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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik schluckte, und betrachtete die feste Pranke, die ihm der Paladin auf die Schulter gelegt hatte, damit er nicht weg rennen konnte. "Paladin?", Dennik schlotterte, das wars, sein Todesurteil.
    Er ließ den Kopf hängen. "Ich, ich wollte fliehen, aus der Stadt und was meine Eltern und beim Lehrer angeht, meine Eltern sind vor ein paar Jahren verschwunden. Ich weiß nicht wo die ab geblieben sind und Lehrer, pah!", Dennik spuckte aus, und er wurde wieder wütend, seine Wut ließ seine Angst verblassen, als er weiter erzählte, "Lehrer, ich habe keinen Lehrer, aber Ashim und die anderen zwei, waren so etwas wie meine Meister und jetzt wollen sie mich bei der Miliz anschwärzen, dass ich jemanden getötet hätte, damit sie die Belohnung bekommen!"
    "Aber ich habe niemanden umgebracht wirklich!", -Die Wahrheit
    "Ich, wir, also meine Gruppe sollte da jemanden erpressen und dann ist er auf uns los gegangen, als wir ihn bedroht haben. Ich wars wirklich nicht und die von uns die das gemacht hat, ist nicht die Täterin sie wurde gezwungen! Wir wurden alle Verarscht!", Dennik seufzte. "Vermutlich verstehst du gerade weniger als die Hälfte von dem was ich hier von meiner Seele rede, aber was würdest du an meiner Stelle tun? Was kann ich tun?", Dennik schwieg und wartete die Antwort des Ritters ab.

  2. Beiträge anzeigen #262
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Ronsen guckte nicht schlecht, als er die Leidensgeschichte des jungen Mannes vorspült bekam; einem Wasserfall gleich plätscherten sämtliche Informationen an den Ohren des Paladins vorbei. Natürlich wurde der Griff des Kriegers kräftiger. Vielleicht hatte er hier einen richtig dicken Fang gemacht.
    Er pfiff Toby zu sich. Der Blondschopf spurte bei Fuß.
    "Taste ihn mal nach Waffen ab."
    Lange brauchten sie nicht suchen, zumindest ein kleiner Dolch fand sich in der Kleidung des Burschen versteckt.
    "Keine Eltern, kein Handwerker und ein Lausbube bist du auch noch...", zählte Ronsen vorwurfsvoll auf. Bevor Dennik etwas erwidern konnte, kam eine der Stadtwachen zu ihm heran gerannt.

    "Das ist der Kerl! Rheinold, das ist ein Flüchtiger!"
    "Ich weiß Johann... er hat sich gerade selbst gestellt. Passt heute auf, wer noch aus der Stadt verschwinden will. Ich will sie alle selbst sprechen, ehe sie gehen."
    "Jawohl, Sir!"
    "Und jetzt zu dir."

    Er packte den Burschen am Handgelenk und zerrte ihn in Richtung der Gefängnisräume. Kein Ort für solch junge Burschen, aber er hatte sich etwas zu Schulden kommen lassen, daran bestand kein Zweifel. Wie starr vor Angst wagte es Dennik nicht mal, sich gegen den heftigen Griff des Paladins zu erwehren. Der Weg war kein langer...

    Mit einem harschen, metallenen Knall verriegelte die schwere Gittertür der Einzelzelle. Die Exekutive hatte blitzschnell durchgegriffen.
    "Hol mir Stift und Zettel, Toby."
    Der Blondschopf verschwand eilig.
    "So Dennik, ich brauche deinen vollen Namen, dein Alter, die Namen deiner Eltern, deinen Geburtsort, deine bisherige Ausbildung und natürlich alle Informationen zu den Leuten, von denen du vorhin gesprochen hast. Es würde dir gut tun, wenn wir diese Menschen schnell aufgreifen können..."
    Geändert von Ronsen (31.05.2010 um 18:23 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #263
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Im Knast

    "Ich heiße Dennik Landgraf", ein schneller Blick auf diesen Berg zeigte ihn, dass er das nicht so witzig fand, wie seine Kameraden auf der Straße. "Meine Eltern hießen, Beate und Tilo ich bin 16 Jahre alt, glaube ich jedenfalls", er machte eine Pause, als ihm bewusst wurde dass er sein genaues Geburtsdatum nicht kannte. "Ausbildungen, mhh, also ich bin halt ein Alleskönner, tut mir Leid, dass ich dir das sagen muss, aber ich bin Dieb", ein weiterer schneller Blick, doch der Innoskrieger verzog keine Miene. "Ok und Namen, also alle die noch für die drei Ausländer gearbeitet haben sind: "Jon, Maggie, aber die ist ja schon im Knast, Lahra, die hat den Mord verübt, aber ich versichere euch, sie tat es nur, weil sie keine andere Wahl hatte, dann Fred und Emma und noch ein paar andere von denen ich die Namen nicht mehr weiß, die hatten nicht so viel mit mir zu tun. Ich glaube es waren grob ein Dutzend Straßenkinder die für Ashim und seine beide Kumpanen gearbeitet haben, von den anderen zwei wissen wir die Namen nicht. Wolltest du noch was? Bitte lass mich raus, ich war doch bei der Bürgerwehr!", Dennik wusste, dass das ein schlechtes Argument war, aber was hatte er den schon für gute Argumente? Ich will eh aus der Stadt? Ich tus ja auch nie wieder?

  4. Beiträge anzeigen #264
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Sorgsam notierte der Paladin alle Namen der Leute, die an dem Clou beteiligt sein sollen. Wenn es sich tatsächlich um Gauner handelte, wenngleich auch nur eine Bande Tagediebe, dann wäre die Stadt nach dem Fang all dieser Leute schon um einiges sicherer. Die Betteleien, heraus gelassen zu werden, ignorierte der Südländer kaltschnäuzig. Den Zettel reichte er an seinen Knappen.
    "Toby, bring das Johann und ordere an, dass nach diesen Leuten gesucht wird. Stellt den Hafen auf den Kopf, wenn ihr einen Verdächtigen aufgreift, verfahrt wie gehabt."
    "Was wird aus dem hier?"

    Ronsen starrte auf den kleinen Dennik herab, der allein in seiner finsteren Zelle saß. Ringsum hörte man das Stöhnen und Jammern anderer Gefangener.
    "Bring ihm dann eine Decke und was von den Schweineresten. Die Nacht über bleibt er hier."
    "Aye."


    Gedankenversunken stiefelte der Paladin aus dem Kerker, brachte seine Werkzeugkiste zur Schmiede und genehmigte sich eine kleine Mahlzeit in der Burgschänke. Als er auf dem Weg zurück zu seiner Schmiede war, kam ihm Johann entgegen, mit einem zerlausten Typen in der Hand.
    "Sir, ich..."
    "Welcher ist es?"
    "Ashim."
    "Soso."
    "Lasst mich laufen, ich habe euch den Namen eines MÖRDERS genannt und jetzt wollt ihr mich gefangen nehmen?!"

    Ronsen grinste etwas hönisch: "Genau das habe ich vor, Freundchen. Schaff ihn weg, ich vernehme ihn, wenn der Rest auch eingetrudelt ist."
    "Jawohl Sir."
    "Ach und Johann?"
    "Ja?"
    "Steck ihn ein paar Zellen entfernt von Dennik. Ich glaube nicht, dass die beiden gut aufeinander zu sprechen sind..."
    "Jawohl Sir!"

  5. Beiträge anzeigen #265
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline

    Immer noch im Knast

    Ganz alleine in einer Zelle, auf einer krazigen Decke, die Nase gerümpft, wegen dem Gestank des Unrats, der Überall herum lag und die Ohren voller Schreie und Klagelaute der anderen Gefangenen.
    "Würde er am Galgen landen?", fragte er sich.
    "Würde er sterben, an Altersschwäche irgendwann mal. In einer Zelle wie dieser?", fragte er sich
    "Was hatte der Streiterinnoses gemeint mir, die Nacht über bleibt er hier? Konnte sich Dennik noch Hoffnungen machen, bald wieder auf freien Fuß zu sein?
    Was würde er machen, wenn es so wäre?
    "Bin ich ein Verräter, da ich all meine Freunde aus Angst verraten habe?"
    Lauter Fragen, wie diese zischten ihm durch den Kopf, er konnte sie nicht beantworten, konnte aber auch nicht verhindern, dass sie auftauchten.

    Dennik stand auf, und trat nahe an die Gitter, da sah er Ashim, welcher von zwei Wachen hinein geschleppt wurde, als er Dennik sah schrie er aus: "Du du, ich werde dich töten!", Dennik antwortete nicht und schaute Ashim nur still hinterher.

  6. Beiträge anzeigen #266
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Rethus hatte genug gehört.

    Nachdem der Gardist einen Weg nach unten gefunden hatte, belauschte er ein Gespräch mit den Männern, bei ihnen handelte es sich tatsächlich um untergetauchte Söldner. Ihr Herkunftsort schien Faring gewesen zu sein. Aber was brachte sie dazu unter zu tauchen, und wieso hier?
    Der Rebell konnte bisher in Erfahrung bringen, dass es außer den Wachen draußen nur noch drei weitere Söldner in diesem Haus gab. Und natürlich gab es wieder einen Anführer und an diesen musste er irgendwie herankommen.

    Was hieß irgendwie?

    Ohne weiter eine Strategie zu erdenken, brach der Gardist durch die Tür. Sofort blickte er in drei entsetzte Gesichter. Rethus setzte zu einem der Männer auf. Diesem verpasste er einen Fausthieb, dann noch einen… erst beim vierten stürzte er; er ist gar nicht erst dazu gekommen, ihn anzugreifen. Aber jetzt ging es los. Der nächste Söldner zog ein Schwert und hieb auf den Glatzkopf ein. Dieser wich schnell zur Seite aus, packte die Waffenhand und drehte sie um. Mit der anderen Hand fing er die Klinge auf. Anschließend machte er eine Drehung und bohrte die Klinge in den Körper des Mannes. Direkt hinter diesem erreichte ihn auch schon wieder der andere Söldner, dem er bis zum durch gestrecktem Bein ins Gesicht trat. Sofort brach er zusammen.
    Doch nun ließ der Anführer nicht lange auf sich warten. Er langte zuerst mit einem Stich zu, dem Rethus auswich. Danach schlug er mit dem Schwert, das er dem bereits toten Söldner abgenommen hatte, nach der Klinge des Anführers. Die Trägheit trieb das Schwert entgegen der Wand. Als der Unterarm des Waffenarmes gegen die Wand schlug, trat Rethus mit Wucht gegen die Hand, die das Schwert hielt. Scheppernd landete die Klinge auf dem Boden.
    Jetzt erreichten auch die Wachen den Raum. Um die Situation für sich zu entscheiden, stieß Rethus den Anführer noch einmal zusätzlich komplett gegen Die Wand. Dann wirbelte er herum und schleuderte das Schwert in den Körper einer der heran rennenden Wachen. Sie brach mit einem Stöhnen zusammen, blieb aber am Leben. Aber das kümmerte den Rebellen nicht mehr. Er packte den Anführer und hielt ihm eines seiner Messer gegen den Hals, während er sich hinter diesen stellte.
    „Keine Bewegung!“ brüllte der Glatzkopf sogleich.
    Die Söldner hielten inne. Aber scheinbar wogen sie nur ab, ob sie weiter angriffen sollten oder sich zurückhalten sollten. Rethus hatte sich so etwas schon gedacht. Söldner waren Einzelgänger. Und wenn der Anführer starb, gab es stets einen Neuen. Das war anders als bei den Rebellen.
    „Bleibt stehen, wenn ich wollte, hätte ich euch alle umgebracht… und könnte es auch jetzt noch.“
    „Das wollen wir sehen“, entgegnete der einzige noch nicht verwundete Söldner und schritt auf Rethus zu.
    Dieser zog das Messer zurück, verpasste dem Anführer einen Fausthieb in den Nacken und schubste diesen wieder gegen die Wand neben sich. Doch diesem Mal hämmerte er das Kampfmesser in die Hand des Anführers, der sich aus Reflex an der Wand abfangen wollte, sodass die Hand quasi an die Wand genagelt wurde. Mit einem Aufschrei des Anführers begleitet, zog Rethus sein Kurzschwert blank und wehrte den ersten Angriff der Söldnerwache ab. Sogleich trat er diesem in den Genitalbereich. Mit schmerzerfüllten Gesicht brach der Söldner zusammen und das Kurzschwert landete auf der Halsschlagader und wurde wieder herausgezogen.
    Dann blickte der Gardist in die drei letzten Gesichter. Einer stand festgenagelt an der Wand, wieder einer lag durchbohrt auf dem Boden, war aber fast schon tot, und der letzte stand mit gebrochener Nase und blutüberströmten Gesicht direkt vor Rethus.
    „Also?“ warf der Glatzkopf ein. Doch sein Kommentar wurde durch einen Angriff von dem Söldner mit der gebrochenen Nase beantwortet. „Soll das jetzt ein Witz sein?“ Der Angriff kam völlig unkoordiniert, sodass Rethus einfach die heran nahende Waffe beiseite schlug und dem Söldner die Parierstange des Kurzschwertes in die Fresse hämmerte. Beendet wurde der Kampf durch einen Stich in die Brust.
    Neben dem Glatzkopf räkelte sich immer noch der durchbohrte Söldner. Der Glatzkopf wusste nicht, ob er Mitleid oder Wut empfinden sollte, aber beides würde in Selbiges resultieren. Er nahm auch noch dem letzten Söldner das Leben.
    „So, dann wärest du jetzt der letzte.“ Rethus packte das Kurzschwert zurück.
    „Na los, dann bring mich doch auch noch um, Mörder“, entgegnete der Anführer, der durch den Schmerz in der Hand zusammengebrochen war.
    „Mörder?“ fragte Rethus. „Ich gehöre zur Stadtgarde und Verräter des Königs gehören abgeschlachtet.“
    „Wieso bringst du es dann nicht zu ende?“
    Der Glatzkopf griff nach dem Stuhl an dem alten Schreibtisch und schob ihn sich in die Mitte des Raumes. Er stellte ihn absichtlich verkehrt herum, um sich auf die Lehne aufstützen zu können.
    „Es hat natürlich einen Grund, wieso ich dich nicht umbringe. Ich hätte gern gewusst, was ihr vorhin erzählt habt? Ich habe irgendetwas von Faring und Montera gehört. Und was macht ihr hier in Vengard?“
    „Hm… Na schön… Das hängt mit einander zusammen. Wir haben in Faring die Durchsage bekommen, dass der Rat der Orks zusammentreten würde. Sie wollten für die einzelnen Städte in Myrtana entscheiden. Wir wussten natürlich aus Erfahrung, dass die Kommandanten der Orks sich nicht ganz grün waren.“ Rethus hielt ein Lachen bei diesem ironischen Satz zurück. „Wir sind abgehauen und wollten untertauchen. Dabei dachten wir uns im Gebiet des Feindes zu verstecken, unter anderem Namen und Titel natürlich. Das mussten wir tun, weil uns sonst die Orks von einander getrennt hätten, aber wir wollten nicht gegen unsere eigenen Verbündeten kämpfen.“
    „Tja, und wie ist es ausgegangen?“ Der Glatzkopf erhob sich und ging auf den Söldner zu.
    „Einer von uns kehrte heute mit der Nachricht zurück, dass Montera Faring den Krieg erklärt hat. Sowohl der Zugang nach Faring als auch der Weg durch die Berge von Montera werden dicht sein.“
    „Und wir sind abgeschnitten von der Außenwelt.“ Plötzlich legte sich ein Gefühl von Schrecken auf das Gemüt des Rebellen. Die Leute aus Reddock mussten davon erfahren. Reddock wäre abgeschnitten vom Berglager. Des Weiteren wäre der Handlungsspielraum der Königstreuen eingeengt. Es gäbe also viel zu tun, um die Sicherheit in der Küstenregion zu gewährleisten. Sie brauchten auch Pässe, wenn nötig gefälschte. „Ich danke dir“, meinte der Gardist noch und tötete den Anführer…

  7. Beiträge anzeigen #267
    Lehrling Avatar von Ramón Sanchéz
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    Ramón Sanchéz ist offline
    An die Adelige von gestern dachte Ramón kaum noch, ihn beschäftigte viel mehr die Frage, was er eigentlich hier machte. Ihm behagte die Stadt nicht wirklich, er fühlte sich stark eingeengt. Und vor allem die extrem starke Präsenz an selbstherrlichen Gardisten und Paladinen störte ihn. Das und die allgemein niedrige Stimmung innerhalb der Stadtmauern war sicherlich auf den so gut wie verlorenen Orkkrieg zurückzuführen. Vengard ist eine Stadt für die Lady Xrystals dieser Welt.

    Nach der Schule war der Barde einem Kollegen begegnet, dessen Melodieführung ihn für einige Sekunden verzaubert und dann tieftraurig gestimmt hatte. Jeden Tag spiele ich die gleichen Lieder - wann habe ich zuletzt etwas geschrieben?

    Jetzt hockte der Barde in der Ecke, in der er gestern genächtigt hatte, und klimperte ein wenig auf der Laute seines Mentors herum. Ab und an kam jemand, von den Klängen angelockt, von der Straße durch die kleine Gasse in Ramóns Schlafecke. Und niemand war sich für einen Kommentar zu schade: "Du spielst ja wunderschön.", "Verzeihung, ich dachte hier würde jemand Unzucht mit einer Katze treiben.", "Kannst du mir das beibringen?", "HALT DIE FRESSE!", "Hier wollen Leute schlafen, du Penner!" Und ein jeder war wieder verschwunden, bevor der Jüngling etwas darauf antworten konnte. Trotz der Störungen und der allgemein eher ungemütlicheren Bedingungen wurde er recht bald von seiner Kreativität in Besitz genommen. Bis seine eigenen Melodieläufe ihn bald an das überwältigende Gefühl der Einsamkeit, das in ihm wie ein Feuer loderte, erinnerten. Die Nacht war noch nicht so weit fortgeschritten, und er beschloss, heute nicht alleine zu schlafen. Plötzlich musste er wieder an Xrystal denken. Die siehst du ohnehin nie wieder, vergiss sie - so wie alle anderen. Wie auf Befehl schoss vor einem inneren Auge eine Ahnengalerie seiner bisherigen Eroberungen vorbei. Sie schienen jedoch alle nicht besonders glücklich zu sein, wenn er auch nur einige wenige tatsächlich ausgenutzt hatte, um das Alleinsein für einen Augenblick zu vergessen. Den Meisten war Ramón tatsächlich sehr zugetan gewesen, zumindest solange er und Jesiah in der jeweiligen Stadt weilten - danach, so hatte er es ihm beigebracht, solle er die Augen wieder nach vorne richten. Bis auf wenige Ausnahmen hatte er sich auch von keiner jemals verabschiedet. Die armen Mädchen vergehen sicher vor Sorge, oder in der Hoffnung eines Tages käme ich zurück... - Nach vorne sehen und vergessen!


    Während der Barde nachdachte, hatte er die Laute beiseitegelegt und angefangen das Geld in seinem Beutel zu zählen. Für eine Unze reicht's. Danach heißt es allerdings hungern bis Nachmittags. Eine Unze - drei Stängel, oder ein mickriger Brotlaib und etwas Wurst. Und das Zimmer kannst du auch vergessen. Kurzentschlossen holte Ramón seinen letzten Stengel hervor und zündete ihn an. Zwei Tage lief es ja gut... Schnell rauchte er das besonders dünne Stäbchen und machte sich anschließend auf den Weg zu dem Mann, den er vor einigen Tagen kennengelernt hatte und der ihm schon einmal Sumpfkraut angeboten hatte.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #268
    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline
    Vengard - sie waren da. Nachdem der Hafenmeister die Maera gestern noch nicht einfahren ließ und die Hafenkette hoch zog, durfte sie heute, nachdem Cotton eine Unterredung geführt hatte, endlich in den Hafen hinein.
    Es war schon seltsam, aber nicht verwunderlich, dass an sich nur Schiffe rein durften die Güter für Vengard dabei hatten.
    Unter diesem Vorwand sagte man dann, dass man drei Fässer Met und ein Pferd zu verkaufen hätte. Der Met fand sogar einen Abnehmer zu einen guten Preis. Xanthos jedoch war wohl für jeden zu teuer gewesen. Wer zahlte oder hatte schon gut 8000 Golstücke, die für ein ausgebildetes, varantisches Schlachtross angemessen waren? Nicht zu vergessen die vorhandenen Deckfähigkeiten. Trotzdem sprach es sich rum und gucken durfte man ja.
    In diesen Zeiten mochte vielleicht nur der König sich sowas leisten können und selbst dann nur durch Ländereien. Für Jun aber keine Verhandlungsbasis, auch wenn er nicht verhandeln wollte und konnte. Er wies Yinnesell an und hatte ihr klare Anweisungen gegeben. Ältere Gesichter oder Ritter sollte sie gleich abwimmeln. Jüngere Gesichter, einfach Männer die wie Knappen wirkten hingegen noch ansprechen und fragen wer ihr Ritter wäre. Bei drei bestimmten Namen dann, sollte sie jene zu Jun in die Kammer schicken.
    Dies war seine Chance für seine Ziele in Vengard, ohne als Sir Jun Qel-Dromâ erkannt zu werden.

    Umso überraschender war es für Jun, als wirklich ein Jüngling von Yinnesell zum Schiff gesandt wurde. Jun hatte den offensichtlichen Knappen beobachtet, gemustert. Ordentlich bewaffnet war er, mit einer Waffe die bei jungen Rittern und angehenden Rittern nicht unüblich war. Ein leichter Streitkolben, lang mit dünnen Stiel. Ausgezeichnet um vom Pferderücken aus Schädel zu zertrümmern. Das Wichtigste jedoch war, der Jüngling musste aus der Zeit nach Jun stammen.
    Der Knappe stellte sich Cotton vor und nannte sein Begehr. Der nickte nur und wies diesem den Weg. Es klopfte und Jun öffnete.
    Der Knappe blickte skeptisch als er in Juns Augen sah, musterte den Paladin und besah sich dessen Waffenrock.

    "Führ Innoz! Knappe Gilles de Josseline zur Stelle. Madame Yinnesell atte mich gebeten ier eusch aufzusuchen. Wer seid ihrh, Chevalier?", fragte der Knappe und hatte einen seltsamen Akzent.
    "Nennt mich Chevalier Lahire, Knappe Gilles de Josseline. Wessen Knappe seid ihr?", fragte Jun und bat den Knappen sich zu setzen.
    "Isch bin der Knappe von Chevalier Giran. - Pardon, Chevalier Lahire. Ihr kommt nisch aus meiner eimat, aber trägt einen passenden Namen? Darf isch erfahren wie es dazu kommt?", fragte Gilles. Jun lächelte jedoch wegen etwas anderem auf. Innos war gnädig.
    "Giran also. Ich danke dir Innos. - Um eure Frage zu beantworten, Gilles. Lahire ist nicht mein wahrer Name, verzeiht, dass ich euch anlog, doch in diesen Zeiten würde mein Name hier nur für Verwirrung sorgen. Euer Herr, Sir Giran, war einst mein Waffenbruder und diente unter mir. Es muss Innos Wille sein, dass gerade ihr zu mir geschickt wurdet. Ihr wisst wer ich bin?", fragte der Colovianer und vertraute dem Burschen. Seltsamer Akzent, aber wenn er Girans Knappe war, dann brannte in diesem auch das Feuer Innos im Herzen.
    "Mondieu! Ihr seid das? 'Der Prediger'?", fragte der Knappe sichtlich aufgeregt. Jun gebot diesem ruhig zu bleiben, nicht so laut zu sein und bejahte es. Der Knappe verneigte darauf sein Haupt.
    "Ihr seid ein Vorbild und Legende, Chevalier. Aber seid ihr nisch vor langer Zeit gefallen?", fragte Gilles.
    "Das bin ich und Innos war es, der mich wieder leben ließ. - Sag, würdest du deinem Herren eine Nachricht von mir überbringen, Knappe? Und wie geht es Giran?", fragte Jun.
    "Natürlisch, Chevalier. Vertraut mir, wie auf Innoz! Und meinem errn geh es gut. Auch wenn er von Sergant Bors örte, dass euer Geist in Kap Dun erschien und er sichtlisch zerstreut war, Chevalier.", antwortete der Knappe. Jun nickte und überlegte.
    "Ich habe es mir gedacht. Dann übergebt Giran dieses Pergament. Er wird die Botschaft darin zu verstehen wissen. Und fragt ihn bitte noch, ob es Bors gut geht und wie viele der 'Unsterblichen' noch leben.", bat der Streiter. Der Knappe nahm die Botschaft an sich und erhielt vorweg Juns Dank dafür. Dann verließ er die Maera, während Jun auch an Deck trat und beobachtete was die Stadtwachen im Hafenvirtel vermehrt trieben. Nach Schließungen von gewissen Etablissements sah es nicht aus.
    Nachdenklich blickte Jun dann gen Burg, atmete die vengarder Luft ein, hustete auf und hoffte. Vielleicht wäre es heute oder morgen noch Zeit geweihten Boden zu betreten.

  9. Beiträge anzeigen #269
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Dies war also Vengard, die Stadt voller Paladine, Dieben und einfachen Bürgern. Hier befanden sich viele Tapfere Krieger, hinterhältige Mörder und unschuldige Gossenkinder. Schon als Cyrith heute mit Echyt durch die Straßen von Vengard gezogen war, bemerkte er die vielen Kinder die meistens in Gruppen zusammen neuer Stadt Besuchern die sich hier nicht auskannten. Doch nun war er alleine in den Dunklen Straßen unterwegs und überlegte was der Dieb machen sollte. Natürlich war er vor langer Zeit mit seinem Vater hier gewesen, er hatte ihm auch erklärt dass er ursprünglich aus Vengard kam, jedoch wegen der Mutter von Cyrith aufs Land zog. Natürlich wurde ihm erklärt dass er in dieser Stadt aufpassen sollte, zwar regierte hier der König aber dem Dieb war der König gleichgültig.

    Der Schwarzhaarige sah zwei Gestalten auf der anderen Straßenseite die ihn beobachteten. Er fixierte sie kurz, machte sich jedoch keinerlei Gedanken über diese Typen. Er bog in eine Gasse ein und lief diese Ahnungslos entlang. Er wusste nicht wo er jetzt war, er lief einfach nach vorne bog rechts ab und zog weiter durch die Gasse. Plötzlich stand vor ihm ein Mann, als Cyrith sich umdrehen wollte stand auch dort einer. Mit einem Emotionslosen Blick betrachtete er die beiden. „Ich hab mich verlaufen, bin ziemlich neu in Vengard“ erklärte der Dieb. „Du hast dich verlaufen? Hm eigentlich sind wir nicht so Freundlich zu Eindringlingen, du solltest aufpassen in welche Reviere du trittst“ erklärte der Mann. Cyrith erkannte die Person durch die Dunkelheit nicht.

    „Wir behalten dich im Auge und nun verzieh dich“ rief der vordere und Cyrith machte sich auf den Weg zurück in die Taverne.

  10. Beiträge anzeigen #270
    Veteran Avatar von Bassi
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    Bassi ist offline
    Langsam öffneten sich die Augen und schlossen sich auch gleich wieder kaum das das Licht auf sie fiel. Bassi richtete seinen Oberkörper auf und versuchte erneut die Augen zu öffnen. Diesmal jedoch vorsichtiger ganz so als hatte er Angst das sie aufgrund der Helligkeit zerspringen könnten. Seine rechte Hand bot zusätzlich etwas Schutz vor dem grellen Sonnenlicht das vom fast wolkenlosen Himmel herabschien. " Wo in Innos Namen bin ich ? " Dachte der Magier laut nach während er sich umsah um einen Anhaltspunkt zu finden der eine Antwort auf seine Frage ermöglichte. Es war seltsam und er konnte es sich nicht erklären aber alles um ihn herum bis hin zum letzten Grashalm kam ihm irgendwie bekannt vor. Noch immer nicht ganz Herr seiner Sinne versuchte er es nun in der anderen Richtung und ihm stockte augenblicklich der Atem bei dem Anblick. " Diese Brücke ! Das ist doch, aber wie ? Wie ist dies möglich? " Vor ihm erstreckte sich die lange Steinerne Brücke die er so oft in der Vergangenheit überquert hatte. Doch sah sie anders aus, Kletterpflanzen rankten um den Stein und hüllten die Brücke in einen grünen Schleier. Am anderen Ende der Brücke ragten die dem Magus so vertrauten Mauern auf die ihm lange Zeit über Schutz und Geborgenheit gewährt hatten. Mächtig und stolz stand es da. " Unglaublich das Kloster ! Ich bin auf Khorinis, " stellte Bassi fest. Ein Wechselbad der Gefühle und Gedanken überkam ihn. Er empfand Freude schier grenzenlose Freude darüber den Ort wieder zu sehen der er als seine Heimat bezeichnete. Aber da war auch Skepsis, wie war es möglich das er nun hier war? War er überhaupt wirklich oder war dies nur ein Traum? Doch kam es ihm so echt vor er hörte die Vögel ihre Lieder singen, fühlte das Gras zwischen seinen Fingern und konnte es sogar riechen. Auch Furcht hatte einen festen Platz in den Gefühlen des Magiers. Furcht vor dem was ihn erwartete, ähnlich der Brücke war die Zeit auch an diesen heiligen Ort nicht spurlos vorbei gegangen. Die Pforte stand halb offen, und die Mauern waren überwuchert von allerlei Grünzeugs. Alles in allem machte dieser einst so prächtige Ort nun eher den Eindruck einer Ruine.

    Ein Geräusch lies den Magier aufschrecken und er drehte sich ruckartig um um dann rückwärts zu straucheln und letztendlich nach hinten zu stolpern. " Bei Innos " keuchte der Magus während er das Unmögliche betrachtete. Er sah sich selbst den Weg entlang kommen und schnurgerade auf die Brücke zuhalten. Es machte den Anschein als könne sein anderes ich ihn nicht sehen denn anders war es kaum zu erklären das er Doppelgänger an ihm einfach vorbei schritt ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Wie in einem Bann gezogen folgen die Blicke Bassis dieser Erscheinung oder was auch immer es war was er da zu Gesicht bekommen hatte. Und Ohne das es ihm bewusst war hatte er sich auch schon daran gemacht aufzustehen und selbst den Weg über die Brücke zu beschreiten, sein anderes ich dabei immer fest im Blick. Er musste sich beeilen um den Abstand zu verringern damit er sich nicht selbst aus den Augen verlieren würde.
    Die halb offen stehende Pforte passiert, erstreckte sich vor dem Magier ein Anblick des Schreckens. So ziemlich jeder Ort innerhalb der Mauern wurde von der Natur wieder in Beschlag genommen. Wo einst die Novizen für Ordnung gesorgt hatten war nun nurnoch Chaos. Der Schock brachte den Ordensbruder ins Stocken was fast dazu geführt hätte das er sein Abbild entkommen gelassen hätte. Doch hatte er grade noch rechtzeitig seinen Kopf gedreht um diesen in den Keller verschwinden zu sehen. Bassi setzte zu Verfolgung an und hatte die Stufen hinab in das Gewölbe schnell erreicht und die Treppe in einem Satz hinter sich gelassen. Doch wo war sein Doppelgänger hin? In der Mitte des Raumes stehend lies er seinen Blick in alle drei abzweigenden Gänge schweifen. " Da Licht " und sofort setzte er zur weiteren Verfolgung an.
    Dem Licht folgend erreicht er das Studierzimmer der Magier, so hatte es zumindest mal ein Novize genannt. Er sah sich flüchtig um doch konnte er nichts Entdecken das von irgend einem Interesse für ihn gewesen wäre. Auch das Licht war nirgends mehr zu sehen und der Magier stand im Dunklen da.

    Bassi schreckte hoch, sein Herz raste als ob er eben erst um sein Leben gerannt wäre, was auch das völlig durchgeschwitzte Bett erklären würde. " Das Bett? " fragte er sich selbst bis ihm klar wurde wo er war. Hektisch schaute er sich um, nein es war alles beim alten er war in seiner Kammer in Vengard. " Dann war dies also doch nur ein Traum? Aber es war so Real! " Mit zittrigen Beinen stand der Magier auf und schleppte sich zu seinem Sessel und lies sich hinein plumpsen. " Was für ein Traum " Kopfschüttelnd goss er sich einen Becher Wein ein und nippte anschließend daran. " Ich hätte schwören können das ich da gewesen war "

  11. Beiträge anzeigen #271
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Jetzt war es also soweit. Gwendor würde gleich seinem alten Herren gegenüberstehen, um bei ihm seine Wiederaufnahme als Knappe zu erbeten. Ulrich hatte gestern sein Möglichstes getan, um entsprechende Vorarbeit zu leisten. Der Rebellenführer hatte die leitenden Offiziere von Gwendors Bemühungen berichtet, den Kampf der Rebellen gegen die Banditen zu unterstützen. Weiterhin hatte er ihnen erzählt, dass er maßgeblichen Anteil am Tode Ortegas gehabt hatte.
    Gemeinsam mit Sir Ulrich schritt er durch das Tor der Kaserne. Der Paladin begleitete Gwendor bis zur Tür von Ronsens Rüstungsschmiede, um zu verhindern, dass der Ausgestoßene von den Torwachen abgewiesen wurde. Mittlerweile war es dem Rebellenführer gelungen soviel für Gwendors Ruf in der Stadt zu tun, das die Soldaten ihrem ehemaligen Kameraden zumindest nicht gleich ans Leder wollten, einige misstrauische Blicke erntete der Dunkelhaarige aber dennoch, als er durch das Kasernentor trat.
    Schließlich kamen die beiden bei der Schmiede an. "Rüstungsschmied ist er also mittlerweile.", murmelte Gwendor. Dann lächelte er. "Irgendwie passt das zu ihm." Sir Ulrich drehte sich jetzt zu dem Neurebellen um.
    "Bis hierher konnte ich dich begleiten. Der Rest liegt bei dir. Durch diese Tür musst du alleine gehen." Gwendor nickte und bedankte sich bei dem Paladin.
    Dann drehte er sich um. Vor ihm befand sich die schwere hölzerne Tür der Schmiede. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Er war aufgeregt, schließlich hatte er seinen ehemaligen Herrn seit fast einem halben Jahr nicht mehr gesehen. Er klopfte an die Tür und wartete, bis eine brummige Stimme "Herein!" sagte.
    Dann betrat er die Schmiede. Der Geruch von frisch gegerbten Leder schlug ihm entgegen. Ronsen stand hinter einer Werkbank, wo er offenbar damit beschäftigt war große Stücke gehärtetes Leder zurechtzuschneiden.
    Gwendor überlegte einen Moment, wie er ihn ansprechen sollte, dann beschloss er auf den offiziellen Titel des Paladins zu verzichten, schließlich hatte dieser zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal zu viel Distanz zwischen den Knappen und seinen Herren gebracht! "Hallo Ronsen!", sagte er und neigte dabei leicht das Haupt.
    Geändert von Gwendor (01.06.2010 um 12:26 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #272
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    'Soso, diesen Hakon gibt es also wirklich', überlegte Ronsen, als er beim Schneiden des Leders einer neuen Milizrüstung war. Hakon... für ihn sollte er eine Rüstung aus schwarzem Snapperleder schneidern. Aber der Kerl hatte ihn trotzdem angelogen, er hieß nicht Hakon. Oder konnten die Sinne des Paladins tatsächlich überreagieren, ihm sogar mehr vorlügen, als ihm tatsächlich vorgeschwindelt wurde. Ein nagender Zweifel befiel ihn, dann klopfte es glücklicherweise an der Tür...

    "Herein", brummte er, nach wie vor auf die halbfertige Rüstung in seinen Händen konzentriert.
    "Hallo Ronsen", vernahm er in einer keineswegs frechen Tonlage von seinem Kunden, dem der Schmied bis zu dem Moment, da er ihn angesprochen hatte, noch keine Aufmerksamkeit schenkte. DIese Worte ließen ihn aber stutzig werden und er blickte erst erstaunt, dann verärgert, schließlich einfach nur noch baff seinen Gegenüber an. Gwendor. Sein verschollener Knappe war wieder gekehrt.
    Ein paar Sekunden tat sich gar nichts, die Blicke trafen sich nur, ein jeder versuchte, in den Augen des anderen zu lesen. Dann legte Ronsen die Rüstung müde beiseite, zog sich ein paar Handschuhe an und kramte seine Zange hervor. Auf dem Amboss wartete noch ein verbeultes Schild, das er begradigen sollte.

    "Hallo Gwendor", sprach er mit einem anerkennenden Nicken, "schön, dich zu sehen. Kannst du den Blasebald ein bisschen treten? Ich brauch den Schmiedeofen gleich."
    Und während der ehemalige Knappe seine Arbeit starten sollte, begann Ronsen mit kräftigen Schlägen, auf das Schild einzuschlagen...

  13. Beiträge anzeigen #273
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    Die Reaktion von Ronsen auf Gwendors plötzliches Erscheinen fiel deutlich sanfter aus, als der ehemalige Soldat erwartet hatte. Ronsen bat ihn, ihm bei der Arbeit behilflich zu sein. Gwendor war ihm dankbar dafür. Er hatte in der Vergangenheit gelernt, dass eine gemeinsame Tätigkeit Menschen miteinander verband und den Umgang miteinander leichter machte.
    "Gerne!", antwortete er also auf die Frage des Rüstungsschmiedes.
    Dann ging er auf den großen Blasebalg zu, welcher sich in der Schmiede befand und begann ihn langsam und gefühlvoll zu treten. Das typisch pfeifende Geräusch erklang, welches dieses Gerät unverkennbar machte, Funken stoben vom Schmiedefeuer auf und der Paladin begann mit kräftigen Hammerschlägen einen verbeulten Schild zu bearbeiten. Eine Zeitlang sagte keiner von beiden etwas. Doch es war nicht jenes unangenehme Schweigen, dass zwischen zwei Personen herrschte, die nicht wussten, wie sie das Gespräch fortsetzen sollten. Es würde Zeit brauchen seinem Herren die ganze Geschichte zu erklären, das wusste Gwendor und er wollte nicht überstürzen. Daher ließ er erst einmal die gemeinsame Arbeit ihre Wirkung auf das Verhältnis der beiden entfalten.
    Erst als der Paladin das Hämmern unterbrach und den immer noch rötlich glühenden Schild kritisch beäugte, nahm der Dunkelhaarige das Gespräch wieder auf.
    "Du wirst sicher wissen wollen, wo ich all die Monate war?"

  14. Beiträge anzeigen #274
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    Als das Feuer fertig geschürt war, begann Ronsen, die verbeulte Stelle des Schildes wenige Fingerbreit über den Saum der Flamme, das Herz des Feuers, zu halten bis es glühte. Eine schweißtreibende Arbeit, sowohl ob der Anstrengung, das schwere Metall mit einem Hebel, und damit deutlich erschwert, halten zu müssen, aber auch wegen der glühenden Hitze des Schmiedeofens. Es musste weiterhin gedreht und ab und an zurecht geschlagen werden.

    "Eigentlich nicht, zumindest nicht jetzt", antwortete Ronsen mit seinem tiefen Brummen in einer kurzen Pause. Dann ließ er den Hammer wieder auf den Stahl sausen. Langsam erbarmte sich der Schild, seine gewünschte Form anzunehmen. Ronsen schüttete kühlendes Wasser darüber, damit sich das Metall zusammen ziehen konnte.
    "Du bist am Leben, das ist erst einmal alles, was zählt. Hätte nicht damit gerechnet, ehrlich gesagt..."
    Er wischte sich mit einem Tuch die Schweiß von der Stirn.
    "Erzähl mir lieber, was du jetzt vorhast. Oder kamst du nur vorbei, mir hallo zu sagen?"

  15. Beiträge anzeigen #275
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    Zischend verdampfte das Kühlwasser und erfüllte das Innere der Schmiede mit einem feinen Nebel. Gwendor bemerkte wie langsam der Schweiss aus seinen Poren drang und über sein Gesicht zu laufen begann.
    "Erzähl mir lieber, was du jetzt vorhast", sagte Ronsen. Tja, was genau hatte er eigentlich vor? Er wollte wieder in den Dienst der Garde treten. Er wollte wieder Knappe seines alten Herren werden. Aber vor allem wollte er den Status als flüchtiger Strafgefangener loswerden.
    "Es gab ja dieses Attentat auf den König vor einigen Monaten. Ich weiss nicht, ob du es mitbekommen hast, aber ich gehörte damals zu den Hauptverdächtigen, obwohl ich nicht das geringste damit zu tun hatte. Ich weiss, dass mittlerweile die wahren Schuldigen gefunden wurden, doch weil ich während des Bebens aus den Kerkern geflüchtet bin, bin ich eigentlich nach wie vor ein flüchtiger Strafgefangener. Das möchte ich aber nicht mehr sein. Ich bin kein Gesetzesloser und habe dem König immer treu gedient. Selbst in der Zeit als Ausgestoßener. Daher will ich eine Begnadigung und ehrenhaft wieder in die Armee aufgenommen werden. Wie ich aus deiner Reaktion herauszulesen glaube, habe ich zwar für dich meinen Posten als Knappe niemals verloren, ich möchte diesen aber auch wieder offiziell bekleiden. Dafür benötige ich Zuspruch. Einen einflussreichen Fürsprecher habe ich bereits gefunden. Es ist dein alter Freund Sir Ulrich. Mit seinem und deinem Wort zusammen, könnte ein Gnadengesuch durchgesetzt werden."
    Gwendor wusste, dass es bei Ronsen nichts bringen würde lange um den heissen Brei herumzureden. Daher hatte er seinem Paladin direkt gesagt, warum er zu ihm gekommen war. Jetzt war er auf seine Antwort gespannt.

  16. Beiträge anzeigen #276
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    Wieder vergingen einige Sekunden der Ruhe, währendderen es in Ronsens Kopf gewaltig arbeitete und er dies mit dem Abwischen des einigermaßen fertigen Schildes zu übertünchen versuchte. Schließlich begann er ganz langsam und bedacht:

    "Dieser Schild hat mal einem Soldaten namens Harry gehört. Harry hat an der Front gekämpft, als Kap Dun fiel. Der Schild hatte ihm jahrelang treue Dienste geleistet, aber er wurde eingetreten... und dann starb Harry. Aber der Schild wird einen anderen Träger finden, hier ist es nie zu spät, ihn wieder gerade zu biegen. Doch der arme Harry..."

    Ronsen seufzte.

    "Wenn ich in die Schlacht ziehe, erwarte ich, dass mein Schild mich begleitet. Ich erwarte, dass es an meiner Seite steht, wenn es die Orks auf mich abgesehen haben. Ich erwarte, dass es für mich einsteht bis es bricht, denn es weiß, dass ich der einzige bin, der dafür sorgen kann, dass es seine Beulen wieder verliert. Nun, ich bin kein Schildträger, aber du... dich kann ich wieder zurecht schlagen und dir deinen Respekt, der dir zusteht, zurück geben. Du bist kein Lügner, da brauche ich nicht einmal irgendein magisches Gespür in mir zu fragen. Aber du warst auch nicht der beste Schild, den ich hatte. Als Harry wäre ich in Kap Dun drauf gegangen. Verstehst du? Wenn ich dir helfen soll, wenn ich dich wieder als meinen Knappen aufnehmen soll, dann musst du mir, bei Innos, schwören, dass du dich nicht mehr aus meinem Einflussbereich heraus bewegst bis ich sage, dass der Tag reif genug ist. Das heißt, du begleitest mich auf meine Reisen und hilfst mir im Alltag, wo ich es verlange; im Gegensatz dazu bilde ich dich aus bis du zur Ritterschaft bereit bist. Merke dir einfach eines: wenn wir nicht gemeinsam leben können... dann sterben wir allein."

    Ronsen klopfte Gwendor im Vorbeigehen auf die Schulter und wies ihn an, mit ihm die Schmiede zu verlassen. Der Südländer schloss sie ab.
    "Ich muss noch einmal nach einem der Gefangenen sehen. Du hast bis morgen Zeit, dir zu überlegen, wie deine Zukunft aussehen soll. Komm dann wieder zu mir, ich werde hier an der Arbeit sein. Und wenn dich jemand schief anblickt, sag ihm, Sir Rheinold bürgt für dich und dass jedes weitere Misstrauen bestraft wird. Viel Glück."

  17. Beiträge anzeigen #277
    Abenteurer Avatar von Echyt
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    Der Duft von Holz, Alkohol und Schweiß. Selbst um diese Zeit war all das in der Taverne, in der er sich gerade befand, vorhanden.
    Stören tat ihn das nicht, schließlich hatte er selbst einen Krug in der Hand.

    Während er also gerade einfach nur in der Taverne saß, alleine an einem Tisch und den Moment genoss, merkte er gar nicht, dass sich eine recht korpulente ihm näherte.

    »Hey, Junge! Schmeckt's dir? Ich nehm' mal an, du hast nichts dagegen, mit mir zu teilen« schreckte ihn eine raue Stimme aus seinen Tagträumen auf.
    Echyt sah die Hand des Mannes zu seinem Krug wandern. Sollte er sich wehren, oder klein bei geben?
    Er entschied sich für ersteres und hielt den Krug mit einem sicheren Griff fest.
    »Wir wollen wohl Ärger machen?« ertönte die Stimme, gefolgt von einem kehligen Lachen.
    So leicht war es also nicht. Langsam und darauf bedacht, dass nicht zu viele Menschen es sehen konnten, zog er einen der Dolche hervor.

  18. Beiträge anzeigen #278
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor nahm die Antwort von Ronsen entgegen. Der Paladin glaubte ihm jedes Wort ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Aber im gleichen Atemzug tadelte er ihn auch für sein Verhalten. Und Gwendor musste sich eingestehen, dass dieser Tadel berechtigt war. Er hatte sich im Laufe der Zeit wirklich mehr und mehr von seinem Paladin entfernt, hatte seine eigenen Pläne geschmiedet und diese Pläne hatten ihm nichts als Ärger eingebracht. Nur Sir Ulrich hatte er es zu verdanken, dass es ihm überhaupt gelungen war zu seinem alten Paladin vorzudringen.
    Der Preis, welchen Ronsen für seine Wiederaufnahme verlangte war nur fair. Er hatte sich in seiner Zeit als Knappe nicht gerade mit Ruhm bekleckert und hatte einiges wieder gut zu machen.
    Also antwortete er:
    "Ich brauche keinen Tag Bedenkzeit. Ich will wieder an deiner Seite kämpfen und ich bin auch sofort bereit für dich zu sterben."
    Gwendor hob feierlich seine rechte Hand.
    "Hiermit schwöre ich bei unserem Herren Innos, Hüter des Feuers und der Gerechtigkeit, dass ich dich, Sir Rheinhold, Paladin des Königs, als dein Knappe begeleiten werde, egal wohin und wofür. Ich werde deinen Befehlen folgen und dich im Kampf unterstützen wo es mir möglich ist!"
    Ronsen nickte. "Dann ist es so beschlossen."

  19. Beiträge anzeigen #279
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Der Dieb war gerade erst aufgestanden, er war ziemlich lange unterwegs gewesen und hatte sich dann erst einmal ausgeschlafen. Doch als er nun in den Schankraum kam sah er wie ein Typ sich an Echyt herangemacht hatte und diesen belästigte. Sofort war er eingeschritten und hatte dem Mann seinen Schwarzen Dolch an die Kehle gehalten. „Du solltest den Jungen in Ruhe lassen und dir dein eigenes Bier kaufen ansonsten könnte ich ganz schön ungemütlich werden und ich bin sicher das du nicht auf die Liste willst“ flüsterte Cyrith in das Ohr des Mannes. „Was für eine Liste“ knurrte der Mann bedrohlich zurück, trotz seiner Starken Muskeln konnte der Mann es nicht riskieren die Kehle durchgeschnitten zu bekommen.

    „Na auf die Liste meiner Opfer natürlich“ er grinste. „T…tut mir Leid kleiner ich wollte dich nicht so anmachen“ Cyrith ließ den Mann los und schaute zu wie dieser Panisch die Taverne verließ. Er blickte kurz zu Echyt. „Alles okay bei dir? Du solltest aufpassen die Typen hier sind sicherlich nicht ohne, ich meine in Bakaresh lauern die gleichen Idioten aber die hier sind auch ganz schön Krass“ er setzte sich zu seinem Freund und bestellte sich ein Hirschsteak.

  20. Beiträge anzeigen #280
    Abenteurer Avatar von Echyt
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    Echyt ist offline
    Wieder einmal war er froh, nicht alleine durch die Welt streifen zu müssen. Wenn er sich die Situation von eben aber noch einmal vor Augen führte, hätte er genauso gut eigenständig eine Lösung finden können. Cyrith hatte schließlich nicht seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt, er hatte nur seine Waffe blitzen lassen. Eine Waffe hatte Echyt auch.

    »Lass uns dieser gebündelten Zusammenkunft von Versagern mal entfliehen.« meinte er, nachdem Cyrith seine Mahlzeit beendet hatte.
    Die beiden verließen die Taverne und gingen in irgendeine Richtung. Die Orientierung in dieser Stadt hatten sie immer noch nicht gewonnen. Wenn er das nötige Kleingeld hätte und länger hier bleiben würde, würde er sich vermutlich eine Karte kaufen. So aber war es ihm das Geld nicht wert.. zur Taverne würden sie schon zurückfinden.

    »Was meinst du, wo wir sind?«
    »Sieht nach dem Hafenviertel aus.«

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