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  1. Beiträge anzeigen #261
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Es war interessant anzusehen, mit welcher Geschwindigkeit ihr Denken noch funktionierte, wenn ihre Instinkte bereits begonnen hatten, zu funktionieren. Machte dies aus ihr eine bessere oder eine schlechtere Kriegerin? Oder änderte dies einfach rein gar nichts, weil sie bereits war, wie sie war und damit verdammt gut?

    Der Schwarzhaarige folgte der Kriegerin aus dem Lichtschein des Feuers heraus und beschloss doch, dass zu flüstern ein guter Einfall gewesen war. „Eine alte Wunde führt mich hierher, Sonnenschein“, erwiderte der ehemalige Assassine wahrheitsgemäß und sah doch in ihrem forschenden Blick, dass ihr dies nicht genügen würde. Dennoch schwieg er und wartete ab, was geschehen mochte.

  2. Beiträge anzeigen #262
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Sie musterte die Dunkelheit, wie sie es so oft tat. Nur dieses Mal war dahinter ein Gesicht, das sie mit den Augen kaum auszumachen vermochte. Sie hätte danach tasten müssen, doch kam ihr das nicht in den Sinn. Stattdessen fand sie Worte, die sie leise und dennoch mit einer gewissen Härte von sich gab.

    "Ich nehme an, du... Ihr sprecht weder von Eurer Niederlage, noch sucht Ihr mich aufgrund meiner beschränkten Heilkenntnisse auf. Bleibt die Frage: warum dann?"

    Sprach sie und sinnierte darüber warum er sie noch immer Sonnenschein nannte. Einerseits passte die Bezeichnung, andererseits wandelte sie schon lange im Dunkeln. Seit sie in dieses Loch gestossen worden war. Nur, dass sie sich inzwischen orientieren konnte.

  3. Beiträge anzeigen #263
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Raad sollte Recht behalten, egal, ob es ihm gefiel oder nicht. Es gefiel ihm in dieser Hinsicht nicht, zumal sie direkt ausschlug, was gleichsam ein Grund gewesen war. Er zuckte mit den Achseln, eine Geste, die in der Dunkelheit kaum Bestand haben mochte und er wirkte, als zuckte er, weil er sich unwohl fühle. Auch war sein Grinsen wohl kaum zu erkennen. Worte. Irgendwelche Worte, die er gebrauchen konnte, die er nicht brauchen wollte und die ihm in jener Ambivalenz nicht zu helfen vermochte. Er würde nachgeben müssen, auch, weil ihre Härte verriet, dass es keinen Weg darum herum gab.

    „Es ist kaum weniger, als das, was ihr vermutet, und doch ein wenig mehr. Eure Darbietung in der Arena Bakareshs hatte…“, sprach er grinsend, „etwas Beeindruckendes. Ich möchte mehr von dieser Kunst sehen, die ihr hegt und pflegt und vielleicht, wenn es eure Zeit erlaubt, den ein oder anderen Streich erlernen. Darüber hinaus, Sonnenschein, wäre ich ohne euch in dieser myrtanischen Einöde schlichtweg aufgeschmissen.“, fügte er spöttisch hinzu und wusste selbst nur zu gut, wie wahr dies doch war.
    Geändert von Raad (24.05.2010 um 00:50 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #264
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Warum bloss als erstes der Gedanke aufblitzte, dass sie hier die beste Möglichkeit hatte ihren nächsten Feind aufzuziehen? Aber sie vermochte dem Reiz, der Gefahr nicht zu widerstehen.

    "Das könnte ich, vielleicht."

    Entgegnete sie und unterdrückte ein Gähnen.

    "Allerdings ist nichts umsonst."

    Stellte sie umgehend klar, verschob Verhandlungen über den Preis allerdings auf den nächsten Tag, denn der Schlaf rief sie langsam mit all seinen süssen Verlockungen.

  5. Beiträge anzeigen #265
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Das hatte sie sich etwas zu einfach vorgestellt, weswegen es nicht bei einem Sturzflug geblieben war, doch letztlich hatten sich ihre Bemühungen ausgezahlt, ohne dass Thorwyn verletzt wurde und sie sich verraten hatte. Zugegeben ein riskanter Flug, bei dem sie auch ihr eigenes Wohlempfinden aufs Spiel gesetzt hatte, schließlich war ungewiss, wie der Jäger auf den Angriff reagierte, gewehrt hatte er sich letztlich aber zum Glück nicht, sodass nun alles wie geplant weiter gehen konnte. Oder zumindest fast alles, denn die Lage bei ihrer Ankunft am Treffpunkt glich nicht der, die sie erwartet hatte und die abgesprochen gewesen war.
    "Vorbeigekommen ist gut, dort oben fliegt einiges am Nachthimmel herum. Warum fragt ihr, wollt ihr schon wieder etwas erlegen?", scherzte Leyla im ersten Moment, ließ ihm dann allerdings keine Gelegenheit, die Frage zu beantworten, sondern stellte stattdessen eine andere, ihrer Ansicht nach wichtigere: "Wo sind eure Eltern? Wollten wir uns nicht hier treffen und gemeinsam weiter gehen? Nachdem ich sie gerade bei meiner Ankunft nicht hier vorgefunden habe, dachte ich, ihr bringt sie mit, aber dem ist offenbar nicht so. Ist etwas schief gegangen? Ich dachte eigentlich, mein Ablenkungsmanöver war groß genug."
    Dass er seine Eltern nicht mitbrachte, hatte sie ja schon aus der Luft gesehen, dennoch machte sie zur Bekräftigung ihrer Worte einen langen Hals, um an ihm vorbeizublicken. Seine Eltern waren dort nicht, ebenso waren sie nicht hier am Treffpunkt, was die Blonde ziemlich beunruhigte. Nochmal würden sie nicht solch ein Glück haben, die Geschichte mit den ausgebrochenen Tieren und der Ablenkung war erledigt. Falls sie noch einmal zurückgehen mussten, dann würden sie sich etwas Anderes einfallen lassen müssen. Nach dem Aufruhr gerade eben auf dem Hof war jedoch sehr ungewiss, ob sie erneut Erfolg haben würden.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #266
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Ähm …“ Verlegen dachte Thorwyn darüber nach, wie er die Situation am besten darstellen sollte. Offensichtlich hätte er ja nur ein wenig länger warten müssen, um hier auf Leyla zu treffen. Aber er musste natürlich wie ein Trottel zurück zum Hof rennen und sich der Gefahr aussetzen, auch noch entdeckt zu werden. Schließlich entschied sich der Jäger für die einfache Wahrheit: „Wir … haben hier gewartet, aber … ich habe ihnen dann gesagt, dass sie vorausgehen sollen, weil es so lange gedauert hat. Ich, ähm, wollte dann nach dem Rechten sehen, aber …“
    Aber ein seltsamer Vogel, der garantiert nichts mit dir zu tun hat, hat mich zurückgescheucht. Er zuckte die Schultern. Das Ganze war nicht mehr zu ändern, jetzt bildeten sie wenigstens wieder zwei statt drei Gruppen. Auch ohne seinen kurzen Ausflug in Richtung Hof wäre das ja der Fall. Und weit konnten seine Eltern in der Zwischenzeit eigentlich auch nicht gekommen sein, Thorwyn und Leyla, die beide kein schweres Gepäck trugen, sollten sie also relativ schnell einholen können.
    „Naja, gehen wir am besten und … und beeilen wir uns, damit wir bald wieder bei ihnen sind“, schloss der Jäger. Jede Minute, die seine Eltern alleine unterwegs waren, war eine zu viel. Zwar war das eigentliche Grenzgebiet noch ein gutes Stück entfernt und auf diesem Teil der Straße waren sicher auch keine Armeen von Orksöldnern unterwegs, dennoch fühlte er sich unwohl, solange sie voneinander getrennt waren.

  7. Beiträge anzeigen #267
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Nachdem sich die Aufregung um das Chaos abseits des Hofes, ihr eigenes Chaos, gelegt hatte, waren sie recht zügig aufgebrochen. Es galt einerseits, keine Zeit zu verlieren, und andererseits, die Lücke zu Thorwyns Eltern möglichst schnell zu schließen, damit nicht noch etwas Unvorhersehbares geschah. Während ihres stillen Marsches durch den dunklen Wald, die Ruhe wurde lediglich durch knackende Äste, raschelnde Blätter und ab und an das weit entfernte Rufen eines wilden Tieres unterbrochen, hatte Leyla Zeit, nachzudenken. Sie hatten ihren neuen Gefährten nun mehrfach in eine recht unbequeme Situation gebracht, aus der er sich jedes Mal mehr oder minder erfolgreich herausreden konnte, ohne direkt als Tölpel dazustehen. Wenn das jemand mit ihr gemacht hätte, wäre sie vermutlich längst ausgerastet, jedoch schien Thorwyn nicht wirklich der Mensch für derlei Gefühlsausbrüche zu sein. Selbst wenn er noch nicht auf den Gedanken gekommen war, dass sie etwas mit all diesen scheinbar dummen Zufällen zu tun hatte, es war so langsam an der Zeit, sich zu entschuldigen. Vor allem der Krähenflug von gerade erschien ihr im Rückblick als zu übertrieben. Dass sie gerade in diesem Moment wieder einmal an Frosts mahnende Worte ihr gegenüber denken musste, war dahingehend vielleicht gar kein Zufall.
    "Thorwyn...ich muss dir etwas sagen.", begann die Ovates zögerlich, jedoch in vollem Bewusstsein über ihre Anrede. "Es tut mir Leid, dass deine letzten Tage vielleicht nicht gerade so verlaufen sind, wie du sie dir vorgestellt hast. Dass du in Situationen geraten bist, die dir skurril erscheinen. Es fällt mir auch nicht immer leicht, mit so etwas richtig umzugehen. Ich würde es dir gern genauer erklären, doch verbietet mir dies mein Stand. Solltest du eines Tages nach Silden kommen und mich dort antreffen, so will ich dir alles erklären. Doch im Moment ist der falsche Zeitpunkt dazu. Ich bitte dich nur...zerbrich dir nicht den Kopf über Phänomene der Natur. Ich hoffe, du kannst mir mein Verhalten einfach nur verzeihen."
    Am liebsten wäre sie nun weggelaufen, um sich seiner Reaktion nicht stellen zu müssen, allerdings konnte sie das ihm und seinen Eltern nicht antun. Wohl möglich war sie es, die die drei in diese Lage geritten hatte, folglich würde auch sie es sein müssen, die sie dabei unterstützte, hier heil heraus zu gelangen.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #268
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Was ist mit diesem Rätselwort gemeint? Einmal mehr schienen Leylas Worte nur neue Fragen aufzuwerfen und ihn dabei im Unklaren zu lassen. So schien es.
    Thorwyn schwieg unbehaglich. Offene Worte der Entschuldigung fand er ebenso schwer, wie er mit ihnen zurechtkam, wenn sie jemand anderes äußerte. Besonders wenn er die Entschuldigung nur schwer nachvollziehen konnte, wie in diesem verwirrenden Fall. Aber zum ersten Mal konnte er den Worten seiner Begleiterin nun wirklich folgen. Diese bezogen sich zwar nicht auf die vergangenen Ereignisse selbst, enträtselten aber etwas von Leylas Verhalten während dieser Zeit. Es stimmte, dass in den letzten Tagen einiges geschehen war, womit der Jäger nicht gerechnet hatte und was er sich nicht erklären konnte. Und Leyla schien damit irgendetwas zu tun zu haben …
    Dennoch, rechtfertigte dies eine Entschuldigung ihrerseits? Sie hatte doch, wenn man seine Verwirrtheit nicht zählte, keinen Schaden angerichtet, im Gegenteil. Sie hatte geholfen, ohne viele Fragen zu stellen, und blieb auch jetzt noch bei ihm. Und das würde hoffentlich noch eine Weile so bleiben, denn so sicher, wie er sich seinen Eltern gegenüber gab, war sich Thorwyn seiner Sache nicht, so dass ihm Leylas Begleitung inzwischen sehr willkommen war, allen Unklarheiten zum Trotz. Natürlich hätte er gern mehr über sie gewusst, aber wenn sie nicht darüber reden wollte … oder konnte: Welches Anrecht hatte er schon auf dieses Wissen? Hatte nicht jeder Mensch seine Geheimnisse? Oder Verpflichtungen, die jemanden zwangen zu schweigen? Er selbst hatte schließlich auch noch nichts darüber gesagt, dass er in der Armee des Königs diente. Und ihr Stand … Thorwyn konnte sich nicht vorstellen, was das für einer war, aber das Gesagte reichte auch. Sorgfältig wählte der Jäger seine Worte aus, bevor er zu einer Antwort ansetzte.
    „Nein, Du … Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, sagte er langsam. „Ich bin sehr dankbar für das alles … was du für uns tust. Du hast keine Verpflichtungen uns gegenüber. Und hilfst uns. Ich weiß nicht … warum und wie und … es ist wirklich ein wenig verwirrend.“ Er lächelte schwach über diese Untertreibung und fuhr fort: „Jedenfalls, wenn du nichts weiter sagen kannst, dann … verstehe ich das. Es ist auch so schon mehr als genug. Vielleicht habe ich auch zu viel gefragt, und wenn … dann entschuldige ich mich, denn jetzt weiß ich Bescheid.“

  9. Beiträge anzeigen #269
    Kämpferin Avatar von Saphiria
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    Saphiria ist offline
    Die ganze Nacht war Saphiria durchmarschiert, einfach der Nase nach, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen.
    Zur Mittagszeit machte sie eine rast, die Sonne hatte ihren Zenit überschritten, sie setzte sich auf einen Stein, der am Ufer eines Baches lag. Jetzt erst fing sie an nochmal über alles nachzudenken, sie würde tage-, gar wochenlang gehen ohne, dass sie weiterkommen würde.

    Es war ein wirklich wunderschönes Wetter, kaum eine Wolke konnte man am Himmel sehen. Saphiria beobachtete den Bachlauf, versuchte sich dabei auf das Wesentliche zu konzentrieren, vielleicht eine Art Eingebung zu bekommen, das wollte aber nicht so recht klappen.
    Da fiel ihr ihr Bund mit der Natur ein, die Stelle an der das geschehen war, war für sie sehr wichtig geworden. Sie musste aber auch zugeben, dass sie in letzter Zeit kaum noch daran gedacht hatte, vielleicht ein Fehler.
    Wenn die Seherin eine Antwort auf ihre Fragen bekommen wollte wäre das sicher die richtige Stelle. Ihr fiel einfach nichts anderes ein und ein Versuch war es alle male wert, davon war Saphiria überzeugt.
    Die Druidenanwärterin hatte sich vorgenommen, noch etwas sitzen zu bleiben, dann die Reise fortzusetzen und zu dem bestimmten Ort zurückzukehren.

  10. Beiträge anzeigen #270
    Abenteurer Avatar von Völsungur
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    Völsungur ist offline
    Einige Zeit hatte der Jäger noch in Silden verbracht gehabt, die Felle sowie das Fleisch hatte er verkaufen können. Schnell aber hatte es ihn wieder weggezogen, Richtung Heimat war er marschiert, nach Faring wollte er allerdings auch noch nicht zurück. Das Wetter war gut, es wurde immer wärmer, auch wenn es zwischendurch immer wiedermal regnete, das gehörte aber einfach auch dazu, genau wie ohne Sonne kam die Natur nun mal auch nicht ohne Regen aus.

    Ein Stück weiter war er gezogen, zwischen Faring und Vengard hatte er ein kleines Lager aufgeschlagen. Alles sehr provisorisch aber der Jäger hatte auch nicht vor hier ewig zu bleiben.
    Bisher hatte Völsungur die Zeit damit verbracht seine Fallen zu richten, kleinere Reparaturen oder auch Änderungen vorzunehmen.
    An diesem Tag würde er die Fallen sicher noch nicht auslegen, der Nordmann hatte vor sich erst einmal die Gegend genauer anzusehen, die besten Stellen zu finden oder zu schauen ob es sich überhaupt lohnen würde, wobei man das sehr oft erst sagen konnte, nachdem die fallen ausgelegt waren und man sah was man letztendlich gefangen hatte.

  11. Beiträge anzeigen #271
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Nemora

    Der Gardist kratzte sich am Hals. Wie ausschaute hatte der Kampf gegen Ortega ordentliche Rückschläge eingebracht. Blut ist in Unmengen geflossen, seien es Tote oder einfach nur Verletzte, aber jeder musste seine Opfer bringen. Nicht zuletzt auch Rethus, dessen Bein wohl für ein Weilchen außer Gefecht blieb. Immerhin trug es durch die Kämpfe in den letzten Tagen immer mehr Schäden mit sich. Zuerst das Turnier, dann der Kampf gegen Rock und zuletzt gegen Ortega.
    Beinahe hätte ihn der Banditenanführer sogar getötet, wenn da nicht dieser Hakon aufgetaucht wäre… halt, er hieß ja Gwendor. Dass der Kerl den Banditenanführer gestürzt hatte, hatte dem jungen Rebellen ordentliche Pluspunkte bei Ulrich eingebracht. Nur stand er immer noch in einer Vertrauensfrage. Denn seine wahre Identität hatte etwas mit dem damaligen Attentat auf den König zu tun gehabt.
    „Ich habe keine Probleme damit“, hatte der Glatzkopf gesagt. „Würdest du tatsächlich ein Verräter des Königs und damit dessen Armee sein, hättest du erst gar keine Lust gehabt, mich zu suchen. Und wenn du mich doch hättest umbringen wollen, wäre ich dir zuvor gekommen.“ Rethus grinste.

    Es stand noch eine Menge Erklärungsbedarf, sowohl auf Seiten dieses Gwendors als auch auf der Seite des Glatzkopfes. Denn jener hatte Ulrich noch nicht alles erzählt. Dass ein ehemaliger Rebellenanführer im Grunde das Fundament für diesen ganzen Mist gelegt hatte, grenzte schon an Verbannung wenn nicht sogar an Hinrichtung. Vielleicht war dies eines der Hauptgründe, wieso Javier untergetaucht war. Sein Hobby der Ausbeutung von Bauernhöfen hatte tatsächlich Tote gebracht; Tote, die letztlich ihr Leben für ein Diebesgut gelassen hatten.
    Rethus hatte dafür gesorgt, dass diese Beute, nun ja, sie war ja bereits in Rüstungen und Waffen getauscht worden, in die Hände der Rebellen fiel. Die Beute sollte als Solche verschwinden und kam im Endeffekt den Leuten zu Gute, die sie im Grunde besitzen sollten.

    Rethus schlurfte durch das ehemalige Rebellenlager. Es war tatsächlich alles zerstört. Das Lager sah deutlich schlimmer aus, als zu dem Zeitpunkt, wo es die Rebellen damals verlassen hatten. Nemora war sowohl von den Machenschaften der Banditen gebrandmarkt als von der Schlacht, die die Abende zuvor hier stattgefunden hatte.
    Als er den Leichenhaufen der Banditen erspähte, dachte wieder an ihre eigenen Verluste, die sich nicht in Grenzen hielten. Letztlich waren unter den Unschuldigen auch Verratene wie Vulsie. Der elegante Scharfschütze erlag seinen Verletzungen in der letzten Nacht. Als Scharfschütze hätte er wohl Sarit die Stirn geboten, doch im Nahkampf hätte ihn selbst Rethus einfach besiegen können, wenn nicht sogar letztlich Cyrith, der ihn im Ruinenfeld von Braga zu Rethus getragen hatte.
    Der einzige Überlebende von der Untergrundorganisation war Rock. Jedoch hatte dieser nun endgültig seinen Decknamen aufgegeben und prägte sich nun wieder seinen richtigen Namen ein: Bruce.
    „Wie ich gehört habe, ist Vulsie von uns gegangen“, stellte Bruce fest, als Rethus jenen erreichte.
    „Er war ein hervorragender Schütze“, entgegnete Rethus. „Genauso wie du hat er großes geleistet. Mit dem Fall eurer Untergrundorganisation ist die letzte Korruption unter den Rebellen beseitigt worden.“
    „Korruption wird es immer geben“, warf der ehemalige Agent ein.
    „Nicht unter den Rebellen, solange ich lebe“, meinte Rethus eisern. „Was wirst du nun tun?“
    „Es ist besser, wenn ich verschwinde.“ Bruce setzte seine Kapuze auf und schulterte eine Tasche.
    „Du willst jetzt schon abreisen?“
    „Ulrich wird jeden Verräter umbringen. Ich wurde zwar selbst verraten, doch wird dieses Argument nicht ausreichen, um die Leben zu erklären, die ich genommen habe, letztlich auch unter den Rebellen.“
    „Wo gehst du hin?“
    „Wahrscheinlich in die Wüste. Die Ruinenfelder sind ein idealer Ort, um unterzutauchen. Sollte es an der Zeit sein, kehre ich zurück. Vielleicht treffe ich auch unterwegs Javier.“
    Rethus grinste. „Wir werden uns wieder sehen.“
    „Das glaube ich auch.“
    Sie gaben sich die Hände…

  12. Beiträge anzeigen #272
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Das hatte der Bärtige erwartet. Natürlich gab sich Sir Ulrich nicht mit seiner recht knapp gehaltenen Erklärung zufrieden. Er wollte mehr über das Attentat auf Rhobar und sein Leben als Gesetzloser wissen. Und das war nur zu verständlich. Sicher, Gwendor hatte ihm einen großen Dienst erwiesen, aber er hatte ihn auch in gewisser Weise angelogen. Und außerdem erhoffte sich der ehemalige Soldat ja auch einen Gegengefallen vom Rebellenführer. Daher war es nur allzu verständlich, dass er diese Geschichte ausführlich erläutern sollte.
    Gwendor griff unaufgefordert zu einem Krug mit Wasser, welcher vor ihm auf dem Tisch stand und nahm einen tiefen Zug. Dann begann er zu erzählen:
    "Das Ganze begann im Thronsaal des Königs, welchen ich mit dem Feuermagier Nero betreten hatte. Plötzlich war alles voll mit Rauch und nachdem sich dieser verzogen hatte standen nur Nero, ich und eine kleine Gruppe von Bewaffneten in der Nähe des schwer verletzten Königs und seiner niedergemetzelten Leibgarde. Keiner von uns war an dem Gemetzel beteiligt gewesen, aber wir alle wurden ab sofort als potentielle Königsmörder verfolgt. Einen Krieger der Gruppe müsstet ihr kennen, denn er war zu diesem Zeitpunkt Mitglied der Rebellen. Sein Name ist Mordry. Auch eine berühmte Paladina war dabei, deren Name Wenda war, ihr werdet sie sicherlich kennen.
    Unsere Gruppe wurde durch ganz Vengard verfolgt. Anfangs versuchten wir uns noch gegen die ungerechtfertigte Verfolgung zu wehren, es kam zu mehreren Kämpfen mit Angehörigen der Stadtgarde. Doch nach und nach wurden wir gefasst oder stellten uns unseren Verfolgern und wurden eingekerkert. Ich hatte bereits eine Befragung zu dem Fall durch den damaligen Admiral Odinson über mich ergehen lassen müssen. Dann jedoch kam das große Beben. Die Erdstöße rissen ein Loch in die Wand meiner Zelle. Ich nutzte die Gunst der Stunde und floh aus den Kerkern und aus der Stadt. Bei Bauern auf dem Land kam ich unter und verbrachte dort mehrere Monate, veränderte mein Aussehen und nahm eine neue Identität an. Dann wollte ich diese verfluchte Sache endlich aus der Welt schaffen und kehrte nach Vengard zurück. Mittlerweile wusste man, dass wir, also ich, Wenda und die anderen nicht für das Attentat verantwortlich waren, aber ich gelte ja aufgrund meiner Flucht aus den Kerkern, immer noch als Straftäter. Deswegen beschloss ich, mich den Rebellen anzuschließen, um mich zu rehabilitieren."
    Gwendor hatte seinen Bericht beendet und nahm einen weiteren tiefen Zug aus dem Wasserkrug.

  13. Beiträge anzeigen #273
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nemora

    „Hm, ein wirklicher Rebell bist du noch nicht“ brummte Ulrich, der die Geschichte von Gwendor ganz plausibel fand, sie deckte sich, was das Attentat auf den König anbetraf, mit seinen spärlichen Informationen. Mordry, Wenda, zwei gut bekannte Namen, das die an einem Anschlag beteiligt sein sollten, war eher unwahrscheinlich und dann noch ein Feuermagier, da passte nichts zusammen. Da war größeres im Spiel, dessen war sich der Kommandant sicher und wenn er sich Gwendor betrachtete, dann würde er diesem Kerl auch keine heimtückische Tat zutrauen. Insofern gut nachvollziehbar, das der Bursche getürmt war, wer hätte ihm geglaubt? Andererseits natürlich ein Fehler, ein schweres Vergehen, „eine ziemliche Zwickmühle“ dachte Ulrich laut.

    „Das du ein ehrenhafter Mann bist, das hast du mir bewiesen, auch das man dir vertrauen kann. Wenn du dich wirklich den Rebellen anschließen willst, dann wäre jetzt ein günstiger Zeitpunkt, dann wären letzte Zweifel beseitigt.“ Der Kommandant fingerte eine der besonderen Münzen aus seiner Tasche und legte sie mitten auf den Tisch. „Dies ist unser Erkennungszeichen, wer es besitzt, darf sich unter den Rebellen unbehelligt bewegen, sie darf keinesfalls in falsche Hände geraten. Doch solltest du wissen, das bei den Rebellen andere, einfache Gesetze herrschen, denen du dich unterordnen musst. Verschwiegenheit ist das oberste Gebot, das Leben aller Männer steht sonst auf dem Spiel, deshalb kann es für Verrat nur eine Strafe geben, du verstehst? Einmal Rebell, immer Rebell, es gibt kein zurück, deshalb überlege gut, ob du wirklich bei uns mitmachen willst. Wenn du die Münze an dich nimmst, dann bist du aufgenommen, ansonsten steht es dir noch frei zu gehen, wohin du willst, es ist deine Entscheidung..., danach sehen wir weiter.“

  14. Beiträge anzeigen #274
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Da lag sie also. Jene Münze, von der ihm Rethus bereits erzählt hatte. Und die eine Art Ritterschlag bedeutete. Gerade nach der turbulenten Vergangenheit, welche Gwendor dem Paladin gerade in aller Ausführlichkeit dargelegt hatte.
    Der ehemalige Soldat fühlte, dass er sich gerade an einem Wendepunkt seines Lebens befand. Die Entscheidung, welche er jetzt treffen würde, würde endgültig sein, das spürte er. Er schloss die Augen und dachte kurz darüber nach, was die Rebellen verkörperten. Einerseits Hass gegenüber den Orks und deren Schergen. Das war gut, denn mit diesem Hass konnte er sich leicht identifizieren. Aber das war noch nicht alles! In den vergangenen Wochen, in welchen er mit den Angehörigen der Rebellen unterwegs war, hatte er noch einige andere Dinge erlebt, für welche die Rebellion stand. Treue, Kameradschaft und Mut. All das waren Eigenschaften, die auch für ein Leben als guter Stadtgardist nötig waren. Doch es gab da noch etwas. Eine Eigenschaft, die Gwendor bisher noch nicht kennen gelernt hatte. Die Toleranz! Toleranz gegenüber Angehörigen anderer Völker, die auf ihrer Seite kämpften, Toleranz gegenüber Menschen, die völlig anders geartet waren als er. Doch hatte er mit der Toleranz bisher wirklich noch gar nichts zu tun gehabt?
    Der ehemalige Soldat dachte an seine Zeit in Al Shedim zurück, in welcher er von dem Adanosler Arun in der Kunst des Schwertkampfes unterrichtet wurde. Und er musste an den geheimnissvollen Schwarzmagier in dem Kastell der Schwarzmagier denken, der ihm durch seine Heilkunst das Leben rettete, ohne irgendeine Gegenleistung zu verlangen. Offenbar war dem Bärtigen Toleranz doch nicht so fremd, wie er zunächst dachte, er musste nur einmal genauer in sich hinein hören.
    Gwendor hob entschlossen den Kopf. Die Rebellion stand ausschließlich für Werte, die er voll und ganz als gut und rechtschaffen erachtete. Es gab keine wirkliche Wahl. Er griff nach der Münze, die der Paladin auf den Tisch gelegt hatte und schloss die Finger darum. Dann streckte er Sir Ulrich die Hand hin. "Ich bin der Eure. Bis in den Tod, sofern ihr euch nicht selbst verratet!"

  15. Beiträge anzeigen #275
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Gewissermaßen gefiel ihr seine Art, auch wenn sie sehr gewöhnungsbedürftig war. Doch wessen Art war das nicht? Während der langen Reise mit Frost damals hatte die Ovates gelernt, wie schwer sie selbst offenbar zu handhaben war. Dementsprechend musste sie froh sein, dass es bislang kaum eine Bekanntschaft in ihrem Leben gegeben hatte, mit der sie gar nicht klar kam.
    "Du hast alles richtig gemacht, deine Entschuldigung kann ich eigentlich nicht annehmen, denn dafür gibt es keinen Anlass. Es war alles etwas unglücklich, als wir aufeinander trafen, ich hatte danach kaum eine andere Wahl, als mich dir anzuschließen. Ob Adanos das genügt, um mir meinen Fehler zu vergeben, weiß ich nicht. Doch werde ich alles versuchen, diesen einen Fehler ungeschehen zu machen. Und wenn ich dafür bis nach Varant gehen muss, um einen Priester Adanos' selbst um seinen heiligen Segen zu bitten. Aber nun...", eine Träne rollte in diesem Moment über ihre Wange, die Thorwyn aufgrund der Dunkelheit hoffentlich nicht sah; ein Schluchzen konnte sie glücklicherweise unterdrücken, "...lass uns damit aufhören. Deine Eltern sind nicht mehr weit, sie müssen all das nicht auch noch erfahren und sich mit zusätzlichen Sorgen belasten."
    Leyla verzichtete dieses eine Mal ihm gegenüber darauf, eine Intuition daraus zu machen und sagte es gerade heraus. Sie wollte damit überspielen, dass er durch die Schilderung ihres derzeitigen Antriebs den Eindruck bekam, sie würde seine Situation für ihre Zwecke ausnutzen wollen. Gewiss war ihr solch ein Schicksal willkommen, aber sie machte das nicht aus absolutem Eigennutz, sondern weil sie gegenüber Thorwyn eben auch eine gewisse Sympathie empfand. Ein Gefühl, das durch ihr zweifelsfrei unglückliches Zusammentreffen gewachsen war.

  16. Beiträge anzeigen #276
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nemora

    „So sei es“ erwiderte der Kommandant und schlug in die Hand Gwendors ein, „von nun an sind wir Kameraden, unter Kameraden ist es üblich du zu sagen. Doch lass dich von dem lockeren Umgangston nicht dazu verleiten, den Respekt zu vernachlässigen, der sollte immer an erster Stelle stehen.“ Nun hatten die Rebelen wieder einen guten Mann mehr in den Reihen, einen der auch etwas Grips im Kopf hatte, davon konnte man nie genug haben. Gwendor hatte jedenfalls seinen Beitrag geleistet, sich Vertrauen verdient und vertraute auch anderen, das überzeugte den Paladin am Ende, nun war er an der Reihe.

    „Ich bin bereit dir zu helfen, mein Wort sollte in der Stadt noch etwas bedeuten, auch wenn ich nicht oft dort bin. Sir Reinhold ist ein Freund von mir, vielleicht sollten wir bei ihm beginnen, dann wären wir schon zu dritt“ meinte Ulrich und grinste breit. „Leicht wird es nicht werden, vielleicht gibt es eine Verhandlung, liegt auch daran, was du weiterhin vor hast. Wieder im Dienste des Reiches?, nur die Flucht erklären?, die Unschuld letztlich beweisen? Es gibt da einige Möglichkeiten, wie man an die Sache herangehen kann, mach dir mal Gedanken dazu, eilt ja nicht. Wir werden in den nächsten Tagen nach Reddock aufbrechen, da gibt es noch genügend Gelegenheiten über die Sache zu reden“.

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #277
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Nachdenklich ließ der Jäger Leylas Worte, die ein unbestimmtes Gefühl der Traurigkeit in ihm geweckt hatten, durch seinen Geist hallen. Von welchem Fehler sprach sie da, von dem sie sich anscheinend reinwaschen wollte? Es hatte etwas Ungewohntes und machte ihn noch verlegener als er ohnehin schon war, dass diese doch so selbstbewusste Person hier ihre Schwächen zu offenbaren schien. Doch trug es umso mehr dazu bei, ihr ein menschliches Antlitz zu geben, nachdem sie auf den Anwärter in der ersten Zeit nach ihrer Begegnung beinahe … unheimlich gewirkt hatte und nicht zu durchschauen gewesen war.
    Thorwyn schwieg und versuchte sich über Leylas Situation klarzuwerden, während sein Blick zu Boden gerichtet war, so dass er ihre Träne nicht bemerkte. Nicht nur er hatte Probleme, sondern auch sie, auch wenn ihre Schwierigkeiten anderer Art waren. Und jeder musste auf seine Weise damit fertig werden – dabei aber mit der Hilfe des anderen. Der Jäger hoffte, dass sich ihm eine Gelegenheit bieten würde, Leyla ihre Unterstützung irgendwie zu vergelten. Dieses sein Kapitel wäre nach der Ankunft in Kap Dun abgeschlossen, doch ihres würde noch manche Seite im Buch des Lebens füllen, während sie eine ihm unbekannte Last trug.
    Und Innos allein wusste, wohin die Wege sie noch führen würden … vorerst jedenfalls zu Thorwyns Eltern, die die beiden nun eingeholt hatten. Bisher hatte es keine unangenehmen Zwischenfälle gegeben, doch lag einer der gefährlichsten Teile der Reise noch vor ihnen. Das Grenzgebiet musste durchquert werden, was ein schwieriges Unterfangen zu werden versprach. Auf jeden Fall wegen der Grenzposten, vielleicht auch wegen der Dinge, die sie in ihrem Rücken mit der Flucht vom Hof in Bewegung gebracht hatten. Es galt also, vorsichtig zu sein und das Beste zu geben.

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    Krieger
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    Lair ist offline
    Müde und erschöpft lag der Dieb auf dem Rücken, doch er fand keinen Schlaf. Seine Augenlider fühlten sich bleischwer an, aber wollten dennoch nicht geschlossen bleiben. So blickte er geradeaus gen Himmel, der mit unzählbaren, leuchtenden Sternen übersät war. Das Blickfeld des Gauners war allerdings nicht vollkommen frei; hier und da versperrten ihm vielen Blätter, Äste und Baumwipfeln die Sicht, deren schattenhafte Konturen Risse in den Himmel zauberten.

    Dem Dieb war dieser Anblick fremd. Während die Wüste bis auf vereinzelte Oasen und Flüsse eine trockene, tote Gegend war, in der man Pflanzen nur selten antraf, überdeckte es hier den gesamten Boden. Blumen, Stauden, Sträucher, Bäume … wohin das Auge blickte.
    Seit sie das Mittelland erreicht hatten, war ihm deswegen nicht mehr langweilig geworden. Während ihn die Eintönigkeit der Wüste gelangweilt hatte, betrachtete er mit Erstaunen und Interesse die Landschaft Myrtanas.

    Der Dieb drehte sich auf die Seite, schloss erneut die Augen, um einzuschlafen. Er hoffte, dass der Schlaf nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ.
    Er war von der Reise und dem Training erschöpft, dennoch verweigerte sein Körper ihm die wohlverdiente Ruhe.

    Das liegt sicher an diesen dämlichen Wurzeln, dachte er missmutig.
    Sand hat eben auch seine Vorteile.

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    Cotton Gray ist offline
    „Kapitän! Trelis ist eine halbe Meile entfernt. Soll ein Anlegemanöver vorbereitet werden?“
    Unschlüssig fasste Cotton sich ans Kinn und schaute auf Lahire, der unbeweglich und mit geschlossenen Augen auf Deck saß. Seine Begleitung, die junge hübsche Dame, war vor geraumer Zeit unter Deck verschwunden, nachdem sie sich lange und angeregt mit ihm unterhalten hatte. Die Crew hielt eine gewisse Distanz zu den beiden Personen. Der Rittersmann wirkte zu edel, als dass ihn ein paar derbe Seemannswitze oder ein illustres Würfelspiel erheitern könnten. Und die Frau wurde eher angestarrt als angesprochen, auch wenn ein junger Matrose des Morgens schon sein Glück versucht hatte, jedoch kläglich gescheitert war.
    Nichtsdestotrotz konnte der überschwängliche Tatendrang der Mannschaft nicht gebrochen werden. Der Steuermann Tayon lief zu Höchstformen auf und studierte emsig die Seekarten, die Cotton ihm für die Überfahrt gegeben hatte. Sie würden unweigerlich neues Land befahren und die Maera zum ersten Mal diesen östlichen Kontinent befahren lassen.
    „Wir passieren Trelis ohne Zwischenhalt. Es gibt keinen triftigen Grund, den Anker zu setzen. Bis Khorinis ist es noch ein gutes Stück und da wir schon in Vengard halten, gilt es unsere Zeit gut zu nutzen. Seien wir froh über die Winde, die uns im Moment so kräftig voranschieben.“
    Er nickte Tayon zu und wandte sich zum Gehen. Er wollte Vida noch einen Besuch abstatten. Die Schiffsköchin gab sich für die ersten Malzeiten nach ihrer langen Landung besonders Mühe und zauberte mit den Spezialitäten, die sich aus Silden für sich beansprucht hatte, regelrechte Geschmacksorgasmen bei den Seeleuten her. Von der einfachen Kost, die der Kapitän Lahire angedroht hatte, war bis dato noch nicht viel zu merken. Er würde Vida dezent darauf hinweisen müssen, sich in Zukunft zurückzuhalten.
    „Vida?“
    „Guten Abend.“ Sie sah ihn aus den Augenwinkeln, während sie in paar Kräuter in einem Mörser zerstieß. Die kleine Kombüse war zugestellt mit Töpfen und Pfannen und ein undefinierbar süßer Geruch lag in der Luft. Mit wenigen Worten legte Cotton sein Anlegen dar und bekam äußerst leise eine Antwort. Viel mehr interessierte sie sich für sein Auge.
    „Was ist damit?“
    „Es sieht entzündet aus. Lass mich mal sehen.“
    Unsanft packte sie ihn am Hemd und zerrte ihn auf einen Hocker, von dem aus sie mehr Licht hatte. Mit zwei Fingern spreizte sie vorsichtig die Haut um das Glasauge und verzog den Mund.
    „Ich weiß wie du es geschafft hast, aber das sieht nach einer kleinen Infektion aus. Du wirst dein Glasauge die nächsten Tage nicht tragen können, fürchte ich. Ich werde dir morgen eine Paste zurechtmischen, die du dort anwenden kannst.“
    „Nicht tragen?“ Empört stand er auf. „Wie soll ich dann vor die Männer treten?“
    „Du könntest das hier tragen.“ Sie hielt eine Augenklappe hoch und lächelte müde.
    Cotton schüttelte nur den Kopf und winkte ab.
    „Gute Nacht Vida.“

  20. Beiträge anzeigen #280
    Provinzheld Avatar von Xerxo
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    Xerxo ist offline
    "Hier ist es wirklich komisch. Dieses kalte Wetter und so viel Gras." dachte Xerxo als er sich so umsah. Für jemanden der immer an heißeres Wetter gewöhnt ist. Das Gras gab es in Varant nur an Oasen, und Myrtana ist für Xerxo eine sehr große Oase. Aber er wird sich bestimmt noch daran gewöhnen.

    "Aufstehen!" schrie Xerxo Lair an der immer noch im Gras schlafen lag.
    "Was soll das Gebrüll?" murmelte er verschlafen und rieb sich die Augen.
    "Es gibt Training." erklärte Xerxo.
    Es dauerte bis Lair aufstand und richtig wach wurde. Als es soweit war fingen sie an mit Liegestütz. Xerxo war erstaunt das er so viele Liegestütz schaffte.
    Dann machten sie wie immer auch Rumpfbeugen. Dort schaffte Xerxo nicht so viele wie bei Liegestütz.
    Danach machten sie ein Wettrennen. Man konnte dort auch gut den Bäumen ausweichen üben, aber es ging ja nur um Ausdauer üben. Xerxo sagte wann es los ging. Wenn ein bestimmtes Blatt das Xerxo losließ ging es los.

    Die Bäume standen ziemlich tückisch als die beiden auszubildenen Schwertkämpfer versuchten ihnen auszuweichen. Beide waren am Ende gleichschnell, sie entschieden unentschieden.

    Jetzt kam Schwertkampf Lair und Xerxo zogen ihre Schwerter.
    Sie waren immoment so gut geworden das es fast unmöglich wurde das einer der beiden einen Schlag abbekam. Xerxos angriffe wurden tückischer und schneller, Lairs Schläge ebenso. Hier wurde auch ein unentschieden entschieden.

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