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Silden
Sie hatte den Farbwechsel noch länger geübt, in den Nuancen unterschieden und herumprobiert. Ja, sie würde es wiederholen können, dessen war sie sich sicher. Sollte ein Meister sie fragen, würde sie ihm eine stabile Lichtkugel präsentieren. Aber war das alles?
Der Einfall kam ihr, als sie wieder gehen wollte. Sie konnte eine Lichtkugel bewegen, konnte sie also auch andere Gegenstände bewegen? Die Lernende schlich sich in ihre Unterkunft, den Schuppen mit der Arche. Dort gab es genug zum Üben. Sie setzte sich auf ihre Schlafstatt und überlegte. Als sie ihre Magie betrachtete, die Ranken, kam ihr eine zweite Idee ... Der Knoten sah unauflösbar aus, doch sie wollte das Rankengewinde nicht auflösen. Sie wollte nur eine einzige Ranke, vielleicht ein paar mehr. Meister Ornlu hatte es einmal mit ihr getan, zur Ablenkung einfach ihr Haar geflochten und verknotet. Er hatte seine Hände dazu benutzt, aber sie nicht berührt. Sie lenke ihre Magie in ihre rechte Hand und ließ einen Großteil dort. Aus dem Knoten suchte sie fünf Ranken, einen pro Finger, und lenkte sie in ihre Finger und schließlich nach außerhalb. Es war schwierig zu bewerkstelligen und sie musste es mehrmals probieren, ehe sie es schaffte, alle fünf Ranken gleichzeitig anzuweisen.
Es war geschafft! Alle fünf Ranken waren aus ihren Fingerspitzen ausgetreten, wie sie es gewollt hatte. Nun musste sie tun, was sie tun wollte, den Nagel, die ihr am nächsten lag, hochheben. Meister Ornlu hatte seine Finger bewegt ... Sie verlängerte die Ranken, aber sie waren sehr dünn. Was sollte sie nun anstellen? Sie kam an den Nagel heran, ja, aber mit den Ranken allein konnte sie ihn nicht heben. Allerdings neigten doch Bohnenranken auch dazu, sich um einen Holzstab herumzu"wickeln", sie wuchsen am Holzstab entlang. Cécilia versuchte sich daran, ließ die Ranken den Nagel umschlingen, schaffte es schließlich aber nur mit zwei von fünf Ranken. Dann hob sie die Hand, in Erwartung, was geschehen würde, aber nichts geschah. Eien Moment wunderte sie sich, dann wurde ihr ihr Fehler klar: Sie musste sich auch vorstellen, was passieren sollte! Magie auf blauen Dunst wirken gab es nicht! Nun stellte sie sich vor, wie die Ranken den Nagel in die Luft hoben, als sie die Hand hob. Es war, als höbe sie den Nagel eigentlich mit Zeigefinger und Daumen auf, nicht mit Magie ...
Mit Zeigefinger und Daumen! Dort war der Sinn! Meister Ornlu hatte seine Finger genutzt, um ihre Haare zu verknoten, weil das eine Art magische Verlängerung der Finger bildete! Das Geräusch des zu Boden fallenden Nagels ließ sie aufschrecken. Die Ranken waren zu dünn gewesen, um den Nagel länger halten zu können. Aber noch waren alles Versuche gewesen, jetzt, wo sie wusste, wie sie es machen musste, würde sie mehr Kraft hineingeben. Sie zog die Ranken zurück, suchte im Bild ihrer Magie nach anderen Ranken, sie gab ihnen Kraft, um sie dicker werden zu lassen. Nur zwei Ranken benötigte sie, weil sie einen Nagel nur mit zwei Fingern aufheben würde, mit Zeigefinger und Daumen. Zwei Ranken waren wesentlich einfacher zu steuern als fünf Ranken, das kam hinzu. Sie verlängerte die Ranken, doch sie achtete auch auf ihre Dicke. Dann umschlang sie den Nagel, stellte sich vor, wie er angehoben wurde, wenn sie die Hand hob, eine Verlängerung der Finger ... Würde der Archenbauer nun hereinkommen, würde er nur den Nagel sehen, wie er über dem Boden schwebte, dachte sie lächelnd, als sie das Eisenteil mittels Magie zu sich holte. Ob das auch mit anderen Gegenständen ging? Sie konnte es ja einmal ausprobieren.
Nun sich fünf Ranken bedienend, lernte sie die Grenzen dieser Fähigkeit kennen. Der Hammer war genauso schwer, als würde sie ihn ohne Magie hochheben, und ihr Arm tat von der Anstregung weh, weil sie ja eine Art Verlängerung nutzte, die ungewohnt war. Aber wenn sie es üben würde ... dann würde sie sicherlich auch irgendwann so geschickt mit den Ranken sein, dass sie kleinere Figuren schaffte, dass sie Haare flechten konnte, schnell genug kleinere Gegenstände mit den Ranken umwickeln konnte. Aber nach der Lichtkugel, den Farben und dem heutigen Experiment wäre das vielleicht ein bisschen zu viel. Aber morgen war ja auch noch ein Tag ...
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Diese Kälte... Diese unheimliche Kälte die sie umgab. Ihr ganzer Körper zitterte. Sie schüttelte sich denn Wärme fand sie keine. Ein eiskalter Schauer folgte dem anderen. Ein jedes mal schlimmer. Schreie hörte sie. Schreie die zu einer ihr bekannten Stimme gehörten. Schreie die ihr bis ins Mark drangen und die ihr Herz für den Bruchteil einer Sekunde absolut still stehen ließ. Laut schreiend dann riss sie die Augen auf, während sie sich noch im selben Moment kerzengerade aufsetzte und nach Atem rang. Noch immer fror sie bis auf die Knochen und, was für diese Jahreszeit nicht normal war: Sie konnte ihren Atem sehen, wie er in die Luft aufstieg. Und so wie ihre Augen dem langsam verblassendem Atem folgten, schwankte ihr Blick hinüber zum Fenster welches hell durch den am Himmel stehenden Mond und dem von ihm ausgehenden Lichte durchflutet war. Die Decke fest um sich gezogen ging die Grünblonde zum Fenster hin, um sich das Naturspektakel anzusehen. Denn, wenn sie so überlegte, war es diesen Monat überhaupt schon soweit, dass der Mond ganz oben stand?
Ein furchtbares Gefühl machte sich in ihrer Bauchgegend breit. Und dann... Was war das? Es kam ihr vor, als wäre in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit ein Schatten dort oben am Mond vorbeigezogen. Das ungute Gefühl verschlimmerte sich. Und wärmer wollte es auch nicht werden. Zitternd ließ sie die Decke fallen ehe sie nach ihrer Kleidung griff und diese anlegte. Ihre Winterkleidung. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und die spektralen Schlangen, welche unruhig zischelten um ihre Arme freigesetzt verließ sie ihre Hütte. Die, die das Gift in sich trug musste einfach herausfinden, was es mit diesen Alpträumen auf sich hatte...
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Kavernen
Ornlu war besorgt. Seine Intuition irrte gewöhnlich nie und was der Druide in der letzten Nacht gespürt hatte, war nicht nur ihm aufgefallen. Faun hatte die Hüter gewarnt sich bereit zu halten. Doch sah niemand voraus was kommen könnte. Selbst Osmo, der seit letzter Nacht seltsamer brabbelte als sonst, sah nichts voraus.
Ornlu selbst löste es auf seine Art oder suchte mehr. Doch hatte der Druide wenig Erfolg gehabt. Er hatte es im Gefühl und so hatte er seit langem mal nicht einen Wald betreten, weil er das Gefühl hatte er würde sterben, wenn er weiter geht. Für den Hetzer stand fest wer kam, aber dass sie nun sich so stark zeigten? War er in Gefahr oder waren es alle? Er konnte nur spekulieren und das machte den Jäger wahnsinnig.
Er brauchte immer Tatsachen, musste es gesagt bekommen, mit eigenen Augen sehen, dann glaubte er es.
Doch sich davon überzeugen wollte er fürs Erste nicht. Nicht noch einmal alleine, wie im Hain des Blutes.
Man sprach unter den Druiden, wahrte aber die Ruhe fürs Erste. Sobald Runak eintreffen würde, würde man Schritte planen die dieses ungute Gefühl im Gefüge der Magie klären würde.
Hier und jetzt hatte man alle zusammen kommen lassen. Eine kurzufristige Versammlung des Druidenzirkels. Alle die erreichbar waren wurden zusammengerufen. Als Faun endlich erschien, konnte es dann losgehen. Manche nahmen Platz an den Stühlen manche auf den Tischen und fragten sich natürlich gegenseitig was anstand und was das letzte Nacht war.
Als dann Noreia mit ihrem Druidenstab klopfend für Ruhe sorgte, gab es sie.
"Bewahret, Erwählte der Natur!", grüßte Faun.
"Ja auch wir haben es gespürt und es kommt aus den Wäldern. Etwas Dunkles, wenn man meinem Gefühl vertraut. Ich möchte euch alle warnen, die Wälder nicht zu weit zu betreten. Solang wir nicht wissen was und wo es ist, ist es gefährlich. Achtet aufeinander, besucht einander, damit man auf sich aufpasst. Manche bekamen schon mit, dass Sildener vermisst werden. Wer weiß welche Zusammenhänge da existieren. - Verfallt aber nicht in Panik. Silden ist heilig. Die heilige Eiche wird uns beschützen und sobald wir Druiden herausgefunden haben was es ist, werden wir die Wurzel am Übel packen.", sprach der Greis. Ornlu trat vor und sein Gesichtsausdruck blieb besorgt, als wüsste oder ahnte er mehr als die anderen.
"Achtet auch auf jene mit denen ihr sprecht. Kommen sie euch kalt und leer vor. Sprechen sie ohne Mimik. Ohne Änderung der Tonlage oder sind merkwürdig in ihrer Kleidung oder gar, als ob sie kaum noch frei denken würden - dann seid gewarnt und rennt weg. Es existiert ein Feind der die Wolfsippe auslöschte. Dieser Feind war nach einem Naturgeist her. Dies war er auch, als er vor zwei Wintern die letzten der Wolfssippe jagte und scheiterte. Vor Monaten tauchte dieser Feind wieder auf. Mit Vorboten im Hain des Blutes. Sollte es sich bestätigen, werde ich euch allen mehr dazu erzählen. Bisher ist es nur eine Mutmaßung meinerseits.", sprach Ornlu an und klang ziemlich ernst.
"Wolfssippe? Wer waren die Letzten? Sie brachten doch das Unheil nach Silden, als die Orks am Pass runter kamen. Ich dachte sie wären untergegangen, als am Pass die Schlacht tobte? Ein Tod den sie verdient haben. Sie haben Sildener geopfert und Vieh wie Tiere gerissen! Zurecht verbannte und ächtete man sie!", warf plötzlich Parn empört rein. Ornlus Blick verfinsterte sich zusehendst und die Kristalle im Raum erleuchteten in einen tiefen Rot.
"Niemand den du jemals wirklich kennen lernen wirst! Du solltest aufpassen was du sagst...jedes Wort trägt eine Konsequenz in sich, Seher!", sprach Ornlu erzürnt und beruhigte sich erst, als Vivin ihre Hand auf seine Schulter legte. Langsam legte sich das tiefe Rot der Kristalle, die allesamt von Ornlus magischen Gemüt beeinflusst wurden. Natürlich verriet er damit mehr, als nötig. Doch sollte es nur einer wagen es in Silden zu verkünden oder es zu erzählen. Zirkel und Gemeinschaft oder nicht - jene Person würde es bereuen.
"Was die Wolfssippe tat und nicht tat und wo sie nun ist - das ist nicht wichtig und aktuell. Seid allesamt vorsichtig. Mehr wollten wir euch nicht mitgeben.", sprach dann Noreia und stellte sich vor Ornlu, um den Fokus auf sich zu legen.
"Kommen wir zum anderen Thema. Keine Sorge, es ist beruhigender Natur. Doch braucht ihr aus dem äußeren Zirkel einen Vertreter. Jemand der euch führt, wenn die Zukunft grauer werden sollte. Aber jemand der auch für euch einsteht und spricht, wenn die Zukunft grüner wird. Wer es wird, entscheidet einzig ihr! Jeder von euch bekommt drei Steine. Suzuran ist rot, Parn blau und Osmo gelb. Ihr sollt bedacht wählen, so habt ihr die nächsten drei Tage Zeit zu entscheiden. Den Stein eurer Wahl, werft ihr in diesen dunklen Sack. Die anderen beiden in diesen braunen Sack. Viel muss ich dann wohl nicht erklären wer es dann am Ende wird. Seid fair und wählt weise. Wir Druiden werden die Aufsicht darüber haben und beide Säcke magisch verschließen und öffnen, sobald ein jemand wählen will. Wir werden natürlich darüber schweigen, wie ihr wählt. Die drei Anwärter mögen noch etwas sagen, wenn sie es denn wollen.", erklärte die Druidin und blickte natürlich Suzuran als weibliche Bewerberin zuerst an.
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Wieder einmal allein durchstreift sie das kleine Fischerdorf. In Gedanken versunken schlendert Phobia einsam durch die Gassen.
Ihr Ziel, welches sie durch das schlendern erreichen will, kennt die junge Frau nicht. Wird es wieder einmal der Sildner See sein? Oder wird sie sich Schutz in den Schatten der Wälder suchen. Die Barbierin selbst weiß es nicht. Sie weiß nur eins, es sollte ein Ort herrlichen Anblicks sein, ein Ort voller Leben, ein Ort, der von der Natur geprägt sein muss. Und so schlendert das blonde Gör orientierungslos durch Silden, ohne jegliches Ziel, ohne große Erwartungen.
"Warum bin ich eigentlich hier?" fragte sich die Barbierin selbst. "Was habe ich eigentlich hier verloren? Keiner der Bewohner kennt mich und wenn dann doch nur als Saufschraube aus der Grünen Krähe. Hm... toller Ruf..." sie blieb kurz stehen um den Gedanken fest zu halten, ihn in irgendein ein Schubfach ihres Gehirns zu stecken und zu vergessen. "Habe ich vielleicht einfach das Bedürfniss... Etwas für diese Gemeinschaft zu tuen? Damit mich diese aufnimmt in ihre Reihen?" wieder blieb Phobia stehen. Starrte gen Himmel und erblickte den Mond. Dieser schien sie damals in Nordmar bei dem Schwerttraining aus zu lachen. Und um ihn zu beweisen das sie das Zeug dazu hatte mit dem Schwert um zugehen strengte sie sich noch so sehr an.
Doch heute schlief er, hatte die Augen geschlossen, den Mund in eine Position gerichtet welche zeigte das er langsam und bedacht atmete. Die Sterne versuchten ihn zu wecken, tanzten wie wild um ihn herum, doch ließ der Mond sich nicht aus seiner Nachtruhe reißen.
Phobia lief weiter, ihre kleine Wanderung schien kein Ende zu nehmen. "Wenn ich mich hier nicht geborgen fühle, warum habe ich damals dieses Gefühl gehabt, das Krieger aus diesem Dorfe in Gefahr waren? Besser gesagt in einem Kampf verwickelt, der nicht zu gewinnen schien? War es einfach nur weibliche Intuition oder war es die Natur? Welche mich zu ihnen geleitet hat?" wieder stoppte sie ihre Füße. Doch nicht etwa weil die Blonde über ihre eigenen Gedanken verwundert war, sondern weil ihre Wanderschaft ein Ende gefunden hatte.
Phobia stockte förmlich der Atem, so als würde ein 2 Meter großer Ork vor ihr stehen, doch stand kein wildes Tier oder ein Ork vor ihr. Nein es war dieser große Baum Sildens. Die Heilige Eiche.
"Soll.... Soll das ein Zeichen sein? Willst du mir sagen das ich hier richtig bin? Wenn ja... Dann gib mir noch ein Zeichen...." flüsterte sie zur Eiche.
Die junge Frau starrte die Eiche an und aufeinmal kam ein zarter Windhauch auf. Der kleine Windhauch bließ ein Blatt von der stattlichen Krone des Baumes. Das kleine Blatt, welches sicherlich zu einem großen und kräftigen Blatt heranwachsen wollte, schwebte leicht und geschwind gen Boden. Es schien Spaß daran zu haben, es drehte sich, erhöhte zwischen durch mal die Geschwindigkeit um sich noch schneller zu drehen. Wippte auf und ab. Es stellte für Phobia die glückliche, lustige und spaíge Seite des Lebens dar, welche ein Mensch mochte, welche ihm besonders gefiel, weil alles heiter war. Keine Arbeit, keine Anstrengung, keine Probleme, man könnte so viel aufzählen die uns froh und munter stimmen. Doch wusste Phobia auch die Kehrseite sehr zu schätzen. Diese die Leid, Enttäuschung und Fehler anderer Menschen und die eigenen zum Vorschein brachte. Denn aus Leid, Enttäuschung, Fehlern lernte immerhin der Mensch oder sollte es wenigstens tuen. Diese Eigenschaften machen einen stark, genauso wie die anderen.
"Doch... Hochangesehene Eiche... Was willst du mir damit sagen?" fragte sie den großen Baum und strich über seine Rinde.
Kurze Stille kam auf. Phobia dachte nach... Schaute dabei in den Himmel, versank wieder in Gedanken.... Nach einer kleinen Weile starrte sie auf den Boden. Ihr Augen fingen anzuglänzen. Ihre Mundwinkel verzogen sich weiter nach unten und man hörte einen großen Seufzer hervorkommen. Sie blickte die Eiche abermals an und Tränen liefen ihr vom Gesicht. Sie wusste nicht warum sie anfing zu weinen. "Jetzt fang ich schon wieder an.... Erst vor der fremden Blonden und jetzt vor dir große Eiche. Aber... ich kann mir denken was du mir sagen willst." sprach Phobia zum Heilligen Baum.
Das kleine Blatt war gelandet, sanft und ruhig wurde es von dne Grashalmen aufgefangen und zur Ruh gelegt. Die Barbierin bückte sich und hob das kleine Blatt auf und drückte es an ihre Brust. "Ich danke dir für dieses Zeichen... und ich werde dir versprechen das Beste daraus zu machen..." sprach die Blonde mit einem entschlossenem Blick in den Augen.
Sie verabschiedete sich von dem Heiligen Baum und ging von dannen....
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Aidar erinnerte sich noch – ganz klar und auch nicht weiter verwunderlich, doch der Rest der Anwesenden im Schankraum schien der Dunkelhäutigen nicht viel Beachtung zu schenken.
Lediglich ein stämmiger Kerl flüsterte seinem Kollegen etwas zu, worauf hin der sich über die Schulter hinweg blickend zu yinnesell umwandte. Nur um sie einmal schief aus den Augenwinkeln anzublicken und sich wieder dem Tisch zuzuwenden. Aus seinem angedeutetem Schulterzucken und dem mangelnden Interesse sich dem Anderen mitzuteilen schloss die Hure auf mangelndes Interesse an ihrer Person – gut so.
Die Menschen hier hatten auch Anderes zu tun, als sich das Maul über eine Frau zu zerreißen, die vor etwa zwei Jahren die Stadt Silden verlassen und seiddem nie wieder aufgetaucht war. Niemand schien wohl noch darüber nachzudenken oder zu diskutieren, ob yinnesell die Schuld am Tod des Alten trug. Die Bedrohung Sildens war derzeit – wenn überhaupt – unerklärliche und ärgerliche Vorgänge, sowie eine Übervölkerung der Stadt und so behielt der Waldmensch recht. Auch unabhängig von yinnesells Vergangenheit war es für die Frau besser, nicht erneut ins Visier der Bürger zu geraten und so war es nur eine Frage der Zeit, bis die Hure den Ort wieder verlassen musste.
Aber nicht ohne Antworten.
Und nicht ohne einen Plan...
Ich brauche einen Ort. Eine Ort zum Leben. Einen Ort für mein Gold.
In Vengard war sie unwillkommen. In Silden ebenfalls und weite Teile Myrtanas bald ein Ort für Unruhen, wenn Jodas recht behielt. Nordmar für die Frau vollends unbekannt.
War es da am Ende nicht besser nach Varant zurück zu kehren?
Yinnesell verzog das Gesicht, denn auch Varant hielt für die Frau ein Geheimnis bereit, vor dem die Hure sich fürchtete, glaubte sie dort irgendwo den Grund ihres derzeitigen Zustands zu wissen.
Dann musste es ein Ort sein, von dem die junge Frau nicht einmal wußte, das er überhaupt existierte.
Seufz...
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Nachdem sich Seloron noch vorgestellt hatte, war er auch willig gewesen einzuwilligen und Lando auszubilden. Momentan hatte er so oder so nichts besseres vor.
Am Vormittag hatte er eine Scheibe an zwei Pfählen befestigt, diese sollte für die ersten Zielübungen herhalten.
Ein kleines Problem gab es aber noch, das zu lösen war. Lando hatte keinen Speer und Seloron gab seine Waffe nur ungern aus der Hand. Nachdem e aber etwas herum gefragt hatte war er auch fündig geworden. Es war ein alter Speer, weder für die Jagd, noch für den Kampf wirklich geeignet aber zumindest für den Beginn der Ausbildung sollte es reichen.
Am Nachmittag war er mit seinem neuen Schüler auf dem Trainingsplatz verabredet und dieser artete auch schon.
Sei gegrüßt, Lando!
Hier habe ich ein Speer für dich, zumindest für die erste Zeit sollte er ausreichen, kümmere dich trotzdem so schnell es geht um eine eigene Waffe, irgendwann kommen wir mit den alten Speer nicht weiter.
Am besten wir fangen auch gleich an und zwar mit der ersten Angriffsaktion.
Das ist der Stoß mit dem Speer oder auch die Stichattacke.
Wir beginnen mit dem beidhändigen Stoß, ist für den Anfang einfacher, weil du einfach mehr Kontrolle über die Waffe hast. Dabei musst du beachten, dass du gerade zustößt, weil die Spitze sonst eventuell abgelenkt werden könnte, Ich denke da an eventuelle Rüstungen oder auch an Tiere, die von Natur aus gut geschützt sind, ich denke da zum Beispiel an die Crawler.
Das klingt alles ganz einfach, du wirst aber ganz schnell feststellen, dass dem nicht so ist.
Diese Scheibe dort ist dein Ziel, sie hängt in etwa auf Bauchhöhe, sollte also für dich die richtige Höhe sein. Versuche es einfach, wenn du bereit bist kannst du beginnen.
Seloron war einige Schritte zurückgewichen, wollte aus sicherer Distanz zuschauen wie sich sein Schüler so schlagen würde.
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Lando betrachtete seine „neue“ Waffe zuerst kritisch. Er hielt sie in den Händen und wog sie leicht, um in etwa den Schwerpunkt erahnen zu können. Er drehte den Schaft des Speeres in den Händen und übte immer wieder leichten Druck aus. Die vom Bogenbau geschulten Hände und Augen erkannten einige Mängel am Holz, was wohl an dessen Verschleißgrad und Alter liegen mochte. Der Rotschopf betrachtete den Speer noch kurz kritisch und hoffte dann, dass er nicht beim ersten Stoß zersplittern würde. Aber immerhin hatte er eine Waffe, das war doch schon einmal etwas.
Er nahm den Speer in beide Hände, so wie er dachte, dass es wohl richtig war und wie er es bei Seloron gestern gesehen hatte, die linke Hand vorn, die rechte hinten und zielte mit der Spitze auf die Scheibe. Es war etwas anderes eine direkte Verlängerung des Armes auf ein Ziel zu bewegen zu wollen, im Gegensatz zu einem Pfeil an einem Bogen, der dem eigenen Körper noch ein wenig entrückter war.
Lando nahm die Arme ein Stück zurück und ließ sie schließlich nach vorne schnellen, die Spitze des Speeres auf die Mitte der Zielscheibe zu. Er traf nicht wirklich korrekt die Mitte. Auch war er nicht zufrieden mit der Kraft, die auf die Zielscheibe prallte. Es wirkt zu schwach. Stirnrunzelnd drehte er den Speer etwas in den Händen.
Sollte die Kraft aus der Schulter kommen? Mehr aus dem rechten Arm? Aus dem ganzen Körper.
Er musste es einfach noch einmal versuchen. Und noch einmal. Bis er den Dreh raus hatte. Oder Seloron ihm einen Tipp gab.
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Rund um Silden
Lange hatte er geschlafen, dennoch war er erschöpft. Er war immer wieder aufgewacht und hatte seine Gedanken um die Initiation kreisen lassen.
Er stand nun mit der Natur in einem Bund, war sozusagen in der Rangordnung aufgestiegen und gehörte nun zum Kreis der Erwählten, mehr oder weniger und hatte eine Schuld zu begleichen.
Er stand auf, betrachtete die Zeichen an seinen Körper, zog sich an und verließ die Krähe Richtung Marktplatz, wo er sich ein kleines Säckchen mit Sumpfkraut, eines mit einfacheren Tabak und passende Blättchen kaufte.
Eigentlich hätte er Samorin aufsuchen sollen um Sumpfkraut zu kaufen, doch dieser war seit geraumer Zeit nicht aufzufinden, außerdem wurden die meisten, die in Silden Sumpfkraut verkaufen von Samorin beliefert.
Allerdings streckten die meisten das Kraut mit minderwertigen Kraut oder würzigen Tabak.
"Wehe das Zeug ist getreckt!" Sagte er dem Händler, als er ihm 13 Goldstücke gab. 6 Für das Kraut, 5 für den Tabak und 2 für die Blättchen.
"Seid unbesorgt. Die Ware bleibt so, wie ich sie geliefert bekomme..."
"Will ich für dich hoffen..."
Der Braunhaarige drehte sich um und ging Richtung Nordausgang.
Ein kleiner Spaziergang würde ihm gut tun. Noch etwas Sumpfkraut dazu und es würde die perfekte Erholung sein.
Mit einem gut gemeinten Rat von den Wächtern, nicht zu weit in den Wald zu gehen, verließ er Silden und steuerte in Nordwestlicher Richtung auf die kleine Insel, die den Fluss in zwei Ströme teilte, für einige Meter, damit die Zwillinge sich letztenendes wieder vereinen können und den Sildener See mit Frischwasser versorgen.
Während er sein Ziel ansteuerte holte er ein Blättchen aus seiner Hosentasche, hielt es mit der Linken Hand fest, öffnete geschickt mit einer Hand den Beutel mit Tabak, streute etwas in die Kuhle, zu der er das Blättchen geformt hatte, öffnete den Beutel mit Sumpfkraut, streute etwas mehr Sumpfkraut, als Tabak dazu und rollte das Blättchen, nach einmaligen anlecken zu einen Stängel.
Jenen steckte er sich in den Mund, verschloss die beiden Beutel,kramte nach einem Zündholz in seiner Hemdtasche und zündete den Stängel an.
Die verbrennende Mischung aus Tabak und Sumpfkraut roch angenehm, zumindest für ihn. Nichtraucher würden es als ekelerregend einstufen.
Ein tiefer Zug. Der Händler hatte nicht gelogen, Glück für ihn und den Händler.
Während er seine Hauptaufmerksamkeit auf den Stängel richtete merkte er nicht, das er sein Ziel schon fast erreicht hatte.
Ein weiterer Zug. Grünlicher Rauch strömte aus seinen Nasenlöchern, als er die Rauchschwaden eines Lagerfeuers entdeckte.
Er korrgierte seinen Weg in Richtung der Rauchschwaden.
Schon nach wenigen Schritten konnte er eine Person mit langen, weißen Haaren erkennen, die am Lagerfeuer saß.
Konnte er es sein?
Er näherte sich weiter.
Ja,er war es.
"Hallo Mira..." Rief er seinem alten Freund zu und zog nochmal an dem Stängel.
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Sie rannte. Die Luft blieb ihr weg, aber sie musste weiterrennen. Unbedingt. Leute wurden aus dem Weg gestoßen, voller Ellenbogeneinsatz, keine Zeit für Entschuldigungen! Heute Morgen hatte der Archenbauer die Archen von kräftigen Jungen zum Hafenbecken schleppen lassen, aber erst jetzt gerade hatte er ihr erzählt, was er vorhatte. Es war ungeheuerlich!
Da drüben entdeckte sie Samarus! Sie eilte zu ihm, fliegende Röcke, Hühner und Sildener konnten sie nicht aufhalten. Er erschrak, als sie ihn atemlos am Arm packte.
"Du musst mir helfen!", keuchte sie. "Unbedingt! Die Arche ... sie wird bestimmt untergehen ... die Tiere ... alles verrückt ... Komm!"
Seinen Arm fest im Griff, zerrte sie den armen Kerl hinter sich her, den gesamten Weg zurück zum Hafen, und bemühte sich, die Situation zu erklären.
"Der Archenbauer sagte nach den Erdbeben, Adanos wäre ihm erschienen und hätte ihm befohlen, eine Arche zu bauen ... Er hat mir gerade gesagt, dass Adanos ihm befohlen hätte, von jeder Tierart zwei zu nehmen, sie auf die Arche zu bringen und mit ihnen wegzusegeln, um neues Land zu finden. Aber weder er noch ich kennen uns im Archenbau aus! Die Arche ist ganz bestimmt undicht! Wir müssen die Tiere da drin retten!"
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Der Himmel verwendete das Grau das er schon seit Tagen aufgelegt hatte um die Menschen die unter ihm wandelten in Traurigkeit zu kleiden. Die Trostlosigkeit wurde nur von ein paar Windböen durchbrochen die die Bäume rauschen ließen. Miracoli ließ sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Für den Söldner gab es schwerwiegendere Probleme.
Gegen Nachmittag setzte ein leichter regen ein der sich auf das Lager niederließ, die Tropfen die ins Feuer vielen verdampften von der Hitze. Die anderen fielen zu Boden und weichten ihn auf. Einiges sammelte sich auch in der kleinen Keramikschale die neben Miracoli stand, immer wenn sich etwas Regen in ihr gesammelt hatte trank er den Schluck aus und stellte sie wieder hin. In seinem Inneren brodelte es, den er überlegte fieberhaft wie er an Nahrung kommen würde, Silden schied aus Gründen die ihm wohl bekannt waren aus, Geldern war zu weit, eben so wie Trelis. Auch kam nie ein Händler vorbei wenn man einen brauchte. So konnte Miracoli eigentlich nur nach Geldern gehen oder hier draußen jämmerlich verhungern. Es gäbe sogar noch eine dritte Möglichkeit. Jemand aus Silden, der Miracoli kannte, käme vorbei und würde für ihn einkaufen gehen.
Als der Weißhaarige schon gar nicht mehr daran dachte heute überhaupt noch einen Menschen zusehen, drang ein Ruf vom anderem Ende des Weges her zu ihm. „Hallo, Mira...“, es war Isothiens Stimme auch wenn er sie lange nicht mehr gehört hatte erkannte er sie doch sofort, da der junge Mann ein sehr eingängiges Organ hatte. „Hallo, Iso.“, kam es vom Söldner zurück. Nach einigen Minuten war der junge Mann dann auch schon beim Lager des Weißhaarigen angekommen. Ein breites Lächeln umspielte Miracolis Lippen. „Kannst du mir einen Gefallen tun? Kannst du für uns nach Silden gehen. Etwas Bier oder Wein kaufen, ein oder zwei Flaschen, und noch etwas Fleisch und Brot. Für mich ist es nicht mehr ganz so gesund nach Silden zugehen. Danach unterhalten wir uns beim Essen und trinken.“, erklärte Miracoli und warf einen kleinen Beutel zu Isothien herüber.
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Der gestrige Abend gab der Barbierin immernoch zu denken. "Es war bestimmt kein Zufall das ich genau vor der Heilligen Eiche gelandet bin und das ausgerechnet in dem Moment ein Blatt von weit oben herunter fiel.." sprach sie zu sich als sie gen Hafen lief.
Durch das Blatt hatte die Barbierin einen etwas stärkeren Faden gezogen und es sich um den Hals gehangen. So als eine Art Glücksbringer für sie.
Am Hafen angekommen schaute sich das blonde Weib ein wenig um und beobachtete ein wenig die Leute. Phobia genoss die Ruhe die herrschte, doch sollte diese nicht lange wären als aufeinmal ein Braunschopf an ihr vorbei sauste. Das Gesicht und die Haare erkannte sie sofort, auch wenn es nur ein kleiner Augenblick war wo sie es gesehen hatte, doch hatte die Person noch jemanden im Schlepptau. Da sie neugierig geworden war eilte Phobia dem ihr bekannten Gesicht hinterher...
Geändert von Phobia (15.05.2010 um 18:18 Uhr)
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"Wie kann ich nur den Unbekannten finden, der Alois ausgeraubt und gefesselt hat?", überlegte Elvo, während er durch Silden schlenderte. Dabei achtete er gar nicht auf den Weg, seine Füße trugen ihn von alleine.
Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, weil eine Frau versuchte einem Mann klarzumachen, dass irgendsoein Schiff sinken werde. Dabei schwoll ihre Stimme immer mehr an, bis sie ihn schließlich anschrie. Verwirrt sh sich Elvo um. "Hier war ich ja noch gar nicht.", bemerkte er sachlich. Was er sah, überraschte ihn:
Es gab Stege und Schiffe, ja so sahen sie auch in den Bilderbücher aus, die Elvo als Kind so gerne durchgeblättert hatte, und - was war das? Ist das...? Ja...das ist Wasser. So viel Wasser hatte Elvo noch nie an einer Stelle gesehn. Ein Salzgeruch hing in der Luft. "Das muss das Meer sein, also ist das hier der Hafen.", erkannte er. Es gab Tage, da hatte sein Vater oft vom Meer und von Schiffen erzählt. An solchen Tagen träumte Elvo immer davon, selbst einmal das Meer zu sehen und jetzt sah er es. Es war überwältigend.
Langsam nervte die Frau, mit ihrem Schiffbruch. "Schiffe können nicht untergehen", redete sich Elvo ein, doch die Frau schrie und zeigte auf das Meer. widerstrebend sah auch Elvo in diese Richtung und - was er sah ließ ihn erschaudern: Eion Schiff schwankte auf dem Meer. Wellen sprudelten über die Reling. Durch manche kleine Löcher zwischen den Balken strömte Wasser ein. Innerhalb einer Minute war das Schiff schon um wenige Zntimeter gesunken. "Hoffentlich konnte sich die Mannschaft retten", murmelte Elvo vor sich an, als er plötzlich das aufgeregte Wiehern von Pferden und das angsterfüllte Blöcken eines Schafes hörte.
"Jemand muss die Tiere retten!" Dieser Gedanke erfüllte ihn, als er losrannte. Er erfüllte ihn, als er so laut, wie er nur konnte, rief: "Das Schiff". Er erfüllte ihn, als er das Ende des Kais erreichte und alle Vorsicht vergas und sprang. Kurzzeitig wich er einem anderen Gedanken: "Hätte ich doch nur zugehört, als mein Vater versuchte, mir das Schwimmen beizubringen!" und er bat Adanos um seinen Beistand.
Ein Glück für Elvo, dass das Schiff noch nicht sehr weit vom Kai entfernt war, denn so blieb ihm die Schwimmerei (fast) erspart: Er sprang genau auf das Schiff zu und seine Hand streifte ein herabhängendes Tau des Schifes. Instiktiv griff er zu und hielt sich daran fest. Pech war nur, dass es am Schiff nicht ordentlich befestigt war. Durch sein Gewicht zog Elvo es mit runter und Elvo landete rücklings im Wasser. Prustend tauchte er wieder auf und schwamm um sein Leben. Man konnte es keinen Schwimmstil nennen, den Elvo dort vorführte, doch er schaffte es irgendwie über Wasser zu bleiben, ja er bewegte sich sogar zum Schiff hin. Dort sah er wie ein weiteres Tau von der Reling hing. Elvo ergriff es es und hatte diesmal Glück: es war fest an der Reling verknotet. Mehr schlecht als recht zog er sich hoch und stand schließlich an Deck der Arche.
Geändert von Elvo (15.05.2010 um 18:06 Uhr)
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Kopfschmerzen. Elendige Kopfschmerzen. Seit seinem komischen vorgestrigen Ohnmachtsanfall, befielen ihn ständig Kopfschmerzen. Er hatte jetzt die ganze Zeit im Bett gelegen, geholfen hatte dies nichts. Daher hatte er entschlossen, einen kleinen Spaziergang zu machen. Vielleicht half ja die frische Luft.
Gerade schlenderte der Jüngling gemütlich in Silden herum, als auf einmal Cécilia auf ihn zu rannte. Sie packte ihm am Arm und zerrte den Jungspund hinter sich her, dieser hatte jedoch nur Augen für die Wunderbare. Ihre Haare, ihr Geruch ihr...
Jetzt begriff Samarus erst das Anliegen der Braunäugigen. Sie waren am Hafen angekommen und der Anblick der sich ihnen bot, ließ den Stabkämpfer schaudern. Er sah ein relativ großes Schiff, welches ansscheinend völlig überladen war und sich hin und her neigte, während es fuhr. Wellen benässten das Deck und es schien nur ein Frage der Zeit, bis dieses Schiff untergehen würde.
Wieder schrie Cécilia etwas. Der Grünäugige verstand nicht viel, nur die Wörter 'Tiere', 'auf dem Schiff' und 'retten', drangen durch das Tiergeschrei, welches aus dem Boot zu kommen schien.
Entmutigt sah er seine Gegenüber an.
"Es gibt leider ein Problem Cécilia. Ich kann nicht schwimmen und das Schiff ist schon zu weit entfernt, als das ich es ohne schwimmen erreichen könnte. Aber ich versuche ein paar Fischer zusammenzutrommeln, damit diese dir helfen...", sagte er und eilte, nach Unterstützung rufend und suchend, durch den Hafen
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Dieser Idiot! Hätte er nicht vorher sagen könen, dass er nicht schwimmen konnte? Als er wegrannte, sah sie, wie ein anderer Mann sich bemühte, auf die Arche zu gelangen. Bis Samarus ein paar Fischer aufgetrieben hatte ... Die Arche schaukelte bedrohlich, Wasser schwappte über. Das würde zu spät sein! Cécilia warf ihren Mantel auf die Erde, damit er nicht nass würde, nahm Anlauf und sprang in das Hafenwasser.
Es war widerlich! Natürlich hatte es Gründe, dass man in Häfen nicht schwamm ... In weiten Zügen schwamm sie auf das Schiff, auf die Folterkammer, die zu bauen sie selbst geholfen hatte, zu. Hätte sie das damals ja nicht getan! Ein Tau reichte herunter, aber nicht weit genug. Zuletzt hatte die Arche fast die gesamte Scheune eingenommen, allerdings hatte sie Tiefgang, und zwar sehr bedrohlichen. Wie tief war wohl so ein Hafenbecken? Konnte sie wagen, herunterzutauchen, sich abzustoßen und nach dem Tau zu fassen? Nein, die Arche lief nicht auf Grund, ein schlechtes Zeichen ... Sie versuchte trotzdem, irgendwie Antrieb zu bekommen, um sich hochdrücken und nach dem Tau fassen zu können. Wie viele Leute mochten zuschauen? Konnte sie sich vielleicht anders behelfen? Das Tau schien lose zu sein, wenn sie es erwischt hätte, hätte es vielleicht nachgegeben ... Sie beeilte sich, weckte und lenkte ihre Magie. Fünf kräftige Ranken mussten es sein, nein zehn, für beide Hände. Gleichzeitig musste sie sich über Wasser halten. Einen Moment lang vergaß sie es, ging unter, schluckte von diesem widerlichen Wasser, dann paddelte sie mit den Beinen. Das Steuern der Ranken war alles andere als einfach, aber sie schaffte es, trotz Ablenkung durch die Gefahr. Die Ranken umwickelten das Tau und so unauffällig wie möglich zog sie daran.
Wie von selbst glitt das Tau herunter und das andere Ende, woran auch immer das hing, verfing sich an der Reling. Die Ranken ließen das Tau los und sie griff danach, kletterte an Bord der Arche. Auch der Mann, den sie gesehen hatte, befand sich auf der Arche, sie wirkten beide anscheinend bedrohlich auf den Kapitän.
"Was tut ihr?! Adanos wollte es so ... ihr könnt euch nicht dem Willen des Gottes widersetzen!"
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Phobia konnte nicht einmal frage nwas los sei, denn die junge Frau sprang ins Wasser bevor die Barbierin fragen stellen konnte. Doch bemerkte sie das das Schiff was dort auf dem Wasser hin und her schwankte die Ursache sein müsse.
Tiergeschrei hörte man von diesem ausgehen und Phobia zählte 1 udn 1 zusammen.
Es musste entweder ein Tiernäpper sein oder ein dummer Bauer der sich gedacht hatte eine etwas größere Nusschale zu bauen und mit Tieren abzuhauen.
Phobia fackelte nicht lange und sprang der jungen Frau und dem Schiff hinter her. Bloss gut das sie schwimmen konnte und das auch noch in einem beachtlichen Tempo, doch dauerte es eine Weile bis sie das Schiff ein hatte. Fast angekommen bemerkte sie ein Tau was vom Deck des Schiffes herunter sank. Die junge Blonde nutzte die Chance und hielt sich daran fest."Paha und nun versuchen da hoch zukommen." dachte sich die Göre und hangelte sich langsam an dem Tau nach oben. Auf dem Deck angekommen sah sie das Unglück welches hier passiert war. Das Deck war glitschig und nass, da Wasser immer wieder auf dieses kam und es sah auch so als würde man auf einem kleineren Boot, als auf einem Schiff stehen. Es begann zu sinken. Phobia suchte den Kapitän auf und fand diesem am Steuer.
Doch auch die junge Frau und ein anderer Herr befanden sich schon bei diesem... "Cecillia?" fragte die Barbierin erstaunt und war mehr oder weniger froh gerade sie heir zu sehen. Schnell wurde der Barbierin die Sachlage erklärt und Phobia versuchte dem verrückten Mann am Steuer dieses zu entreißen...
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Dralan saß zu Hause auf einem ihrer Stühle und aß ein Brot. Hauswolf Lucky fraß die Stückchen vom Boden die runterfielen. Dralan ging es in letzter Zeit nicht wirklich gut. Als ihr Vater am abend vorbei kam, fragte er Dralan: "Hey Dralan, warum bist du die letzten 2 Wochen nicht zur Jagd gekommen?" Dralan antwortete ihrem Vater nur: "Mir geht es nicht gut." Dralan zeigte ihrem Vater die Wunde, die sie von einem Wolf hatte. Dralans Vater kannte ein Heilmittel. Allerdings müssen Dralan dafür jemanden ausfindig machen, der sich mit Heiltränken auskennt. Schließlich kann Dralan ja nicht die ganze Zeit zuhause rumsitzten. "Ich kenne aber keinen der sich damit auskennt." ,sagte Dralan zu ihrem Vater. Daraufhin antwortete er: "Ich werde mich mal umhöhren mein Schatz. Ich sage dir bescheid wenn ich jemanden gefunden habe." "Danke." ,sagte Dralan.
"Und jetzt leg dich ins Bett Dralan. Du musst jetzt viel schlafen." ,sagte ihr Vater. Dralan aber setzte sich lieber vor den Kamin und streichelte Hauswolf Lucky. Dralans Vater verließ das Haus. Er schlief die nacht über bei einem Freund, da in Dralans Hütte nicht genug Platz für alle war.
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Die Laune hatte eine bedrohliche Stimmung erlangt. Konnte man in den Wäldern gerade nichts tun, so war man verdammt im Dorf zu bleiben und nun mehr noch mehr Leid zu spüren. In jedem Augenblick spürte er wie die Tiere in diesem 'Schiff' mehr und mehr in Panik gerieten und diese auf alle übergriff. Wie konnte sowas hier passieren? Hatten die Sildener ihre Augen woanders?
Manche Tiere waren nicht mehr zu retten, andere womöglich schon, wenn das untergehende Ding es zuließ. Es krachte plötzlich. Das Schiff hielt vollkommen und schwenkte zur Seite, während die Front sich mehr und mehr senkte. So wie es geklungen hatte und nun mehr aus dem Schiff panische Klänge ertönten, hatte ein Fels im Wasser wohl dieses Ding aus Holz aufgerissen.
"Unnötig...", murmelte der Druide und sprach als Richter. Der 'Kapitän' rannte nach vorne, begleitet von einer Frau. Ornlu indes blickte ins Wasser und schien etwas zu fixieren was niemand anderes sah. Schlamm wurde aufgewühlt, als das erweckte Geflecht umher schlängelte.
Gerade als dann der Kapitän an der Bordwand stand und selbst das Loch im Schiff erblickte, schnellten grüne Tentakel aus dem Wasser, packten diesen am Hals und Arm und rissen diesen hinab in die Tiefe. Panik brach am Ufer aus.
"Ein Seeungeheuer!", war eine der ersten Vermutungen, während Ornlus Augen magisch aufglühten und sich Unterwasser, um jenen der Schuld für diese unnötigen Tode trug, weitere Wasserlianen schlängelten.
"Genug...", sagte sich der Druide. Das Glimmen seiner Augen verklang und es sah zu, was diese Menschen taten. Den Tieren war nicht zu helfen - nicht wirklich in Ornlus Augen, denn wie sollten sie weiter leben?
Der Druide lehnte sich mit verschränkten Armen an einen Baum und sah zu. Vielleicht konnte er mehr über seine Art erfahren oder mehr über dieses Dorf wie es nun war - nicht wie einst.
Er war nicht die Moralapostel, die überall immer eingriff wo der Natur unrecht geschah. Manchmal waren es notwendige Konsequenzen, um Folgen geschehen zu lassen die keinerlei Eingriff mehr benötigten. Doch hier konnten die Menschen sehen und lernen. Hier konnten sie sich bewusster werden, dass der Mensch nicht Herr über anderer Leben war, das er für niedriger als das seine sah.
Der Kapitän indes hatte sein Leben verwehrt - so sah es Ornlu.
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Samarus achtete nicht mehr auf das momentane Treiben auf dem See. Er konzentrierte sich voll und ganz darauf, die Fischer zu mobilisieren.
"Hey, hört mal zu! In dem Schiff auf dem See sind Tiere! Lebendige! Das Schiff wird untergehen, also helft, die Tiere zu retten! Sollten irgendwelche Menschen auch an Bord sein rettet sie auch!"
Den letzten Satz hätte er sich eigentlich auch sparen können. Eigentlich sollte klar sein, dass alles Lebende gerettet werden sollte. Aber egal. Sicher war sicher.
Ärgerlicherweise jedoch schien die Fischergruppe, zu der der Jungspund seine Ansprache gehalten hatte, diese zu ignorieren. Schaulustig gafften sie auf das Schiff, dass einen knacksenden, nicht zu überhörenden, Laut von sich gab.
Der Grünäugige packte einen der Fischer an den Schultern und schüttelte diese kräftig.
"Versteht ihr nicht!? Die Tiere werden sterben, wenn ihr nichts unternehmt!"
Der Mann schien eingeschüchtert, tuschelte kurz mit seinen Kumpanen und machte sich anschließend auf den Weg zum See. Dort machten die Fischer rasch einige ihrer Boote fertig und begaben sich anschließend mit diesen auf den See, um die Tiere zu retten.
Der Jüngling selbst versuchte den Fischern per Rufen und Fluchen klarzumachen, dass er selbst auch helfen und auf eines ihre Boote wolle, aber diese sahen sich nur einmal kurz, mit schreckhaftem Gesicht, um. Ein Boot hatten sie zurückgelassen.
Samarus ging zu diesem und versuchte es startbereit zu machen. Zwar wusste er nicht genau, was er zu tun hatte, aber er gab sein Bestes. Er holte zwei Ruder, war die Fischerwerkzeuge, zumindest hielt er sie dafür, aus dem Boot und wollte dieses gerade zum Wasser schleifen, als die ersten Fischer mit einigen Geretteten zurückkehrten.
Ein Hase, ein Hund, der eigentlich schon fast als Wolf durchging und ein älterer Mann.
Nachdem die Fischer die Passagiere 'abgeladen' hatten, fuhren sie zurück zum Schiff. Der Hase hoppelte verwirrt herum, hüpfte in eine kleine Pfütze, erschrak und lief hakenschlagend Richtung Wald. Der Hund hingegen schüttelte sich und schlenderte in die Richtung eines Lagerfeuers, über dem gerade ein Schwein grillte.
Gerade als Samarus dieses Treiben beobachtete, wurde er beiseite gestoßen. Er sprang auf und sah den 'Rüpel' der sich nun gerade am Fischerboot zu schaffen machte. Es war der gerettete alte Mann.
"Entschuldigen sie, aber sie können mich nicht einfach beiseite schubsen, wir können auch gemeinsam in diesem Boot fahren, um die Tiere zu retten...", sagte der Jüngling und wurde jäh in seinem Redefluss unterbrochen, da der alte Mann ihn erneut schubste.
"Alles Sünder! Das werdet ihr bezahlen! Adanos Wille verhindert! Ihr Elenden!..."
Das Gezeter schien kein Ende zu nehmen und kaum war der Grünäugige wieder aufgestanden, fuhr der alte Mann schon mit dem kleinen Fischerböötchen mitten auf dem See. Erst jetzt bemerkte Samarus, dass dieser Irre keineswegs plante, zu helfen. Er fuhr einfach am Schiff vorbei in die Ferne.
"Haltet ihn auf! Er ist ein Verbrecher!", schrie der Jüngling noch so laut er konnte zu den Fischern auf dem See, doch diese schienen ihn gar nicht zu hören. Oder sie ignorierten ihn.
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Zu dumm, dass der Boden so glitschig war. Gerade in dem Moment, als ein Seeungeheuer seine Tentakeln nach dem Kapitän ausstreckte, rutschte elvo aus und verfing sich auch in den Tentakeln...
Auf einmal merkte er, dass es keine Tentakeln waren, sondern Wasserlianen. "Ist das nur Einbildung oder bewegen sich die wasserlianen wirklich. Wenn ja, dann verstehe ich die Welt nicht mehr...Adanos hilf mir!" Das war sein letzter Gedanke, bevor er von der Liane unterwasser gezogen wurde...
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Gerade als Phobia versucht hatte, den Archenbauer vom Steuer wegzuzerren, hatte diese Wasserliane ihn umschlungen und unter Wasser gezogen. Cécilia hatte Samarus an Land schreien hören, sie sah die Fischer kommen. Die kräftigen Männer legten sich tatsächlich mit der Wasserliane an! Mit Fischmesser schnitten sie an der Liane und zogen dann den Fischer aus dem Wasser, der mehr tot als lebendig zu sein schien. Nun neigte sich die Arche bedrohlich, gab knacksende Geräusche von sich. Ein Loch! Sie zerbrach! Die Tiere! Sie hatte sich an der Reling festgehalten, war dann runtergerutscht, um den Fischern bei der Bergung der Tiere zu helfen, den Hasen und den Wolfshund vorerst.
"Haltet ihn auf! Er ist ein Verbrecher!"
Das war Samarus, was war dort los?
"He, Fischer! Welcher Verbrecher?!", rief sie.
"Den Kerl, den wir hier runtergeholt haben!", brüllte der Fischer zurück. "Reich mir mal den Taubenkäfig!"
Sie holte den Taubenkäfig, übergab ihn, kletterte das schräge Deck hoch und stieg auf die Reling. Noch ein Bad, als wäre sie nicht schon klatschnass. So weit sie konnte, sprang sie in das Wasser, versuchte, den rudernden Archenbauer einzuholen, wohin auch immer er wollte. Er hatte die Arche, oder eher das Bald-Wrack, noch nicht ganz umrundet und sie konnte ihn tatsächlich einholen. Es war mehr Glück als Verstand im Spiel. Hinter dem Rücken des Archenbauers hiefte sie sich an Bord des Ruderbootes. Hastig bschwor sie eine Lichtkugel, stabil und stark, sie gab ihr eine blaue Farbe. Blau wie Mystik, blau wie der Mond, blau wie das Wasser. Die Magielernende lächelte, als das blaue Licht den Archenbauer erstrahlte.
"Ludbold", sagte sie mit verstellter Stimme.
Der Archenbauer drehte sich um und Cécilia ließ die Lichtkugel vor ihrem Gesicht heller leuchten, damit er ihr Gesicht nicht erkannte.
"Herr!"
"Ludbold, du hast nicht getan, was ich dir auftrug. Du hast die Tiere in deiner Arche eingepfercht und sie gefangen, du solltest sie in Sicherheit bringen, aber du hast sie selbst gefährdet!"
"Aber Herr, ... ich, ich tat doch nur ..."
"Schweig und lausche gut! Ich habe einen neuen Auftrag für dich. Nimm dieses Boot und rudere, rudere weit hinaus, bis du Neuland findest. Dort bleibe, aber betritt niemals wieder Myrtana, denn zu schlimm ist das Verbrechen, dass du an den Tieren begingst!"
"Ja, Herr ... natürlich Herr, wie Ihr wünscht, oh Herr."
Der Archenbauer griff zu den Rudern und begann, loszufahren, weg von Myrtana. Cécilia sprang vom Boot herunter, sobald der Mann sich umgewendet hatte, und unter Wasser ließ sie erst die Lichtkugel verschwinden. Dann schwamm sie zum Wrack zurück, um den Fischern mit den Tieren zu helfen. Vielleicht würde einer von denen sie wieder an Land nehmen, noch mehr schwimmen wollte sie heute wirklich nicht.
Geändert von Cécilia (15.05.2010 um 22:14 Uhr)
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