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  1. Beiträge anzeigen #241
    Lehrling Avatar von Ramón Sanchéz
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    Ramón Sanchéz ist offline
    Hast du wirklich erwartet, diese feine Dame würde deinen Stengel nehmen, mit dir einen batzen und dann mit dir auf's Zimmer verschwinden. Das funktioniert vielleicht bei Bauernmädchen, aber doch nicht hier. Doch schien es dem jungen Barden, dass er es zumindest nicht völlig vergeigt hatte, schließlich fragte sie ihn etwas schüchtern, ob er aus Vengard stamme. Der Barde lachte in sich hinein, doch blieb nach außen hin ernst. "Nein, ich bin ein echter Monteraner." sagte er schließlich mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen. "So wie ich." Das überraschte Ramón. Er hätte nicht erwartet, dass sie aus dem gleichen Drecksloch kam wie er. "Ihr seht aus als seit ihr von edlerer Geburt als ich selbst es bin."
    "Wie kommt ihr darauf?" fragte die Dame lachend, aber ihr Tonfall verriet ihm bereits, dass er Recht hatte. "Eure Nase verrät euch. Sie ist wohlgeformter als die der Königin." Ob Adelsdamen auch auf solche Komplimente stehen?
    "Ihr habt die Königin gesehen?" - Okay, das ist also der Unterschied. Bauernmädchen hätten gelacht und sich bedankt oder sich vielleicht ein Lied darüber gewünscht, aber DAS ist neu.
    "Nur auf einem Gemälde wir haben es damals ..." gestohlen? Das ist eine A-D-E-L-S-D-A-M-E, mein Freund. "gesehen, ja." Und ich bin mir immernoch sicher, dass Jesiah sich hat über den Tisch ziehen lassen ...
    "Wo war das denn?" harkte die Lady nach, als wisse sie ohnehin, was vorgefallen war.
    Anstatt einer Antworten wies er mit dem Finger auf das Schild über ihrem Kopf. "Da wären wir. Meine Erinnerung täuscht mich nie." Oh, das war doch glatt gelogen.
    "Wenn ihr mich oder meine Laute zufällig braucht, ich werde sicher noch eine Weile im Schankraum zugegen sein. Auf Bald." Einen Moment stand der Barde unschlüssig da. Umarmen ist sicher unpassend, Händeschütteln auch ... Schließlich verbeugte er sich. Verbeugen ist gut.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    So, mal schauen, wo dieser Ronsen jetzt seine Bude hatte. Der Gardist hatte sich nicht getraut, sich darüber zu informieren, da sein Gesicht einfach zu bekannt war. Schließlich war er aus dem Gefängnis von Vengard geflohen. Er hatte keine Lust, genau dort jetzt noch einmal zu landen. Hoffentlich würde Ronsen nicht genau dafür sorgen.

    Ulrich, Gwendor und Rethus hatten sich schon vor den Toren von Vengard getrennt. Sie erreichten die Stadt am gestrigen Abend, kurz bevor die Tore geschlossen wurden. Ulrich und Gwendor schritten direkt durch das Westtor. Der Glatzkopf hingegen konnte es sich nicht leisten, direkt vor den Wachen zu erscheinen. Er nutzte den Weg über die Mauer. Er dachte sich, wenn ich es geschafft habe, zur Kasbah in Bakaresh hinauf zu klettern, dann schaffe ich es erst recht bei dieser winzigen Mauer.
    Allerdings gestaltete sich dieses Unternehmen schwerer als gedacht. Er musste ein wenig warten, bis ein paar Wachen verschwunden waren. Dann konnte er einmal nicht weiter und schlug einen Soldaten bewusstlos zu Boden. Und nur gerade so entging er einem Duell… genug Stress für einen Abend.
    Als er dann in der Stadt unterwegs war, verlief alles glatt. Sein vorläufiger Kapuzenumhang machte seine Arbeit.

    Rethus schwang um die nächste Ecke und erspähte eine bulligen Typen, der mit irgendetwas aus einem Haus geeilt kam. Er hatte eine schwarze Hautfarbe, passte zur Beschreibung.
    Er begab sich zu einem Mann, der gerade dabei war, ein Wildschwein zu bearbeiten. Hm, da fiel dem Gardisten gerade ein, dass er schon seit einem Monat kein ordentliches Stück Fleisch mehr gegessen hatte, vor allem wenn es frisch war.
    Da sein Bauchgefühl ihm sagte, dass dieser Kerl wirklich Ronsen war, ging er schnurstracks auf ihn zu.

    „Seid gegrüßt, Paladin“, begann Rethus, der noch immer die Kapuze auf hatte. „Wie ich sehe, habt Ihr da einen ordentlichen Brocken Fleisch.“ Er machte eine kurze Kunstpause. „Apropos Brocken, können Sie mir sagen, wo ich Ronsen finden kann? Ich benötige einen Rüstungsbauer und mir wurde geraten, nach Ronsen zu suchen. Denn dieser fertigt Lederrüstungen.“
    Geändert von Rethus (30.05.2010 um 21:57 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #243
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
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    Xrystal ist offline
    "Oh, ja. Ich, äh, danke euch!", rief Xrystal Ramón hinterher, als dieser ihr nach einer Verbeugung den Rücken zugekehrt hatte. Die Adlige fühlte sich ein wenig versetzt, sie war es nicht gewohnt, einfach so stehen gelassen zu werden. Aber gut, er hatte sie immerhin an den Ort gebracht, nach dem sie gesucht hatte und damit war seine Aufgabe wohl auch erfüllt. Allgemein war dieser Spaziergang mit Ramón für ihre Verhältnisse ausgesprochen merkwürdig gewesen.
    Nachdem Xrystal mit einem sanften Kopfschütteln ihrem Begleiter nachgesehen hatte, wandte sie sich der Tür zu, an der sie nun stand. Ein merkwürdiges Gefühl durchfuhr sie, als ihre Handfläche die kalte Klinke der Eingangstür umschloss. Endlich war sie beim gesuchten Schneider angekommen, endlich konnte sie die Lieferung für Sunder abholen und sich dann in ein hoffentlich weiches, gemütliches Bett legen. Sie hatte all die Strapazen auf sich genommen, um nur für ein paar Stunden in einem geschützten Raum schlafen zu können und dann...

    ...abgeschlossen. Das durfte nicht wahr sein! Dieser verdammte Schneider hatte seinen Laden geschlossen!
    Xrystal rüttelte an der Tür, doch es nutzte nichts. Sie war definitiv verschlossen. Auch hektisches Klopfen half nicht, es schien sich keiner verpflichtet, die Tür zu öffnen.
    Ein ungenierter Fluch entfuhr Xrystals Lippen und sie blickte sich hastig um, um sich zu vergewissern, dass niemand sie gehört hatte. Dann lehnte sie sich mit dem Rücken zur Tür und blickte mit von Verzweiflung gequälter Miene in den Sternenhimmel, der sich inzwischen über Vengard gespannt hatte. Womit hatte sie das alles verdient?
    Xrystal wandte ihren Blick zur Straße hinüber. Sie stand leer, nur ein wenig schrille Musik drang an ihr Ohr. In welche Richtung war Ramón noch gleich gegangen? Nach rechts?
    Xrystal setzte sich in Bewegung. Sie hatte längst jedes Gefühl in ihren Beinen verloren und der Schmerz in ihren Füßen war bereits einem tauben Kribbeln gewichen.

    Und nach wenigen Schritten öffnete sie jene Tür, über die ein hölzernes Schild mit der Aufschrift Zum Trollhorn angebracht war.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    "Brocken... ach du meinst das Schwein, ja?"
    Abwertend musterte er den Burschen, der ihn nicht seines Standes gemessen behandelte. Dennoch legte er ein geschmiertes Grinsen auf und reichte ihm die Hand. Dann drückte er sie fast zum Bruch zusammen.
    "Wer hat dir erlaubt, mich Ronsen zu nennen? Mein Name ist Rheinold, für dich Sir Rheinold! Und du willst eine Rüstung? Die baue ich ich der Tat. Welchen Rang bekleidest du? Bist du überhaupt ein Soldat, mir ist dein Gesicht fremd."
    Sich langsam wieder beruhigend drückte er Roby einen Sack Sand in die Hand, falls sie nachher das Feuer ersticken mussten; es brutzelte heiß und verführerisch unter dem großen Brocken Fleisch. Dem Schwein, wohlgemerkt...

  5. Beiträge anzeigen #245
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    „Verzeihung“, entgegnete der Glatzkopf, fast mit einem Grinsen. War klar, dass das mit dem Brocken nicht besonders gut herüberkam. Aber wenn man provozierte, gab sich derjenige immer zu erkennen. Eine der Regeln aus dem Handbuch für Korruption, wobei er diese Standartregel dieses Mal an einem normalen Menschen angewendet hatte und nicht an einem verdächtigen Typen.

    „Verzeiht mir, Sir Reinhold, mein Name ist…“ Na ja, Rethus? Den Namen jetzt zu sagen war viel zu gefährlich. Aber Gwendor hatte es doch auch fertig bekommen, verdeckt zu bleiben. Und wenn es den Namen Hakon einmal gegeben hatte und momentan nicht, entschied sich Rethus für… „Hakon, mein Name ist Hakon. Und ja, ich bin Gardist des Königs. Allerdings unterstehe ich nicht der Stadtwachenkommandantur sondern Sir Ulrich. Deshalb werdet Ihr mich nicht direkt kennen. Cobryn weiß davon, falls Ihr nachfragen wollt.“ Tja, das war noch nicht einmal alles gelogen. Das einzige, das nicht hinhaute, war im Grunde der Name. „Ich bin mal so frei.“ Rethus nahm auf der Bank neben sich platz.
    „Um gleich zur Sache zu kommen, ich benötige eine schwarze Lederrüstung für den ganzen Körper, das heißt sowohl Oberteil als auch Hose. Es sollte eine robuste Rüstung sein und müsste schon ein ganzes Weilchen halten. Um dies zu ermöglichen, bin ich auch dafür, Metall einarbeiten zu lassen; also nur falls das als nötig erachtet wird. Passend zu der Rüstung benötige ich auch ein Paar neue Stiefel und ein Paar schwarze, fingerlose Handschuhe.
    Was würdet Ihr für ein Leder dafür vorschlagen? Ich bin bereit für eine solch perfekte Rüstung einen angemessenen Betrag zu zahlen.“ Falls nötig würde er auch gleich noch ein paar Säcke Gold klauen.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Lehrling Avatar von Ramón Sanchéz
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    Ramón Sanchéz ist offline
    Hättest dich wenigstens verabschieden sollen... Die Kleine ist jetzt bestimmt stinksauer. Ein wenig enttäuscht ließ Ramón den Blick von seinem Bier weg durch den verruchten Schankraum wandern. Die ist verheiratet. Die ist nicht besonders schön. Die sieht aus als wäre sie eher Frauen zugeneigt und schon reichlich abgefüllt. Die potentielle Lesbe schwankte gerade auf die massive Holztür zu, als diese sich ziemlich ruckartig öffnete. Um Haaresbreite verfehlte die Tür ihren Kopf, doch bei ihrem versuchten und nebenbei einige entscheidende Augenblicke zu späten Ausweichmanöver stolperte sie und fiel hintenüber. Ramón wollte sich gerade einen weiteren Schluck seines Feierabendbieres genehmigen, doch zwei Dinge hinderten ihn letzten Endes daran: Der Erste war die stürzende Frau, deren Anblick einfach urkomisch war. Und der Zweite ließ ihm das Lachen im Halse stecken bleiben. Die Lady. Sie ignorierte die andere Frau, entweder hatte sie nicht bemerkt, dass sie für den Unfall verantwortlich war, oder sie war es ihrer Auffassung nicht. Bei Innos, adelige Frauen sind so verflucht viel schwerer einzuschätzen. Sie blickte sich um, und runzelte die Stirn. Ihr gefällt es hier nicht. Oh, Wunder. Der Krach, den betrunkene Arbeiter von sich geben, ist zugegebenermaßen auch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Dann wanderte ihr Blick zur Theke und sie erkannte den Barden offensichtlich. Lächelt sie? Verdammt schwer zu erkennen.

    "Zwei Goldmünzen, wenn du jetzt den Platz wechselst." flüsterte er seinem Nachbarn zu und schob die Münzen vor ihm auf den Tisch. Dieser überlegte keine einzige Sekunde, schnappte sich die Münzen und stand auf. Wärmer. Wärmer. Ganz warm. Heiß. Verdammt heiß. Mit anmutigen Bewegungen, die sich doch sehr deutlich von der Art der Bäuerinnen und Schneiderinnen unterschieden kam sie ihm näher.
    "Wart ihr schon beim Schneider?" Fragte er sie, nachdem sie Platz genommen hatte. "Geschlossen." Antwortete sie knapp und winkte den Wirt herbei. "Einen verdünnten Rotwein bitte." Ramón und der Wirt lachten, und Letzterer stellte ihr ein Bier und einen Becher Wasser hin. "Drei." Meinte er an Ramón gewandt, dieser bezahlte und bemerkte den verwirrten Blick der Lady. "Oder bezahlt die Dame in Adeligenkreisen für sich selbst?" meinte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Als Antwort lachte die Lady nur, da fiel ihm auf, wie müde sie aussah.
    "Ihr seht aus, als hättet ihr drei Tage nicht geschlafen." bemerkte der Barde. "Fast, es sind nunmehr über zwei."
    "Macht das nicht, Lady, das nicht gut für eure Haut." DAS war ein Fehler - Achtung, gleich steht sie auf und geht sich schlafen legen. Doch entgegen Ramóns Erwartung geschah nicht dergleichen, sie schaute lediglich drein, als würde sie gleich auf dem Tresen zusammensacken und einschlafen.
    "Ich würde mich gern für meinen überstürzten Abzug entschuldigen."
    "Schon vergessen." Sie nahm einen tiefen Schluck aus ihrer Flasche, das schale, pisswarme Bier schien ihr jedoch nicht wirklich zu schmecken. Wem schmeckt dieses Bier denn bitte?
    "Hat die Lady überhaupt etwas gegessen?"

  7. Beiträge anzeigen #247
    Kleiner als drei  Avatar von Xrystal
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    Xrystal ist offline
    Xrystal musste sich beherrschen, um das Gesöff in ihrem Mund nicht direkt wieder auszuspucken. Stattdessen schluckte sie es artig, aber mit vor Ekel verzerrter Miene runter, während sie sich nach einem Glas süßlichen Rotwein sehnte. Wie konnte man sich solch eine Plörre überhaupt freiwillig zu Gemüte führen?
    Rasch griff Xrystal nach dem Becher, in dem sich Wasser befinden sollte, um auch den Rest Bier in ihrer Kehle runterzuspülen, doch als sie die trübe Flüssigkeit sah, stellte sie den Krug angewidert wieder ab und beschloss, den bitteren Geschmack auf ihrer Zunge zu ignorieren.
    Ramón hatte die Adlige gefragt, ob sie etwas gegessen hatte. Ja, hatte sie? Sie glaubte schon, bloß wann war das nochmal genau gewesen? Und worum hatte es sich dabei gehandelt?
    "Heute morgen zuletzt, einen Apfel", stellte Xrystal nüchtern fest. Sie erntete einen skeptischen, vielleicht sogar besorgten Blick seitens Ramón und wie auf Befehl begann ihr Magen schließlich zu knurren. Allmählich bereute es die Blonde, Montera jemals verlassen zu haben.
    "Ich will nicht unhöflich sein", sagte sie mit müdem Blick, "aber ich glaube, ich brauche wirklich dringend Schlaf. Ihr sagtet, Ihr hättet hier euer Lager aufgeschlagen. Gibt es hier eine Übernachtungsmöglichkeit, oder muss ich auf dem Tresen Ruhe finden?"

  8. Beiträge anzeigen #248
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Sollte er den Kerl daran erinnern, dass er seinen Namen vergessen hatte und ihm etwas vorspielte? Oder sollte er einfach Cobryn fragen? Letzteres würde diesen... Hakon... vermutlich ordentlich schocken, wenn er sich erst in Sicherheit wiegen konnte und dann doch ertappt wurde.
    'Moment, hat er nicht Ulrich gesagt?', besann sich der Paladin überrascht, 'Mit dem sollte ich jedenfalls auch ganz dringend ein Wörtchen reden. Die Chance musste genutzt werden, wenn sie jetzt schon mal beide in Vengard waren.'

    "Na gut Hakon", begann Ronsen dann ganz langsam und machte sich in aller Seelenruhe nebenbei ein Bier auf, "Du hast ja schon ganz konkrete Vorstellungen. Aber natürlich auch hohe Anforderungen, das wird dich etwas kosten."
    "Wenn es um Geld geht, wie gesagt..."
    "Geht es nicht."

    Ronsen schüttelte den Kopf, dann trank er einen Schluck.
    "Hast du 'ne gute Waffe? Ich frage, weil ich so gesehen keine Reste einfach im Lager habe, sondern mir das Zeug erlegen gehe. Aber so'n Snapper tötet sich nicht von selbst. Du verstehst, worauf ich hinaus will, oder?"

  9. Beiträge anzeigen #249
    Lehrling Avatar von Ramón Sanchéz
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    Ramón Sanchéz ist offline
    "Zuerst esst ihr einmal was, meine Lady." Das Knurren ihres Magens machte Ramón regelrecht Angst. Schnell zückte er ein Brotmesser und holte einen Laib süßes Brot aus dem Rucksack seines Mentors. "Habe ich erst heute Mittag in der Bäckerei ge..." nicht geklaut. "gesehen. Verzeiht, was rede ich, ich meine natürlich gekauft." Diese Frau macht mich nervös, das gefällt mir nicht. Oder doch? Geschickt schnitt er den Laib in der Mitte durch und schob die eine Hälfte auf dem Tresen entlang. Sie betrachtete ihn eine Weile ziemlich gierig und schob ihn dann offensichtlich widerwillig zurück. Anstand hat sie jedenfalls. "Esst ruhig, Lady Xrystal." Sie strahlte ihn einen Augenblick lang an, nickte ihm dann anerkennend zu, und machte sich über ihre Hälfte des Brotes her. "Wisst ihr, das ist es, was ich persönlich an der unteren Schicht so liebe. Ich will mich keinesfalls selbst loben, weil ich ein Stück Brot mit euch geteilt habe, aber wenn ich dem Hungertod nahe wäre, wüsste ich, dass sich jemand finden wird, der mich letztendlich davor bewahrt. Außerdem sind die Menschen hier weitaus spendabler als in einer bürgerlichen Kneipe, wenn sie auch nichts haben." Der Barde war sich nicht sicher ob die feine Dame ihm überhaupt zuhörte, aber sie schien zumindest glücklich über das Brot.


    "Eure Stube findet sich beim Wirt." Ramón widmete sich seinem Bier, während die Lady den Wirt nach einem Zimmer fragte, von ihm gesagt bekam, dass keines mehr frei sei und den Müdigkeitstränen deutlich näher war als vorher. Wird Zeit für deinen Sinn für Romantik... Einen Schluck später kam ihm die Idee. Schnell kippte er den Rest des widerlichen Gesöffes hinterher. Die Lady blickte ihn hilflos an. "Nehmt mein Zimmer, es ist das zweite auf der rechten Seite. Hier die Treppe rauf." Er wies mit dem Daumen hinter sich. Entschlossen schüttelte die Lady den Kopf, wurde aber von einer sanften, eher freunschaftlicheren Umarmung ihres Sitznachbars überrascht. "Wiedersehen, Lady Xrystal." flüsterte er ihr ins Ohr, löste die Umarmung, lächelte die verdutzte Adelsdame noch einmal an, und machte sich zur Tür. Auf halbem Wege drehte er rum, stiefelte zurück und nahm ihr Bier. "Das krieg ich aber dafür." Erneut wandte er sich um und diesmal verließ er auch die Kneipe.
    Adelsdamen...
    Naja, DAS jedenfalls ist jetzt eine besondere Gelegenheit, was zu rauchen.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Eigenbeteiligung, daran hatte der Gardist ehrlich gesagt gerade gar nicht gedacht. Aber gut, wenn es Ronsen so wollte, dann würden sie erst einmal auf Jagd gehen. Hm, der Paladin erwähnte etwas von Snappern. Der Glatzkopf wollte allerdings schwarzes Leder. Kamen da nicht nur die dunklen Snapper aus der Wüste in Frage? Sollte es so sein, würde er wieder auf einer langen Reise sein, aber immerhin ein Stück weit weg von Vengard, einem der zwei Orte auf der Welt, an denen er sich nicht einfach sehen lassen konnte. Er dachte da nebenbei noch an Al Shedim. Aber da würden sie ihn womöglich gleich umbringen, sollte er dort wieder auftauchen.

    „Okay, ich bin einverstanden. Ich denke, ich bin bestens bewaffnet und habe genug Kampferfahrung, um dich bei der Jagd zu unterstützen. Nur würde mich interessieren, wo es hingehen soll. Du sagtest etwas von Snappern. Und ich sagte etwas von schwarzes Leder. Meinst du, wir gehen in Varant dunkle Snapper jagen?“ Fragen konnte ja nicht schaden, obwohl er sich schon sicher war, da er sich keinen anderen Reim machen konnte.

  11. Beiträge anzeigen #251
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    "Ehrlich gesagt beziehe ich mein Snapperleder aus den hiesigen Wäldern. Aber was du sagst, klingt auch nicht schlecht; eine kleine Snapperjagd im Ödland hat sicher seinen Reiz. Und ich komme mal wieder auf ein Schiff, das war längst Zeit."
    Er überlegte laut und lange und fand dabei immer mehr Gefallen an der Idee. In Lago konnte er auch mal einen Zwischenstop machen und ein bisschen Alkohol erstehen - die Brennereien im Umland waren so gesehen nichts wirklich wert.
    "Ich werde darüber noch nachdenken, bleib die Tage in der Stadt und halte dich aufbruchbereit. Wenn ich pfeife, läuft binnen einer Stunde ein Schiff aus. Wenn du bis dahin noch Fragen hast, kannst du einfach bei mir an der Schmiede vorbei kommen, die Hütte da drüben. So, jetzt hab ich aber Hunger, Yngvar, wie sieht es aus?"
    Er deutete Hakon, sich einen Teller zu holen und sich auch eine Scheibe abzuschneiden. Sie mussten fit sein, denn wo es an Alkohol in Varant reichte, mangelte es an gutem Fleisch. Daher sollten sie die heutige Speise besonders genießen. Yngvar würde, wenn ihm die Ausbildung ernst war, mitkommen müssen. Toby und Roby würden dem Paladin den Rücken decken. Während er überlegte, welches Schiff im Hafen lag und sich von fünf Mann rudern ließ, klatschte Yngvar ihm die erste, große Scheibe Fleisch auf den Teller...

  12. Beiträge anzeigen #252
    Provinzheld Avatar von Yngvar
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    Yngvar ist offline
    Frischer konnte ein Wildschwein kaum gegessen werden, gerade erst erlegt und schon am Spieß.
    Schnell hatte es angefangen köstlich zu duften, das Wasser war dem Nordmann im Munde zusammen gelaufen. Nicht nur er hatte es erwarten können, bis es endlich soweit war, ungeduldig hatten sie darauf gewartet endlich essen zu können. Dann, als es soweit war hatte Rheinold hatte das erste Stück bekommen, er selber hatte sich das Zweite genommen, die Anderen sollten sich gefälligst selber bedienen, er hatte schließlich für die köstliche Mahlzeit gesorgt, das sollte doch reichen.

    Yngvar freute sich schon auf die weitere Ausbildung. Die Jagd hatte ihm wieder vor Augen geführt, dass er noch viel Übung brauchte um sicherer zu werden und der Nordmann musste noch viel lernen.
    Die Gedanken wollte er aber für diesen Abend verdrängen und sich einfach nur das wohlverdiente Essen schmecken lassen.

  13. Beiträge anzeigen #253
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Nun war er also zurück. Doch richtig wohl fühlte sich Gwendor nach wie vor nicht innerhalb von Vengards Mauern.

    Um irgendwelche vorschnellen und unnötigen Konflikte mit seinen ehemaligen Kameraden von der Stadtwache zu vermeiden hatten Sir Ulrich und der ehemalige Knappe ihre ersten Nächte in der Stadt nicht in der Burg verbacht, sondern waren in einem ordentlichen, aber nicht zu teurem Gasthaus im Handwerkerviertel abgestiegen. Gwendor hatte den ersten Tag überwiegend im Zimmer des Gasthauses verbracht, der Rebellenführer wollte zunächst einmal alleine die Burg besuchen und gegebenenfalls vorab mit einigen Mitgliedern der Garde Kontakt aufnehmenInden nächsten Tagen würde sich Gwendor dann selbst an Ronsen wenden.
    Gwendor hatte mittlerweile erfahren, dass der schwere, dunkelhäutige Ronsen mittlerweile nicht mehr das Amt des Herolds bekleidete. Er sollte wohl eine neue Tätigkeit im Rahmen der Garde übernommen haben. 'Nun,' dachte sich der Dunkelhaarige grinsend, 'so ganz hatte das Amt auch nicht zu ihm passen wollen. Ronsen war ein sehr direkter, ehrlicher und geradliniger Charakter, höfische Intrigen, in welche man mit so einer hohen Position unweigerlich verwickelt wurde, waren ganz und gar nicht seine Welt.'
    Gwendor lief unruhig in seinem Zimmer auf und ab und wartete auf die Rückkehr von Sir Ulrich. Immer wieder blickte er aus dem Fenster auf die verregneten Straßen Vengards. Er konnte in der Ferne die Burg sehen. Wehmut überkam ihn bei ihrem Anblick. Wie sehr wünschte er sich zu seinen alten Kameraden zurück!
    Geändert von Gwendor (01.06.2010 um 13:21 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #254
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    Nachdem sie die Leiche vorsorglich aus dem Haus gezogen hatten und ihn weit weg von ihrem neuem Lager in eine Gasse geworfen hatten, war Dennik sofort zu Ashim gerannt. Er war purpurn rot angelaufen.
    "Dem werde ich zeigen, dass man uns nicht benutzt um irgendwelche Kerle auszuschalten. Wir sind nicht seine Werkzeuge!", glücklicherweise, war Ashim nicht gleich an zu treffen. Nirgends war der Ausländer zu sehen. So konnte Dennik erst mal einen Gang runter schalten und überlegen, was er Ashim überhaupt entgegen zu setzten hatte und was Ashim dann mit ihm machen würde. Da trat "Der Lange" und seine Wache, "Der Kurze", in sein Blickfeld. Ein Plan nahm in Denniks Gedanken Gestalt an.

    "Entschuldigung, können wir uns mal kurz unterhalten?", fragte Dennik sofort. "Natürlich, Dennik richtig?",
    "Genau", versicherte Dennik und brachte nun sein Anliegen vor: "Ashim, also von Anfang an, Wir sollten für Ashim unser neues Lager für uns gewinnen, also den vorherigen Besitzer erpressen",
    "Der Lange", nickte, offenbar kannte er den Teil der Geschichte schon.
    "Ok, aber Ashim wollte gar nicht, dass wir ihn erpressen, er hatte von Anfang an geplant ihn um zu legen.

    Der Lange ließ sich Zeit mit seiner Antwort, "Schau Dennik, die Welt ist auf keinen Fall so gerecht und durchschaubar wie du meinst. Das Leben ist hart und die, die es nicht wahr haben wollen, verschwinden immer wieder sehr schnell. Lahra hat sich Vengard angepasst, in dem sie ihre Aufträge gewissenhaft ausgeführt hatte. Fred und Emma haben sich Vengard angepasst, indem sie auch in ihrer Freizeit weiter für uns geklaut haben. Du hast dich Vengard nicht angepasst, weil du lieber anderen Dingen nach gegangen bist, als uns zu dienen. Und wenn das Gesetzt der Straße sagt, das es immer einen Schuldigen geben muss, dann ist das so. Wer ist schuldig? Na der, den wir Entbehren können, oder?"
    Dennik verstand und versteinerte vor Angst, wie angewurzelt, stand er da und zitterte: "Also werdet ihr mich an die Stadtwache übergeben und behaupten ich wäre der Mörder, damit ihre euch eine Belohnung einkassieren könnt?", "Du tust mir Leid Dennik... Du bist so klug, du hättest hier und unsrer Gruppe groß raus kommen können, schade. Die Andren aber, waren williger, und nur das zählt",
    In Dennik keimte Hoffnung auf: "Und was ist, wenn ich der Stadtwache von euren Machenschaften hier erzähle? Was dann?",
    "Der Lange" lachte freudlos:"Denkst du das interessiert die Stadtwache? Wir haben Geld, das interessiert die Stadtwache, mehr nicht, Geld und ihr Ruf. Sie werden dich begeistert empfangen, denn hätte die Stadtwache keinen Mörder, wäre das ein Problem für die ach so perfekte Garde des Königs, so aber wenn wir dich zu ihnen bringen, bekommen wir sogar noch das Haus des Verstorbenen dazu", jetzt klatschte "Der Lange" in die Hände, weil er sich vermutlich freute über diesen Plan.

    "Ihr Schweine!", rief Dennik und nahm seine Beine in die Hand. Schnell rannte er um die nächste Biegung und versteckte sich.

    "Warum verfolgt mich niemand?", Jetzt wurde es ihm klar. Sie müssen der Stadtwache ja nur sagen, dass ich schuld bin, sagen das Sunder mich wohl auch gekannt hätte und dann wär das schon genug Arbeit, für eine Belohnung. Dennik hätte am liebsten weinen können, doch er musste sich jetzt zusammen reisen. "Raus, ich muss so schnell es geht raus aus der Stadt!"

  15. Beiträge anzeigen #255
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    Der Wind wehte dem jungen Mann die durch den Mangel an Hygiene strähnig gewordenen Haare. Er schritt mi gemischten Gefühlen über den letzten größeren Hügel der ihm den Blick auf die Hauptstadt nahm. War es die richtige Entscheidung zurückzukehren? War es zu früh? Zu spät? Oder hätte er an einen gänzlich anderen Ort gehen sollen?
    Er tat den letzten Schritt über die Kuppe des Hügels und vor seinen Augen tat sich jene Stadt auf in der er einen so großen Teils einen Lebens verbracht hatte. "Zuhause!" murmelte er vor sich hin. Doch war es das überhaupt? Konnte er diesen Ort wirklich so nennen? Nein es war wohl zu viel, nur weil er dort viel Zeit verbracht hatte. Lodrick hatte die letzten Monate in Wäldern verbracht, waren sie deswegen sein Heim? Doch dann kamen all die Erinnerungen auf. Die lustige, schöne oft anstrengende Zeit die er in den Mauern Vengards verbracht hatte, ließen doch ein Gefühl von Geborgenheit beim Anblick des Meeres, des Tempels und der Türme des Burg die über die Mauer ragten in seinem Inneren entstehen .

    In derlei Gedanken versunken näherte er sich der Stadt. Ehe er sich versah stand er vor dem Tor das in das Viertel der Armen führte und erblickte auf dem Wachposten ein bekanntes Gesicht. Es war Armin einer der Waffenknechte mit denen er ein manches mal nach dem Dienst in die Hafenkneipe gegangen war und das ein oder andere Bier genossen hatte.
    "Halt!" kam es von dem Mann der sich den Dienst mit Armin teilte. "Wer will eintreten?" Irritiert blieb der Knappe stehen. Zwar konnte er sich nicht an den Namen des Kerles erinnern, doch war ihm sein Gesicht bekannt.
    "Mein Name ist Lodrick und ich..." "Blödsinn." kam es von Armin. "Der Kerl is abgehaun." Wieso erkannte er ihn nur nicht? Gut er hatte einen Bart den er sich über di Zeit nur schwerlich hätte rasieren können und hatte wohl ein paar Pfund verloren doch beim genauen hinsehn müsste man ihn erkennen.
    "Armin?" Der Mann starrte Lodrick in die Augen als sich die seinen weiteten. "Du Hund." Der Mann packte den Knappen mit seinen Pranken und drückte ihn kurz an sich. "Verflucht wo bist du gewesen?" "Ich... Ich hab etwas Zeit für mich gebraucht." "Etwas Zeit? Junge du warst eine halbe Ewigkeit weg. Einfach weg. hab schon gedacht die habn dich bei der Marine zu hart rangenommen oder so" "Nein mir erging es gut. Und ich seh ja du hast dich nicht großartig verändert. Aber ich bin müde und brauch ne Mütze schlaf. Wir können uns morgn ja treffen und bei nem Bierchen reden? Darf ich jetz rein?" "Na klar, komm rein."
    Lodrick trat durch das Tor und schaute sich um. Vengard. Er war zurück.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Gardist hatte die letzte Nacht in irgend einer Bruchbude im Hafenviertel verbracht. Freilich würde man sich jetzt fragen, wieso denn nicht in seinem Versteck. Schließlich hatte er im Armutsviertel ein Versteck für Diebe ausgehoben. Genau das spiegelte seine allererste Tätigkeit in dieser Stadt wieder. Doch gab es momentan ein Problem. Wie es aussah wurde dieses Versteck nicht für die Zielpersonen, nämlich den Anhängern der Diebesgilde genutzt, sondern von einigen Halunken, die von außerhalb kamen.
    Rethus nahm es als persönliche Aufgabe, diese Typen auszukundschaften und zu beseitigen. Er hatte nur zwei Gesichter am letzten Abend gesehen. Aber diese schienen besonders merkwürdig. Jeder von ihnen trug eine Glatze, besaß aufwändige Tattoos, ein breites Kreuz und sehr fette Waffen. Rethus hatte dafür nur eine Prognose: Bei diesen Typen handelte es sich weder um Banditen noch städtische Halunken sondern um Söldner, die sich irgendwie in die Stadt eingeschleust haben mussten. Aber welchen Sinn hatte das?

    Rethus rannte durch die Stadt und erreichte bald das Armutsviertel. Ihm war wichtig zu erfahren, was diese seltsamen Leute hier wollten. Schnell durchdachte er das komplette Gebäude. Der Haupteingang war total verrammelt und durch diesen passierten noch nicht einmal diese Männer. Sie schienen den geheimen Eingang nur zufällig gefunden zu haben.
    Außer dem Keller und dem Arbeitszimmer sowie dem Foyer gab es noch eine unpassierbare erste Etage; deshalb unpassierbar, da die Treppe von vorn herein eingestürzt war. Vielleicht würde er versuchen durch eines der Fenster oben ins Haus zu gelangen.
    Er begegnete nur wenigen Leuten und die meisten begafften ihn nur wie arme Hunde. Irgendwann erreichte er eine niedrige, ihm vertraute Mauer. Dahinter würde er in einen Hof gelangen. Was es dort dahinter gab, wusste er nicht. Der Glatzkopf hatte sich bisher noch nicht die Mühe gemacht, die Umgebung zu erkunden. Mit einem Satz landete er auf der anderen Seite der Mauer und stürmte über den Hof. Am anderen Ende setzte er mit einem Fuß auf ein Fass auf und sprang mit ordentlichem Schwung gegen eine Mauer, um sich oben an der Kante festzuhalten. So zügig es eben ging, zog er sich auf jene und schaute sich anschließend um. Tatsächlich gab es von hier die perfekte Möglichkeit in ein Nachbarhaus ‚hinein‘ zu springen; das war im wahrsten Sinne gemeint. Denn nur drei Meter vor ihm befand ein Fenster, durch das er hindurch hechten konnte. Sollte es schief gehen, würde er sich wohl das nächste Mal im Hospital wiedersehen lassen. Aber er blieb optimistisch und holte aus. Dann machte er einen ordentlichen Satz und knallte durch die hölzernen Fensterläden hindurch in einen Flur.
    „Hey, Fremder!“ Eine Frau rannte auf ihn zu.
    Erschrocken hastete Rethus gerade aus weiter in eine Küche. Dort öffnete er ein weiteres Fenster und kletterte die Rückwand des Hauses hinab. Er hörte immer noch die Rufe der Frau, da stand er bereits schon wieder unten auf der Erde. Momentan fand er sich genau an einer Klippe wieder. Er war soeben auf eine zwei mal zwei Meter große Fläche hinter dem Haus hinab geklettert. Direkt vor ihm befand sich ein Flussarm des Vengarder Deltas. Und weiter ging nun schwer, da die großen Gebäude hier sehr eng beieinander standen. Es half nichts, die Kletterkünste mussten wieder zum Einsatz kommen.
    Sogleich balancierte er auf einem Balken an einer Hauswand entlang. Um nicht hinunter zu fallen, drückte er seinen Körper gegen die Hauswand vor sich. Als er einen morschen Zaun erspähte, wurde ihm erst einmal bewusst, dass er gerade das Haus erreicht hatte, was er suchte. Direkt vor dem Zaun müssten die zwei Wachen neben dem geheimen Eingang stehen. Aber dort verschlug es den Rebellen schließlich nicht hin. Rethus hatte soeben ein Stelle gefunden, an der er sich hinauf ziehen konnte. Würde er durch die Wand vor sich sehen können, würde er das Arbeitszimmer sehen. Direkt darunter befand sich das Geheimversteck. Allerdings ging es jetzt erst einmal nach oben.
    Schnell erreichte er das gesuchte Fenster, durch das er klettern konnte. Es war stets geöffnet, da es weder eine Scheibe noch Fensterläden gab. Vorsichtig spähte er in das Haus hinein. Vielleicht gab es ja doch ein paar Männer hier oben.
    Und tatsächlich, zwei um genau zu sein. Im oberen Stockwerk gab es nicht besonders viel, wie es sich herausstellte. Es handelte sich dabei nur um ein einziges großes Zimmer, in dem ein altes Bett und zwei Schränke standen. Womöglich wohnte hier der frühere Bewohner.
    Plötzlich drehte sich einer der beiden Männer zum Fenster. Rethus huschte natürlich schnell mit dem Kopf nach unten. Es durfte auf gar keinen Fall etwas schief gehen. Dennoch kam der Mann auf das Fenster zu. Das bedeutete schnelles handeln. Vor seiner Reise nach Bakaresh hatte er ja ein bisschen geübt, mit Messern zu werfen. Natürlich übte er sich nicht zum Meister. Aber vielleicht konnte er den zweiten Mann immerhin verwunden.
    Als der eine Mann das Fenster erreichte, packte Rethus diesen schnell von unten und zog ihn durch das Fenster hinaus. Mit einem Schrei stürzte er auf den Boden zu; und bei diesem handelte es sich nicht um den richtigen Boden sondern um den einen Flussarm des Deltas.
    Kurz darauf packte Rethus eines seiner Kampfmesser und schleuderte es auf den anderen Mann, der sofort mitbekommen hatte, was geschehen war. Das Messer landete in seiner Hüfte, sodass dieser zusammenbrach. So schnell er konnte, zog sich Rethus in das Haus. Die Tür nach unten war zu, sodass der Schmerzschrei unten wohl nicht zu hören gewesen ist. Denn der Durchgang zum Arbeitszimmer war auch verrammelt. Es schien sowieso wie ein Wunder, dass diese Männer hier oben waren. Der Gardist rannte auf den Mann zu Boden und nutzte sein zweites Kampfmesser, um ihm den Hals aufzuschneiden. Anschließend packte er beide Messer zurück in den Gürtel und trug die Leiche zum Fenster…

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Nach dem er seine Möglichkeiten durchgegangen war, war er sofort los gerannt. Er hatte nur eine einzige Möglichkeit und diese wäre, vor Nachtesseinbruch aus der Stadt zu sein. Morgen würden die ersten Wachen bestimmt schon nach ihm suchen und es würde bestimmt auch schon Stekbriefe mit einem Bild von ihm darauf geben. Nein, er hatte nur die Möglichkeit so schnell es ging aus Vengard zu rennen.
    Sein Herz klopfte, als er an der Kaserne vor bei lief, doch was sollte schon passieren? Ashim war bestimmt noch nicht hier gewesen. Oder doch?

    Nach ein paar weiteren Biegungen und schnell entlang gerannten Straßen, sah er eines der Tore, die aus Vengard hinaus führten. Jetzt bin ich frei, schnell rannte er auf das Tor zu und setzte den ersten Fuß nach draußen, da rief ihn jemand von hinten zu und kurz darauf spürte er eine Hand auf seiner Schulter liegen. "Halt Bürchen, du kommst hier nicht raus! Nicht so", brüllte ihn der Mann an. Dennik wurde herum gerissen und nach innen geschubst. "Du hast bestimmt was verbrochen oder warum sollte jemand wie du versuchen so schnell ab zu hauen?"
    Mit gesenkten Kopf schritt er wieder zurück. "Was sollte er jetzt tun?", es gab ja noch mehr Tore, er konnte sie ja alle einzeln abklappern....
    Er musste es versuchen. Er hatte keine andere Wahl. Wieder rannte er los, wieder fing sein Herz an zu rasen, als er an der Kaserne vorbei lief, und dann...

    "Pong!", knallte er voll mit jemanden zusammen. "Oh Gott, jetzt ist ein Berg von den Göttern geschickt worden um mich zu erschlagen. Das wars!", ging es ihn durch den Kopf. Krampfhaft versuchte er aufzustehen. "Jetzt ist es aus", dachte Dennik. Alles war schwarz, er konnte seine Augen nicht öffnen.
    "Hallo?", irgendjemand rief ihn. Wieder versuchte er seine Augen zu öffnen und dieses Mal gelang es ihm. Aber alles blieb schwarz. Er schaute auf. Etwas stand vor ihm. Groß, gigantisch, breit, es verdeckte die Sonne und war schwarz wie die Nacht. "Ein Dämon!", diesmal dachte er nicht nur, sondern rief seine Gedanken laut aus.
    Und jetzt? Wollte ihn der Fremde auch noch aufhelfen. Dennik hatte viel zu viel Angst um seine Aufforderung abzulehnen. Schüchtern streckte er den Riesen die Hand entgegen. Mit einen kräftigen Ruck, der einen am Boden liegenden Ork erstaunt hätte, wurde Dennik auf die Füße geholfen.
    "Danke", piepst Dennik, mehr bekam er nicht hinaus. Er war viel zu sehr damit beschäftigt sein Gegenüber zu mustern. Er war doch kein Dämon, es war ein Mensch mit stark gebräunter Haut, und einer schmutzige Schürze.
    "Was sollte er jetzt tun?", fragte er sich, er musste weiter sonst würde er nie alle Tore durch gehen können und wenn er dann Pech hatte durfte er die Nacht hier verbringen und am nächsten Tag würde der Galgen warten.

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    Ronsen ist offline
    'Warum bei Beliar rennen mir ständig Leute in die Arme? Leute... Männer... sind die alle blind oder bin ich doch noch so unscheinbar?'
    So einiges ging dem breiten Schmied durch den Kopf, während er den schmächtigen Kerl musterte, der noch immer wie benommen am Boden lag, nachdem er, einem Holzscheit gleich, der gegen eine massive Felswand geschmettert wurde, in Ronsen herein gelaufen war. Wenige Herzschläge später hatte der Koloss dem kleinen Mann aufgeholfen.

    "Wohin willst du denn so eilig? Man könnte ja meinen, du wärst auf der Flucht...", brummte Ronsen schließlich, hob dabei die Kiste mit Werkzeugen, die er bis eben noch in der Hand gehalten hatte, auf und achtete dabei tunlichst darauf, den Kerl nicht aus den Augen zu verlieren...

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Auf der Flucht?", hat der mich gefragt, ob ich auf der Flucht bin? "Bin ich so leicht zu durchschauen, oder ist das doch ein Dämon?
    "Nein auf der Flucht, wie kommst du darauf?", entgegnete Dennik immer noch ganz matschig und ein wenig durcheinander, durch den Aufprall.
    Jetzt erinnerte sich Dennik wieder an seine Manieren. "Tut mir Leid, dass ich dich angestoßen habe. Ich bin Dennik und muss ganz schnell weiter", fuhr Dennik fort und versuchte möglichst ungeduldig aus zu schauen.

  20. Beiträge anzeigen #260
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Dennik also. Ein Knabe noch, jetzt wo Ronsen sein schmutziges Gesicht ein bisschen besser betrachten konnte. Und er hatte etwas ausgefressen, womöglich war schon jemand hinter ihm her. Der Schmied könnte ihn einfach einer anderen Wache für den Moment anvertrauen, aber ihm war selbst nach etwas Ablenkung von der vielen Arbeit.
    "Warte doch mal, Dennik", die große Pranke auf der Schulter des Knaben und er konnte ihm nicht entkommen.
    "Einem Paladin vor dem Herren wirst du doch wohl sagen können, wohin es dich so eilig zieht. Ist dein Vater in der Nähe? Oder dein Handwerksmeister? Oder bist du so ein frecher Bub aus dem Hafenviertel?"

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