Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 18 von 21 « Erste ... 7111415161718192021 Letzte »
Ergebnis 341 bis 360 von 402
  1. Beiträge anzeigen #341
    Drachentöter Avatar von Murielle
    Registriert seit
    Mar 2006
    Beiträge
    4.051
     
    Murielle ist offline
    Den ganzen Abend hatte sie auf der alten Bank vor dem Haus gesessen und dann den Sonnenuntergang betrachtet. Sie wollte nicht im Haus sein, wenn der Fremde auch dort war, denn dass er sich bisher wohl als harmlos und freundlich erwiesen hatte, änderte für sie nichts daran, dass sie Danikas naives und viel zu gutmütiges Verhalten missbilligte. Dass die Barbierin bisher Recht behalten hatte, kümmerte sie dabei herzlich wenig, denn das war wohl einfach nur Narrenglück gewesen.

    Als die Sonne dann endlich vollständig untergegangen und nicht einmal mehr ein schmaler Lichtstreifen am Horizont zu sehen war, schloss sie die Augen und atmete die kühle, saubere Abendluft tief ein, froh darüber, dass es auch im Haus langsam still geworden war. Dann konnte sie wohl auch endlich hineingehen, überlegte sie, denn der Fremde würde sich wahrscheinlich ebenfalls schon zur Nachtruhe zurückgezogen haben und sie musste ihm nicht über den Weg laufen. Außerdem war es hier draußen ein wenig kühl geworden und ihren Umhang hatte sie im Haus gelassen.

    Sie stand von der Bank auf und wollte dann das Gebäude betreten, als sie einen Schatten in der Tür stehen sah - weder Danika noch deren Mutter, denn die Umrisse waren eindeutig männlicher Statur. Sie ging einen Schritt näher auf die Person zu und erkannte dann, dass es sich um den Fremden handelte, dem man inzwischen offensichtlich etwas Vernünftiges zum Anziehen gegeben hatte, denn anstatt der Lumpen, in denen er hier angekommen war, trug er nun eine dunkle Hose und ein sauberes, einfaches Hemd.

    Einen Moment lang dachte sie darüber nach, was sie nun tun sollte: Wortlos an ihm vorüber und ins Haus gehen, wortlos, aber mit verächtlichem Blick an ihm vorüber und ins Haus gehen, wortlos, aber mit giftigem Blick an ihm vorüber und ins Haus gehen?
    „Guten Abend.“ sprach sie dann wie von selbst und ärgerte sich im Stillen über sich selbst. Ein verächtlicher Blick wäre wirklich schöner gewesen, fand sie.

  2. Beiträge anzeigen #342
    fmSiW! Avatar von Gwydion
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Mount Bam
    Beiträge
    4.418
     
    Gwydion ist offline
    Gwydion atmete tief die kühle Abendluft ein. Er fühlte sich ganz in Ordnung, hatte gegessen, getrunken, saubere Klamotten, die vor allem auch noch ganz waren und nicht nur noch aus Fetzen bestanden. Er wollte den Abend ausklingen lassen draußen auf der Bank vor dem Haus. Als er jedoch aus dem Haus treten wollte, kam ihm die junge Frau entgegen, die ihm gegenüber so misstrauisch gewesen war.
    Sie zögerte einen Moment und Gwydion malte sich in etwa aus, was in ihrem Kopf gerade vorging, doch statt ihn mit einem bösen Blick oder Ignoranz zu strafen grüßte sie höflich. Der junge Druide blinzelte kurz erstaunt.
    „Guten Abend.“, erwiderte er schließlich und nickte ihr zu, bevor er, barfuß, wie er es im Sommer meist war, aus dem Haus trat und in den Abendhimmel blickte, auf dem sich bereits der Mond zeigte.
    „Ich hoffe Ihr vergebt mir mein Eindringen in diese.... kleine Welt hier...“, begann er schließlich, als er bemerkte, dass Murielle, so meinte er war ihr Name gewesen, noch immer vor dem Haus stand und ihn scheinbar musterte.
    Die junge Frau erwiderte nichts, Gwydion wandte sich kurz zu ihr um, lächelte freundlich und kniete sich dann auf den Boden. Seine Finger strichen vorsichtig über das Gras auf der Wiese. Er versuchte sich zu konzentrieren. Die lange Zeit in der verwandelten Form könnte an seinen Fähigkeiten gezehrt haben. Er spürte die Wärme, die der Druidenstein langsam aber stetig ausstrahlte, schließlich legte er seine Hand auf eine bestimmte Stelle des Rasens. Als er sie wieder hob, war das Gras dort, genau in Form seiner Hand, mit der Handfläche und den fünf Fingern, um das doppelte gewachsen. Erleichtert atmete er aus. Er schien seine Magie doch noch zu beherrschen. Oder beherrschte sie ihn dennoch?
    Er blickte wieder auf und sah Murielle, wie sie ihn erstaunt musterte. Gwydion lächelte versöhnlich. Er wusste, dass seine magischen Fähigkeiten nicht unbedingt dazu beitrugen, dass sie weniger misstrauisch ihm gegenüber sein würde. Sie könnten eher noch das Gegenteil bewirken. Er hob den Zeigefinger an die Lippen.
    „Schh...“, meinte er leise, „...das bleibt unter uns. Keine Angst. Ich kann Euch damit nicht schaden. Zumindest werde ich davon absehen, solange wir beide friedlich miteinander auskommen.“

  3. Beiträge anzeigen #343
    Abenteurer Avatar von Echyt
    Registriert seit
    Apr 2006
    Beiträge
    81
     
    Echyt ist offline
    Er hatte sich überlegt zuerst einmal nach Cyrith zu suchen. Der Dieb war jetzt doch schon eine ganze Zeit verschwunden und anscheinend war er Echyt wichtig genug, um sich um ihn zu sorgen.

    In den Wald war er gerannt, nachdem er einige wirre Worte gemurmelt hatte. Jetzt wo Echyt darüber nachdachte, kam ihm das viel seltsamer vor, als er die Situation eigentlich empfunden hatte. Also hatte er sich nun auch in Wald begeben, in der Hoffnung auch nur die leiseste Chance zu haben, Cyrith zu finden.

    Hatte er gerade etwas gehört? Hat da ein Hund gebellt?
    Er zückte unbeholfen seinen Dolch und wagte sich weiter in das Dämmerlicht des Waldes hinein. Ich hätte mir vielleicht einen besseren Zeitpunkt aussuchen sollen.. die Sonne geht verdammt nochmal unter.

    Angestrengt blickte er nach vorn. Das war der Fehler. Er hätte besser mal einen Blick auf den Boden werfen sollen, denn nun setzte er seinen Fuß geradewegs in ein kleines Loch im Waldboden. »Verdammt!« keuchte er ohne nachzudenken, nachdem er mit dem Gesicht im Dreck gelandet war.

    Ein wenig von ihm entfernt konnte er eine Gestalt ausmachen, die auf dem Boden kniete und mit seltsam knurrender Stimme irgendetwas faselte.
    Bitte.. lass das nicht Cyrith sein.

  4. Beiträge anzeigen #344
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    „In die Falle ist dieser Hässliche Räudige Köder gerannt, nun soll er bereuen das die Knochen eines Unschuldigen Hundes stiehlt“ auf seinen Vier Pfoten eh … Händen und Füßen lief er in geduckter Haltung nach vorne, schnüffelte und sah das irgendeine Person in seine Grube gestürzt war. Er wollte gerade mit dem Dolch zustechen da bemerkte er eine bekannte Person. „ECHYT“ Bellte der Dieb und kam wieder zu sich. Er stand auf und zog den jungen Dieb aus der Grube. „Was machst du den in dem Loch? Wo kommen überhaupt all die Löcher her?“ fragte sich der Dieb. „Vor allem wieso bin ich in einem Wald, so weit entfernt von der Gruppe?“ fragen über Fragen.

    Echyt erklärte ihm leicht Ängstlich das Redsonja und die anderen sich getrennt hatten. Sie war mit Raad weitergezogen nach Nordmar. „Nordmar? Nein die ist nach Vengard, ich sollte sie jedenfalls da Treffen. Lass uns ein Lager für dich Nacht errichten“ erklärte der Dieb seufzend. Er blickte auf das Säckchen in seiner Hand. „Anscheinend habe ich das Gold gefunden“ grummelte er.

  5. Beiträge anzeigen #345
    Drachentöter Avatar von Murielle
    Registriert seit
    Mar 2006
    Beiträge
    4.051
     
    Murielle ist offline
    Mit einem zornigen Funkeln in den hellblauen Augen sah sie den Mann an, nahm sich aber dennoch zusammen. Sie mochte zwar eine misstrauische, wütende und aufbrausende junge Frau sein, aber sie war dennoch keine Närrin und wusste, wann es besser war, spitzfindige Bemerkungen herunterzuschlucken und auch war sie durchaus dazu in der Lage eine Drohung zu verstehen, vollkommen gleichgültig wie subtil diese auch ausgesprochen sein mochte.

    „Ich habe nichts gesehen.“ entgegnete sie betont gleichgültig, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie nicht vorhatte, irgendjemandem davon zu erzählen. Allerdings überlegte sie, ob das alles war, was er konnte und wenn nicht, ob er vielleicht doch eine Gefahr darstellte. Dass es hier für ihn nicht viel zu holen gab, war dabei irrelevant, denn sie wusste nur zu gut, dass dies nicht die einzigen Beweggründe dafür sein konnten, andere Menschen zu verletzen oder ihnen das Leben zu nehmen. Vielleicht wäre es doch besser, Danika darüber zu informieren, aber wenn sie das genauer bedachte, kam sie zu dem Schluss, dass die Frau ihr wohl nicht glauben würde, denn beweisen konnte sie ihr nicht, was sie soeben gesehen hatte.

    „Was wollt Ihr wirklich?“ fragte sie dann frei heraus. Sie erwartete zwar nicht, dass er die Wahrheit sprechen würde, aber andererseits wollte sie sich auch nicht mit irgendwelchen Drohungen mundtot machen lassen. „Nur ein Dach über dem Kopf? Das klingt für mich ein wenig weit hergeholt, denn bis Montera ist es nicht weit.“

  6. Beiträge anzeigen #346
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
    Registriert seit
    Nov 2002
    Ort
    überall und nirgendwo
    Beiträge
    7.081
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Sie entschied sich nach einem kurzen, inneren Disput dagegen, weiter nach Cyrith zu suchen. Er würde wissen, wo er sie fand und hatte vielleicht sogar kalte Füsse bekommen. Sie hoffte nicht, doch wusste man es nie so genau. Wahrscheinlicher war jedoch, dass er unter seiner Rache litt. Sie wusste selber wie unbefriedigend das sein konnte. Zudem schien er über die Ereignisse noch lange nicht hinweg zu sein. Aber das war sie selber nach all den Jahren auch nicht.

    Hier müsste es sein. Oder warte. Schau, dort.

    Murmelte Redsonja mehr zu sich selber, als zum einzigen Begleiter, der ihr geblieben war und steuerte auf direktem Weg auf einen in sich zusammengefallenen Schuppen zu.

    In der Mitte links.

    Flüsterte sie und begann einige Bretter auf die Seite zu heben. Alles war gut zugedeckt und nach einiger Arbeit förderte sie tatsächlich ihren Bogen, die Pfeile und ihre beiden alten Schwerter, sowie den Zweihänder ans Mondlicht. Für Shadowsong hatte sie eine Halterung gekauft und sie schnallte ihn sich auf den Rücken, genau wie Köcher und Bogen. Das Zweihandschwert von Kaligulas, welches bereits Rostflecken aufwies, trug sie vorerst in der Hand. Sie war wieder eine wandelnde Waffenkammer. Doch musste sie noch vor Vengard ein Versteck für den Zweihänder finden. So würde sie niemals unbemerkt in die Stadt gelangen. Ausser...

    Wir sollten schauen, dass wir einen Handwagen kaufen können.

  7. Beiträge anzeigen #347
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Einem Schatten gleich verharrte der selbsterwählte Beobachter in einigem Abstand hinter der rothaarigen Kriegerin und betrachtete mit undurchsichtiger Miene das seltsame Spiel jener Frau, die zwischen Brettern und Gestrüpp nach verlorenen Waffen suchte. Es fiel ihm schwer, einzusehen, dass sie war, was sie war. Eine kämpfende Frau, die gar noch besser in jener Leidenschaft war, als jeder Mann, den er bis zu diesem Augenblick in derselben beobachten durfte.

    Raad kratzte sich beiläufig Kinn und frage sich insgeheim, ob es eine gute Idee gewesen war, der Kriegerin zu folgen. Bis zu diesem Augenblick war noch nicht viel mehr geschehen, als dass er dabei zuschauen konnte, wie sie ihre Schüler behandelte, nur um sie beinahe im gleichem Atemzug in die Wildnis zu entlassen. War schön gewesen, aber es ist vorbei. Beeindruckend?

    Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und fragte sich ernsthaft, ob es ihn wirklich interessierte, was da die letzten Tage mit den Menschen geschehen war, die ihn kaum eines Blickes gewürdigt hatten, obschon er glaubte, einen jeden von ihnen bereits einmal gesehen zu haben. Er dagegen hatte geschwiegen, aber er war es auch, dem dies zustand. Unbeteiligt und fremd, keinen Anspruch danach hegend, mehr zu sein, als ein stiller Beobachter.

    „Einen Handkarren? Was wollt ihr mit diesem Arsenal in Vengard? Die Waffen werden euch schon nicht bei dem ersten Streich in die Brust eines Paladins zu Staub zerfallen, auch, wenn einige dies von jenen Innosverfluchten erzählen.“, sprach der Blauäugige und ließ seine am Kinn kratzende Hand langsam wieder sinken. „Warum braucht ihr sie von nun an überhaupt? Reichen euch die zwei Klingen, mit denen ihr das Turnier gewonnen habt nicht?“ Er hätte das Gegenteil vermutet. Aber was wusste er schon…

  8. Beiträge anzeigen #348
    Veteran Avatar von Gwendor
    Registriert seit
    Mar 2009
    Beiträge
    659
     
    Gwendor ist offline

    Reddock

    Ein heftiges schmerzhaftes Pochen hinter der Stirn weckte den ehemaligen Knappen. Ein lautes Stöhnen entwich seinen Lippen. Er fühlte sich furchtbar. Er öffnete die Augen und richtete sich auf. Alles um ihn begann sich zu drehen und Übelkeit stieg in ihm empor. Schnell schloss er die Augen, legte sich wieder zurück und wartete einige Sekunden. Dann versuchte er es erneut, diesmal jedoch bedeutend langsamer. Der Schwindel blieb dabei zwar aus, die Kopfschmerzen und die Übelkeit dagegen waren noch zugegen. Darüberhinaus hatte er das Gefühl, dass seine Zunge aus Holz geschnitzt war, so trocken war sein Mund.
    Der Dunkelhaarige hatte es gestern mit dem Schnaps wohl doch ganz schön übertrieben. 'Wo bin ich eigentlich?', dachte er sich nun. Er sah sich im schummrigen Halbdunkel um, welches ihn umgab. Er brauchte einige Zeit um das Zimmer als die Kammer im Rebellenlager Reddock zu identifizieren, in welcher er vor etlichen Wochen genächtigt hatte, kurz nach seiner ersten Begegnung mit Sir Ulrich. Aber wie zum Beliar war er hier her gelangt? Der ehemalige Soldat kramte angestrengt in seinen Erinnerungen. Er hatte gestern bis tief in die Nacht hinein auf dem Rebllenhof mit Rethus gebechert, soviel wusste er noch. Seine letzte Erinnerung war, wie er sich dort stark schwankend von seinem Stuhl erhoben hatte um etwas frische Luft zu schnappen. Aber wie war er nach Reddock zurückgekommen? War er wirklich volltrunken durch die Wälder gestolpert und hatte mit mehr Glück als Verstand das Rebellenlager gefunden? Oder hatte Narson ihn zurückgebracht, welcher als einziger der drei Rebellen gestern einigermaßen nüchtern geblieben war?
    Gwendor beschloss seine Übelkeit niederzukämpfen und sich von seinem Nachtlager zu erheben um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Auf einem kleinen Tisch, der neben seinem Bett stand befand sich ein Lederbeutel. Der ehemalige Knappe nahm ihn neugierig in die Hand. Er war schwer und sein Inhalt klimperte. Ein Beutel voll Gold! Wo kam der her? Richtig! Rethus hatte ihm gestern als Dank für seine Rettungsaktion im Banditenlager das Gold geschenkt. Er erinnerte sich. Doch er konnte sich nicht lange darüber freuen, denn die Übelkeit stieg erneut in ihm empor. Gwendor griff schnell nach einem in der Ecke stehenden Wassereimer, dann musste er auch schon würgen. 'Schade um die schönen Bratkartoffeln', dachte er sich, während er in den Eimer erbrach. Danach ging es ihm etwas besser.
    Er stolperte in Richtung Küche, um sich vom Koch einen Pfefferminztee geben zu lassen. Den Goldbeutel nahm er vorsorglich mit.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #349
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    34.592
     
    Thorwyn ist offline
    Ruckartig hielt Thorwyn inne. Schon spannte er den Bogen, den er mit aufgelegtem Pfeil die ganze Zeit in Händen hielt, doch dann wurde ihm klar, dass der Ork ihn nicht gesehen hatte. Ein Ork. Es wäre auch zu einfach gewesen, wenn sie die ganze Zeit keinem einzigen begegnen würden, dumm waren sie ja trotz ihrer Erscheinung nicht, so dass sie das Waldstück auch jetzt nicht ganz unbewacht ließen. Doch es war das Glück der Gruppe, dass offenbar nicht damit gerechnet wurde, dass sich jemand von Montera aus näherte. So war das Augenmerk des einzelnen Kriegers auch eher nach Osten als nach Westen gerichtet, die vier Menschen blieben vorerst unentdeckt.
    Dennoch könnte es sich nun als schwierig erweisen, unbemerkt vorbeizukommen. Der Ork marschierte in unregelmäßigen Bahnen auf und ab, sah sich gelegentlich um und deckte somit ein recht großes Gebiet ab. Nachdenklich ließ Thorwyn den Blick zwischen seinem Bogen und dem Posten hin und her schweifen. Ob er …? Aber der Krieger trug eine Rüstung, und auch wenn ein von dem Jäger abgeschossener Pfeil sie durchdrang, bedeutete das nicht den sofortigen Tod. Die Grünfelle waren zäh, dieses Exemplar konnte selbst mit einer tödlichen Wunde noch einigen Schaden anrichten – schon allein durch einen Schrei, der seine Kameraden alarmierte.
    Nein, wenn Thorwyn schoss, dann musste er genau treffen. In den Hals oder ins Auge, um jegliche Kampfgeräusche zu vermeiden. Doch er wusste nicht, ob ihm ein solcher Schuss gelingen würde. Falls nicht, wäre alles verloren, wenn sich die Ereignisse auf der Straße nicht noch irgendwie positiv für sie auswirkten. Aber das hielt der Jäger für unwahrscheinlich, schienen dort doch keine Feinde der Orks aufgetaucht zu sein, ansonsten wäre es sicher schon zu einem Kampf gekommen.
    Es gab also die Wahl zwischen einem unsicheren Schuss und … irgendeiner Ablenkung. Die nicht so auffällig sein durfte, dass der Krieger gleich misstrauisch wurde und Hilfe holte.
    „Ähm … irgendeine Idee?“, wandte sich Thorwyn an Leyla, die sich neben ihm im Unterholz verbarg. „Ich bin mir nicht sicher, ob … ob ich ihn schnell genug töten könnte. Du vielleicht?“
    Schließlich hatte sie doch einmal behauptet, selbst Jägerin zu sein …
    „Sonst … brauchen wir wohl eine Ablenkung. Wenn nicht wieder ein … Zufall hilft.“

  10. Beiträge anzeigen #350
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Ein Ork, ein einziger verdammter Ork. Wenn nicht so viel auf dem Spiel stehen würde, hätte sie sich ihm wahrscheinlich direkt gestellt. Aber so? Nein, dafür war das Risiko zu groß, der eigentliche Wachposten nah und damit der sichere Tod bei eigenem Versagen zu wahrscheinlich. Denn wenn sie einen offenen Kampf riskierte, dann trug sie schließlich nicht nur für sich, sondern auch für die drei Menschen, die sich bei ihr befanden, die Verantwortung. Und ob sie diesem Druck unter den aktuellen Umständen standhalten konnte, das vermochte die Blonde nicht entscheiden zu wollen.
    Doch was war mit einem einzigen Schuss, still und unbemerkt, schnell und tödlich? Zielsicherheit vorausgesetzt genau das, was sie gebrauchen konnten. Erneut stellte sich ihr jedoch die Frage, ob sie diesem Druck stand halten konnte, wenngleich Leyla es sehr schätzte, dass Thorwyn ihr seinen Bogen anbot. Er schien von hochwertiger Qualität zu sein.
    "Ich auch nicht...", murmelte die Ovates gerade so laut, dass der Jäger es hören konnte. "Wenn ich es mache, dann nur, wenn ihr drei euch an anderer Stelle positioniert, um im Falle meines Versagens trotzdem flüchten zu können. Nur wärst du dann komplett ohne Bewaffnung."
    Selbst bei einem Fehlschlagen der Aktion könnte sie sich vermutlich retten, wenn sie erst einmal allein war. Das damit verbundene Risiko war allerdings verdammt hoch und Thorwyns Bogen in diesem Fall zweifelsohne verloren. War er bereit, diesen Preis zu zahlen? Andererseits: Was war ein oder gar mehrere Menschenleben im Vergleich zu einem guten Bogen wert? Wie viel war man bereit, für die eigene Freiheit und Gesundheit herzugeben? Diese Entscheidung musste nun Thorwyn allein treffen, denn es war sein Bogen und es waren auch immer noch seine Eltern, um deren Wohlbefinden es hier letztlich ging. Leyla wollte ihm die Entscheidung nicht abnehmen, sie konnte es nicht, denn aus ihrer sehr subjektiv geprägten Situation heraus konnte sie keinesfalls eine Entscheidung fällen, die in jedem Falle das Beste war. Denn wenn sie ehrlich war, hatte sie derzeit fast nichts mehr zu verlieren. Allerhöchstens noch ihre Ehre, jedoch stand diese im Moment nicht auf dem Spiel. Und dann gab es da natürlich noch Menschen, die sie lieb gewonnen hatte. Aber würden sie die junge Sildenerin vermissen?

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #351
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    34.592
     
    Thorwyn ist offline
    Auch Leyla traute sich also keinen sicheren Schuss zu. Den Ork zu töten bliebe somit äußerst risikoreich. Traf man ihn an der richtigen Stelle, war natürlich alles in Ordnung, ging der Schuss aber daneben, hatte man auch die restlichen Posten am Hals. Thorwyn und seine Eltern müssten sich deshalb vorher in ausreichender Entfernung verstecken, wenn sie nicht erwischt werden wollten; mit etwas Pech würden die Orks dann aber vorsichtshalber die ganze Umgebung absuchen und die drei trotzdem entdecken. In einem solchen Fall wäre der Jäger außerdem unbewaffnet, wenn man von seinem nicht besonders gefährlichen Messer absah. Und was noch schlimmer wäre: Leyla hätte wohl überhaupt keine Chance zu entkommen, wenn der Plan fehlschlug. Nicht mit einer solchen Überzahl gegen sich, nicht in dieser den Orks gut bekannten Gegend, in der sicher noch weitere Krieger unterwegs waren.
    Thorwyn schüttelte den Kopf. „Das ist zu gefährlich … es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben. Irgendeine.“
    Aber welche? Das war eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten war. Wollte man den Ork ablenken oder weglocken, durfte sich keiner der vier zeigen, um den anderen eine Flucht zu ermöglichen, denn das hätte auch andere Orks auf den Plan gerufen. Es war also größtmögliche Vorsicht angebracht.
    „Vielleicht … kann man ihn mit ein paar Geräuschen woanders hin locken?“, schlug Thorwyn zögerlich vor. Er deutete in Richtung des Hügels. „Da … da stehen niedrige Bäume und es gibt dichtes Unterholz. Zum … Man könnte sich da verstecken, wenn man an ihm vorbei ist. Oder er denkt, dass da was ist, wenn er was hört … und man geht schnell hinter ihm vorbei.“
    Die Frage war nur, wie man so etwas bewerkstelligen wollte. Möglicherweise reichte es aus, ein paar Steine zu werfen. Oder einige Pfeile ins Dickicht abzufeuern. Und dann musste der Ork so neugierig und sorglos sein, dass er den Geräuschen folgte, ohne einen Alarm auszulösen. Tat er letzteres, konnte man sich aber immerhin noch in Sicherheit bringen, so dass die Wachen hinterher hoffentlich an einen Fehlalarm glaubten und man es später noch einmal versuchen konnte. So gesehen erschien dieser Plan zumindest weniger risikoreich als der erste.

  12. Beiträge anzeigen #352
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Dann also kein erneuter Alleingang ihrerseits, von dem Thorwyn und seine Eltern nichts erfuhren und dementsprechend auch kein toter Ork. Wohl möglich war das besser so, denn auch wenn es ein Ork war, so mussten sie keine unnötigen Opfer bringen. Leyla war nicht der Typ dazu, alles und jeden aus dem Weg zu räumen, das sie am Weiterkommen hinderte, im Gegenteil. Und auch wenn es die Orks waren, die Schuld am Tod ihrer Mutter hatten, sie spürte keinen derart großen Hass auf die gesamte Gattung Ork, dass sie an jedem von ihnen Rache üben musste. Auch wenn in der Beziehung natürlich noch längst nicht das letzte Wort gesprochen worden war.
    Nun drehte sich auf jeden Fall wieder alles darum, dass sie eine Ablenkung brauchten. Ihre Möglichkeiten diesmal waren allerdings ungemein beschränkt, denn die Ablenkung durfte gerade mal so groß sein, dass dieser eine Orks sie bemerkte und darauf ansprang, alle anderen Orks am Wachposten hier unten und oben auf dem Hügel durften von dieser Aktion aber absolut nichts mitbekamen. Andernfalls war ihr Weiterkommen nur noch mehr gefährdet, als ohnehin im Moment schon.
    "Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand sieht es, ist der Baum dann trotzdem umgefallen?", fragte die Blonde herausfordernd, sah sich jedoch nur fragenden Blicken gegenüber, weshalb sie kurz darauf grinsend auf einen Baumstamm in Schräglage zeigte, der mit scheinbar letzter Kraft an der Astgabel eines anderen Baumes hängen geblieben war. Diese wiederum war durch die zusätzliche Last inzwischen offenbar derart marode, dass sie nicht mehr lange durchstehen würde. Das Problem bei ihrer Idee war allerdings, dass ein Komplettabsturz des Baumes zur Folge hätte, dass so ziemlich jeder Ork in diesem Wald aufschreckte, das durften sie also nicht riskieren. Wenn der Baumstamm jedoch nur ein Stück nachrutschte, bis zur nächsten Astgabel, dann war das vielleicht Aufruhr genug, um den Ork auf dem Weg kurzzeitig abzulenken, die anderen Orks aber nicht in ihrem Handeln zu beeindrucken.
    "Er ist genau dann umgefallen, wenn es jemand gehört hat.", beantwortete Leyla nach Abschluss ihres Gedankenganges die selbst gestellte Frage. "Er darf nur nicht komplett abstürzen, sondern nur ein Stück weiter rutschen. Ich geh mir das mal ansehen, ihr haltet euch bereit und versteckt euch dann drüben im Unterholz, sobald ihr merkt, dass ich etwas erreicht habe. Wir treffen uns drüben!"
    Diskussionen um diesen Beschluss ließ die Ovates gar nicht erst zu, sondern entfernte sich einfach von der kleinen Gruppe. Am Fuße des schrägen Stammes hielt sie inne, blickte zurück zu Thorwyn und seinen Eltern, nickte ihnen zu und legte dann ihre Hände auf die vom zurückliegenden Regen noch feuchte Rinde. Mit einigen Magieechos ergründete sie die Stabilität des Konstruktes und stellte zufrieden fest, dass ein kräftiger Ruck magischen Ursprungs den bereits schrägen Stamm nicht zerbrechen lassen würde, solange sie sich nicht total stümperhaft anstellte. Das längst wieder austreibende Wurzelwerk konnte sie dann vorerst als Versteck nutzen, wie sie an dem Ork dann letztlich vorbeikam, würde sie anhand seiner Reaktion entscheiden.
    Es war zuerst ein Knacken im Holz, danach ein Rascheln des wenigen verbliebenen Laubes und zuletzt ein dumpfer Aufschlag, der verkündete, dass ihr Vorhaben scheinbar geglückt war. Einige Vögel flatterten unter einigem Getöse davon und in einiger Entfernung sorgten einige Nagetiere im Unterholz für weitere Geräusche, die den Ork in seiner Vielzahl auf jeden Fall überrascht hatten. Doch würde er auch einen neugierigen Blick riskieren oder die Sache als Normalität im Wald abstempeln?

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #353
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    34.592
     
    Thorwyn ist offline
    Nervös und mit laut klopfendem Herzen sah Thorwyn zwischen Leyla und dem Ork hin und her. Sie war gut hinter dem Geäst verborgen und konnte nicht gleich entdeckt werden – doch wie sollte sie rechtzeitig entkommen, wenn der Krieger sich die Sache näher ansah? Manchmal bekam man es bei ihrem kurzentschlossenen Auftreten regelrecht mit der Angst zu tun. Nun war es aber zu spät für kluge Ratschläge und der Jäger konnte nur hoffen, dass seine Begleiterin wusste, was sie da tat. Bisher war sie ja auch aus jeder Situation heil herausgekommen.
    Schon sahen der Anwärter und seine Eltern, wie der Baumstamm in Bewegung geriet. Entweder war Leyla kräftiger als sie aussah oder der Baum morscher … gespannt richtete Thorwyn seine Aufmerksamkeit wieder auf den Ork. Anfangs schien dieser wichtigere Dinge im Blick zu haben, doch als das Knarren und Blätterrascheln in seinem Rücken lauter wurde, drehte er sich schließlich um und konnte noch zusehen, wie der Stamm wieder zum Stillstand kam. Misstrauisch machte er einen Schritt vorwärts. Dann noch einen. Und nach einem letzten Blick in das Waldstück hinter ihm setzte er sich endgültig in Bewegung, entfernte sich von Thorwyn und dessen Eltern.
    Vorsichtig richteten diese sich nun auf und warteten auf die passende Gelegenheit. Zuerst langsam, mit zunehmender Entfernung zu dem Krieger aber immer schneller werdend, eilten sie in die entgegengesetzte Richtung davon. Die dicht stehenden Bäume machten es leicht, sich zu verstecken, aber dennoch war dazu eine gewisse Entfernung nötig. Und die ganze Zeit über warf Thorwyn Blicke über seine Schulter, versuchte zu sehen, was dort vor sich ging. Aber mehr als undeutliche Bewegungen konnte er bereits nicht mehr ausmachen.
    „Los, weiter!“, zischte er. „Wir holen euch dann ein!“
    Mit diesen Worten wandte er sich um und kniete sich hinter einen Baum. Von hier aus konnte er Leyla nicht helfen – es hätte den Plan auch nur noch gefährlicher gemacht, jetzt einfach zurückzukehren – aber ganz im Stich lassen konnte er sie dennoch nicht. Ging alles gut, würde er sich von hier aus immer noch unbemerkt zurückziehen können. Musste sie dagegen fliehen und wurde verfolgt … dann würde sein Bogen heute wohl doch noch zum Einsatz kommen.

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Der Glatzkopf ist den heutigen Dingen noch einmal auf den Grund gegangen. Wie es ausschaute, hatten er und Gwendor am letzen Abend zu tief in den Becher geschaut. Dabei hatte demnach Gwendor mehr getrunken als er. Doch auch der Glatzkopf hatte einiges vergessen. Als er erwachte, war er allein. Er lag in seinem Bett und trug fast noch seine kompletten Klamotten des Vortages. Auf dem Tisch befanden sich vier leere Schnapsflaschen.
    Mit vollem Schreck stand er auf, worauf es ihm jedoch sofort schwummrig wurde. Doch er wollte dem morgigen Alkoholrest nicht die Oberhand gewinnen lassen und untersuchte sofort seinen Getränkebestand… leer… Er hatte einen Tropfen Schnaps mehr im Haus. Das konnte nicht wahr sein! Wahrscheinlich hatten sie dann einfach aufgehört zu trinken, nachdem die letzte Flasche alle war.

    Nachdem der Gardist sich angezogen hatte, ihm war zum Glück nicht übel, wie es im Gegensatz bei Gwendor ausgesehen hatte, den er am heutigen Tage in Reddock traf, suchte er zwei Kurzschwerter. In seinem Waffenständer standen nämlich nur noch seine richtigen Waffen und ein unbenutztes Kurzschwert. Die anderen beiden waren verschwunden.
    Schlussendlich fand er eben diese vor seinem Haus auf seiner Bank. Und wie es sich herausstellte, berichtete ihm einer seiner Männer, dass Gwendor und Rethus mitten in der Nacht ein kleines Duell bestritten hatten… wenn man das noch Duell hätte nennen können… Rethus ließ sich seinen Scham nicht anmerken, denn die Situation war doch schon sehr peinlich.

    Anschließend begab er sich direkt nach Reddock, wo er Gwendor auf seinem Bett vorfand, mit einem Tee daneben. Ihm bekam der Alkohol nicht so gut wie Rethus… wahrscheinlich, weil dieser erstens am schnellsten und am meisten getrunken hatte und zweitens weil er wahrscheinlich vergessen hatte, etwas zu trinken, bevor er schlafen ging. Denn das stoppte die morgendliche Übelkeit, die durch den Durst noch verstärkt wurde. Soweit Rethus noch wusste, hatte er einen Wasserkrug neben seinem Bett stehen… am nächsten Morgen war er leer…

    Hoffentlich ginge es noch am heutigen Abend nach Vengard zum Einkaufen. Rethus benötigte dringend eine neue Rüstung, egal wie viel Alkohol er gerade intus hatte…

  15. Beiträge anzeigen #355
    Ritter Avatar von Bartimäus
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Im Sumpf
    Beiträge
    1.767
     
    Bartimäus ist offline
    Bartimäus war müde. Er hatte die letzte Nacht nicht gut geschlafen, weil er von Sorgen um Nero gequält wurde. In der Früh hatte er beschlossen nach Silden zurückzukehren. Nero würde den Weg dorthin finden und hier Mitten im Wald war die Chance sehr gering, dass sie zufällig aufeinander treffen würden.
    Bartimäus wollte allerdings den Weg nach Silden nehmen und nicht quer durch den Wald laufen, wo jede Menge wilde Tiere lebten.
    Er war nun schon ziemlich lang gegangen und hatte den Weg immer noch nicht gefunden. "Ich muss gestern ganz schön weit gerannt sein" dachte sich Bartimäus, "vermutlich brauche ich mindestesns zwei Tage bis ich in Silden ankomme." Hinzu kamen noch Bartiäus' Sorgen und Angst. Jedes Rascheln im Wind kam ihm bedrohlich vor, bei jeder Bewegung fürchtete er einen Wolf zu sehen und wenn er etwas rotes sah, befürchtete er es sei Neros Blut, obwohl es sich meistens nur um irgendwelche Kräuter handelte.
    Noch nie hatte sich Bartimäus so unwohl gefühlt während er im Wald unterwegs war.

    Endlich erblickte er den Weg vor sich. Er war in schon einmal gegangen und musste erschrocken feststellen, dass er noch einen Tagesmarsch von Silden entfernt war. Er beschloss noch etwas weiter zu gehen und sich dann einen sicheren Platz für die Nacht zu suchen.

    So trottete er noch eine Weile dahin, bis er plötzlich ein Knurren hörte. Es klang wie das eines Wolfes, aber trotzdem wurde Bartimäus von Hoffnung, Freude und Erleichterung erfasst. Er kannte dieses Knurren! Es war Neros! Er drehte sich um und sah wie Nero auf ihn zugehumplet kam. Man merkte, dass er am liebsten auf ihn zugesprinten würde, aber er konnte nicht, also lief Bartimäus zu ihm und umarmte seinen treuen Gefährten. Nero schlabberte dabei sein Gesicht vor Freude ab und Bartimäus war so glücklich, dass es ihn nicht störte. Auch Neros Verletzung war zweitrangig.
    Bartimäus war so abgelengt, dass er die beiden Männer gar nicht bemerkt hatte, die kurz nach Nero den Weg entlang gekommen waren. Erst jetzt schaute Bartimäus auf und richtete sich überrascht auf.
    "Mein Name ist Draos!", stellte sich der eine vor, "und das ist mein Freund Turand! Wir haben ihn in der Falle eines Jägers gefunden." Dabei deutete er auf Nero. "Er sah noch so jung aus und da wollten wir ihn befreien. Seither ist er uns gefolgt, obwohl er sich wohl in der Falle an linken Hinterbeid verletzt hat"
    "Mein Name ist Bartimäus! Ich danke euch vielmals! Ihr habt meinen Nero gerettet, wir stehen in eurer Schuld! Die Verletzung ist nicht so schlimm, ich bin nur froh, dass er am Leben ist. Ich nehme an ihr wollt diesem Weg nach Silden folgen. Wir könnten ja gemeinsam gehen, vielleicht finde ich eine Möglichkeit mich zu revangieren."

    So beschlossen sie gemeinsam weiter zu ziehen.
    Geändert von Bartimäus (28.05.2010 um 22:21 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #356
    Neuling Avatar von Turand
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    8
     
    Turand ist offline
    Die drei Gefährten gingen noch ein Stück weiter, bis sie beschlossen ein Nachtlager aufzuschlagen. Turand trug einige Äste, die um den Lagerplatz lagen zusammen. Wären dessen beschäftigte sich Bartimäus mit Nero und Draos breitete einige Felle aus, auf denen man schlafen konnte. Als Turand die Äste achtlos in die Mitte des Lagerplatzes warf, rief Bartimäus: " Jetzt pass doch mal auf!", da einer der Äste auf Neros Schwanz gelandet war. Turand nahm es aber gelassen hin, da er zu müde war um noch groß etwas zu antworten und ging noch einmal los um einige Steine zu sammeln mit denen er das Feuer eindämmen wollte. Als er zurück kam, hatten die anderen zwei bereits angefangen das Feuer zu entfachen, und Turand legte die Steine nachträglich um das Feuer.

    Auf Wachen verzichteten sie, da einerseits das Feuer wilde Tiere fernhalten sollte und anderer Seits Banditen und anderes Gesindel sich auf dem Stück des Weges eher selten herumtrieben.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Neuling Avatar von Draos
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    7
     
    Draos ist offline
    "Und wo kommst du her?" versuchte Draos ein Gespräch zu beginnen. Viel geredet hatten sie noch nicht, doch wollte Draos natürlich wissen, mit wem er da durch Myrtana ging.
    "Ich komme aus Khorinis. Hab dort mit meinen Eltern für Onar gearbeitet, ein alter Bauer, der eines der größten Gehöfte in Khorinis besitzt. Aber irgendwann habe ich es da nicht mehr ausgehalten und als ich hörte, dass ein Schiff in Richtung Festland fahren wollte, da hab ich die Chance natürlich sofort genutzt. Und ich bereue es keine Sekunde! Natürlich vermisse ich meine Familie, aber hier bin ich frei und ich kann machen was ich will."
    "Von Khorinis zum Festland? War das nicht teuer? Da wo ich herkomme verdient man als Bauer gerade mal so viel, um einigermaßen leben zu können," erwiderte Turand.
    "Nun ja, nur mit ehrlicher Arbeit natürlich nicht...," begann Bartimäus und blickte verlegen drein. "Aber keine Angst, ich bin kein Krimineller. Ich habe ihn, sagen wir mal, nur ein bisschen ausgetrickst!"

    "Wir wollen auch nicht weiter nachhaken, ich bin mir sicher dieser Onar hatte es verdient!" antwortet Draos, woraufhin Bartimäus laut los lachte.
    "Ohja, wenn es einen gibt, der es verdient hätte dann er! Aber wo kommt ihr denn her? Grundlos werdet ihr ja wohl nicht losgezogen sein."
    "Nun..," begann Draos, "wir mussten beide schon schmerzhafte Erfahrungen erleiden. Mein Vater wurde von Orks getötet, nur deshalb habe ich mich entschieden von zu Hause wegzugehen."
    "Oh das tut mir Leid. Und was ist mit dir Turand?" Bartimäus sah ihn an, doch Turand starrte nur vor sich hin und stach gedankenverloren mit einem Zweig in das prasselnde Feuer.
    "Du solltest es gegenüber ihm nicht erwähnen, er hasst es daran erinnert zu werde," raunte Draos ihm zu und sagte dann laut, damit auch Turand es hören konnte,"Wir sollten morgen versuchen etwas zu jagen. Wenn wir schon nach Silden gehen, dann könnten wir ja ein paar nette Jagdtrophäen mitbringen, stimmt´s? Und nichts geht über frisches Fleisch!"

  18. Beiträge anzeigen #358
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.348
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Reddock

    Der ausgiebige Schlaf hatte gut getan, die Laune des Kommandanten gleich wieder etwas besser, die letzten Tage waren doch sehr anstrengend. Immer auf der Hut, auf alles mögliche Bedacht zu sein, war im Grunde genauso anstrengend, wie körperliche Höchstleistungen. Verantwortung tragen ist eine schwere Last, sagte damals ein hochrangiger Soldat auf Khorinis zu Ulrich, wie recht der Mann hatte. Nach einem kleinen Frühstück kam das übliche Gespräch unter vier Augen, Jon sollte immer über alles im Bilde sein. Der Kamerad war zufrieden, mit dem was er erfuhr, auch wenn die Vernichtung der Banditen, nicht ohne Opfer aus den eigenen Reihen von statten ging.

    Die Männer im Lager waren jedenfalls guter Dinge, zufrieden mit dem was sie geleistet hatten und natürlich mit der Beute, ohne die sähe es vielleicht anders aus. Bei seinem Rundgang traf der Kommandant auch Gwendor und Rethus, die davon sprachen, das sie bald nach Vengard aufbrechen wollten. Allerdings sah der neue Rebell nicht wirklich so aus, als wäre ein Fußmarsch derzeit das Richtige, murmelte aber „ es wird schon gehen.“ Ulrich grinste, „frische Luft wird dir gut tun..., ich hole nur schnell mein Bündel, dann können wir aufbrechen“.
    Geändert von Sir Ulrich (28.05.2010 um 22:20 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #359
    Ritter Avatar von Bartimäus
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Im Sumpf
    Beiträge
    1.767
     
    Bartimäus ist offline
    Die Nacht war schon längst angebrochen, aber Bartimäus Müdigkeit war von Neros Auftauchen verdrängt worden. Er hätte sich gerne noch länger mit seinen neuen Gefährten unterhalten, aber er konnte sehen wie müde sie waren. Trotzdem führte er ihr Gespräch noch ein bisschen weiter.
    "Mit Fallen zu jagen dauert ziemlich lange, weil man vor allem auch warten muss, bis etwas in die Falle getappt ist. Deshalb wäre es vielleicht besser zuerst nach Silden zu kommen und dort zu jagen. Ich habe noch etwas Essen mit, mit dem wir den Tag überstehen sollten." Eine Antwort ließ auf sich warten. Turand war schon am einschlafen und Draos war auch schon sehr müde. "Ja, können wir machen" sagte er nur und gähnte.
    "Ich würde vorschlagen du legst dich auch schlafen, Draos, ich werde noch schnell etwas Holz nachlegen, damit das Feuer über Nacht nicht ausgeht. Wachen brauchen wir eh nicht unbedingt, Nero würde uns hoffentlich aufwecken wenn etwas passieren sollte."
    "Schlaf gut." entgegnete Draos und auch Turand murmelte soetwas ähnliches.
    "Ich weiß, dass du im Moment deine Müdigkeit nicht spürst, aber du solltest dann auch schlafen gehen, ansonst bist du morgen fix und fertig!" riet Draos Bartimäus. Dieser bestätgite ihm bald schlafen zu gehen und stand auf um Holz zu holen. Nero wollte ihm natürlich folgen aber Bartimäus drückte ihn sanft zu Boden, um ihm mitzuteilen liegen zu bleiben und sich auszuruhen. Wie üblich gehorchte Nero aber nicht und humpelte seiem "Besitzer" nach. Bartimäus hoffte, das Neros Verletzung sie morgen nicht zu sehr aufhalten würde.
    Gott sei Dank hatte Bartimäus das Holz schnell beisammen und konnte zum Lager zurückkehren. Vorsichtig legte er die Äste in die Flammen, um zu verhindern, dass das Feuer zu hell werden würde. Schließlich solte es ja noch lange brennen und sie wollten nebenbei schlafen.
    Dann legte er sich zu Nero auf ein Fell und streichelte ihn bis sie beide einschliefen.
    Geändert von Bartimäus (28.05.2010 um 22:22 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #360
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Er sprang ohne weiteren Aufwand auf die Sache an, erst zögerlich, dann zielstrebiger kam der Ork von seinem Patrouillenweg in den Wald hinein, um das zurückliegende Phänomen genauer zu untersuchen. Frontal lief er auf den abgerutschten Baumstamm zu, kurzzeitig wurde deshalb ihre Sicht auf den Feind durch dichtes Blattwerk verdeckt, das ihr jedoch als Versteck diente. Er wollte den Ort des Geschehens offensichtlich einmal umrunden, wandte sich deswegen zuerst zur wuchernden Wurzel, in deren Nähe Leyla kauerte. In dem Moment, als seine Sicht auf ihr Versteck durch das dichte Wurzelwerk verdeckt war, stürmte sie beharrlich einige Schritte nach vorn. Sie tauchte unter dem in Schräglage befindlichen Baumstamm hindurch und kam nur wenige Schritte dahinter zwischen einigem niedrigen Buschwerk zum Stehen, das sie kurzerhand durch einen kleinen magischen Eingriff für ihre Zwecke veränderte, damit es ihren Körper mit seinem Blattwerk komplett vor den Blicken des Orks verbarg.
    Dass sie diesen weiten Weg unbemerkt überwinden konnte, lag wohl daran, dass auch der Feind sich von der Imposanz der Natur beeindrucken ließ. Das gewaltige, freiliegende Wurzelwerk stellte wahrlich einen beeindruckenden Anblick dar, dem offenbar auch ein Ork zumindest kurzzeitig nicht widerstehen konnte. Jetzt, als sie genau auf der gegenüberliegenden Seite kauerte, kam er jedenfalls wieder hinter dem mannshohen Geflecht aus Wurzelsträngen, Erde, Gestein und Unkraut hervor, inspizierte mit einem kräftigen Ruck noch die Haltbarkeit des Stammes, der nach Ansicht der Blonden aber fest genug in der Astgabel des anderen Baumes verhakt war, sodass er nun nicht zum Problem für sie wurde, und entfernte sich dann wieder von dem Naturkonstrukt, das ihn nun letztlich wahrscheinlich länger abgelenkt hatte, als er beabsichtigt hatte. Sein Gang zurück führte in halber Seitlage vom Baum aus zurück zum Weg und deshalb mit dem Rücken zu ihrem Versteck, sodass sie nun unbemerkt weiter vorstoßen konnte. Zum erneuten Stehen kam sie nur einen Steinwurf vom Weg entfernt, wieder hinter einem Strauch, dessen Blattwerk sie magisch verdichtete und so anordnete, dass er sie unter normalen Umständen nicht entdecken konnte.
    Sein Patrouillenweg führte jetzt direkt an ihr vorbei, beidseitig aber scheinbar weit genug, sodass sie mit einem schnellen Antritt ungesehen hinter ihm die Seite wechseln konnte. Zweimal ließ die Ovates ihn nun aber noch passieren, um sicher zu gehen, dass er sich bei ihrem Vorstoß nicht eventuell doch plötzlich umdrehte, weil er nicht jedes Mal bis zur selben Stelle patrouillierte. Diese Angst schien aber ganz offensichtlich unbegründet, er ließ nicht von seinem Trott ab, weshalb sie anfänglich mit zwei vorsichtigen Schritten aus ihrem Versteck heraus trat und dann flink den Weg überquerte, innerlich dabei ein Stoßgebet sprechend, jetzt gleich nicht in trockenem und deshalb laut raschelndem Laub zu landen.
    Es sollte jedoch kein Laub sein, das ihr ein Fluchen entlockte, sondern ein Brennnesselgewächs, in das die junge Sildenerin ihren nach wie vor nackten Fuß setzte. Die Zähne vor Schmerz zusammenbeißend, um ja keinen Laut zu verursachen, schleppte sie sich mit dem unangenehmen Brennen am Fuß noch bis ins Gebüsch, sorgte noch schnell für eine dichtere Blattstruktur in Richtung des Orks und ließ sich dann erleichtert auf den Waldboden fallen. Beinahe heulend vor Glück und Schmerz zugleich blickte sie sich um, stellte mit Zufriedenheit fest, dass Thorwyn sich nicht weit entfernt versteckte.
    'Und der Baum fällt eben nur dann um, wenn es auch jemand hört...', dachte Leyla mit noch rasendem Herzen, um sich kurz darauf die Tränen aus den Augen zu wischen.

Seite 18 von 21 « Erste ... 7111415161718192021 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide