Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 14 von 21 « Erste ... 37101112131415161718 ... Letzte »
Ergebnis 261 bis 280 von 403
  1. Beiträge anzeigen #261
    Frau General Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    3.032
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Eine fürchterliche Vorstellung, lebendig begraben zu sein.

    Die Alte hatte sich mit derartigen Gedanken so lange abgeplagt, bis sie die Gedanken schließlich mit in den Schlaf genommen hatte und die schlimmsten Albträume ihre nächlichen Schatten über das Gemüt der Gefangenen warfen.

    Einprägsam, erdrückend und einem Gefühl der Realtität nahe, daß die Alte tatsächlich das Empfinden besaß, Zeuge eines abscheulichen Ablebens zu sein.
    Zeuge eines abscheulichen Ablebens, welches jedoch auch auf eine perverse Art und Weise Gelüste in der alten Frau hervor zauberte, die gerne in allen schlimmen Details zu lesen gedachte, welch abgrundtief hässliche Emotionen das Opfer bis zu seinem letzten Atemzug plagten.

    Nur wer mich ohne Worte versteht, kann meine Worte verstehen.

    So war die Zeile, die Jail aus ihrer letzten Lesesitzung mit in ihre Gedanken genommen hatte.
    Eine Aussage, die in der Alten die Vorstellung hervor rief, das da Jemand vor Angst und Panik schwitzend um sein Leben bettelte und dabei Worte rief, die doch kein menschliches Ohr mehr vernehmen konnte. Höchstens die Würmer tief unter der Erde, die bereits ihre Saugorgane putzen und ihre langen Körper kräftigten, mit Denen sie den bald Ablebenden durchboren würden.
    Und so war es ein Kichern aus dem Munde der Alten, welches eine Mischung aus Amüsement und erregendem Entsetzen zeigte.

    Mit zitternden Händen fuhr die Gefangene über das rote Werk, dessen Vertiefungen auf dem Buchdeckel bereits nach ihrer roten Gabe gelüsteten und Jail gedachte, das süchtige Blutbuch doch nicht länger warten zu lassen, als nötig, denn Jail war der festen Überzeugung, bereits in Kürze das Knistern und Knacken sich bildender Knochen zu hören. Knochentafeln, auf denen der nächste Hinweis geschrieben stünde.
    Doch zunächst war es wieder nur der bereits bekannte Satz, der auf seine Auflösung wartete...

    Ein letztes Lecken über die Lippen und schon öffneten sich Selbige.
    Die Augen borten sich regelrecht in das fleischig-knochige Werk, wärend der Brustkorb sich einmal tief mit Luft füllte... und... nun die Worte sprach.

    „Du ersticktest“.
    Nichts...
    „Du wurdest erdrückt“.
    Nichts...
    „Nicht?“.
    Nichts...
    „Du wurdest gerettet?“.
    Nichts...

    Die Hände der Alten fuhren weg von den Seiten des Buches und versuchten oben aufgelegt das zu bremsen, was sich bereits wieder in Gang setzte. Der Zerfall des Blutbuches, dessen blutige Masse begann an den Händen der Alten zu kleben, als sie ihre Hände kurz anhob.
    Doch der Wille war so groß, nicht an dieser Stelle gebremst zu werden, daß Jail ihre Greifwerkszeug ausgestreckt tiefer in das verderbliche Element drückte, die Finger zu Krallen formte und versuchte zu halten, was von ihr zu gehen gedachte.

    „Nein nein!...
    Warte... Ich habs gleich.
    Warte... nein!
    Nicht jetzt... nicht so schnell.
    Nicht... nein....................“.

    Ihre Arme hoben sich über den Kopf und ließen die Hände zu Fäusten werden, die mit aller Kraft, Wut und Ungedult hinab auf das aufgeschlagene Buch sausten, das Sprenkel in die Höhe stoben und sich auf das verzerrte Anlitz der Gealterten legten.
    Und wärend Jail derart ungehalten reagierte, donnerte ein wild gekeiftes Stop! aus den erregt bebenden Lippen, die doch nicht dazu in der Lage waren, dem Werk einen Befehl zu erteilen.
    Es verging und verwehrte der Alten jeden weiteren Versuch.

  2. Beiträge anzeigen #262
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    Der Dieb hatte ja vieles schon gesehen, aber zwei Skelette die an einem Tor hingen und sich auch noch über die Leute lustig machten? Das war ihm schon zu viel. Als er dann noch Geld geben musste um überhaupt eingelassen zu werden, wollte er eigentlich schnurr stracks umdrehen und das Kastell verlassen, jedoch hielt ihn die Interesse hier und außerdem wollte er seinen Freund nicht im Stich lassen. Nun folgten sie also diesem Dämon oder was es auch immer darstellen sollte um Antworten auf Echyts merkwürdiges Dokument zu erhalten.

    „Wohin wollen wir eigentlich?“ fragte Cyrith und schaute sich die merkwürdigen Bilder an, die ziemlich seltsam aussahen. „Ich führe euch in die Bibliothek des Kastells“ antwortete der Dämon in seinem Kopf. Cyrith seufzte. „Ich hoffe du stöberst nicht in meinem Kopf umher, du bist mir nicht gerade geheuer“ grummelte er und musterte den Dämon skeptisch. Vielleicht war es ja auch nur eine Illusion aber der Dieb hatte ja keine Ahnung was für Magie hier angewendet wurde. Eigentlich wollte er es ja auch nicht wissen.

    Schließlich brachte der Dämon sie in einen großen Raum voller Bücher, die meisten Schwebten zu ihrem Leser. „und was suchen wir nun für ein Buch? Ein Buch über Dokumente oder …. Autsch“ ein Buch kam angeflogen und knallte ihm direkt gegen den Kopf.

  3. Beiträge anzeigen #263
    Abenteurer Avatar von Echyt
    Registriert seit
    Apr 2006
    Beiträge
    81
     
    Echyt ist offline
    Echyt wurde von der Ansammlung von Büchern hier fast erschlagen. So viele niedergeschriebene Gedanken hatte er noch nie auf einem Haufen gesehen.
    Während der Dämon sich langsam wieder entfernte, knallte ein Buch gegen Cyriths Kopf und der Schwarzhaarige konnte ein Schmunzeln kaum unterdrücken.

    »Ich glaube wir suchen eher ein Buch über..«, ein kurzes innehalten, »alte Sprachen!«. Ein weiteres Buch flog aus dem Regal, wobei er, im Gegensatz zu seinem Kameraden, damit rechnete und es daher mehr oder minder geschickt auffangen konnte.
    Erfreut über seinen kleinen Erfolg, verdüsterte sich sein Gemüt wieder, als er die Dicke des Bandes betrachtete. Das Schriftstück sah alt aus, alt aber gepflegt. Der Einband war spärlich aber stilvoll verziert. Er schlug das Buch auf und sah sofort, dass es anscheinend nicht nur theoretische Texte, sondern auch Beispiele zu jeweiligen Sprachen gab. Wenig gründlich überflog er alle Seiten, Ausschau haltend, nach einem Schriftbild, wie sein Dokument es aufwies, konnte aber auf die Schnelle nichts finden.

    »Das wird ewig dauern.« brachte er seufzend hervor.
    »Vielleicht sollten wir uns etwas zu Essen suchen, die Reise war anstrengend.« Echyt konnte dem nur zustimmen. Sein Magen knurrte wirklich. Blieb nur zu hoffen, dass die Gastfreundschaft des seltsamen Gemäuers, in dieser Hinsicht nicht allzu pingelig sein würde.

    Gab es hier eigentlich auch andere Menschen? Bisher hatte er nur diesen Dämon gesehen. Nichts weiter.

  4. Beiträge anzeigen #264
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    Cyrith war gespannt was sie in diesen Gemäuern noch zu essen bekommen würden und so kamen sie schließlich Refektorium an. Die beiden setzten sich an einen Platz und entdeckten schließlich leere Teller. „Und jetzt?“ fragte Cyrith und schaute auf den leeren Teller. „Ihr müsst euch wünschen was ihr Essen wollt und schon kommt es“ erklärte einer der Dämonen die im Raum waren. Cyrith stellte sich ein großes Stück Fleisch mit Soße und Kartoffeln vor und war verblüfft das diese nach wenigen Sekunden tatsächlich da waren.

    Er grinste Echyt an und machte sich sofort daran das Essen zu verputzen. Es schmeckte irgendwie besser als in jeder Gaststätte, es war einfach besser gewürzt und das Aroma war perfekt. „Ich glaube ich komme jetzt jeden Tag hier her zum Essen, das schmeckt ja Köstlich“ rief er seinem Gefährten zu und stellte sich nun einen schönen dicken Fisch vor, der schön gebraten war. Der Fisch erschien und Cyrith verputzte auch diesen genüsslich.
    Geändert von Cyrith (14.06.2010 um 20:15 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #265
    Frau General Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    3.032
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Aus müden Augen starrte die Alte auf das Pergament in ihren Händen, spürte das Zittern in ihren Armen und das Krampfen in ihren Greifwerkszeugen, die kurz davor standen, dem inneren Befehl zu gehorschen, das Geschriebene auf der Stelle zu zerknüllen.
    Wenn dieses Buch dazu diente, gelangweilte Dienerinnen Beliars zu beschäftigen, sie körperlich und geistig auszulaugen und sie dabei allmählich in den Wahnsinn zu treiben, war die Absicht hinter der Erschaffung des Lesewerkes fast erfüllt.

    Mit lahmen Armen drückte die Gealterte sich aus dem Sessel hoch, nur um sich auf halben Wege zurück in das Sitzmöbel sinken zu lassen. Ein Stöhnen verriet die Anstrengung, aber irgendwo auch den geminderten Willen, mit dem Jail den heutigen Versuch anging, den Inhalt des Werkes zu ergründen.
    Die Anwesenheit unliebsamer Besucher wirkte dabei auch nicht gerade förderlich, seinen eigenen Schweinehund wieder einmal zu bezwingen, sah man sich doch immer der Gefahr ausgesetzt, im wichtigsten Moment aller Momente gestört zu werden.
    Doch die Besucher hielt es nicht lange.

    Ihre dem Buch zugewandte Hand hob sich nun langsam und berührte den Einband. Der Finger drückte gegen das Lesewerk und schob es im Kreis ein wenig herum, ehe es der Oberkörper gleich tat und gebeugt über dem Werk zum Liegen kam.
    Die Arme umfassten das Blutbuch, als müssen sie es daran hindern fliehen zu wollen und dabei waren sie doch nur eine Stütze für den Kopf, der nun halb auf den Armen und halb auf dem Buchdeckel ruhte.
    Die Augen schlossen sich und gaben damit dem Wunsch nach, den Kopf von jeglicher geistiger Folter zu befreieen.

    Doch der Ansatz scheiterte, denn Jail spürte das Pulsieren ihrer Schläfen im Takt mit dem Pulsieren des unter ihr ruhenden Buches, welches seine Impulse sogar dann entsandte, wenn es ungeöffnet vor dem Lesewilligen lag. Dabei war es die Umarmung, die Jail schließlich einen Gedanken entlockte, daß die Alte sich wieder aufrichtete und mit einem Blutstropfen den Schlüssel zum Begehen der fremdartigen Macht betätigte.
    Ihre Hand klappte den Buchdeckel zurück und ihr Mund begann gleich darauf, Worte zu entsenden.

    „ Nur wer mich ohne Worte versteht, kann meine Worte verstehen...

    Eure Worte wurden gehört, weil Eure Worte bereits bekannt waren, bevor sie gesprochen wurden.
    Eure Beisetzung geschah nicht aus der Annahme heraus, ihr wäred tot, sondern mit der Absicht Euch glauben zu lassen, Ihr müsset sterben, um Euch zu brechen“.

    Wes Brot ich esse, des Lied ich singe.

    „Ihr habt die Seite gewechselt. Jahh...“, glaubte die Alte mit einem mal zu verstehen.
    „... Ihr habt Eure Seele verkauft. Ihr habt Euerem Selbst abgeschworen, um den Willen eines Anderen zu erfüllen. Ja natürlich... Ihr wolltet Leben und dazu habt Ihr Euch auf diesen Pakt eingelassen“.

    Die Chance weiter zu leben lies mich gewaltiger Sterben.

    Jail stutze und blickte verwirrt auf den erschienenen Satz, der doch den Anschein machte, als wäre die Erniedrigung bei dem Peiniger nicht angekommen.
    Ihr wurdet abgelehnt?, war daher die erdachte Frage, die Jail dem Blutbuch stellte, doch es verging nicht wie erwartet, sondern zeigte der Alten eine Karte und gab ihr damit eine Antwort, die nicht wirklich eine Antwort war.

    Rauchschwaden quollen aus den bisher erschienenen Seiten und zeugten begleitet vom Kochen des Blutes von einer Hitze, die nicht wirklich vorhanden war und dennoch schien da etwas vorhanden zu sein, was in der Lage war, den Inhalt des Buches vor den Augen der Alten regelrecht verdampfen zu lassen, bis nur noch ein leerer Einband übrig blieb.

  6. Beiträge anzeigen #266
    Waldläufer Avatar von Ursidarem
    Registriert seit
    Feb 2009
    Beiträge
    125
     
    Ursidarem ist offline
    Seine Hand vibrierte vor Erregung als der Rauch langsam durch seine Nase ging. Er ließ ein Stöhnen von sich hören und sackte, leicht zitternd auf den Stuhl zurück. Seine Schmerzen waren wie weggeblasen. "Man preise den Erschaffer dieses Stoffes" hustete er leise in sich hinein.
    Der Mohn war sein einziger Fluchtweg vor den Schmerzen und es war ein guter Weg. Es war der Weg. Jedes mal wenn er es konsumierte fühlte er sich jünger, stärker, ja geradezu unbesiegbar!
    Er fühlte sich nicht nur so, er WAR unbesiegbar! Er war der 4. Gott, der allmächtige, der alles Beheerschende. Oh Ja. Er grinste bei diesem Gedanken still in sich hinein. Das Morphin betäubte seinen ganzen Körper, seine Augen fielem ihm zu und er spürte ein Kribbeln in der Nase. Bald würde all dies hier ihm gehören. Der Stuhl auf dem er saß (dann natürlich ersetzt durch einen Prunkvollen Sessel mit Pelz), die Bibliothek, alle würden sie ihm dienen. Sie alle waren.. Lakaien, Speichellecker, seiner nicht würdig.
    Ursidarem legte den Löffel, so vorsichtig wie er es in seinem Zustand zu Stande brachte neben die Kerze auf den Tisch.

    Er versuchte sich aufzurichten, was relativ lachhaft aussehen musste wo er kaum die Kraft aufbringen konnte die Augen aufzuhalten oder gar einen klaren Gedanken, außer seinem von Arroganz geschwängertem Gelaber, zu fassen.

    Er schaffte es dennoch sich, wenn auch außerordentlich wacklig auf den Beinen, sich aufzurichten. Ohne den Stab, den er wie ein Säugling seine Mutter umklammert, hielt würde er nun warscheinlich auf dem Boden liegen. Er hob den Kopf um den Ausgang aus dem Raum zu finden, doch alleine bei dem Gedanken an diese Bewegung wurde ihm schon übel. Er taumelte, verlor das Gleichgewicht und landete krachend auf dem Boden und übergab sich.

    "Oouh, mein Kopf.."
    Er war nach einer ihm unbekannten Zeit wieder aufgewacht und nun tat ihm alles nur noch mehr weh als vor seinem kleinem Mittelchen gegen den Schmerz.
    Er kniff die Augen zusammen, schüttelte den Kopf um etwas mehr Klarheit zu bekommen und stand auf. Sich wieder auf den Stock stützend humpelte er zur Tür aus dem Gruppengemach für Gäste niederen Ranges. Wohin? Natürlich in Richtung Refektorium. Ein wenig Essen und ein Schluck Met würden ihn schon wieder auf die Beine bringen.

    Dort angekommen setzte er sich in den, wie so oft, vor Leere gähnenden Raum und ließ sich etwas zu Essen zukommen. Irgendwie hatte er aber das Gefühl das der Koch, wer auch immer er war, ihn seit seiner letzten Aktion irgendwie benachteiligte was das Essen anging.
    Naja man wusste ja nie, warscheinlich bildete er sich das aber nur ein.
    Geändert von Ursidarem (14.06.2010 um 21:57 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #267
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
    Registriert seit
    Jul 2004
    Ort
    Dresden; Zweitwohnsitz: Kastell des ZuX
    Beiträge
    2.943
     
    Narzuhl ist offline
    Was gab es besseres als nach einem langen Tag magischer Arbeit ein gutes Glas Rotwein im Refektorium zu genießen. Fast nichts was sich ebenso leicht erreichen ließ. Um so sicherer war es, dass Narzuhls Schritte ihn eben zur Quelle des roten Traubensaftes führten. Etwaige Befürchtungen, der Küchendämon könnte immer noch einen Groll auf ihn hegen, da es immerhin seiner Klappermänner waren, die Ursidarem dazu veranlasst hatten mit den Köstlichkeiten um sich zu werfen, schob der Magier schnellstens beiseite.
    Immerhin hatten sie danach wieder für Ordnung gesorgt und das makabere Schlachtfeld wieder in einen Hort voll feinster Speisen und erlesener Getränke verwandelt, zumindest dem Aussehen nach.

    Nach einem kurzen Abstecher in seinem Zimmer, um seine Unterlagen sicher zu verstauen, wer wollte schon einen Rotweinfleck zwischen endlosen theoretischen Abhandlungen haben, ging es auch in flottem Tempo zum Speisesaal. In der Erwartung zu dieser späten Stunde wieder einmal in aller Ruhe sein Gläschen zu trinken, war er ziemlich überrascht jemanden hier anzutreffen. Jemanden dem er die letzten Tage häufiger begegnet war und dessen Gesellschaft in Diskussionen über Macht und Magie oder eben Essensschlachten endeten.

    Ah werter Ursidarem. Was treibt euch zu solch später Stund in das Refektorium? In der Hoffnung erneut eine Diskussion über magische Studien und keine Sauerei zu starten, setzte sich der Schwarzmagier dem einzigen anderen Anwesenden gegenüber. Mit etwas Verspätung tauchte dann auch ein feinst verziertes Glas Rotwein vor ihm auf, dass ihn nahezu anschrie "Wehe du wirfst mich!" Ebenso musste er auf eine Antwort des Bärenfellträgers warten.
    Dieser schien nur mit ausdruckslosem Gesicht auf den Tisch zu starren und die Ankunft des Magier nicht realisiert zu haben.

    "Er scheint vollkommen weggetreten zu sein, oder vielleicht nur tief in Gedanken versunken: Nun ja, vielleicht wacht er noch auf. Erst einmal in Ruhe meinen verdienten Rotwein genießen" dachte sich der Magier und wollte Ursidarem nicht stören, vorerst...

  8. Beiträge anzeigen #268
    Waldläufer Avatar von Ursidarem
    Registriert seit
    Feb 2009
    Beiträge
    125
     
    Ursidarem ist offline
    Irgendetwas schien ihn angesprochen zu haben. Aber es kam ihm eher vor wie eine summende Fliege die einem um den Kopf flog.

    SSSssSSSssSSssSSsss SSsssSSSsss

    Hätte er die Kraft dazu, er hätte dieses elende Viech zermalmt.

    ssSSSsssSSSssSSSSsss

    Nun war aber mal gut. Dieses verdammte.. elende.. niedere....
    ...

    Woran hatte er noch gleich gedacht?
    Ach egal.


    ssSSssSSSsssSssss

    ....

    "ROAAAR!" er schlug, scheinbar aus seinem Koma aufgewacht, laut schreiend auf den Tisch.
    Eine Fliege gab es natürlich nicht, es gab nur Narzuhl der nun von einem recht.. schönem Weinfleck geziert war.

    "Oh" entfuhr es Ursidarem, nun wieder in einem schläfrigen Zustand zurückgefallen.
    "Tschuldigung" nuschelte er.
    Woher kannte er den Kerl nur? Er war sich ganz sicher das er ihn kannte.
    Er schüttelte wieder den Kopf, scheinbar hatte die Droge immernoch starke Wirkung auf ihn. Er ließ sich einen Krug Eiswasser kommen und schüttete ihn sich zittrig mitten ins Gesicht.
    Er zuckte zusammen und holte erschreckt Luft als ihn die Kälte berührte. Er hoffte das es irgendwie wirkte.
    "Narzuhl!" Entfuhr es ihm als er wieder die Augen öffnete. Er grinste ihn schmierig an. "Ihr habt euch mit Wein bekleckert mein Freund. Und..", er zog eine Augenbraue hoch, "wo kommt ihr eigentlich so plötzlich her?"

  9. Beiträge anzeigen #269
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
    Registriert seit
    Nov 2004
    Ort
    Auf Vryces Hundehütte
    Beiträge
    5.717
     
    Ardescion ist offline
    Vielleicht war es Nein!, was der Hüter inbrünstig schreien wollte, wenn er es gekonnt hätte. Vielleicht hätte er die Hände erhoben, flehend, nicht zu tun, was Ptah nicht lassen konnte, blind für die feingliedrige Magie, die sich wie ein Netz reiner Illusion, Gefahr symbolisierend um den schwarzen Kokon aus Eiter und Vernichtung spann und dabei doch die Wahrheit hinter der Minimalität jenes Symbols verbarg.

    Der Hüter wanderte durch einen grauen Dunst, der nach Vergessen heischend wie feiner Nebel in seinen Geist einsickerte und sein Denken einem Weber gleich gründlich und präzise zu einem anderen verwandelte, dass er Fremdes anfänglich erkennend bald schon als das eigene, immer solch gewesene annahm und darin versank.

    So verging jede Eventualität in einem neuen Muster aus Sein und Werden und einer dunklen Höhle, in der die Gestalt sich dem Denken anglich und fortan von der Leichtigkeit eines jungenhaften Körpers getragen tiefer in die Finsternis drang…

    Die kleinen Füße klebten regelrecht auf dem kalten Steinboden, als der Junge behutsam einen Schritt nach dem anderen setzte, tunlichst darauf bedacht keinen Mucks von sich zu geben, was ihm mit Ausnahme seines Herzens, das Anstalten machte, durch den Brustkorb zu springen, so wild klopfte es, auch gelang. Seine Atmung war ganz flach. Dabei war ihm die Höhle früher gar nicht aufgefallen und das obwohl er doch hier mit Papa und Mama lebte, seit er denken konnte. Sie war nicht mal sonderlich gut versteckt gewesen. Gut der ausgetrocknete Brunnen führte wirklich nie Wasser, aber bisher hatte er sich dabei nichts gedacht. Es regnete ohnehin nicht viel in Varant und falls sich doch mal eine Wolke hier zu ihrer kleinen Oase verirrte, war sie meist auch schon wieder verschwunden. Nun aber kannte er den Grund: Der schmale Brunnenschacht weitete sich gut eine Mannslänge über dem Grund wieder und brachte sobald es nach unten geschafft hatte eine Tür zum Vorschein, hinter der verheißungsvoll das schummrige Licht von Fackeln lockte. Wie konnte er, Ptah, der Held der Wüste, künftiger Obernomade Varants, solch eine Einladung zum Abenteuer ausschlagen?
    Ganz vorsichtig öffnete er die hölzerne Tür einen Spalt weiter, sein linkes Ärmchen fest, um den Holzscimitar geklammert, den ihm sein Patenonkel geschenkt hatte. Er mochte ihn deswegen gut leiden… fast noch ein bisschen mehr als seinen richtigen Onkel, der nie um einen altklugen Ratschlag oder eine Lebensweisheit verlegen war. Nein, sein Pate Karnak war ganz bestimmt toller als der doofe Onkel Rhemus. Oller Spielverderber… Jahrelang hatte er sich solch ein Szenario ausgemalt und nun tappste der frisch gebackene Eroberer Myrtanas und Verteidiger Varants tatsächlich den schmalen Gang entlang, welcher ihn zu seinem großen Abenteuer führen würde. Die vereinzelnte Fackeln schienen noch nicht lange zu brennen, aber die Rußstreifen an der Wand und der sich ein wenig höher schon wölbenden Decke verrieten aber gerade so viel, dass sie bereits einige Vorgänger hatten. Dumpfe Stimmen, die an Klarheit gewann, je weiter er voranging, lagen in der muffigen Luft der Katakombe. Allmählich begann er einzelne Satzbrocken zu verstehen:
    „Sind nun endlich alle da?“
    „Verzeiht die Verspätung von…, großer Said.“
    „Spart euch die verlogenen Ausflüchte. Wir können nicht warten, es wird Zeit dass, wir mit …. … beginnen.“
    „Glaubt ihr tatsächlich, dass es uns gelingen könnte?“
    „Natürlich wird es gelingen und nun sperre deine Zunge hinter die Zähne oder ich werde sie dir höchstpersönlich herausschneiden.“
    „Ja, oh großer Said.“

    Die Aufregung, so dass denn überhaupt noch möglich war, stieg auf ein schier unerträgliches Maß an, als Ptah die Ecke erreichte, auf deren anderer Seite die Quelle der Stimmen lag. Was würde ihn dort erwarten. Mit allem rechnend, hob er entschlossen den Holzsäbel vor sich und schlich sich gerade so nah an die Kante, dass er einen Teil des Raumes erblicken konnte. Ein Feuer brannte dort und im Kreis darum standen sechs Gestalten, alle in lange, dunkle Gewänder gehüllt.

    „Reihum werden wir alle uns von etwas trennen, es in die Mitte der Stätte legen und anschließend auf unsere Plätze zurückkehren. Es müssen Dinge sein, die uns lieb und teuer sind, deren Wert unersätzlich ist.“

    Das Heft ergreifend begann zuerst der Wortführer eine schlichte Kette von seinem Hals löste und ablegte. Es folgte ein untersetzter Mann, der stumm vortrat, einen Krummdolch zückte und niederlegte. Daraufhin wieder ein Mann, von normaler Statur, der sich niederkniete den Dolch ergriff, einen letzten Blick in die Runde warf und sich schreiend einen Finger abtrennte. Der Wortführer nickte kurz. Danach trat eine Frau vor und erst beim zweiten Hinsehen erkannte Ptah seine Mutter Sakkara. Ihr ebenmäßiges Gesicht, die warmen dunklen Augen und tröstlichen Lippen. Sie lächelte nicht wie sonst, vielmehr schien ihre Miene zu einer entstellten Maske erstarrt.
    „Unser Opfer“, murmelte sie tonlos und währenddessen trat Ptahs Vater hervor, „ist größer als alles, was ihr gabt. Aber wir geben es, aus Hingabe und Verpflichtung. Eure Feigheit bei der Wahl der Tribute mag euch allen das Leben kosten, uns aber wird das Band der Bereitschaft vor seinem Zorn schützen.“ Damit traten beide an ihre Plätze zurück und der Nächste fuhr fort.

    Verwirrt wand sich Ptah ab. Er hatte einiges zu Grübeln. Die Versammlung der Erwachsenen war merkwürdig und machte ihm Angst. Ein Mann hatte sich den Finger abgeschnitten…einfach so. Aber Mama und Papa waren dort, also musste er sich keine Sorgen machen. Er würde sich einfach zu ihnen stellen. Mama würde seine Hand nehmen, wie sie es immer getan hatte, wenn er sich unsicher fühlte und er würde an der Seite seiner Eltern dieses seltsame Abenteuer bestehen.

    „Hallo, Ptah.“

    Für einen Moment meinte der Siebenjährige sein Herz würde stehenbleiben, so erschrak er bei der plötzlichen Begrüßung.

    „Was machst du denn hier unten?“, flüsterte sein großer Bruder, der ohne Vorwahnung an seiner Seite aufgetaucht war.

    „Mama und Papa haben sich verkleidet und machen irgendein komisches Treffen mit.“, erklärte der Knirps flüsternd.

    „Dann hat es also… Nun ich glaube du hast Glück, denn sie alle haben schon auf dich gewartet, Brüderchen. Du bist der Ehrengast heute.“ , meinte Theben plötzlich Freude strahlend.
    „Ja , wirklich?“, hakte der Kleine ein bisschen skeptisch nach, „Und warum haben sie mich dann nicht einfach eingeladen?“
    „Na, weil es dann keine Überraschung wäre, du Dummerchen. Nun zier dich nicht länger und gib dich endlich zu erkennen.“ erwiderte dieser und stieß den Halbgroßen anschließend ins Blickfeld der Versammlung.
    „Na da bist du ja endlich. Lass dich willkommen heißen in unserer Mitte, junger Ptah. Wir haben sehnsüchtig auf dich gewartet.“, verkündete der Wortführer, der sich plötzlich als sein Patenonkel entpuppte, bei dem Anblick des Jungen. „Deine Teilhabe bei diesem Ritus ist von erheblicher Bedeutung. Steht oder fällt dessen Ausgang doch mit dir.“

  10. Beiträge anzeigen #270
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
    Registriert seit
    Jul 2004
    Ort
    Dresden; Zweitwohnsitz: Kastell des ZuX
    Beiträge
    2.943
     
    Narzuhl ist offline
    Vollkommen in die Geschmacksdefinierung des Getränks vertieft, saßen sich nun zwei vollkommen stille Gestalten gegenüber. Bis zu dem Punkt and dem der Bär wieder aus seinem Rausch teilweise erwachte und krachend auf den Tisch schlug und so eine Kette unliebsamer Ereignisse in Gang setzte. Es war als ob Narzuhl so tief in Gedanken versunken war, dass etwas anderes in ihm erwachte, schneller als sein Verstand war und nun die Oberhand hatte.
    Etwas dunkles, etwas das gerade jetzt nicht erwachen sollte.

    Langsam und fast schon mit blankem Hass wandte der Schwarzmagier seinen Blick dem Ruhestörer zu. Dieses Grinsen, dieser unverschämte Gesichtsausdruck, diese süffisante Bemerkung. Man konnte beinahe zu sehen wie eine Sicherung nach der anderen in Narzuhls verstand durchbrannten und den finsteren Gedanken freien Lauf ließen.

    Was erlaubte sich dieser nach Bär stinkender, offensichtlich total berauschte Nichtmagier eigentlich? Immer weiter stachelten die fremden Gedanken den Schwarzmagier an, schürten das innere Feuer bis es bald zu Ausbruch kommen musste.
    Langsam erhob sich Narzuhl, es hatte den Anschein als wollte er das Refektorium wieder verlassen, aber nur scheinbar.

    Mit einem schnellen Ruck, vollzog der Magier eine ziehende Bewegung und die gleichzeitig ausgesandte magische Entladung zogen den Stuhl Ursidarems mit brachial Gewalt gegen den Tisch, ein Entkommen unmöglich machend, außer er würde die gesamte Tafel umwerfen.

    Du schmieriges kleines Wesen, wie kannst du es wagen dich so gegenüber einem Diener des dunklen Gottes zu gebaren? brach es aus Narzuhl mit verzerrter dunkler hervor.
    Die Kontrolle über den rational denken Teil seines Geistes hatte er schon längst verloren.

    Deine kleine Existenz ist derart unbedeutend, niemand würde es merken, wenn ich dich nun zu meinem Herren schicken würde. Diabolische Gelächter folgte, dieser vermeintlich Todesdrohung. Voller Selbstgerechtigkeit und Arroganz wandte sich der Magier von Ursidarem ab, nicht endetet über ihn und die Menschheit herzuziehen. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit?...

  11. Beiträge anzeigen #271
    Waldläufer Avatar von Ursidarem
    Registriert seit
    Feb 2009
    Beiträge
    125
     
    Ursidarem ist offline
    Irgendwie verhieß der Hass in den Augen Narzuhls, wenn das überhaupt noch Narzuhl war der ihn da so hasserfüllt ansah. Er wollte ihn gerade darauf ansprechen als ein Stuhl infolge einer Bewegung Narzuhls, die so viel Macht und Fremdartigkeit ausstrahlte wie eine Bewegung nur konnte, sich an den Tisch presste. Schockiert presste er die Hände auf die Lehnen. Was zur Hölle war hier los?!

    "Du schmieriges kleines Wesen, wie kannst du es wagen dich so gegenüber einem Diener des dunklen Gottes zu gebaren? " sprach das Wesen welches scheinbar den Körper von Narzuhl beheerschte oder ihn zumindestens irgendwie benutzte und steuerte.

    Dunkler Gott? Diener?
    Entweder der Kerl hatte einen verdammten Reinlichkeitsfimmel oder irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.

    Nun fing er mit einer Rede über seine Macht und dem Nichtsnutz Ursidarems an. Ignoranter Narr! (Auch wenn er zugeben musste das die Rede von ihm hätte sein können.) 'Narzuhl' schien völlig abgelenkt von seiner Standpauke sodass Ursidarem immerhin etwas Zeit gewonnen zu scheinen hatte. Er blickte sich um, die wohl einzige Möglichkeit war den Tisch umzuwerfen. Jedoch bezweifelte er das er die Kraft dazu aufbringen würde und 2. würde der Kerl mit dem Putzfimmel hier warscheinlich Wind davon kriegen. Er blickte sich nach einer anderen Möglichkeit um und fand sie zu seinem überraschen.

    Er ließ sich vom Stuhl unter den Tisch rutschen und kroch, mit leicht erniedrigtem Gefühl, unter dem Tisch hervor. Er schnappte sich den alten knorrigen Holzstab und versuchte sich damit, so leise es ihm möglich war, aus dem Staub zu machen.

  12. Beiträge anzeigen #272
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
    Registriert seit
    Jul 2004
    Ort
    Dresden; Zweitwohnsitz: Kastell des ZuX
    Beiträge
    2.943
     
    Narzuhl ist offline
    In mitten seiner Hasstiraden und zornüberfluteten Worte drehte sich der Schwarzmagier wieder um, das Ende seines Opfers sollte eingeläutet werden. Doch was er zu sehen bekam, steigerte seine emotionalen Ausbrüche nur noch. Wie hatte es dieser kleine Wurm geschafft seinem Griff zu entfliehen? Ihm! Welch Respektlosigkeit sich einfach davon zu machen und ihn ins leere sprechen zu lassen. Mit einem irren Grinsen, das grausame Qualen versprach, begann Narzuhl die Suche. Im Refektorium konnte sich dieser möchtegern Magier nicht mehr befinden. Fast wie ein Tier, rannte Narzuhl gebeugt nun aus dem Speisesaal heraus. Schneele Blicke zur Seite, keine Spur. Blindlings weitergehetzt. Irgendwann würde er seine Beute finden und dann...

    Quer durch das ganze Kastell ging nun die Verfolgung nach dem unsichtbaren Gegner, ohne Erfolg, was den Magier nur noch mehr antrieb. Doch es war wie verhext, die Gänge des Kastells einfach zu weitläufig, die Bibliothek noch gar nicht mit einberechnet. Ursidarem schien ein gutes Versteck gefunden zu haben, oder sich immer da aufzuhalten wo sich sein Jäger gerade nicht befand.

    Bis tief in die Nacht sollte die Verfolgungsjagd noch dauern, solange bis der Hass, die antreibende Energie verlischen würde und auch Narzuhl wieder zur Ruhe kommen würde...

  13. Beiträge anzeigen #273
    Frau General Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    3.032
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Es gab Dinge, die brannten sich besonders in das Gedächnis eines Menschen und so sah die Alte immer wieder die Konturen auf der Karte, von denen sie glaubte sie zu kennen. Sie sah sehr genau die Umrisse dieser Landschaft, in der mittig eine Art von Schloss ruhte und die sparsam eingezeichnete, umliegende Vegetation mit ihren Bäumen, Sträuchern, Wiesen, Moss und Pflanzen. Erhebungen unterschiedlicher Tragweite und Höhe, die im Ganzen Zeuge eines Berges waren.
    Doch es war aus der Zeichnung nicht erkenntlich gewesen, zu welcher Zeit und wo dieser Ort existiert hatte. Das Kastell mit seinen tiefläufigen Katakomben, welches bis vor einiger Zeit noch auf der weiter entfernten Insel stand, ehe eine Macht das ganze Bauwerk ergriff und es an den Ort verpflanzte, an dem es nun stand.
    Wann hatte der Autor diese Karte angefertigt und warum? Weshalb das Bildnis eines Bauwerkes, in dem man sich ohnehin schon befand?

    Und Jail sah vor ihrem geistigen Auge die Kraft, die sich an dem Blutbuch zu schaffen gemacht hatte. Deren magische Auswirkungen an all dem zehrten, was sich zwischen dem Bucheinband befand und wie das Bild eines Ortes schließlich wie in einem Flammenmeer versunken war. Das kochende Blut hatte alles umschwemmt und mit gerissen in den dampfenden Schwaden, auf das kein Aug mehr sehen konnte, was der Geist vielleicht nicht schnell genug aufnahm.

    „Vermutlich meint die Karte den verlassenen Standort auf Khorinis“, war der Gedankengang, bei dem die Alte ein langes Stöhnen erklingen lies und ihre schwitzigen Hände sich durch das filzige Haar gruben.
    „Jahh...“, hauchte es aus dem alten Mund der Frau, deren Hand nun nach dem mit Blut gefüllten Kelch angelte. Roter Saft, den die Gealterte körperwarm bestellte, denn warm mundete er am Besten, erinnerte es doch daran, direkt aus dem Leib eines gerade verendeten Tieres zu trinken.
    „Jahh“, hauchte die Frau erneut, sich die Blutreste von den Lippen leckend, bis der Kopf schließlich langsam und zögerlich zu nicken begann.

    So war es. Alles, was damals seinen Platz in dem alten Gemäuer hatte, hatte ihn nun hier. Alles, was die alten Mauern umgaben, wie auch das Buch mit dem wohl klingendem Namen Rotes Gold.
    Doch Eines hatte das finstere Bauwerk an seinem Ursprungsort zurück gelassen und das waren Teile der Katakomben, die auf Khorinis immer noch existierten. Eine riesige, finstere Wunde im tiefem Erdreich.
    So war es der Entschluss der Alten den schwierigen Weg zur Insel anzutreten, obwohl das zu Suchende sich durchaus auch hier befinden konnte.

  14. Beiträge anzeigen #274
    Ehrengarde Avatar von Ptah
    Registriert seit
    Mar 2007
    Ort
    Setarrif
    Beiträge
    2.489
     
    Ptah ist offline
    Gewaltsam den Fesseln von Zeit, Raum und Wirklichkeit entrissen, wandelte der Novize durch die Leere, deren Luft die Konsistenz von Syrup hatte; gleichsam seinen Bewegungen und seinem Denken eine ungekannte Trägheit verlieh.

    Wo bin ich?

    Die Frage schien einem riesigen Klangkörper gleich für Minuten über ihm zu vibrieren, so präsent wie das weiße Rauschen, welches Ptah als Nuance in der Farblosigkeit seiner Umgebung wahrzunehmen glaubte. Wider dem Unerwarteten blieb eine Antwort aus und doch dauerte es ein subjektives Leben bis er diese simple Tatsache registrierte.

    Dann wurde die Luft um ihn herum wieder dünner und nachdem er zwei Schritte getan hatte, änderte sich auch die Szenerie erneut. Es war tiefste Nacht.

    Wie silberne Funken fallen, tanzten im Mondschein leuchtende, weiße Haare vor dem Blick aus graublauen Augen, die die verschwommene Welt im Hintergrund nicht mehr wahrzunehmen vermochten. Eine Laute spielte in der Ferne fremde Klänge und erfüllte die Luft mit einem Schrei nach Geborgenheit und Zuwendung, die nie ein Mensch, der diesen Ort zuvor betreten hatte, ausgestoßen haben konnte.
    Die Welt lag in Ruinen und das Wissen darum, dass es seine Schuld war, hätte auf ihm lasten sollen. Stattdessen blickte er mit der Gelassenheit eines Mannes, dessen Pläne einzeln und im gesamten alle funktioniert hatten, und der wusste, dass alles sich immer gleich zutrug, auf das letzte Opfer das seiner Veränderung bereits am Anfang anheimgefallen war. Er schwieg. Voller Genugtuung und voll von dem Wissen um derselben.

    Ein weißer Blitz leuchtete kurz am Horizont auf und ließ dem ihn folgenden Donner nicht lange hinter dem Vorhang der Bühne seines Spieles warten. Regen prasselte in Strömen wie tausend kleine Steine auf den Wanderer, der nur mit äußerster Mühe die durchnässte Kapuze seines Mantels gegen den zerrenden Wind über seinem Kopf halten konnte, und seinen treuen Begleiter nieder und vermischte sich mit dem einsetzenden Grollen des Himmels zu einer erschreckende Szenerie des Untergangs.
    Der Händler fluchte leise vor sich hin und wünschte sich an den Tag zurück, da er sich entschieden hatte, die Reise von Vengard nach Braga zu wagen, wissend, dass er weder Karren noch Tiere seinem wackeligen, imaginären Handelsimperium abziehen konnte, um sich selbst damit zu drohen, sich den Hals umzudrehen, sollte die Entscheidung noch einmal für die Reise fallen. Er hatte auf die Sonne gewartet, gehofft, dem tristen, grauen Alltag der Königsstadt im Schein jener entfliehen zu können, wenn es auch nur ein paar Wochen waren, und so den Kopf wieder frei von den Schwierigkeiten seines untergehenden Geschäftes zu bekommen. Es war misslungen, hatte seine Laune Tag für Tag wider seiner Natur einem Tiefpunkt entgegen getrieben, dass er letzten Ende die Stricke der Unterdrückung in einem Anfall von Wahnsinn durchschnitten und noch beinahe im selben Augenblick die verfallene Hütte, die er sein Haus nannte, verlassen hatte. Von dem einstigen Reichtum war nichts geblieben, von dem einstigen Ansehen, nicht, dass es je zu viel gereicht hätte, nur ein paar Brocken und das, was er früher sein Geschäft genannt hatte, nur das Wissen, dass wenn der Krieg mit den Orks nicht bald ein Ende fände, er niemals wieder ein solches besäße.
    Ein leises Fiepen weckte den Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken und ließ ihn in seinen Schritten verharren und zu seiner Rechten blicken. Der weiße Schatten, der ihm sonst beständig folgte, fehlte auf dem Bild, das sich ihm vor seinen Augen von dem dunklen Waldboden, der in seiner Erinnerung noch immer mit dem bunten Laub des letzten Jahres bedeckt war, zeichnete.
    „Athol?“, fragte er so leise in die Dunkelheit hinein, dass seine Stimme im plötzlichen Donnern unterging. Erschrocken zuckte er zusammen und ließ im gleichen Augenblick den Saum seiner Kapuze los, die alsbald vom Wind ergriffen den ihr bestimmten Platz entfloh. Der junge Mann wandte sich um und suchte in der Dunkelheit die Gestalt seines Hundes zu erkennen, dessen Fiepen noch immer, wenn auch leiser, nach Aufmerksamkeit verlangte.
    In einiger Entfernung verharrte das Tier, den Blick aus roten Augen, die in der Finsternis zu glimmen schienen, auf den Mann gerichtet, nach dessen Anwesenheit jede Faser seines Wesens zu streben schien. Unsicher, ob es klug wäre, lange stehen zu bleiben oder gar zu viele Schritte zurückzusetzen, gab Ardescion doch dem inneren Drang nach, zu sehen, was Athol davon abhielt, ihm zu folgen.
    Nachdem er den Hund erreicht hatte, hockte sich der Schwarzhaarige vorsichtig neben ihn und strich zögern mit der Rechten über das regennasse Fell. „Was ist denn?“, fragte der Graublauäugige und musterte die Gestalt des Hundes, hoffend, dass es nichts wäre, was den Fortgang seiner Reise verzögern konnte oder ihn doch letzten Endes zum Umkehren bewog.
    Die Schnauze des Hundes stupste sanft gegen die Wange des Händlers, ehe Athol mit jener in die Dunkelheit deutete und ein weiteres, leises Fiepen von sich gab, welches den Schwarzhaarigen zwang, sich zu erheben und näher an das heranzutreten, was der Hund sah und er doch nur zu sehen vermuten konnte.
    Ein schmaler, schwarzer Fleck auf dem grauen Schatten einer massiven Felswand lockte die Augen des Händlers und nährte seinen Glauben, einen vor dem Regen geschützten Unterschlupf für die Nacht gefunden zu haben, der darüber hinaus noch ein gutes Versteck vor den unberechenbaren Streifzügen der Wilderern oder Banditen bot. Einen Hort der Abgeschiedenheit, gerade so, wie Ardescion es sich von Braga erhoffte. Still in seiner Existenz und angefüllt von den Wundern derselben, den Zauber entfaltend, dass es dort ein Gefühl von Heimat säte, wo lediglich noch der Wunsch nach Flucht brannte.
    Etwas Kaltes und Nasses berührte seine herabhängende Hand und riss ihn aus seinen Träumereien, ließ ihn den Blick heben und selbigen dem weißen Schatten folgen, der im schnellen Lauf schon beinahe den Eingang der erwarteten Höhle erreicht hatte. Sogleich zog der Händler den Mantel enger um seinen schmächtigen Leib und beeilte sich seinem Hund in die hoffentlich leere Trockenheit zu folgen.
    Der Anblick, der sich ihm bot, was so überraschend, dass Ardescion für einen langen Augenblick am Eingang der Höhle stehen blieb und mit offenem Mund ihre gewaltige Größe, die durch den schmalen Eingang nicht zu vermuten gewesen war, im Schein eines ihr innewohnende Lichtes bestaunte. Seine Gedanken rangen einen Augenblick miteinander, ehe der hervorgehende Sieger die weiteren Schritte lenkte und den jungen Mann aus dem Regen hinaus in die Höhle lotste, in deren grob geschätzte Mitte er sich auf dem Boden fallen ließ und in plötzlich bewusstwerdender Erschöpfung nicht sitzend sondern liegend auf der Erde zur Ruhe kam. Der weiße Hund folgte seinem Beispiel und rollte sich, die Schnauze auf den Bauch seines Herrchens bettend, an dessen Seite zusammen. Alsbald schlossen sich die Augen von Mensch und Tier, während die Gedanken nach der erlösenden Umarmung der Träume riefen, um sich von jenen aus dem Wissen um die Kälte der beginnenden Nacht und den Zweifel an der Sicherheit derselben entführen zu lassen.

    Ein Duft von Rosen lag in der Luft einer klaren Frühlingsnacht und suchte die ihn Riechenden zu binden, an den Ort zu locken, wo er seinen Ursprung nahm. Doch Ursprung und Verlockung trieben von einem unbekannten Strom gefangen immer weiter auseinander, rissen Schein und Realität, Vorstellung und Wahrnehmung auseinander, bis ein winziger Riss im Gefüge der Welt entstand, aus dem in nur einem winzigen Augenblick eine vollkommen in schwarz gehüllte Gestalt trat, die jedwedes Licht um sie herum aufsaugte.

    Der schwarzhaarige Händler erwachte schlaftrunken neben einer kleinen Feuerstelle im Dunkeln eines Waldes, der sich selbst nur schemenhaft zu erkennen gab. Knorrige Äste streckten sich in grausam entstellten Bögen dem Himmel entgegen, als flehten sie ihn an, ihre Klagen zu erhören. In der Ferne war der Schein einer ewig untergehenden Sonne zu sehen, dessen Farbe so blass wirkte als bleiche der schwere Schatten des Waldes sie. Es roch nach Verwesung und frischem Blut, dass das Wissen mit sich brachte, hier bis zum nahenden Ende gefangen zu sein.
    Der Graublauäugige zuckte zusammen, als ein finsterer Schatten, kaum mehr als tiefschwarzer Fleck im Grau der ihn umgebenden Landschaft, neben der kalten Feuerstelle innehielt und sich eine kalte, bassschwangere Stimme erhob: „Jaah. So erwartet man dich zu sehen. Furchtsam. Ohne Sinn für diese Welt, ohne Verstand, sie zu beherrschen.“
    Der Schwarzhaarige riss die Augen auf und blickte entsetzt auf das schwarze Wesen, nicht mehr fähig, sich zu bewegen oder gar noch einen klaren Gedanken zu fassen. „Die Zeit dreht sich. Ewig. Doch der Augenblick ist gekommen, dass sich ihr Moment ändert, dass sie sich ändert.“
    „Wer? Was?“, stotterte Ardescion in Ermangelung eines besseren Wortes, zu beschreiben, was er sah und hörte und was seinen Geist in seiner Bedeutung nicht zu erreichen vermochte. „Wer seid ihr?“, brachte er schwer atmend hervor.
    „Ein Wanderer zwischen den Felder dieser Welt.“, hauchte die dunkle Gestalt und schien etwas über in die Luft zu halten, aus dem ein kleine Funken auf die Feuerstelle fiel und jene entflammte. Die Umgebung wurde heller und offenbarte, was die Schemen schon angedeutet hatten - Ein kaltes, graues, verendetes Land – während sich gleichsam der die Konturen der Gestalt in den Augen des Händlers nicht schärfen wollte. Sie blieben ein schwarzer Fleck, der im flackernden Schein des Feuers gar noch dunkler wirkte.
    „Ein Alptraum.“, murmelte Ardescion nervös und versuchte sich zu bewegen, reflexartig, um in irgendeiner Richtung zu entkommen. Doch weder Beine, noch Hände folgten seinen Anweisungen.
    „Kein Alptraum, nur…“, die schwarze Gestalt stockte und wandte sich abrupt um. „Du…“, hauchte sie und es klang, als hätte die Erde beschlossen, sich gegen alles Leben zu erheben, sichzu öffnen heiße Glut zu speien, die alles in ihrer Umgebung innerhalb eines Augenschlags vernichtete.
    Die Flammen schlugen höher. Rot wandelte sich zu gelb, gelb zu weiß, ehe der Schwarzhaarige die Hände vor die Augen schlug und zu schreien begann, geblendet von einem weißen Licht, das in jeder Faser seines Körpers einen tiefen, stechenden Schmerz zu erzeugte.

    Schreiend erwachte Ardescion und versuchte blinzelnd die weißen Flecken vor seinen Augen verschwinden zu lassen, während sich sein Leib ohne seine zutun unruhig auf dem Boden rollte. Die Schmerzen ließen nicht nach… schienen stärker zu werden… schienen ihn auseinander reißen zu wollen…
    Bis ihn plötzlich etwas an seinem Nacken berührte. Nur einen kurze Augenblick, dann er sackte zusammen. Weiß wurde zu Schwarz und der Schrei erstickte in der Tiefe eines traumlosen Schlafes.

  15. Beiträge anzeigen #275
    Abenteurer Avatar von Echyt
    Registriert seit
    Apr 2006
    Beiträge
    81
     
    Echyt ist offline
    Echyt war immer noch fasziniert von diesen Gemäuern. Man hatte ihnen eine schlichte Unterkunft gewährt und er hatte gerade ein vorzügliches Mahl im Refektorium zu sich genommen. Es war unglaublich. Nicht das Essen an sich, sondern die Art wie es erschien. Obwohl, auch das Essen an sich war unglaublich, wenn er es sich recht überlegte.

    Erneut stand er vor der Bibliothek. Stimmte das eigentlich? Momentan stand er im Licht. Blaues gleißendes Licht umhüllte ihn. Er machte einen weiteren Schritt nach vorn. Ein Kribbeln fuhr durch seinen gesamten Körper, von den Spitzen seiner Haare bishin zu seinen geschundenen Füßen. Schon im nächsten Moment war es verschwunden. Er war jetzt in der Bibliothek. Aber er war nicht durch eine normale Tür gegangen. Dieser Raum, von oben bis unten voll gestopft mit Büchern, konnte unmöglich in das Kastell passen. Wenn seine Sinne ihm keinen Streich spielten, war dieser Raum mindestens so groß wie ein gesamtes Stockwerk des Kastells, wenn nicht noch größer.
    In den letzten Tagen hatte Echyt die Theorie aufgestellt, dass dieser Raum gar nicht im Kastell war. Schließlich ging er auch nicht durch eine gewöhnliche Tür.
    Andererseits.. warum sollte sich ausgerechnet die Bibliothek an die Gesetze der Welt halten, wie das gewöhnliche Volk sie kannte. Warum sollte die Bibliothek sich nur den Platz nehmen, den sie eigentlich haben müsste?
    Die Frage ließ keine eindeutige Antwort zu. Zumindest nicht für ihn.

    Eines war klar, diese Gemäuer waren voller Geheimnisse. Und er kannte nicht einmal einen Bruchteil davon. Bisher hatte er sich nicht getraut, das Kastell weiter zu erkunden. Er kannte das Refektorium, die Bibliothek, sein Schlafgemach und die Eingangshalle. Nun, zumindest war er schon einmal in diesen Räumen gewesen, kennen war vermutlich das falsche Wort.
    Vorerst würde er aber auch nicht mehr sehen. Nur ungern würde er durch diese Gänge wandeln, wenn niemand dabei war, der sich hier auskannte. Dieser Ort war magisch und Echyt war sich ziemlich sicher, dass Magie nicht immer ungefährlich war.

  16. Beiträge anzeigen #276
    Frau General Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    3.032
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    „Oh. Finster. Es ist so finster... sooo finster... großartig“, freute es die Alte, hinter derem Rücken sich das stabile Tor des Kastells mit einem Knarren schloss. Ein dumpfes Grollen beendete den knarschenden Laut zusammen schiebenden Materials und flachte in der Geräuschkullisse schließlich soweit ab, das nichts weiter zu hören war, als pure Natur.
    Selbst der hörbare Flügelschlag eines aufgeschreckten Vogels fand sein Ende, dessen Ursprung die Gealterte nicht einmal suchte, denn die Gedanken kreisten für den Moment um die Marionetten, die an der rücklings befindlichen Pforte hingen. Skelette, die Jail aus hohlen Augenhöhlen anzublicken schienen. Der Mund der einstigen Schönheit zuckte, bereit auf die spöttischen Kommentare der Verdammten zu antworten, doch sie schwiegen.
    Und so war es ein gehauchtes „Gut so“, dem folgend die Frau ihren über die Schulter angedeuteten Blick wie in Zeitlupe nach vorne wandte.

    Langsam begann der nächtliche Abstieg, den Jail zu pflegen gedachte, ohne dem Kastell auch noch einmal einen Blick zu widmen, denn es war die Freiheit, die ihre imaginären Arme nach der Alten ausstreckte. Arme, in die Jail sich gerne begab, so lange das Tageslicht noch auf sich warten lies und so war die mangelnde Zeit ein weiterer Grund dafür, Selbige nicht noch mit einer Form des Abschieds zu verschwenden.

    Weiter unten lag die Stadt dieser Assassinen, unter Denen sicherlich manch einen weilte, der bei Jail besondere Sympathie genoss. Finstere Gesellen, die Jail in ihrer Wiederwärtigkeit nichts nachstanden, aber sie waren auch mächtig und ließen kein Bedürfnis aufkommen, gerade bei dieser Sorte Abschaum um Unterschlupf zu bitten. So waren es eher die schwachen Speichellecker, die Jail auserkor, die ausbremsende Hitze und das verächtliche Licht des Tages zu überdauern.

  17. Beiträge anzeigen #277
    Hexenmeister Avatar von Trilo
    Registriert seit
    Jan 2005
    Ort
    [Khorinis] Skills: [Einhandwaffen 2][Zweiwaffenkampf 2+][Diebeskunst 1][Körperbeherrschung 1] Beruf: [Jäger]
    Beiträge
    12.924
     
    Trilo ist offline
    Mühsam verbannt Trilo nun in einer dunklen Ecke sitzend seinen linken Oberarm. Es roch nach verbranntem Fleisch und nach Schwefel. Der Geruch des Blutes selbst ging darin unter obwohl es eilig die haut hinunter lief.
    Scheiß Dämonen! Scheiß Kastell! Scheiß Beliar! Wieso hat mich dieses drecksvieh angegriffen? er hätte doch erst abwarten können ob ich den Sturz aus dem fenster überhaupt überlebe, aber nein! Das Arschloch muss ja irgend eine unheilige Magie benutzen und mir seine brennende Klaue über den Arm jagen um mich vom fensterbrett zu holen! SCHEIßE!
    Innerlich weiter fluchend suchte er weiter verzweifelt nach einer Möglichkeit das Gemäuer des Todes wieder zu verlassen. Doch egal was er wie probierte: Entweder gingen schlagartig die Türen oder fenster zu oder ein Dämon tauchte auf und versperrte den Weg. Letztere waren sowieso in seinen Augen dei größte Plage. Schwerthiebe waren nutzlos, da sie einfach durch die daimoniden kreaturen hindurchglitten, während sie selber einem ins Gesicht und Hirn sprang damit man armer normaler Mensch halbtot auf dem Boden lag.

    Okay, Trilo bleib ruhig. Sie wollen dich nciht töten, soviel steht fest. Aber wie werd ich die los? Wenn es nur Manifestationen wären, wär es ja halb so wild. Die sieht man und man kann reagieren, aber wie kann ich alles Leben aussaugenden Nebel oder höllische Flammen umgehen?! Scheißdreck... Vielleicht solte ich einen der Magier aufsuchen und nachhaken woher das Kastell eigentlich seine Kräfte bezieht. Blödsinn, so dämlich sind die hier nicht. Sind ja keine Innosler...

  18. Beiträge anzeigen #278
    Abenteurer Avatar von Echyt
    Registriert seit
    Apr 2006
    Beiträge
    81
     
    Echyt ist offline
    Es war hoffnungslos. Die Bibliothek führte einfach zu viele Bücher über längst vergessene Sprachen, von denen Echyt in seinem Leben noch nie etwas gehört hatte.
    Irgendwie musste er seine Suche doch einschränken können. Das geheimnisvolle Stück Pergament lag auf seinem Schoß und wie so oft in den letzten Tagen versuchte er irgendeine Besonderheit, irgendeinen Hinweis darauf zu entdecken.
    Na gut, gehen wir alles noch einmal in Ruhe durch. überlegte er Der Dolch war ein Geschenk meines Vaters. Das Pergament darin also vermutlich auch.. Aber da fing es schon an. Hatte sein Vater selbst überhaupt von dem Pergament gewusst? Natürlich.. der Dolch wies eine Gravur seines Namens auf, aber die konnte auch nachträglich hinzugefügt worden sein, oder?
    Es war sogar gut möglich, dass er gar nicht der erste »Echyt« in seiner Familie war und der Dolch vor einiger Zeit jemand anderem gehört hatte.

    Der Knauf war der Schlüssel zum Pergament. ging es ihm durch den Kopf. Er sah den Knauf an und registrierte das Wappen seiner Familie, welches seine Augen schon so oft erblickt, aber doch nie richtig wahrgenommen hatten. Auch jetzt schenkte er ihm keine wirkliche Beachtung, da er von einem neuen Gedankengang unterbrochen wurde. Das war das Wappen einer Händlerfamilie. Händler. Fremde Sprache. Händlersprache.

    Er ärgerte sich, dass ihm das Offensichtliche nicht schon vorher klar geworden war. Vorher hatte er nie von einer solchen Sprache gehört, aber war es denn so abwegig?
    Augenblicklich teilte er dem nicht vorhandenen Bibliothekar seinen neuen Buchwunsch mit. Einige Schritte von ihm entfernt plumpste ein Buch aus dem Regal.
    Wenn er die Dicke des Werkes nicht überschätzte, gab es mehr als nur eine Händlersprache. Ein Seufzen entfuhr ihm, als er sich an die Arbeit machte.

  19. Beiträge anzeigen #279
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
    Registriert seit
    Jul 2004
    Ort
    Dresden; Zweitwohnsitz: Kastell des ZuX
    Beiträge
    2.943
     
    Narzuhl ist offline
    Ein Tag wie jeder andere, wie so die meisten Tage im Kastell abliefen. Man ging seinem normalem Tageswerk nach und irgendwann würden sich die Mauern wieder etwas ausdenken, unvorhersehbar und die Planung für den restlichen Tag durcheinander würfelnd.
    Genauso kam es auch. Narzuhls Tag hatte mit einem üblichem Frühstück begonnen, magische Übungen und Recherchen in der Bibliothek waren gefolgt und die Zeit verging schneller als gedacht, sodass der Magier erst jetzt seine Neugier über den Büchern bremsen konnte und zumindest mal für ein paar Minuten sich eine Pause gönnen wollte.

    Durch das Kastell schlendernd, mal frische Luft vor den Toren schnuppernd, landete der Schwarzmagier am Ende im Refektorium, so war zumindest angedacht. Kurz vorher offenbarte das Kastell dann seinen Plan um ihn zu ärgern. Am Eingang zum Speisesaal, lief ihm ein guter Bekannte, der Bärenfellträger über den Weg und Narzuhl freute sich schon wieder über eine weitere Odysee im Refektorium, aber bevor er auch nur ein Wort der Begrüßung äußern konnte, war Ursidarem schon mit weit aufgerissenen Augen davongerannt.

    Äh..., war der einzige Kommentar zur Flucht seines Gegenübers. Narzuhl dreht sich sicherheitshalber einmal um, aber auch dort war kein Geist, Skelett oder Dämon, der als Ursache hätte dienen können. Aber bei Dämon kam ihm eine einfache und effektive Idee.

    Werte Dämonen, könntet ihr mir sagen wo sich Ursidarem aufhält? Die starken Kopfschmerzen die folgten war vollkommen normal, aber wenigstens konnte er den Kopfschmerzen entnehmen, wo sich Ursidarem aufhielt. Vorbei an den Gästezimmern und dem großen Schlafsaal ging es in die Badestube. Auf den ersten Blick alles normal hier drinnen. Erst auf den zweiten Blick bemerkte der Magier, dass einer der Zuber aus der Reihe tanzte. Nur einer diente umgedreht als Versteck in der restlichen Masse von Zubern.
    Vorsichtig kloppte der Magier an, um den armen Kerl nicht noch mehr zu erschrecken...

  20. Beiträge anzeigen #280
    Waldläufer Avatar von Ursidarem
    Registriert seit
    Feb 2009
    Beiträge
    125
     
    Ursidarem ist offline
    Ursidarem knurrte genüßlich als er langsam aus dem Schlaf glitt.
    Er hob seinen Kopf, blinzelte, rieb sich den verspannten Nacken und streckte sich.
    Als ein Lichtstrahl sein Gesicht streifte zuckte er zusammen und sprang geradezu panisch auf.
    Nicht, dass er etwas gegen Sonnenlicht hätte, aber seitdem Narzuhl dieser vermaledeite Möchtegern Magier durchgedreht war, war er etwas schreckhaft geworden. Doch als er registrierte das er wieder in einer der hintersten Ecken der Bibliothek eingeschlafen war, beruhigte er sich wieder. Bevor er jedoch endgültig aufstand horchte er für einen kurzen Moment.

    Das einzige was er hörte war wie ein Buch aus einem der Regale fiel. Also war er nicht allein.
    So leise wie es ihm möglich war erhob er sich, immer darauf bedacht den Atem flach zu halten, nahm seinen Stab und schlich sich aus der Bibliothek. Seinen vorübergehenden Mitbewohner sah er jedoch nicht.
    Nun gut, sollte ihm recht sein. Nachdem er auf den Gang getreten war bemerkte er erst den Hunger der ihn plagte. Nichts, was man nicht beseitigen konnte! Das Refektorium war wahrlich ein Geschenk. In Gedanken versunken sich dabei zu überlegen was er sich den Heute leckeres zubereiten lassen würde bemerkte er kaum die Schritte die sich ihm immer mehr näherten.
    Erst kurz bevor der große Mann an ihn herangetreten war blickte er zu ihm und erschrak. Es war Narzuhl. Er riss die Augen auf, sein Herz pumpte nun wie es ihm vorkam mindestens das 10 fache an Blut durch seinen Körper und sein Atem ging schwer. Seine Lungen, bereit mehr Sauerstoff in seinen Kreislauf zu holen pumpten nun schon wie verrückt.
    Einen winzigen, kaum erfassbaren Moment, schauten sich die beiden in die Augen.
    Dann unternahm Ursidarem mit einem stillem Schrei die Flucht. Dieser Bastard würde ihn nicht kriegen! Niemals! Er stolperte die Gänge entlang, er schaute nicht zurück, er wollte nur weg vor diesem … Ding! Doch langsam ließen ihn seine Kräfte im Stich, sein Atem ging schwer, die Muskeln brannten und sein Rücken beschwerte sich auch lauthals bei ihm. Er ging also zur nächsten Tür und öffnete sie. Es war scheinbar ein Baderaum, einige Zuber und Wannen füllten den Raum. Er schloss die Tür, ließ sich kurz gegen sie sacken und holte einmal kurz Luft.

    „Ein wahrlich brilliantes Versteck Ursidarem, wirklich!“ Murmelte er sich selbst zu und zog sich zum hintersten Zuber, packte diesen und drehte ihn über sich sodass er unter ihm versteckt war.
    Er hoffte das ihn dieses Versteck fürs erste vor dem Wahnsinnigen schützen würde. Doch er sollte sich irren..

    Nach einigen wenigen Minuten öffnete sich die Tür knarrend. Ursidarem entfuhr innerlich ein empörtes Stöhnen. War ja klar das er gefunden werden würde. Er schloss den Griff um den Stab und wartete. Die Person schien zielsicher auf ihn zuzugehen wie man den Geräuschen seiner Füße entnehmen konnte. Plötzlich…
    klopfte es. „Was zum Säbelzahntiger…“ Er drückte den Zuber nach oben , dem Unbekanntem entgegen. Ein Kampfesschrei entfuhr ihm als er mit dem Holzstab auf Narzuhl einprügelte.
    „Nimm das du elender, verdammter..“ er schrie erneut als er zu einem besonders mächtigem Hieb ausholte. Doch der Mann wich ihm geschickt aus. Er schrie ihm irgendetwas zu, doch Ursidarem hieb nur erneut auf ihn ein. Auch diesmal ohne Erfolg. „Komm her!“ sprach Ursidarem kampfeslustig.
    Er würde diesem Idioten schon zeigen wer hier der Bessere war!

Seite 14 von 21 « Erste ... 37101112131415161718 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide