rund um Silden gebildet hatten. Er hatte es gespürt gehabt, er hatte gefühlt, dass sich etwas ändern würde, dass es nach dem Kampf nie wieder so sein würde wie zuvor aber dass es so radikal sein würde, damit hatte er nicht gerechnet gehabt. Es war schlimm was geschehen war, die vielen Opfer, was mit der heiligen Eiche geschehen war.
Wie viele seiner Kampfgefährten und Kameraden würde er je wiedersehen?
Elonhil wusste es nicht? Vielleicht waren sie selber schuld an dem was geschehen war. Einen Druiden hatte er sagen hören, dass es nicht das Ende, sondern ein Neubeginn sei. Vielleicht hatte der sogar recht, irgendwie musste es ja weitergehen, diese unzähligen Opfer gingen ihm nur nicht aus dem Kopf. Er konnte nicht einmal mehr richtig schlafen, ständig plagte ihn ein Alptraum, der ihn aus dem Schlaf riss.
Eigentlich hatte er es ja einigen nachmachen und die Wälder um Silden verlassen wollen. Elonhil hatte aber mitbekommen, dass bei den nördlichen Wasserfällen eine Versammlung stattfinden soll, nach kurzer Überlegung hatte er beschlossen sich auf den Weg dorthin zu machen.
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Bartimäus sah sich im Sammellager um. Es lag auf einer großen Wiese, die sich noch weit in Richtung Silden erstreckte. Es waren etliche Zelte aufgestellt und ein paar Feuerstellen angelegt worden, wobei die Zelte nur sehr provisorisch wirkten. Hinter dem Lager begann der Wald. Alles in allem kam es Bartimäus einigermaßen unsicher vor, weil es nicht durch eine Höhle oder Wald von allen Seiten vor den Blicken anderer geschützt war. Trotzdem waren hier einige Leute versammelt, also beschlossen Bartimäus und Alon erst einmal hier zu bleiben. Wo sie schlafen könnten würden sie sich später überlegen, jetzt war es sowieso noch zu früh. Vorerst wollten sich die beiden erst einmal etwas zu essen organisieren.
"Ich denke nicht, dass sie hier etwas zu verschenken haben.", meinte Alon dazu nur und damit hatte er natürlich Recht.
"Wir könnten auch in den Wald schauen, wir haben eh Zeit, dann können wir unser Essen selber suchen und wenn wir nicht zu weit vordringen wird es wohl auch noch halbwegs sicher sein."
Also verließen sie das Lager wieder auf der anderen Seite. Hier konnte man auch schon die Wasserfälle sehen. Vielleicht würden in der Nähe des Wassers ein paar essbare Pflanzen oder Pilze wachsen.
Viel war nicht zu finden, so nah am Lager hatten sich wahrscheinlich schon andere Leute bedient, aber Pilze wuchsen schnell und die einen oder anderen Beeren fanden sie auch. Sie sammelten ein so viel sie finden konnten. Vielleicht gab es im Lager wen, der die Nahrung dringend brauchte, oder sonst könnten sie es auch einfach aufheben.
Nero war in der Zwischenzeit zwischen den Bäumen verschwunden. Wenn er glück hatte würde es ihm vielleicht sogar gelingen irgendein Tier zu erlegen.
Als sie zum Lager zurückkehrten, setzten sie sich an ein Feuer und begannen ihr vegearisches Essen zu verspeisen. Es war nicht sehr ausgiebig und sie kamen nicht drum herum mit anderen zu teilen und so blieb ihnen am Ende nichts mehr übrig. Einigermaßen gesättigt überlegten sich Bartimäus und Alon wie es jetzt weiter gehen würde.
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Seltsamer Traum / Grüne Krähe
"Wo bin ich?" seine Stimme hallte durch den Ort, an dem er sich befand. Immer wieder, wobei ihm mit jedem Widerhall eine warme Briese, ähnlich denen im Sommer über die Haut strich und diese mit einer leichten Gänsehaut bedeckte. "Ist das der Ort, an dem alle Krieger hinkommen?" doch kam wieder keine Antwort zurück. Nur diese wärmende Briese über seinem Körper. Ob das eine Bestätigung sein sollte? Oder eine Verneinung? Oder eine Ermutigung, es selbst herauszufinden? Langsam und noch immer verwirrt darüber, was nun eigentlich mit ihm, und wo er war setzte der Krieger langsam einen Fuß vor den anderen. Mit jedem Schritt erhellte sich seine Umgebung ein wenig und auch die Geräusche der Umgebung wurden lauter. Wobei es im Grunde genommen nur zwei waren: Die seiner Schritte, wie sie jedes mal auf dem blank polierten Marmorboden darunter erklangen und dieses seltsame Brodeln im Hintergrund. Wie ein Strom, der unterm Boden und hinter den Höhlenwänden hindurchfloss. Doch was es war konnte er sich nicht erklären.
Mit bedachten Schritten ging er weiter, unter anfänglichem Stolpern eine Treppe hinauf, bis er schließlich vor einer Wand Halt machte, deren Ausmaß sich nach und nach vor ihm erhellte und die sich nach einem kurzen Moment der Betrachtung als ein gigantisches, ascheschwarzes Tor entpuppte. Ryu atmete tief durch... Und die stickige Luft erfüllte seine Lungen. Schweiß drang aus den Poren seiner Haut aus und die aufkeimende Hitze machte ihm zu schaffen. Sein Herz pochte stärker, wo es anfangs noch kaum merklich in seinem Körper am Kämpfen war, während seine Fingerspitzen über die reichlichen Verzierungen aus Metall bewegten. Mit jedem Stück, welches er abfuhr wurde auch die Beleuchtung stärker. Ryu erkannte nun, dass er sich in einer riesigen Höhle, tief unter der Erde befinden musste. Dort, wo er gelaufen war, hatte sich einige lange Marmorplatten gezogen, von denen einige schon bessere Zeiten erlebt oder gar dem unförmigen Höhlenboden gewichen waren. Jetzt erkannte er auch, dass dieses Tor aus einem schweren, eisenartigen Metall bestand. Auch die unzähligen Verzierungen wurden nun sichtbarer. Viele Bildnisse von Drachen, die sich Reihe um Reihe unterschieden, aber dennoch immer dasselbe Schema inne hatten: Dass sie bis zur Mitte immer zueinander "schauten". Doch ansonsten gab es in jeder Reihe etwas anderes zu sehen.
Mal ein Kampf, mal die geflügelten Echsen wie sie sich in die Luft schwangen und mal einfach nur die Vorderansicht eines Drachenschädels. Ewig hätte er sich die vielen Bildnisse anschauen können, doch wollte er zuerst wissen, wo er sich hier befand. Und wie er wieder hinfort kam. Nach Ryus Wissensstand nämlich war Silden noch lange nicht außer Gefahr. "Komm heraus, du der du mich hier her gebracht hast! Komm heraus und gib mir Antworten!" doch kam wieder keine Antwort. Stattdessen verschwand die Erleuchtung des Höhlenkomplexes wieder, bis der Templer in völlige Dunkelheit gehüllt war. Seufzend gab er dem Tor einen leichten Tritt, in dem Versuch sich in der Dunkelheit zurecht zu finden. "Das war wohl ein Fehler..." nach einer Lösung suchend wandte er sich ab, seinen Hintern auf der Treppe platzierend. Doch dann, kaum einen Moment später ertönte ein gigantisches, lautes Grollen hinter dem irritierten Drachenschlächter und das Tor öffnete sich mit einem lauten Quietschen. Dabei zitterte selbst der Boden ein wenig und uralter Schmutz fiel von ganz oben herab. Doch all diese Dinge intressierten Ryu nicht weiter. Viel mehr wurde er geblendet von einem grellen Licht, welches kaum nachlassen wollte. Neugierig stand er auf. "Eigentlich sollte man nie ins Licht treten, aber... Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Licht am Ende des Tunnels am Ende einer Höhle scheinen sollte..." eine seltsame Überlegung, doch für den Templer reichte sie. Zu verlieren hatte er hier sowieso nichts, also setzte er seine Füße langsam nacheinander in das Licht hinein und was er dort sah...
War atemberaubend!
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Nördliche Wasserfälle; Sammellager
Das Feuer knisterte. Ruhig war es im Lager, während ein warmer Wind wehte. Grillen zirpten und im Wald sah man die Glühwürmchen zwischen Bäumen schwirren. Manche schliefen schon, andere saßen wie Ornlu am Feuer.
Der Druide dachte sich, dass jetzt die beste Zeit wäre um nachzudenken, zu planen, zu überlegen was er machen sollte. Sah er in die Augen der einfachen Menschen, sah er immer noch eine Unsicherheit. Ein Blick der nach dem 'Wohin?' fragte. Antworten hatte Ornlu keine. Er wusste gar nicht einmal, ob er für sie alle diese Antwort suchen wollen würde. Am heutigen Nachmittag waren Iun und Vivin mitsamt einiger Verletzter eingetroffen. Unter ihnen Noreia, der es trotz Vivins Kräften miserabel ging. Viel Blut hatte sie verloren, so Vivins Aussage und ob Noreia dies überstehen würde, würde einzig in ihrer Natur liegen. War der Lebenswille da oder gab sie auf? Manche kannten Noreia, wussten um ihr Schicksal und um diese Fassade von Strenge und Härte. Wenige wussten, dass dies da war um eine verletzte und trauernde Seele zu beschützen.
Ornlu wusste wirklich nicht, was mit ihr werden würde. Ihr Verlust wäre mit dem von Faun ein herber Schlag für den inneren Druidenzirkel. Druiden krochen nunmal nicht hinter jedem Stein hervor.
"Woran denkst du, Hetzer? Über diese seltsam schmeckende Suppe? Ich fand sie gar nicht so übel.", meinte Iun.
"Nichts, Iun. Einfach nichts...", entgegnete der Jäger und starrte ins Feuer.
"Hey wenn was ist, wir sind Freunde, Ornlu. Wir...", begann der Waldläufer plötzlich, bevor er auf Ornlus Blick hin stoppte.
"Wir würden darüber reden, wenn was wäre, Iun. Da ist aber nichts...", meinte der Druide und sah zu Vigo und Aethel die beide schon schliefen.
"Schon gut, Freund. - Hmm, sie schlafen wie die Prinzessinnen von Vengard. Was denkst du, wann es weiter geht?", fragte der Jagdgefährte Ornlus.
"Mit allem? Hmm, bald. Arakos kommt morgen. Arkantos ließ ja hören, dass er fürs Erste gen Monterawälder wieder mit den Falkenkriegern zieht. Da ist ihre neue Heimat und da fühlen sie sich mehr gebraucht.", antwortete der Druide und sah sich nach Suzuran um. Sie musste einmal, war aber immer noch nicht da. Sicherlich hatte sie ein seeeeehr großes Geschäft zu verrichten oder litt dank dieser Suppe an Dünnpfiff. Wobei die Vorstellung das wunderschöne Frauen... - nein, das ging doch nicht.
"Verständlich. Hättest du geglaubt, dass er uns geholfen hätte?", fragte der Waldläufer.
"Nicht wirklich und doch schon irgendwie. Arkantos war nicht mit uns in Fehde, sondern mit Oberon. Wäre er in Silden geblieben, hätte Oberon gesagt, er und seine Krieger verstecken sich hinter den Sildenern und auch Dekker. Das Arkantos mit Dekker nicht so zufrieden war, war ja eh bekannt, doch hätte er niemals uns verraten wie zum Beispiel Varek. - Rückblickend scheint seine Sicht zu Dekker zu stimmen. Wo war der große Anführer als Silden ihn brauchte? Der wahre Anführer kam in meinen Augen aus dem Süden und heißt Arakos. Er rief nach Arkantos und Arkantos kam. Er führte mit den anderen an. Oder was denkst du, Iun?", fragte Ornlu.
"Ich denke, dass Arakos derjenige ist, der uns nach dem ganzen Mist eine Richtung geben kann - mit euch Druiden und den Anführern der Waldläufer. Er ist aber gebunden, Ornlu. Seit seine Heimat zerstört wurde...du kennst die Geschichte.", meinte Iun. Ornlu nickte lediglich.
"Vielleicht gibt es Wege die uns noch nicht klar erscheinen. Vielleicht kann sich Arakos von seinem Eid auch lösen. Wir werden sehen. Hmm, du ich werde mal Suz suchen. Sie ist mir schon etwas zu lang weg...", entgegnete der Hetzer dem Waldläufer und erhob sich. Iun nickte und zwinkerte schelmisch grinsend.
"Du denkst zu weit hin. Ich lasse mir den Hintern sicher nicht von Mücken vollstechen, nur um Spaß zu haben. Denk nicht so über meine keusche Schülerin...", meinte der Druide mit einem Zwinkern.
"Bestimmt und Innos macht mit Beliar rum. Passt bloß auf, dass nicht nur ich merke das da mehr ist, Freund. Aber geh ruhig, sie ist wirklich schon etwas lang weg.", sagte Iun und lehnte sich zurück.
"Weißt du, solang sie mich hier schief angucken und unsicher sind ob ich Freund oder Feind bin, sehen sie nicht unser Spiel. Besser so und mir lieber.", meinte Ornlu und ging los.
Geändert von Ornlu (05.07.2010 um 00:50 Uhr)
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