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Gefangener Taklar: Im Norden Varants
„Rashad“.
„Khaled“.
Eine kurze Begrüßung, auf die von beiden Seiten her ein Mustern des Anderen folgte und schließlich ein Abchecken der Situation. Anzeichen für anstehende Gewalt gab es bisher keine und davon abgesehen eigendlich auch kein Grund für Handgreiflichkeiten oder Metzellei.
Man verstand sich in so fern, daß man sich eigentlich aus dem Weg ging, doch nun kam von dem Gefolgsmann die berechtigte Frage nach dem Grund ihres aufeinander Treffens. Nach dem Grund, der die Männer der Berge in die tiefer gelegende Region verschlug.
„Geschäfte“, antwortete Khaled.
„Geschäfte?... Ich hoffe, wir kommen uns nicht in die Quere“.
„Keinesfalls...“, erwiederte der Anführer der Bergsippe und nahm seine verschrenkten Arme auseinander. Ein Signal. Ein Friedliches, das eben keinen Bedarf an einer Auseinandersetzung bestand. Sein Gegenüber tat es Khaled gleich, doch anders als der Vater, stemmte Rashad seine Hände nach Sekunden des Schweigens in die Seiten.
„Was für Geschäfte?“.
„Eine persönliche Angelegenheit“, gab Khaled immer noch wortkarg zu verstehen, den Anderen dabei beobachtend, wie dessen Blick nun auf den Sohn und die Frau fiel, die mittlerweile damit geendet hatte, ihre Fähigkeiten spielen zu lassen.
„Hmhmm. Eine neue Hündin in Deinem Rudel, die Dir ihr Gesäuge leiht?“, ein Grinsen auf dem Gesicht Rashads zog sich immer breiter, bis aus seinem tiefsten Inneren ein dumpfes Lachen quoll.
Und schließlich war es ein Griff in den Schritt, der der Wassermagierin womöglich die Zornesröte ins Gesicht trieb, wäre sie Zeuge dieser Anspielung, doch Khaled machte sich nicht die Mühe, sich umzuwenden und sich die Fratze der heilenden Zicke zu besehen.
Man wechselte weitere Worte, bei denen der Andere an dem Bergführer langsam vorbei schritt. Khaled lies ihn gewähren... äußerlich ruhig, aber innerlich von nervöser Natur, denn der Abtrünnige aus den Bergen hatte keinen blassen Schimmer, wie die ungebetenen Gäste wohl auf Gesichter reagieren würden, die ihnen unbekannt waren. Da spielte die Gefangennahme Taklars vielleicht keine solche große Rolle.
Zur Not schütz ich Euren Arsch, aber es wäre besser, wenn Ihr die Kurve gekratzt hättet.
Ein wortlos gesprochener Wunsch der nicht nur daraus resultierte, den Nomaden kein Haar krümmen zu wollen, sondern auch nicht in eine Fehde hinein gezogen zu werden, mit der er nichts zu tun hatte. Aber es kam schlimmer...
„Was ist denn hier los?“, brummte der ungebetene Gast und drehte sich nun langsam zu Khaled um.
„Keine Geschäfte?... Und was ist das?...
Junge! Das ist unser Terrain und über das, was sich hier abspielt, sollten wir doch zumindest bescheid wissen. Oder meinst Du nicht?... Von wegen gute Beziehungen auch noch in der Zukunft und so“.
Khaled wußte sehr genau, worauf Rashad anspielte, doch er überlies es Maris dem Störenfried die Situation zu erklären.
Bardasch
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Zurück am Strand
Sie hatten eine Nacht an der Oase verbracht. Zwar hätte Reinhold wahrscheinlich erwartet, dass sie direkt zurückkehrten, doch war Rethus ehrlich gesagt kaputt von ihrem Kampf gegen die Lurker und dann noch die Reise zu der Oase. Doch am frühen Morgen beschloss er, Dennik zeitig zu wecken. Sie sollten dann doch besser schnell zurück zum Zwischenlager am Strand nördlich ihrer Position.
Nachdem die drei großen Schläuche mit Wasser gefüllt worden sind, brachen sie direkt auf. Ihr Weg gestaltete sich ziemlich unspektakulär. Im Grunde sah er genauso aus wie auf ihrem Hinweg: Immer weiter durch den Sand laufen und sonst nichts zu sehen. Da bot sich ihnen der Abgang in die kleine Schlucht zwischen den Felsen eine gelungene Abwechslung.
Und dann passierte tatsächlich doch etwas.
„Dennik, wir sollten uns beeilen und Ronsen… ich meine Sir Reinhold bescheid zu geben, wo sich die Oase befindet. Die Snapper, die sich gerade genau auf sie zu bewegen, könnten uns sehr unangenehm werden.“
Zudem durften sie auch nicht zu lange warten, bis diese Viecher wieder verschwanden. Sie boten ihnen die erste Gelegenheit, um Jagd auf deren Leder zu machen.
Bald erreichten sie endlich wieder den Strand, wo sie direkt auf Reinhold trafen, der die Zwischenlagerung der Vorräte koordinierte.
Dann fiel Rethus auf, dass Gwendor verschwunden war. Wahrscheinlich hat er sich die zweite Option zur Aufgabe gemacht: Der Besuch in Lago.
„Sir Reinhold“, meldete sich Rethus zurück und salutierte vorsichtshalber. „Dennik und ich sind von einem kurzen Spähausflug zurück gekehrt. Ich dachte mir, ich könnte Dennik gleich mitnehmen, um ihm sein neues Heimatland zu zeigen.“ Er schaute in diesem Moment kurz zu dem Jungen. „Natürlich war dieser Ausflug nicht gänzlich umsonst. Im Gegenteil, wir haben hier gleich drei große Schläuche mit Wasser gefüllt.“ Er wies Dennik an, sie zu den Vorräten zu packen. Kurz darauf machten sich einige Matrosen daran, die ersten Schlücke daraus zu nehmen. „Jetzt stellt sich auch die Frage, wo wir das Wasser herhaben. Wir haben nur unweit, in südwestlicher Richtung, eine Oase am Berghang entdeckt. Das Wasser ist absolut sauber. Und das Dickicht dort sollte genügend Schutz bieten, falls wir dort ein provisorisches Jägerlager aufschlagen wollen.“ Dann schaute er wieder Dennik an. „Nur haben wir dabei erst gerade eben ein Problem und gleichermaßen eine gute Nachricht festgestellt. Wir waren auf dem Rückweg und haben Snapper entdeckt, die sich der Oase genähert haben, schwarze Snapper, um genau zu sein. Ihr wisst, was das bedeutet.“
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Azil hatte in den letzten Tagen einiges getan, was ihm seine moralischen Gebote eigentlich überhaupt nicht geboten hätten: Eine Frau zur Sklavin gemacht, einen Mann dafür niedergeschlagen und noch so einiges anderes. Gut, das gehörte wohl zum 'Job'. Anscheinend musste man 'hart' sein, wenn man in dieser Welt so überleben wollte... Lust, die Frau so zu verkaufen, hatte er nicht - doch was blieb ihm in dieser Situation für eine Wahl? Er sah den Mann gleichgültig an. "Ich denke, das würde sich unter Umständen machen lassen.", antwortete er, während der Blick aus seinen eisblauen Augen kurz wieder auf der Frau lag - um dann zu dem Mann zurückzukehren. "Ihr seht aus, als hättet ihr bereits ein Angebot in der Hinterhand, zu dem ihr diese Frau kaufen wollt... sehe ich das richtig?"
"Natürlich." Der Mann ließ seine Blicke über die junge Frau gleiten. "Zweihundert Goldstücke. Ich meine, seht sie an. Zu nichts nutze, außer um angesehen zu werden. Denkt ihr wirklich, da springt mehr bei raus? Bei mir wird sie gut aufgehoben sein."
"Tut mir leid.", meinte Azil ruhig und zuckte mit den Schultern. "Auf einer Verhandlungsbasis diesen Levels werden wir wohl zu keiner Übereinkunft kommen. Vielleicht mögt ihr ja später mit dem Händler selbst über einen Preis verhandeln?" Zweihundert Goldstücke waren lächerlich. Fand Azil jedenfalls, als er sich unauffällig umsah und zuhörte, wie eine der Frauen verkauft wurde - genau wie das Angebot des Mannes, für 200 Goldstücke, doch ihr Aussehen kam nicht an das der jungen Frau heran, die hier vor ihm stand. Die andere sah grob aus, ausgehungert. Das Gilbert in gewissem Sinne gute Arbeit geleistet hatte musste er sich eingestehen.
Der Mann schien nachzudenken. "Gut, wenn man es so genau betrachtet, ist sie eventuell doch etwas wertvoller... Zu meinen Zwecken auf jeden Fall ein wenig mehr. Zweihundert und Fünfzig Goldstücke.", sagte der Mann jetzt, versuchte, sein bewegungsloses Gesicht zu wahren.
"Wirklich, Ihr seid penetrant.", meinte Azil und lächelte ein falsches Lächeln. "Ich werde euch einen Preis nennen. Für Fünfhundert Goldstücke gehört sie Euch... das ist ein angemessener Preis."
"Fünfh..." Dem Käufer blieb die Luft beinahe im Halse stecken. Oh, dachte Azil. Vielleicht ein wenig hoch gegriffen. Aber die Blick des jungen Mannes bleib gleichgültig. Er musste keine Schwäche zeigen - durfte nicht.
"Nun, wenn ihr nicht intere-", fing der Schmied an und wollte sich gerade entschuldigen, als ihm der Mann ins Wort viel. "Vierhundert. Vierhundert, und keine einzige Münze mehr." Azil grinste jetzt doch leicht. Er hatte gewonnen. Oder? Gut. "Vierhundertundzwanzig.", antwortete er.
"Vierhundertundzehn!"
"In Ordnung.", schmunzelte Azil. "410 Goldmünzen und sie gehört euch."
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Auf dem Marktplatz von Mora Sul war einiges los. Nicht nur das ein Magierpärchen mit ihren neu erworbenen Pferden zwischen den Händlern, ihren Ständen, den Waren und auch den Sklaven hindurch schritten, gab es auch unzählige Kunden die sich für die Waren, auch die lebendigen, interessierten.
Angelina bedauerte eine Frau, die anscheinend auch zum Verkauf stand, ging aber mit Jil an den Männern vorbei die sie angafften und bliebt mit der Tochter an einem Stand stehen an dem es kleine Spieluhren gab. Nur so groß wie eine Taschenuhr , aber wenn man sie aufklappte tanzte eine kleine Elfe. Der Händler erzählte das der eine Arm der tanzenden Elfe mit einem Arm in eine ganz bestimmte Richtung zeigte, nämlich die wo sich Wasser oder eine Wassermagierin befinden würde. Angelina glaubte ihm kein Wort. Aber als sie wirklich anhielt zeigte der rechte Arm der Elfe auf die Priesterin Adanos. Sie schaute hinter sich in die Menschenmenge und tat so als würde sie nach einer Magierin Adanos' Ausschau halten, aber keine finden. Danach klappte sie die Spieluhr zu und gab sie dem Händler zurück. „So ein Ding brauche ich nicht. Habt ihr kein Spielzeug für meine Tochter an dem sie Freude haben könnte?“ Der Händler zeigte noch eine Menge von Spielzeug. Einige von ihnen trugen ein wenig Magie in sich, andere wieder nicht. Schließlich kaufte Angelina einen kleinen Spiegel, den man ebenfalls zusammen klappen konnte wie die Spieluhr und ein kleines Bilderbuch. Jil war Glücklich über die neuen Errungenschaften,ging aber weiter brav an der Hand ihrer Mutter auch wenn sie am liebsten herum getobt wäre.
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Nun hatten sie also Lago erreicht. Die kleine und ärmliche Ansammlung von heruntergekommenen Hütten lag vor Gwendor und seinen beiden Begleitern. Überall liefen Orks, Söldner und zerlumpte Menschen, Sklaven, wie der Knappe vermutete, zwischen den Hütten herum, über einem kleinen Feuer in ihrer Nähe rührte eine alte Frau in einem verbeulten Metallkessel mit undefinierbarem Inhalt. Der Gestank von Kloake und Verwesung lag in der Luft, nicht unähnlich dem Geruch, welchen man zuweilen im Vengarder Armenviertel wahrnehmen konnte, nur dass dieser hier noch um einiges stärker war.
Für einen Moment musste der Soldat aufpassen, dass sich ihm nicht der Magen umdrehte, als er sah, wie die Alte nun einer toten Ratte den Kopf abschnitt und sie mehr schlecht als recht häutete, um das Fleisch anschließend in den Kessel zu werfen.
Dann fing er sich. Sie wollten sich hier nicht lange aufhalten. Der Marsch durch die Wüste war ohne besondere Vorkommnisse verlaufen und bei ihrer Ankunft, hatte niemand groß Notiz von den drei einfach gekleideten Männern genommen. Die Wächter des Dorfes waren es offenbar gewohnt, dass ab und an Nomaden oder Herumtreiber die Eingänge von Lago passierten.
Gwendor konzentrierte sich daher auf die Besorgungen, welche er mit seinen Leuten zu machen hatte. Holz brauchten sie. Das würde nicht einfach werden, schließlich wuchsen in der Nähe des Dorfes keine Bäume. Noch schwieriger allerdings würde sich in diesem Nest wohl die Suche nach einem kompetenten Barbier gestalten.
Er seufzte kurz und wandte sich dann an seine beiden Begleiter.
"Also gut, dieses Nest ist nicht allzu groß und sieht alles andere als sicher aus. Wir werden daher alle drei zusammenbleiben und gemeinsam nach den Sachen suchen, die unsere Leute brauchen."
Geändert von Gwendor (17.06.2010 um 11:42 Uhr)
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Am Strand von Varant
Jetzt waren sie wieder am Strand, hatten Raladin Rheinold über die Snapper informiert und dann zu Ruhe gelegt.
Dennik gähnte und streckte sich müde.
Der lange Marsch an den Tagen zuvor hatte ihn sehr mitgenommen. Er war es nicht gewöhnt solch lange Strecken zu gehen und dann noch mit der brennenden Sonne im Rücken.
Doch er war froh, denn heute hatte Dennik endlich erfahren dürfen, was denn eigentlich die Mission war, von der hier alle andauernd redeten.
Es war eine Jagt. Eine von vielen, wie er erfuhr. Der Matrose, der ihm das alles erzählte, war selbst dabei gewesen.
"Ja ich war dabei, bei der Walfang-Aktion und auch bei der Trolljagt", erzählte ihn der Seemann stolz.
Der Mann schien schon viele Jahre auf dem Buckel zu haben, das konnte man an seiner von den Gezeiten gefärbten Haut erkennen, jedoch schien er für sein Alter ein wenig zu Abenteuer lustig zu sein.
Ausschweifend erzählte ihn der Mann von den Aktionen und ihren Hintergründen: "Nahrung war das Ziel, für Vengard Nahrung zu beschaffen", meinte der Matrose altklug.
"Aber warum Snapper jagen, wenn ihr so viele tote Lurker rumliegen, die reichen doch, oder?", fragte Dennik.
Auf diese Frage jedoch wusste der Matrose keine Antwort, sodass sich Dennik wieder seinem Essen zu wand, dass er gerade einnahm.
"Altes Brot und Räucher-Lachs", murmelte Dennik angeekelt. Er hatte schon aufgehört zu zählen, wie oft er in letzter Zeit in Genuss dieser Speise gekommen war.
"Naja besser als nichts", versuchte er sich auf zu muntern und biss ein großes Stück Brot ab.
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Tief atmete Bunnel die warme Wüstenluft ein.
Sie hatten es tatsächlich geschafft. Er und sein Bruder Avik waren durch ganz Myrtana gestapft, von Kap Dun, an Montera vorbei Richtung Trelis und dann immer weiter in die Wildnis hinein. Durch ein tiefes Tal, an dessen Ende sie nun gelangt waren.
Wie viele Monate war es jetzt her, da sie aus Kap Dun fliehen mussten? Wie viele Monate war es jetzt her, da sie ihren Vater verlassen mussten, weil ein Krieg bevor stand?
Bunnel wusste es nicht mehr. So viel Zeit war vergangen, in der sie einzig und allein ihrer Vergangenheit entfliehen wollten. Jetzt schien es ihnen endlich geglückt zu sein. Nicht mehr weit, dann würden sie das Land Myrtana endlich verlassen und hoffentlich ihren Kummer und ihre Trauer mit ihm.
Auf in eine neue Zukunft würde es gehen. Varant, die Wüste. Viel hatte Bunnel über diesen Ort gehört. Viel hatte er darüber gelesen, doch gesehen hatte er sie zu vor noch nicht.
In den letzten Tagen war es immer wärmer geworden, die Landschaft hatte sich verändert. Sie waren nun nicht mehr umgeben von grünem saftigem Gras, dicker dunkler Erde, Bergen aus schwarzen Fels und großen Tannen. Hier in den vordersten Ausläufern der Wüste waren die vereinzelt wachsenden Sträucher und Gräser ausgetrocknet und lange nicht so grün. Auch die Erde war nicht mehr so fett, eher sandig und hart, die Felsen Sandstein farbig und die Tannen waren ausgetauscht worden durch Palmen und Laubbäumen mit wenig Blättern, Kakteen und großen Büschen, welche den Anschein erweckten, als ob sie vor kurzen Feuer gefangen hätten.
Bunnel nahm sich immer gerne Zeit, all das zu beobachteten und zu studieren. Sie hatten Zeit, ja alle Zeit der Welt, warum sich da nicht auch ein wenig Zeit für ihre Umgebung nehmen?
Sein Bruder hingegen sah das anders. „Bunnel, wenn wir so weiter machen kommen wir nie an!“, beschwerte sich Avik schlecht gelaunt.
„Aber Bruder, wir sind doch gerade erst in der Wüste angekommen, da sollten wir uns doch ein wenig an die neue Beschaffenheit der Natur anpassen und diese besser kennenlernen.“, meinte Bunnel, achtete aber schon gar nicht mehr auf seinen Burder.
Seine Beobachtungsgabe hatte ihn schon wieder etwas Neues vor Augen geführt. Bunnel ging in die Hocke und begutachtete eine kleine Blume, welche im Schatten eines dieser verbrannten Büsche wuchs. Fast zärtlich streichelte Bunnel sie. „Was würde ich geben um heraus zu finden, welche heilende Eigenschaften sie mit sich bringt, wenn man sie kocht, verzehrt, trocknet, raucht oder weiß was sonst noch“, murmelte Bunnel in sich hinein.
„Jaja, würde ich auch gern“, beteuerte Avik gelangweit.
Bunnel schüttelte den Kopf. Seinen Bruder genügte es Bücher zu lesen, oder Gelehrte zu befragen, ihm fehlte der Forschergeist, welchen Bunnel an den Tag legte.
„Machen wir eine Pause?“, fragte Bunnel hoffnungsvoll, „Wandern macht mich immer so müde, das weißt du doch“.
Avik lachte spöttisch: „Vielleicht kommt das daher, weil du zu wenig trinkst und isst!“. Bunnel wusste das es sich hierbei um eine Povokation handelte, da er mindestens 75% ihrer Vorräte verzehrt hatte und davon 25% eigentlich Avik´s Anteil gewesen wären.
Bunnel kümmerte dies jedoch nicht. Müde lehnte er sich an eine Palme und streckte seine Glieder.
„Warum holst du dir nicht die Datteln, oder die Kokosnüsse von den Bäumen, wenn du so einen Hunger hast?“
„Genau das hatte ich jetzt vor“, beteuerte Avik und suchte eine geeignete Palme. Bunnel ließ seinen Bruder, der sich oft, um sich zu beweisen in schwierige Situationen brachte. Der am Boden liegende Bursche gähnte noch einmal herzhaft und drückte dann seine Augen zu. „Hoffentlich tut er sich nicht wieder weh“, hoffte Bunnel, „Naja und wenn schon, wir sind ja Barbiere, ich könnte ihn dann schon wieder verarzten“.
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Es dauerte eine halbe gefühlte Ewigkeit, bis die Vierhundertundzehn Goldstücke abgezählt waren. Erst hatte er mit Schwung begonnen: "Zwei, Vier, Sechs, Acht, Zehn..." Bei Zweihundert Angekommen tränten seine Augen bereits vor Anstrengung und bei Dreihundert verlor er seine Stimme, sodass Candaal für den neuen Besitzer der Frau bis Vierhundert weiterzählte. Dann blieben gerade noch Zehn übrig, welche der Mann grimmig in Azils Hände prasseln liess. Die Art, wie er die Sklavin, deren richtigen Namen weder Azil noch Candaal je erfahren hatten, anschaute, hatte sich auch schon ziemlich verändert. Mit seinem Fantasiepreis von Zweihundert Goldstücken mochte sie ja noch appetitlich ausgesehen haben, nun schielte er mit seinen müden Augen an ihr vorbei während er seine kostspielige Neuanschaffung von ihren Fesseln befreite.
"Gegen Zehn Goldstücke nehme ich euch den Kerl ab", brachte sich der Sklavenhändler von vorhin wieder ins Gespräch. Lachend drehte Candaal sich um. "Zehn Goldstücke soll ich dir geben, damit du ihn mir abnimmst? Hah, da kommts mich ja billiger, wenn ich ihm gerade jetzt das Schwert durch die Brust treibe" - "Ihr seid kein kostspieliger Assassine, was?", fragte der Händler grinsend. Der Spruch gefiel dem Ganoven sosehr, dass er den zweiten Gefangenen vor sich auf die Knie befahl. "Wie es scheint, bist du ziemlich wertlos hier in Mora Sul. Die ganzen Händler kaufen die Arbeitssklaven lieber direkt in Ben Erai ein. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig", verkündete er und stach mit seinem Schwert zielgenau zu. Die Schwertspitze bohrte sich zwischen die zwei dicksten Seile und nach etwas rütteln zersprang der Knoten. "Keine Dankesworte, bitte", seufzte er spielerisch und wandte sich von dem Mann ab. Dann sah er dessen Blick, welcher sofort nach der Sklavin gerichtet wurde. "Das würde ich nicht in Erwägung ziehen. Ich denke nicht, dass der neue Besitzer entzückt wäre."
Mit diesen Worten löste Candaal sich schliesslich von der ganzen Sklavenhandelei und wandte sich dafür den anderen schönen Ständen des Marktes in Mora Sul zu. "Weisst du schon, wofür du deinen Anteil am Gewinn ausgibst?", fragte er Azil. Jener hatte sich während des Handels einige Male auf die Lippen gebissen. Ob ihn wohl Gewissensbisse plagten? An der ganzen Sache war ja nun wirklich nichts schlimmes. Die Frau wäre ohnehin gestorben, hätte sie sich nicht über ihr Essen hergemacht und ihr Wasser weggetrunken. Nun hatte sie einen sicheren Platz, wo sie ernährt wurde und dafür auch arbeiten musste. Mit dieser Logik ganz zufrieden strolchte Candaal über den Platz, bis er am Rande nahe des Schmiedehauses einen Kerl mit zwei Pferden sah. Die Kleidung des Mannes liess keinen Zweifel an seiner Zugehörigkeit zu den Schwarzmagiern des Kastells übrig und auch das Gesicht hatte Candaal bereits einmal gesehen. 'Ja natürlich, der Magier Hinkebein, der von der Brücke gestürzt ist', erinnerte er sich. Es war jedoch nicht nur der Magier, der ihm bekannt vorkam, sondern auch das Pferd, welches ihn führte. Jaja, richtig, denn es war wirklich eher der freche Schimmel, der den Magier rumzerrte.
'Woher kenn ich das Pferd nur?', dachte der Ganove zum wiederholten Male, während er etwas näher auf es zuging. Sein Hirn arbeitete wie verrückt. Nachdenklich strich er sich über die Schläfe während er das Pferd weiter musterte. Dann, als hätte es nur dieses einen Blickes bedurft, sah er auf einmal sich selbst vom Rücken dieses Pferdes absteigen. Er sah, wie er die Zügel auf den Sattel warf und ihm den Hals entlang streichelte. Neugierig liess er den Markt hinter sich und trat vor den Schimmel, welcher ihn schon seit geraumer Zeit betrachtete. "Ich darf doch kurz?", fragte er den Magier um Erlaubnis, wartete jedoch gar nicht auf dessen Antwort, sondern langte direkt nach dem Hals des Pferdes. Erst wich das Pferd zurück, dann blieb es jedoch ruhig stehen, nachdem es seine Schnauze gegen Candaals Bauch gestossen hatte. Seine bildliche Erinnerung vermischte sich mit dem haptischen Erlebnis und sie stimmten überein. Noch ehe der Magier misstrauisch werden konnte, grinste Candaal ihn an, wuschelte etwas durch die Mähne des Pferdes und wandte sich dann mit dem Kommentar, dass jener "ein seltsames Pferd besässe", wieder ab.
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Verwundert schaute Ceron dem Assassinen hinterher, welcher sein Pferd gerade als "seltsam" betitelt hatte. Recht hatte er auf jeden Fall, das wollte der Magier ihm ja gar nicht abstreiten. Aber dafür, dass es ein "seltsames" Pferd war, hatte der Assassine es doch sehr nachdenklich und herzlich gestreichelt. "Mit deinem Pferdeblick kriegst du wohl sogar die abgebrühten Assassinen rum", scherzte der Hohepriester und tat es nun dem Assassinen gleich, indem er sich vorsichtig an den Hals des Tieres heranwagte, und es dort kraulte, wo der Assassine es eben noch berührt hatte.
Ervo hatten sie damals mit Micks Hilfe zugeritten. Ceron konnte nur hoffen, dass dieses Pferd das Reiten noch gewöhnt war. Nach einiger Zeit, als der Magier noch immer gedankenverloren über das Fell des Schimmels fuhr, regte sich an der anderen Leine etwas. Geistesgegenwärtig, konnte der Hohepriester nur noch die Zügel magisch in die entgegengesetzte Richtung reissen, um den eifersüchtigen Hengst Angelinas von seinem Arm abzuhalten.
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Bunnel war mal wieder viel zu vorsichtig für Avik´s Geschmack. „Na und wenn schon, sein Problem! Ich bin schließlich jetzt der der diese köstlichen reifen Datteln verspeisen darf!“, er grinste überschwänglich zu Bunnel hinüber und stopfte sich gleich zwei Datteln auf einmal genießerisch hinein.
Bunnel zuckte nicht mit der Wimper und gähnte wie so oft. Avik machte das wütend.
„In Wirklichkeit würde der Vielfraß wohl jetzt am liebsten auf Avik zu stürmen und ihm die Süßigkeiten aus der Hand reisen“, murmelte Avik, „Wie schafft es der eigentlich immer so ruhig zu bleiben und sich so zu beherrschen?“, fragte sich Avik und schüttelte nachdenklich den Kopf.
Um sich abzulenken und die Langeweile zu vertreiben, die ihn immer heimsuchte, wenn Bunnel auf begutachtete. Außer einer Goldbörse in der nur noch ein paar Goldmünzen klimperten, Schafsfelle für kalte Nächte und ihre Barbiers Ausrüstung, wie Verbände, Scheren, aber auch Gläser gefüllt mit Kräutern, hatten sie nichts mehr dabei.
Das meiste Geld hatten sie in Trelis ausgegeben, Passsteuern, Brückenzoll und der Gleichen hatte ihrer Börse gar nicht gut getan.
„So weiter!“, verkündete Avik, nachdem er festgestellt hatte, dass alles an seinem Patz war.
Wiederwillig stand Bunnel auf und nahm die Schafsfelle in die Hand. Avik schnappte sich den Rucksack und dann machten sie sich wieder auf dem Weg.
Von den Orks in Trelis hatten sie sich sagen lassen, welche Rute sie wählen sollten um in die Wüste zu kommen. Nach der Beschreibung der Dickhäuter, wie ihr Vater die Okrs immer genannt hatte, würde es nun wohl nicht mehr lange dauern, bis sie die Erste richtige Wüstenstadt erreichen würden.
Brage, hieß der Ort. Dort hatten sie dann vor sich eine Karte und Ausrüstung für die Wüste zu besorgen. Denn in ihrer Bürgerkleidung aus dickem Stoff würden sie es wohl in der Hitze nicht lange aushalten.
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17.06.2010 16:26
#331
Das Vorankommen im Marktbezirk hatte aufgrund steigender Besucherzahlen des Marktes seine Tücken und nicht selten rempelten ihn Assassinen, Kaufleute und Andersartige nicht nur als Resultat ihres engen Zeitplans an. Es gab auch auf diesem Markt eine Vielzahl an langfingrigen Zeitgenossen. Er hatte sein Geldvorrat vor dem Betreten der Händler- und Standgassen an einem sicheren Platz – so vermutete er jedenfalls - abgelegt.
“Nur hier die beste Ware zu den günstigsten Preisen!“, deklamierten nicht wenige Händler dieser Stunden. „[…]istische Waren in bester Qualität preiswert.“ „Gewürze, Gewürze aus aller Welt.“ Es war Zians Aufgabe in diesem Chaos der Warenangebote die tatsächlich qualitativ hochwertigen und trotzdem günstigen Produkte zu erwählen und sie von den wenigen geeigneten zu trennen. Von den Ständen und Käfigen der Menschenhändler, die in ihm eine persönliche Beklemmung hervorriefen war er glücklicherweise weit genug entfernt. Viele der Angebote nach Alchemie- und Schreibwaren hatte er in wenigen Stunden bereits besucht und erstaunlicherweise waren die Händler die nicht lautstark reklamierten die in allen Belangen besten zu sein meist die, die Zian in seine Auswahl mit einbezog.
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Na klasse. Die Idee, sich auf ein unkalkulierbares Geschäft auf fremdem Gebiet einzulassen, kam ihm immer beschissener vor.
"Beruhige dich", mischte Maris sich ein, versuchte dabei jedoch, beschwichtigend zu klingen. "Wir wollten uns nur auf neutralem Gebiet treffen. Eure Angelegenheiten werden dadurch nicht beeinflusst. Khaled hat lediglich Hilfe für seinen Sohn benötigt."
Der Abtrünnige namens Rashad blieb dennoch verärgert und skeptisch, und ärgerlicherweise entschied er sich auch noch dafür, die Umgebung weiter zu untersuchen.
"Ich glaube nicht, dass euch die Versorgung seines Sohnes wirklich interessiert hätte", versuchte der Blondschopf, weiter auf Rashad einzureden, der sich ein Stück von ihm entfernte und glücklicherweise nicht die Richtung wählte.
"Uuuuhhhh..."
Der gedehnte Schmerzenslaut, der plötzlich kraftlos zwischen den Ruinen erklang, ließ Maris zusammenzucken. Wieso konnte der verfluchte Bastard nicht die Klappe halten?
Sofort war Rashid in der Nähe der stelle, wo der Blondschopf den Gefangenen zwischen die Ruinen geschoben hatte, und musste nur noch den leisen Wimmerlauten zu folgen, um zunächst auf die blutige Sauerei und dann auf den Blutenden zu treffen.
"Und das da... ist unsere Bezahlung..."
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Gefangener Taklar: Im Norden Varants
„Alte Scheiße!“, hörte Khaled den Abtrünnigen unter Malir noch stöhnen, ehe er für den Augenblick aus seinem Blickfeld verschwand.
Da zitterte die Hand schon irgendwie, zuckte regelrecht auf Grund der Unentschlossenheit, die in dem Bergführer vorherrschte. Der Neugierde nachgeben und sich das betrachten, was Rashad da als 'alte Scheiße' bezeichnete,... vielleicht sogar vorsorglich schonmal die Waffen ziehen?
Doch da tauchte der Leib Rashads schon wieder auf und mit ihm ein Gefangener, der unter dem harten Griff des Störenfriedes stöhnte.
Rashad war aber auch wirklich wirklich unsensibel, wie er da die blutende Hand Taklars im Griff hielt... und schließlich aprupt los lies, das der Stöhnende unter Schmerzen zusammen sackte.
„Taklars Finger gegen die Hilfe für Deinen Sohn?...
Ist dem so?“, erkundigte Rashad sich, doch sein Blick verriet, das ihn etwas Derartiges nicht interessierte. Es war eher Unglaube und Ablehnung, die die Gesichtszüge des Mannes unter Malir zierten.
„Auch egal. Damit wäre Teil eins erfüllt“, grummelte es tief aus dem Mund Rashads, der sich nun Maris zuwandte.
„Teil zwei wären wir. Ohne unser Einverständnis und ohne zu wissen, mit wem genau wir es zu tun haben, wird der Drecksack nirgendwo mit Euch hin gehen. Auch nicht in Beliars Reich“.
Und schon wurde die Absicht der Eindringlinge deutlich, Taklar einfach abzuführen. Wohin sie mit dem Gefangenen wollten, war leicht zu erraten und auch zu ahnen, was man von Khaleds Leuten erwartete... Das jegliche Verfolgung unterbunden werden würde.
Das noch anhaltende Zögern der Männer Malirs stand dafür, das sie auf Rashads Frage wohl noch eine Antwort erwarteten.
Wohl aber nicht die Reaktion Khaleds, der sich nun zwischen den Gefangenen und Rashad schob, das eine Auseinandersetzung durchaus denkbar wäre.
„Ihr provetiert davon, auch wenn Ihr Euch raus haltet. Oder wollt Ihr, das noch mehr Blut vergossen wird und man die Jagd auf Euch eröffnet?“, raunte Khaled,... dennoch hörbar und einer Drohung gleich, die Rashads Mimik mit Zeichen der Wut füllte.
Bardasch
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Die dritte Nacht war unlängst am Strand angebrochen und bis auf einige Informationen hatte sich die Lage nicht wirklich verändert. Ronsen schien mit den Gedanken ohnehin anderswo herum zu geistern, das merkte nicht nur er selbst. Still und einsam saß er an Bord des großen, noch immer von einem klaffenden Leck versehenen Zweimasters und arbeitete träumerisch an einem Stück des Leder herum. Dennoch hatte er mitbekommen, dass sich sein alter Smutje zu ihm begeben hatte. Der Paladin nickte ihm nur knapp zu.
"Was macht ihr?", fragte der Alte direkt. Ronsen brauchte ein bisschen, ehe er antwortete, fummelte noch immer an der Haut herum und tat äußerst beschäftigt.
"Es wird eine Rüstung."
"Ach ehrlich?", der Smutje setzte sich hin, "Ganz ohne Werkzeug?"
"Mh...", brummte der Seebär nur. Natürlich hatte er immer Nadel und Faden dabei, sowas fand sich in der Ausrüstung eines jeden Kapitäns, ob zum Aufnähen von Orden oder Zusammensticken von Flaggen.
"Ich nehme die Reste der Rüstung eines Gefallenen. Sie würde hier nur verwittern, wäre schade drum."
"Ihr nehmt einem Toten die Rüstung ab?"
"Einem Toten, der nicht auf mich gehört hat. Betrachte die Situation rational, dann ist es für alle Beteiligten die fairste Behandlung."
Der Smutje stockte: "Versteh ich jetzt nicht..."
Ronsen zuckte nur die Schultern, es war ihm gleich.
Nach einer ganzen Weile des Schweigens begann der Schiffskoch wieder.
"Darf ich fragen, wie die nächsten Schritte aussehen werden? Werden wir an die Oase ziehen?"
"Werde ich."
"Und was wird aus den Leuten, die aus Lago kommen? Was, wenn sie finden, wonach wir suchen. Bretter und einen Arzt? Wie wollt ihr Roby denn an die Oase verfrachten?"
"Werde ich nicht."
"Aber..."
"Du wirst hier bleiben."
Stille. Ronsen legte die Rüstung beiseite und blickte dem alten Mann tief in die Augen.
"Du, Toby und Roby. Der Rest wird mitkommen. Wenn wir nicht wiederkehren, wirst du das Kommando über das Schiff und die Mannschaft haben. Gib uns nur drei Tage."
"Drei Tage bis was? Willst du die Snapper jagen? Das ist es doch! Du willst die Snapper, deswegen sind wir hier. Du gibst dich nicht mit der Lurkerhaut zufrieden!"
Ronsen schüttelte nur den Kopf: "Sie entschädigt den Aufwand nicht, den wir bisher auf uns genommen haben. Wir müssen Profit machen und mit Innos Hilfe, wir werden Provit machen. Das Snapperleder ist viel wert."
"Mehr als euer Leben?"
"Ich bin nur deshalb hier. Außerdem steht es jedem frei, mir zu folgen. Wie gesagt, du bleibst bis zum dritten Tage hier. Danach wirst du über das Leben der Männer entscheiden."
Der Smutje biss sich auf der Unterlippe herum.
"Genieß die Ruhe, mein Alter", meinte der Paladin nur mit einem aufmunternden Schulterklopfen und verschwand schließlich in seiner Kajüte...
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"Sand... Hier Sand, da Sand überall ist Sand. Ich glaube selbst in meiner Arschritze hat sich schon Sand versteckt, mal davon abgesehen das in meinen Hosentaschen Sand ist, sich Sand in meinen Haaren befindet und ich glaube schon Sand gegessen zu haben... AAAAAAAH ich werde noch verrückt bei soviel Sand weiß ich gar nicht ob ich überhaupt je ankommen werde. Verdammt ... Ein wenig Wasser, ein kleienr Baum und vielleicht ein wenig grüner Rasen würden mich echt glücklich machen gerade, aber nein überall nur Sand, irgendwelches Viehzeug mit komischen Stachel und seltsame Gestalten.... Moooooment Seltsame Gestalten?!"
Und schon befand sich Paolo in einer misslichen Situation. Räubernomaden kreuzten seinen Weg und sie schienen nicht gerade darauf aus zu sein mit ihm ein kühles Kräuterbier zu trinken; "Oh jaaa... Ein Kräuterbier wäre genu das richtige gerade.... Waaa konzentriere dich mal wieder du Suffkopp!" dachte sich der Barbier und legte ein breites Grinsen den Räubern gegenüber auf.
Diese umkreisten ihn und musterten den Barbier von oben bis unten.
Dann bauten sie sich vor ihm auf um gro´und gefährlich zu wirken, doch Paolo grinste immer noch.
"Was grinst du denn so blöde? Das können wir gerne ändern Freundchen!" sprach der eine Nomade herrisch zu ihm.
"Ach ich erfreure mich eifnach nur endlich mal wieder eine so herrliche häßliche Fresse zu sehen wie deine mein Freund!" antwortete Paolo frech zurück und ging einen Schritt zurück.
"WIE BITTE?!" brüllte ihn der Nomade.
"Na entschuldige mal, wie würdest du dich fühlen wenn man Tagelang nix anderes sieht außer Sand, Sand und noch mehr Sand. Ich glaube ich hätte ein Eimerchen und ne Schaufel mitbringen sollen, dann hätte ich mir Prima eine Sandburg bauen können, aber nö." sprach der Barbier und holte einen Sumpfkrautstengel hervor.
"Gib uns dein gesamtes Gold, sowie die Waren die du mit dir trägst und zwar Pronto!" brabbelte der Räuber in einem befehlshaberischen Ton.
"Na nu reichts aber Freundchen. Erst willste mir mein Grinsen wegnehmen und jetzt sowas. Das einzigste was ich habe trage ich am Laib, habe weder Gold noch irgendwelche Waren bei mir. Sehe ich etwa aus wie ein Händler oder wie?!" antwortete der Blondhaarige und zündete sich den Stengel an.
Der Kopf des Nomaden lief langsam Rot an und das erkannte man sogar sehr gut hier in der Wüste, auch wenn es schon Nacht war. Der Sand war so hell dadurch wirkte das Rot gleich noch intensiver und prächtiger als sonst.
"Hey immer nen kühlen Kopf bewahren Jungs und immer schön weiter machen vielleicht sieht man sich ja mal wieder, ich muss jedenfalls weiter." sprach Paolo und lief an den Nomaden vorbei. Er wusste das es gleich eine kleine Verfolgungsjagd geben würde. Doch die Räuber schienen mit Speeren und schweren Waffen ausgerüstet zu sein, sprich das würde ihre Bewegung und ihr Tempo sichtlich einschränken und so häte der Barbier mir viel Glück, Chancen auf eine Flucht und so lies er es einfach darauf ankommen.
Paolo lief einfach weiter... Und er war schon ein gutes Stück von ihnen entfernt da hörte er es aufeinmal brüllen.
"BLEIB STEHEN DU HUND!!!!!!!" hallte es von hinten und Paolo erhöhte sein Tempo und rannte vor den Nomaden weg. Lange würde er es nicht halten können das Tempo, dafür war es einfach zu ungewohnt auf Sand zu laufen, dennoch rannte er um sein Leben...
Kurzzeittig drehte sich der Barbier um und schaute ob sie ihn den Wirklich noch verfolgten, und musste mit Entsetzen feststellen das die Hunde ihn anfingen ihn einzuholen.
"Verdammt diese Bastarde sind wirklich schnell... Aber ich wäre ja nicht Paolo wenn mir hier und jetzt nix einfallen würde." dachte er sich und schaute sich in der Umgebung um. " Verdammt ich bin hier nicht im Wald... Hier gibt es nur Sand... Moment das ist es!" dachte sich der Blonde und rannte weiter. Er hatte einen guten Vorsprung und verschnaufte kurz, doch nicht lange denn immerhin waren sie ihm immer noch auf der Spur und so setzte er seinen Plan um. Er packte mit beiden Händen soviel Sand in die Hosen und Manteltaschen wie er konnte und rannte weiter. Sein Tempo war vermindert worden,aber er hatte eine Art Waffe in der Hand. Während des Wegrennes warf er Sand in die Luft. Dieser war so fein das sich ein leichter Nebel bildet und so mit die Nomaden schwierigkeiten bekommen würden ihn ordentlich zu verfolgen.... Und so rannte er weiter ... Imemr tiefer ins Sandmeer...
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Taklars Finger? Naja, so konnte man es auch sehen. Jedenfalls schien es den Kerl ja nicht allzu sehr zu stören, dass Taklar dort in seinem eigenen Blut dahin siechte - ein Indiz mehr dafür, dass sich die Abtrünnigen einen feuchten Dreck um seinen Verbleib scherten.
Ganz anders sah es aber offenbar mit der Aussicht auf irgendeine Art der Bereicherung aus. Diese Typen waren wie die Aasgeier, sobald sie irgendeiner Chance witterten, Gold zu scheffeln. Dumm nur, dass Maris nicht vor hatte, auch nur in irgendeiner Weise auf die Forderungen irgendwelcher Neuzugänge in dieser Geschichte einzugehen. Wenn das so weiter ging, hatten sie bald noch ein Stelldichein mit der gesamten Abtrünnigenbrut Varants!
"Hör auf den Mann, Rashad! Er versucht hier, die Beziehungen zwischen euch und uns auf ein Niveau zu bringen, das für euch etwas anderes als Verfolgung bedeutet.", raunte Maris und stellte einmal mehr fest, dass er mit dem zwar unangenehmen, aber immer noch recht humanen Khaled offenbar einen recht guten Kontakt zu den Abtrünnigen erwischt hatte.
"Der Drecksack wird nebenbei sehr wohl in Beliars Reich gehen, und das auch ohne eure Zustimmung."
Der Nomade war gespannt, was der Kerl dagegen tun wollte. Er konnte sich nicht ernsthaft mit so wenigen Leuten auf seiner Seite gegen Khaleds Leute und Maris' Gruppe stellen, und wenn er zu seiner Sippe rennen würde, wäre Taklar tot, noch bevor er ankäme. Wenn sie noch lang hier standen, taten die blutenden Wunden den Rest und wenn er Taklar helfen wollte, würde er selbst nicht lang überleben. An sich also stand Rashad wohl oder übel auf verlorenem Posten.
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Gefangener Taklar: Im Norden Varants
„Du willst was?...“, war die Frage Rashads an den immer noch sehr nahe stehenden Khaled.
„Wer sind die überhaupt, daß Du mit ihnen Beziehungen pflegen willst, die eine Verfolgung verhindern?
Doch nicht etwa... nomadischer Abschaum aus dem Süden Varants?“.
„Doch, Rashad. Und zwar recht einflussreicher Abschaum.
Taklar hat die Beziehungen schon zu genüge strapaziert. Meinst Du nicht? Willst Du nun erneuten Zwist herauf beschwören?“, gab Khaled zur Antwort und erwiederte den bohrenden Blick seines Gegenübers, der sicherlich schon einmal besser aus dem Mund gerochen hatte.
„Hmhmm. Und für Beziehungen mit diesem Abschaum willst Du nun das Verhältnis zu Deinen Brüdern aufs Spiel setzen?... In dem Du Dich dem wiedersetzt, was die Allgemeinheit unter ihnen möchte?“.
„Was möchten sie denn?“, konterte Khaled und wartete darauf folgend verdächtig lange auf eine Antwort, denn Rashad schien es selber nicht wirklich zu wissen. Woher auch?
Dennoch war diese Antwort kein Pluspunkt für den Anführer der Bergsippe, denn Rashad verlor sein Gesicht, wenn er nun einfach kampflos abzog, ohne für seine Männer noch irgend etwas ausgehandelt zu haben. Und das war Khaled durchaus bewußt, das er nicht im Geringsten auf Wunder hoffte und seinen Stand in der Gemeinschaft der Abtrünnigen tatsächlich als gefährdet ansah.
„Dann bleibt Euch wohl nur Eines übrig...“, kam es dem Vater in den Sinn, der nebenbei auch an seinen Sohn denken musste, „der Stärkere verdient sich sein Anrecht auf Taklar“.
Und damit schritt er deutlich weit zurück und wies seine Männer mit einem Handzeichen dazu an, sich aus allem heraus zu halten... was auch käme!
Bardasch
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Abenteurer
Er sehnte sich nach einem Gewitter. Einem einfachen Gewitter. Dunkle Wolken, die Bergen gleich den Himmel bedeckten, die alles verdunkelten, die schwer über seinem Kopf thronten und ihre schwere Last über der Welt entluden. Schwere Regentropfen, die auf gedeckte Dächer trommelten, wieder und wieder, ein ewig gleicher monotoner Rhythmus, der schläfrig machen konnte, wenn da nicht die Blitze wären, die unregelmäßig die Dunkelheit durchbrachen, in langen, filigranen Linien der Erde zustrebten, hell wie ein Stern, doch weitaus vergänglicher, so dass nach einem Bruchteil einer Sekunde wieder die Dunkelheit herrschte und lediglich der Schmerzensschrei der Luft als Donner nachhallte, der über die Ebenen rollte und in schlimmen Gewitternächten selbst hartgesottenen das Mark in den Beinen gefrieren ließ.
Er sehnte sich danach in einer Welt, in der es nur Hitze zu geben schien, in der die Sonne immer zu scheinen schien. In der Erfrischung nur ein ferner Wunsch zu sein schien, in dem jeder um sein Überleben kämpfte, in der Schatten selten war und man für jeden kleinen Fels und jeden dürren Strauch dankbar war, der auch nur ein bisschen davon spendete.
Der Wunsch nach Wasser war ebenso groß wie die Verzweiflung, die durch die Trockenheit erst hervorgerufen wurde. Und wenn er nicht bald Wasser fand, egal ob vom Himmel oder aus der Erde, so würde die Verzweiflung ihn übermannen und die Dürre sein Leben nehmen.
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Den darauffolgenden Morgen hatte Candaal mit den Männern vor der Arena über die Vorzüge verschiedenster Waffen diskutiert. Eigentlich hätte er gerne über Fabrizio Canta gesprochen, doch kaum hatte er jenen Namen genannt, war nur noch von dessen Niederlage gegen den Achtfingrigen Jack die Rede. Eben jener war anscheinend ein Spezialist im Umgang mit ausgefallenen Waffen und hatte den jungen Canta ganz schön vorgeführt. Im Anschluss daran hatte jener sich, und dies war die einzig wertvolle Information, die er an jenem Morgen erhalten hatte, nach Ishtar begeben, um dort bei Zuben seine Kampfkünste zu verfeinern. "Wo hat denn dieser Canta eigentlich gewohnt?", wollte Candaal wissen.
Sein Gegenüber, ein schmieriger Kerl, der sein ganzes Geld mit Wetten auf die erfolgreichen Kämpfer verdiente, schielte ihn misstrauisch an und fragte dann, was es ihm denn wert sei, dies zu erfahren. "Nun", murmelte Candaal und schob dabei seinen rechten Ärmel mit der linken Hand so weit hoch, dass der Ansatz seines Mals zum Vorschein kam. Seinem Gesprächspartner war dieses Detail nicht entgangen. Mit weit geöffneten Augen starrte er Candaal an, schüttelte dann den Kopf, als würde er eine Fliege abschütteln, blinzelte, schaute erneut hin und lehnte sich dann zu Candaal vor. "Er hat im Haus gegenüber des alten Sklavenbedarfhändlers gewohnt. Seine Mutter lebt immer noch dort." Der Assassine grub in seinen Taschen nach einigen Goldmünzen, drückte sie dem Mann in die Hand und sagte "setz sie auf den Besten."
Während der Ganove einige Momente später durch die Auslage des Händlers für Sklavenbedarf stöberte, warf er den einen oder anderen langen Blick auf das Herrenhaus auf der anderen Strassenseite.
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„Komm mit Jil, wir sollten deinem Vater behilflich sein.“, sagte Angelina zu ihrer Tochter, den sie sah am anderen Ende des Marktplatzes wie er mit den beiden Hengsten am Zügel ins schwitzen kam, oder schon gekommen war. Als seine beiden Damen ankamen war er sichtlich erleichtert das er wenigstens ein Pferd wieder los war. „Tut mir leid, aber du weißt ja wenn Frauen einkaufen gehen können vergessen sie fast alles andere...“ „Ja das dachte ich mir schon.“, meinte Ceron und bog gleich in eine Seitengasse ein, weil es da wesentlich ruhiger war. Angelina hatte Jil in den Sattel ihres Pferdes gesetzt und führte es ebenfalls am Zügel hinter Ceron und seinem verwirrten Pferd hinter her. Irgendwann waren sie an der Taverne angekommen, in der sie das Zimmer gemietet hatte. Zuerst hatte die Priesterin das Gebäude gar nicht wieder erkannt, denn von der Hinterseite gab es einen Schuppen. „Vielleicht sollten wir den Wirt mal fragen ob wir hier nicht die Pferde unterstellen können in der Nacht. Wenn es geht und du dich nicht trennen kannst gibt es sicher auch ein Strohbett für dich, das er dir aufstellt... Wir sollten uns auch mal Gedanken über Namen für die beiden machen. Hast du schon eine Idee?“
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