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    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Ruhig schaute sich der Lehrmeister die missglückte Übung seines Schülers an. Callindor schien schon seit einiger Zeit nicht mehr mit magischer Enerige gearbeit zu haben, denn ihm fehlte die wesentliche Routine beim Wirken eines Zaubers, auf welche Art auch immer jener dies versuchte.
    "So ein Rückschlag ist noch kein Grund es aufzugeben. Wie ich sehe, scheinst du einfach keine Übung mehr darin zu haben, einen Zauber zu wirken. Dir fehlt einfach die Routine dabei, die aber wichtig ist, damit du dich auf den Rest des Zaubers konzentrieren kannst. Eine solche Routine sollst du deswegen in den ersten beiden Stufen gelernt haben, aber wenn diese schon einige Zeit zurückliegen, kann es natürlich dementsprechend schwerer werden, als wenn du regelmäßig Zauber gewirkt hättest.
    Also wir brechen die Sache hier noch nicht ab, sondern gehen einfach noch einen Schritt zurück. Genau dafür war diese Übung auch gedacht, damit ich deine Fähigkeiten richtig einschätzen kann. Ich will dir jetzt nicht alles vom Urschleim anerklären, sondern einfach ein paar Übungen machen, die dir helfen sollen wieder Routine zu bekommen."
    Der Schriftgelehrte setzte sich auf den Grasboden und wies mit einer Handbewegung Callindor an dasselbe zu tun.
    "Die einfachsten Übungen sind natürlich Meditationsübungen, wie sie dir schon jeder Adlati oder Novize zeigen kann, doch gibt es auch etwas komplexere Meditationsformen, die dir helfen können schneller und sicherer Zauber zu wirken.
    Wie bei der normalen Meditation schließst du deine Augen und konzentrierst dich allein auf deine magischen Ströme. Den Rest blendest du aus. Für einen gelungenen Zauber ist Konzentration sehr wichtig. Wenn du dich auf die Ströme konzentrierst, dann bringst sie in Bewegung. Lass sie deinen Körper durchlaufen, nach außen dringen und wieder in dich hinein strömen. Du musst lernen dich trotz ihrer Bewegung, die unter Umständen rasant sein kann, dennoch auf die Magie zu konzentrieren. Dabei muss die Magie keine Form annehmen, sondern du musst sie nur fühlen und lenken.
    Probier es einfach mal aus. Ich denke, dass dir dies helfen wird."

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Was glaubte dieser Priesterverschnitt eigentlich, wen er hier vor sich hatte? Verdammt! Callindor war schließlich auch Ausbilder, wenn auch für die weniger spannenden Grundformen der Feuermagie. Trotzdem, ein wenig Einblick in die Materie sollte Lopadas ihm da schon zuschreiben. Er war ja nicht von vorgestern ...

    "Danke für den Rat, aber falls ihr es vergessen habt, nie wusstet, oder warum auch immer: Ich bin selber Lehrmeister, diese Varianten sind mir bekannt, also kommt mir nicht so, als wäre ich völlig unfähig."

    Callindor ließ keinen Kommentar seines Lehrers gelten, wehrte nur ab und schloss die Augen. Auf dem Gras sitzend, atmete er ruhig, langsam und gleichmäßig, versuchte einen Mittelpunkt in sich zu finden, in dem alles ruhte, es auch er.
    Tatsächlich war es ihm ungewohnt geworden, seine Magie zirkulieren zu lassen, aber mit jedem Augenblick wurde es ihm vertrauter und es fügte sich langsam wieder zusammen. Er spürte förmlich, wie sich sein Zentrum bildete.
    Lopadas schien seinerseits ebenso zu ruhen, sagte nichts und machte irgendwas lautloses, denn von seinem Nachbarn kam nicht eine Silbe, keine Regung oder sonst etwas.
    Guit für Callindor, denn so konnte er sich voll und ganz auf seinen zweiten Versuch konzentrieren.
    Wieder stellte er sich Flämmchen vor, jeweils in jeder Handfläche, brachte sie schließlich zusammen und führte dann wieder langsam seinen Atem dem hinzu.
    Im Gegensatz zu vorher war dies etwas schwieriger, denn die Atemmenge war sehr viel konzentrierter und höher, sodass die Flamme sofort um einiges heller wurde. Eine Lichtkugel ging daraus hervor, die so magisch geladen knisterte, dass Callindor es auf seiner Haut spürte und eine Gänsehaut bekam.
    Auf einen Gedanken hin ließ er die Kugel langsam aus seiner Hand nach oben schweben. Mit einem leichten Schwenk seiner Hand setzte sie sich rotierend in Bewegung.
    Nun folgten noch zwei weitere Lichtkugeln, die ebenso knisterten vor Spannung und nach ihren Nachbarn züngelten, also wollten sie sie auffressen. Doch noch hielt Callindor sie unter Kontrolle, auch wenn drei schon anstrengend waren. Damals war dieser Zauber der Abschluss gewesen.
    Der Lichtblitz.
    Callindor hatte ihn sich selbst zusammengestellt. Dies war die Prüfung bei Yasmin gewesen. Entsprechend fehlte nun noch ein letzter Schritt. Und mit einer Handbewegung führte er die drei Kugeln auf einen Schlag zusammen und das Ergebnis war ein ohrenbetäbender Knall, gefolgt von einer Lichtflut. Die Nacht wurde zum Tag, zumindest für einen kurzen Moment, ehe, die Kugeln kollabiert waren.
    Mit diesem Zauber war Callindor in der Lage, Lebewesen für einen gewissen Zeitrauum statisch zu lähmen. Zur Flucht oder zum Angriff, je nachdem. Darauf war er stolz, denn dieser Zauber war sein eigener. Er hatte ihn selbst entwickelt. Bisher hatte er so einen Minecrawler in Schach gehalten, damals, als die Rebellen einen neuen Unterstand nahe Montera suchten und von diesen Viechern überrascht, aber nicht überrannt wurden. Sein Können hat dieser Zauber also schon bewiesen gehabt.

    "Na wenigstens etwas!", meinte Callindor beiläufig, auch wenn er mächtig stolz auf sich war, dass er es hier doch besser hinbekommen hatte. Noch immer war sein Körper wie elektrisiert.
    "Und danke für den Rat, er hat geholfen ...", sagte er noch flüchtig, mit einer Note des Respekts und der Anerkennung versehen.
    Zufrieden fiel Callindor nach hinten und besah sich die Sterne, die gerade noch taghell erleuchtet waren durch seinen Zauber.
    Sie standen ruhig am Himmel, so wie sich Callindor fühlte. Sicherlich außer Atem, aber entspannt und ruhig.

  3. Beiträge anzeigen #383
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Zwar hatte er seine Augen geschlossen, aber dennoch wurde er durch das Licht, welches von dem Zauber seines Schülers ausging geblendet. Etwas überrascht darüber öffnete Lopadas die Augen, doch dauerte es einen Moment bis das helle Funkeln gänzlich verschwunden war und er wieder klar sehen konnte. Callindor lag rücklings im Gras und schaute in die Sterne. Der Lehrmeister verstand nicht ganz, was an seiner Aussage keinen direkten Zauber wirken zu müssen, so unverständlich war. Aber nichts desto trotz hatte sein Schüler scheinbar wieder einen Weg zu seinen magischen Fähigkeiten gefunden, auch wenn er diesen noch wesentlich trainieren musste.
    "Wenn du die Übung vielleicht außerhalb unserer Lehrstunden noch ein paar Mal wiederholst, solltest du eigentlich wieder tief genug in der Materie sein, um keine Probleme mehr mit dem regelmäßigen Wirken von Zaubern zu haben.
    Doch da du mir gerade eindrucksvoll bewiesen hast, dass du durchaus in der Lage bist Zauber zu wirken, die über ein Kerzenanzünden und einen Lichtzauber hinaus gehen, können wir wieder zu meiner Ursprungsübung zurückkehren. Mir ist es gleich, ob du dabei liegen bleibst oder aufstehst. Wir werden jetzt die gleiche Übung nocheinmal durchführen, wie am Anfang. Lass dir beim Wirken ruhig Zeit, du musst nichts übereilen. Aber achte bei deiner Konzentration auch darauf, dass ich von außen versuchen werde Einfluss auf deine Beschwörung zu nehmen."

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #384
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Callindor hätte zwar lieber lieber weiter die Sterne betrachtet, doch Lopadas wollte anscheinend noch ein Ziel heute erreichen. Also machte sich Callindor noch einmal daran, die Lichtkugel zu erschaffen, die wieder risikofreudig knisterte. Ruhig lag sie in seiner Hand und schien abzuwarten, so wie er auch.
    Und dann passierte es.
    Völlig unerwartet schien die Kugel außer Form zu geraten, ihre Spannung zu verlieren und zu zerfallen. Wie war das nur gekommen? Callindor hatte es noch nicht einmal kommen gesehen, gehört, oder gar gespürt. Es war einfach da! Dieses Ungleichgewicht, dass nun seinen Zauber belegt hatte.
    Und was sollte er nun tun? Zur Absicherung ließ er er noch mehr Magie aus seinem Körper zu seinen Handflächen fließen, die so die Lichtkugel direkt stabilisierten. Doch half ihm das nur wenig. Er suchte in seinen Gedanken nach dem Riss, der kaputten Stelle und fand dann auch das Problem. Der Zauber war tatsächlich aus dem Gleichgewicht geraten und seine Lichtkugel baute nun mal auf der Harmonie darin auf. Jedwede Spannung, ob oben drauf oder als Abzug, waren Gift dafür.
    Callindor hatte alle Mühe, den Riss zu kitten und so die Kugel zu stärken.
    Doch währte sein Glück nicht lange, denn prompt kam die nächste Attacke von seinem Lehrmeister und diesmal hätte er fast komplett die Konsistenz des Lichts verloren. Um ein Haar wäre sie erloschen gewesen. Doch auch beim zweiten Mal schaffte es der Magier, dem Angriff zu widerstehen, wenn auch mit sehr viel mehr Mühe.
    Und kaum seufzte er darüber, wie bösartig Lopadas mit ihm hier zu Werke ging, da war mit dem dritten Streich schon alles aus. Die Kugel zerfiel und die Spannung war gänzlich fort.
    Enttäuschst stieß Callindor einen Schwall Luft aus und fiel wieder zurück.
    Seine Enttäuschung konnte er auch diesmal nicht verbergen.

    "Wie soll ich denn bitte schön sowas mitkriegen? Ich kam ja kaum mit dem reparieren hinterher. Ich konnte nur reagieren. Ihr hattet die ganz Zeit die Kontrolle ..."

    Lopadas merkte sicherlich, dass Callindor das gar nicht schmeckte, so hilflos zu sein.

  5. Beiträge anzeigen #385
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Ratlos kratzte sich der Lehrmeister am Hinterkopf. Selten hatte er einen Schüler gehabt, der so schnell davon überzeugt war, dass er etwas nicht konnte. Wie sollte er seinen Schüler anders aufbauen als durch Übungen seine Fähigkeiten zu stärken? Callindor ließ sich scheinbar von seinen Niederlagen viel zu sehr mitnehmen. Für den Barbier waren Niederlagen beim Wirken von Magie nur ein Ansporn dafür es weiter zu versuchen, doch sein Glaubensbruder schien aus einem anderen Holz geschnitzt zu sein. Er nahm sich scheinbar solche Sachen mehr zu Herzen. Wie nun sollte der Priester Callindor aufmuntern? Ihm sagen, dass es gar nicht so schlecht war, wäre wahrscheinlich einfach zu banal oder sollte er einfach weitermachen und ihm versuchen damit zu zeigen, dass er es doch besser kann. Am Ende war es alles Übungssache, dafür war diese Lehre ja auch gedacht.
    "Du solltest dir einen solchen Fehltritt nicht so zu Herzen nehmen. Dies alles sind nur Übungen, hier sollst du lernen, wenn du schon von Anfang an alles beherrschen würdest, wäre eine solche Lehre sinnlos.", begann Lopadas und versuchte Callindor so zu besänftigen, "Vielleicht musst du bei dieser Übung etwas anders an die Magie heran gehen. Wenn du sagst, dass du den Zauber erst repararieren musst, dann nimmt das, meines Erachtens, zu viel deiner Konzentration in Anspruch. Wirke den Zauber als ganzes und entweder er besteht als ganzes oder er besteht eben nicht. Wenn du versuchst ihn notdürftig aufrecht zu erhalten und zu repararieren kostet dich das zu viel Energie.
    Willst du es nochmal versuchen oder sollen wir es für heute lassen?", fragte der Lehrmeister, um sicher zu gehen, ob Callindor überhaupt noch den Elan hatte weiter zu machen.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #386
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Trübsinnig machte sich Callindor daran, den Zauber erneut zu beschwören. Das Licht kitzelte alsbald seine Handfläche und es fühlte sich prickelnd an. Ganz anders als die Lehre bisher. Es war ein einziger Alptraum. Warum konnte er es denn nicht besser machen? War er denn zu überhaupt etwas zu gebrauchen?
    Er solle sich auf den Zauber als Ganzes konzentrieren und nicht in Teilschritten arbeiten. Das hatte Lopadas als Hilfestellung gesagt. Nur wie sollte ihn das weiterbringen, wenn Lopadas seine Zauber irgendwie angreifbar machte und zerstörte.
    Man müsste sie eben unangreifbar machen ...
    Nur wie? Lopadas war ein Priester, er hatte sicherlich Kniffe und Tricks, um magische Bahnen zu beeinflussen. Wie ging sowas von statten? Ach, wieso sagte er nicht mehr? Wieso gab dieser Priester nur soviel wie nötig preis? Das war ja zum verrückt werden.
    Man musste ihn daran hindern, seinen Zauber zu schwächen. Lopadas meinte, die Reparatur dauere zu lange und koste zu viel seiner Konzentration. Aber dennoch, er kannte seinen Zauber selbst am besten, schließlich hatte er ihn selbst entwickelt. Er müsste doch wissen, wo mögliche Schwachstellen waren. Und wie würde man sie verschließen, sollten sie aufbrechen?
    Plötzlich kam ihm der Gedanke einer Schlammlawine in den Sinn. Wie war er darauf gekommen? War es ein Gedanke an Nordmar und die abschmelzenden Schneemassen, die manchmal so ein Ereignis in den Bergen auslösten. Schlamm ...
    Sein Zauber brauchte ein Bindemittel, etwas Klebstoff, um Bestand zu haben, am besten als Film drum herum. War das möglich? Doch wie verteilte er seine Magie, die Essenz seines Zaubers gleichmäßig?

    Callindor stieß einen Seufzer aus und warf sich zurück auf den Boden und betrachtete zur Beruhigung den Sternenhimmel. Es waren inzwischen noch mehr hinzu gekommen. Majestätisch thronten sie über ihm, ließen ihn aber trotzdem mit seinem Problem allein.
    Und dann kam ihm ein Gedanke. Nur gant flüchtig, fast nicht mehr als ein Aufblitzen ...
    Kontinuität. Bewegung.
    Sicher, es würde ihm schweer fallen, seinen Zauber in Form zu halten, aber Lopadas würde es auch schwerer haben, wenn der Zauber ständig in Bewegung war, da er so die Schwachstellen schwerer ausfindig machen konnte. So dachte sich das zumindest der Magier. Aber was wusste er schon. Er konnte ja schließlich nicht in den Kopf des Priesters reinschauen.

    "Einen Versuch noch!", meinte Callindor angriffslustig und sah zu Lopadas herüber, der nur nickte.

    Callindor konzentrierte sich auf die Lichtkugel, wie sie aus dem Feuer entstand, sich verformte und bald wuchs und kugelrund wurde. Je öfter er es machte, desto flüssiger lief es ab. Und diesmal lag sein Augenmerk darauf, den Zauber in Bewegung zu halten. Langsam bewegte sich das Licht in seinen Gedanken, während es in seiner Hand sehr viel weniger in Rotation versetzt gewesen war.
    Und zusätzlich stärkte er ihn noch mit einer Art Gleitfilm, der sich um den rand des Lichts legte und Unebenheiten schloss, sobald sie auftraten. Wie eine Lawine fühlte er es darüberwalzen, was natürlich kindisch war, denn es lief alles nur in seiner Vorstellung ab.
    Sollte Lopadas nun den zauber schädigen, so würde er großflächig für Korrekturen sorgen können. Zumindest würde der Zauber so länger standhalten.
    Tatsächlich kam es dem Magier so vor, als würde Lopadas nichts tun, der Gleitfilm füllte die möglichen Risse sofort wieder aus, sodass nie oder kaum merklich ein Ungleichgewicht entstand.
    Abschätzend sah Callindor zu lopadas herüber, der star in seiner Position verharrte.

    "Ihr könnt ruhig anfangen, mein Zauber ist soweit stabil ..."

    Scheinbar hatte Lopadas noch nicht angefangen und war eingenickt. Oder aber seine Verteidigungstechnik war nun wirklich einen entscheidenden Schritt vorwärts gekommen. Mal sehen, was Lopadas dazu sagte. Zu Gähnen schien er nicht. Das war zumindest schon mal ein gutes Zeichen.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Endlich schien Callindor ansatzweise verstanden zu haben, was ihm der Priester mit der ganzen Übung zeigen wollte. Sein Schüler schien nun dahinter zu steigen, was es hieß sich wirklich auf einen Zauber zu konzentrieren und diesen auch vor äußeren Einflüssen zu beschützen. Zwar hatte sich der Lehrmeister diesmal etwas mehr zurückgehalten bei der Beeinflussung der Magie seines Schülers, aber dennoch war dies ein passables Ergebnis.
    "Siehst du, es funktioniert. Du darfst dich nur nicht von ein paar Rückschlägen aus der Bahn werfen lassen. Dies soll auch nur eine Übung dafür sein die Grundlagen für die stärkeren Zauber zu schaffen, denn bei diesen ist es enorm wichtig, dass du sie unter vollster Kontrolle hast. Dort darf es dir nicht passieren, dass du auch nur kurz die Kontrolle oder Konzentration verlierst. Du musst immer deinen Geist voll auf den Zauber konzentrieren.
    Wir werden diese Übung beim nächsten Mal nocheinmal wiederholen. In der Zwischenzeit kannst du noch mal das Wirken im Allgemeinen trainieren, damit dies wesentlich routinierter von statten geht.
    Aber ich denke für heute soll es das ersteinmal gewesen sein. Die Nacht ist schon lange hereingebrochen und dein Geist muss sich auch erstmal an das Training gewöhnen."
    Lopadas stand auf, klopfte den Dreck von seiner Robe und verabschiedete sich von seinem Schüler. Er hoffte inständig, dass Callindor in letzter Minute nicht noch auf seltsame Gedanken kam, denn bisher hatte sich der hohe Feuermagier normal benommen und nicht wieder irgendwelche seltsamen Anspielungen gegenüber dem Schriftgelehrten gemacht.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #388
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Ehrfürchtig betastete Thorwyn den neuen Bogen, den der Bogner Thara ben Nathan für ihn angefertigt hatte. Es war ein beinahe mannshoher Recurvebogen aus dem Holz einer Eibe, mit dem kräftige Schüsse möglich waren, die zwar keine außergewöhnliche Reichweite hatten, aber für die Jagd mehr als ausreichend sein dürften. Eine Sehne, die von einem von Thorwyn erlegten Hirsch stammte, sorgte für die nötige Schusskraft und hatte ihm nebenbei noch eine handvoll Goldstücke erspart. Das war auch bitter nötig gewesen, denn der Bogen und die dazugehörigen Pfeile hatten seine Taschen so gründlich geleert, dass von seinen spärlichen Ersparnissen und der Belohnung für die Trolljagd so gut wie nichts mehr übrig war. Auch einige Felle hatte er hergeben müssen, aber dafür hatte er sie schließlich …
    Und die neue Waffe war es wert gewesen. Auf dem Trainingsplatz hatte der Jäger bereits einige Schüsse abgegeben und war höchst zufrieden. Nun konnte er hoffen, mehr als nur Hasen und Rotwild erlegen und sich im Notfall auch verteidigen zu können. So weit würde es zwar hoffentlich nicht kommen, aber das Wissen, im Falle des Falles bereit zu sein, gab ihm ein gutes Gefühl – beziehungsweise steigerte es seine ohnehin schon euphorische Laune, in der er sich seit dem Tod des Trolls befand. Gleich morgen würde er wieder aufbrechen, vielleicht erneut versuchen, die Bisonherde im Süden aufzuspüren, der er vor einiger Zeit begegnet war. Gut möglich, dass sie sich immer noch in dem Gebiet herumtrieb, und in Ardea oder Kap Dun konnte man Vorräte sicher ebenfalls gebrauchen. Vor allem in Kap Dun, das nach der Rückeroberung durch die Armee des Königs immer noch nicht wieder vollständig aufgebaut war.
    Vorerst aber würde er sich in die Unterkünfte begeben, um am nächsten Tag möglichst früh auf den Beinen zu sein.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #389
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    In Gedanken versunken rührte Callindor in seinem Tee.
    So schwer und anstrengend hatte er sich die Sache mit der Lehre gar nicht vorgestellt, zumal dies nur der Tarnung wegen sein sollte, um Nero beser im Blick zu haben. Doch nun stellte sich raus, dass Nero wohl gar nicht so regelmäßig zu den Übungen erschien wie von dem Magier angenommen.
    Waren das schon erste Anzeichen, dass seine Vermutung sich wirklich bewahrheitete?
    Callindor hoffte inständig, dass dem nicht war, denn sein Vorhaben bestand erst in den grundzügen und er wollte eine genaue, feste Planung auf seiner Seite wissen, bevor er den finalen Schritt täte. Danach würde es für ihn kein Zurück mehr geben.
    Und dann noch die Sache mit Lopadas und der Lehre ...
    Irgendwie war es nicht so wie damals bei Morlon, und auch nicht wie bei Yasmin. Sein blonder Ordensbruder und Freund war zwar ähnlich still und in sich gekehrt, ganz anders als die nur allzu leicht aufbrausende Yasmin; doch Lopadas toppte das Ganze in Richtung eines komatösen Zustands noch um Längen.
    Gestern verlor der Priester wirklich nicht ein Wort mehr als nötig war während der Übungen. Kam das so mit der Zeit und war ein Phänomen der Priesterschaft?
    So still und ruhig, so mochte Callindor es nicht. Und auch auf kultureller und zwischenmenschlicher Ebene schien dieser Lopadas sehr eigen zu sein, schien kein Bestreben danach zu verspüren. Ganz anders Callindor, der gern abseits der Lehre mal einen Plausch über alles Mögliche, nur nicht die *Arbeit*, halten würde wollen, doch der Priester blockte sowas ja rigoros und mit aller Härte ab, auch wenn er dabei nie laut wurde.
    Callindor kam es so vor,als verstecke er seine Gefühle hinter einer dicken Wand und schloss jegliche Gefühlsregung dahinter ein. Würde Callindor dies tun, jegliches Wesen, das ihn auszeichnete, würe verschwinden. Er würde aufhören, er selbst zu sein, und verschwinden; wie ein Schatten, der vom Licht überflutet wird.

    Ein grausiger Gedanke, doch nutzte es alles nichts und so machte sich der Magier daran, seine erlernten Tricks zu festigen, die Morlon und Yasmin ihm eingetrichtert hatten. Und eines wusste er jetzt schon:

    Diese Lehre würde eine Qual für ihn werden, so ohne jegliche Gefühlsregung bei seiner Ausbilder. Und davor graute ihm am meisten, denn damit konnte Callindor in keinster Weise umgehen ...

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #390
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    Gath ist offline
    Es gab mal wieder Neuigkeiten aus der Werft, denn die Bordwand war mitlerweile fast überall ihre gut 50-70cm hoch - vor zwei Tagen hatte Fartyg einen der Werftarbeiter, Styre hieß er, geschickt, um Gath zu helfen, da er wohl zu dem Schluss gekommen war, dass sein Lehrling das Beplanken eines Bootes weit genug beherschte. Schließlich sollte er ja auch irgendwann einmal fertig werden.
    "Und ihr zwei, wie weit seid ihr?" der Meister persönlich kam aus dem Eingangshäuschen um die baustelle zu begutachten. Er wollte wohl mal wieder eine Ansage machen.
    "Es wird langsam." meinte Styre. "Da vorne fehlen noch ein paar Planken und es felht noch der Spiegel, aber ansonsten passt's."
    "Äh, kurze Zwischenfrage: Was fehlt hier noch?" Von dem Begriff 'Spiegel' hatte er schon ein paar mal etwas gehört, wenn auch noch nie einen gesehen, denn Spiegel waren so komische Dinger, die sich die reichen Leute aus der Oberstadt in ihre Häuser hängen hatten und die eben spiegelten. Aber wozu man soetwas für ein einfaches, recht kleines Fischerboot brauchte, konnte er sich nicht erklären.
    "Du weißt nicht was ein Spiegel ist?" fragte Styre recht verwundert. "Ich dachte du hättest schon mal gelernt."
    "Hat er auch" mischte sich Fartyg ein, "aber sein alter Meister hatte es nicht so mit den Begriffen." Und an Gath gewannt fügte er hinzu: "Bei einem Schiff nennt man die Rückseite, wenn sie gerade ist, Spiegel. Hast du sicher schon mal gesehen."
    "Ja doch, ich glaube schon."
    "Gut, aber den macht ihr morgen oder im Lauf der nächsten Tage. Heute kommt der Mast drauf und ich glaube das wird wieder einiges neues für dich, Gath. Hast du schon mal gesehen, wie man so ein Ding anbringt?"
    "Ja, ich glaube schon. Zumindestens habe ich des öfteren mitgeholfen, Masten aufzustellen."
    "Aber wie man ihn fest macht, hast du noch nicht gesehen?"
    "Nein, noch nicht."
    "Gut, dann werde ich es dir jetzt erklären. Als Erstes musst du wissen, wie dein Mast aussieht, also wie dick er ist. danach musst du die Stelle ausrechnen, an die er kommt. Wie man das macht, zeige ich dir, wenn es das nächste mal regnet, denn das ist recht viel Arbeit. Für dieses Boot habe ich die Position schon. Jedenfalls musst du, um den Mast aufzustellen, zuerst an die Stelle, wo er hin soll, eine Vertiefung in den Kielbalken machen - aber nicht zu tief sonst kommt Wasser rein! - und danach auf Höhe der Bordwand ein Brett anbringen, in das genau in die Mitte ein Loch für den Mast reinkommt. Wenn man das dann aufstellt, bleibt er garantiert drinnen. Soweit mitgekommen?"
    "Ich hoffe schon. Aber eine Sache habe nicht verstanden: Wie sorgt man dafür, dass er auch wirklich gerade steht?"
    "Im Normalfall, indem man ihn mit zwei gleich lange Leinen von der Mastspitze zu zwei Haken, die nachher noch auf die Bordwand daneben kommen, spannt."
    "Ah ja ... ok."
    "Also, ich habe vorher gesagt, dass heute der Mast drauf kommt. Das hat nicht so ganz gestimmt. Ihr sucht euch einen Mast aus und kümmert euch schon mal um die Befestigung, denn davor muss noch das Heck und die Vekleidung vorne dran, damit nicht zu viel Wasser reinläuft und es muss noch geschaut werden, ob das Ganze auch Wasserdicht ist. Denn wie du dir vieleicht denken kannst, ist ein Boot ohne den über 2,5 Meter hohen Mast erheblich einfacher zu transportieren. Aber genug geredet, wie sollten uns nach einem Mast umschauen. Und Styre"
    "Ja?"
    "Ich weiß, dass du schon weist, worauf wir achten müssen, also sag bitte erstmal nichts."
    "Is' ok..."

    "Der taugt nichts, der ist zu dick, der ist glaube ich zu kurz..." Im Mastenaussuchen war Gath gar nicht mal so schlecht, denn er hatte schon etliche mit aufgestellt - auch in Booten dieser Größe - und wusste deshalb, wie der Mast ungefähr ausschauen musste.
    "Ich glaube, der ist ganz gut.", sagte er schließlich und deutete auf den Mast, den sie sich gerade angeschaut hatte. Es war wohl noch ein recht junger Baum gewesen, vor dessen Stamm sie jetzt standen, aber es sah recht stabil aus - und das nicht nur in seinen Augen:
    "Ja doch, der passt", stellte auch sein Meister fest. "Der wird genommen. Jetzt muss nur noch ein strich dran, damit den auch kein anderer nimmt, und er muss unten ausgemessen werden. Machst du das mal bitte?"
    Und so ging dann die Arbeit los: Zuerst den Mast 'unten' ausmessen, dann einmal um den Stapel herum laufen, das andere Ende ausmessen und feststellen, dass da unten ist, weil der Mast da dicker ist. Danach zurück zum Boot laufen, und die Vertiefung in das Holz bringen - eine ziemlich schweißtreibende Arbeit, weil man das mit einer Art Holzmeißel macht. Dann wieder zurück ins lager rennen, um sich den oberen Teil der Verankerung zu hohlen, und darauf zumindest die Maße aufmalen. Aussägen sollte man es noch nicht gleich, Hatte ihm Styre gesagt, da es in ihrem Fall auch noch nicht gleich eingebaut wurde. Und damit war eigentlich schon die ganze Aktion beendet und es ging wieder ans Beplanken. Der Arbeitsplan sah außerdem für Morgen das Heck vor und danach die Abdeckungen vorne und Hinten, je nach dem, wie lange sie dafür brauchen würden. Dann fehlte noch ein Laufboden und die Segel würden auch demnächst fertig sein, also sollte da Boot eigentich innerhalb von zwei weiteren Wochen fertig sein.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Straßen in Vengard

    Dennik rannte so schnell er konnte, ein Blick nach hinten, "Verdammt", ein Fluch. Sie waren ihn immer noch auf den Fersen.
    Blitz schnell bog er in eine Nebenstraße ein. Es half nichts, sie kamen näher. Dennik wusste, dass er dieses Tempo nicht mehr lange halten konnte. Schritte, dumpfe "Pof, Poff", kamen näher, er hörte ihre Scheiden gegen die Schenkel prallen. Mit einen großen Sprung sauste er durch eine Gruppe plaudener Damen. Wieder flitze er um eine Ecke, diesmal wäre er fast hingefallen, er merke, wie er langsam müde wurde. Noch ein Blick nach hinten, ein weiterer Fluch, dieses Mal sprach er hin nicht aus.
    Die Stadtwachen hinter ihm waren nun so nahe, dass er ihren Atemm hören konnte. Auch er keuchte.
    Verzweifelt blickte er sich um, fand aber keine weitere Versteckmöglichkeit.
    Er war den Tränen nahe, da sah er hinter einer Biegung eine der großen Straßen. "Ja", jetzt ein gedanklicher freuden Ruf. Die Straße war voller Karren, Kutschen und Schubkarren und dessen Besitzer. Hinter ihm wurden die Schritte noch einmal schneller, ein letzter verzweifelter Sprint,um den Dieb zu erwischen. Dennik war schneller. Er neigte den Kopf nach vorne, rannte unter ein Pferd hindurch und sprang auf eine Kurtsche. Schnell brachte sich der Junge hinter ein großes Fass, gefüllt mit Bier, das konnte er riechen in sicherheit. Er befürchtete schon sein Atem würde ihn verraten, den Dennik hächelte durch die Rennerei, wie ein Hund, dann nach einen letzten wachsamen Blick der Oberwache, schritten die vier Stadtwachen erschöpft von dannen. Er grinste und holte eine prall gefüllte Geldbörse aus seiner Tasche. Er musste leise kichern, als er sich vorstellte, wie der fette Schmied wohl schauen würde, wenn ihm die Soldaten erzählten, dass er sein Geld nie wieder sehen würde.
    Müde lehnte er sich zurück an ein Sack voller Mehl und ruhte sich aus.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Zufrieden mit seinem Diebesgut war er sogleich zum Markt gegangen. Neugierich schaute er sich um, "Mhh", er grübelte, "Lieber Schinkenbrot oder Käsebrot?", er freute sich die Wahl zu haben, was er essen wollte, denn seit dem seine Eltern ihn verlassen hatten, hatte er seelten die Wahl gehabt, was er zuessen haben wollte. Er verzog keine Miene, er hatte es schon längst aufgegeben seinen Eltern nach zutrauern, doch wüsste er gerne, wo sie abgeblieben waren.
    "Nein!", jetzt war nicht der richtige Augenblick um Drübsahl zu blasen. Er hatte Geld und konnte damit machen was er wollte.
    "Entschuldigen sie, ist der Käse gut?", fragte Dennik höflich den Verkäufer, der ihn nun von Kopf bis Fuß beäugte.
    "Kannst du dir meine Ware überhaupt leisten Bengel?", konterte nun der Verkäufer herablassend.
    Nun schaute auch Dennik an sich herunter. Einen guten ersten Eindruck würde er wohl mit seinem verdreckten Klamotten bei Niemanden machen.
    "Ja, ich habe Geld", jetzt ließ der Straßenjunge ein Paar golden-glänzende Münzen aus seiner Tasche schauen.
    Der Verkäufer blieb kalt, nicht wie Dennik erwartet hatte. "Vermutlich geklaut, so dreckig wie du aussiehst, wirst du wohl kein Dach über den Kopf haben, geschweige denn Eltern, die sich um dich kümmern, was?"
    Dennik umging die Frage, "Ich habe Geld und ich möchte dein Käsebrot, der Rest kann die doch egal sein."
    "Sieh zu das du Land gewinnst kleiner Dieb! Ich habe es nicht so nötig, die drei, vier Goldmünzen, da Lach ich blos drüber, los verschwinde, oder ich ruf die Stadtwache"
    Wütend, mit roten Gesicht, schritt der Junge von dannen. "Bastard!", enfuhr es ihm. Er drückte die Zähne zusammen, damit seine Zähne nicht zittern konnten vor Wut.
    "Was nun?", er blieb stehen, atmete ruhig tief durch und überlegte kurz, er würde es beim nächsten Marktstand versuchen.
    Ein jämmerlicher Händler "Pahh!!", es gab bestimmt hundert in Vengard, da kam es auf den einen nicht an. Wahscheinlich sollte er es im Hafenviertel versuchen, dort waren die Händler knäpper bei Kasse und könnten es sich vermutlich nicht leisten seine Goldmünzen abzulehnen.

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    Miyamoto Musashi ist offline
    Langsam aber sicher wurde es Nacht in der Hauptstadt des Königreiches. Die meisten Bürger des Hafenviertels schlossen ihre Fenster und verriegelten die Hütten, auch wenn sie nicht viel besaßen, was Räuber ihnen stehlen könnten. Andere gingen in die Taverne, um ihren Arbeitstag bei einem Bier ausklingen zu lassen.
    Unter diesen war auch Musashi, der sich nach einem erfolgreichen Tag nochmal einen Schluck gönnen wollte. Die letzten zwei Tage waren für ihn ziemlich gut gelaufen, er hatte seine Fähigkeiten im Taschewndiebstahl geschult und schon einiges an Gold erbeutet.Ein paar Tage wollte er noch bleiben, doch danach wollte Musashi wiweder nach Silden gehen. Ich mag ja viel Geld verdienen, aber lange möchte ich nicht in dieser dreckigen Stadt bleiben, dachte Musashi, während er durch die engen Gassen des Hafenviertels in Richtung Taverne ging.
    Plötzlich hörte er Stimmen, die sich flüsternd unterhielten. Instinktiv blieb er stehen und schaute vorsichtig um die nächste Ecke, um die Gesprächspartner sehen zu können. Es handelte sich dabei um zwei Männer, die beide lange Mäntel und eine Kapuze trugen. Musashi war sich nicht sicher, aber er meinte unter dem Mantel des einen kurz die Klinge eines Schwertes im Mondlich aufblitzen zu sehen. Hmm, vertrauenswürdig sehen die mir ja nicht gerade aus...Vielleicht bekomme ich ja mit, was sie sagen, wenn ich noch etwas näher 'rankomme!, überlegte Musashi und ging in gebückter Haltung um die Ecke, wo er sich hinter mehreren Kisten und Fässerns verstecken konnte.
    "Ja, er kam gestern nochmal zu mir und verlangte sein Gold!"
    "Ich dachte du hättest ihm das Geld schon längst gegeben?!"
    "Habe ich auch, aber anscheinend wurde er bestohlen und jetzt denkt er, ich hätte mir das Gold zurückgeholt."
    "Bestohlen?"
    "Ja, er sagte, dass er das Geld noch hatte, als er aus der Kneipe ging, aber dann hat er sich wohl am Wegesrand schlafen gelegt und als er wieder aufwachte, war das Gold weg."
    "Ein Dieb in Silden? Wer weiß, ob er das Gold nicht einfach verloren hat, so besoffen wie er war..."
    Musashi lief ein Schauder den Rücken herunter. So langsam war er sich ziemlich sicher, dass die beiden Halunken sich über den Fischer unterhielten, den Musashi vor ein paar Tagen in Silden bestohlen hatte! Dann hatte er mit dem Verdacht, dass der Fischer das Gold nicht auf legalem Wege erstanden hatte, vielleicht gar nicht so Unrecht gehabt...
    "Tja, jedenfalls sollten wir der Sache mal nachgehen. Wenn es diesen Dieb wirklich geben sollte, könnte das möglicherweise schlecht fürs Geschäft sein."
    Musashi hatte genug gehört, er wollte lieber abhauen, bevor die beiden ihn noch bemerkten. Doch als er gerade zurück gehen wollte, kam er mit seinem Arm gegn eine der kleineren Kisten, die daraufhin zu Boden fiel. Sofort drehten sich die beiden, die er belauscht hatte, in seine Richtung um und kamen auf ihn zu. Noch schienen sie ihn aber nicht bemerkt zu haben.
    Was mache ich nur? Kämpfe ich, oder laufe nich weg? Musashi hatte die Hand schon an sein Holzschwert gelegt, als er bzu dem Schluss kam, dass er lieber wegrennen sollte, solange er noch unentdeckt war. Und das tat er auch. Er lief durch die Gassen, bog bald links ab, dann wieder rechts und lief so lange, bis er sich sicher war, dass er nicht verfolgt wurde. Schließlich stand er vor der Taverne. Wahrscheinlich hatten sie auch gar nicht weiter nach ihm gesucht, nachdem sie hinter den Kisten niemanden gesehen hatten.
    Jetzt brauche ich erst recht ein Bier!

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    Schwertmeister Avatar von Albrich
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    Albrich ist offline

    damals...die 2 jährige Reise Albrichs- in Kurzformat

    Albrich überkam ein unbändiges Gefühl der Sehnsucht nach seiner Heimat, es schien gerade so, als ob ihn eine Macht zurückfordern wolle. Nach anfänglichen Zweifeln ob er schon bereit für eine solche Reise wäre übermannte ihn dieses seltsame Gefühl und er hat sich als Matrose auf einem Schiff, welches Richtung Khorinis auslaufen sollte, anheuern lassen. Je näher sie Khorinis kamen, desto bedrückter wurde die Stimmung, alle hatten Angst von einer der Orkgaleeren versenkt zu werden, doch mit der Nähe zu Khorinis wuchs Albrichs Sehnsucht. Nach ein paar Tagen auf See war Albrich innerlich inzwischen so zerrissen dass er es nicht mehr auf dem Schiff aushalten konnte, desweiteren meinte er eine Felsformation von früher erkannt zu haben, sie konnten nicht mehr weit von seiner Heimatinsel entfernt sein. In einer Nacht und Nebel Aktion stahl Albrich kurzerhand ein Beiboot und ruderte blind in die Richtung in der er seine einstige Heimat vermutete.

    Doch das misslang gründlich, die strömung muss ihn davongetrieben haben und Albrich landete auf irgendeiner Insel auf irgendeinem Archipel, er wusste weder wo er war, noch wo er jetzt hin musste. Was aber blieb war dieses Gefühl innerer Aufgewühltheit, welches wie sich herausstellte wohl nicht von allein wieder abklingen würde.
    2 lange Jahre verbrachte er auf diesem Archipel, schlug sich mehr schlecht als Recht durch das Leben, verdiente sich seinen Lebensunterhalt bei einem Kartenzeichner, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte eine Detaillierte Karte des Archipels anzufertigen, wobei ihm Albrich behilflich sein…musste. Albrich durfte von Insel zu Insel fahren und mehrere kleinere Skizzen von den einzelnen, fremden Inseln anfertigen, die der Kartenmeister mithilfe von Vermessungen tatsächlich zu einer Detailgetreuen Karte zusammenfügen konnte. Albrichs Arbeit war damit also beendet und er wurde nicht mehr benötigt, also ließ ihn der Kartenzeichner einfach fallen. Doch was er dem jungen Suchenden nicht nehmen konnte war das erworbene Talent Karten zu zeichnen und mithilfe seines Gedächtnisses und einigen nächtlichen Besuchen in der Stube des Kartenzeichners gelang es Albrich die Karte genauestens zu kopieren.
    Ihn hielt nun nichts mehr auf der kleinen Insel und er setzte seine Reise fort, denn dieses Unbehagen tief in seinem Inneren hatte sich in der ganzen Zeit nicht gemindert, im Gegenteil. Albrich suchte sich das nächstbeste Schiff dass einfach IRGENDWO hinfuhr, schlug vor Abfahrt einen Matrosen KO und bereicherte sich seiner Kleidung, so konnte er sich unbehelligt an Bord schleichen und sich darauf auch noch frei bewegen, was aber eigentlich gar nicht vonnöten war.
    Während eines Schlimmen Sturmes ging Albrich von Bord und landete als Gestrandeter wieder einmal auf einer Insel. Doch diesmal war es anders, der Boden schien vertrauter, die Luft klarer, die Pflanzen bekannt. Hier musste es sein, kein Zweifel, hier war er richtig. Es war seine letzte Chance, noch eine Reise auf einem Schiff würde in seinem Zustand wohl nicht mehr überleben.
    Zunächst entledigte sich Albrich seiner Kleider und floh unter einem Baum in die Welt der Träume, was ihm aufgrund seiner Erschöpfung nicht schwer fiel. In seinem Traum sah er Blitze von Himmel zucken, Feuer regnen und eine Feuerwalze ihn überrollen. Schweißgebadet wachte Albrich auf und musste erkennen dass es inzwischen dämmerte.
    Der junge Zauberkundige machte sich auf den Weg zu seinem alten Zu Hause, er wollte unbedingt noch vor Einbruch der Dunkelheit dort ankommen, doch das stellte sich als schwieriger dar als er es in Erinnerung hatte, das Gelände war unwegsam, überall lagen Steine in seinem Weg, er musste unweigerlich an das bekannte Sprichwort denken. Albrichs Plan ging jedenfalls nicht auf, er kam erst einige Stunden nach Einbruch der Dunkelheit an der Stelle an, an dem einmal sein Haus stand. Mittlerweile sind vom Haus und vom ganzen Dorf nur noch vermoderte Trümmer geblieben, verwittert und mit verschiedenen Gräsern und Moosen bedeckt, es sah geradezu danach aus, als wäre die Zeit auf dieser kleinen Insel schneller vergangen als auf dem Rest der Welt, immerhin waren es nur circa zwei Jahre weg gewesen, die Verwitterungen deuteten auf mehrere Jahrzehnte.

    Ein Unwetter nahte heran
    Albrich wollte sich gerade daran machen die Ruine seiner damaligen Heimat näher zu erkunden, als er im nahe gelegenen Dickicht einen Schemen ausmacht. Kaum den Blick in Richtung Schatten gewandt ertönte es wie aus tausend Glocken von allen Seiten:
    Du bist also Tatsächlich gekommen!
    Durch Angst gepeinigt, durch Schall gelähmt konnte Albrich nichts weiter tun als sich die Ohren zu zu halten und sich auf den Boden zu wälzen. Der Schmerz und die Angst waren einfach zu enorm. Ein hässliches Gelächter Drang vom Dickicht Rand zu Albrichs Ohr:
    Das wars, Kleiner !
    Albrich hatte nur noch Zeit sich genau acht Wörter in Gedanken zurechtzulegen:
    Wer ist er? Was will er? Warum ich?
    Just in diesem Moment sah sich Albrich von einer Wand aus Feuer umgeben.
    Nun gibt es endgültig kein entkommen mehr, pass auf!
    Ein heller Lichtstrahl schoss geradewegs auf Albrich zu, dieser hob schützend die Hände vors Gesicht. Es traf gleißendes Licht auf selbiges, ein Zischen übertönte jedwedes Geräusch, ein gleißender Lichtschimmer erhellte den Nachthimmel, wenn diese Insel bewohnt sein sollte, würde jeder dieses Spektakel vernommen haben. Kleine Blitze schossen in Albrichs Richtung, einige von ihnen verpufften in dem Endlosen Schleier der Nacht, andere wiederum trafen den jungen Mann mitten ins Gesicht:
    Es…..kribbelt, was passiert hier?
    Scheinbar war Albrich nicht der einzige den die Situation überforderte, auch der verschwommene Schemen der Ihn attackierte schien verdutzt. Es begann leicht zu regnen, Donner grollten in der Ferne und Blitze zuckten am düstren Nachthimmel.
    Verdammt! DAS wollte ich nicht erreichen! hallte es aus dem Dickicht.
    Du bist nun ein Gezeichneter, aber weißt du auch was das bedeutet? Wohl kaum, wie auch! Ach verdammt! Nichtsdestotrotz fährst du jetzt in Beliars Reich! STIRB endlich!
    Die Feuerwoge, die gerade eben noch Albrichs Fluchtmöglichkeiten gen Null streben lassen sollte bewegte sich nun auf ihn zu. Erst langsam, dann immer schneller. Albrich wusste keinen Ausweg mehr, er betete zu Innos, er war seine letzte Hoffnung. Er versuchte sich zu konzentrieren, was angesichts seiner misslichen Lage nicht wirklich von Erfolg gekrönt war. Er konnte schon die Hitze der flammenden Woge auf der Haut spüren, als er das Gebet beendet hatte und zur Bekräftigung noch einmal die Hände über den Kopf zusammenschlug. Der inzwischen starke Regen hatte die Stärke der magischen Flammen etwas gemindert und störte deren vorankommen drastisch. Es war ein Zusammenprall der Elemente, die Allgegenwärtige Luft, dazu noch Blitze, der Boden unter seinen Füßen, das wasser welches vom Himmel fiel und das zerstörerische Feuer, jedes Dieser Elemente hatte lebenserhaltende Zwecke, nur das Feuer drohte ihm nun sein eigenes Leben auszuhauchen. Plötzlich wurde Albrich ganz anders zumute, ihm wurde schwindelig und seine ganze Wahrnehmung verzerrte sich. Der junge Reisende merkte, wie ihn spürbar die Kraft verließ, dann wurde er bewusstlos.

    Als Albrich wieder die Kraft fand seine Augen kurzzeitig zu öffnen könnte er schwören, eine vertraute Umgebung vernommen zu haben, eine Umgebung von früher, aus Vengard, ihm war, als wäre er im Tempel von Vengard gelandet, doch er stempelte die als Hirngespinst ab, er war sich sicher in Beliars reich gelandet zu sein,
    habs mit irgendwie...dunkler....vorgestellt...
    ein lächeln umspielte seine Züge, doch ihn Verließ abermals die Kraft und er sackte erschöpft auf den Boden.
    Geändert von Albrich (13.05.2010 um 21:54 Uhr)

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #395
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Es regnete.
    Und das schon seit einigen Stunden und obwohl das Geräusch des prasselnden Wassers auf die Dächer der Stadt bei Callindor sonst eine Art Beruhigung auslösten, konnte er sich heute so gar nicht daran erfreuen. Irgendwie fand er an gar nichts mehr Freude. Und das nur wegen diesem Lopadas!
    Natürlich, die Lehre war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, und nein, dass hatte Callindor auch gar nicht vor, aber noch immer war er nicht darüber hinweg gekommen, wie unpersönlich, distanziert und abgeklärt dieser junge Bursche an die Sache heran ging. Er kam mit dieser Art einfach nicht klar.
    Wie sollte er sich damit arrangieren?
    Callindor begleiteten diese Fragen nun schon, seitdem er Lopadas verlassen hatte und sah ihn seitdem auch nicht mehr. Freiraum geben gehörte wohl auch zu einem von Lopadas' Mottos. Callindor verzweifelte schier an dieser Einsamkeit.
    Er wünschte sich Vic zurück. Sehnlichst sogar. Doch das ging nicht. Würde alles so kommen, wie von Callindor erdacht, war es besser, wenn Vic und ihn nichts mehr verband, was irgendwie hinderlich würde sein können. Behindernd beim Abschied ...
    Und so blieb Callindor zwangsweise und auch wahlweise allein und verkroch sich hinter der Aufgabe, die sein Lehrmeister ihm aufgetragen hatte. Nämlich sein Zauberequipment auf den neuesten Stand zu bringen.
    Gestern schon hatte er deshalb regelmäßig kleine Meditationübungen gemacht, gefolgt von Zauberspielereien. Im Großen und Ganzen kam Callindor wieder gut klar und versuchte sich daran, seine Zauber schneller und ohne Zwischenschritte entstehen zu lassen, was überhaupt nicht so einfach war, wie es sich vielleicht anhörte.
    Problem an der Sache war, das irgendwie sein inneres Gefühl und sein Instinkt zur Zeit außer Betrieb waren, sodass es ihm schwer fiel, den passenden Moment zu erwischen, wann er von A zu B und immer so weiter gehen konnte, und das möglichst zügig und am besten in einem finalen Schritt am Ende.
    Lopadas würde sicher Ergebnisse sehen wollen, aber Callindor wurde das Gefühl nicht los, dass die Chemie zwischen ihnen nicht so ganz stimmte. Er verstand die Aufgabe nicht, wusste keine Möglichkeiten etwas vorzubereiten, sodass er also im Stillstand war, außer dass er seine schon bekannten Zauber schärfte. Aber das war es dann auch schon.
    Der Priester konnte die fehlenden Fortschritte gar nicht übersehen und Callindor hatte keine Möglichkeit, dem entgegen zu wirken.

    Seine Magie vor anderen schützen ...
    Die Aufgabe hörte sich klar und deutlich an, doch eine Lösung hatte er bis jetzt noch nicht gefunden. Seine Gedanken kreisten viel zu sehr um alles Mögliche, um sich erfolgreich nur mal um seine Ausbildung zu fokussieren. Callindor stand sich hier also mental selbst im Weg und sah es einfach nicht.

    Und selbst wenn, es fehlte ihm an Ideenreichtum, aus diesem Dilemma zu entkommen. Es war schier zum Verzweifeln.

  16. Beiträge anzeigen #396
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Gestern hatte er auch auf den Märken im Hafenviertel kein Glück gehabt, er war deprimiert. So schnell jedoch, ließ er sich nicht abschütteln, er würde nocheinmal beide Märkviertel besuchen.
    Gleich frühs machte er sich auf den Weg, der Hunger brachte ihn fast um vor schmerzen und es viel ihm schwer normal zu gehen, ohne sich zu grümmen.
    Dennik hatte sich angewöhnt, die Leute in seiner Umgebung genau zu beobachteten und eigentlich war es auch nicht merkwürdig, wenn jemand eine ganze Weile den selben Weg nahm wie er, doch der Kerl, der sich fast lautlos hinter ihm her schlich, das war nicht normal, das wusste Dennik.
    Dennik machte sich Innerlich darauf gefasst, nach der nächsten Biegung los zu rennen und zu verschwinden bevor der Fremde überhaupt wusste, was los war.
    Plötzlich jedoch packte ihn eine Hand an der Schulter, zog ihn herum und ließ ihn nicht mehr los. Erschrock ließ er es geschehen, dass der Fremde ihn in eine Nebenstraße zog, hier war keine Menschensseele unterwegs. Dennik schluckte. Der Fremde war eigenartig braungebrant, als komme er nicht aus dem kalten Vengard.
    "Guten Tagen, ich bin Ashim", grüßte der Fremde ihn nun, was eigentlich unangebracht war. Nun wusste Dennik ohne Zweifel, dass der Fremde nicht von hier war. Sein leichter Akzent, wenn er das "T" sprach und sein fremdländischer Name verrieten ihn.
    "Ah..hlo", keuchte Dennik, immer noch zu erschrocken um sich zusammen zureisen.
    Nun grinste sein Entführer, "Oh nein, isch werde dir nicht weh tuen, isch will nur mit dir reden, eine Art handel"
    Dennik räuperte sich, "ich-i-ich habe kein Geld", eine Lüge.
    Der Fremde lachte, "Haha, ich habe dich beobachtet, du musst mir nichts vormachen"
    "Was für ein Handel", fragte Dennik, immer noch etwas erschrocken, aber schon gefasster als noch zu vor.
    "Isch habe mitbekommen, dass die Händler dein Geld nicht annehmen",
    "Ja weil ich zu zerlumt aussehe, als das ich Geld besitzen könnte", unterbrach Dennnik den Fremden.
    "Genau, und mein Angebot ist, isch nehe dein Gold, kaufe etwas zu essen für dich und darf dafür den Rest haben", fuhr Ashim fort.
    Dennik wusste, dass das vermutlich eine Falle war und der Fremde nur keine Lust hatte ihr sein Messer einzusetzten und die Stadtwachen dazu zu ermuntern nachvorschungen an zu stellen.
    "OK", piebste der Straßenjunge und gab den groß gewachsenen, edel gekleideten Mann seinen Lederbeutel.
    Der Fremde strahlte, wieß ihn an hier zu warten und verschwand. Dennik wusste, das es Zeitverschwendung war zu warten, doch was sollte er sont machen?
    Gerade heckte er einen Plan aus, wie er an das Geld des Bäckers am Markt zu kommen, da tauchte der Fremde wieder auf. In der einen Hand den Geldbeutel, der nun um einigees leichter geworden schien, und in der Anderen, ein großes Schinkenbrot und eine dicke Wurst. Verblüfft stand Dennik auf, "Klasse, danke!", der Fremde schien nicht antworten zu wollen und so fragte Dennik, "Warum bist du mit meinem Goldmünzen nicht einfach auf und davon?", nun grinste der Fremde nicht mehr freundlich sondern gerissen, "Naja, wenn ich weggerannt wäre, wärst du ab jetzt vorsichtiger und würdest schauen, ob dich jemand beobachtet, und so könnte es immer weiter gehen, also du klaust und ich kaufe, davon hab ich mehr", schnell hängte er hinten dran "und du natürlich auch", doch Dennik wusste das er nur das Mittel zum Zweck war.
    "Komm", befahl der Fremde und zusammen gingen sie die Straßen entlang Richtung Hafenviertel.

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #397
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Die Höhle des Löwen ...

    Callindor war etwas mulmig zumute, als er so vor der Tür zu lopadas Studierzimmer stand und nicht recht wusste, ob er nun klopfen sollte oder nicht. Nervös tigerte er vor der Pforte auf und ab, hielt inne und dachte wieder nach, wog ab und kam doch nicht vorwärts.
    Und als wäre es eine Fügung des Himmels oder Inos' selbst, ging plötzlich die Türe auf, sodass Callindor bald mitten rein gelaufen wäre.
    Noch rechtzeitig konnte er stoppen und riss so *nur* Lopadas fast noch aus dem Stand um.
    "Dacht ich doch, dass ich was gehört habe ...", meinte Lopadas mit einem Lächeln, dass Callindor eher frösteln ließ, als ihn zu ermuntern und steif wie ein Brett erwiderte er eine Art Begrüßungsgeste und schob sich behäbig durch den Spalt, den Lopadas ihm zum Eintreten gelassen hatte.
    Nun war er also drinnen. Und alles war noch genau so wie vor zwei Tagen. Noch genau so unfreundlich, kalt, effizient und funktionell. Callindor hätte bald geheult ...
    "Nun, wie geht es voran?", fragte der Priester, als sie sich bei gesetzt hatten und Callindor druckste ein wenig herum und nickte schließlich nur kurz. Man sah ihm sicher an, dass er sich hier nicht wohl fühlte.
    "Es geht schon.", antwortete der Schüler betreten und abwesend und besah sich noch einmal die Inneneinrichtung des Zimmers, dass Lopadas sein Eigen nannte. Alles schien hier seinen Platz zu haben, alles seine Aufgabe und nichts Überflüssiges hatte sich in den Raum verirrt. Fast als würde selbst die Luft vorher rein gefiltert werden, so steril wirkte es auf ihn.
    Und wenn ihm schon seine Umgebung nichte behagte, wie konnte man dann von ihm erwarten, hier eine Lehre durchführen zu wollen.
    Und als ob der Priester es in seinen Augen ablesen konnte, seine Gedanken erhört hatte, oder warum auch immer, plötzlich fragte Lopadas, ob sie vieleicht wieder nach draußen gehen sollten, trotz des mäßigen Wetters.
    Callindor war sofort einverstanden und stürzte praktisch ohne Abzuwarten aus dem Zimmer.

    Das so ungleiche Paar ging dann ein paar Schritte, ehe sie wieder den Übungsplaztz vom letzten Mal erreicht hatten. Ein leichter Niesel begleitete sie immerwährend, doch Callindor spürte den Regen fast gar nicht und empfand es eher als positiv, hier draußen zu sein. In Lopadas' Zimmer hätte er sonst noch eine Panikattacke bekommen ...
    "Wollen wir anfangen?", meinte er plötzlich fragend und Lopadas nickte zögernd, fast desinteressiert und Callindor seufzte. Eigentlich hasste er es hier zu sein, weil einfach alles in ihm schrie, vor Lopadas zu flüchten. Weil sie eben so unterschiedlich waren. Gab es überhaupt eine gemeinsame Ebene für die beiden? Callindor glaubte nicht daran.
    Aber Lopadas war nun mal hier und wartete und wartete ... und wartete immer noch, ehe er das Wort ergriff.
    "Probleme?", fragte er nur und schaute besorgt.
    *Scheinheiliges Getue!*, schoss es Callindor durch den Kopf, der Lopadas diese Mitgefühlstour nicht abkaufte.
    "Nein, es ist nichts ...", meinte Callindor noch beschwichtigend undw andte sich ab, ehe er noch ein leises *DOch!* hintendran setzte, obwohl es seine Gedanken viel lauter, protestierender und schreiender formuliert hätten. So verkümmerte es bald zu einer Fußnote, für die sich keiner interessierte.
    Aber was kümmerte Lopadas das schon und so seufzte Callindor erneut lange und man konnte bald spüren, dass er kurz vor einem Heulkrampf war.
    "Egal ...", flüsterte er schließlich mehr für sich und machte sich daran, seine Zauber seinem Lehrmeister zu präsentieren.
    Es würde letztlich nicht mehr sein als zuletzt, da er eben überhaupt nicht verstand, was Lopadas von ihm wollte, aber das war jetzt auch schnurzpiepegal. Es war seine persönliche Hölle, hier mit Lopadas zu sein und es gab niemanden, der ihm in diesem Moment helfen konnte.

    Es blieb einzig, es stoisch durchzustehen, es über sich ergehen und nichts an sich heran kommen zu lassen, wie ein Felsen auf hoher See bei stürmischer Brandung. Callindor muste seine Gefühle abstellen, sonst würde er hier an dieser Stelle an diesem Priester verzweifeln. Doch was blieb dann noch von ihm? Denn mehr als seine Emotionen und Gefühle machen Callindor Cray nicht aus, und er fürchtete sich so sehr davor, aus Zwang in dieser Lehre sich selbst opfern zu müssen. Wieso musste der Preis so hoch sein?

    Starr und steif, ohne eine Regung spulte Callindor seine erlernten Zauber ab und würdigte dabei seinen lehrmeister keines Blickes, und falls sich ihre Blicke doch mal kurz streiften ... was mochte Lopadas dann gesehen haben? Nicht mehr als das kalte Gesicht eines Toten mit verlorenem, toten Blick ...

  18. Beiträge anzeigen #398
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Irgendwie hatte der Lehrmeister das Gefühl, dass sein Schüler nicht zufrieden war. Doch konnte er beim besten Willen nicht genau verstehen warum. Lopadas hatte seinem Schüler doch klar gemacht, dass es nicht schlimm ist, wenn die Zauber nicht beim aller ersten Mal funktionieren. Aus diesem Grund konnte Callindor doch nicht unzufrieden sein, schließlich gab es dafür keinen wirklichen Grund.
    Damit der hohe Feuermagier sich ohne große Ablenkung auf die Zauber konzentrieren konnte, spannte Lopadas einen schützenden Schirm aus warmer Luft über die Fläche, auf der die beiden Standen. Der Regen verdampfte an der warmen Luftschicht und stieg wieder in Richtung Himmel auf.
    Der Priester wusste nicht, ob es sein Verdienst war oder nicht, aber sein Schüler hatte innerhalb kurzer Zeit einen soliden Zauber gewirkt. Es ging wesentlich schneller als bei ihrer letzten Übung und dazu konnte der Schriftgelehrte schon spüren, dass diesem Zauber mehr Konzentration inne lag als die ersten Zauber, die ihm von Callindor gezeigt worden waren. Lopadas löste langsam den schützenden Schirm und die feinen Regentropfen erreichten wieder den Boden. Für seinen Schüler war dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er jetzt damit beginnen würde langsam Einfluss auf die Beschwörung zu nehmen.
    Langsam streckte der Barbier seine gedanklichen Finger nach dem Zauber seines Schülers aus. Ruhig und gelassen zupfte er an dessen Struktur. Es war nicht seine Absicht Callindor die Magie zu entreißen, sondern er wollte die Konzentrationsfähigkeit seines Schülers trainieren. Manchmal zog er etwas stärker, manchmal schwächer an dem Gebilde, welches der hohe Feuermagier vor sich beschworen hatte. Nach kurzer Zeit begann der Priester richtig Spaß daran zu entwickeln und zupfte fröhlich und munter weiter an dem magischen Gebilde. Auch sein Schüler schlug sich gut. Callindor schien den richtigen Weg zu einer langanhaltenden Konzentration gefunden zu haben. Doch wollte Lopadas ihn noch etwas ausreizen, damit der hohe Feuermagier ein noch besseres Gefühl für seine Beschwörung und für seine eigene Magie bekam.

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #399
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    Gath ist offline
    Es war vollbracht. Nein, noch war das Boot nicht fertig, aber seit dem heutigen Tage sollte es zumindestens soweit wasserundurchlässig sein, dass es, wenn man es in das Hafenbecken setzten würde - natürlich richtig herum - nicht gleich den Grund um gute 70cm höher machen würde. Im wesentlichen lag das daran, dass Gath zusammen mit und unter der Anleitung von Styre heute das Heck zusammengenagelt hatte. Eigentlich war soetwas ja auch nicht weiter schwer: Man musste nur ein paar Bretter zu einer Platte in der Form des Hecks aneinander festmachen - nach Möglichkeiten wasserdicht - und das Ganze dann - auch möglichst wasserdicht - mit dem Rest des Bootes verbinden. Außerdem hatten sie hinten an paar Schaniere angebracht, damit man hinterher eine Pinne - ein Holzbrett, das hinter dem Boot im Wasser hägt, und mit dem man lenkt - daran anbringen konnte.
    Aber jetzt war er ersteinmal fertig und gerade auf dem Weg "nach Hause". Zwar hatte er mitlerweile Zimmer gewechselt und wohnte nicht mehr hinter der Gerberei, aber besonders luxuriös war es immer noch nicht, und ein gemietetes Zimmer als eigenes Zuhause anzusehen, fiel ihm immernoch recht schwer. Irgendwann werde ich auch mal eine eigene kleine Hütte haben. Wahrscheinlich auch nur ein Bretterverschlag an irgendetwas hinten dran gebaut, aber ein Dach, das nur mir alleine gehört. Irgendwann...

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    Callindor ist offline
    Der Zauber!
    Seine Magie, sein Können. Das war alles, was zählte. Ansonsten war da nichts mehr. Kein Vengard, kein Regen, kein Priester, der nervte. Auch kein Nero, kein Verrat und auch kein Vic.
    Aber auch keine Liebe, kein Gefühl, keine Wärme. Nur Kälte.
    Und sein Zauber. Und das war ja die Hauptsache.
    Regungslos sah Callindor das Flirren der Masse, das Knistern der Spannung im Innern und fühlte die kalte Wärme, die er erschuf. Er blendete völlig aus, was für einen Zauber er dort geschaffen hatte. Nur noch das abstrakte Gebilde lag dort vor ihm und reglos, ja bald atem- und lidschlaglos heftete sich sein Blick, sein ganzes Sein darauf, diesen Zauber zu erschaffen, zu halten, zu beschützen und wenn es sein musste, ihn auch einzuzementieren, um ihn stabil zuhalten.
    Er hatte seine Augen geschlossen und sah trotzdem alles vor sich und hörte plötzlich das Kreischen einer Krähe. Sie schien seine Magie zu umfliegen und verschwand dann wieder.
    Und sein Zauber hielt.
    Doch kamen anstatt der einen krähe plötzlich zwei und schwirrten um den Zauber herum, doch wie mit Faustschlägen trieb er sie praktisch in die Flamme hinein, in der sie vergingen.
    Und es blieb still und sein Zauber hielt.
    Callindor lebte nur noch für diesen Zauber und dafür, ihn vor Schaden zu bewahren. Und deshalb konnte auch der Schwarm, der letztlich darüber herfallen wollte, nichts ausrichten. Wie mit Trollpranken drosch er auf die Eindringlinge ein, wehrte sie ab und zerstörte ihre unheilige Präsenz.
    Und dann war es wieder still. Und kalt. Und leblos.

    "Callindor?", fragte dann eine Stimme, die er schon einmal gehört hatte und sie fragte nach seinem Namen. Callindor war doch sein Name, oder? Für einen Moment schien er daran zu zweifeln.
    Und als dann plötzlich eine Hand auf seiner Schulter lag, wurde er aus der Trance gerissen und fuhr den priester nur harsch an.

    "WAS?", brüllte er nur laut und Zornesfalten trieben sich auf seine Stirn. Seinen Feuerball zerriss es bald nur durch die Stärke seiner Stimme. Und doch blieb er ruhig und gefasst, wie ein lebendiger Toter, kalt und blass. Doch hatte das nichts mit dem Wetter zu tun, das um sie herum nieder ging.

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