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Die Nacht stand nun kurz davor, einzubrechen. Innos' zorniges Antlitz war hinter den Dünen verschwunden, nur wenige Strahlen quälten sich noch über die kleineren Sandhaufen.
Mallacy beschloss, es für heute gut sein zu lassen, und da sich gerade auf ihrem Weg ein abgestorbener Baum befand, hielt sie vor diesem an. Ein schnell aufgebautes Lagerfeuer, bestehend aus den vertrockneten, dürren Ästen dieses knorrigen Bäumchen, spendete gleichermassen Wärme wie ein Gefühl der Sicherheit, und schnell übermannte Mallacy der Schlaf. Einzig ein letzter Gedanke an das morgige Treffen mit den Nomaden liess sie noch wach.
Dies war das erste Mal, seit ihrer Verbannung aus ihrer Heimat, dass Mallacy versucht, erneut in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden, und immer noch nagte Gevatter Zweifel in ihr: War es die richtige Entscheidung, ausgerechnet zu den Nomaden zu gehn? War sie überhaupt in der Lage, jemals einen Platz in einer Gruppierung einzunehmen? Würde man sie akzeptieren, so wie sie ist, nämlich misstrauisch, mürrisch und unsympathisch?
Fragen über Fragen, die möglicherweise morgen bereits eine Antwort erhalten...
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Der junge Schmied seufzte leise, kratzte sich wieder am Kopf. Anscheinend wollte Gilbert ihm noch einen Moment Zeit lassen, damit er sein Vorhaben doch noch kurz in Angriff nehmen könnte. Gut, das würde Azil dann auch entsprechend tun, was gab es denn sonst anderes zu erledigen? Richtig, genau richtig, nichts - weshalb er sich gähnend auf den Weg machte, jetzt doch endlich, möglichst ohne Unterbrechung, zu dem Haus der Alten zu kommen. Das aber stellte sich als gar nicht so einfach heraus - alte Hütten gab es in dem Sinne dann doch relativ viele am Rande von Mora Sul. Schon erschöpft von dem Weg hierhin trank Azil einen Schluck Wasser, noch einen... Und seufzte wieder. Nein, Azil hatte definitiv keine Lust, die Hütten alle einzeln abzugehen, noch, sich dieser unbarmherzigen Mittagssonne ewig auszusetzen - zwar stammte er ursprünglich aus Varant, aber dieser Sonne suchten sogar die angepasstesten Wüstenbewohner zu entfliehen. Gleißend schwebte sie mitten am Himmel und schien sich hämisch lachen über die Landschaft herzumachen, schien jeden einzelnen Sandkorn der verdammten Wüste zum Glühen bringen zu wollen.
Kurz erinnerte Azil sich an die Worte des Orks, Rok Shar, zurück. Er hatte damals gesagt, Faren würde es schaffen, jede Finsternis, die in einem Menschen existierte, zu vergrößern, bis man selbst sich veränderte - entsprechend seinem Willen. Seltsamerweise stellte sich diese Entwicklung wirklich ein, aber anders als Azil es gedacht hatte. Er spürte, das sich seine Weltanschauung schon verändert hatte, die Zeit bei den Söldnern hatte schon jetzt einiges verändert. Sklaven? Er war selbst einer gewesen und trieb jetzt Handel mit ihnen. Verkehrt. Aber nicht abwendbar. Und irgendwie machte es Spaß. Unter all dem Dreck dieser Welt konnte man echt gut leben, wenn man sich anpasste. Wenn man das tat, was von einem erwartet wurde, und sich dann hocharbeitete, durch Lug, Betrug, Verrat und gelegentlich vielleicht auch ehrenwerte Taten.
Schließlich hatte er sich dazu entschlossen ein wenig herumzufragen. Aber die alte Frau blieb verschollen. Nach einer Stunde sich-durch-die-Leute-fragens hatte Azil es endgültig satt und schnauzte den Mann, mit dem er sich unterhielt, etwas ungehalten an. Seltsamerweise konnte der ihm auch gleich mehr sagen, nachdem der anderem Mann mit dem Rücken an die Wand gedrückt wurde, mit relativ verdrehter Hand. Die Alte war wohl nicht mehr hier, sie hatte sich nicht mehr sicher gefühlt, als es hier immer ungemütlicher wurde. Eventuell wurde sie auch verfolgt, ließ der Mann verlauten. Azils Miene veränderte sich kein Stück, als er den Mann mit einem Tritt zurück in sein Wohnhaus beförderte. Unnötig., schoss es ihm durch den Kopf. Warum so? ... Na, egal. Sie ist also nicht mehr da. Und soll in eine andere Stadt gegangen sein. Also geht's noch einmal von vorne los. Hoffe, Gilbert lässt mich jetzt nicht so einfach sitzen. Erschöpft machte er sich auf - zurück zur Taverne. Zu kraftpendendem Schatten. Zu mehr Wasser.
Geändert von Azil Al-Fidai (28.06.2010 um 18:53 Uhr)
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In kurzer Zeit hat es Paolo geschafft neue Leute kennen zu lernen.. einmal dieser Bunnel den er in der Taverne getroffen hatte... Dann diese doch etwas meckernde, zickige Frau Morina. Dann noch dieser Illdor. Paolo konnte ihn nicht einschätzen, was für den Barbier bedeutete ihn besser im Auge zu behalten.
Er traute fremden Leuten sonst eigentlich nicht über den Weg, doch würde er hier wohl eine Ausnahme machen müssen.
Ein oder Zwei Tage sind vergangen, Paolo und Bunnel kümmerten sich um den erkrankten Illdor, welcher mit Wüstenfieber im Bett lag. Der Blondschopf wusste natürlich nicht von Anfang an wie man dieses zu behandelt hat, da er aber immer ein Buch mit sämtlichen Krankheiten mit sich trägt, man muss dazu sagen das einige Seiten nicht zu lesen sind, da die Schrift verschmiert oder Seiten rausgerissen sind, konnte er schnell heraus finden was man gegen tuen konnte. Kalte Wickel und ein paar Heilkräuter machten den jungen Mann wieder Gesund. Desto mehr freute sich Paolo das dieser wieder aufstehen und reden konnte.
In der Zeit hatte Morina eine Karte heran geholt. Sofort meckerte sie über den Preis und den Zustand der Karte. Der Blondschopf lächelte frech und sagte:" Hey sei froh das wir überhaupt eine Karte haben."
Morina schien das nicht zu gefallen was Paolo da sprach, aber das interessierte ihn jetzt erstmal herzlich wenig.
Das zickige Weibsstück erklärte über welchen Weg man gehen könne und das man dort besser kommen würde und es dort unangebrachter wäre lang zu gehen. "Hm... Ich würde sagen, da eine Frau mitreist nehmen wir den längeren Weg über die Oasen udn andren Dörfer. Will ja nicht das unsre Schönheit hier verdurstet, obwohl mich die kleine Küstenstadt interessieren würde, immerhin bauen die dort sicherlich Sumpfkraut an." sprach der Blondschopf und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett.
"Macht was ihr wollt ich werde euch einfach folgen. Und ich werde die Nacht auf diesem Stuhl, neben diesem jungen Mann hier verbringen. Jemand muss sich ja deinen Zustand angucken. Man weiß ja nie... Und nun raus ihr Beiden... Der Mann braucht schlaf!" befahl Paolo mit einem herrischen Ton und Bunnel sowie Morina schlenderten aus dem Zimmer.
Illdor legte sich zurück ins Bett und schlief ein. Paolo hingegen lehnte sich ans Fenster und zündete sich einen Stengel an. "Es ist immer wieder eine Freude dich zu rauchen oh liebes Sumpfkraut..." brabbelte er vor sich und genoss die Wirkung des Stengel....
Geändert von Paolo (28.06.2010 um 18:49 Uhr)
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Weit entfernt von Bakaresh
Die trügerische Stille einer Wüstennacht legte sich langsam wie ein feines Tuch über die abgelegene Oase, jenem Ort der zur Zeit als Zufluchtsstätte der abtrünnigen Nomaden diente, andererseits ein weiteres Gefängnis für den Schwarzmagier und seinen seltsamen Begleiter barg, wie so viele Orte in den vergangenen Monden bereits schon. Ein launischer Ostwind fegte einige Sandkörner der nahegelegenen Düne fort, bahnte sich seinen Weg durch den Funkenflug des Lagerfeuers ihrer Peiniger um schließlich heiß und prickelnd auf dem Gesicht des Beliardieners zu enden, der daraufhin aus seinen Gedanken gerissen wurde und seinen Mithäftling aus kalten, schwarz-in-schwarzen Augen ansah. Die hagere Gestalt vor ihm, deren Oberkörper von Peitschenhieben übersät war, zweifelsohne Spuren des letzten Verhörs, um an Informationen über den Löwen der Wüste zu kommen, erwiderte den Blick aus ängstlichen, leer wirkenden Augenhöhlen. Kratzig und verdorrt klangen die Worte aus dem ausgetrocknetem Mund des mitleiderregenden Mannes, der einst Igor das Leben auf der Flucht vor Zubens Häschern gerettet hatte. In seiner Hand bewegte sich ein Wüstentier mit sechs Beinen und tödlich wirkendem Stachel.
»Hältst Du das wirklich für eine gute Idee?« fragte Khaleb nervös, während er versuchte, das tödliche Ende des Skorpions mit der anderen Hand zu fixieren.
»Hast Du etwa eine Bessere? Wie lange wirst du ihrer Folter noch widerstehen können? Schau Dich nur an! Wir sind nicht soweit gegangen, um jetzt letztendlich aufzugeben!« erwiderte der Goldschmied kühl und leise.
»Aber wenn es schief läuft...!« versuchte der Wüstenhändler mit schwacher Stimme zu beschwichtigen.
»Sind wir auch nicht besser dran, als jetzt schon...! Tu es endlich und mach schnell...!«
Khaleb zögerte einen Augenblick, dann schloß sich seine Hand und ein filigranes Knirschen zeugte vom Brechen des Exoskelettes. Der Skorpion hauchte sein Leben in Adanos' Sphäre aus.
Der Schwarzmagier konzentrierte sich auf das eben verendete Tier, knüpfte magische Fäden aus den Tiefen seiner Seele und verband diese mit dem schwindendem Bewußtsein des Skorpions und gewann die Kontrolle über den leblosen Körper, der sich zum Lagerfeuer der abtrünnigen Nomaden aufmachte. Der Giftstachel versank tief im Hals des ersten schlafenden Opfers.
»Wenn es sein muß, werde ich sie alle töten...« sprach die hasserfüllte Stimme Igors zu Khaleb, der dem Schauspiel gespannt beiwohnte...
Geändert von Igor Vectrex (28.06.2010 um 12:09 Uhr)
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Weder Al Aristo noch Nefarius hatten sie in jener Nacht noch erreicht. Irgendwann war es schlichtweg zu dunkel geworden, als dass sie hätten weiterreiten können und magisches Licht - nun, so weit war Cerons Schimmel noch nicht. Es war also bereits Morgen, als Angelina nach einem kurzen Ritt ihren Hengst stoppte, abstieg und an den Zügeln einen kleinen Trampelpfad hochführte. Der Hohepriester folgte, ohne sich jedoch vom Pferderücken herunterzubemühen. Sein vierbeiniger Begleiter schien sich daran nicht zu stören. Gemächlich trottete er hinter dem anderen Pferd her.
"Westen also", murmelte der Schwarzmagier. Ob sie mit Nefarius frühstücken wollte? Früher hätte Ceron sich vielleicht noch gefreut, einen derart erfahrenen Wassermagier kennenzulernen. Heute wusste er, dass jener ihm kaum das Wasser reichen konnte. Dazu kam noch, dass die Wassermagier eine äusserst fadenscheinige Politik betrieben. Einerseits schleimten sie sich bei den Orks ein und verhandelten Friedenskontrakte. Auf der anderen Seite hingegen verrieten sie ihr eigenes Volk und stifteten mithilfe ihrer hörigen Nomaden selbst Konflikte an. Wenn man es sich so durch den Kopf gehen liess, waren es allesamt Zeichen von Schwäche. Am liebsten wäre ihnen wohl der offene Krieg zwischen Orks und Assassinen - von Friedensabsichten weit und breit keine Spur. Und dieser Nefarius? Der Hohepriester hegte keinen persönlichen Groll gegen ihn, würde jedoch auch nichts unternehmen, würde jener von Gonzales Schergen gefasst.
Nach einiger Zeit kamen sie bei einem verlassenen Lager an. Das Feuer hatte schon lange nicht mehr gebrannt. Es sah aus, als hätte jemand viel Zeit gehabt, seine Sachen zu packen und dann zu verschwinden. "Vielleicht ist es ihm zu heiss geworden", vermutete Ceron als er von seinem Schimmel abstieg und die ersten paar Meter ganz fürchterlich hinkte. "Nicht von der Temperatur her... Assassinen, Orks. Oder er wurde nach Al Shedim berufen, um die Ausbreitung dieser magischen Abart zu verhindern."
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Der Ganove sah den Schmied nach Schatten und Erfrischung lechzend auf die Taverne zusteuern. Er hatte die letzten Stunden damit zugebracht, eine noch bessere Tarnung zu finden, als er bisher ohnehin schon hatte. Je länger er nachgedacht und rumprobiert hatte, desto klarer war ihm geworden, dass ein Komplize auf jeden Fall seine Chancen, unentdeckt zu bleiben, erhöhen würde. Es gab drei Wege nach Ishtar: Treue, Lüge oder Klettern. Erstere hatte er schon lange aufgegeben. Lügen war durchaus ein Weg hinein, welcher ihm jedoch einen stetigen Bewacher bescheren würde. Für den Weg hinein gab es also nur die Möglichkeit zu klettern.
Nach einigem Nachdenken waren noch weitere Erinnerungen an seine Zeit in Ishtar aufgetaut. Er konnte sich nämlich daran erinnern, dass die Angestellten, welche sich um die Gärten Zubens kümmerten, sich vergleichsweise frei und unbehelligt in den Palastanlagen bewegen konnten. Zusammen mit seinem Wissen über die Geheimgänge innerhalb der Anlagen, würden sie so sicher bis zum Haus der Schwester vorstossen können. Die weissen Leinenkleider hatte er bereits beschafft. Sie liessen zwar keine versteckten Schwerter zu, denn dafür waren sie definitiv zu eng geschnitten, Candaals Stilette würden jedoch gut zu verbergen sein.
Candaal, der noch immer in der Rolle von Gilbert Rottingham steckte, wartete geduldig bis Azil schliesslich an seiner Türe anklopfte und auf sein gerufenes "Komm rein" eintrat. "Bist du hier fertig?", fragte er den jungen Schmied unverblümt. "Ich muss weiter nach Ishtar. Definitiv auch eine Stadt, welche man mal gesehen haben sollte", fügte er grinsend hinzu.
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Braga
Morina saß schon wieder an einem leeren Tisch in der Taverne. Sie wusste, sie hätte länger schlafen sollen, wenn sie heute Abend die Reise antreten wollten, aber sie konnte nicht. Und wenn sie bei Morgengrauen zusammenbrechen würde, musste es halt so sein - aber das würde sie nicht. Immerhin hatte sie ihren bisherigen Weg auch durchgehalten, und ihr ganzes Leben war nicht gerade ein Zuckerschlecken gewesen, was Kreislauf und Erschöpfung anging. Nicht umsonst war sie von einem Waldläufer erzogen worden.
Und dieser Bengel, Paolo, dieser Elende! Ein Funken Zorn erwachte in ihr auf diesen räudigen Barbier, rein gar nichts hielt sie von ihm, nachdem er gestern endlich einmal ein richtiges Wort an sie gewendet hatte. Man hatte ihm angemerkt, dass sie ihn ziemlich nervte, aber er hatte ja nicht sein (kaum existentes) Vermögen für diese hässliche Karte hinlegen musste. Dankbar sein musste nicht sie, sondern er! Irgendwann, sie sah es schon kommen, musste sie ihn durchfüttern, diesen Balg.
Ihre Gedanken drifteten weiter ab. Ja, wenn sie ein Mann war, ein Mann in ihrem Alter, noch einen halben Kopf größer als sie sowieso schon war, dann hätte er sich nicht getraut so zu reden. Würde man sie jemals ernst nehmen? In Silden hatte man sie belächelt, seit sie rennen konnte und mit den anderen durch die Wälder streifen wollte. Und hier ging es gerade so weiter. Immer wieder der selbe Mist, was sollte das eigentlich? Sie schaute an sich herunter. Sie sah wirklich weder zerbrechlich noch nach mädchenhafter Zicke aus. Breite Schultern, muskulöse Arme, starke Beine, du lieber Gott, was wollte man mehr? Ihr Gesicht spiegelte sich im Wasserkrug. Sah so das typische Weibsstück aus? Sicher nicht. Alles war irgendwie zu breit und ungepflegt. Ihr Haar hatte nicht den seidigen Glanz den sie in dem einiger Wüstenbewohnerinnen gesehen hatte. Aber was scherte sie sich darum! Genau so wollte sie ja nicht sein.
Nein, eine Frau machte man aus Morina nicht so schnell noch einmal. Erst recht kein zickiges Weib.
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Definitiv Freak und Scorp verlor langsam die Geduld, er hatte so lange Ruhe von dieser Scheissgesellschaft und kaum traf er einen Menschen, ging ihm der auch schon auf den Sack. "Ich hab dich nicht nach deinem Namen gefragt Freak, der ist mir nämlich ziemlich scheiss egal. Und wenn du weiter frech kommst Kleiner..." der Hüne packte Dennik am Kragen und hob ihn vom Boden "...kannst du gerne eine kleine Kostprobe haben, was ich unter einer Tracht Prügel verstehe!" dann schmiss er sein Gegenüber zu Boden, ehe er näher trat und noch einmal, diesmal etwas deutlicher fragte: "Also Kleiner, was kannst du mir über Gegend sagen? Muss ich hier hinter jeder Düne mit einem Freak wie dir rechnen? Wo sind die nächsten Ortschaften? Hast du eine Karte oder sowas? Hast du irgendwas gefährliches gesehen, dem man vieleicht besser ausweicht oder wenigstens den Schädel einschlägt?" fregte er genervt. Wieso liess er den Typen eigentlich genau leben? Gesellschaft? Auf so ne Gesellschaft würde er eigentlich normalerweise pfeiffen. Naja, er gab ihm noch zwei Chancen, die erste war ne Tracht Prügel wert, die zweite ein abgeschlagener Schädel.
Scorp wars eigentlich egal, für den kleinern Freak... wie hiess er gleich nochmal? Dämlik? Ja könnte passen, dachte der Hüne grinsend und wartete ob ihm der andere auch nur irgendwas nützliches zu sagen hatte.
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Eigentlich sollte Dennik Angst vor seinem Gegenüber haben, eigentlich sollte Dennik schnell weg rennen und hoffen, dass er schneller sein würde als der Hüne, eigentlich sollte er den Hünen hassen, dafür, dass dieser hin so einfach am Kragen gepackt und hoch gerissen hatte.
Doch es kam anders.
Irgendwie, Dennik verstand nicht warum,doch er mochte den Riesen sogar.
Vielleicht lag es daran, dass er alleine zurecht kam, sich nahm was er wollte, und sagte was er dachte, genau das, was Dennik sein wollte, verkörperte dieser Hüne.
"Ich habe genau eine Antwort auf all deine Fragen und diese lautet NEIN.
Ich habe weder eine Karte, noch eine Idee, wo wir uns befinden und ich habe auch nichts gefährliches gesehen", verkündete Dennik.
"Ich habe aber einen Vorschlag für dich. Statt mich an zu Schnauzen und mir zu drohen, könnten wir doch zusammen arbeiten. Was würde es dir schaden?
Und vier Augen sehen mehr als zwei. Außerdem kann ich mich noch wage an die Richtung erinnern aus welcher ich gekommen bin, und ich kam vom Strand. Besser am Strand zu sein, und dort nach einer Stadt zu suchen, statt hier in der Wüste zu suchen und zu scheitern oder?", schlug der Junge dem Riesen vor.
Hoffentlich lässt er mich hier nicht einfach sitzen.
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Am nächsten Tag...
"So es geht los!"
"Bereit Paolo?" -"Ja"
"Bereit Morina?" -"Ja"
"Bereit Illdor?" -"Ja"
"Gut, hat jeder alles? Muss einer noch mal auf Klo? Müsst ihr noch was erledigen?"
-"Nein"
"Sehr schön"
"Aufgehts!"
Zusammen verließ die vierköpfige Truppe Barga, das kleine Dorf an der Grenze zwischen Myrtana und Varant. Ihr Ziel, Ben Erai. Ein weiteres kleines Dorf, welches an der Küste lag. Nicht genau an der Küste, aber in der Nähe, jedenfalls sagte dass Illdor, dieser schien bereits dort gewesen zu sein.
Die Wärme der Sonne prasselte unbarmherzig auf sie herab. Zum Glück hatte sich Bunnel vor dem Aufbruch noch eines dieser Kopftücher von Paolo kaufen lassen. Natürlich würde er ihm das Geld eines Tages zurück geben, doch zurzeit hatte er noch kein Geld dafür.
Trotz des Kopftuches fühlte sich die Wanderung etwa so für Bunnel an...
Einen Schritt nach dem anderen. Zentimeter um Zentimeter schleppten sie sich vorwärts. Jeder erkämpfte Zentimeter war eine Schlacht gegen die tödlich Wüste. Langsam kamen sie voran.
Sand in den Schuhen und die Sonnenstrahlen im Rücken.
Einer Karawane gleich stapften sie einer hinter dem Anderen im Entenmarsch über Dünen und durch Sandtäler, immer weiter, in der Hoffnung, dass Ben Erai nicht mehr weit sein würde.
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Tarnum lachte und blickte Vryce verdutzt an. "Naja, so auf die schnelle kann ich dir nur ein mitgeben. Versuch nicht getroffen zu werden. Bleib in Bewegung und versuch die Gegner einzuschüchtern. Alles weitere würde dich nur verwirren." Der Belehrte zog sein Schwert und ging auf die Männer zu, während der Schwertmeister ihm langsam folgte, dabei aber einige Meter abstand hielt. Kaum haben die Männer Vryce entdeckt, folgten ein paar Hiebe und der junge Herr ging zu Boden. Erschrocken von der schnellen Reaktion der Männer packte Tarnum seine Klinge, zog sie raus und wollte gerade zum Angriff setzten, als plötzlich alles um ihn herum schwarz wurde und er nurnoch merkte, wie sein taubes Gesicht auf dem Sand aufprallte.
Es war dunkel, sogar sehr. Mit schweren Augenliedern und einem dröhnenden Kopf erwachte der Schwertmeister und blickte um sich. Seine Hände konnte er nicht bewegen, sein Schwert war nicht mehr am Gurt und Blut tropfte vom Kopf, über die Nase hinunter auf den Boden. Nach längerem Umschauen bemerkte der Gauner erst, dass er sich in einer Art Zelt befand. Die Dunkelheit hellte schließlich auf, als sich auch seine Augen dran gewöhnt haben. Es war ein breiter Raum, viele Säcke mit unbekannten Inhalt lagen rum. Ein großer Tisch mit einer Karte stand in der Mitte des Zeltes, davor ein prunkvoller Sessel.
Völlig verwirrt lehte sich Tarnum gegen eine Wand und versuchte die Blutung mit einer Hand zu stillen..., doch ohne Erfolg. Plötzlich kitzelte etwas an seiner Wange, ohne groß nachzudenken griff er an die Stelle und spürte eine menschliche Hand. Beim umdrehen verschlug es ihm die Sprache. Eine wünderschöne Frau, jung und mit leuchtend grünen Augen saß vor ihm und reichte ihm ein Seidentuch.
"Hier, dass sollte die Blutung stillen. Beruhig dich erstmal, wenn sie sehen, dass du dich benimmst, nehmen sie dir vielleicht die Handfesseln ab."
Total irritiert von der Situation blickte der ehemalige Ritter erneut im Raum rum um ihn nach Vryce abzusuchen, der wie erwartet einige Meter von ihm weg lag. Erneut blickte er zum jungen Mädchen rüber, dass nun ein leichtes Grinsen auf den Lippen hatte.
"Mach dir keine Sorgen um deinen Freund, ihm gehts gut, soweit ich das von hier sehen kann. Mein Name ist übrigens Jasmin. Du weißt sicher, was mit uns geschehen wird, oder?"
Tarnum schüttelte den Kopf."
"Nein, ehrlich? Wir sind hier bei Sklavenhändlern geladent. Wir sollen bald irgendwo verkauft werden. Naja, bis dahin sollten wir beten gerettet zu werden."
...
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Erst tat Angelina so als hätte sie die beiden letzten Bemerkungen überhört. Sie stieg ab, band Amato an dem Zeltpfosten fest und ging ein paar Schritte ins Innere der ehemaligen Behausung. Viel hatte Nefarius wirklich nicht da gelassen, gerade mal sein Alchemietisch und ein paar leere Fläschchen waren noch unter der Sandschicht zu entdecken.
„Nefarius war schon immer ein Eigenbrötler. Aber aus den Gründen die du eben nanntest ist er ganz sicher nicht verschwunden.“ Da hatte mal wieder der Hohepriester gesprochen und Angelina konnte ihn, wenn sie ehrlich war, auch verstehen das er so dachte. „Ja du hast ja recht, in Al Shedim ist so einiges schief gelaufen, vor allem auch bei der Entführung von Jil. Du weißt das ich auch deshalb eigentlich nur noch bei dir bin.“
Inzwischen hatte Angelina eine Sandwolke nach draußen befördert und versuchte etwas zu Essen zu zaubern. Sie hatte noch gesalzene Fische vom Markt in Mora Sul, Fladenbrot, etwas Trockenobst und Wasser aus Nefarius seinem Brunnen. Viel war es ja nicht, aber es musste für heute reichen. Ob Ceron wohl schon einen Plan hatte wie ihre Reise weiterhin verlaufen sollte? Sie hoffte es, denn in dieser Gegend kannte sie sich nicht wirklich aus, außer das es in der Nähe noch eine Höhle gab mit großen Steintafeln, aber darauf kann Angelina nichts entziffern, also waren sie für sie uninteressant.
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Immer noch weit entfernt von Bakaresh
Dumpf klingende Schmerzensschreie ließen den Schwarzmagier erwachen. Die brütende Nachmittagssonne Varants hatte den Sand soweit aufgeheizt, daß der entstehende Hitzeschleier die Szenerie, die sich dem Goldschmied bot, seltsam unwirklich darstellte. Der Anführer der Abtrünnigen kniete im Staub nahe der Oase mit blutüberströmten Gesicht und faselte unverständliche Laute, daneben stand der gepeinigte Wüstenhändler Khaleb mit hassverzerrtem Gesicht und holte gerade zum nächsten Faustschlag aus welcher gnadenlos und wuchtig sein Ziel in dem linken Nasenflügel des Nomaden fand. Es knackte nur leise, als das Nasenbein brach. Irgendwie mußte es dem ehemaligen Händler gelungen sein, das Schloß des hölzernen Käfigs in den frühen Morgenstunden aufzuhebeln. Langsam näherte sich Igor dem Geschehen, das Leichenfeld aus etwa einem Dutzend bestehender Leiber, deren Venen am gesamten Körper dunkel hervortraten, Zeugnis desselben schmerzvollen Gifttods in sich bargen, beachtete er gar nicht. Es war die Ironie des Schicksals, daß die Gruppe abtrünniger Nomaden nach dem ersten Skorpionalarm vergangener Nacht alle Krustentiere um die Oase herum tötete und dem Magier damit nur noch mehr Munition für ihre Befreiung zur Verfügung stellte. Von einem gewissen Standpunkt aus gesehen, waren sie selbst für ihren Tod verantwortlich. Igor hatte bewußt nur den Anführer verschont.
Der Nomade winselte um Gnade, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn, der Sturzbach aus heißen Tränen vermischte sich mit dem roten Lebenssaft, der auf seinen Wangen klebte und hinterließ heller rote kleine Rinnsaale welche letztendlich rosarot auf den heißen Sandboden tropften und dort geronnen. Und als sei das leise Räuspern des Magiers ein Befehl gewesen, hielt Khaleb für einen Moment in seiner körperlichen Hasstirade inne.
»Mir scheint, wir haben nun zwei Möglichkeiten...wir schicken Dich direkt zu Beliar als der Wurm der Du bist...!« Das Gesicht des Gepeinigten nahm einen erschreckten Ausdruck an, »...oder wir schicken Dich zu Deinem Herrn, auf daß Du ihm von der Schmach berichten kannst, die Deinem Trupp widerfahren ist...getötet von zwei Gefangenen. Aber ich schätze Leuten wie Euch, Wegelageren und Mördern verheißt die Tugend der Ehre nicht viel...!« sprach Igor kalt und ablässig, bis er von einem markerschüttertem protestierenden Schrei von Khaleb unterbrochen wurde.
»NEIN...ER VERDIENT ES ZU STERBEN...!« brüllte der Wüstenhändler wütend. Er wollte es nicht wahrhaben, daß Igor die Möglichkeit in Betracht zog, ihrem Peiniger Gnade zu gewähren. Blitzschnell hastete Khaleb vor, ergriff einen Langdolch von einer der zahlreichen Leichen und versenkte die Klinge mit der Kraft seiner unbändigen Wut bis zum Schaft im Bauch des Ahnungslosen, bevor er sie begleitend mit einem schrillem Schrei nach oben bis zum Hals des röchelnden Nomaden riss. Ein gurgelndes Geräusch entglitt der Kehle des
Sterbenden, ein weiteres, als würde eine überreife Frucht aus großer Höhe auf harten Boden treffen, gelang an die Ohren der zwei Menschen, die im Schatten der einzelnen Palme standen, als die Gedärme des Aufgeschlitzten hervortraten und auf den Sand unter ihnen fielen. Langsam, wie in Zeitlupe, fiel der Körper um, das Gesicht landete mit Schrecken in den toten Augen in den Staub und ein seichter Bach roter Flüssigkeit ergoß sich ins hellblaue, klare Wasser der Oase.
Der Goldschmied sah auf, dem Mörder direkt in seine schmerzerfüllten Augen, die sich mit Tränen füllten. Khaleb zitterte am ganzen Körper, ließ den Dolch sinken und fiel auf seine Knie. Er verurteilte ihn nicht. Der Magier konnte genau nachempfinden, was der Händler fühlte. Ihn hatten sie wesentlich mehr auf unmenschliche Weise gequält, als Igor selbst. Warum wußte er nicht. Er wußte nur, daß es richtig war. Über wieviele Leichen werden wir noch gehen müssen, bevor wir wieder zuhause sind? dachte der Schwarzmagier im Stillen, bevor er sich daran machte, Khaleb, den einst feigen Händler, der im Laufe ihrer Gefangenschaft zu einem Freund geworden war, zu trösten und beizustehen...
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Viel geschlafen hatte der Barbier nicht, wie auch. Immerhin verfiel er weider einmal dem Sumpfkraut und hatte somit ein paar Stunden länger mehr mit sich udn seienr bunten Welt verbracht als mit Schlafen. Außerdem hatte Paolo auf den jungen Illdor aufgepasst. Doch dieser schlief seelenruhig, jedenfalls schien es so.
Früh am Morgen. Paolo woltle gar nicht aufstehen aber die Stimme Bunnels war so nervig das er einfach aufstehen musste.
Mit Augenringen bis zu den Knien und einem leichten drei Tagebart schleppte sich Paolo dennoch hinunter zu den anderen.
Morina die Zicke stand auch scho nda und warf dem Blonden böse Blicke zu. Paolo hingegen fragte die Dame:" Ja auch schön dich zu sehen. Was ist dein Problem eigentlich? Brauchst du oder willst du Gold haben? Ich weiß ja nicht was dir Bunnel erzählt hat aber ich hätte genauso gut ne Karte kaufen können. Wenn das dein Problem ist..." der Barbier kramte in einer seiner Taschen "Hier bitte schön kannste dir behalten udn dir ein rosa Kleidchen von kaufen! Boa so ne Laune am frühen Morgen wirklich..." sprach er und ging zur Theke...
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Super Hilfreich seine neu gewonnene Gesellschaft... wäre er nicht selber ewigkeiten durch die Wüste geirrt ohne einen Plan zu haben wohin er genau wollte... er hätte Dennik für ziemlich dumm gehalten. So blieb er aber dabei, dass sie beide einfach ein wenig verrück waren.
"Hm" der Hüne überlegte... Zusammenarbeiten hörte sich immer dann gut an, wenn das gegenüber gross, kräftig, gut gepanzert, kampferfahren, bewaffnet oder sonst irgend eine äusserst nützliche Fähigkeit oder Information bereit hatte... der hier wusste gerade mal ungefähr woher er gekommen war... auch wenn Strand nicht schlecht klang, da würde es auf jeden Fall kühler und fruchtbarer sein.
Hinzu kam, dass der hier klein, gebrechlich und schlecht ausgerüstet war... hach egal, wenns drauf an kam, würde Scorp jedenfalls erstmal seinen eigenen Arsch retten, er würde hier sicher nicht als Beschützer fungieren.
"Also gut Kleiner, dann zeig mir mal wo dein Strand ist." meinte der Hüne dann, "Du gehst voran... und mach dich ein wenig nützlich." der Veteran hatte gerade wieder bemerkt, dass er ja noch schwer trug von seiner letzten Beute. Er reichte Dennik den Beutel mit dem gebratenen Löwenfleisch "und du trägst das hier, wenn du Glück hast und bis zur nächsten Rast durchhältst kannst auch ein Stück haben, aber wir gehen mein Tempo Kleiner, wir brauchen einen besseren Ort für die Nacht als eine einsame Palme und ich habe keine Lust keinen Rastplatz zu finden nur weil du zu lahm bist."
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Was hatte dieser Paolo eigentlich? Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt ihn anzuschnauzen, mit ihrem Ärger war sie schon selber fertig geworden. Aber gleich am frühen Morgen... Sie hatte keine Lust mehr, sich aufzuregen. Eigentlich waren ihr die drei, die neben ihr herstapften, ziemlich egal, wenn sie sie in Ruhe ließen. Und das taten sie nun glücklicherweise, allen hing die Zunge bis zum Hals, zumindest schnauften sie so. Morina selber erging es zwar kaum besser, aber immerhin marschierten sie erst eine gute Stunde und ihre Kräfte waren noch lange nicht erschöpft, auch wenn die Sonne nach wie vor heiß und orange am Himmel stand und noch nicht so bald untergehen wollte. Aber irgendwann würde es so weit werden, und dann würde ihnen kalt werden unter dem Schweiß ihrer Wanderung, sie würden sich enger in ihre Kleider hüllen und sich fragen, wie sie am Tag noch hatten schwitzen können. Aber der Sand war heiß und drang in ihre Schuhe, Morina wischte sich ständig den Schweiß von der Stirn und dachte schon ein mal an Rast. Aber die würde alles nur noch verschlimmern. Wenn sie sich bis zum Sonnenuntergang durchschlugen, war für einen Tag das Schlimmste überstanden. Wenigstens wollte niemand mehr streiten! Sie lachte stumm in sich hinein. Kindisch, dieses Volk in der Wüste, hoffentlich erreichten sie bald diese große Stadt Al Shedim, in der sie sich würde absetzen können, und sich kein Barbiergeschwätz mehr anhören musste.
Der Blonde trottete neben Illdor her, als würde er ihn beschützen, und vielleicht musste er das auch, denn dieser war immer noch krank und bekam die meisten Wasserrationen, alle anderen sparten mehr. Aber noch einmal Umkippen würde er sich wohl nicht leisten konnten, also taten sie ihr bestes, ihn zu schonen.
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Dennik versuchte wirklich allen Anforderungen, welche ihn sein neuer Begleiter auferlegte zu bewältigen, doch der Riese hatte einfach größere Beine, als der kleine Dennik und so war es nicht verwunderlich, dass Dennik, der im Laufschritt hinter den Hünen her jagte, langsam schlapp machte.
Doch dann, seine Rettung.
Die Oase.
Ja es war die Oase, in welcher er und die Anderen aus Vengard die Snapper getötet hatten.
"Hey! Schau mal! Die Oase kenne ich, hier haben wir, also ich und die Anderen aus Vengard die Snapper getötet. Nicht weit von hier ist auch der Strand. Ich weiß sogar den ganuen Weg, also von hier aus immer in die Richtung", Dennik zeigte in die von ihm gemeinte Richtung und grinste Triuphierend, "Und Lago, die Stadt der Orks ist auch nicht weit".
Er war echt stolz, was er alles in den letzten Tagen gelernt hatte, "Wollen wir zu Oase, oder gleich zu Strand?", fragte Dennik und schaute zu seinem Begleiter empor.
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Die anderen schienen zu schwitzen, mal davon abzusehen das der Blodne auch schwitzte, doch sah man nicht viel davon. Immerhin lief er schon eine Weile durch diesen zu groß geratenen Sandkasten und sein Ziel war es immernoch Al Shedim.
Doch dieses war noch ein paar kleine Meter entfernt, jedenfalsl sagte das der Barbier in Gedanken zu sich selbst.
Illdor schien das alles gute mit zu machen, dennoch blieb Paolo lieber in der Nähe von diesem. Man weiß ja nie.
Allezogen ein Gesicht wie 7 Tageregenwetter:"Oh ja ... Regen... Das wäre ja jetzt mal was feines.... Aber Nö die plöhde Sonne muss ja unbedingt so hoch und vor allem so dolle runterknallen...." sprach der Barbier zu sich und nahm sich einen großen Schluck aus seinem Wasserschlauch.
Ja die Sonen schien erfreut, denn desto so mehr sich Paolo beschwerte um so mehr Hitze knallte sie auf ihn, aber nur auf ihn, so kam es jedenfalls dem Blonden vor. Er schaute kurz zu den anderen und musste feststellen das Bunnel noch gut unterwegs war, auch Morina schien es noch gut zu gehen.
"He he vielleicht denkt sie ja gerade an ihr Rosa Kleidchen..." sprach er etwas laut zu sich selbst... "Oh ob sie das gehört hat?"
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Morina musste lachen. Mehr konnte sie einfach zu diesem Kommentar nicht sagen, und sie drehte sich grinsend zu Paolo um. Es war sogar ernst gemeint - nicht ironisch oder böse! Und das hörte man. Sie freute sich nur einfach über den kleinen Witz, den der Blondschopf da gerissen hatte. Sie hatte nicht nur keine Lust mehr zu streiten, sie hatte auch einfach keinen Grund mehr. Was sollte sie sich daraus machen? Sollte er sie halt für eine kleine Tussi halten, und er konnte ruhig bei dem Glauben bleiben, oder er würde vom Gegenteil überzeugt, eines Tages vielleicht. Sollte er doch reden. Solang es nur Gerede war.
"Wer weiß, vielleicht will ich es dir ja anziehen. Würde vielleicht zu deiner Haarfarbe passen, wir müssen nur noch was an der Frisur machen."
Eigentlich hatte sie überhaupt keine Ahnung, ob rosa zu blond passte, und es war ihr auch egal, hauptsache, die drei stellten sich jetzt Paolo im Kleidchen vor und amüsierten sich.
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Als der junge Illdor heute Morgen wieder im kuscheligen Bett erwachte, erblickte er sofort Paolo, der auf einem Stuhl übernachtet hatte. Womöglich wollte dieser noch sicher gehen, dass Illdor nicht einen Rückfall erleidet, aber das war bei Fieber kaum der Fall. Der kleine Gauner zog sich leise an und verlies dann rasch das Zimmer, um den schlafenden Barbier nicht aufzuwecken.
In der Taverne fiel ihm sofort Morina, die ihn gerettet hatte, ins Auge. Er ging zu ihr und begrüßte sie. Etwas später sammelten sich auch Bunnel und Paolo ein, also beschloss die Gruppe aufzubrechen.
Die Wüste war immer noch unbarmherzig. Die Sonne knallte eine unvorstellbare Hitze auf die vier Gesellen, die zwar mit reichlich Wasser versorgt waren, aber dennoch sehr sparsam mit der kostbaren Flüssigkeit umgingen. Illdor bekam noch am meisten ab, da ihn alle noch für etwas schwach hielten. Dem jungen Mann gefiel die Besorgnis, auch wenn er eigentlich auf sie verzichten könnte, aber immerhin waren sie in einer Wüste und da konnte ihm jeder Tropfen Wasser recht sein. Trotz allem hoffte er, dass sie ihr nächstes Ziel bald erreichen würden.
Morina und Paolo schienen sich in die Haare bekommen zu haben. Die Neckereien der beiden waren zwar amüsant, aber dennoch gingen sie Illdor schon einwenig auf die Nerven. Sie wirkten auf dem jungen Mann wie ein altes, gestresstes Ehepaar, das sich so schnell wie möglich trennen sollte. Gerne hätte Illdor ihnen die Meinung gesagt, aber er wollte sich nicht einmischen. Stattdessen grinste er etwas, als Morina eine witzige Bemerkung über das „rosa Kleidchen“ machte.
Als sie sich noch in Braga befanden, ist Illdor gar nicht aufgefallen, wie „unweiblich“ Morina aussah. Vielleicht war er auch einfach zu schwach um diese Merkwürdigkeit zu erkennen, aber nach einem Vergleich mit der Schankwirtin, die eine zierliche Statur besaß, erkannte er den Unterschied. Zwar hatte Illdor eine andere Vorstellung von „Frauen“, aber ihm soll es recht sein. Wenn sie glücklich war, warum sollte es ihm dann stören? Lieber würde er mit eine von Morinas Sorte leben, als mit einer, die sich über jeden gebrochenen Nagel aufregte, als wäre die Welt gerade vor ihren Augen unter gegangen.
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