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Einen Botengang sollte Xrystal ausführen? Jacken abholen und zu Sunder bringen? Das war eindeutig unter der Würde einer stolzen Adligen.
Doch andererseits hatte Xrystal nicht wirklich eine Wahl. Eine Bleibe brauchte sie mehr als dringend und wenn sie auch noch kostenfrei für sie wäre, umso besser. Auch wirkte der Auftrag, den Sunder für Xrystal bereithielt, keineswegs schwierig zu meistern. Sie musste einfach nur ins Handwerkerviertel schlendern, den Schneider aufsuchen und...
Handerwerkerviertel? Wo zur Hölle befand sich das Handwerkerviertel?
Sunder holte gerade einen Schlüssel aus seiner Hosentasche, als sich Xrystal fragte, wie sie den Auftrag zu bewältigen hatte. Ins Handwerkerviertel, gut und schön, aber wie um alles in der Welt kam sie dorthin? Und, wenn sie es gefunden hatte, wie sollte sie die Lieferung abholen? Stehlen? Den Schneider ansprechen?
"Nu nimm scho!", mit einem Schlenker seines Schlüssels zog Sunder die Adlige in die Realität zurück. Xrystal nickte vorsichtig und nahm den Schlüssel an sich, dann zuckte sie kurz mit den Schultern.
"Und, wie komme ich an die Sachen ran?", fragte Xrystal ein wenig verunsichert. "Und wo finde ich überhaupt das Handwerkerviertel?"
Sunders betont freundliches Gesicht wich einem skeptischen Blick. "Du kommst doch jerade daher. Frag da einfach nach'm Herrmann und sach ihm, Sunder schickt dich. Wenn du de Jacken hast, komm zurück in den Klabautermann."
Der Marktplatz?, ging es Xrystal durch den Kopf. Waren auch Handwerker unter den zahlreichen Händlern vertreten? Natürlich, so musste es sein! Dass Xrystal nicht gleich drauf gekommen war!
"Ich werde mich beeilen", versprach die Adlige, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und den Weg suchte, über den sie erst ins Hafenviertel gekommen war. Ein wenig froh war sie ja darüber, diesen Sunder für den Moment los zu sein.
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Der gestrige Abend war grauenhaft. Mit Callindor ging auch das letzte Quäntchen Wärme aus dem Zimmer. Eine eisige Stimmung herrschte vor. Und die beiden Eisberge in der Schneelandschaft saßen sich genau gegenüber. Sie blickten sich eisern an, konnten den jeweils anderen aber nicht sehen. Albrich sah nur eine der größten Sorgenquellen Callindors da sitzen, welche den Magier immer und immer wieder verfolgt und einfach nicht los lassen konnte. Und Vic sah in Albrich einen...einen....ja was eigentlich? hielt Vic ihn etwa nur für den Sekretär Callindors, für das Mädchen für alles? Das erklärt aber nicht die Stille und die abneigung dem Adlaten gegenüber. Oder war es reiner Hochmut seitens Vic? Oder sah Vic in dem jungen Adlaten eine Art Konkurrenz? Konkurrenz um Callindors Zuneigung und Fürsorge? Das war doch absurd, Albrich und Callindor arbeiteten lediglich miteinander. Und sie Verstanden sich eben gut. Und sie redeten und lachten. Und sie Lagen ab und zu nebeneinander, einfach so und genossen die wenigen schönen Augenblicke wie die eine unbeschreiblich schöne, klare Sternennacht. War Vics Gedankengang etwa doch gar nicht so absurd? Erschrocken über seine Vermutung wandte Albrich seinen Blick von Vic ab und schaute auf den Boden, das bot Vic anscheinend genug Angriffsfläche um seiner Angestauten Wut freien Lauf zu lassen.:"
Hey Blauhaar!
Albrich wandte den Blick wieder dem Blondschopf zu, anscheinend hatten tatsächlich die Meisten in den zwei Jahren seiner Abwesenheit alle Manieren und ihr gutes Elternhaus vergessen.
Hör Mal zu, und hör mal genau zu!Callindor gehört mir klar! Was denkst du eigentlich wer du bist? kommst nach vengard und denkst du könntest hier alles auf den Kopf stellen? Könntest mein Leben und das Leben von Callindor ruinieren? Sö läuft das nicht! woher nimmst du das Recht dich in unsere gemeinsame Zukunft einzumischen?
Es war alsoTatsächlich Eifersucht, Vic sah in Albrich eine Konkurrenz, und jetzt war die gelegenheit diese aus der Welt zu schaffen, oder aber das Problem firedlich zu lösen, was Albrich persöhnlich bevorzugte.
Hey, Vic , hör mal...
Hab ich dir erlaubt mich anzusprechen?! krakeelte der Novize dazwischen, der Tonfall wurde ungewollt rauher und vor allem lauter
Hey hör mal zu spinner! Ich weiß ja nicht welchen Hirngespinsten du da HInter her eiferst, aber in mir brauchst du keine Bedrohung zu sehen, ich bin keien Konkurrenz für dich und Callindor, ich will es gar nicht sein! Also halt mal den Rand, schraub runter und fang an zu denken anstatt dich von irregeleiteten Gefühlen lenken zu lassen! Vielleicht sucht Callindor ja den Abstand zu dir, so wie mir scheint bringst du nur Probleme mit dir, jedes Mal wenn Callindor von dir spricht wirkt er immer betrübter und scheint sich nach der Vergangenheit zu sehnen!
Vic stockte einen Augenblick, die Züge wurden härter:"
Er..er spricht von mir? calli spricht von mir? und er wünscht sich die Alten Zeiten zurück sagst du?
Noch ehe der Blauhaarige etwas erwidern konnte war Vic aufgestanden und eilte zur Tür hinaus. Ob er callindor nachgelaufen ist? Ob er sich zu einem ruhigeren Ort zurückgezogen hatte um sich seiner Gefühle klar zu werden? Das weiß nur Vic allein, jedenfalls hat er sich bisher nicht im Büro des Magiers blicken lassen, zu dem Albrich wie jeden morgen in der frühe aufgebrochen war und seine inzwischen fast routine mäßigen Arbeiten erledigt hatte. Albrich hoffte, dass ihm und Callindro Vics Besauch heute erspart bleiben würde, wobei Callindor den Anschein machte, als sehne er sich nah irgendetwas. Er schaute heute regelmäßig zur Tür, unterbrach sogar manchmal seine Arbeit um "nur mal eben" draussen was nachzuschauen. Sehnte er sich etwa nach Vic? würde die alte Liebe zwischen ihnen wieder auflodern? und das Wichtiste: wäre Albrich dann nur noch zweite Wahl oder würde außen vor gelassen werden? Würde etwa ein Krieg um Callindors Aufmerksamkeit zwischen den beiden Auflodern? Albrich hoffte es nicht, er würde die gemeinsame Zeit zwischen ihm und callindor nichts entgegen zu setzen haben....oder doch?...
Geändert von Albrich (30.05.2010 um 16:35 Uhr)
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Irgendetwas war gestern zwischen Vic und Albrich vorgefallen. Etwas schlimmes. Nachdem Callindor nämlich von der Übungsstunde mit Lopadas zu seinem Gemach zurückkehrte, traf er auf Vic, der direkt auf ihn zulief und der Gesichtsmimik nach war er schlecht gelaunt. Das Dumme war nur, Vic schrie ihn nicht an, sondern sagte nur, und das wörtlich *Wie du willst!*, passierte ihn und damit war es Geschichte.
Noch in der Nacht wollte Callindor Albrich fragen, ob etwas vorgefallen war, doch dieser schlief dann schon, wecken wollte er ihn deswegen nicht und heute fand sich einfach keine freie Minute, um damit anzufangen.
Zuerst kam eine neue Ladung Papiere herein, die der hohe Magier durchsehen musste, dann noch zwei Neuaufnahmen in den Orden und zu guter letzt die Sache mit der Hochzeit und der Weihe. Madara und Aneka erkundigten sich erneut und ließen durch die Blume verlauten, dass sie es begrüßen würden, wenn Callindor sich mit der Vorbereitung nicht mehr so sehr viel Zeit ließe.
Das sie ihm somit sozusagen die Armbrust auf die Brust setzten und kurz davor waren abzudrücken, gefiel dem Magier nicht besondes, andersrum verstand er aber auch die Lage, in denen die beiden sich befanden. Allein durch den Tod ihrer Mentorin hatte sich sicher das Fest verschoben gehabt und nun dümpelte Callindor damit so vor sich hin.
Aber er fand die richtigen, beschwichigenden Worte und versprach, sich sofort kundig zu machen, sobald seine anderen Pflichten, die er nicht vernachlässigen durfte, erledigt seien. Zu allererst war er dem Orden und dem Hohen Rat verpflichtet. Ihm kam dabei inzwischen der Gedanke, den Magier Bassi um Rat zu fragen. Dieser hatte damals die Weihe von Callindor begleitet und würde ihm sicher gut Auskunft geben können.
Und während all dieser Stunden kam Vic nicht wieder.
Auch wenn Callindor noch so oft schaute, auf das erlösende Klopfgeräusch wartete, es stellte sich nicht ein, und die Sorge wuchs. War es ein Fehler gewesen, auf Vic einen Schritt zuzugehen? Albrich hatte ihn gebeten, ja beinahe handgreiflich gedrängt und letztlich hatte der Magier nachgegeben. Er verstand einfach nicht, was gerade los war. Das Trio Callindor, Albrich und Vic schien im Moment furchtbar die Harmonik verloren zu haben. Und zu allem Übel wusste er auch nicht, ob das gut war, schließlich kam es einer möglichen schnellen Trennung zu Gute, oder ob jetzt jeder still litt und Callindor in seinem egoistischen Verhalten daran schuld war.
Seufzend und ächzend ließ er den Blick sinken und erneut durchforstete er die Papiere von Margaret, teils um sich abzulenken, zu beschäftigen, und teils ... Callindor wusste selbst nicht, wieso er die Weihe nicht einfach durchzog. Was war bloß mit ihm los? Er stand hier wissentlich und wollendlich dem Liebesglück zweier verliebter Menschen im Weg. Und warum? Weil sein Liebesglück gerade den Bach runter ging? Es war nicht wirklich abwegig, aber Callindor konnte von sich sagen, dass er diesem Paar nichts missgönnte. Nein, daran lag es nicht.
Aber woran dann?
Und dazu noch die Sache mit Vic.
Callindor hatte wieder auf die Tür geschaut, als von draußen ein Geräusch zu hören war. Doch niemand kam.
Genervt fuhr sich der Magier durch die Haare, stöhnte laut auf und ließ seinen Kopf auf das schwere, dunkle Holz des Schreibtisches sinken?
"Was ist bloß los? Weiß das einer? Albrich, was hast du gestern zu Vic gesagt? Es muss was ganz Schreckliches gewesen sein! Wie konntest du nur? Und sowas nennt sich Freund. Erst anstacheln und dann madig reden. Ich sollte doch zu Vic gehen und kaum ist er wieder bei mir, vergraulst du ihn mit irgendwas. Wie kommst du dazu, sowas zu machen? Bist du irgendwie eifersüchtig oder willst mich nur leiden sehen. Wenn ja, dann kann ich nur sagen: Glückwunsch, das hast du geschafft. Es tut mir in der Seele weh und ich hoffe, es geht dir jetzt besser, mir den Tag so vermiest zu haben. Deine Quote für *Jeden Tag eine schlechte Tat* hast du heute also vorbildlich erfüllt. Am liebsten würde ich dich gerade packen und mal kräftig schütteln. Vielleicht ist ja bei dir irgendwo 'ne Schraube locker."
"Ähm ..."
"Sag nichts, und lass uns weiter arbeiten. Es nützt ja doch nichts ..."
Callindor seufzte und vergrub sich unter einem Stapel Papiere, die einer der Novizen heute frisch zu ihm herein getragen hatte. Am liebsten hätte er sich gewünscht, davon verdeckt zu werden und zu verschwinden, sich in Luft aufzulösen, und dieser augenblicklichen Situation zu entfliehen. Aber als er die Augen öffnete, war er noch immer da und Albrich saß ihm gegenüber. So, als könnte ihn kein Wässerchen trüben.
Und doch musste dieser Adlat etwas Schlimmes getan haben, dessen war sich der verzweifelte Magier sicher.
Geändert von Callindor (30.05.2010 um 17:07 Uhr)
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Das Buch lag offen und die Feuer brannten. Endlich hatte Françoise gefunden, wonach sie so lange gesucht hatte. Innerlich tadelte sich die Priesterin, nicht gleich darauf gekommen zu sein. Alles was sie wissen musste, stand auf den hauchdünnen Seiten ihres eigenen Buchs. Noch einmal sollte ihr dieser Fehler nicht unterlaufen.
Nun konzentrierte sich Françoise völlig auf die Flammen der Esse. Magisch entfacht, brannten sie heiß wie Drachenfeuer und die Zauberin musste acht geben, nicht die Schmiede selbst zu entzünden. Flüssiges Eisen brodelte, befreit von jedweder Unreinheit und getränkt mit reiner Magie. Mit einer Zange griff Françoise nach dem Gefäß, in dem sich das Eisen befand, und hob es über die Gussform neben dem Schmiedefeuer. Der entscheidende Moment war gekommen und das hielt Françoise zu größter Sorgfalt an. Gleichmäßig wie der Strom eines Flusslaufs ergoss sich das flüssige Metall in das Innere der Form und füllte sie bis zum Rand. So eine einfache Sache, doch ließ sie keinen Spielraum für Fehler zu, sollte es letztlich doch perfekt sein.
Von Neugierde erfasst, legte Françoise die Zange beiseite und wartete eine schiere Unendlichkeit bis das Metall endlich erstarrte. Sie nahm die Form, legte sie auf den Amboss und zerbrach sie unter dem Hammer. Unzählige Bruchstücke verteilten sich über den Boden der Schmiede. Doch was die Zauberin in seinen Bann zog, lag unberührt auf dem kalten Eisen des Ambosses.
Ein Ring. Im ersten Augenblick sah sein Metall noch matt und kraftlos aus, doch im nächsten wandelte es sich und schimmerte silbrig wie Mondlicht. Zögerlich griff Françoise mit einer kleinen Zange nach dem Ring. Noch immer war er nicht vollkommen, denn etwas fehlte ihm. An seiner Spitze befand sich ein leerer Sockel und hierein setzte Françoise den Brillanten, den Dain ihr geschenkt hatte. Er fügte sich hinein wie sie es vorgesehen hatte und die winzigen Klauen des Sockels umschlossen ihn, dass er niemals verloren ginge.
Doch wo Françoise anfangs noch zögerte den Ring zu nehmen, verlangte es sie jetzt umso mehr danach ihn endlich in Händen zu halten. Als sie ihn über den Finger streifte, durchströmte die Magie des Rings ihren Körper und weckte mit einem belebenden Hauch ihre Sinne. Eine wundervolle Klarheit überkam die Zauberin, die nur durch den Reinheit des Edelsteins übertroffen wurde. Überwältigt von diesem Gefühl, stützte sich Françoise auf ihr Buch und erschauderte. Die Seiten des Manuskripts standen klar vor ihrem geistigen Auge. An alles was sie dort niedergeschrieben hatte, konnte sich Françoise so deutlich erinnern als hätte sie die Zeilen nur einen Moment zuvor geschrieben. Die Erinnerung lag vor ihr wie ein offenes Buch. Sie hatte es geschafft.
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Callindor war außer sich. Und wieder war dieser vermaledeite Vic an seiner miesen Laune Schuld. es ging sogar so weit, dass er Albrich beschuldigte Vic vergrault zu haben, dabei hatte der junde Adlat doch gar nichts schlimmes gesagt. Oder doch? Und wenn schon, er wollte doch ohnehin Abstand nehmen! Was war nur wieder mit Callindor los? Kaum tritt Vic mal wieder in Erscheinung, verdreht er dem magier auch schon wieder den Kopf und raubt ihm die Sinne. Was hat er nur an diesem Kerl, gut er war in gewisser Weise anzüglich, aber das war Albrich auch. Was gab ihm Vic, zudem Albrich nicht im Stande war? Liebe? War es das? Nur der Liebe wegen? Wieder flammte Missmut in Albrich auf, was hatte dieses Gefühl, dieses niedere Gefühl der Menschen nur an sich dass ihm so viele folgten? Triebgesteuerte Schwachköpfe. oder hatte die Liebe noch eine andere, verborgene Macht? Albrich wusste es nicht, es war müßig darüber nach zu denken, für ihn ist und Bleibt Liebe nur eine schadenbringende Illusion.
Die Stille war mal wieder unerträglich, außerdem ließ sich Albrich nicht ins Wort fahren, von Niemandem, auch nicht von callindor, die Sache galt es zu bereinigen, Jetzt!
Meister wegen gestern...ich bin mir keiner schuld bewusst, aber ich will euch gern sagen worüber wir gesprochen haben, wenn es euch denn weiterhilft.
Der Magier ließ alles stehen und liegen und fuhr den Adlaten an auch keine noch so kleine Einzelheit aus zu lassen.
Gebannt hörte ihm der Magier zu, hin und wieder wies seine Mimik irgendwelche komischen, nicht definierbaren Unregelmäßigkeiten auf. Doch der Magier beherrschte sich und ließ Albrich ausreden. Als der Blauhaarige die Geschichte zu Ede erzählt hatte, folgte wieder Stille, Ärger lag in der Luft...
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Was sagte Albrich da? Vic hatte sich ruppig mit ihm unterhalten und zum Dank servierte er ihm dreist diese schwammige Aussage, er sehne sich nach der Vergangenheit mit ihm.
Hatte dieser Adlat denn nur Stroh im Hirn, anstatt Gehirnzellen?
Verärgert schlug Callindor mit der Faust auf den Tisch und sah mit starrem Blick zu Albrich herüber.
"Hast du auch nur die leiseste Ahnung, was deine Worte für eine folgeschwere Bedeutung haben?"
Albrich verzog nur eine Augenbraue und war sich keiner Schuld bewusst.
"Na dann will ich es dir mal genauer sagen: Meintest du die Verganegenheit, als wir uns noch nicht kannten, und er seine Eltern unter Dämoneneinfluss tötete, meintest du die Vergangenheit, als er wegen seiner Fähigkeiten gemieden, verfolgt wurde und kein Zuhause hatte. Oder etwa die Zeit, als Vic aus Vengard verstoßen wurde, wie schon so oft andernorts zuvor. Oder etwa das, als wir ihn in das Eis einschlossen und allein ließen. Sag mir, Albrich, welche Vergangenheit meintest du wohl, als du das in deiner Kurzsichtigkeit zu Vic gesagt hast?"
Es war ruhig im Zimmer. Albrich schien nicht einmal zu atmen.
"Mir ist klar, dass du dir der Konsequenzen nicht bewusst warst, die dies mit sich brachte, aber trotzdem, es ist einfach nur scheußlich, dass du dich so hast gehen lassen. Was fielt dir überhaupt ein? Wenn du dich nicht wohlgefühlt hast, hättest du ja auch gehen können. Statt dessen machst du sowas. Er hatte eine grausame Kindheit und ich soll mir wünschen, dass es wieder diese Zeit wäre, wo ich hin praktisch nicht kannte, wo er niemanden hatte. Nicht mal ich weiß, auf welche Zeit Vic die Aussage bezog und weswegen er nun so böse auf mich ist."
Callindor war inzwischenn aufgestanden und machte sich einen Tee. Zur Beruhigung einerseits, andererseits brauchte er etwas, um seine Hände an etwas festzuhalten, sonst wäre er dem Adlaten noch an die Gurgel gesprungen.
"Am besten suchst du Vic auf und klärst die Sache auf der Stelle. Ich werde es nicht gerade biegen. Mit mir würde er wohl noch nicht mal reden wollen."
"Ja ... aber ..."
"Auf der Stelle! Und da gibt es keine Diskussion."
Sagte es und drehte sich demostrativ von Albrich weg.
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Langsam öffnete sich die Tür und eine Gestalt schleppte sich durch die Öffnung nach draußen. Nicht einmal ganz aus der Kammer herraus getreten wurde der Magier auch schon von der Sonne geblendet. Er hielt sich die Hand schützend vor das Gesicht und versuchte blinzelnd etwas von der Umgebung zu erkennen. Es dauerte eine Weile bis er sich an das Licht gewöhnt hatte, da er sich in letzter Zeit immer mehr in seine Kammer zurückgezogen hatte und nur sehr selten nach draußen ging. Meist hatte er dann auch einen guten Grund um dies zu tun so auch diesemal. Es war schlicht der Hunger der ihn vor die Tür getrieben hatte. Langsam nahm er seine Hand wieder runter als sich seine Augen an das ungewohnte Licht angepasst hatten. Sein Blick schweifte über die Fläche vor dem Tempel und soweit er es beurteilen konnte schien alles beim alten zu sein. Hier und da machten sich ein paar Novizen nützlich oder taten zumindest so, hin und wider sah der Magus auch den einen oder anderen Besucher und natürlich durfte Parlan nicht fehlen. Wie in der guten alten Zeit auch schon überwachte er die Tätigkeiten der Atlaten und Novizen. Es gab Zeiten in denen Bassi der Meinung war der alte Magier würde schlicht Spaß daran haben andere Arbeiten zu sehen doch heute wusste er es besser. Die Arbeiten, Aufgaben und damit verbunden Lob und Tadel sollten die Männer und Frauen auf das Leben als Gesandter Innos vorbereiten.
Der hohe Magier des Feuers war froh über jeden der es schaffte den langen Weg bis zum Erwählten zu bewältigen. Doch eines trübte diese Freude was wohl auch ein Grund dafür war das sich der Magier so zurückgezogen hatte. Leider gab es in den Augen Bassis zu viele die nicht genug taten um die Situation zu verbessern in der sich die Menschen Myrtanas befanden. Allem vorran konnte und wollte er die Besatzung der Orks nicht hinnehmen. So viele Menschen mussten unter ihnen dienen und sich für diese Kreaturen zu Tode schuften. Und was unternahmen die Magier dagegen? Nichts! Im Gegenteil man wurde sogar noch bestraft wenn man für die Freiheit kämpfte. Nur zu gut konnte sich er sich an den Kampf um die Hafenstadt Khorinis erinnern und seine Strafe bei seiner Rückkehr. Doch hatte es auch sein gutes gehabt, so hatte sich ihm die Möglichkeit geboten viele Leute zu treffen die gegen diese widerlichen Monster die sich derzeit Herren über Myrtana schimpften auflehnten.
" Friedliches miteinander? Pah. " murmelte der Magier während der sich weiter in Richtung des Speisesaals bewegte. " Das kann einfach nicht der Wille Innos sein. Nicht mit diesen blasphemischen Kreaturen. Schon allein der Gedanke daran kann einem fast den Appetit verderben. " Um sich, seine Nerven und seinen Magen zu schonen versuchte er diese Gedanken abzuschütteln und suchte stattdessen etwas anders was seine Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. Nicht lange und er fand auch etwas. Zwei Novizen übten etwas abseits des Weges mit langen Stäben den Nahkampf. Meister waren beide ganz gewiss nicht das konnte sogar ein totaler Leihe wie Bassi mit Sicherheit sagen. Doch immerhin reichte ihre Darbietung aus um den Magier einige Zeit zu fesseln.
Während er den Beiden so zusah merkte er wie sich seine linke Hand ganz unwillkürlich um den Knauf seines Schwertes legte. Sein Blick wandte sich von den beiden Trainierenden ab und schwenkte zu der Waffe die an der Seite seiner Robe baumelte. Wie lange war es her das er das Schwert tatsächlich mal benutzt hatte selbst an die letzten Übungen konnte er sich kaum erinnern. Seit Bassi die Magie zur Verfügung stand hatte er eigentlich keine Verwendung mehr dafür gehabt und es eigentlich nurnoch zur Zier und aus Gewohnheit immer bei sich. Das er nichteinmal mehr damit trainiert hatte lag wohl auch darin das es nicht der Art zu Kämpfen entsprach die der Magus sich vorstellte. Die Darbietung der Novizen hatte ihn auf eine Idee gebraucht, warum sollte er es nicht auch mal mit einem Stab versuchen. Sein Magen machte lautstark auf sich aufmerksam und drängte den Magier dazu seinen Weg fortzusetzen. Bassi sah ein letztes Mal zu der Stelle rüber wo die Novizen eben noch ihren Übungen nachgegangen waren, doch so wie es aussah hatten sie während der Magier in Gedanken versunken war aufgehört und waren gegangen. Genau das tat der Magier nun auch wieder uns so schritt er seinem Ziel dem Speisesaal entgegen.
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Verdammt! das hatte der junge Adlat nicht gemeint! wie konnte er nur so töricht sein, sein Meister hatte Recht, wie konnte er sich nur so gehen lassen, obwohl er doch nichts über ihre Vergangenheit wusste. Aber was konnte er denn schon dafür? Callindor ist Selbst Schuld wenn er solche Geheimniskrämerei veransteltet, und es war nun mal Albrichs Auffassung, dass sich callindor nach der Vergangenheit sehnte, gemeint war die Vergangenheit mit Vic, als sie sich gut kannten, sehr gut. gemeint war die vergangenheit in der Vic anstatt Albrich neben Callindor lag und sie beide die Sterne beobachteten. DAS hatte er gemeint, und alles leugnen nutzte nichts, callindor konnte sich noch so verstellen, Albrich wusste genau dass er sich nach genau dieser Zeit sehnte. Das mit Vic ist eben blöd gelaufen, da konnte der junge Adlat doch nichts dafür...aber jetzt half alles diskutieren nichts, Callindor war mal wieder in der Stimmung ganz Vengard auseinander zu nehmen, na ja allem voran sicherlich Albrich.
Da ihn sein Meister mal wieder rausgeworfen hatte und der blauhaarige Adlatus inzwischen wenig Lust verspürte sich mit Callindor abzugeben mahte er sich auf den Weg nach draußen, aber er würde nicht mit Vic sprechen, auf keinen fall. Ihn traf keine schuld! Callindor und seine Geheimnisse sind Schuld! und überhaupt, Vic konnte ihm gestohlen bleiben. Aber Callindor anscheinend nicht...sollte er doch mit dem Novizen sprechen? Nein, der feuermagier hatte von Anfang an vor Abstand zu nehmen, das hier war die Gelegenheit, es war sicherlich besser für Callindor, auch wenn es jetzt erst einmal schwer fallen würde. Aber war es das Wert? War es das Wert die Gefühle eines menschen zu verletzen nur um das Wohl eines anderen Menschen Willen? Ein innerer Zwiespalt tobte in Albrich, Gewissen gegen Vernunft. Wer da siegen mochte? Das vermag Albrich nicht zu sagen, aber vielleicht gab es hier auch nur Verlierer...
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Albrich war gegangen, ohne Widerworte und Callindor war froh darüber. Hoffentlich würden er und Vic das Missverständnis klären können. Letztlich war es aber ein Missgeschick und kaum, dass Albrich aus der Tür war, verrauchte seine miese Laune.
Der Tee war inzwischen fertig, dazu noch einen Happen Brot vom Frühstück und eine angenehme Lektüre aus dem Bücherregal. Damit machte es sich der Magier auf dem Bett bequem, warf sich regelrecht darauf und saß, trank und las in regelmäßigen Abständen, wie nach einem stummen Regelwerk. Das Thema war die fortgeschrittene Magie. Es war eines der Bücher, die Lopadas in seinem Zimmer hatte und Callindor hatte es sich zwecks des Studiums ausgeliehen.
In einem Kapitel ging es dabei um die Veränderlichkeit der Elemente. Es wurde behandelt, wie aus Feuer Luft und aus dieser wiederum der Blitz entstand. Eine Art Kreislauf. Und mit dem nötigen Wissen, dem Feingefühl und der mentalen Stärke eine Möglichkeit, praktisch aus einem Element alle anderen zu formen. Es war ungeheuer spannend und Callindor erhoffte sich dabei auch recht eigennützig vielleicht einen Plan, wie er die Aufgabe, die der Priester ihm gestern stellte, besser lösen konnte. Denn ein anderes Kapitel behandelte die Magie an sich, die Fähigkeit der Konvergenz, der Äquivalenz, und auch der Interferenz und Differenz. Und scheinbar würde dies wirklich helfen. Nur bekam Callindor schon nach der ersten Seite erste Anzeichen von Kopfschmerz.
Und dann stand da plötzlich diese Gestalt hinter ihm, völlig reglos. Callindor war so vertieft in das Buch, dass er das Klopfen gar nicht gehört hatte, auch nicht mal ein gesprochenes Wort. Aber als sich Callindor nach dem Schreck vollends umdrehte und erkannte, wer da vor ihm stand, bekam er sogar Zweifel, ob dieser Jemand geklopft oder schon etwas gesagt hatte. Auch wenn dieser Jemand für lautstarke Auftritte und Abgänge inzwischen bekannt war. Callindor zumindest hätte es nicht gewundert.
"Nero", stieß Callindor langgezogen mit einer Spur der Nervigkeit aus und seufzte.
"Wenn du wieder hier bist, um dich mit mir um Sylwina zu zanken, dann verschwinde am besten gleich wieder. Ich habe für solchen Blödsinn heute wirklich keine Zeit. Geh jemand anderem damit auf die Nerven."
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Den ganzen Tag schon versuchte der Magier wieder in diese Traumwelt zu kommen, in der er Grimward gesehen hatte, doch nichts hatte sich getan. Anscheinend war es ihm nicht möglich auf Drängen dort hin zu gelangen, daher musste er einfach darauf warten, dass es wieder passierte. Der Tag selbst war verhangen gewesen, dicke Wolken hatten den Himmel gezeichnet und die Stimmung des Magiers war gesunken. Der Umstand, dass Callindors Bändigungshandschuhen immer noch der letzte Schliff gefehlt hatte, war nicht wirklich zuträglich gewesen, denn eigentlich hätte der Magier es nicht mehr machen wollen nachdem Callindor sich in ein gewaltiges Arschloch verwandelt hatte, doch was sollte er schon tun? Er hatte im Moment nur das Gold im Sinn, von dem er sich neue Ausrüstung kaufen konnte, daher hatte er sich daran gemacht, die Antimagie in die Handschuhe einzuweben. Er hatte sich konzentriert und hatte die Magie gebündelt. Vor seinen Augen erschienen grüne Fäden materieloser magischer Energie, als nähe er eine Naht verknüpfte er die Magie mit dem Stoff, wob ein feines Netz von magie darauf und verankerte sie in dem weißen Wildleder. Zwei Paar hatte er gefertigt und hatte sie getestet. Er wirkte einen Feuerzauber darauf, doch anstatt den Stoff zu entflammen begann seine Hand zu lodern. Das Gute hierbei war, dass er es ebenfalls konnte und somit seine eigene Magie in verändertem Zustand erneut verändert hatte und sie wieder kontrolliert, sie wirkten also. Einiges an Gold hatte auf ihn gewartet, bis jetzt.
Nun stand er in Callindors Zimmer, wie immer hatte er auf ein Klopfen verzichtet und nun noch nicht einmal gesprochen, blieb nur hinter seinem Halbbruder stehen und hörte sich seine genervte Frage an. Nero lächelte unter seiner Maske aus Stahl und schüttelte nur sachte den Kopf.
"Nein Callindor, ich bin nicht hier um mit dir über Sylwina zu sprechen, ich bin hier wegen deiner Fesselungshandschuhe, denn sie sind fertig."
Der Magier klatschte sie auf den Tisch und stützte sich auf einen nahen Stuhl.
"So, und nun rück meine Kohle raus, dann musst du mich nie wieder ertragen, denn das, was du dir geleistet hast, werde ich dir nie verzeihen, >>Bruder<<"
Das letzte Wort betonte er extra und hielt eine Hand offen und hoffte nun einfach einen Sack Gold zu erhalten, Callindor war besessen und er hatte schlecht von Sylwina geredet, ein Umstand den keiner in seiner Lage verzeihen konnte.
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Die Fesselungshandschuhe!
Callindor hatte gar nicht mehr daran gedacht, sie bei Nero als Webkunst in Auftrag gegeben zu haben. Das war noch vor ihrem Streit und als es noch schön war, wenn die beiden Brüder zusammen in einem Zimmer waren. Doch das war inzwischen nicht mehr der Fall.
Und im Gegensatz zu den sonstigen letzten Treffen, war Nero unerwartet leise, ruhig, und spitzzüngig. Waren die Handschuhe wirklich so gut geworden? Oder drehte ihm sein Bruder hier gerade Plunder an?
Callindor wusste es nicht genau, rutschte nur vom Bett und nahm sich einen der vier Handschuhe und streifte ihn über. Der Stoff war fein, eng und wie es aussah auch formbar. Er legte sich praktisch wie eine zweite Haut über die Finger des Magiers, die vorn jeweils ein Stück hinausschauten. Die Kuppen fehlten oder wurden vom Stoff bewusst entfernt.
Gedanklich sah er vor sich seine übliche Kerzenflamme, wie sie loderte, züngelte und fauchte, doch zu seiner Überraschung, je mehr er sich darauf konzentrierte, die Feuermagie aus seinen Handflächen entstehen zu lassen, desto kleiner wurde die Kerzenflamme in seinen Gedanken, bis sie schließlich völlig verpuffte.
Nero hatte also den Auftrag zu seiner Befriedigung erfüllt. Die Fesselungshandschuhe erschwerten es einem tatsächlich, Magie zu bündeln oder gar einen Zauber zu sprechen. Gut!
Leider änderte dies nichts an dem Umstand, dass Callindor die Unmengen an Gold, die er für die Fertigstellung abdrücken musste, nicht aufbringen würde können. Sein Loh für seine Arbeit war trotz seines Ranges gering, und das Wenige, was er an Gold besaß, lagerte in der kleinen Truhe neben dem Regal. Neben seinem Tagebuch seiner Mutter, dem Ring seiner Familie, ihrer Familie, und einiger anderer, privater Sachen. Wie dem silbernen Anhänger, den Callindor für Vic besorgt, ihm aber noch nicht übergeben hatte. Es sollte ein Geschenk zu einem besonderen Tag werden, doch wie sich zeigte, waren diese besonderen Tage wohl gezählt. Er hatte dieses Bindungsamulett vielleicht umsonst fertigen lassen.
Denn das war sein Plan all die Zeit gewesen.
Vic zu bändigen. Denn obwohl Francoise ihr Einverständnis gab, so konnte man beinahe jdem Mitglied des Ordens die Skepsis im Gesicht ablesen, wenn Vic auch nur irgendwo auftauchte. Die Erlebnisse mit dem Dämonenkind wurzelten zu tief. Callindor glaubte inzwischen nicht mal mehr an ein abschließendes Aussöhnen.
Und daher hatte er Handschuhe und Amulettanhänger fertigen lassen, um Vics Magie zu fesseln, ihm das unbewusste Manifestieren zu erschweren.
Aber das war jetzt alles nicht wichtig. Nero wollte sein Gold und Callindor würde ihm Gold geben.
"Dort hinten in der Truhe findest du Gold, Bruder. Schau selbst nach, ob es dir genug ist. Falls nicht - mehr besitze ich nicht."
Und während sich Nero ohne eine weitere Regung zur Truhe aufmachte, fügte Callindor noch hinzu:
"Und das du mir nichts kaputt machst."
Geändert von Callindor (30.05.2010 um 19:43 Uhr)
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Den Schneider zu finden, das war eindeutig leichter gesagt, als getan. Xrystal irrte schon seit Stunden durch das Handwerkerviertel von Vengard, sie hatte schon einige Schneidereien gefunden, doch keine von ihnen hatte einem gewissen Herrmann gehört.
"Du musst nur den Weg weiter nach links folgen", hatten ihr einige Passanten geraten, als sie sich in purer Verzweiflung dazu hinreißen ließ, jeden zweiten nach der gesuchten Schneiderei zu fragen, der ihr über den Weg lief.
Die Abendsonne stand bereits inmitten der Dämmerung, als die Adlige eine weitere Schneiderei auffand. Sie lag ein wenig Abseits des hauptsächlichen Trubels am Marktplatz und beherbergte nur sporadische Einrichtungsgegenstände, die allesamt aus schlichtem Holz gefertig waren. An einer Art Tresen, der sich im hinteren Teil des Raumes befand, stand ein Mann mittleren Alters, der Xrystal eindringlich musterte. Diese hielt Ausschau nach möglichen Gehilfen des Schneiders, fand jedoch niemanden.
"Sagt", setzte die Adlige nach einer kurzen Musterung des Raumes an, "seid Ihr der Schneider Herrmann?"
"Nein", die raue Stimme des Älteren erfüllte den gesamten Raum und ließ Xrystal, der die Situation ohnehin unheimlich war, merklich zusammenzucken. Rasch nickte sie dem Schneider zu, murmelte hastig ein "Dann entschuldigt diese Störung" und verschwand schnellen Schrittes aus dem Laden.
Wieder an der frischen Luft atmete sie zunächst tief durch, ehe sie sich fragte, wie viele Irre in Vengard wohl rumlaufen mussten.
Der Marktplatz leerte sich allmählich, so dass es Xrystal nun besser möglich war, sich der einzelnen Gestalten zu besehen. Ihr Blick viel auf einen jungen, hochgewachsenen Mann, der in einem lupenartigen Gewand an einer Häuserwand lehnte und in die Leere zu blicken schien.
Xrystal seufzte, als sie auf jene fast schon ärmliche Figur zuschritt. Der junge Herr sah zwar nicht danach aus, als würden ihn die Belange einer ebenso jungen Dame interessieren, doch blieb der Adligen längst keine andere Wahl mehr, als unbesonnen Passanten anzusprechen, wenn sie in dieser Nacht noch zur Ruhe finden wollte.
"Entschuldigt", sprach sie ihn mit ruhiger Stimme an. "Könnt Ihr mir vielleicht sagen, ob es in dieser Stadt einen Schneider namens Herrmann gibt?"
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Als er die Truhe geöffnet hatte entwich dem Magier ei zynisches Lachen. Ein jämmerlicher "Haufen" Gold war darin, nicht mal genug um auch nur einen Monat wirklich gut über die Runden zu kommen.
"Weißt du Callindor, da fällt mir mehr aus der Hosentasche, wenn ich einem Wildschwein nachrenne, dann werde ich wohl etwas anderes fordern müssen!"
Mit einem Ruck drehte Nero sich um, hörte die Truhe zuklappen und schritt auf Callindor zu, der sich sichtlich spannte und baute sich vor ihm auf.
"Ich nehme deinen Ringfinger, der ist wichtig und wird mir sicherlich einiges im Kuriositätenkabinett meines Vertrauens einbringen."
Nero packte den Magier, drehte ihm den Arm auf den Rücken, presste die Hand auf den Tisch und hieb mit seinem Dolch zu, dabei entwich Callindor ein ängstlicher Schrei, Nero begann jedoch zu lachen und ließ Callindor los.
"Glaubst du wirklich ich verstümmele dich? Törichter Narr! Es bricht mir das Herz das jetzt zu tun, aber Kratzer bist du ja gewöhnt...."
Nero drückte Callindors Kopf gegen den Tisch und flüsterte auf ihn ein.
"Mizaki... du verdammter Bastard, ich werde dich holen kommen! Du wirst noch froh sein mir zu verraten wo Sylwina ist!"
Dann ließ er von Callindor ab.
"Calli, du bist und bleibst mein Bruder, und ich liebe dich wie mein eigen Fleisch und Blut, doch solange du von diesem Kerl besessen bist, kann und werde ich mich dir nicht mehr nähern bevor ich nicht genau weiß, wie ich diesen Kerl aus dir rausbekomme ohne dich zu Muß werden zu lassen. Ich kann dir nicht vergeben, doch vergib bitte du mir, denn ich sehe keinen anderen Weg.... Ich liebe dich, vergiss das nie!"
und damit wandte sich der Magier zum gehen um und stimmte ein trauriges Lied über verlorene Kammeraden an, ob Callindor ihm folgen würde wusste er nicht, denn sicher keifte Mizaki gerade in ihm wie ein Spatz auf Futtersuche, doch mit jedem Schritt schmerzte dieser harte Abschied, dennoch, Callindor war befangen und ihm konnte er im Moment nicht vertrauen.....
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Gleich nach dem Mittagessen, hatte Ashim sie zu ihm gerufen. Als, Lahra, Emma, ihr Bruder Fred und natürlich Dennik da waren, begrüßte sie Ashim mit gespielter Herzlichkeit: "Da seid ihr ja schon", in diesen Moment viel Dennik auf, was anders war als sonst. Jon, welcher in den letzten Tagen so vergeblich versucht hatte, einen neuen Versammlungsort für sie zu finden, stand unruhig hinter Ashim und trat von einem Bein auf das Andere. "Was macht Jon denn hier?", wendete sich Emma verblüfft an Ashim. Auch sie schien gerade Jon registriert zu haben.
"Ja genau Jon", Ashim tat so, als erinnerte er sich gerade an etwas, "um ihm geht es heute. Denn Jon hat es geschafft. Er hat ein perfektes Plätzchen für uns gefunden. Ein Haus, sehr groß, abgelegen und", "Wo ist der Haken?", fragte Fred missbilligend, Ashim lächelte wieder gekünstelt. Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen", antwortete er, "das einzige Problem ist, es ist bewohnt"-kurzes Schweigen.
"Und da kommt ihr ins Spiel. Ihr werdet diesen Kerl davon überzeugen, dass er uns das Haus überlassen soll", "Du willst, dass wir ihn erpressen?", fragte Dennik, der sofort erkannt hatte, was Ashim im Schilde führte.
Ashim antwortete nicht auf die Frage und fuhr fort: "Das Einzige, was Jon bis jetzt heraus gefunden hatte ist, er ist alleine stehend, faul und geldgierig, so wie jeder zweite hier in dieser Stadt", zählte Ashim auf, "auf was wartet ihr? Los, an die Arbeit.
An den Blicken der Anderen, konnte Dennik erkennen, dass sie genau so wenig wusste, wie sie diesen Mann erpressen sollten, wie Dennik selbst.
Das Viertel, in dem dieses Haus, besser gesagt, dieses Lagerhaus, denn es war riesig, stand, war etwas wohlhabender als das Hafenviertel, hatte aber einen Nachteil. Es stank widerlich. Dennik rümpfte die Nase. Überall lag Unrat herum, Müll sammelte sich in den Ecken und Nischen, es war ekelhaft. Dennik musste kichern, als ihm klar wurde, dass es im Hafenviertel mindestens genau so schlimm aussah. Glücklicherweise hatte ihr bis jetziger Wohnort einen großen Vorteil gehabt. Der schwere salzige Meeresgeruch und die heftigen Meereswinde vertrieben so gut wie jeden ekligen Gestank aus dem Viertel, doch hier, wo man das Meer nicht einmal aus dem vierten Stock sehen mochte, hier, so schien es, staute sich der ganze Gestank der ganzen Stadt zusammen und bildete eine tödliche Wolke für empfindliche Nasen.
Nachdem Fred und Emma abwechselnd geklopft hatten und nach einem kurzen angespannten Warten der Gruppe, öffnete ein junger Mann die Tür.
Zuerst, hörte man nur das Klicken eines sich öffnenden Schlosses, dann quietschend und stockend öffnete sich langsam die Tür. Schließlich nach einer halben Ewigkeit, trat der Mann mit O-beinigen Schritt hinaus.
Dennik schluckte. Das war der Mann, für den er die Jacken der Arbeiter zusammen suchen sollte. Der Handwerker aus der Bürgerwehr, der ihn für einen Taugenichts hielt. Dennik schluckte erneut, "Ob er mich wohl erkennen würde?", wütend blinzelte der Mann über die Schar von Straßenkindern und blieb mit seinen Blick dann auf Dennik kleben. Wütend verzog sich das Gesicht des Fremden. "Ja er konnte sich wohl noch an ihn erinnern, er hatte diesen Handwerker ja auch eine ordentliche Standpauke gehalten.
"Wir sind nicht hier um Vengard einen Dienst zu erweisen!", brummte Dennik wütend und spuckte aus, "Wir sind aus einem anderen Grund hier, also spare dir dein Geheul.
Plötzlich zog Fred ein Messer und schritt näher zu dem Mann hin, er hatte schnell erkannt,, dass sie nicht die Chance hatten, hier zu betteln. Sie mussten ihn erpressen, richtig, genau da mussten sie tun, so wie Ashim es wollte. Anders würde sich der Mann sicherlich nicht überreden lassen.
Auch Dennik zog seinen Dolch. "Erstmal runter von der Straße, entschied Emma und zeigte auf die offende Tür, kommt rein da.
Der Handwerker schien keines Falls erschrocken oder gar verblüfft.
Langsam traten die fünf Kinder mit ihren kleinen alten Messern in das Haus.
Innen war es warm und gemütlich und ein kühler Wind streifte seine Wangen, er zitterte, er hatte keines Wegs Mittleid, aber er wusste nicht genau, wie sie das mit den erpressen hinbekommen sollten.
Schnell wie der Wind, hatte der Mann seine Keule gezückt und war auf Fred los gegangen. Dieser reagierte nicht schnell genug und wurde zu Boden geworfen, wo er liegen blieb, er stöhnte leise. So fort war Dennik wieder bei der Sache. Lahra warf einen ihrer beiden Messer auf den Mann, welches ihm am Oberarm traf und eine blutende Wunde hinterließ. Der Handwerker verzog keine Miene, Emma und Dennik hingegen schon. Niemand hätte erwartet, dass ausgerechnet die schüchterne kleine Lahra den ersten Angriff gestartet hatte.
Jetzt fasste sich Dennik ein Herz und rannte mir gestreckter Hand auf den Kerl zu. Im selben Wimpern Schlag, rannte auch Emma auf den Handwerker zu und Lahra attackierte ihn von hinten.
Zu erst, schlug der Mann ihm den Knüppel in den Bauch, Sprang einen Schritt zurück landete einen Treffer gegen Emma´s rechte Hand und blieb Kampfbereit stehen. Emma´s Dolch flog im hohen Bogen auf den Boden, doch Lahra hatte der Mann übersehen. Sie bohrte ihm ihr kleines Messer in den Rücken. Der Mann schrie auf vor Entsetzten. Fred, der wohl gerade wieder zu sich gekommen war, stach seine Waffe in den Oberschenkel des Mannes, der jetzt dar Gleichgewicht verlor und Kopfüber hin fiel. Sofort war Lahra wieder da und hob Emma Dolch auf. Blitz schnell hatte sie die Kehle des Mannes aufgeschnitten, war aufgestanden und zu einem Sessel geschlendert.
Überrascht starrten Jon, Fred, der immer noch am Boden lag, Emma und Dennik zu ihr herüber.
Jon weinte, doch keiner kam zu ihm um ihn zu trösten, alle standen Fassungslos da und betrachteten Lahra.
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Lehrling
Meister Lopadas hatte die Neugier in Ramón zum Brennen gebracht. Sofort nach ihrer Unterredung vor zwei Tagen hatte er die Schule aufgesucht, und nach einem kurzen Gespräch mit einem Priester besuchte er den Unterricht, der täglich stattfand. Lesen, Schreiben, Rechnen, Geschichte. Er ignorierte die Stimme in seinem Kopf, die ihn dafür auslachte, dass er wesentlich langsamer und noch unbelesener war als das jüngste Kind der Schule und dafür, dass er der mit Abstand älteste Schüler war. So hatte sein Mentor es ihm beigebracht und danach versuchte er sich zu richten. Inzwischen war er immerhin schon in der Lage, seinen Namen zu schreiben. Es sah aus wie als hätte ein Schwachsinniger es geschrieben, aber immerhin war es zu erkennen, hatte der Priester gesagt. Direkt im Anschluss an den Unterricht war der Jüngling auf den Marktplatz gegangen, um dort mit der Laute Jesiahs wenigstens ein wenig Geld zu verdienen. Seit der Belehrung Lopadas' lief auch das wesentlich besser.
Konzentration ist das Zauberwort.
Oder aber es lag an dem kalten Sumpfkrautentzug, den er gerade durchmachte. Wenn er auch bereits jemanden kennengelernt hatte, der es ihm verkaufen könnte, so hatte er bisher gerade genug Geld verdient, um sein Zimmer im "Trollhorn" zu bezahlen und seinen täglichen Bedarf an Lebensmitteln decken. Da blieb kein Geld für Sumpfkraut übrig, nicht eine eine einzige Unze. In der Tasche seines Mantels befanden sich lediglich zwei Stengel, die er jedoch für besondere Gelegenheiten aufheben wollte. Seitdem er aufgehört hatte zu Rauchen, wusch er sich seltsamerweise regelmäßiger und tat auch etwas für seinen Atem.
Gerade hatte er sein tägliches Spiel am Marktplatz beendet, und lehnte sich zur Entspannung seiner Finger und, durch den verglichen mit der Zeit an Seite Jesiahs harten Tagesablauf, auch seines Geistes, als eine blonde, nobel gekleidete Frau auf ihn zukam. Sie fragte ihn mit einem leicht verzweifelten Unterton, ob er wisse, wo sich der Schneider Herrmann befinde. Der junge Barde überlegte kurz, und nahm die durchaus attraktive Frau dabei genauer in Augenschein. Sie schien adeliger Abstammung zu sein. Vor den Orks hat dich das auch nicht gerettet..., dachte sich der Barde. Ein Bild eines Holzschildes, auf dem "Schneider Herrmann" stand, schoss ihm in den Kopf. "Äh..." begann er, und die Frau machte schon Anstalten, weiterzugehen, als es ihm plötzlich wieder einfiel: "Der Schneider Herrmann befindet sich direkt neben der Taverne "Zum Trollhorn", wo ich derzeit residiere." Sie strahlte über das ganze Gesicht, als hätte ihr langjähriger Partner ihr gerade einen Antrag gemacht, Ramón glaubte in ihren Augen sogar ein leichtes Schimmern erkennen zu können. "Glaube ich jedenfalls." setzte er hinzu, und ihr Lächeln verschwand. Verdammt.
"Ich war im Prinzip sowieso auf dem Weg dorthin, ich könnte euch begleiten, wenn ihr das wünscht." Die Lady lächelte erneut, nur diesmal nicht hundertprozentig echt, vermutete der Barde. Mach dir nichts vor, die ist nur nett zu dir, weil du ihr gerade helfen kannst. Vielleicht hat die Orkherrschaft auch positive Seiten. Ende der Klassengesellschaft! Er wurde von überschwänglichem Dank überrascht und er bat die adelige Dame, ihm zu folgen. "Ich bin übrigens Ramón." stellte er sich vor, nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren. "Ich bin Lady Xrystal." entgegnete sie freundlich, aber ihr Vorname blieb unerwähnt. Er schob die Hände in die Taschen seines Mantel und griff zufällig seine letzten beiden Stengel. Kurzentschlossen holte er sie hervor, hielt ihr einen hin und sagte knapp: "Stengel?"
Du rauchst keinen, wenn sie keinen raucht ..., ermahnte er sich.
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"Äh..." Beinahe angewidert musterte Xrystal den giftgrünen Inhalt des Stengels, den ihr dieser Ramón hinhielt. Nicht nur, dass sie selbst niemals derartigen Dreck in den Mund nehmen würde, auch konnte sie sich keineswegs vorstellen, dass der strenge Geruch, der bereits jetzt in ihrer Nase kitzelte, zu ihrer ohnehin strapazierten Laune positiv beitragen würde.
"Nein, danke. Und, ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich bitte Euch dennoch, dieses... Ding wegzupacken, solange Ihr mit mir unterwegs seid."
In der Hoffnung, ihre Bitte zwar deutlich, aber nicht unhöflich genannt zu haben, wandte Xrystal ihren Blick vom Stengel ab und richtete ihn stattdessen auf die Straße. Ein wenig unangenehm war ihr die Situation, denn wusste sie beim besten Willen nicht, worüber sie sich mit Ramón unterhalten sollte. Es war nicht so, dass sie gänzlich kein Interesse an ihrer Begleitung hatte, sie war lediglich noch nie in einer derartigen Situation gewesen, in der sie sich mit einem Bürger der anscheinend unteren Klasse unterhalten musste.
Da fiel ihr ein, dass Ramón die Taverne Zum Trollhorn als seine Bleibe erwähnt hatte. Das hieß, dass er entweder ein Kind der Straße war oder nicht aus Vengard stammte. Wäre es zu taktlos, ihn darauf anzusprechen?
"Sagt, stammt Ihr aus Vengard?", fragte Xrystal ihn schließlich doch.
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Lehrling
Dieser elende Emporkömmling wagte es implizit die Entscheidungen des Königs in Frage zu stellen. Ein Mann von seinem niederen Stand. Eine ungeheuerliche Unverschämtheit. Lothario hatte tatsächlich Mühe sein Temperament im Zaun zu halten.
„Medin, ihr wollt damit aber nicht etwa sagen, dass die Sinne des Königs vernebelt sind?“
Erwiderte der Lord von Trelisberg fassungslos und das war nicht einmal gespielt.
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"Ich glaub es ja nicht!", flüsterte Ronsen leise, wiederholte es anschließend aber laut, um allen Soldaten in der Nähe, deren Augen vom Wachehalten zu blind und deren Nase von der Kloake zu verpestet waren, auf das aufmerksam zu machen, was dem wachsamen Schmied soeben in die Augend gefallen war. Dieser Yngvar war doch tatsächlich zu ihm zurück gekehrt, nachdem Ronsen ihn zur Jagd geschickt hatte, und brachte doch tatsächlich ein frisch erlegtes Wildschwein mit.
"Ich glaub mich tritt ein Pf...erdeschwein", er war von seiner Bank aufgesprungen und hatte den Jäger gegrüßt, ohne die Blicke vom Schwein abzulenken. Ein richtiger Brocken, vielleicht ein Muttertier? Das konnte ein Festmahl geben.
"Da hast du vielen Leuten eine Freude gemacht, Junge. Komm wir tragen es ans Lagerfeuer. Roby! Einen Drehspieß! Und wenn du den hast, bring gleich noch Bier mit..."
Als sein Knappe mit der Bestellung zurück kehrte, hatten sich schon einige hungrige Recken um das massige Stück Fleisch versammelt. Ronsen konnte sie mit seinem, durch eigenen Hunger angetriebenen Ego und natürlich der lauten Stimme zurückhalten.
"Jetzt brauchst du ihn ja nur noch an den Spieß hängen. Hier hast du."
Ronsen drückte Yngvar den metallenen Stab mit der scharfen Spitze in die Hand.
"Daran habe ich mich nie gut gemacht, aber mit ein bisschen Geschick schaffst du es, den äh... na du weißt schon... bis zum Mund durchzuschieben."
Verdutzte Blicke.
"Wäre es nicht einfacher, den Spieß vorne durch das Maul zu...?"
"Willst du mir sagen, ich habe das zwanzig Jahre lang falsch gemacht!?"
Schweigen.
"Nein."
Der Paladin brummte.
"Häng ihn auf und dann mach schüre ein ordentliches Feuer. Ich kümmere mich um das Besteck..."
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Medin stutzte einen Moment. War Lothario etwa derart unvorsichtig, dass er ihn quasi an den Haaren zum Hochverrat ziehen wollte, oder hatte er ihn einfach nicht verstanden?
„Keineswegs“, wehrte Medin ab und hob beschwichtigend die Hände, um der Situation die Emotionalität zu nehmen. „Ich fürchte, ich habe mich undeutlich ausgedrückt. Des Königs Sinne leiten ihn wie eh und je, aber als weiser Herrscher schätzt er den Rat fähiger Strategen und Heerführer, auch außerhalb seines Kronrats. Den Rat von Männern wie euch. Eure und meine Pflicht ist es, dem König mit bestem Ratschlag zur Seite zu stehen – vor Innos, aber auch vor den Eiden, die wir ihm geschworen haben. Daher wollte ich mich mit euch abstimmen, damit uns so eine verwirrende Differenz wie neulich bei der Beratung nicht noch einmal unterläuft“, tippte er den Lord nun vorsichtig auf den eigentlichen Grund dieses Gesprächs – und zwar so diplomatisch ausgedrückt, das er sich selbst schon ziemlich bescheuert vorkam. Aber mit Leuten wie dem Lord war so ein Umgang notwendig. Ihnen konnte man nicht einfach sagen ‚Ich bin der ranghöhere Offizier und du sollst mich verdammt noch mal nicht vor dem König bloß stellen’.
„Schließlich wollen wir beide dem König auf bestem Wege dienen, nicht wahr?“, fügte er noch hinzu und legte dieses Mal eine Nuance in seinen Ton, die betonte, welche Ranghierarchie in der Armee des Königs galt.
Geändert von Medin (30.05.2010 um 21:26 Uhr)
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Inzwischen hatte sich Jon wieder im griff und jeder hatte sich auf einen der Hocker in der großen Eingangshalle.
Emma kniete sich jetzt vor Lahra und schaute die stark Zitterte in die Augen.
Schweigend beobachtete Dennik die Szene. Lahra schluchzte. Emma redete beschwichtigend auf sie ein: "Hey komm Süße, du hast das richtige getan", Lahra schüttelte den Kopf, "Ich hätte nicht auf Ashim hören sollen!", jammerte sich. "Wie Ashim?", Emma verstand nicht. Auch Dennik, Jon und Fred schauten verwirrt rein. "Er", Lahra stotterte, "Er hat mir die ganze Sache schon gestern Abend erzählt und gemeint, dass es nichts nütze, den Kerl hier einfach zu bestechen, er hat mir befohlen ihn hier zu töten", wieder fing sie an zu weinen.
Dennik stand der Mund offen. "Ashim hat die bedroht?", fragte er, sie nickte nur.
Dem werde ich mal Feuer unterm Hintern mache! Jetzt grinste er bedrohlich, fast so wie Ashim immer
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