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  1. Beiträge anzeigen #221
    Veteran Avatar von Neraida
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    Neraida ist offline

    Kap Dun

    " Und denk daran, Mädchen: Bleib immer an meiner Seite und ja dicht neben mir!" Schärfte der Waffenknecht Neraida noch einmal zum hundertsten Mal ein, hielt dabei warnend den rechten Zeigefinger in die Luft und schaute ihr ernst ins Gesicht. Der Alte Tomta, wie alle in Kap Dun den dienstältesten Soldaten der Wachtruppe nannten. Tomta, der sein vierzigstes Lebensjahr bereits lange hinter sich gelassen hatte, hatte ein von vielen Kummer- und Sorgenfalten zerfurchtes, braun gebranntes Gesicht und seine braunen Haare wiesen viele sliberne Streifen auf. Von dem ersten grimmigen Eindruck einmal abgesehen war er jedoch ein herzensguter Mensch, wie Neraida heraus gefunden hatte, und sie unterhielt sich immer gerne mit dem aus Vengard stammenden Mann.
    " Ja, Tomta." Antwortete die junge Frau lächelnd und trat gemeinsam mit dem Waffenknecht aus dem Dorfausgang. Die Vorräte an Baustoffen ging zusehends zu Neige, sodass Neraida, die von Rupert für dieses Problem verantwortlich gemacht worden war, nun mit Begleitschutz nach Ardea und Reddock wollte, um um weiteres Material zu beten. Kap Dun war allen Küstenbewohnern, egal ob Fischern oder Rebellen wichtig, sodass sie sehr zuversichtlich war, Erfolg bei ihren Besorgungen zu haben.
    Es war ein herrlich warmer Tag. Die Sonne schien ungehindert vom strahlend blauen Himmel hinab und ein laues Lüftchen wehte vom Meer her den salzigen Geruch des Wassers ins Land. Der erdige Boden des Weges war trocken und fest.
    Neraida war sich sicher, dass die Materialbesorgung eher ein Spaziergang werden würde, als Tomta plötzlich jedoch stehen blieb und sie an der Schulter packte. Überrascht blickte die junge Frau zum Waffenknecht hoch, der seine andere Hand an den Griff seines Kurzschwerts gelegt hatte. Der Soldat blickte angespannt in die Richtung einiger entfernter Rehe, die wild und frei über die Wiesen der Küstenregion preschten.
    " Was ist los?" Fragte Neraida und blickte nach Kap Dun zurück. Die Palisade und die Dächer der Hütten des Dorfes waren immer noch zu sehen. Sie waren noch keine fünfhundert Schritt weit gelaufen.
    " Wir müssen zurück..." Brummte Tomta laut, packte Neraida am Handgelenk und zog sie mit schnellen Schritten zurück den Weg in die falsche Richtung entlang. Als Neraida sich gerade losreißen und über das seltsame Verhalten des Waffenknechts empören wollte, hörte sie plötzlich lautes Knurren und Gebell in ihrem Rücken. Schnelles Getrapel von Pfoten ließen ihr Herz für kurze Zeit stehen bleiben. Bereits als sie sich mit weit aufgerissenen Augen und blassem Gesicht umdrehte, wusste sie, dass sie die Beute von Wölfen geworden waren!
    Als das Mädchen das Rudel auf sich zuhetzen sah, riss Tomta sie bereits weiter und rief ihr zu, gefälligst schneller zu rennen. Die Wölfe, die in unmöglich großer Anzahl aus Gebüschen, Senken und hinter Hügeln her auf den Weg rannten, holten schnell auf. Wo kamen die Biester nur her? Noch nie hatte Neraida so viele der Raubtiere auf einem Haufen gesehen und entsetzte sie zutiefst, wie gerissen und gut organisiert die blutrünstigen Viecher waren.
    " Lauf weiter und warne Rupert und das Dorf!" Brüllte Tomta schließlich, als das Gebell sie eingeholt hatte und er sich den Wölfen entgegen stellte. Mit einem Blitzen in der Sonne zog er sein Kurzschwert und hielt die anstürmenden Wölfe auf Abstand. Wild fuchtelte der Waffenknecht vor sich her und machte dabei langsame Schritte rückwärts. Kap Dun derweil, das immer noch zu weit entfernt lag, schien nichts von der Wolfattacke mitzubekommen. Die Wachen dort mussten wohl schlafen...
    " Jetzt mach schon, weg hier!" Rief Tomta mit angespannter und wütender Stimme zu Neraida, die sich immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte und nur wenige Schritte hinter dem Waffenknecht stand. Als sie wieder Gefühl in ihre wie gelähmten Beine bekam, machte sie angsterfüllt kehrt und rannte weiter in Richtung Dorf. Sie würde Tomta so schnell wie möglich Hilfe schicken. Er musste nur durchhalten!

  2. Beiträge anzeigen #222
    Krieger
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    Lair ist offline

    Am Pass nach Varant

    Der Dieb fuhr sich mit der linken Hand durchs Gesicht, die Augen fielen ihm allmählich zu. Dabei war es noch nicht sonderlich spät und die Dunkelheit ließ auf sich warten.
    Ich bin nicht für solche langen Fußmärsche geschaffen, dachte er. Beim nächsten Mal nehme ich mir ein Pferd.

    Die rechte Hand des Gauners ruhte auf dem Knauf seines Schwertes. Er hatte seine Waffe etwas lockerer in seiner Kleidung sitzen, so dass er sie rasch ziehen konnte, ohne dass sie sich wieder verfing. Allerdings war er nun dazu genötigt, sie die ganze Zeit über zu stützen, damit sie nicht herausfiel. Doch er kam so gut zurecht und zudem war es recht praktisch, wenn man die Hand direkt am Heft hatte. So konnte man schneller auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren – zum Beispiel auf einen plötzlich angreifenden Mitschüler.

    Xerxo und er hatten die Übung, die Redsonja ihnen vorgeschlagen hatte, weiter verfolgt und sich mehrere Male gegenseitig angegriffen. Dem Dieb hatte sie zunächst nicht gefallen, erkannte aber ihren Wert. Selbst ein guter Kämpfer war nichts wert, wenn er nicht in der Lage war, unter Stress die richtigen Entscheidungen zu treffen. So lernten die beiden, genau dies zu tun.

    Der Dieb festigte den Griff um den Knauf seines Kurzschwertes.
    Ich brauche unbedingt eine Schwertscheide … und ein gescheites Schwert.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nahe Nemora

    Der Späher, der in den frühen Morgenstunden von Nemora Bericht erstattete, wollte seine Beobachtungen nicht bei seinem Leben beschwören, dennoch behauptete er, sich sicher zu sein. Demnach soll Rethus, begleitet von einigen Gestalten, das Lager betreten haben, einige Zeit später mit einem Haufen Männer wieder verlassen haben. Darauf konnte Ulrich sich keinen Reim machen, wenn er dem Glatzkopf nicht vertrauen würde, könnte man glatt auf seltsame Gedanken kommen. Doch soweit wollte der Kommandant bei seinen Überlegungen gar nicht gehen, es war nicht sicher, ob es wirklich Rethus war, Glatzköpfe gab es auf der Welt einige. Fest stand jedenfalls, das nun ein paar Männer weniger in Nemora rumlungerten, was die Sache aus Sicht der Rebellen vereinfachte, doch überstürzen wollte Ulrich nichts.

    Nur langsam und äußerst bedacht näherten sich die Rebellen im laufe des Tages, aufgeteilt in mehreren Gruppen, aus verschiedenen Richtungen dem Lager. Die Banditen schienen recht sorglos, Patrouillen hatten sie jedenfalls nicht im Einsatz, nur ein paar Wachen in der Umgebung des Einganges konnte man ausmachen. Oder wurden die Rebellen doch bemerkt?, das konnte der Kommandant nicht wirklich beurteilen, deshalb entschied er, in den jetzigen Stellungen auszuharren und einfach abzuwarten. Lediglich zwei der besten Späher sollten sich langsam vorarbeiten und versuchen rauszufinden, wie viele Banditen sich in Nemora aufhielten.

    Bei Anbruch der Dunkelheit kamen die Beobachter zurück, von drei bis vier Dutzend war die Rede, eine genaue Zahl konnten sie natürlich nicht nennen. Es waren auf alle Fälle mehr Banditen, als Ulrich gemutmaßt hatte, was ihn nicht wirklich glücklich stimmte, nun war guter Rat teuer. Ein direkter Angriff kam nicht in Frage, wenn, dann nur mit einem Überraschungsmoment, doch welcher? Im Grunde kam nur der klassische Überfall bei Nacht in Frage, mit etwas Glück könnte man ein paar Wachen lautlos ausschalten und dann...

    Zwei Gestalten näherten sich dem Lager, der Körperhaltung und Gangart nach zu urteilen, waren die Männer verletzt, nach kurzer Zeit waren sie verschwunden. Das mussten Banditen gewesen sein, die Nemora kannten, eine andere Erklärung gab es nicht. Was hatte das zu bedeuten?, waren das Männer von dem Trupp, der zuvor das Lager verlassen hatten? Zu gerne wüsste Ulrich, was da vor sich ging, Sarit, der mit seinen Bogenschützen ganz in der Nähe des Kommandanten war, fiel zu dem Thema ebenfalls nichts ein.

    So verstrich einige Zeit, ohne das sich weiteres tat, die der Paladin nutzte, um den Plan des Überfalls weiter zu durchdenken. Sarit stieß den Kommandanten plötzlich an die Schulter und zeigte dann in eine Richtung. Es sah so aus, als wollten einige Banditen das Lager verlassen, zumindest sah es so aus, als hätte sich eine Schar Männer vor dem Eingang versammelt. „Merkwürdig“ murmelte Ulrich, der plötzlich eine Eingebung hatte, vielleicht hatten die beiden verletzten Burschen um Verstärkung gebeten, für wen oder was auch immer? Wen dem so wäre, dann müssten die Rebellen die Gunst der Stunde nutzen, leichter konnte es nicht mehr werden.

    „Sarit..., das sieht nach Nachschub für die anderen Banditen aus..., geh mit deinen Männern Richtung Pass und verschanzt euch an einer guten Stelle. Wenn der Nachschub der Banditen weit genug von Nemora entfernt ist, dann schaltet die Kerle so lautlos wie möglich aus. Niemand darf am leben bleiben, verstanden..., danach kommt ihr wieder hier her, den Rest erledigen wir dann im Morgengrauen“. Sarit nickte, seine Augen funkelten giftig, kurz darauf waren die Scharfrichter mit Pfeil und Bogen in der Dunkelheit verschwunden.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    (Post wurde in drei teile aufgeteilt weils sonst zu lang gewesen wäre)

    Cyrith war einer der einzige der noch wach war.
    Er blickte auf die schlafende Gruppe und nickte kurz, sie waren nun in Myrthana, in der Nähe vom Pass hatten sie sich ein Lager aufgebaut, was keiner wusste war das hier in der Nähe auch Cyriths Heimat war. Er erhob sich und schaute kurz zu Redsonja. „Bin gleich wieder da“ flüsterte er und begab sich auf dem Weg in den Wald hinein, natürlich wusste er dass es Gefährlich im Wald war, besonders nachts. Es war nun knapp sieben oder acht Monate her, als er von den Sklavenhändlern überfallen wurde. Er marschierte durch das Gebüsch, und kam schließlich aus dem Wald heraus. Er erkannte den Hof seines Vaters in der Ferne, sein Herz pochte gegen seine Brust und sein Bauch brummte vor Angst.

    Langsam schlich er sich durch das alte Feld, das nun von Unkraut und anderen Pflanzen überwuchert war. Er erkannte Licht in seinem Elternhaus und schlich sich ans Fenster. Er spähte hinein und sah mindestens Fünf Männer in dem Haus. „Diese verdammten Sklavenhändler lassen sich echt Zeit, ich dachte die Hätten den Jungen schon lange verkauft“ knurrte einer der Banditen, er saß auf einem Stuhl, die dreckigen Stiefel auf dem Holztisch und blickte seinen Partner an. „Weiß auch nicht was da passiert ist“ antwortete der angesprochene und Kaute an einer Hühnerkeule. „Uns gehen langsam die verdammten Viecher aus, wir haben nur noch drei Rinder und von dem Bullen will ich erst gar nicht anfangen, wen wir den frei lassen der reist uns ins Stücke“ sprach der Dritte. Cyrith erkannte natürlich alle drei, wahrscheinlich hatten sie sich in das Haus zurückgezogen und nutzten es als Lager, so nahe am Pass konnten sie sehr gut Unschuldige Wanderer überfallen, Pech für sie das der Dieb in den letzten Monaten eine wunderbare Ausbildung genossen hatte. Doch zuerst wollte er den gesamten Hof ausspähen, wen er es hier mit mehr als nur Fünf Mann zu tun hatte, würde die ganze Sache verdammt schwer werden. Natürlich könnte er Redsonja und die anderen holen, jedoch war dies seine Familienangelegenheit. Er setzte sich die Kapuze auf, nahm das Mundtuch das an seinem Hals hing und legte es sich an.

    Er zog sein Schwert und legte es an seine Stirn.
    „Dunkle Seele, ich bringe dir Opfer zerreiße jede Seele, die du bekommst“ sprach er in Gedanken.

    Schnell hatte er sich zum Stall geschlichen, der Stall war leer, wahrscheinlich weil es so stank. Nur die wenigen Tiere waren noch da, der Gefährliche Bulle den Cyrith immer nur „Temperamentvolles Biest“ und die zwei Milchkühe „kuh“ und „muh“ er blickte auf die Überreste des Hausschweines. „Elendige Schweine“ knurrte der Dieb leise. Er schlich zum schuppen, dort lagerte meistens das Werkzeug seines Vaters, als der Schwarzhaarige hineinschaute, merkte er das alles noch da war. Nur war es nun im Besitz von Spinnen und anderen Kleintieren. Plötzlich viel ihm die Bärenfallen seines Vaters in die Augen. Er grinste und packte sich die zwei Fallen, eine legte er vor der Haustür ab und die andere irgendwo im Umfeld des Hofes.
    Geändert von Cyrith (22.05.2010 um 02:17 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #225
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Plötzlich sah er aus dem Augenwinkel dass ein Mann am Holzzaun wache hielt, langsam griff er nach dem Schwarzen Dolch und schlich sich zur Wache, schnell hatte er ihm eine Hand auf den Mund gelegt und die Kehle durchgeschnitten. Er versteckte die Leiche im Schuppen und machte sich bereit. Er packte sich einen großen Stein, grinste und warf diesen gegen die Haustür. „Was war das? Brian geh, raus und schau nach“ rief einer der Männer. „Natürlich Boss“ sofort öffnete sich die Tür und Brian trat mitten in die Bärenfalle, sofort schnappte diese Zu und zerriss das Bein des Banditen, dieser schrie schmerhaft auf und flog zu Boden. Cyrith versteckte sich in einem Gebüsch und wartete ab. Plötzlich kamen noch drei Männer raus gerannt, sie lachten kurz über ihren Partner merkten dann aber schnell das etwas nicht Stimmte. „He wo ist Laro?“ fragte einer der Drei und schaute sich um. „Verteilt euch, schaut euch um“ befahl einer der drei, seine Stimme klang ziemlich Wütend.

    Der Dieb wartete bis die drei sich verteilt hatten, während Brian versuchte sich aus der Falle zu befreien, das ziemlich schmerzhaft war, beobachtete er einen Mann der alleine im abgelegenen Teil des Hofes nachschaute. Cyrith schlich durch die Gebüsche und wartete hinter einem Baum bis dieser langsam in seiner Nähe war. Wieder schlich der Dieb hinter diesem her, packte ihn dann und schnitt auch diesem die Kehle durch. Danach rollte er die Leiche einen Graben hinunter und begab sich wieder in den Schutz der Dunkelheit. Sein Herz knallte wieder gegen seine Brust, er hatte sehr große Angst dass sein Herz ihn nun verriet. Er wusste nicht wie stark die restlichen drei Männer waren, er wusste nicht welche Waffen sie hatten und welche hinterhältigen Tricks sie draufhatten. Außerdem wollte er vor Sonnen Aufgang bei der Gruppe wieder sein. „AUTSCH, VERDAMMTE KACKE“ der Dieb grinste und erkannte das einer der Männer in die zweite Bärenfalle getreten war. „Was ist da draußen los, ihr Deppen bekommt wohl nix auf die Reihe“ schrie der Anführer nach draußen. Vorsichtig und sich umschauend schlich der Dieb zum Tierstall zurück. Dort in der Nähe stand der letzte der Drei Banditen und schaute sich vorsichtig um. „Na dir wird der Bulle gefallen“ grinste der Dieb, schlug mit seinem Schwert die Sicherung des Stall Tores auf und sprang in einen leeren Stahl. Grinsend beobachtete er wie der Bulle wütend aus dem Stall raste und sofort den Banditen ins Auge bekam. Dieser erkannte was hinter ihm her war und rannte schreiend davon in die weite Ferne, gefolgt von einem mehr als Wütenden Bullen. Nun waren alle Kumpanen des Anführers Tod oder lagen halb Tod in irgendwelchen Fallen.

    Er betrat sein Altes Elternhaus, es war verwüstet, Tische lagen in Trümmern auf dem Boden, Geschirr lag zerbrochen auf dem Boden. Im Elterlichen Schlafzimmer erblickte er die Leichen seiner Eltern, die Mutter halbnackt im Bett. Tränen liefen ihm langsam über die Maskierte Wangen, sein Zorn wurde größer. Er drehte sich um und sah in das Grinsende Gesicht eines Banditen. „Überprüf das nächste Mal lieber ob ich Tod bin oder nicht“ grinste der Bandit und rammte ihm seine Faust in das Gesicht.

  6. Beiträge anzeigen #226
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Als der Dieb erwachte, war er angebunden an einem Stuhl, nur verschwommen bemerkte er das vor ihm zwei Männer standen, der eine eher schmächtig der andere etwas Dicker, er erinnerte sich an beide. „Hatte eigentlich gedacht das wir dich verkauft hatten, hab natürlich mitbekommen das du in der Wüste abgehauen bist. Irgendwann musstest du ja wieder her kommen“ rief der Fettsack grinsend. „Bist ja ziemlich stark geworden und hast das eine und andere gelernt, Respekt“ der Fettsack blickte seinen Partner an, währenddessen bemerkte der Dieb, das die Banditen das Seil zu Lose an ihm gebunden hatten. „Dein Vater hat auch irgendwann gedacht sich Wehren zu müssen, hab ihm erst mal gezeigt wie ich deine Mutter gequält habe bevor ich ihn schließlich getötet habe“ die beiden Männer lachten. „Schade nun müssen wir uns ein neues Versteck suchen, dieser Ort war perfekt für die Überfälle, du dummer Idiot musstest natürlich alles Kaputt machen wie es aussieht“ „Boss ich hohle schon mal das ganze Gold, dann werden wir es aufteilen“ knurrte der Bandit. „Tut mir ja leid Admar, warst einer der besten in meiner Gruppe“ antwortete der Anführer und rammte ihm einen Dolch in den Körper, als der Mann auf dem Boden aufschlug lachte der Anführer und griff nach Cyrith. „Hast dir wohl gedacht du wärst ein Assassine und kannst uns mal kurz auseinander nehmen oder? Soll ich dir was verraten? Du bist nur ein Versager und wirst heute Nacht zu Papi und Mami in Beliars Reich fahren“ brummte der Anführer und verpasste dem Dieb ein Schlag mit der Faust.

    Er spukte Blut aus und blickte den Anführer zornig an. „Hast ne große Fresse was? Sicherlich würdest du untergehen wen ich frei wäre“ antwortete der Schwarzhaarige. Der Banditenanführer lachte laut auf. „Du willst Kämpfen? Ich geb dir die Chance, zeig mir was du drauf hast“ mit einem schnellen hieb mit einem Dolch hatte der Anführer das Seil zerschnitten und Cyrith sprang sofort auf. Erst jetzt erkannte er das Gesicht, der Fettsack hatte langes schwarzes Haar und einen vollen Schwarzen Bart. Er zog seine Axt und der Dieb schnappte sich sein Schwert. Sofort holte der Bandit aus. Cyrith hielt das Schwert, das noch im Schwertgut war und hielt es vor sein Gesicht. Der Bandit war Stark und Cyrith musste mit aller Kraft dagegen drücken. Er rutschte aus knallte auf den Boden und konnte sich gerade noch wegrollen um der Wucht der Axt zu entkommen. „Bist ja ganz schön Taff, keine Sorge dich krieg ich noch klein“ er griff nach dem Dieb zog ihn auf die Beine und schleuderte ihn gegen einen Schrank. Der Dieb fühlte den Schmerz in seinem Rücken, jedoch durfte er nun nicht aufgeben sondern musste kämpfen, er musste dem Fettsack zeigen dass er kein Schwächling war, er musste Redsonja morgen weiterbegleiten. Cyrith stürzte sich nach vorne holte aus und schlug nach dem Banditen, dieser blockte lachend ab, der Dieb zog sein Schwert sofort zurück und schlug nochmals auf den Banditen ein. Dieser sprang zurück, wurde jedoch noch arm erwischt, sein Leinenhemd färbte sich Rot. „Kleiner Kratzer“ schimpfte er und blickte den jungen Dieb wütend an. „So Kumpel, Schluss mit Lustig. Er griff nach einem zerbrochenen Holzbein und hielt dieses ins Feuer. Er warf das Brennende Holzstück nach dem Schwarzhaarigen, nur knapp konnte er ausweichen und warf sich zu Boden. Sofort bemerkte er dass der Schrank Feuer gefangen hatte.

    „Du hast recht, genug Gespielt“ er rannte auf den Fettsack zu, dieser holte wieder mit der Axt aus, war bereit den Dieb den Kopf einzuschlagen. Doch Cyrith ließ es nicht soweit kommen, bremste ab und beobachtete wie der Bandit die Axt in den Holzboden geschlagen hatte, verzweifelt versuchte er die Axt aus dem Boden zu ziehen. „Nimm das als Rache für das Leben meiner Eltern und für meines, den als du mich verkauft hast starb das Gute in mir“ flüsterte er dem Banditen zu und nahm ihm mit einem schnellen Stich das Leben. Bevor das Feuer sich groß im Haus verbreiten konnte hatte der Dieb seine Eltern aus dem Haus gezogen, er beerdigte sie auf dem Feld und lies die zwei restlichen Kühe laufen. Nachdenklich beobachtete er das Feuer, wie es langsam das Haus verschlang.

    Im Schuppen hatte er noch einen Brief gefunden, versteckt von seinem Vater.

    „Lieber Sohn, wen du das Liest werde ich wohl schon Tod sein.
    Ich weiß dass du gedacht hattest dass ich dich nicht Lieben würde, aber der Gegenteil ist der Fall, du warst das Beste was mir jemals im Leben passieren konnte. Ich war manchmal hart zu dir aber ich wollte das du es zu etwas besseren schaffst als das was dein Vater war. Seit deiner Geburt habe ich Geld gespart und es im Grab deines Hundes versteckt, du weißt wo es zu finden ist. Nutze das Geld für ein besseres Leben. Ich liebe dich, dein Vater“


    Er blickte mit vielen Tränen in den Augen auf das Feuer, das immer kleiner wurde. Er warf sich zu Boden und betete für seine Eltern. Müde und kraftlos lief er zurück zum Lager, er musste sich eine Ausrede einfallen lassen, denn er sah ziemlich mitgenommen aus. Müde schlief er schließlich ein, in Gedanken an seine Eltern die nun endlich gerächt wurden.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Der Bärtige und seine verbliebenen Männer hatten sich auf das Zeichen des Glatzkopfes hin von ihrem Versteck in die Höhle der Banditen begeben. Sie wurden augenblicklich angegriffen. Der ehemalige Soldet hatte Schakalsbiss bereits gezogen und erwartete die Angriffe der Banditen. Augenblicklich stürzten sich gleich zwei der Gefolgsleute Ortegas auf ihn. Der Bärtige fluchte. Er war ein recht guter Schwertkämpfer, aber zwei kampferprobte und gut bewaffnete Gegner waren zu viel. Er musste zum Höhleneingang zurückweichen, wo es so eng war, dass die beiden Kerle ihn nur einzeln angreifen konnten.
    Der erste der beiden Banditen drang auf den Bärtigen ein und ließ seine Klinge tanzen. Der Rebellentruppführer blieb gelassen. Die Technick seines Gegeners sah zwar beeindruckend aus, war jedoch nicht besonders effektiv, das konnte er mit seinem geschulten Auge erkennen. Wahrscheinlich war der Bandit ein ehemaliger Schaukämpfer vom Jahrmarkt, er ließ sein Schwert verspielt um das Handgelenk kreisen und fuchtelte ziellos in der Luft herum. Der Bärtige wartete auf den richtigen Augenblick, dann schlug er mit einem schnellen Vorhandhieb das Schwert des Banditen beiseite und traf mit dem unmittelbar darauf folgenden Rückhandhieb dessen Schulter. Eine klaffende Wunde tat sich auf, der Bandit ging zu Boden und schrie vor Schmerzen. Das war einfacher als er gedacht hatte.
    Nun wagte er sich wieder aus dem Höhleneingang hervor und sah seinem zweiten Gegner in die Augen. Dieser blickte dem ehemaligen Soldaten unbeeindruckt entgegen. Dieser Kampf würde schwerer werden. Der Mann griff den Bärtigen an. Wuchtige und tödlich präzise Schwerthiebe prasselten auf ihn hinab und er benötigte seine ganze Erfahrung diese abzuwehren. Er studierte die Bewegungsabläufe seines Gegners und suchte nach einer Schwäche. Im selben Augenblick streifte ein verirrter Pfeil, der aus dem in der Höhle herrschenden Kampfgetümmel abgeschossen wurde, seine linke Schulter. Der Bärtige stöhnte vor Schmerzen auf und war für einen kurzen Augenblick abgelenkt. Triumphierend blitzten die Augen des Banditen auf als dieser zum entscheidenden Schlag ausholte... doch der Schlag kam nicht. Der Rebell Alvin hatte im letzten Moment erkannt in welcher Gefahr sich sein Anführer befand und den Speer, mit welchem er zu kämpfen pflegte, nach dem Gegner des Bärtigen geschleudert. Das Wurfgeschoss traf den Banditen genau zwischen den Schulterblättern. Der Getroffene ließ seine zum Schlag erhobene Klinge fallen, stolperte ein paar Schritte vor und brach in die Knie. Der Bärtige warf Alvin eine erleichterten Blick zu. "Danke!", sagte er kurz. Dann lief er weiter in die nächste Höhle.
    Dort erreichte das Gefecht zwischen den Rebellen und den Banditen gerade seinen Höhepunkt. Der ehemalige Soldat sah, wie sich der bereits schwer verletzte Ortega versuchte, mittels Unterstützung seiner Gefolgsleute, den Angriffen von Rethus durch eine feige Flucht zu entziehen. Das konnte er nicht zulassen.
    Voller Wut rannte er auf den Anführer der Banditen zu. Dieser Mann trug Schuld am Tod seiner Männer. Dieser Mann war verantwortlich für den feigen Hinterhalt im Ruinenfeld. Und dieser Mann hätte keinerlei Skrupel ihn eiskalt umzubringen, würde er die Möglichkeit erhalten.
    Der Bärtige holte mit Schakalsbiss aus und schlug zu. Die Klinge traf mit tödlicher Präzison. Das Langschwert drang in die Brust Ortegas ein und zerfetzte sein schwarzes Herz. Der Banditenanführer sah ihn noch einen Augenblick ungläubig an. Dann verdrehte er die Augen und sackte zu Boden. Es war vorbei.
    Der Bärtige atmete schwer. Rethus kam auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Alles in Ordnung, Hakon?", fragte der Glatzkopf. Der Angesprochene drehte sich zu dem Rebell um. Er hatte das Versteckspiel entgültig satt. Wann sollte er seine wahre Identität preisgeben, wenn nicht im Augenblick des größten Triumphes der Rebellion?
    "Ja, Rethus, es ist alles in Ordnung! Aber mein wahrer Name ist nicht Hakon." Er keuchte ein paarmal vor Erschöpfung, bevor er hinzufügte: "Ich heisse Gwendor."

  8. Beiträge anzeigen #228
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Müde, recht kaputt und mit nachdenklicher Miene saß er an einem Baum, dachte über den Kampf letzter Nacht nach und den Tod seiner Eltern.
    Den Brief seines Vaters zerknüllt in seiner Faust spürend seufzte er leise und beobachtete die Menschen neben ihm die langsam erwachten. Sein Gesicht schmerzte, die Lippe aufgeplatzt und das Auge blau geschlagen vom Fettsack. Er spürte nun die ersten Blicke seiner Gefährten, tat jedoch so als ob er auch sein Zeug zusammenpacken würde.

    Besonders der Typ aus Bakaresh musterte ihn ziemlich genau und sprach ihn dann an. „Du warst eine ganze Stunde weg, wo hast du dich herumgetrieben?“ fragte dieser und schaute ihn an. „Eine kleine Familienangelegenheit erledigt“ antwortete der Dieb und sah dem Mann ins Gesicht. „Ich hätte dich begleitet und dir helfen können“ der Dieb blickte den Mann kurz an und schüttelte den Kopf. „Das wäre nicht Richtig gewesen, ich musste das alleine erledigen und habe es mehr oder weniger auch geschafft, die Flecken an meinem Körper sind nichts, sie heilen wieder“ antwortete der junge Mann.

    Cyrith schloss die Augen. Er wollte einfach nur noch hier weg und die Sache endlich vergessen. „Geht das nicht schneller“ rief der Dieb genervt, packte sich seinen Rucksack und machte sich auf den Weg. „Cyrith warte“ rief Redsonja ihm hinterher. „Wir sollten uns mal beeilen“ antwortete der Dieb.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie waren eine ganze Zeit lang schweigend nebeneinander her gelaufen, bis Thorwyn dann irgendwann stehen blieb. Nicht weit den Hang herunter, in einer Art Talkessel, befand sich eine zweigeschossige Hütte. Auf einer Freifläche daneben tummelten sich Nutztiere jeder Art, umringt von mehreren Personen. Bauern, Söldner oder Andere? Leyla konnte es nicht erkennen. Nur Orks waren auf den ersten Blick nicht zu entdecken, ein kleiner Trost, der die Sache fürs Erste aber nur unwesentlich erleichterte, schließlich war die zu vermeidende Schlacht noch nicht gewonnen.
    Etwas abseits arbeiteten mehrere Leute auf einem Kornfeld, dessen Ende von ihrer Position aus nicht zu erkennen war. Es war am gegenüberliegenden Hang angelegt und konnte sich durchaus auf der höheren Ebene fortsetzen. Dort befand sich aber auch eine Gruppe mit mehreren kleinen Bäumen, wohl möglich Obstbäume, vielleicht aber auch eine Pflanzung, um den Hof optisch abzugrenzen. Denn die Blonde vermutete, dass irgendwo dort oben der Weg nach Montera verlaufen musste, den sie vor kurzem überquert hatten.
    Plötzlich bellte irgendwo ein Hund. Hatte er sie gewittert? Nein, eigentlich kam der Wind vom gegenüberliegenden Hang. Und kurz darauf zeigte sich auch, dass er offenbar nicht wegen ihnen bellte: Irgendetwas schien mit den Tieren zu sein, denn diese liefen mit einem Mal wild durcheinander. Möglicherweise konnten sie diesen Aufruhr aber nutzen, um unbemerkt bis zum Bauernhaus zu gelangen. Die einzeln stehende Scheune bot auch nochmals Gelegenheit, sich auf dem Weg dorthin zu verstecken.
    Nachdenklich warf sie einen Blick auf den Jäger an ihrer Seite. Sie würde gewiss keinen Alleingang starten und wollte auch nicht den Ton angeben. Dennoch brannten ihr einige Gedanken auf der Zunge, die sie loswerden musste.
    "Nicht gerade eine strategisch günstige Lage für einen Hof oder irre ich mich? Jede halbwegs organisierte Gruppe von Feinden hätte wohl ein leichtes Spiel, einen erfolgreichen Angriff durchzuführen..."
    Wenn sie beide die Absicht gehabt hätten, solch einen Angriff zu starten, wäre das vermutlich ein Vorteil gewesen. Nun war es aber höchstwahrscheinlich ein Nachteil für ihr Vorhaben. Denn schließlich mussten sie unter Umständen nicht nur ungesehen bis zum Hof gelangen, sondern genauso unbemerkt flüchten. Am helllichten Tage ihrer Ansicht nach nahezu unmöglich.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn schüttelte den Kopf. „Nein … Wenn jemand angreift, dann läuft man weg. Was soll man schon sonst machen … Aber naja, im Krieg waren auch ständig Soldaten da, und danach die Orks. Die haben den Hof zumindest nicht abgebrannt, also …“
    Er zuckte die Schultern. Zeit seines Lebens hatte er sich damit arrangieren müssen, auf der Seite der Schwachen zu stehen, die tagein, tagaus arbeiteten und dann die Ernte an diejenigen ablieferten, denen sie zustand – mit welcher Begründung auch immer. Das war das Leben der Bauern hier und es hatte keinen Zweck, etwas ändern zu wollen. Schließlich lebte man auch, mehr oder weniger. Andernorts gab es vielleicht Banditen oder Sklavenjäger, die noch größere Probleme machen konnten. Aber das war jetzt unwichtig. Es galt, einen Plan auszuführen.
    Unglücklicherweise sah es nicht so aus, als würde das Vorhaben einfach auszuführen sein. Die Menschen, die sich im Moment auf dem Hof herumtrieben, waren jedenfalls nicht alles Bauern, so viele hatte es auf dem Hof nie gegeben. Und die Arbeiter würden auch nicht einfach die ganze Zeit um die Tiere herumstehen und ihnen beim Fressen zusehen. Die einzige verbleibende Möglichkeit war eigentlich, dass es sich bei einigen der anwesenden Personen um Orksöldner handelte. Ob sie dauerhaft hier lebten oder nur gekommen waren, um nach dem Rechten zu sehen, war eine andere Frage.
    Plötzlich kam Bewegung in den Menschenhaufen. Einer der Männer packte den ihm Gegenüberstehenden und schien heftig auf ihn einzureden. Dann ließ er los, allerdings nur, um den anderen mit einem Schlag zu Boden zu schicken. Thorwyn zuckte zusammen – allzu oft hatte er eine solche Szene schon beobachtet, wenn wieder einmal Nahrung abgeliefert werden musste – blieb aber an seinem Platz. Wie immer.
    Der mutmaßliche Orksöldner gab inzwischen irgendwelche Befehle und ein großer Teil der Gruppe setzte sich in Bewegung, trieb eine Anzahl Vieh zwischen sich her und in Richtung der Straße, die nach Montera führte. Der Jäger atmete auf. Vielleicht hatten sie ja doch eine Chance. Aufgeregt wandte er sich an Leyla.
    „Die haben wieder Vieh abgeholt, wie immer … Wenn wir Glück haben, klappt das so wie damals, als mein Bruder und ich gegangen sind … ohne dass es jemand merkt. Oder jedenfalls nicht sofort. Also … wenn jetzt keine Söldner mehr da sind. Aber hier arbeiten wieder alle.“
    In der Tat gab es nun in Sichtweite kein untätiges Herumstehen mehr, alle Mann widmeten sich irgendwelcher Arbeit bei den verbliebenen Tieren oder auf den Feldern. Das hieß natürlich nicht, dass es nicht irgendwo anders noch mehr Söldner gab, aber man durfte hoffen.
    „Versuchen wir am besten, näher ranzugehen. Es reicht, wenn meine Eltern uns sehen.“ Der Jäger warf seiner Begleiterin einen unschlüssigen Blick zu. „Ähm, Ihr … Wenn Ihr mitkommen wollt. Ihr habt damit ja nichts zu tun …“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "Ich habe euch meine Hilfe angeboten und die sieht nicht so aus, dass ich hier oben untätig herumstehe!", beschwerte sich Leyla in einem Ton, den sie direkt bereute. Thorwyns Blick bestätigte, dass sie sich ihm gegenüber mal wieder vergriffen hatte. "Entschuldigt...", murmelte sie deshalb nur einen Augenblick später und schloss mit "Geht voraus, ich folge euch und versuche erst einmal, die Umgebung im Auge zu behalten."
    Das ließ er sich ganz offensichtlich nicht zweimal sagen. Ob nun aus Angst vor ihr oder einfach, weil er die Sache hier möglichst schnell hinter sich bringen wollte, auf jeden Fall huschte er sehr flink von Gebüsch zu Gebüsch immer weiter in den Talkessel hinunter, während die Ovates eher langsamer unterwegs war.
    Ihre Verletzung meldete sich nach längerer Zeit das erste Mal wieder und wenn sie ehrlich war, hatte sie diese auch total vergessen. Zwar klebte das Blatt durchaus noch über der Fleischwunde, eine Entzündung dürfte nun aber nicht mehr zu vermeiden sein, denn sie hatte sie weder gereinigt, noch anderweitig behandelt. Wenn die Sache hier gut ging, konnte sie Thorwyn und seinen Eltern aber eventuell weismachen, dass sie sich die Verletzung während der Flucht zugezogen hatte. Dann musste sie nämlich weder die Schmerzen weiter unterdrücken, noch die Behandlung vor sich herschieben.
    Aber das war Zukunftsmusik, vorerst hatte sie eine wichtigere Aufgabe, der sie offensichtlich nicht so aufmerksam nachgekommen war, wie sie eigentlich wollte. Thorwyn war längst außer Hörweite und ob sich beispielsweise am gegenüberliegenden Hang etwas Auffälliges getan hatte, hatte die Blonde ebenfalls nicht beobachtet. Schnell und deswegen mit schmerzverzogenem Gesicht versuchte sie jedoch zumindest einen dieser Missstände zu beheben und die Lücke zu dem Jäger zu schließen. Und genau in diesem Moment rief jemand etwas aus der Scheune, die sie doch eigentlich als nächstes Versteck nutzen wollten. Sie verstand allerdings weder den Inhalt der Worte, noch erkannte sie, ob sie von einem Arbeiter oder einem Aufseher kamen.
    "Habt ihr das gehört?", flüsterte sie Thorwyn von hinten zu, auch wenn die Frage vermutlich total unnötig war, denn er war wahrscheinlich genau deshalb stehen geblieben.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Ja ja, natürlich, dachte Thorwyn, gab jedoch keine Antwort. Er wollte hören, was in der Scheune gesprochen wurde, und die Holzwände dämpften die Geräusche schon genug, da brauchte es keine begleitenden Kommentare.
    „… einmal aufpassen … ach, kümmer dich … mach das …“
    Nur bruchstückhaft drangen die Worte aus der Scheune nach draußen, aber der Jäger glaubte zu wissen, was dort drin vor sich ging. Wenige Sekunden später hörte er Schritte und versteckte sich so gut es ging, um von dem herauskommenden Arbeiter nicht entdeckt zu werden, der sich rasch in Richtung des Hofes entfernte. Keine Worte waren nun mehr zu hören, so angestrengt der Jäger auch lauschte. Vorsichtig pirschte er sich an das Scheunentor heran und spähte hinein. Ein kräftig gebauter Mann mit dunklem, langsam dünner werdenden Haar richtete gerade eine umgekippte Schubkarre auf und begann dann, den auf dem Boden verstreuten Inhalt wieder hineinzuschaufeln. Dabei sah Thorwyn das Gesicht im Profil und die letzten Zweifel zerstreuten sich – das war sein Vater! Das Herz schlug dem Anwärter bis zum Hals, während er sich zurückzog und an die Scheunenwand gelehnt nachdachte. Rasch kam er zu einem Entschluss, diese Gelegenheit durfte er sich nicht entgehen lassen.
    Mit einem warnenden Blick – zumindest hoffte er, dass er so wirkte – und einer Geste bedeutete er Leyla, draußen zurückzubleiben. Dann warf er noch einen Blick in Richtung des Hofes, von wo aus sich niemand zu nähern schien, und huschte schnell in die Scheune. Er räusperte sich vernehmlich und sein Vater fuhr herum.
    „Hab dir doch gesagt, du … du …“ Kritisch und wegen des durch den Eingang fallenden Lichts blinzelnd beäugte er Thorwyn. „… du bist nicht … bei Innos, Thorwyn?“
    Nervös trat der Jäger näher.
    „Ich … ja. Ich bin’s. Sind wir hier ungestört?“, fragte er mit zitternder Stimme.
    „Ja, sind wir, sind wir … Bei Innos, was machst du hier? Wo ist Elwyn?“
    Betreten starrte Thorwyn zu Boden. Sein Bruder … Sollte er schon jetzt sagen, dass er tot war, abgestürzt in eine Schlucht in Nordmar? Nun, früher oder später musste das sowieso geschehen, und er konnte seinen Vater nicht täuschen.
    „Er … er ist tot“, antwortete er mit tonloser Stimme. „Ein Unfall …“
    Sichtlich erschüttert schloss Thorwyns Vater die Augen und atmete tief durch. „Elwyn …“, flüsterte er. „Möge Innos sich seiner annehmen …“ Er hob den Blick und sah Thorwyn an. „Und du, was tust du hier? Warum bist du nicht in Vengard? Hier ist es gefährlich geworden, musst du wissen.“
    Auf einmal erschien dem Jäger seine Idee nicht mehr so gut zu sein wie noch vor einigen Minuten. Aber ab diesem Zeitpunkt gab es kein zurück mehr. Er holte Luft und schilderte seinen Plan.
    „Ich, ähm, ich arbeite für den König. Und Kap Dun wurde zurückerobert. Ich will euch hier wegbringen, von den Orks, dort ist es sicher einfacher …“
    Stille.
    „Elwyn, Kap Dun … so viele Dinge, über die ich nachdenken muss“, brach der Vater schließlich das Schweigen. „Thorwyn … das wird nicht leicht. Seit einiger Zeit kommen die Orks und Söldner viel öfter hierher. Nicht mehr nur um Nahrung zu holen. Und an der Grenze sind noch mehr. Hast du dir das überlegt?“
    „Habe ich“, erwiderte der Jäger, fest entschlossen, jetzt keinen Rückzieher zu machen. „Ich bin auch nicht allein, ich habe Hilfe … zusammen schaffen wir das!“

  13. Beiträge anzeigen #233
    Abenteurer Avatar von Echyt
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    Echyt ist offline
    Er war neugierig, was Cyrith diese Nacht wohl getrieben hatte.
    Aber er stellte keine Fragen, der Dieb wollte jetzt nicht darüber reden, das merkte er. Echyt hoffte nur, dass er sich keine Schwierigkeiten eingehandelt hatte, die bald die ganze Gruppe würde ausbaden müssen.

    Also zog die Gruppe wortlos weiter. Sie waren jetzt tatsächlich in Myrtana. Die Landschaft veränderte sich langsam, genauso wie Echyts Zustand. Die Strapazen und die Müdigkeit der letzten Tage legten sich und er hatte das Gefühl wieder einigermaßen klar denken zu können.

    Von Zeit zu Zeit lieferten sich Lair und Xerxo einen ihrer Überraschungskämpfe, was ihn jedes Mal ein wenig amüsierte. Er selbst machte sich Gedanken. Manchmal wünschte er sich in die Zeit zurück, als er noch mit seinem Vater durchs Land gereist und Handel getrieben hatte. In dieser Zeit hatte er sich immer sicher gefühlt.
    Nun aber schien er mitten in ein nie endendes Abenteuer -vermutlich nannten die anderen Mitreisenden dieses 'Abenteuer' einfach nur 'Alltag', aber für Echyt war es etwas besonderes- hineingeraten zu sein. Er konnte allerdings nicht wirklich daran teilhaben. Schließlich war er vollkommen hilflos und kampfunfähig. Alles was er machte, war sich irgendwo im Hintergrund zu verstecken und zu hoffen, dass niemandem etwas geschah.

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Aufgeregt und neugierig zugleich hatte sie versucht, mitanzuhören, was Thorwyn im Inneren der Scheune sagte. Die Person, die sich dort befand, war offenbar sein Vater. Sie verstand nicht alles, bekam aber sehr wohl das Schicksal mit, das diesen Elwyn erreicht hatte. Scheinbar ein guter Freund oder mehr. Es klang tragisch, auch wenn Thorwyn vollkommen emotionslos davon berichtete. Ob er darüber reden wollte? Wenn sich eine passende Gelegenheit ergab, konnte sie ihn vielleicht später darauf ansprechen. Andererseits wusste sie, wie schwer es war, vom Tod eines eigenen Familienmitgliedes zu erzählen. Sie musste dabei an ihre Mutter denken. Sie hatte den Orks diesen Mord bis heute nicht verziehen. Vollkommen unabhängig davon, ob sie in der Lage gewesen war, sich zu wehren. Wenn sie Widar Glauben schenken konnte, war ihre Mutter eine mächtige Frau gewesen, die sich einen heftigen Kampf mit ihren orkischen Gegnern geliefert hatte. Nur deren Zahl hatte verhindert, dass sie ihre Tochter Leyla noch einmal wiedersehen konnte, sie langsam an die Macht der Natur heranführen konnte. Letzteres war nun auf andere Weise geschehen. Ob der Weg, den sie in den letzten Jahren beschritten hatte, der richtige war, vermochte die Blonde heute nicht sagen zu wollen. Nach den jüngsten Ereignissen haderte sie ungemein mit sich selbst. Doch dafür war im Moment keine Zeit...
    Als Thorwyn in diesem Moment davon sprach, dass er nicht allein war, um seine Eltern zu retten, sah sie dies als Stichwort an. Ein kurzer Blick auf die Umgebung, um sich zu versichern, dass niemand zur Scheune kam oder sie sehen konnte, dann huschte in ähnlicher Manier hinein, wie es der Jäger nur kurze Zeit vorher getan hatte. Mit ihrer spärlichen Kleidung und vollkommen ohne Waffen oder dergleichen musste sie ein Bild abgeben, das seinem Vater vermutlich nicht allzu viel Zuversicht über den Erfolg des Vorhabens schenkte. Aber sie hoffte darauf, dass Thorwyn ihn davon überzeugen konnte, dass sie eben kein zusätzlicher Ballast war. Auch ohne dass sie großartig von ihren Fähigkeiten berichten oder diese gar demonstrieren musste.
    Geändert von Leyla (30.05.2010 um 11:45 Uhr)

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Skeptisch runzelte sein Vater beim Anblick von Thorwyns Begleiterin die Stirn.
    „Das ist Leyla“, beeilte sich der Jäger zu sagen. „Ich, ähm, bin zur Zeit zusammen mit ihr unterwegs, sie kann …“
    Ja, was konnte sie eigentlich? Die Fähigkeiten, über die sie als Jägerin angeblich verfügte, hatte sie bisher jedenfalls nicht zur Schau gestellt, und auch sonst hatte sie wenig erzählt. Nur davon, dass sie wie der Luchs …
    Verdammt nochmal! Thorwyn warf ihr kurz einen finsteren Blick zu. Sie hat von einem Luchs gesprochen, dabei habe ich nur etwas von irgendeiner Katze erzählt. Hat sie das Tier also doch gesehen! Und mich reingelegt … Warum verheimlicht sie mir das alles?
    Allerdings war jetzt nicht der rechte Augenblick, um über derartige Dinge zu streiten, vielmehr musste der Jäger seinen Vater davon überzeugen, dass Leyla durchaus hilfreich sein konnte. Keine leichte Sache, wenn man das selbst nicht so recht glaubte.
    „… sie kennt sich hier in der Gegend aus“, fügte er rasch hinzu. „Wir können … Wir können die Orks ablenken, wenn sie uns irgendwo über den Weg laufen. Damit ihr vorbeikommt.“
    Überzeugt wirkte sein Vater noch immer nicht und so erzählte Thorwyn schnell weiter.
    „Nach Kap Dun kommt man so in zwei Tagen, wenn man sich beeilt. Und schon vorher verlässt man das Orkgebiet. Wir brauchen nur etwas Glück, dann gehen wir durch die Wälder … so dass man uns nicht findet. Und … und in Kap Dun kann man leicht neu anfangen, dort gibt es genug Arbeit, es muss viel neu aufgebaut werden …“
    Er verstummte, während sein Vater nachdachte. Natürlich ging das alles sehr schnell, andererseits war jetzt vielleicht die ideale Gelegenheit, nachdem eben erst die Orksöldner abgezogen waren.
    „Das klingt ja wirklich alles sehr gut“, brummte der Bauer schließlich, warf Leyla dabei allerdings einen weiteren skeptischen Blick zu. „Aber du musst auch wissen, dass schon der Aufbruch gefährlich sein kann. Mit etwas Pech schauen schon morgen wieder Söldner oder Orks vorbei und sehen was los ist. Ist noch schlimmer geworden hier, seit einiger Zeit … vor allem für deine Mutter …“ Kurz schien der Bauer düsteren Gedanken nachzuhängen, dann fuhr er fort. „Wir müssten jedenfalls nachts gehen. Ich muss auch noch einige Sachen zusammenpacken, Werkzeuge und alles. Und dann … dann liegt der Rest bei Innos.“

  16. Beiträge anzeigen #236
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Und jetzt lass mal deine Blessuren anschauen."

    Meinte die Schwertmeisterin schon fast ungeduldig nach dem Mittagessen, während Xerxo ein weiteres Mal über Lair herfiel und Echyt leicht amüsiert dabei zuschaute. Ob er wohl auch mitmachen wollte? Sie wusste es nicht. Allgemein wirkte er eher ruhig und zurückgezogen, doch das ging einigen so. Zumindest zu beginn.

    "So schlimm, wie es aussieht ist es nicht."

    Bemerkte sie während der Untersuchung ihres ehemaligen Schülers und verkniff sich dabei nachzuhaken, was geschehen war. Sie fragte nicht, er würde nicht fragen. So einfach war der Deal und in Vengard hoffte sie ihn nicht daran erinnern zu müssen.
    Sie zog eine Nadel aus der Tasche und hielt sie übers Feuer, wo noch die letzten Stücke eines Molerats garten.

    "Jetzt ruhig halten, wenn du keine Narbe in deinem hübschen Gesicht tragen willst."

    Dann nähte sie mit zwei Stichen die Wunde über seiner Lippe wieder zusammen.

  17. Beiträge anzeigen #237
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Er nahm sich einen Wasserkübel und lehrte ihn sich über den Kopf, der Bauer schaute ihn seltsam an aber ihm war es Egal. „Danke für das Wasser“ bedankte sich der Dieb und lief dann wieder zu seiner Gruppe. Dieses Mal lief er nach vorne zu Redsonja, schickte die zwei Lehrlinge etwas nach hinten und schaute die Schwertmeisterin kurz an. „Ich hab gestern Nacht mein altes Haus aufgesucht, wo meine Eltern gelebt hatten, na ja die Banditen wo uns damals überrascht haben lebten darin, ich hab jeden erledigt und am Ende den Anführer getötet, das Haus ist abgebrannt aber meine Eltern habe ich begraben“ erzählte er ruhig und blickte nach vorne.

    Redsonja schwieg kurz einen Moment. „Wir hatten damals einen Hund, den wir in der Nähe von Montera begraben haben, wen du mich dahin begleiten willst gebe ich dir ein Teil ab, keine Sorge ich werde auf jeden Fall nach Vengard mitkommen. Kommt drauf an wie du laufen willst, wir könnten das ja noch besprechen ansonsten suche ich es alleine irgendwann“ erklärte der Dieb und schaute sie fragend an.

  18. Beiträge anzeigen #238
    Halbgott Avatar von Stoffel
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    Stoffel ist offline

    Trelis

    „Assassinen?“ Irritiert blickte der Hehler dem Orksöldner in die von Alkohol getrübten grauen Augen.
    „Wennichs doch sag…“
    „Warum?!“
    „Keen Schimmer, weiß wohl nichma der Hauptmann. Aber egal, ham besser bezahlt als überhaupt notwendig war – was solls uns intressiern, was die mit ihm vorham.“
    Ohne weiteren Kommentar ließ Stoffel zwei Münzen auf den speckigen Schänkentisch des Orkgefolgsmanns fallen und verließ die Kneipe straffen Schrittes. Die letzten Worte des Betrunkenen hatten es wohl besser getroffen als der Mann geahnt hatte. Eigentlich hatte er gegen eine Belohnung Stoffel warnen wollen, dass Waylander gegen Kaution freigekommen war, die offenbar von den Assassinen gestellt wurde. Doch wenn Stoffel zwei und zwei richtig zusammenzählte war es nun mehr an ihm, seinen ehemaligen Waffenbruder zu warnen. Er kannte die perfiden Vorgehensweisen der zum Sadismus neigenden Varanter aus seiner Zeit in Braga mehr als gut, waren sie seinen eigenen doch ohnehin nicht unähnlich. Nein, wahrscheinlich hatten sie längst Waylanders Verbindung zu den Winterkriegern, die ihre Transporte überfallen hatten, aufgedeckt und ihn nun gefunden, nicht willens, seine Strafe den Orks zu überlassen. Wahrscheinlich planten sie, ein Spiel aus seiner Verfolgung zu machen, eine Hetzjagd zu veranstalten. Unwahrscheinlich, dass Waylander da in seinem aktuellen Zustand viel entgegenzusetzen hatte. Nicht nach Tagen im Kerker von Trelis. Nicht, ohne überhaupt eine Ahnung zu haben.

    Die Stiefel des Hehlers hinterließen tiefe Abdrücke im vom Regen der letzten Tage aufgeweichten Boden des Hofes. Nach wie vor hingen graue Wolken tief über Trelis und entzogen es Innos’ Blicken, die Stimmung war gedrückt; seit die Orks hier kürzlich vom Sturz ihres Führers Khan erfahren hatten sogar regelrecht bedrohlich. Glücklicher Weise würde Stoffel das bald hinter sich lassen. Khorinis hatte nach dem was man hörte seinen eigenen Probleme.
    Nach kurzem Fußweg erreichte er den Kerker, prallte am Eingang aber fast mit Waylander zusammen, der just von der Wache hinausgestoßen wurde. Instinktiv legte der Söldner die Hand an den Axtgriff, doch machte Waylander keine erneuten Anstalten handgreiflich zu werden. Stattdessen taxierte er Stoffel nur, die Augen blickten starr aus seinem nach den letzten Tagen ausgemergelten, bärtigen Gesicht. Was dachte er?
    „Du brauchst dich nicht zu wundern, nicht ich habe die Kaution gestellt“, beschied Stoffel. Zwar hätte er Waylander diesbezüglich auch anlügen können um mit ihm wegen dem nach wie vor offen stehenden Problem der entwendeten Winterkrieger-Beute quitt zu sein, hatte dies auf dem Weg aber verworfen. Die Warnung musste reichen. „Allerdings hast du ein Problem“, fuhr er fort, nachdem Waylander nichts erwiderte und setzte an, ihm zu berichten, wer für seine Freilassung verantwortlich war.

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nemora

    So schnell kann es gehen, sinnierte Ulrich, während er den Flammen zusah, die sich schnell ausbreiteten und die leblosen Körper umschlangen. „Mögen ihre Seelen Ruhe finden“ murmelte der Kommandant, der sich in diesem Augenblick schwer wie Blei fühlte, obwohl er gar nicht richtig kämpfen musste. Der morgendliche Überfall auf Nemora war wohl die richtige Entscheidung gewesen, ebenso, einige Rebellen mitzunehmen, die sich im Lager auskannten. So war es eher ein Massaker, als ein Kampf Mann gegen Mann, einige Banditen im Schlaf überrascht, der Rest durch Überzahl schnell außer Gefecht gesetzt.

    Eigentlich alles so, wie der Paladin es gedacht hatte, dennoch blieb ein bitterer Beigeschmack. Er hätte bei der Räumung von Nemora härter durchgreifen müssen, dann wäre dies vielleicht nicht passiert. Ein schwerer Tag, ein Bluttag, der, so hoffte der Kommandant, seinen Preis wert war. Einige Opfer waren in den eigenen Reihen zu beklagen, die Stimmung unter den Männern dementsprechend mies. Jeder kannte das Risiko, doch wenn man einen Kameraden tatsächlich verlor, dann sah die Sache plötzlich anders aus, diese Erfahrung hatte Ulrich schon selbst oft genug gemacht. Was nun fehlte, war die Gewissheit, das Orthega in Beliars Reich eingegangen ist, dann wäre es für die Männer leichter, die Verluste zu verschmerzen, zumindest könnten sie sich das einreden.

    Eigentlich wäre es klug diesen Ort gleich wieder zu verlassen, doch die Anzahl der Verletzten, die nicht marschfähig waren, einfach zu groß. Es machte keinen Sinn, einen Haufen Verwunderter durch die Gegend zu schleppen, da waren sich die Gruppenführer einig. Sie hier zurücklassen kam für alle keinesfalls in Frage. So würden die Rebellen noch einige Zeit hier verbringen, bis sie Nemora entgültig den Rücken kehrten. Vielleicht gäbe es bis dahin ein Lebenszeichen von Rethus oder diesem Hakon, sie galten immer noch als vermisst. Nur sie wussten vermutlich, was tatsächlich mit Orthega geschehen ist, hier in Nemora war er jedenfalls nicht, dessen konnte Ulrich sich sicher sein.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Ein Teil von ihr wollte das Geldangebot höflichst ablehnen, der andere sprach jedoch schlussendlich, denn das Unterfangen in Vengard würde gewiss von ihren Reserven zehren:

    "Ja, ich werde dich gerne begleiten. Montera liegt ja auf dem Weg. Ich muss dort in der Nähe sowieso auch noch etwas finden."

    Entgegnete sie und lächelte, dann liess sie den kleinen Trupp anhalten und begann damit Holz zu sammeln. Cyrith begleitete die rothaarige Kriegerin, während Lair und Xerxo unter den wachsamen Augen von Echyt trainierten. Dabei lernten sie mit Dunkelheit umzugehen und sie mussten feststellen, dass sie einem Kampf einen sehr unberechenbaren Charakter gab. Aus der Ferne war also das klirren von Waffen zu hören, welches das Schweigen der beiden Holzsammler irgendwie angenehmer machte.
    Zu guter Letzt vermochte Redsonja die Neugierde allerdings nicht mehr zu zügeln.

    "Hilft Rache wirklich?"

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