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  1. Beiträge anzeigen #141
    Kämpfer Avatar von Janina
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    Janina ist offline
    Vangard. Das war also die Hauptstadt des Königreichs Myrtana. In Anbetracht der Orkangriffe und Belagerungen im Krieg machte die Stadt durchaus einen wackeren Eindruck, eine Festung des Widerstands der Diener Innos.
    Die Reise durch das vom Krieg zerrissene Land war vermutlich nicht ungefährlich, doch war sie bis jetzt keinen ernsthaften Widerständen begegnet, selbst in Montera hatte sie am Vortag ein Gastspiel geben können. Und nun war sie endlich hier, in der großen Stadt.
    Die Soldaten am Stadttor musterten die fremdländische Frau eingehend, als sie sich näherte.
    „Halt, wer seid ihr und was ist euer begehr?“, hielt sie einer der Wachmänner auf.
    „Mein Name ist Janina, ich bin Gauklerin aus dem fernen Varant.“, stellte sie sich mit einer galanten Verbeugung vor, „Und mein Begehr ist zu erfreuen und zu unterhalten, wer kann in diesen schweren Zeiten nicht etwas Ablenkung gebrauchen?“
    Der Wachmann murmelte abfällig etwas von „fahrendem Volk“, winkte sie jedoch schließlich durch und Janina eilte in die Stadt.
    Es dauerte eine Weile, bevor sie sich in den Gassen zurecht gefunden hatte. Alles wirkte auf sie so fremd und neuartig, sie kam vorbei an den Geschäften der Händler und Handwerker, dem großem Tempel, in dem die Gläubigen dieser Stadt dem Gott Innos huldigten und erreichte schließlich den Marktplatz vor der großen Burg.
    Es herrschte geschäftiges Treiben und so schien Janina die Hoffnung auf eine Hand voll Goldmünzen durchaus berechtigt. Mit geübtem Auge suchte sie sich eine freie Stelle, an der sie ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit erregen würde und begann mit ihrer Vorstellung.

    Sie begann mit einigen einfachen Kunststücken, bei denen sie Messer jonglierte, sie mal hinter dem Rücken warf und auffing und flocht gelegentlich auch einen Zaubertrick ein, bei dem ein Messer wie durch Magie nach dem Fangen in einer Hand verschwand und plötzlich in der anderen wieder auftauchte.
    Diese kleinen Tricks genügten schon, um einige interessierte Zuschauer anzulocken, die in ihrem geschäftigen Treiben inne hielten zu der Vorstellung beiwohnten. Um ihnen auch etwas zu bieten, was ihr gutes Gold wert war, begann die Gauklerin damit, einige akrobatische Tricks einzuflechten.
    Während des jonglieren balancierte sie auf nur einem Bein und ließ die Messer um ihren Körper wirbeln, bevor sie regelrecht durch die fliegenden Klingen hindurch sprang und einen Satz zurück machte.
    Schließlich fing sie die Messer auf, verbeugte sich vor dem Publikum und ging fließend in einen Handstand über. Konnten das schon nicht alle Zuschauer, ging ein beeindrucktes raunen durch die Menge, als sie eine Hand hob und damit erneut Messer zu jonglieren begann, von denen sie eines mit dem Fuß auffing und dort auf der Klingenspitze balancierte.
    Als sie schließlich endete, waren die Zuschauer nicht sparsam, weder mit Applaus noch mit den Goldmünzen, die sie der Gauklerin für die Darbietung ihrer Kunststücke zuwarfen.

    Janina war zufrieden. Kaum eine Stunde war sie in der Stadt und schon gefiel sie ihr. So machte sie eine kurze Pause, bevor sie von neuem mit einer weiteren Vorstellung begann.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #142
    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Agarwaen betrat die Stadt durch das Südtor. Die Wachen ließen ihn wortlos passieren. Scheinbar sah er zu harmlos aus, um eine Bedrohung darzustellen... Oder sie wollen einfach die Tore zumachen, wird ja schon dunkel... dachte Agarwaen.

    Kaum in der Stadt blieb er stehen und sah sich staunend um. Da er bisher nur Ardea kannte war er von der schieren Größe der Stadt einfach nur überwältigt. Natürlich hatte er Vengard bereits aus der Ferne gesehen, doch das war nicht zu vergleichen. Die steinernen Mauern weckten in Agarwaen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. doch alles war so groß und erst die vielen Menschen! In Ardea traf man um die Uhrzeit nur mit Glück noch jemanden auf der Straße an, doch hier pulsierte das Leben.

    Agarwaen schritt mit einem Lächeln im Gesicht ziellos durch die Gassen Vengards und zog jede neue Erfahrung begierig auf. Er spürte so deutlich wie noch nie seinen Beutel mit Gold in seiner Tasche doch er hatte sich noch soweit unter Kontrolle, dass er nichts ausgab.

    Doch müde war er und langsam suchte er eine Unterkunft für die Nacht.

  3. Beiträge anzeigen #143
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Medin hatte unweit der Ratskammer in einem Vorraum gewartet. Er hätte auch überall woanders in der Burg darauf warten können, dass er herbeigeholt wurde, aber er wollte hier warten. Er wollte Redsonja sehen, wenn sie heraus kommen würde, um in ihren Augen Schuld oder irgendein anderes Zeugnis ihrer Tat sehen zu können. Als sie nun wieder in Richtung Kerker geführt wurde, sah er sie und für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. Doch Schuld sah er nicht. Sie ließ nichts erkennen und doch erweckte dieser kurze Blickkontakt die Furcht in dem suspendierten General erneut. Keine konkrete Furcht, die sich an irgendwelchen mit ihr verbundenen Vorwürfen oder ihren Ankündigungen ihm gegenüber festmachen ließ. Es war etwas instinktives, die Wahrnehmung einer Bedrohung und doch komplizierter als das, denn das Unheil schien in diesem Moment nicht nur von den grünen Augen, sondern auch den seinen dunklen zu drohen.
    „Sir Medin“, sprach ihn ein Soldat von der Seite an und wartete dann artig, bis Medin die Augen von der Gefangenen löste und sich ihm schließlich zuwandte. Er kannte den Soldaten. Aedun, einst ein Schmiedegeselle, hatte sich in der Stadtwache hochgearbeitet und bekleidete nun seit etwa vier Monaten den Rang eines Gardisten. Ein guter Mann, der mit dem zufrieden war, was er hatte und gleichzeitig von einem soliden Pflichtgefühl erfüllt war. Beides machte ihn zu einem guten Soldaten und ein wenig wollte Medin sich – oder besser gesagt sein früheres Ich – in diesem wieder erkennen. Aber so einer war er nicht mehr. Er hatte sich in all den Jahren zu etwas anderem machen lassen und auch selbst gemacht. Und nun war er ein General, der des Hochverrats angeklagt vor den König treten sollte.
    „Ich bin soweit.“
    Wortlos führten seine beiden Bewacher und Aedun den Paladin durch zwei Türen in die Ratskammer. Er beeilte sich nicht, vor den König zu treten, sondern ließ seine Blicke über die Anwesenden schweifen. Sofort fiel ihm Ferox auf, der an dem Tisch mit Platz genommen hatte und seine Augen verharrten für einen Moment. Der Großmeister, den er auch als seinen Freund betrachtete, konnte noch nicht lange zurückgekehrt sein. Vor wenigen Tagen noch hätten sie das Wiedersehen zum Anlass genommen, in einer ruhigen Stunde ein erbauendes Gespräch über den Lauf der Dinge zu führen und vielleicht auch einen zu trinken. Nun sahen sie sich auf diese Art und Weise wieder: Medin als Angeklagter und auch ohne erwiesene Schuld schon Gebrandmarkter, während es an Ferox war zu urteilen.
    „Eure Hoheit“, grüßte Medin den König gewohnt spartanisch mit einem Kopfneigen, als er schließlich vor ihm gestoppt hatte. Der nickte, doch war es nicht selbst, der seinem langjährigen General die Vorwürfe entgegenbrachte. Stattdessen erhob sich der Lord von Trelisberg.
    „Sir Medin“, erfuhr Medin eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen ihn Lothario beim korrekten Titel nannte, „ihr seid vor seine Majestät und diesen Stab gerufen, um der Wahrheit genüge zu tun, wie es auch Innos’ und des Königs Wunsch ist. So sei euch die Möglichkeit gegeben, euch gegen die Vorwürfe, die wir gegen euch erheben, zu verteidigen.“
    „Verlest sie“, forderte Medin den Lord nur auf, obwohl und weil er sah, dass vor diesem keine Anklageschrift lag und somit wohl auch noch keine existierte.
    „Euch werden die Gefährdung der Sicherheit Vengards, Behinderung der Stadtwache, unzüchtige Umtriebe mit einer gesuchten Verbrecherin und schließlich Hochverrat vorgeworfen.“ Lothario hatte bei dem Vorwurf bezüglich Redsonja einen winzigen Moment gezögert und Medin war das nicht entgangen, auch wenn er den Grund dafür nur hätte vermuten können. „Wie bekennt ihr euch vor dem König zu diesen Vorwürfen?“
    Der Südländer schwieg einen Moment und blickte wieder zu Rhobar wie schon unzählige Male. Und auch dieses Mal machte keiner von beiden Anstalten, dem Blick ausweichen zu wollen. Der Monarch lauerte nicht, sondern wartete nur, ohne erkennbares Interesse und doch mit ungeteilter Aufmerksamkeit, wobei er nicht einmal blinzelte.
    „Nicht schuldig“, antwortete Medin und die Trotzigkeit, die er verspürte, verlieh seiner Stimme Sicherheit, während er den Blick nicht von Rhobar nahm.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Lehrling Avatar von Lothario Berengar
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    Lothario Berengar ist offline
    Es blieb ruhig. Einige nickten, denn sie hatten erwartet, dass Medin unschuldig war, andere zeigten sich ebenso wenig überrascht, waren sie doch von Anfang an davon ausgegangen, dass er leugnen würde. Lothario selber zeigte sich unbewegt. Seine Aufgabe war es gewesen die Anklage vorzutragen. Die Drecksarbeit überliess er anderen.

    Es ist also alles Zufall. Ich denke dann könnt ihr uns bestimmt einige Fragen im Detail beantworten und damit Licht ins Dunkle bringen.

    Fuhr Lothario nach einiger Zeit fort und überlegte. Vielleicht stimmte das sogar, verriet sein Gesicht. „Ein sehr bedauerlicher Zufall“. Dachte er sich indessen und es stimmt, einiges war tatsächlich Zufall gewesen. Redsonja hatte zu gut mitgespielt. Ihr Schweigen war von vielen als Geständnis gewertet worden. Allerdings war ihm die rothaarige Kriegerin trotzdem ein Dorn im Auge. Obwohl sie das Mitgefühl einiger hatte, so wusste Lothario wie gefährlich und unberechenbar sie war. Denn obwohl er sie bereits lange Zeit hatte beobachten lassen, so schien sie doch immer wieder neue Fassetten zu zeigen. Es würde also nötig sein sie ganz zu beseitigen. Dies zu rechtfertigen würde einfach sein.
    Medin hingegen war schwieriger. Obwohl er sich in letzter Zeit einiges zu Schulden kommen lassen hatte und Lothario Berengar schon lange den Verdacht gehegt hatte, dass der General mit der ach so weissen Weste ein paar Leichen im Keller vergraben hatte, so war selbst er sich noch nicht komplett sicher über das Ausmass. Allerdings hatte das unerwartete Auftauchen des Schreibens von Zuben eine ganz neue Dimension in die Verschwörungstheorie gebracht.

    Cobryn, zeigt Sir Medin die Schreiben, die in seinen Gemächern gefunden wurden.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Als Soldat besaß Medin das Stehvermögen, geduldig und ohne sich zu regen abzuwarten, während Cobryn nacheinander aus den Briefen vorlas. Es handelte sich im Einzelnen um vier Briefe.
    Der erste war angeblich von Draconiz geschrieben oder diktiert worden, indem sich der einstige Waffenbruder erfreut über eine Anfrage Medins zeigte, alte Streitigkeiten im Angesicht gemeinsamer Feinde beizulegen und bestätigte, das Anliegen an den derzeitigen Emir Bakareshs heranzutragen. Verfänglicherweise befand sich am Schluss des Briefes eine Anmerkung, dass für ein Bündnis beide Seiten Opfer bringen müssten und dass diese auf myrtanischer Seite in den eher konservativeren Kreisen der vengardischen Führung liegen könnten. Der zweite Brief war ein Schreiben des Emirs, der dem Bündnis ebenfalls wohlwollend gegenüber stand, gleichzeitig aber klar machte, dass der Alte Bund für Vengard nicht den Weg in der Wüste ebnen wolle. Stattdessen fordere man bei Waffenhilfe gegen Zuben und die Orks die Herrschaft über alle Ländereien südlich des Pass’ nach Varant. Der nachfolgende Brief des Emirs ließ auf eine im Grunde positive Antwort Medins schließen und bot ihm gleichzeitig eine stattliche Summe, wenn er rechtzeitig Zeitpunkt und Route des nächsten Handelsschiffs nach Al Shedim mitteilen würde. Brief Nummer vier entsprang schließlich der Feder eines Händlers aus Bakaresh, der wohl als Mittelsmann für die Übermittlung dieser Information fungieren sollte und bestätigte, dass das Geld bereitgehalten wurde. Laut ihm war Medin auf das Angebot eingegangen.
    Dem Südländer war, als Cobryn geendet hatte, ein wenig Farbe aus dem Gesicht gewichen. Bestechlichkeit und mehrfacher Hochverrat. Er hatte diese Vorwürfe erwartet, aber das perfide Ausmaß dieser gefälschten Briefe komplett unterschätzt und mit jedem Wort war ihm deutlicher bewusst geworden, dass Redsonja nie und nimmer alleine dahinter stecken konnte. Auch sie hatte er in vielen Punkten unterschätzt, aber sie hätte diese Verschwörung nicht auf diese Art und Weise inszeniert. Diese Briefe hatte eine einflussreiche oder nach Einfluss strebende Person ersonnen, die wahrscheinlich sogar jeden Tag in der Burg ein und ausging. Vielleicht war dieser Feind sogar in der hier anwesenden Runde zu suchen.
    „Warum habt ihr jeden dieser Briefe gegenüber seiner Majestät verschwiegen?“, interrogierte Cobryn ihn nun. Medin blickte erst zu ihm und dann wieder zum König.
    „Ich habe sie verschwiegen, weil ich mir ihre Existenz und bis jetzt auch ihr Inhalt nicht bekannt waren“, antwortete und seine Stimme klang nicht mehr ganz so ruhig wie vor wenigen Augenblicken noch. „Ich habe sie noch nie gesehen.“

  6. Beiträge anzeigen #146
    Lehrling Avatar von Lothario Berengar
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    Lothario Berengar ist offline
    Also muss sie jemand in euren Gemächern versteckt haben?

    Fragte der Lord von Trelisberg über das Geraune hinweg, das sich im Raum auszudenen drohte. Medin nickte, worauf hin einige ihren Unglauben kund taten.

    Diese Möglichkeit besteht durchaus, meine Herren.

    Warf der Lord ein und machte dabei eine beschwichtigende Handbewegung, da der König selber keine Anstalten machte Ruhe zu gebieten.

    Gehen wir also in dieser Hinsicht von eurer Unschuld aus, so war es doch sehr verwunderlich bei Redsonja ein Schreiben Zubens zu finden, in welchem der vielen von uns bekannte Trilo, als Stadthalter Bragas eingesetzt wird. Dies würde allerdings erst brisant, wenn es einen Zusammenhang zwischen Redsonja und euch gebe, Sir. Denn ihr selbst seid ja einst Trilos Schüler gewesen, oder?

    Auch darauf hin nickte Medin.

    Bleibt also herauszufinden welches Verhältnis zwischen euch und der Verbrecherin Redsonja besteht. Daher frage ich euch: Lügen die Gardisten, wenn sie Euch bezichtigen diese Frau geküsst zu haben?

  7. Beiträge anzeigen #147
    Kämpfer Avatar von Janina
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    Janina ist offline
    Janina hatte es sich in einer Seitengasse bequem gemacht und zählte grade ihre Einnahmen des Tages. Wie üblich nicht viel, aber genug. Für ein Essen, ein Bett und um etwas zurück zu legen. Und in den letzten Monaten hatten sich ihre Rücklagen durchaus erhöht, es wurde Zeit, das Geld auszugeben.
    Was nützte es einem schon, Goldmünzen mit sich herum zu schleppen. Sie hatten ihr Gewicht und konnten sonst nichts, einen in der Nacht nicht wärmen, man konnte sich nicht mit ihnen unterhalten und sie zu Essen war auch nicht grade sättigend, geschweige denn gesund.
    Außerdem zog es Gesindel an wie ein Kadaver die Aasfliegen.
    „Rück dein Gold raus, Süße.“, drohte einer der beiden jungen Männer, die vor sie getreten waren. In der Hand hielt er einen Holzknüppel, während der andere Halbstarke einfach nur bedrohlich auszusehen versuchte. Die beiden konnten kaum älter sein als sie.
    „Verzischt euch.“, erwiderte sie knurrend.
    „Hooo...“, schauderte der Erste gespielt, „Hör zu, Püppchen...“
    „Püppchen?“, fragte die Gauklerin und eh er es sich versah, kassierte ihr Gegenüber einen Tritt in die Magengrube, gefolgt von einem Kinnhaken. Janina hatte ihre Lektionen im unbewaffneten Kampf nun seid mehr als einem Jahr eingehend trainiert und das bekamen die beiden Räuber nun zu spüren.
    Der Zweite gab bereits nach einem kräftigen Tritt gegen das Schienbein auf und wandte sich zur Flucht, sein Gefährte folgte ihm eilig.
    Janina griff sich ihren Rucksack und machte sich in die Gegenrichtung davon, wollte sie doch nicht riskieren, dass die beiden Halbstarken mit Verstärkung zurück kamen, um sich zu rächen und dabei möglicherweise jemanden mitbrachten, der besser bewaffnet war, denn mit bloßen Händen hatte sie etwa gegen ein Schwert keine Chance.
    Es sei denn...
    Sie lächelte. In ihrem Kopf hatte sie bereits eine Idee für eine lohnende Investition ihres Goldes, sie brauchte dazu nur einen qualifizierten Schmied.

  8. Beiträge anzeigen #148
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    Mahon ist offline
    Stillschweigend strich er durch die Gassen, den Kopf auf den Boden gesenkt. Die Straßen hier waren nicht sonderlich sauber, bemerkte er. Kein Wunder, war er doch irgendwo zwischen dem Viertel der Händler und dem Hafen Vengards. Allerlei Waren mussten hier auf Karren durchrumpeln, von Ochsen, Eseln oder Angestellten gezogen, holpernd und lärmend über die unebenen Pflastersteine. Derzeit war es hier ruhig, der Lärm vom Markt drang nur schwach in seinen Ohren, in den Häusern schien es ebenfalls still. Lediglich die wenigen Vögel, die sich in diese spärliche Gegend wagten sangen noch tapfer ihr Liedchen. Es herrschte fast friedliche Ruhe, die er in anderen Teilen Vengards vergeblich suchte. Kein Vergleich zu dem überfüllten Marktplatz, dem geschäftigen Treiben im Hafen oder das laute Lachen in den Tavernen. Dennoch waren sie ein Ort, den er immer wieder aufsuchte. Nicht, weil er sich dort so unglaublich wohl fühlte. Vielmehr, weil er dort eine warme Speise zu sich nehmen konnte. Auf dem Marktplatz konnte er sich zwar einen Apfel oder ein paar Beeren kaufen, doch diese sättigten nicht auf Dauer, und ein ordentlicher Braten war dem doch um Längen vorzuziehen. Doch auf lange Sicht konnte er damit auch nicht leben. Den gestrigen Braten konnte er sich durch Betteln verdienen, auch wenn er nicht dachte, dass er je soweit sinken würde. Doch wovon er es heute bezahlen sollte?
    Mit knurrendem Magen steuerte er auf die Taverne zu. Vielleicht ergab sich etwas, vielleicht fand er ein paar Münzen im Straßengraben und wenn nicht... es gab kein wenn nicht.
    Und doch hatte er keine einzige Münze, als er in die Taverne trat. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Schweinebraten, Lammkeule, Hähnchenschlegel, Suppe, Salat... alles was das hungrige Herz begehrte schien es hier zu geben. Doch nichts davon war umsonst, wie er verzagt feststellte.
    Mutlos lies er den Blick in der Taverne umherschweifen, als sein Blick auf eine Tafel fiel. Eine Anschlagstafel. Zettel hingen daran. Und einer davon erweckte seine Aufmerksamkeit. Ein gezeichneter Meißel war darauf zu sehen, daneben eine stilisierte Statue. Ein Hinweis, der selbst jene anlockte, die die Überschrift nicht lesen können. So wie Mahon, der näher schritt und das Manuskript beäugte. Er konnte kein Wort lesen. „Entschuldigen Sie?“ fragte er den nächstsitzenden Mann. „Können Sie mir vorlesen, was auf dem Zettel hier steht?“

  9. Beiträge anzeigen #149
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Obwohl Medin äußerlich noch seine Fassung bewahrte, fand er es auf einmal ziemlich warm im Raum. Mit seiner Frage hatte der Lord mitten ins Schwarze getroffen. Auf die Stelle, von der er wusste, dass sie der tödliche Schwachpunkt war, der diesem Lügenkonstrukt so einen gefährlichen Nachdruck verlieh. Es war seine eigene Dummheit an diesem Abend gewesen, die ihn nun so tief in den Dreck gezogen hatte, aus dem er sich nun versuchte freizukämpfen.
    „Die beiden, die mich anschließend bei der Festnahme unterstützten? Nein, sie lügen nicht“, antwortete er nach kurzem Zögern und hätte nicht einmal die Anwesenden anblicken müssen, um die gemischten Reaktionen jede für sich zu fühlen, während er ihnen schutzlos ausgeliefert war. Er hätte noch weiter sprechen können. Hätte zu Erklärungen ansetzen können, wie er dort mir ihr hingekommen war, aber er fand keinen Ansatzpunkt, der ihn in den Augen der Anwesenden nicht noch unglaubwürdiger gemacht hätte und so schwieg er, während wertvolle Momente verstrichen.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #150
    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Agarwaen verbrachte den Tag gestern ruhig. Da er noch sein Fleisch aus Ardea hatte, hatte er sich bisher nichts zu essen kaufen müssen und die Unterkunft, die er gefunden hatte, war verhältnismäßig billig.

    Gestern hatte er die Stadt erkundigt, stieg durch das Hafenviertel und bestaunte die Größe des Meeres - und auch dessen fast schon abartigen Geschmack, er hatte Durst gehabt - stieg am Tempelbezirk vorbei und bestaunte die Feuermagier, natürlich spendete er dem Tempel auch ein wenig. Er war zwar nicht gläubig, doch er spürte die Kraft, die von diesem Bauwerk ausging. Den restlichen Tag verbrachte er außerhalb und erkundete die nahe Landschaft.

    Heute war jedoch sein Fleischvorrat zu Ende gegangen und das Brot war bereits gestern Abend so hart gewesen, das er es wahllos einem Bettler gegeben hatte. Da er natürlicherweise jedoch Hunger hatte und noch viel Gold hatte, ging er in eine kleine Taverne, um dort zu essen. Kaum war das Gericht bestellt - er hatte sich einen kleinen Hühnerbraten bestellt - wurde er von einem ihm Fremden angesprochen. "Entschuldigen Sie?" Hörte Agarwaen und wollte schon einen vermeidlichen Bettler verjagen.
    "Können Sie mir vorlesen, was auf dem Zettel hier steht?" Fragte der Mann und Agarwaen konnte.
    Seine Leseerfahrungen waren zwar bescheiden - als Aushilfe eines Händlers musste er auch die Warenliste schreiben - doch es genügte um diese Botschaft zu entziffern. Agarwaen stand auf und las den Zettel. "Da steht," begann er "dass ein "stadtbekannter Bildhauer" einen neuen Gehilfen suchte. Er verspricht regelmäßige und gute Bezahlung..."

  11. Beiträge anzeigen #151
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Andere hätten von Schuldgefühlen gequält in der Zelle gelegen, doch dafür war Redsonja bereits zu weit gegangen. Nein, sie bereute nichts, dachte sie zur Bestätigung ihrer selbst zumindest. Irgendwo im tiefen Innern vielleicht, doch wer wusste das schon. Stattdessen wanderte sie in der Zelle auf und ab und sinnierte über einen Fluchtplan. Nach der letzten Verhandlung war klar, dass der Lord von Trelisberg sie nicht hier rausholen würde und Medin, selbst wenn er es wollte, nicht mehr dazu in der Lage war. Raad war bestimmt über alle Berge verschwunden oder gar schon beseitigt worden. Der zweite Gedanke jagte ihr einen kurzen Schauer über den Rücken. Sie öffnete die linke Hand, die sie noch immer zur Faust geballt hatte. Darin war ein Pulver, welches sich mit Schweiss vermischt hatte. Sie starrte einen Moment darauf, dann schloss sie die Finger wieder schützend darum, denn es waren Schritte zu vernehmen.
    Eine Wache beugte sich zur Luke hinunter und reichte ihr etwas zu Essen durch.
    Danke.
    Sprach Redsonja, blickte in die neugierigen Augen und versuchte sie in ein Gespräch zu verwickeln. Er war jung, sie hätte ihn auf gerade mal 20 Jahre geschätzt. Er zögerte.

    Sie: „Wie heisst du?
    Er: „Spielt es eine Rolle?
    Sie (mit bitterem Unterton): „Eigentlich nicht mehr, eigentlich überhaupt nicht.

    Der junge Mann warf ihr noch einen mitleidigen Blick zu, dann wandte er sich ab und Redsonja fühlte sich an den alten Fischer erinnert, der ihren Namen schon lange vergessen haben musste. Wer würde sich an sie erinnern können? Taeris, vielleicht. Esteban, Troan, wer wusste das so genau. Die beiden waren schwer einzuschätzen. Raad würde noch einige Zeit an seiner Niederlage nagen und einige ihrer Schüler würden sie gewiss in Erinnerung behalten. Der Rest war gestorben. Freund, wie Feind. Das war der Lauf der Dinge. Sie nahm einen Schluck das dem Tonbecher, der ihr gereicht worden war und spie das Gesöff aus, ehe sie es schlucken konnte, spuckte gar noch mehrfach auf den Boden. Sie kannte den bitter-süssen Geschmack von Gift.

  12. Beiträge anzeigen #152
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    Mahon ist offline
    „Danke“ antwortete der Bildhauer eher niedergeschlagen als glücklich. Gehilfe? Nein, er war im Grunde in all den Jahren selbst zu einem Meister seines Faches herangereift. Als reiner Gehilfe wollte er sich da nicht verdingen. Er wusste schließlich, was Gehilfen zu tun hatte, war er doch vor einigen Jahren selbst einer gewesen: Steine schleppen, Fegen, nur ab und zu mal selbst Hand anlegen, doch meist nur geduldiges Zuschauen bei der Arbeit des Meisters. Richtig zugeschnittener Stein war nicht billig und so dauerte es seine Zeit, bis man ihn wirklich arbeiten ließ und der Bildhauer aus Vengard würde ihn sicher auch nicht an seinen Werken arbeiten lassen. Er seufzte. So viele Hoffnungen, doch sie waren vergebens. „Vielleicht finde ich irgendwo anders noch etwas“ dachte er sich. Man sollte die Hoffnung schließlich nie aufgeben. Doch da seine letzte so ungnädig zerstört wurde, traute er sich kaum, sie wieder aufglimmen zu lassen, als er ein ähnliches Pergament dort sah. Entweder er hatte unverschämtes Glück oder für Bildhauer herrschte Hochkonjunktur. Es trug das Emblem der Innoskirche, jene zwei senkrechte Striche, die schließlich auseinander drifteten, wie zwei senkrechte Arme mit abstehenden Händen.
    Er konnte sich nicht helfen, neue Hoffnung flammte auf. Aufgeregt sprang er auf und schaute sich die Schriftzeichen an. Zu dumm, dass er nicht lesen konnte. „Entschuldigung, können sie mir den Zettel hier auch vorlesen?“
    Der Mann schien zwar gereizt von der neuerlichen Unterbrechung beim Essen, hob jedoch den Kopf und schaute das Pergament an. „Innoskirche sucht fähigen Bildhauer für Arbeiten. Wer sich dazu berufen fühlt, möge sich im Tempelviertel bei den Feuermagiern melden. Die Arbeiten werden belohnt werden.“ Zwar las auch er etwas stockend vor, und schien viel auszulassen, was er nicht entziffern konnte, doch der Sinn des Anschlages war verständlich. Arbeit für einen Bildhauer also! Mahon fiel ein Stein vom Herzen.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #153
    Mythos Avatar von Ferox
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    Ferox ist offline
    Bei der Nennung des Namens verhärtete sich Ferox‘ Blick zu einer unlösbaren Starre. Draconiz, dachte er nur und atmete aus, Wieso streifst du nur immer meine Gedanken? Er streifte sie, er verdunkelte sie. Ebenso sein Feingefühl für die Deutung von Medins Stimmung. Lediglich die allgemeine Stimmung der Menschen in diesem Raum drosch auf ihn ein wie ein Flegel, der jede Nuance glatt bügelte. Ein undurchsichtiger Brei kochender Emotionen.
    Dennoch bemerkte er, wie Medins Gesicht an Farbe verlor, als ihm die Briefe vorgelegt wurden. Diese sonderbaren Briefe, von denen so viel zu hören war. Ihm waren sie bislang nicht zugänglich gewesen. Er reckte sich ein wenig, um einen Blick darauf zu erhaschen und wollte bei der nächsten Gelegenheiten versuchen, ihrer Habhaft zu werden. Ein kleiner Wink gen Cobryn sollte genügen.
    Sein Blick schweifte gerade über die Gesichter der Anwesenden, als die letzten Worte des Angehörten bereits einige Momente lang im Raum verklungen waren. Jetzt wandte er sich ihm mit einer eindringlichen Miene zu. Ferox selbst glaubte nicht, dass Medin log. Was die Anwesenden dachten - irrelevant. Ferner war auch nichts dergleichen zu spüren. Aber was dachte Medin gerade selbst? Ihm stand die Unsicherheit im Gesicht.
    Allerdings, die Sache mit Draconiz, die Erwähnung dieses Verräters, sie hinterließ einen Dorn im Gemüt des Großmeisters. Wirre Schwingungen gingen von ihm aus. Er war schon einmal betrogen worden. Sollte dies noch einmal geschehen? Dafür gäbe es kein Verzeihen…
    Dennoch suchte er in den Augen des Paladins weiter nach einer Einschätzung. Aus seinen eigenen musste Vertrauen sprechen. Und das wollte er seinem Freund entgegenbringen.
    „Entschuldigt“, unterbrach der Großmeister den offenbar gerade zum Spruch anhebenden Klageführer ohne sich zu erheben, „Möglich, dass mir meine erst kürzliche Rückkehr Defizite im Überblickt dieser“, pausierte er kurz, einen angebracht ungläubigen Begriff zu finden, „dieser Sache beschert. Sind diese Anschuldigungen noch auf weitere Beweise gestützt, als diese Briefe und das Geschehen mit Redsonja?
    Medin?“, stoppte er schließlich mit den Augen vor dem Angeklagten, nachdem sie über die Gesichter der Runde wanderten. Mit dem Ton auf den Lippen, der diesen Anschuldigen gebührte.

  14. Beiträge anzeigen #154
    Abenteurer
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    Mahon ist offline
    Das Tempelviertel. Durch Menschenmengen, am Marktplätzen vorbei, der am Fuße des Eingangs der Burg lag, durch Lärm und Schmutz kämpfte er sich, eine abgehärmte Kreatur, mit dreckigen Haaren und fleckiger Kleidung. Ob sie ihn so überhaupt ins Tempelviertel ließen? Schließlich war es ein heiliger Ort, mit heiligen Menschen darin. Sie waren frei von Schmutz und Sünde, so hieß es, und wenn er nun dorthin gehen würde... würde er diesen Ort entweihen? Durch seine Sündhaftigkeit, durch den Dreck, der an ihm haftete und den selbst eine weniger empfindliche Nase inzwischen ganz gut wahrnehmen konnte?
    Fragen, die sich nun beantworten würde. Nach dem rotznäsigen Jungen, den er gefragt hatte, war hier nun der Eingang ins Tempelviertel, wo jene sakralen Stätten lagen, die er sich so imposant ausgemalt hatte. Stattdessen waren auch diese Gebäude nur aus Stein gemauert, aus einfachen, grauen Steinen, mit Fensterrahmen und einem Dachstuhl aus Holz, doch alles in allem hätte er sie nicht von den übrigen Gebäuden unterscheiden können, läge über dem ganzen Ort nicht eine gewisse Aura von Stille und Frieden, wo die Hast der übrigen Stadt nicht hinreichte. Ruhig und besonnen schritten die Leute hier, während einer über alles wachte. Der ruhigste, so schien ihm, in einer langen, roten Robe, die mit sakralen Zeichen bestickt war und durch eine schwarze Schärpe zusammengehalten wurde. Die Robe eines Feuermagiers, wie er wusste.
    Doch wie sprach man einen Feuermagier an. An Höflichkeit sollte er es nicht mangeln lassen, jedoch sollte er auch nicht kriecherisch wirken. ‚Großmächtiger’ beispielsweise wäre sicher die falsche Anrede. „Herr... Meister Feuermagier...“ stotterte er also und beugte demütig den Kopf. „Ich bin hier wegen der Anzeige, den ich in der Taverne gesehen habe. Herr... ihr sucht einen Bildhauer?“ fragte er hoffnungsvoll und hob den Kopf. „Herr, ich möchte nicht anmaßend erscheinen, aber ich bin ein Meister der Bildhauerei. Wenn ihr es erlaubt, dann.. dann werde ich mich euren Auftrag annehmen.“
    Er hatte Angst vor dem, was der Magier sagen würde, ob er ihn falsch behandelt hatte, und was er tun würde, wenn er das getan hätte. Ihn in eine Kröte verwandeln? Er wusste nicht, wozu sie als Magier denn nun wirklich alles fähig waren, doch unterschätzen wollte er sie nicht.

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    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Nachdem Agarwaen dem Fremden die gewünschte Auskunft gegeben hatte, aß er fertig. er hätte dem Mann etwas angeboten, doch dieser war so schnell wieder weg, dass es keinen Sinn gemacht hätte.

    Agarwaen seufzte. Die Menschen hier in Vengard waren hektisch und er war diese Hektik nicht gewohnt... "ich werde mich wohl noch daran gewöhnen..." dachte er laut und lehnte sich zurück. Sein leerer Teller lag vor ihm und nach einer Weile stand er auf, zahlte dem Wirt sein Geld und verließ die Wirtschaft. er ging durch die Straßen Vengards und dachte über das erlebte nach. Vielleicht sollte er doch Mal sehen, was es im Tempel noch so alles zu sehen gab.

    Als er gestern dort war, war es bereits Abend und Agarwaen hatte nicht viel Zeit gehabt, sich umzusehen.

    Zur selben Zeit ging Garm, ein Feuermagier des Innostempels Vengards seinen täglichen Verpflichtungen nach, als er von einem ärmlich gekleideten Mann angesprochen wurde. „Herr... Meister Feuermagier... Ich bin hier wegen der Anzeige, den ich in der Taverne gesehen habe. Herr... ihr sucht einen Bildhauer? Herr, ich möchte nicht anmaßend erscheinen, aber ich bin ein Meister der Bildhauerei. Wenn ihr es erlaubt, dann.. dann werde ich mich euren Auftrag annehmen.“

    Man merkte dem Mann seine aufrichtige Demut an und Garm lächelte sanft. "Wie ist dein Name?" Fragte er und betrachtete den Fremden von oben bis unten. er mochte zwar dreckig sein und stinken doch seien Aura strahlte eine Kreativität aus, dass Garm selbst viele Ideen durch den Kopf stiegen. Das heißt, das hätten Sie einem normalen Menschen, doch als Feuermagier wusste er seine Gedanken unter Kontrolle zu halten

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    Ehrengarde Avatar von Troan
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    Troan ist offline
    "Hm..., murmelte Troan gedankenverloren, während sein Blick immer wieder zu Raads Handfläche wechselte. Irgendwie hatte er draussen gar nicht richtig mitgekriegt, was hier vor sich gegangen war, aber Raad verhielt sich beinahe so, als sei das hier eine Selbstverständlichkeit, dass einem das eigene Schwert beinahe die Hand verbrannte.

    Schliesslich schaffte es Troan wieder, sich auf die eigentliche Sache zu konzentrieren: Redsonjas Schwierigkeiten mit dem Gesetz. Troan nahm einen weiteren Schluck aus seinem Krug, ehe er anmerkte: "Ich muss zugeben, obwohl ich die Frau schon seit etlichen Jahren kenne, überrascht mich das. Nicht die Festnahme, nein, das ist geschieht ihr häufiger, doch der Kuss, der ist seltsam - zumal mit einem Soldaten, sagst du."

    Sein Becher war bereits wieder leer und er bestellte einen weiteren. Er trank zu schnell und zu viel - die Sache beschäftigte ihn stärker als erwartet.
    "Ich weiss, ich werde diese Entscheidung zutiefst bereuen", begann er eine Spur zu theatralisch, "aber wir müssen ihr da raus helfen. Wen die wissen, wen sie vor sich haben - und davon gehe ich aus, spätestens wenn Medin davon etwas mitkriegt - ist Redsonja ein Kopf kürzer. Ein Kuss war bei weitem nicht ihr schwerstes Vergehen, dass ihr zur Last gelegt werden könnte."

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    Kämpfer Avatar von Janina
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    Janina ist offline

    Eine Taverne am Marktplatz

    Janina saß am Tresen einer Taverne am Marktplatz und langweilte sich. In der Stadt gab es zwar einige Schmiede, doch keiner schien ihr geeignet für ihren Auftrag zu sein. Die meisten beherrschten grade mal Alltagsgegenstände oder gewöhnliche Waffen wie Schwerter oder Äxte.
    Zudem war sie sich nicht mal sicher, ob sie nicht ehr einen Rüstungsschmied brauchte... doch wie auch immer. Wenn sie in der Stadt keine Hilfe brauchte, musste sie sich eben anderswo umsehen.
    Der nächste größere Ort war eine Stadt namens... die Gauklerin grübelte eine Weile... Faring. Sie hatte schon davon gehört, es war wohl eine der Hochburgen der Orks. Bei diesen Kriegern gab es sicher den ein oder anderen talentierten Schmied, nur war sie sich nicht sicher, ob man dort auch einer Fremden einfach so weiterhalf.
    Ansonsten... es hieß, hoch im Norden gab es noch hervorragende Schmiede, in Nordmar. Aber andererseits sollte es da am Tage auch so kalt sein wie in Varant in der Nacht und sie hatte nicht genügen warme Kleidung mit, zumal sie aus der Wüste stammte.
    Sie musterte den Inhalt ihres Kruges und trank einen kräftigen Zug Milch. Hier in Myrtana trank man vor allem Kuhmilch, sie schmeckte irgendwie ungewohnt für jemanden, der an Ziegenmilch gewohnt war.
    Nun ja. Die suche nach einem Schmied eilte ja nicht und so sah man wenigstens etwas von der Stadt und den Ländern.

  18. Beiträge anzeigen #158
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    Mahon ist offline
    „Mein Name ist Mahon“ antwortete der Bildhauer noch immer demütig und der Feuermagier nickte. Er hatte also keine negativen Gefühle auf sich gezogen, den Worten des Magiers nach.
    „Gut, dann folge mir“ antwortete dieser und winkte ihn mit einer Hand, ehe er sich in Gang setzte, die Hände in den Ärmeln der jeweils anderen Hand verbarg und ruhig, selbstsicher und in irgendeiner Weise gar arrogant voranschritt. Sicher kam es ihm nur so vor, er der den Kopf demütig gesenkt hatte, als hätte der Magier sein Kinn weit erhoben. Immerhin war sein erster Eindruck nicht der eines arroganten, sondern eher der eines höflichen und netten Mannes gewesen.
    Neugierig blickte er sich im Tempelviertel um. Adlati, Novizen und Feuermagier gab es hier, verschiedene Ränge, vom geduldigen Lehrling bis zum weisen Meister hin. In den Dörfern selbst war er nur Feuermagiern begegnet, die das Wort Innos’ kündeten und von den reinen Taten der Heiligen geredet hatten. Das alles lernten sie hier, die in ihre Gemächer verschwanden oder in den Tempel, um dort ihren Gott zu huldigen. Doch der Magier lies sich davon kaum beirren, ging weiter voran und hielt schließlich an einer der Türen an. In diesem Gebäude schienen die Feuermagier untergebracht zu sein, während die Novizen in ihren Kammern schlafen mussten, teils gar zu viert in einer Kammer. Der Mann hob die Hand und klopfte mit dem Knöchel an die Tür. Einmal. Zweimal. Dreimal. Poch. Poch. Poch. machte es dumpf und nach einer kurzen Weile erhob der Magier die Stimme: „Meister Gorax? Es scheint, es hat sich ein Bildhauer für den Auftrag gefunden. Soll ich ihn euch vorstellen?“

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    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Hinter geschlossenen Liedern gewann der Geist des Jünglings Abstand von dem Lärm dieses Ortes und ließ Gelächter und das Klappern von Bechern in den Hintergrund treten. Jemand schrie in der Ferne, doch dem Schwarzhaarigen war dies egal. Die Welt vernahm die Ruhe für einen kurzen Augenblick, in dem vor seinen geschlossenen Augen die Bilder des Lords und seines Botschafters dahinflogen. Seines. Botschafters.
    Die Rothaarige kehrte zurück an den Abend, an dem sie von dem Soldaten an die Wand gedrängt worden war. Seine Kleidung wirkte nicht so, als sei er bloß ein einfacher Soldaten, seine Mimik und Gestik zeugten von jahrelanger Erfahrung, auch, wenn dies in jenem Augenblick keine Rolle zu spielen schien. Er hörte ein leises Murmeln an seinem Ohr. Sie Rothaarige und der Soldat…

    Er blickte sich um. Neben ihm stand Garel in den Schatten einer nur spärlich vom Mond beleuchteten Stadt, der in diesem Bereich an Fackeln mangelte. Er grinste… wissend, überzeugt von dem, was er sah. Was wusste er? Hatte sich Raad dies schon damals gefragt?

    Der ehemalige Assassine riss die Augen auf und sein Blick fiel auf seine Hand. Feine Linien frischen Blutes zogen sich wie Flüsse durch seine Haut und vereinigten sich in einem Delta kurz unterm kleinen Finger. Ein dicker, dunkler Tropfen löste sich gemächlich und fiel tonlos auf den Holztisch.

    Stumm wanderte der Blick des Schwarzhaarigen zu dem Informanten, dem Beobachter, dessen Blick an ihm wie eine Klette haftete, wachend, dass er nichts tat, was Gefahr bedeuten mochte. Gefahr für…

    Raads Lippen spreizten sich seelenruhig zu einem breiten Grinsen, während er sich gelassen auf seinem Stuhl zurücklehnte und innerlich nach einem passenden Wort dafür rang, was für ein Narr er doch war, nachdem sein Blick schon längst zu Troan zurückgekehrt war. „Haltet ihr das für eine gute Idee? Was immer ihr zur Last gelegt werden mag.“, Raad zuckte demonstrativ mit den Schultern, um zu zeigen, dass er keine Ahnung hatte, was dies sein mochte, außer der Vermutung, dass sie sich mit den falschen Leuten eingelassen hatte. Ein Körnchen Wahrheit wohnte dem inne, doch dieses schien sich mit jedem weiteren Moment im Wind seine Gedanken abzureiben. „Nun, es verdient wohl… Garel?“

    Der Blondhaarige zuckte zusammen. „Sicher den…,“, begann er und hob dann geschwind sein Glas, um die restlichen Worte zu ersticken, „Keine Ahnung.“, fügte er steif hinzu und lächelte müßig, als die Ruhe in sein Antlitz zurückkehrte.

    Raad erhob sich mit unbewegtem Gesicht, seinen Becher noch in der Hand haltend, schwankend, als ob er sich auf einem Schiff befand. Sich des Blickes des Blondhaarigen bewusst beugte er sich, die Hand auf die Schulter Troans stützend, zu dessen Ohr hinab. „Folgt mir.“, flüsterte er leise, ehe er sich blitzschnell aufrichtete und den Tisch ungelenk mit dem rechten Bein gegen den Bauch Garels stieß, den eigenen Becher nach dem Kopf des Informanten werfend. Nur knapp verfehlte er ihn. Doch während er dies noch realisieren musste, hatte seine Hand schon nach Troans Getränk gegriffen und mit diesem die Stirn des Blondhaarigen erwischt. Er dann bemerkte er, dass sein Becher einen anderen, breiteren, größeren Mann getroffen hatte, der nun mit finsterer Miene dem verrückten Tisch brüllend entgegen kam, an dem Garel schwankend versuchte sich aufzurichten. Raad deutete im Blick des Brüllenden auf den Blonden und zuckte unschuldig mit der Schulter, bevor er eilig, ein Grinsen als Schild tragend, das Lokal verließ. Er hoffte nur, dass Troan es ihm gleich tat.

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    Ehrengarde Avatar von Troan
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    Troan ist offline
    Eiligst stand Troan auf, griff nach seinem Gepäck und muss dann darauf aufpassen sowohl nicht über die eigenen, als auch nicht über fremde Füsse zu stolpern. Für solche Kneipenschlägereien war er einfach zu alt und was auch immer Raad nun vorhatte, es war ihm egal. Wenigstens so sehr vertraute er dem seltsamen Kauz. Zudem wurde er das Gefühl nicht los, dass Raad ihm noch nicht ganz alles über Redsonjas Festnahme erzählt hatte.

    So schnell er konnte folgte Troan also dem Unbekannten aus der Taverne, während hinter ihm die Stimmen lauter wurden. In der Dunkelheit würde es für die beiden sicherlich nicht schwierig in den Gassen Vengards unterzutauchen - doch wieso überhaupt. Nach einigen Abzweigungen hatte Troan Raad eingeholt und versuchte ihn zur Rede zu stellen.

    "Was soll das Ganze?", zischte Troan. "Wer war dein Begleiter überhaupt und wieso musst du mich gleich mit in Schwierigkeiten bringen? Ich sollte in dieser Stadt auch nicht allzu viel Aufsehen erregen, wenn du verstehst was ich meine!"

    Zur Bestätigung seiner Worte blickte Troan einige Male um sich, konnte aber zu dieser später Stunde zum Glück niemandem ausmachen, dem die beiden zwielichten Gestalten aufgefallen wären.

    "Ich muss nun wissen, was du über Redsonja weisst, damit wir sie da rausholen können, ehe sie am Strick baumelt. Ob du mir dann dabei hilfst oder nicht, mag deine Sache sein..."

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