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Noch am selben Tag hatte er einen Entschluss gefasst und die lange Reise Richtung Myrtana begonnen. Zum Glück kannte er sich in der Wüste recht gut aus, schließlich hatte er sie jahrelang mit seinem Vater durchreist.
Er hatte sich nicht immer an die üblichen Wege gehalten. Seine Orientierung in Varant machte dies möglich, jedoch war es trotzdem ein wenig riskant. Nicht umsonst hatten sich bestimmte Routen im sonnigen Meer aus Sand etabliert, denn wenn man von ihnen abkam lief man Gefahr allerlei wildem Getier über den Weg zu laufen.
Echyt versuchte das erhöhte Risiko so gut es ging mit Wachsamkeit auszugleichen.
Wenn er richtig vermutete, würde er heute noch in Ben Erai ankommen. Er hoffte es zumindest.. so gut sich der junge Reisende auch in Varant auskannte, die Wüste machte es ihm schwer mit Bestimmtheit sagen zu können, wo er war.
Aber das war nicht sein einziges Problem. Sein Wasservorrat ging langsam zur Neige, seine Muskeln schmerzten und sein dünnes Stoffgewand schützte ihn nur notdürftig gegen peitschende Sandböen.
Wachsamkeit! schoss es ihm durch den Kopf, als er das Jaulen eines Schakals hörte.
Das Tier.. nein, die Tiere waren nicht weit entfernt von ihm. Sie standen um irgendetwas herum und es war nicht schwer zu erraten, dass sie gerade beim Mittagessen waren. Sehr gut. dachte er sich, so sind die Biester wenigstens abgelenkt.
Vorsichtig bewegte er sich voran, hektische Bewegungen würden die Schakale nur auf ihn aufmerksam machen. Quälend langsam entfernte er sich von ihnen.
Er begann unruhig zu werden. Noch ein kleines Stückchen..
Er hielt es nicht mehr aus. Sein Verstand schaltete sich aus. Instinkte übernahmen die Kontrolle über seinen Körper.
Aus Leibeskräften rannte er los, ohne darüber nachzudenken, wohin er überhaupt rannte.
Geändert von Echyt (18.05.2010 um 21:02 Uhr)
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Ben Erai
Heute sollte es endlich soweit sein,. Vryce und er würden diese Stadt auseinander nehmen und ins Chaos stürzen. Zumindest war das der gesamtplan Trilos. Irgendwie musste man sich ja einen Namen machen in der Wüste. Zuben sollte durchaus hören, dass ein gewisser Trilo den Sandkasten der Wüstenkatze umkrempelte um sie am Ende darin zu begraben. Doch dazu würde er die Hilfe Bakareshs benötigen. Der Bund und der Zirkel mussten in seinem Rücken sein. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Und wie jeder andere Weg auch beginnt auch dieser mit einem ersten Schritt. Und dieser erste Schritt war Ben Erai. Doch zuerst musste dieser taugenichts von vryce endlich einmal auftauchen, immerhin saß Trilo nun schon einige Stunden in diesem loch von Schenke.
Sieh zu, dass du hier auftauchst Vryce. Ansonsten muss ich mein programm ohne dich durchziehen und das wäre mir definitiv zu anstrengend....
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Ben Erai
Natürlich brauchte seine heimatlose Majestät nicht lange zu warten. Der Gauner betrat die Taverne, setzte sich zu dem Mann an den Stammtisch und grinste ihn vielsagend an.
„So, der Vorsteher ist überzeugt und wird – Gnade ihm Beliar – die meisten seiner Kumpanen überzeugt haben. Sie warten nur noch auf ein Zeichen, dann geht es los und hier die Post ab. Die Jungs aus der Mine werden ordentlich Chaos machen und wir werden in der Zeit die benötigten Papiere mitgehen lassen“, erklärte Vryce, wurde dann jedoch ernster und vom Tonfall kälter. „Du hast richtig gehört. Wir. Ich schleiche in die Hütte des Statthalters, Du in die Gefahrenzone der Mine. Na, was denkst Du wo die Kerle revoltieren werden? Natürlich in der Mine, also wirst Du Dich doch auf’s Schleichen konzentrieren müssen. Du kannst natürlich auch Deine Schnetzelaktion von letztens wiederholen, aber das beweist dann nur, dass Du zu jenen Adeligen gehörst, die nur der Herkunft nach so sind, vom Verhalten her aber nicht besser als ein beliebiger Bauer.“ – Provokant lächelte der Dieb – „Natürlich werden auch noch einige Leute in dem Haus des Statthalters herumgeistern, aber das sollte kein Problem sein. Ich sag’s Dir aber: Pass’ da oben auf. Diese Buddler könnten Dich leicht für irgendein Händlergesocks halten, und gegen zwanzig bis dreißig Mann mit Spitzhacken und Schwertern wird nicht einmal der Große Trilo so leicht fertig, egal was er so von sich gibt.
Also, steht die Sache? Wenn Du kneifst, können wir jetzt immer noch abbrechen und die Idioten der Mine laufen in ihr eigenes Verderben, was sie so oder so tun.“
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Bragas Ruinen
Vulsie saß immer noch am selben Fleck wie vor zwei Tagen: Am oberen Ende einer Treppe einer Gebäuderuine. Um diesem hohen Spähpunkt herum erstreckte sich das Ruinenfeld von Braga. Er hatte sich tatsächlich seit Tagen nicht vom Fleck bewegt, außer um sich von seinem Wasserstand zu entledigen. Essen und Trinken besorgte ihm Rock, der im Grunde allein in ihrem kleinen Lager übernachtete. Vulsie blieb sehr lange wach und starrte ununterbrochen nach Osten. Solch eine Ausdauer wie er äußerte, würden sich viele andere wünschen, das stand fest. Und seinen Augen entging nichts. Er war der beste Scharfschütze, den die 'Ebene Zwei' je gehabt hatte.
Tags über verbrachte Rock die meiste Zeit, um das Ruinenfeld zu erkunden. Am gestrigen Tage hatte er dafür gesorgt, dass ein paar Schakale ihrem Lager nicht zu nahe kamen. Hoffentlich blieb es aber bei diesen viechern. Nicht auszudenken, sollten sie mal Räubern begegnen. Im Notfall hatte Vulsie deswegen noch einen Recurvebogen dabei. Den schwarzen Langbogen aus Tierknochen konnte er nicht benutzen. Dieser war extra für solche Aufträge angefertigt, wie den, den sie momentan eigentlich verfolgten. Der Bogenbauer hatte diesen Bogen und dessen Sehne so konszipiert, dass man damit gewaltige Distanzen befeuern konnte. Der Mann, der diesen Bogen nutzte, sollte also besser ein wirklicher Fachmann sein, wie Vulsie eben.
Bei diesem Bogen gab es nur einen Nachteil, na ja eigentlich sogar zwei, und deswegen sollte er sich diesen Bogen auch wirklich nur für den Auftrag aufheben: Damit er so weit schießen konnte, hatte der Erbauer die Sehne besonders straff darüber gezogen. Vulsie konnte sich keine Tiersehne ausmalen, die diesem Drucks standhalten konnte, aber sie tat es.
Nachteil an dieser straffen Sehne war im Grunde, dass er viel Kraft benötigte, um einen Pfeil zu verschießen, so konnte er also nicht ständig feuern. Und bei dem anderen Nachteil, der war eben sehr gefährlich für ihn, handelte es sich um einen lauten Knall, der entstand, sobald die Sehne auf die beiden Enden des Bogens schlug. Dieser Knall war schon aus weiterer Entfernung zu hören.
Im Endeffekt musste also jeder Schuss sitzen, sobald dieser Bogen von Nöten war.
"Vulsie?"
Rock war wieder von seinem Spähausflug zurückgekehrt.
"Was gibt es?" fragte Vulsie, ohne sich umzudrehen.
"Banditen", entgegnete Rock scharf.
"Was?!" Der Schütze drehte sich das erste Mal um. "Wie weit?"
"Sie sind fürs erste weit genug weg, um nciht unser Problem zu sein. Allerdings gibt es dabei ein ganz anderes Problem."
"Und das wäre?"
"Es sind keine Banditen aus der Wüste, sondern tragen myrtanische Rüstungen und Waffen."
Vulsie lehnte sich zurück. "Ortega."
Rethus
Geändert von Die Rebellen (18.05.2010 um 18:22 Uhr)
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Ben Erai
Ja, da hatte der tunichtgut schon irgendwie Recht. Wenn die gesamten minendeppen auf ihn losgehen würden, dann wäre auch er einfach nur mal wieder tot. wenn er Glück hatte würden sie es schnell und schmerzlos amchen. Aber soweit würde es schon nciht kommen, immerhin hatte Trilo bereits Kontakt mit einigen der Minenarbeitern und hatte so einen entscheidenden Vorteil wenn er dann irgendwann ind er mine aufkreuzte."Kneifen? Wo denkst du hin. Wenn wir hier fertig sind, dann wird das was heute hier geschehen sein wird bald in aller Munde sein. ja, du hörst ebenfalls richtig. Ich habe nichts dagegen, wenn mein name hierbei fällt. Immerhin soll Zuben ruhig wissen wer ihm Stadt für Stadt die Leute ausmerzt. Keine Bange, ich werde mich an den Plan halten und die Papiere besorgen. Ich weiss mitlerweile auch genau wo sie zu finden sind. Sobald ich den Kram habe, werde ich die restlichen Arbeiter mobilisieren, die ich finden kann. und von zubens Lakaien werde ich nur einen einzigen übrig lassen. Der wird kastriert und dann nach Ishtar geschickt, damit er berichten kann was vorgefallen ist. Dein Name muss ja nicht seine Erwähnung finden, Herr Damien.
Einwände gegen die Erweiterung?"
Was auch imemr sein gegenüber nun sagen würde, Trilo würde sein Ding so oder so durchziehen. Die Stadt würde man durch Bakaresh oder lago neu füllen können. So würden auch die Herrschaftsansprüche durch den alten bund erweitert wenn deren Assassinen hier stationiert werden würden. Immerhin war ein Weg aus Ishtar weiter als aus Bakaresh. Und wenn der eigentliche Bragaherrscher gute Laune hätte, dann würde er wohl auch diesen Ort wie Braga in einen trümmerhaufen umwandeln. Entsprechende Vorkehrungen an den Mineneingängen und den lehmhütten waren bereits in den letzten Nächten von ihm vorgenommen worden.
Jaja, feuer hatte was. es war so reinigend. Man muss immer erst vernichtend bevor man etwas grundlegend neues entstehen lassen kann. Wollen wir meinem Spitznamen doch endlich wieder gerecht werden... schwarzer Phönix. Wer kam eigentlich damals auf diesen Vergleich? Egal...
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Ben Erai
„Vollkommen entvölkern? Hältst Du das für richtig? Können wir nicht einfach ein Exempel statuieren und die Männer hier gegen Zuben aufbringen? Denn … zumindest ich möchte mein Gewissen nicht mit so vielen Toten belasten. Du magst da keine Hemmungen haben, ich jedoch … einige.“
Hemmungen nennst Du das? Heuchler. Du hättest auf Deine Hemmungen und Dein Gewissen hören können, als Tenebricus ihren Tod forderte, und doch hast Du ihn über sie gebracht, ganz gleich wie schwer es Dir fiel. Sprich also nicht von irgendwelchen Hemmungen, Du Bastard! Darüber hinaus wird Töten Dein Geschäft sein, wenn Du es in Bakaresh zu etwas bringen willst. Assassinen tragen ihren Namen nicht aus dem Grund, dass sie Probleme ohne Gewalt lösen.
„Vergiss, was ich gesagt habe. Du wirst schon wissen was Du tust, Trilo. Ich werde Dich dabei im Rahmen meiner Interessen unterstützen. Hauptsache ist doch, dass der Löwe einen ordentlichen Hieb bekommt. Zwar soll er im Gebirge bei Ishtar noch einige Minen haben, aber die werfen zu wenig ab, weshalb der Verlust von Ben Erai schon seine Auswirkungen haben wird. Ich hab keine Einwände gegen Deinen Plan.“
Vryce hob den Kopf, blickte den Herzog an. „Aber – wenn ich fragen darf – was reitet Dich dazu? Du sinnst doch nicht grundlos auf Rache an Zuben, und jetzt komm’ mir nicht mit Deinem verschissenen Braga. Was treibt Dich an, so etwas zu wagen?“
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Ben Erai
Wieso ist der Kerl so neugierig? Ist ja nicht auszuhalten... Er soll aj nicht einmal selber töten. Ich will ja auch keinen der unschuldigen umlegen. Nur die ganzen handlanger Zubens und jeden der sich mir dabei in den Weg stellt. zur Not auch du Vryce, also halt deine Fresse endlich!
"Ganz schön neugierig. ist es denn für dich von Wichtigkeit was mein Antrieb ist? Würde es deien Arbeit erschweren oder vereinfachen? Wohl eher nicht. Ich mach dir einen Vorschlag: Wenn wir das Ding hier durchgezogen haben, dann werde ich dir deine Frage beantworten. Denn bis jetzt hast du ja auch nur große Töne gespuckt. Und sowieso: Wenn du dich beim alten Bund beliebt machen willst, dann kannst du eh vergessen, dass es ein unblutiger Pfad sein wird, wenn du Beliar wirklich und wahrhaftig dienen willst. Immerhin ist er nicht umsonst der Gott des Todes. gewöhn dich einfach dran.
Die Starken fressen die Schwachen. So war es schon immer und so wird es auch immer bleiben. Sonst noch Fragen?"
Mühsam nur hatte er seinen wahren Zorn unterdrücken können. Vryce war noch wichtig in diesem Moment. Auch später würde dieser Nichtsnutz vielleicht sogar wichtig sein um in näheren Kontakt mit dem Bund zu kommen. Ihn jetzt auszuschalten wäre voreilig und fahrlässig. Und ihm jetzt schon zuviel zu erzählen wäre noch schlimmer. erst würde sich Vryce ebenso wie er die Hände blutig machen müssen. dann würden sie auf einer Stufe miteinander agieren können. Opfer bedurfte es eben immer.
Von wem auch immer dieses Opfer kommen möge...
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Ben Erai
„Keine weiteren Fragen“, antwortete Vryce nur und schaute zum Fenster der Kneipe raus, versuchte den Stand der Sonne zu ermitteln. Es war Abend, die Essensausgabe würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dann würde hier in Ben Erai Chaos und Tumult ausbrechen, deren Saat von zwei Fremden gepflanzt worden war, weil sie an Papiere und Informationen kommen wollten.
Ja, manchmal muss man für Kleinigkeiten Berge bewegen
„Ich denke, dass Du Recht hast. Töten wird mein Metier beim Bund werden und darüber hinaus … gehört es wohl irgendwie zur menschlichen Existenz.“
Der Dieb hob die Schultern, prüfte, ob seine Messer richtig saßen und die Schuhe fest geschnürt waren. Das alles waren Dinge, die man vor einer Diebestour beachten musste. Wenig Lärm, ausreichende Bewaffnung.
„Hoffen wir, es wird nicht zu viel Blut fließen … Und wenn, dann auf jeden Fall nicht unseres.“
Ein gefährliches Lächeln zierte die Züge des jungen Mannes. Er sehnte den Beginn dies chaotischen Todestanzes herbei.
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Der Dieb hielt inne, er lauschte. Das leise Sirren einer Klinge drang an seine Ohren. Sogleich vertrieb er die Lethargie, drehte sich rasch um und sah Xerxo, der das Schwert erhoben hatte, in die Augen. Nun war schnelles Handeln gefragt. Mit der rechten Hand griff der Gauner nach dem Heft seines Schwertes, bekam es sofort zu fassen, zog daran und … seine Waffe verhedderte sich in seiner Kleidung, er stolperte und fiel vornüber in den Sand.
Xerxo ließ mit einem Grinsen die Klinge sinken, Cyrith lachte. Redsonja hob kritisch eine Augenbraue.
Das war nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert, dachte er missmutig, und wird sicher auch nicht das letzte Mal sein.
Sein Mitschüler bot ihm die Hand dar und zog ihn wieder auf die Beine.
»Danke.«
Er spuckte Sand.
Wenn ich eine Schwertscheide besäße, würde mir so etwas nicht passieren.
Der Dieb seufzte … und wartete auf den nächsten Überraschungsangriff Xerxos und eine günstige Gelegenheit, selbst anzugreifen. Bisher hatte er weder bei der Verteidigung noch beim Angriff eine gute Figur gemacht.
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Braga
„Das ist also dieses sagenumwobene Braga. Stimmt es, dass dieses Örtchen hier der Hauptknotenpunkt zum Handeln zwischen Varant und Myrtana ist, liebe Leyla?“, sprach der Verwirrte klein laut zu seiner Weggefährtin.
„Ja das stimmt, ein Weg führt nach Mora Sul, ein anderer nach Ishtar und der dritte und letzte Weg führt zur Ostküste durch ein paar kleinere Siedlungen. Moment mal...'Liebe Leyla'? Wie kommst du denn da drauf?“
„Herzallerliebste Leyla, du meintest doch ich soll 'nett' oder 'lieb' zu den Assasinen sein, also muss ich ja schon bei dir anfangen, auch wenn das jetzt ein wenig komisch für dich ist, Liebes.“
Leyla legte die Stirn in Falten, schüttelte anschließend den Kopf und schritt auf den kleinen Mann zu. Dieser, voller Panik, riss die Augen erst auf und kauerte sich dann blitzschnell zusammen. Den Kopf von den Armen geschützt wartete er auf die qualvolle Bestrafung, welche Leyla nun sicher vollstrecken würde. Irgendwas hatte er sicher wieder falsch gemacht, was es war erfuhr er sowieso immer erst danach, aber er machte es ja ständig. Plötzlich machte es pat und dann noch einmal pat. Unglaublich, konnte es denn wirklich wahr sein? Anstatt die ultimative, qualvolle Bestrafung zu vollstrecken tätschelte sie den Kopf des Verwirrten zweimal kurz.
„Du scheinst ja diesmal mir doch zugehört zu haben, dass ist doch schon einmal ein Fortschritt. Komm' mit wir gehen etwas trinken“
Sie führte Vamredo direkt in eines der größeren Häuser in der Umgebung. Das Erdgeschoss war ein riesengroßes Zimmer, geteilt in kleinere Einzelabschnitte durch farbige Leinentücher, die Tische waren kleiner als die Einheitsgrößen von Myrtana und auch die Sitzgelegenheiten waren hier anders als in der grünen Welt, hier saß man auf Kissen. Sofort kam auch schon ein Herr und seine, nun äußerst hübsche und liebevolle wie Vamredo sie nun immer nannte, Weggefährtin flüsterte diesem Herren etwas hinter vorgehaltener Hand zu. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er wieder bei den beiden war und ein recht seltsames Getränk preiste. Beide bedankten sich höflich und Leyla begann etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern, anscheinend hatte sie wieder einigermaßen gute, vielleicht sogar sehr gute Laune bekommen.
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Das Reisen in der Wüste Varants war kein Zuckerschlecken. Zwar konnte sie sich bereits in den letzten Wochen und Monaten an das Klima Varants gewöhnen. Doch es war ein riesiger Unterschied, ob man die Zeit in einem Zelt verbrachte oder aber durch die Wüste reisen musste.
Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn und liefen ihr Gesicht hinunter. Einige Tropfen fielen zu Boden, andere liefen weiter ihren Hals hinunter und in ihre Kleidung. Dies machte jedoch nichts aus, da diese so oder so bereits vollkommen durchgeschwitzt war.
Bevor ich auf Khorinis war, ging es mir besser. Das müssen die ganzen Verletzungen und Krankheiten gewesen sein. Ich bin geschwächt und untrainiert. Da reicht es schon, wenn ich nur mein Schwert tragen muss, nachdem ich mein Schild auf Khorinis gelassen habe. Was für eine Schande.
Sie schaute in die Ferne und versuchte, Anhaltspunkte festzumachen. Des Nachts fand sie sich zurecht, kannte sie sich doch wenigstens soweit mit den Sternen aus, dass sie einigermaßen die Richtung angeben konnte. Bei Tag jedoch war dies ganz anders. Zwar sank die Sonne allmählich gen Westen, doch sie stand so hoch am Himmelszelt, dass dies erst spät auffiel.
Wo mögen Tuon und Hiub nur sein? Nahe Mora Sul, wo sie früher waren? Oder weiter gen Westen? Hoffentlich haben sie sich gut um Silva gekümmert, auch wenn mein Gold sicherlich nicht annähernd ausreichend gewesen sein kann, nicht bei einer solch langen Reise wie ich sie begangen habe.
Ihr Weg würde sie nahe an Mora Sul heranbringen, wenn sie sich nicht irrte. Dort würde sie mit ihrer Suche beginnen, sich dann zunächst ostwärts nach Al Shedim wenden und nötigenfalls noch westwärts. Doch wenn es sich vermeiden ließ, wäre sie mehr als froh. Irgendwo im Westen, so hatte sie von Hiub gehört, lag Ishtar. Eine Assassinen Hochburg. Da könnte es durchaus sein, dass auch das umliegende Land von den Assassinen kontrolliert wurde. Keine allzu angenehme Vorstellung, auch wenn sie keine Nomadin war und somit nicht unbedingt eine Gegnerin dieser.
An einer kleinen Ruinen hielt sie an. Sie brauchte Ruhr. Sie brauchte eine Pause. Morgen könnte sie das umliegende Land von Mora Sul erreichen, dafür müsste sie aber noch in die Nacht hinein weiter marschieren. Und das würde sie nicht ohne eine Rast und ein wenig Schatten schaffen. So ließ sie sich auf der gegenüber zur Sonne liegenden Wandseite der Ruine nieder. Kein Lüftchen wehte und doch war sofort Besserung zu spüren.
Vielleicht finde ich sie ja schon morgen. Ja, vielleicht.
Und mit diesen Gedanken schloss sie ihre Augen und entschwand für eine Weile dieser Welt.
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Ben Erai
Endlich ging es los. Kaum hatten sich Trilo und Vryce endlich geeinigt was sie voneinander wohl halten sollten, da wurden auch schon die letzten Vorkehrungen getroffen. Ohne weitere Floskeln gingen sie getrennte Wege. trilo aus dem haus heraus nach rechts zu den Minen, Vryce wohl in die andere Richtung. Er konnte es nicht genau erkennen und es interessierte ihn auch nicht so sehr. Vor allem nicht jetzt wo er das Scheiß Gebimmel der Glocke hörte, welche zum Essen rief.
Verdammt! ich muss mich beeilen!
Schnellen Schrittes dauerte es nicht lang bis er beim ersten Minenschacht angekommen war. Recht eindeutig war bereits Bewegung im Gang zu erkennen. ja, es waren sogar schon die ersten aufrührerischen Stimmen zu hören."Wir wollen etwas richtiges zu Essen!"
"Wir sind doch keine Tiere!"
"Wenn wir eure Schwerter hätten, dann würdet ihr hier buddeln!"
"Sag das nochmal und du wirst die Macht meiner Schaufel spüren!"
Es war fast schon putzig wie sie versuchten einen echten Assassinen zu provozieren und zu bedrohen. Trilo selbst war dies vorerst egal. zu aller erst musste er weiter hinein. Dann gleich links halten und die durch die Tür ins Arbeitszimmer. Oder wie auch immer dieser Bürokratische idiot sein Quartier heir unten nannte. Apropos? Wo ist der Typ eigentlich? Sollte der sich nicht um den Statthalteraffen kümmern? Für sich hatte Trilo schon wieder mit dem Plan abgeschlossen und Vryce gedanklich als unnützen balast abgestempelt.
Langsam lukte er um die Ecke. Der Weg war soweit sogar frei. Offenbar rechnete hier niemand mit einem Eindringen von außerhalb. Wie widerwärtig einfach. Doch kaum hatte Trilo die ersten Schritte in den Stollen getan, da löste er auch schon den ersten laut aus. Welcher Idiot stellt bitte schön eine leere Petroleumlampe direkt neben den Eingang? Verdammt da kommt jemand. Eilig hechtete er in einen kleinen Seitenschacht. Leider auf der rechten Seite weswegen er diese Richtungswahl auch schon wieder bereute als er in einem kleinen Steinhaufen landete."Hey du! Komm vor und sag mir wieso du nicht wie die anderen Arbeiter bei der essensausgabe bist!"
"Nieder mit den falschen Göttern..."
"Was hast du gesagt?"
"Keine Macht dem Löwen der Wüste!"
Mit den letzten Worten sprang Trilo aus seinem abgedunkelten Versteck heraus und rammte ihm sein Langschwert in den Schädel. Immerhin war es kein schmerzvoller, aber dafür umso schnellerer Tod. Doch wohin nun mit der Leiche? Es war unsinnig ihn direkt hier am Eingang liegen zu lassen. Aber die Frage erübrigte sich auch schon gerade."Hey, was machst du... ALAAAAAAAAAAAARRRM!!!!"
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Braga
Raad betrachtete mit leerem Blick die schwarzen Wunden an seiner Hand. Das, was die rothaarige Kriegerin an ihnen verbrochen hatte, hatte die Sache nicht besser gemacht. Zugegeben, man musste ihr zu Gute halten, dass sie es auch nicht schlimmer gemacht hatte, und doch gefiel dem Schwarzhaarigen der Gedanke nicht, dass nichts passiert war.
Der ehemalige Assassine des Löwen seufzte leise, während er die Hand vorsichtig wieder in den Handschuh schob und jenen straff zog. Es würde sich nicht ändern. Jeder verdammte Heiler, den Bakaresh zu bieten hatte, hatte mit seinen laienhaften Kenntnissen nichts erreicht. Wie sollte es sie da auch können?
Er hätte zu den Schwarzmagiern gehen können. In den Straßen der Wüstenstadt war das Gerede laut, dass sie alles heilen konnte, was den Menschen je angetan worden war, sei es von ihrem eigenen Gott oder dessen Bruder. Und doch… Er fürchtete sie nicht, nur sein Respekt vor ihnen war zu groß, als dass er ihr schwarzes Monument freiwillig betreten hätte. Vielleicht eines Tages. Doch solange er es aushalten konnte.
Raad fuhr zusammen, als sich die Tür zu dem kleinen Raum im oberen Stockwerk des größten Gebäudes der Stadt beinahe lautlos öffnete und den Blick auf einen Mann in einfacher, brauner Lederrüstung freigab. Der Schwarzhaarige grinste leicht, als er den nachdenklichen Blick des eintretenden Anführer Bragas sah und sich das Bild von Farel a’Rog ni’Orej in seinem Kopf erneuernd bestätigte.
„Keinen Weg gefunden?“, fragte der Schwarzhaarige unvermittelt und versuchte sich in einem neutralen Gesichtsausdruck. Es gelang ihm nur mit Mühe.
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Braga
Seit dem letzten Besuch Estefanias in Braga hatte sich einiges hier verändert. Zum Positiven musste sie zugeben, denn die Taverne war von einer stinkenden Spelunke zu einem Tempel der Entspannung mutiert.
Estefania hatte beim Wirt eine ganz besondere Teesorte bestellt. Sie hatte einmal davon gehört und war gespannt ob sie wirklich die Wirkung hatte die man ihr nachsagte. Natürlich gab es nicht nur Tee, sondern auch verschiedene Vorspeisen, die auf mehreren Tellern appetitlich angerichtet waren. Die Diebin konnte es kaum abwarten, den Tee zu kosten. Er schmeckte nach Kräutern, süß und gleichzeitig herb, irgendwie eigenartig.
Sie sah ihren Weggefährten an und dachte überhaupt gar nicht mehr an den Ärger den er ihr schon bereitet hatte.
"Der Tee ist gut, den musst du unbedingt probieren." erklärte Estefania und steckte sich eins von den mit Käse gefüllten Auberginenröllchen in den Mund. Hoffentlich waren die ohne Knoblauch... schoss es ihr durch den Kopf. Aber warum, sie hatte nicht vor den gut aussehenden Bücherwurm zu verführen, auch wenn er ihr heute Abend viel attraktiver als sonst vor kam.
"Mmmh, die muss du auch probieren. Die sind leckerer als sie aussehen." Estefania leckte sich genüsslich mit der Zunge über die Oberlippe und rückt ein Stück näher zu Jack heran. Jack? Ja sie war es leid seinen Namen nicht zu wissen und hatte ihn kurzerhand Jack getauft, auch wenn ihm sicher kein Leuchtturm gehörte. Sie hatte eins dieser Häppchen zwischen Zeigefinger und Daumen und führte es mit einem Grinsen im Gesicht an seinen Mund heran. Er ließ es zu das Estefania ihm die kleine Kugel in den Mund steckte und begann zu kauen. Sein Gesichtsausdruck zeigte das es ihm schmeckte.
"Ich habe dich übrigens gerade Jack getauft."
"Wie bitte?" fragte er entsetzt und verschluckte sich dabei.
"Wieso was ist denn daran so schlimm? Oder wäre es dir lieber, wenn ich dich Bücherwurm, Vergesslicher oder Verrückter nenne?"
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Braga
Der Assassine hob seinen Blick und kurz darauf überrascht die linke Augenbraun, als er den auf dem Stuhl sitzenden Mann erkannte. „Welchen Weg?“, fragte er kalt und sah mit harter Miene zu, wie die Fassade des anderen Assassinen brach und zwischen in den Augen funkelnder Wut und vor Entsetzen einen Spalt breit geöffneten Mund zu schwanken begann.
Die Schritte Farels setzte sich vor, auf den Mann zu, vor dem er einen Augenblick mit kühlen Blick stehen blieb, ehe der Grünäugige den Tisch umrundete und sich mit den Unterarmen auf den hochlehnigen Stuhl abstützend hinter jenem zum stehen kam.
Der Führer Bragas lächelte spöttisch. „Raad. Unser Weg ist bereits bestimmt. Ich frage mich nur, wie man ihn gehen soll.“, erwiderte er schließlich mit ruhigerem Tonfall und sah mit stiller Genugtuung zu, wie sich die Miene seines Gegenübers ebenfalls wieder entspannte, ihre Ruhe zurückgewann und das gewohnte Grinsen über die Lippen zeichnete.
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Er war völlig verschwitzt und kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Wie lange war er noch vor den Schakalen davon gerannt? Länger als nötig jedenfalls, vermutlich hatten die Mistviecher ihn überhaupt nicht bemerkt.
Eines war klar: Er hatte sich völlig überschätzt. Man konnte nicht einfach so die Wüste durchqueren, alleine und ohne hinreichend Verpflegung.
Einen Moment später und er hätte sich eingestanden, dass er sich verlaufen hatte, aber die Umrisse von Häusern in einiger Entfernung kamen dem zuvor.
War das Ben Erai oder Lago? Nein, es musste Ben Erai sein.. Lago hatte er anders in Erinnerung.
Erleichterung breitete sich in ihm aus. Keinen Moment zu spät, hatte er sein Ziel erreicht -jedenfalls hatte er es fast erreicht-, er hatte sich selten so erschöpft gefühlt.
Jetzt nur noch einen Schlafplatz und etwas gegen den Durst suchen..
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„Gut.“
Lobte die Lehrmeisterin ihre Schüler gerade und blickte dabei in die Ferne. Da war eine Siedlung. Gar nicht so weit entfernt, wie es erst schien. Redsonja wollte sie eigentlich umgehen, doch Xerxo wies sie auf die schwindenden Wasservorräte hin. Schlussendlich gab die rothaarige Kriegerin auf jeden Fall nach. Nur Rethus war nicht sonderlich begeistert.
So näherten sie sich Ben Erai und steuerten auf direktem Weg auf die Taverne zu. Cyrith trat als erster ein, dann folgte die ganze Meute. Xerxo, Lair, der dessen Namen sie bereits wieder vergessen hatte Rethus und zu guter Letzt die Dame im Bunde. Ein unrasierter Kerl pfiff, als die rothaarige Kriegerin die leicht heruntergekommene Taverne betrat.
Na wenigstens gibt es noch Männer, die erkennen, dass es sich bei mir um eine Frau handelt.
Stellte sie sarkastisch fest und warf gleich darauf Rethus einen fragenden Blick zu. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Dann ging auch gleich die Tür nochmals auf und ein vollkommen erschöpfter Mann, den Redsonja nicht zum ersten Mal sah, betrat den Schankraum.
Dann erst kam das Kopfschütteln des Rebellen. Er schien nichts und niemanden bemerkts zu haben, der ihm verdächtig vorkam. Also zupfte die rothaarige Kriegerin Cyrith am Ärmel.
"Kannst du mir etwas zu trinken bringen. Mir ist übel. Ich bin draussen."
Bemerkte sie so laut, dass zumindest einige der Anwesenden es mitbekamen.
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Ben Erai
Erste Rufe waren aus der Mine zu hören, als sich Vryce einige Zeit nach Trilo aus der Taverne begab. Die wütenden Rufe der Minenarbeiter vermischten sich mit den ebenso zornigen Stimmen der Wachen, die ihre Position sowie die Ordnung in Ben Erai aufrechterhalten wollten. Es dauerte nicht lange, da waren aus einem der vorderen Stollen wutentbrannte Schreie zu hören, gepaart mit dem schmerzerfüllten Aufschreien verwundeter Menschen. Irgendwo hetzte jemand zu einer Art Alarmglocke, klingelte sie heftig. Auch aus den anderen Stollen drangen ‚Alarm!’-Rufe und Schreie.
Vryce lächelte, als er langsam Richtung Statthalterhaus ging, während an ihm die Wachen und Assassinen vorbeiliefen und mit gezückten Waffen die Rampe zu den Stollen hinaufmarschierten. Irgendwo dazwischen hetzte auch der Statthalter heraus, der nur im Vorübergehen einen kurzen Seitenblick auf die Gestalt mit der Kapuze warf, die in die vollkommen falsche Richtung spazierte.
Wie Vryce wusste, befanden sich die Büroräume des Statthalters im Obergeschoss des Gebäudes, während er im Erdgeschoss tagsüber zu leben pflegte. Sich vorsichtig umschauend und auf eventuelle Beobachter achtend, begab sich der Dieb die hölzerne Treppe hinauf, die an der Rückwand des Gebäudes entlangführte. Zwar befanden sich einige Menschen auf den Straßen sowie dem Platz, jedoch waren sie entweder von dem Tumult in den Bann gezogen oder ignorierten den Einbrecher gekonnt.
Die Tür war schnell erreicht, das Schloss mit einem gezielten Hieb des Black Jacks geöffnet. Die Räume waren nicht erhellt und relativ klein, quollen jedoch fast über vor Papieren, Büchern und Ordnern. Ein leidiges Grinsen umspielte die Lippen des Gauners, als er in den ‚Hauptraum’ des Büros schlich. Er wusste, dass hier der Statthalter Gäste zu empfangen pflegte und auch eine Kiste besaß, in der seine wichtigsten Papiere zu finden waren. Schuldscheine, Belege, Korrespondenz … Alles zusammen geschmissen in eine Truhe.
An der Tür zum zweiten Raum blieb der Dieb kurz stehen und kümmerte sich um einen Alarm, falls jemand Unbekanntes ihm folgen sollte. Eine kleine, dünne Schnur wurde zwischen den Rahmen gespannt, festgemacht an zwei Haken. An der Schnur befand sich ein kleines Glöckchen, das einen hellen Ton von sich gab, würde die Schnur in Bewegung versetzt.
Verdammt, Du bist schlauer als die Miliz erlaubt, lobte sich der Dieb stolz im Geiste.
Die Kiste war schnell gefunden und noch schneller geknackt. Das Schloss an sich war ein einziger Witz gewesen, obwohl Vryce mehr von den Varantern erwartet hatte.
„Scheiße“, zischte der Dieb und ging vorsichtig zu einem Fenster, öffnete die Läden, so dass das Restlicht des Tages hindurch scheinen konnte. Im spärlichen Licht überprüfte er die Papiere.
Wie erwartet … Private Korrespondenz mit den anderen Statthaltern, Unmengen Schuldscheine und sogar eine Besitzurkunde für die Mine, ausgestellt von Zuben Höchstselbst. Mehr Aufmerksamkeit erregten einige persönliche Briefe, die ebenfalls vom Löwen der Wüste stammten. Sie sprachen allgemein von mehr Umsatz, weniger Betriebskosten und einer Eindämmung der Kriminalität. Laut Zuben war Ben Erai nämlich eine hoch verschuldete Mine, in die er leider Gottes einiges von seinem Vermögen gesteckt hatte, jedoch den Statthalter dadurch in irgendwelche verruchten Geschäfte getrieben hat.
„Tja, schön in die Scheiße geritten hat er Dich“, murmelte Vryce grinsend und schnappte sich den ganzen Haufen Papiere, stopfte ihn unter den Mantel und begab sich wieder aus dem Zimmer, nicht ohne jedoch seine Glocke samt Schnur mitzunehmen. Gerade schloss er die Tür zum Obergeschoss, als er der Meinung war (oder eher sein sechster Diebessinn sagte es ihm), dass irgendwie irgendwas nicht stimmte.
Verdammt, ich hab’n mieses Gefühl bei der Sache …
Geändert von Vryce (18.05.2010 um 21:37 Uhr)
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Ben Erai
Der Gardist hatte eigentlich vorgehabt, noch heute Braga zu erreichen. Ihm war sein Auftrag verdammt wichtig. Doch nun marschierten sie in Ben Erai ein, der Siedlung, die Braga am nächsten war.
Der Glatzkopf schaute die Gebäude des Dorfes ab. Redsonja hatte ihn bereits darauf aufmerksam gemacht. Aber er fand nichts ungewöhnliches. Vor allem erwartete er mögliche Schützen. Sie würden Rethus wahrscheinlich wieder lebend wollen, wie das letzte Mal, aber ein Schütze musste bei so etwas immer dabei sein. Sollte Rethus sich schließlich wehren, würde er einen Pfeil in den Kopf bekommen. Und er unterschätzte diese Typen nicht. Freilich war die erste Begegnung mehr als ein Flop, aber der Entführer beherrschte die Kampfkunst als hätte er nichts anderes im leben gemacht, nur war Rethus irgendwie besser. Teilweise lag das aber auch daran, dass er sich gar nicht angestrengt hatte, würde er diesem noch einmal begegnen, könnte er den Kürzeren ziehen.
Schließlich schüttelte er doch den Kopf. Dennoch blieb er ganz hinten, als die Gruppe den Ort betrat. Was Sonja aber auch schon aufgefallen war, schien diese seltsame Luft. Ja, irgendetwas war faul. Als die vier anderen um die Ecke verschwunden waren, wendete sich Rethus ab, sollte sie doch jemand gesehen haben, würde er alleine besser zurecht kommen.
Er schlich an einem Zelt entlang und spähte anschließend durch eine Spalte in das Dorf hinein. Irgend etwas stimmte hier nicht. Und schon brach der Alarm aus…
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Cyrith war ihr gefolgt und hatte Echyt im Schlepptau mitgebracht. Sie bezweifelte, dass er sich ebenfalls Sorgen um sie machte, doch gab es dafür auch keinen Grund. Spätestens, als der Alarm losging war dies allen klar. Zu dritt stürmten sie, leicht vor den anderen durch die Nacht, bis sie beinahe direkt in einen Typen, der dringend eine Rasur nötig hatte - doch es war nicht Raad - hineingestürmt wären. Er war kleiner, aber trotzdem leicht grösser, als Redsonja und er hatte sich etwas ins Hemd gestopft, sodass es geradezu aus dem Kragen quoll. Ein Teil davon fiel heraus. Ein Stück Papier, vermutete sie und beobachtete, wie es langsam in Richtung Boden segelte.
Er wollte zuerst hinterher fischen, zögerte dann aber, als er dem Dokument hinterher sah und seine Augen unweigerlich an dem nachtschwarzen Dolch der rothaarigen Kriegerin hängen blieben. Wie hatte sie ihren Schülern so schön beigebracht, manchmal war es zu spät zum ziehen einer Waffe?
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