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  1. Beiträge anzeigen #301
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Vryce seufzte, als er sich die Forderungen Suzurans in Gedanken rief. Verzierte Armschienen sowie Lederhandschuhe, wie sie Frauen trugen. Jedoch der derberen, nicht auf Schönheit bedachten Sorte. Zum Glück hatte der Rüstungsschmied diesen Punkt bedacht und sich um Handschuhe gekümmert, die er einfach etwas erweitert und verstärkt hatte. Sie wären also das Standardgeschenk an die Bogenschützin gewesen.
    Na, Kumpel, da hast Du Dich aber zum Teil schon aus der Affäre gezogen, nicht wahr?
    »Handschuhe? Aber natürlich, meine Gute. Ich werde sie Dir gleich holen. Die Armschienen jedoch ... an denen muss ich noch arbeiten, aber ich denke morgen werde ich sie Dir geben können.« Der Schütze lächelte leicht, ehe er sich mit einem Handgruß verabschiedete und in die Grüne Krähe begab. Es gab zu tun, das wusste er. Verzierte, lederne Armschienen. Müsste doch im Bereich des Möglichen liegen.

  2. Beiträge anzeigen #302
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    "Die meisten sind eingetroffen, Herr. Wir haben nur auf eure Ankunft gewartet.", sagte ein Diener ehrfürchtig und buckelte offensichtlich vor ihrem Meister. Selbst nach seinem Tod schien die Angst nicht aus den Knochen dieses Schwächlings geflohen zu sein. "Sag allen bescheid das die Vorbereitungen nun beginnen. Wir müssen noch unauffällig bleiben, aber die Opfer müssen versammelt werden. Das nahe Dorf in dem sich der Großteil unserer Beute versteckt quillt über. Nehmt unachtsame Wanderer gefangen und schafft sie ins Lager, wie ist egal, hauptsache lebendig. Wenn sie eine Gliedmaße einbüßen oder dergleichen soll es mir recht sein, Hauptsache sie Leben noch wenn es soweit ist." Der Bote verbeugte sich mit einem angstvollem "Ja, Meister." Wozu brauchen wir solche Schwächlinge?, fragte sich Taric und folgte der davon eilenden Gestalt mit finsterem Blick. Dann machte er sich daran seinem Meister zu folgen.

    Es dauerte eine ganze Weile bis sie schließlich den Eingang der Höhle fanden, zu der sie ihr Herr offensichtlich führen wollte. Was würde es hier geben was ihnen bei der Jagd half? Egal, er war nur ein Diener, man brauchte es ihm nicht zu sagen. Er war nur hier um seinen Herrn zu schützen und dafür zu sorgen das die fünf Opfer nicht aufsässig wurden. Schweigend betrat die Gruppe die Höhle. Einige von ihnen hatten Fackeln entzündet und die Schatten der Menschen tanzten nur im Schein der Flammen an den Wänden. Sie liefen schweigend eine Weile, bis sie zu zwei toten Wächtern kamen die scheinbar ihre Waffen eingebüst hatten. Die schwarzbehandschuhte Hand gab ein Zeichen anzuhalten. "Jemand scheint in die Höhle eingedrungen zu sein." Die meisten der Häscher blieben still und schauten dumpf wie immer, diejenigen die noch genug verstand hatten nicht nur Befehle auszuführen sondern noch selbstständig zu denken horchten jedoch auf. Wollte ihnen jemand zuvor kommen? "Karn nimm dir drei Leute und bilde einen Suchtrupp, inzwischen ..." Taric stockte als er das Gefühl hätte eine kalte Hand, von der er nicht recht sagen konnte ob sie fest oder flüssig war, hätte sich um seinen Hals gelegt. "Das wird nicht nötig sein. Führt nur eure Befehle aus und begleitet mich. Wir gehen geschlossen weiter. Wer auch immer sich hier hereingewagt hat, wird diesen Tag eh nicht überleben, ob wir ihn finden oder nicht."

    Corax

  3. Beiträge anzeigen #303
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Wie sollte er das bloß erklären? Ob er den Versuch wagen sollte, seine jetzige Situation Mertens darzulegen? Soweit Jarvo wusste, war dieser zwar ein sehr offener und bewanderter Mensch, war jedoch noch nie wie er selbst einem Ruf der Natur gefolgt. Druiden mochten ihn verstehen, Druiden waren es immerhin, die ihn auf jenes Geschehen aufmerksam gemacht hatten. Vielleicht wäre es besser, eine abgespeckte Version seiner Reise zu präsentieren. Weniger Fragen, weniger Erwartungen. Und doch müsste er allen verständlich machen, warum er als blinder Mann ging und als Gesunder wiederkehrte.
    Jodas würde er am ehesten einweihen, vielleicht auch Dekker, wenn sich in der Zwischenzeit wieder nach Silden bequemt hatte. Zu lange war der Waldläuferführer abwesend in fremden Landen verschollen und hatte den Spaß um die Diebesbande verpasst. Wie hart mochte wohl Jodas´ Standpauke ihm gegenüber ausgefallen sein?
    Auf seinem Hut prasselte leise der Regen, der durch die blühenden Blätterdächer hindurch fiel und sich am Boden zu beachtlichen Pfützen vereinigte. Es grünte, und obwohl der Sommer noch fern schien, machte sich die Natur keinen Heel daraus, die Aufbauarbeiten des Frühlings in gewohntem Tempo zu vollziehen. Schon bald würden die ersten Knospen zu Früchten heranwachsen und Silden und seine Wälder um einen weiteren Schatz bereichern. Harte Zeiten würden für Mandy anbrechen, die für die Organisation dieser Exportgüter verantwortlich war und mit gewohnt schriller Stimme ihre armen Recken zurechtweisen würde. Niemand konnte gerne für diese Frau arbeiten – nein, nicht vorstellbar. Ein trister Job auf einem Kornfeld mit gelegentlichem Geschwätz versprach mehr Freude und geistige Gesundheit.
    Und wie stand es um das andere wichtige Exportgut Sildens? Konnten Krauthändler sich über einen gewinnbringenden Absatz freuen oder hatte die Ernte sie im Stich gelassen? Jarvo wusste es nicht, wusste Silden als funktionierende Gemeinschaft nicht im Ganzen zu betrachten. Ein eingeschränkter Blick, auch wenn es seinem eigenen Posten keinen Abbruch tat. Als Hauptmann musste man nicht die Vorlieben der jeweiligen Händler kennen, um beim Feilschen einen guten Preis herauszuschlagen, musste nicht jeden Bürger beim Namen nennen oder als Fremdenführer agieren können. Der Schutz der Gemeinschaft war es, was von ihm erwartet wurde. Und dem wollte er sich widmen.
    Erst die Diebessache, danach vielleicht junge Krieger zu etwas machen, worauf Silden stolz sein konnte. Der Umgang mit dem Schwert, der Umgang mit dem Schild – das war es worauf man in dieser Zeit Wert legen sollte. Und wenn er selbst mit ein paar weisenden Worten Menschen auf diesem Pfad behilflich sein konnte, so würde es ihn sehr freuen.
    Nur noch ein paar Kilometer zu der ersehnten Heimat…

  4. Beiträge anzeigen #304
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    Estefanias Pupillen weiteten sich als sie den prall gefüllten Lederbeutel in seinen Händen sah. Wenn da jetzt wirklich Gold drin war, hatte der Verrückte sie auch noch angelogen. So ein gerissener Hund...
    Das Sumpfkraut lehnte sie besser ab. Denn sie wusste was dann unweigerlich passieren würde und das wollte sie nicht. Nicht hier und auch nicht jetzt und auch nicht mit ihm.

    "So? Ich dachte du hast kein Gold um Proviant zu kaufen oder mich dafür zu bezahlen das ich dich nach Bakaresh bringe. Lügen sind keine gute Grundlage um eine längere Reise. Immerhin könnten wir in eine brenzlige Situation geraten und dann sollte man sich schon ein wenig Vertrauen können. Meinst du nicht?"

    "Ja schon, aber das ist wirklich mein Notgroschen sozusagen, den hätte auch jetzt nicht angerührt wenn ich eine andere Möglichkeit gesehen hätte." antwortete er und war ziemlich nervös. Wahrscheinlich war er auch gespannt darauf was die Diebin jetzt sagen würde.

    "Hm, du hast eigentlich alles falsch gemacht was man nur falsch machen kann, aber da ich bei Gold noch schneller schwach werde als bei Sumpfkraut, nehme ich deinen Goldbeutel an mich und hoffe das es die letzte freche Bemerkung von dir war die ich mir anhören musste."

    Die Diebin ging vor, aber nicht nach Geldern, sondern am Fluss entlang. Denn sie brauchte sich nicht waschen. Sie stank nicht und ... ach er hatte sie sowieso nur ärgern wollen.

  5. Beiträge anzeigen #305
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Rötlicher Nebel schlich in einer kreisenden Bewegung ruhig über den Waldboden. Vereinzelt blitzten gleißende Funken auf und sanken wieder zu Boden. Die nächtliche Luft knisterte und spannte sich vor Magie. Die Magie verzerrte das Bild für den Beobachter, wie die Luft über einem Feuer und doch brannte und brodelte nichts. Einzig ein flüstern war zu hören. Beschwörend und mystisch zugleich. Die Quelle des magischen Nebels, des ganzen Zaubers der durch den Wald kreiste.
    Jedes Wort entlockte mehr Magie. Jedes Wort beschwor Nebel der aus den Mund strömte. Jedes Wort machte den Zauber immer mächtiger. Ein Schlafender wurde durch das Flüstern geweckt, durch den Nebel sanft gestreichelt und von der Magie mit Leben versorgt.
    Als sich der Ton und die sich wiederholenden Worte änderten, begann der Nebel schneller zu zirkulieren, zu strömen und zu versiegen. Tief ins Erdreich wie der Regen. Tief hinein um von Wurzelwerk aufgenommen zu werden und in den Stamm zu strömen.
    Die Hände wurden vom Knieenden an den Stamm gelegt, die Magie geleitet und geführt. Immer weiter den Stamm hinauf gen Baumkrone, bis dort der rötliche Nebel wieder leicht aus dem Blattwerk trat und sich um dieses hielt, wie der rote Nebel am Boden.
    Der Knieende erhob sich, hob die Arme und setzte ein paar Schritte zurück. Dann stampfte er auf und der Boden erzitterte. Der Waldboden begann aufzureißen, der gesamte Stamm zu erzittern und aller Nebel am Boden versiegte nun ins Erdreich. Schwache Wurzeln rissen in dumpfen Geräuschen, während die dickeren Wurzeln sich begannen zu einen und verknoten.
    Er senkte die Arme und ballte die Fäuste. Seine Augen glühten rot, wie Juwelen aus den tiefen eines Vulkans. Die magische Aura peitschte um sich und ließ Pflanzen neben ihn aufsprießen, als würde er sie mit der Magie erfassen. Doch erfassen tat er nur den alten Ahornbaum vor sich.
    Dessen Wurzeln hatten sich weiter geformt und bildeten sich zu zwei kräftigen Beinen. Holz knartschte, als sie begannen sich zu regen und gegen den Boden leicht zu stemmen. Der Stamm wurde leicht nach vorne gesetzt, schwankte und kam zur Ruhe, als eines der Beine sich vom Boden löste. Dann regten sich die beiden dicksten Äste und verformten sich. Verformen sich zu Armen mit langen, hölzernen Fingern die sich ballte wie seine Fäuste. Er trat näher, ließ sich greifen und in die Höhe heben. Leicht änderte er den Druck, bekam er doch fast keine Luft mehr, bevor er in die Baumkrone gesetzt wurde und es sein Wille war, der den Baum bewegte. Vorsichtig legte der zu Leben erweckte Baum seine 'Hände' auf den Boden, so wie er es vorgab und löste dann auch sein zweites 'Bein' aus dem Erdreich. Vorsichtig bewegten sich beide Arme dann wieder hoch, der Stamm schwankte und hievte die Baumkrone über alle anderen Baumkronen.
    Ein Lächeln kam über seine Lippen, bevor erste, wahrlich hölzerne Schritte vollbracht wurden und es aus den Wald hinaus ins Grasland ging. Stampfend wie ein Urvieh oder gar Troll erklang es und doch war es mehr ein wandernder Baum, dessen 'Arme' nun hin und her schwankten und die 'Beine' meterlange Schritte vollbrachten, bevor sie tiefe Abdrücke im Gras hinterließen.
    Es war geglückt und wieder eine neue Erfahrung, die jedoch Kraft kostete. Doch er hatte vom Steinkreis gelernt, die Schritte vollbracht und schaffte es mit seiner Erfahrung und Kraft den Zauber zu wirken. Nach mehreren Momenten wo durchaus manch Auge dieses seltsame, magisch glimmende Baumungetüm erhaschen konnten, setze der erwachte 'Baumgolem' seine Schritte zurück in den Wald woher sie beide herkamen. Danach erklangen Geräusche von Wurzeln die sich in den Boden pflügten, von Ästen die heftig raschelten und eine Stimme erklang die Worte sprach die einem Lied glichen. Einem Lied, dass Erwachtes wieder in seinen Schlaf wog und versetzte. Der magische Nebel trat hervor und strömte in alle Winde, bis er nicht mehr zu sehen war. De Magiewirker fiel müde auf die Knie, griff in den aufgewühlten Waldboden und sah mit müden Gesichtszügen zu wie dieser wieder zu Boden fiel.
    "Danke, Runak...", flüsterte Ornlu in alter Druidensprache und atmete noch eine Weile durch.
    Geändert von Ornlu (07.05.2010 um 23:46 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #306
    Krieger Avatar von Maknir
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    Maknir ist offline
    Es erschien ihn beinahe wie ein Traum, als der Bärtige durch den schwach beleuchteten Wald lief, einer Spur aus Ameisen folgend immer tiefer in den Wald hinein. Dies war jedoch nicht der Sildener Wald, es war ihm ein Fremder Wald. Er lauschte dem Flüstern der Blätter und folgte der Spur die ihm gezeigt wurde. Die Kleinen Käfer und Insekten folgten ihm, blickten ihm nach und führten ihn tiefer in das Herz des Waldes. Wohlauf waren sie an seiner Seite, als ob er der Ehrengast eines großen Festes war.
    Der Novize sah wie Ameisen, Hirschkäfer, Maikäfer, Spinnen, Würmer, Raupen und andere verschiedene Käferarten ihm folgten, vor ihm liefen, neben ihn und über ihn flogen, Bienen, Schmetterlinge, Motten, Mücken und anderes Getier. „Folge uns“ flüsterten sie ihm zu. War das wirklich nur ein Traum? Es schien beinahe so Real und doch so unreal. Er lief einfach den Weg entlang. Blätter tanzten um sein Gesicht herum, und andere viele Gerüche von der Natur stiegen ihm in die Nase. Er lächelte und warf seine Kleidung von seinem Leibe. Er wollte der Natur entgegen treten wie er erschaffen wurde.

    Als er in eine Lichtung trat schien der Mond auf den Mittelpunkt der Lichtung, wo ein Minecrawler dort stand und auf seine Ankunft wartete. „Ich grüße dich Novize des Wassers, wie ich sehe hast du die Chance ergriffen und bist meinem Ruf gefolgt“ begrüßte der Minecrwaler ihn. Er setzte sich vor den Großen Käfer und wartete ab was dieser ihm zu erzählen hatte. „Ich beobachte dich Maknir, du hast sehr großes Interesse an der Natur, du hast einen Garten erbaut und hast die Ameisen und Spinnen vor wenigen Tagen nicht aus Angst erschlagen sondern hast sie in die Natur gebracht, dafür danke ich dir und du sollst bald deine gerechte Belohnung dafür bekommen, warte nur noch ein bisschen ab und du wirst für deine Geduld belohnt, Novize des Wassers“ erklärte der Minecrawler und Maknir nickte ihm zu. Der Käfer verschwand im nichts und der Bärtige erhob sich.

    Langsam schlenderte er den Weg zurück.

    Plötzlich erwachte der schwarzhaarige und schüttelte irritiert den Kopf.

  7. Beiträge anzeigen #307
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    „Ein hervorragender Tag um sich nach ein paar neuen Pflänzchen für meinen Vorgarten umzuschauen“, dachte sich Marvin und spazierte mitsamt seinem robusten Blumenkorb durch den Wald, zu jener Stelle, wo er von blühenden Primeln, Auerglocken und myrtanisches Zierkraut vermutete. Sein Garten war seine Stärke, sein Zugpferd, wenn es darum ging seine Nachbarn zu übertrumpfen, mit denen er schon ewig im Zwist stand. Den Kampf um die größte Hütte hatte er schon vor Jahren verloren und auch mit Reichtümern konnte beileibe nicht auftrumpfen. Doch wenn es um Blumen ging, machte ihm keiner was vor. Nicht einmal der verträumte Waldläufer Mertens, der sich für seine ollen Kräuter rühmte. Pah, sollten die Menschen doch lieber Heiler aufsuchen, anstatt sich von Quacksalbern behandeln zu lassen, die sich heilende Wirkungen von Tees und Tinkturen versprachen.
    „Ah, ich sehe was, ich sehe was…“ Erhaben grinsend näherte er sich er sich einer Weide, um dessen Stamm sich feines, grün schillerndes Kraut schlängelte. Mit flinken Fingern löste Marvin das Gewächs, verfolgte es bis zur Wurzel und grub sie vorsichtig aus. Dieses Kraut würde sich sehr schnell an seinem selbstgebauten Ziergitter heimisch fühlen und mehr als nur standardmäßig gut aussehen. Was seine beiden Nachbarn vergebens mit bemalten Blumentöpfen zu kompensieren versuchen würden, würde er mit der Pracht der Natur ausstechen.
    "Was Menschenhand kreieren kann ist schön und sehenswert, was die Natur vollbringt ist unnachahmlich", war schon immer sein Leitspruch gewesen.
    Er reckte seine Nase in die Luft und roch schon den verführerischen Duft der Blüten der Auerglocken, die typischerweise unter dichten Sträuchern wuchsen und für das ungeübte Auge kaum zu erkennen waren. Mit halb geschlossenen Augen folgte er der Spur.
    „Halt, stehen bleiben! Eine Bewegung und Euer Leben ist verwirkt.“
    Erschrocken drehte sich Marvin um und blickte zwei grimmig blickenden Männern ins Auge. Der eine hielt ihm einen gespannten Bogen bedenklich nah vor das Gesicht, der andere spielte lächelnd mit seinem Schwert und legte seinen Kopf schief.
    „Bitte nicht schießen“, stammelte Marvin und klammerte sich an seinen Blumenkorb.
    „Klappe halten da vorne. Du kommst mit uns mit. Ich will keinen Pieps mehr hören!“
    Der Mann mit dem Schwert zog eine Tuchbinde aus seiner Tasche, lief auf Marvin zu und wollte ihm die Augen verbinden. Doch ein spontaner Einfall hielt ihn zurück. Er kehrte zu seinem Partner zurück, der immer noch den Bogen gespannt hielt.
    „Wie war der Auftrag nochmal? Ein paar Gliedmaßen dürfen fehlen? Sollen wir nicht noch ein wenig unseren Spaß haben, he? He?“ Kumpelhaftig stieß er ihm mit dem Ellebogen in die Seite und lächelte. Mit einem Surren löste sich der Pfeil und traf Marvin direkt zwischen die Augen.
    „Ah, verdammt?! Was soll das denn? Du hast ihm ins Gesicht geschossen!“
    „Das sehe ich auch du Idiot! Warum stößt du mir denn in die Seite?“
    „Ich habe gar nichts gemacht. Du hast keine Kontrolle über deinen verfluchten Bogen, so siehts aus!“
    „Wenn du keine Kontrolle über dich hast, kann ich da doch nichts zu. Sieh dir diesen Dreck an.“
    „Ich glaubs ja nicht… du hast ihm ins Gesicht geschossen….“
    „Wir sollten sehen dass wir hier weg kommen.“
    „Guter Plan.“

    Jarvo

  8. Beiträge anzeigen #308
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline

    Irgendwo nord-östlich von Silden

    „Na komm her. Komm her“, waren Lockrufe aus dem Munde des Nomaden, der jedoch nicht wirklich darauf wert legte, das Tier zu berühren. Einzig und allein der Reiz war es, der für den Moment entstand, wo der Bär sich demonstrativ von dem Ergrauten abwandte, als wäre dessen Aura eine meilenweit gegen den Wind stinkende – möglich und womöglich nicht nur möglich, sondern auch wohl sehr richtig.
    Die Hand des Nomadens fuhr erneut an den juckenden Schädel und verblieb nicht nur dort, denn das bewachsene Kinn und der stoppelig, dreckige Hals juckte bald genauso viel, wie das Haupt.
    „Blödes Vieh“, grummelte es aus der Kehle des Nomaden, der in diesem Moment an den Pavian dachte. Irgendwo glichen die beiden Tiere sich, wenn man davon ausgehen konnte, daß sie Beide ihren eigenen Kopf besaßen und ihre sturen Schädel mit Vorliebe durchsetzten.
    Aber das war es nicht. Der Pavian war launisch – dieses Biest hier jedoch abweisend gegenüber dem Menschen.

    Die bergige Region hatten die Reisenden hinter sich gelassen und wo sie sich nun befanden, ragten etliche von Bäumen in den Himmel und schluckten das Licht. Wenn Bardasch sich nicht täuschte, gehörte dieser Wald bereits zum Tummelplatz der Waldläufer, daß sein Blick erneut durch die Baumreihen huschte, wärend er sich langsam dem Boden entgegen neigte und etwas von dem kühlen und feuchtem Grund in die Hand nahm, um den Fuß damit ein wenig zu kühlen.

    „Hör mal Krupp. Was ist nun mit dem Bären?... Du hast doch nicht etwa vor, das Tier nem Waldläufer in die Hand zu drücken?“.

  9. Beiträge anzeigen #309
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    So, heute wirst du nicht mehr auf einem Stück Holz herumschlagen müssen.

    Wie auch schon die letzten Tage traf sich Elonhil heute mit seinem Schüler auf dem Trainingsplatz.

    Ich werde dich angreifen und du hast nichts anderes zu tun als meine Schläge abzuwehren. Wenn du dich in der Defensive befindest ist es wichtig, dass du einen festen Stand hast. Du willst ja nicht dein Gleichgewicht verlieren nur weil du einen Schlag blocken willst.
    Also nochmal deine Aufgabe ist es bis auf weiteres nur meine Schläge zu blocken.


    Der Lehrmeister wartete kurz bis sein Schüler soweit war und griff ihn dann an. Natürlich gab er nicht alles, sondern ging der Situation angemessen vor.

  10. Beiträge anzeigen #310
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline

    In der Grünen Krähe

    Langsam öffnete er seine Augen. Es war Nacht oder zumindest spät am Abend, da nicht die Sonne ihn geweckt hatte, sondern der Mond, der mit seinem fahlen silbrigen Licht seine müden Augen kitzelte.
    Mühsam richtete er sich in seinem Bett auf und rieb sich den Kopf.
    "Verdammt..." Flüsterte er.
    Sämtliche Knochen im Körper schmerzten. Der vergangene Abend hatte es in sich gehabt, diese Initiation, die Erweckung der in ihm schlummernden Magie, sie hatte extrem an seinen Kräften gezerrt.
    Das war es aber wert gewesen. Auf zugegeben schmerzhafte Weise, hatte er Wissen und Kraft erlangt. Er hatte eine andere Ebene betreten, wenn auch nur für wenige Minuten. Eine Ebene zwischen Diesseits und Jenseits, dort wo der Geist sich hinbegibt, wenn er den Körper verlässt: Das Reich der Träume.
    Ob es nun Zufall war oder eine Fügung des Schicksals, das er dieses Reich betreten hatte und dadurch auf den Pfad, der ihm vorbestimmt war betreten hatte, konnte er sich momentan nicht erklären.
    Irgendwas juckte an seinem rechten Unterarm. Er kratzte sich und betrachtete die Stelle.
    Kaum sichtbar war dort ein Zeichen, das bei diesem Lichteinfall wie ein blasses blaues gezacktes S aussah.
    Rein theoretisch könnte es einfach nur eine seltsam geformte Ader sein, aber als er seinen linken Unterarm betrachtete und dort ebenfalls das Zeichen, genau wie rechts unter der Handwurzel vorfand, verwarf er diesen Gedanken.
    Es mussten Nachwirkungen, der Initiation sein. Die Natur oder zumindest der Teil von ihr, mit dem er konfrotiert wurde hatte seine Signatur hinterlassen.
    Ob ich noch mehr Zeichen trage? Kam es ihn in den Sinn.
    Ja, es waren noch andere Zeichen, genau genommen ein weiteres Zeichen.
    Es war ein einfacherer grader Strich, der mitten auf seiner Brust, der ebenfalls blass blau schimmerte.
    S I S , was hatten diese Zeichen zu bedeuten? Eine Art Erkennungszeichen? Ein Name?
    Er jonglierte mit den Zeichen, die er für diese Praxis als Buchstaben ansah.
    "SIS? SSI? ISS..."
    Letzteres erschien irgendwie Sinn zu ergeben, irgendwie...

  11. Beiträge anzeigen #311
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Den ganzen Tag hatte der Gauner wohl in seinem Zimmer in der Taverne zugebracht, wo er an den Bestellungen Suzurans gesessen und gearbeitet hatte. Von Zeit zu Zeit war eine Schankdame hinaufgekommen, hatte ihm etwas Essbares gebracht und gegen Abend gar einen Humpen hingestellt, gefüllt mit Wasser.
    Vryce seufzte und besah sich die Armschienen, die er gefertigt hatte. Zwar auf Grundlage anderer Stücke, diese jedoch ausbessernd und erweiternd. Eindrucksvoll war vor allem das, was die Bogenschützin gewünscht hatte: Katzentatzen. Golden wirkten sei im Licht.
    Die Stiefel hatte er relativ einfach bearbeitet und ihnen sogar eine schwarze Farbe verpasst. Das Material war gut und würde der Frau keine schmerzenden Füße bereiten, sollte sie Gefallen an einer längeren Wanderung bekommen.
    Erneut seufzend, lehnte sich der Dieb zurück und besah sich lächelnd sein Werk.
    „Verdammt“, murmelte er müde, „Du hast ja doch Talent. Zumindest etwas.“
    Er lachte leicht, ehe er sich erhob und in Richtung Bett marschierte. Er hätte noch in den Schankraum gehen und nach einer hübschen, naiven Sildnerin suchen können, aber nein, nach einem so arbeitsreichen Tag war selbst Vryce dem Fluch des Schlafes zum Opfer gefallen.

  12. Beiträge anzeigen #312
    Lehrling
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    Miyamoto Musashi ist offline
    Musashi saß wieder einmal auf dem Trainingsplatz und beobachtete die Waldläufer. Jeden Abend, als die Waldläufer mit dem Training fertig waren, versuchte er, die Bewegungen und Techniken nachzumachen, doch es klappte einfach nicht so, wie er sich das gedacht hatte.
    Schließlich war Musashi zum Sildener Lagerhaus gegangen um zu sehen, ob es irgendwelche Aufträge gab, die er für ein wenig Gold erledigen könnte, doch auch da hatte er nichts gefunden. Mir geht so langsam das Gold aus..., dachte er sich verzweifelt. Er wollte den Trainingsplatz schon verlassen, um sich von seinem restlichen Geld in der Taverne zu betrinken, da sah er einen betrunkenen Fischer am Wegesrand liegen. Als Musashi sich ihn genau ansah, bemerkte er den Goldbeutel, der dem Aussehen nach voller Münzen sein musste. Das muss Schicksal sein., dachte Musashi und grinste. Da dachte er darüber nach, wie er an Gold kommen könnte und im nächsten Moment fand er diesen Kerl. Schnell, bevor er aufwacht! Vorsichtig löste er den Beutel vom Gürtel des Fischers, steckte ihn ein und ging weiter, als wäre nichts gewesen. Mit einem schnellen Blick zu allen Seiten vergewisserte er sich, dass ihn niemand bei seiner Tat beobachtet hatte. Doch während Musashi weiterging, überkam ihn plötzlich das schlechte Gewissen. "Wer weiß, vielleicht ist er ja auf das Geld angewiesen...Andererseits, woher hat ein Fischer so viel Gold? Und warum trägt er es mit sich herum? Vielleicht war es auch Geld, welches er für ein illegales Geschäft erhalten hatte... Ob Musashi das wirklich glaubte, oder ob er nur versuchte, sein Gewissen zu beruhigen, wusste er selbst nicht genau zu sagen. Immerhin brauchte er sich für die nächsten paar Tage keine Sorgen mehr um Gold zu machen...

  13. Beiträge anzeigen #313
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    Jarvo ist offline
    Erschöpfung ist ein körperlicher Zustand, der sowohl mess- als auch sichtbar ist. Hängende Arme, an der Stirn klebende Haarsträhnen, ein schlurfender Gang, gepaart mit einem ausdrucklosen Gesichtsausdruck, der sich einzig und alleine bei dem Anblick eines Bettes aufhellen würde. Vielleicht noch ein Glas warme Milch vorher, eine Tasse dampfender Kräutertee oder ein kurzes Schwätzchen mit einem alten Bekannten, doch vielmehr wollte Jarvos Verstand an jenem Tag nicht erdulden müssen. Die Stimme in seinem Kopf war verstummt, doch unterschwellig spürte er noch die gewaltige Kraft in seinen Adern pulsieren, die ihn in jenen rauschartigen Zustand überwechseln ließ. Dass er keinen Schaum vor dem Mund hatte war auch alles.
    „Herr Hauptmann.“
    „Herr Hauptmann.“
    Die beiden Wächter am Eingang grüßten ihn formell und wurden mit einem Nicken abgespeist. Silden sah noch unverändert aus, noch genauso friedlich wie bei seiner Abreise, die ja auch nur gut zwei Wochen her war. Doch in jenen unsteten Zeiten konnte man nie wissen, welche Front sich wo auftat und spontan beschloss, ein kleines Dorf dem Erdboden gleichzumachen. Er würde bei Jodas Informationen über den Status Quo der Diebesahngelegenheit einholen müssen… und mit einem Seufzer hoffte er, dass sich die Sache schon erledigt hatte. Keine Lust einem Gespenst nachzurennen, welches sich gut zu verstecken weiß.
    Mit hängendem Kopf bog er um die Ecke, passierte die schöne hölzerne Bank, die sich so wunderbar für ein ruhiges Stündchen in der Sonne eignete, und betrat die Hütte. Sein Bett…
    Das Schwert stand in der Ecke, die dreckigen Stiefel auf dem Boden und der Hut, ja der Hut saß ihm noch auf den Kopf, als er sich auf Seite drehte und genüsslich die Augen schloss. Ein Moment der Ruhe, wie er schöner nicht sein konnte. Seine Glieder entspannten sich bei dem Gefühl des weichen Untergrundes und des vertrauten Duftes. Ein Schlaf ohne seine Sinne anstrengen zu müssen, ohne auf der Hut zu sein.
    „Jarvo? Du bist zuhause? Warum sagst du denn nichts?“
    Lachend und mit ausgebreiteten Armen kam Mertens hereingestürmt und klopfte dem Barden auf die Schulter.
    „Wie geht es dir? Erzähl….“ Er wich etwas zurück. „Oh, so wie du mich anguckst, scheinst du deine Sicht ja wiedererlangt zu haben.“
    „Tut mir leid Mertens, aber ich muss eben eine Runde schlafen.“ Er drehte sich weg und verschränkte seine Arme. Der Waldläufer würde verstehen, auch wenn seine quietschfidele und die Lebensenergie, die er versprühte manchmal schon unheimlich wirken konnten.
    „Geht in Ordnung. Ruhe dich aus und wir sehen später weiter.“
    Schmunzelnd stand Mertens auf und setzte sich an den Tisch, um sich ein Glas Wasser einzugießen. Und auch wenn er keine Gäste erwartete, klopfte es an die Tür… Jodas.
    „Bewahre, Mertens. Darf ich reinkommen? Danke. Ich muss mit dir reden, vielleicht kannst du mir weiterhelfen. Ich fühle mich im Moment wie ein verdammter Opa, der seine Enkelkinder zurechtweisen muss. Dekker steckt weiß Adanos wo, lungert hier und da herum und erscheint nicht einmal zu seiner Pflicht. Und unser Hauptmann, der wandelt noch auf seinem Pfad und bändelt mit der Natur. Doch wenn der nicht… Oh, da isser ja. Wenn man vom…“
    Ein Kissen flog quer durch den Raum und verfehlte Jodas um Haaresbreite. Wütend rappelte sich der Barde auf und schlug den Hut zurück.
    „Silden foppt einen auch immer wieder. Eine Mütze Schlaf ist anscheinend tagsüber schwer zu bekommen!“
    Jodas beugte sich zu Mertens hinüber. „Irre ich mich, oder ist er gereizter als vorher?“

    Ihn an seine Pflicht erinnernd, hatte der alte Waldläufer den Barden mit ins Sippenkriegerhaus geschleppt, wo es Organisatorisches zu regeln galt. Die Diebessache hatte sich noch nicht erledigt und bei den Befragungen der Gefangenen, die sich ruhig wie Schoßkätzchen in ihrer Zelle hielten, war nichts herausgekommen. Ein paar launischere Naturen wurden herausgepickt und einzeln verwahrt, um die anderen nicht anzustacheln.
    Die Höhlen wurden streckenweise weiter erkundet und in manchen Schächten eine beachtliche Anzahl Minecrawler gefunden, die sich jedoch ruhig verhielten und nicht den Anschein machten, als bestünde in ihnen eine Gefahr.
    „Es gibt noch mehr“, sprach Jodas und schaute auf eine Liste.
    „Favril ist wiedergekehrt wurde mir berichtet. Würde mich nicht wundern, wenn der heute Abend bei dir vor der Türschwelle steht.“ Er grinste und fuhr fort. „Zudem hat sich Idun als würdig erwiesen. Ist ein anständiger Kerl wie du weisst. Ich denke wir können ihn in unserer Wächterriege gut gebrauchen. Du übernimmst das?“ Fragend schaute er Jarvo an, der auf einem Stuhl saß und sein Kinn auf der Faust abstützte.
    „Warum nicht. Wo steckt er?“
    „Du willst das jetzt machen?“
    „Ich könnte schlafen gehen…“ Der Barde lächelte und stand auf. Idun sollte sich nahe der Wassermühle herumtreiben, was Jarvo lästige Fußarbeit ersparen würde.

    Er betrat die Wassermühle, räumte einen Tisch frei und besorgte sich aus dem Lager die Sachen, die er benötigte. In Reihe und Glied legte er es hin und deckte das Ganze mit einem großen Tuch ab. Er hatte Idun schon gesehen, schritt vor die Tür und rief ihn hinein.
    „Bewahre Idun.“
    „Bewahre Jarvo.“
    „Setz dich, es gibt etwas zu regeln.“
    Er wies ihm einen Platz am Tisch zu und stellte sich auf die andere Seite.
    „Du gefällst mir“, fing er an. „Du hast die letzten Wochen einen guten Packen Zivilcourage gezeigt und dich wacker geschlagen. Zudem die Gefangenschaft, die du gut überstanden hast. Eine Sache, die nicht jedem zuzumuten ist. Und doch stehst du noch auf deinen eigenen Beinen. Dabei kam bei uns ein Gedanke auf. So einen Mann können wir gut gebrauchen… Sieh dich um und du siehst Krieger, die für ihr Volk einstehen und jene beschützen, die Hilfe brauchen. Wie du weisst befindet sich Silden in einer Krisensituation, denn wir wissen nicht wo und wie zahlreich unser Feind ist. Gute Männer werden gebraucht, doch Tapferkeit und Loyalität sind die Voraussetzung. Wenn ich mir dich angucke, denke ich genau diese Werte vor mir zu sehen.“
    Idun schluckte und sah ihn schweigend an.
    „Im Namen des Waldvolkes ernenne ich dich zu einem Wächter Sildens.“
    Mit Schwung zog er das große Tuch weg und zum Vorschein kamen ein Schwert, ein Speer und ein Bogen.
    „Wähle deine Waffe, wenn du dich für diese Aufgabe bereit siehst. Keiner zwingt dich, doch bedenke. Nimmst du die Aufgabe an, stehe auch zu deinem Wort.“
    Geändert von Jarvo (09.05.2010 um 17:59 Uhr)

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    Suzuran ist offline
    Leise summend hatte sich die Braunhaarige auf den Weg in die Krähe gemacht, denn ihr ehemaliger Schüler war auf den Straßen des Dorfes nirgendwo zu finden gewesen.

    "Reis...Reis...reiheiiis...ich brauche neue Schuhe...ich brauche neue Schuhe...dann hab ich vor Regen Ruhe... Reis.... Reis... Reheiiissss...wo sind die...Guten Abend Aidar... in welchem Zimmer finde ich einen gewissen Reis?..."

    >Na haben wir ein Messiezimmer oder nicht ? Na...na...<

    Murmelnd stand die Braunhaarige an der Tür, klopfte dreimal laut, bevor sie ein Ohr gegen die Tür presste.

    "Reis, mach gefälligst auf... meine Hände sind kalt, meine Arme brauchen SChutz und mein kleiner Zeh ist bei dieser Frühlingskälte auch schon halb erfroren. Waren wir faul...oder haben wir gearbeitet?", rief sie hinter der Tür und hoffte, dass sie der Grimasse des Fremden entgegenblicken konnte.

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    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Der Tag endete wie er begann. Idun wollte die Morgenstunde für einen kleinen Erholungsspaziergang durch Silden nutzen, jedoch durchkreuzte ein plötzlicher Wolkenbruch seine Vorstellung von Erholung und er musste in der Grünen Krähe Unterschlupf suchen.
    Mit ausgebreiteten Armen lag er auf dem weichen Bett in seinem Zimmer und starrte die Bretter an der Decke an. Regentropfen prasselten an die Fensterscheibe. Gedämpft hörte man von unten die lärmenden Besucher der Taverne. Irgendein Gast beschwerte sich darüber, dass es in der Krähe nur fades Essen gäbe, woraufhin ihm jemand an den Kopf schmiss, dass er ja woanders hingehen könne, wenn es ihm nicht passte. Daraus entwickelte sich eine lautstarke Diskussion, die Idun allerdings nicht weiter mitverfolgte. Andere Gedanken bewegten ihn tiefer.
    Der Fuchs hatte Recht. Er hatte wirklich Glück gehabt beim letzten Mal. Wäre sein Gegner bewaffnet gewesen, hätte es schnell aus sein können. Sein Hals verengte sich. Er mochte nicht daran denken, was hätte passieren können, doch gleichzeitig regte sich in ihm auch eine Wut, dass er so hilflos gewesen war in dieser Situation. So unfähig etwas zu tun. So fremdbestimmt. „Das wird sich ändern.“ Der Fuchs hatte ihm zu einem Bogenlehrmeister geschickt. Idun hatte den Namen vergessen, doch mit einer anständigen Ausbildung würde er sich beim nächsten Mal zu wehren wissen. Iduns Gedanken waren fast vollständig eingenommen von der Vorstellung wie er einem der Diebe beim nächsten Mal begegnen würde. Er würde nicht einfach nur die Schläge parieren und in der Defensive sein. Nein, er würde seinen Gegner niederstrecken und ihm ins Gesicht spucken, dass er sich in ihm getäuscht hatte! Dass er ihn hoffnungslos unterschätzte und nun mit den Konsequenzen zurecht zu kommen hatte. Ebenso würde er sich nicht mehr in irgendwelchen vollgestopften Schränken verstecken müssten. Furchtlos würde er nach vorne stürmen und alle Hindernisse aus dem Weg rammen. Erschöpft, aber dennoch als Sieger würde er im Ziel ankommen. Idun stand auf und ging zum Fenster. Der Regen hatte aufgehört, die Sonne sich mühselig einen Weg durch die Wolkendecke gebahnt. Er war erfüllt von einem Gefühl der Unruhe, der Unbändigkeit. In den einengenden Wänden seines Zimmers, die ihm sonst eher als Zuflucht vorgekommen waren, hielt er es nicht mehr aus. Entschlossen verließ er die Krähe und schritt hinaus ins Freie, ungeachtet des unangenehmen Wetters. Im Schankraum wurde immer noch heftig diskutiert. Vermutlich würde mal wieder nur eine Schlägerei den Streit lösen. Noch auf der Türschwelle, überlegte Idun unsicher, was er nun tun sollte. Er entschied sich dafür, den Spaziergang vom heutigen Morgen nachzuholen und schlenderte gemütlich in Richtung Wassermühle. Die frische Luft und der kalte Wind schafften es sein Gemüt abzukühlen. Die Bogenausbildung würde anstrengend werden, in der Hinsicht machte er sich nichts vor. Schon sein Vater quälte ihn mit ermüdenden Übungsstunden, bei denen er teilweise stundenlang stumpfsinnig mit seinem Bogen auf Baumstümpfe und sonstige Ziele schießen musste. Aber wenn er die Ausbildung erst einmal standfest durchgestanden hatte, würde er nicht mehr so wehrlos sein wie im Moment und dieser Gedanke beflügelte ihn geradezu so schnell wie möglich zu beginnen.

    Das Rad der Wassermühle lief schneller als sonst. Große Wassermassen, die vom Regen in den Bergen hinunter liefen trieben es zu neuen Höchstleistungen an. Idun erkannte Jarvo, den Hauptmann der Wache wie er das Gebäude betrat. Verwirrt runzelte er die Stirn. „Wo war er solange? Außerdem war er doch erblindet, als ich ihn das letzte Mal sah. Ob er wieder geheilt ist? Oder hat er sich verlaufen?“ Idun blieb verdutzt stehen, um zu überlegen wie er die Situation aufgreifen sollte, als er auch schon vom Hauptmann in die Mühle gebeten wurde.
    Nicht minder erstaunt folgte er Jarvo und nahm gegenüber von ihm Platz. Auf dem Tisch hatte er ein Tuch platziert. Er richtete das Wort an Idun und fragte ihn nebenbei als ob es nicht mehr als eine lästige Formalität wäre, ob er der Wache beitreten möchte. Er zog das Tuch weg und drei Waffen kamen darunter zum Vorschein.
    << Wähle deine Waffe, wenn du dich für diese Aufgabe bereit siehst. Keiner zwingt dich, doch bedenke. Nimmst du die Aufgabe an, stehe auch zu deinem Wort. >>, überließ er Idun die Wahl. Dem blieb in diesem Augenblick die Luft zum Atmen weg. Mit hellwachen Augen schaute der Hauptmann ihm in die Augen. Er wollte, dass Idun annahm, aber wollte Idun das auch? Er war sich nicht sicher. Was bedeutete es Wächter zu sein? Mehr instinktiv als überlegt nahm er sich den Bogen, eine Waffe mit der er zumindest einigermaßen umgehen konnte und nahm das Angebot an. Jarvo nickte knapp und legte die beiden anderen Waffen zurück an ihren Platz. Er verabschiedete sich von Idun und verließ die Wassermühle.
    Wie vom Blitz getroffen stand er nun da und schaute dem Hauptmann ungläubig hinterher.

  16. Beiträge anzeigen #316
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Sie stand einmal mehr im Wald. Sie hatte sich an Meister Fauns Rat erinnert und sich gedacht, sie könnte es ja mit Meister Ornlus Anweisung kombinieren. Die Augen geschlossen, die Magie geweckt, stand sie einfach da und lauschte.

    Wind rauschte durch die Blätter. Sie fühlte ihn. Es war nicht alles normaler Wind. Der Wind des Frühlings, ein Wind der Magie begleitete ihn. Er spielte mit ihrem Haar. Rascheln. Ein kleines Tier, vielleicht ein Kaninchen lief oder hoppelte über den Boden. Sie spürte den Wind in die Richtung ziehen, aus der sie das Tierchen hörte. Welchen Geruch hatte der Wind dem Tierchen zugetragen? War es ein Eichhörnchen und hatte Nüsse gerochen? Es lief nicht übermäßig schnell, es war nicht in Eile. Cécilia lächelte. Wer brauchte schon Eile?
    Ihr Haar wurde zurückgeweht, durch Wind, verstärkt durch Magie. Magie des Frühlings. Ihr drängte sich die Sorge um Oparilames auf, doch sie widerstand. Frühlingsgefühle störten ihre Konzentration und genau die erlernte sie. Konzentration und Geduld ... Ein warmer Körper schmiegte sich an ihr Bein. Jene Katze, die sie schon einmal gesehen hatte? War sie auf der Jagd, oder einfach verspielt? Hatte der Wind auch ihr Gerüche zugetragen? Ließ der Wind sie ihrem Fell zum Trotze frieren? Konnten Tiere die Magie wahrnehmen, so wie sie es tat? Was sprach dagegen?
    Sie musste die Augen nicht öffnen, um zu wissen, dass die Blätter der Bäume sich scheinbar bewegten, ohne dass ein Wind wehte. dass das Gesträuch scheinbar ohne Zutun raschelte. Sie stand im Gegenwind. Der Wind wehte zu den Wasserfällen, kam manchmal auch von dort.

    Seit sie mit den Übungen von Meister Ornlu begonnen hatte, fühlte sie sich, als werde ihr nie mehr warm. Alle Wärme schien von ihr gewichen zu sein, sie schien ein Wesen der Kälte zu sein. Gegen das Frieren konnte sie nichts tun, Feuer half ihr nicht. Sie hatte Flammen in Wind tanzen sehen, den es nicht gab, aber das Feuer ging nicht aus. Der magische Wind konnte Feuer nicht auswehen.
    Sie hatte verstanden, was er mit einem "magischen Muskelkater" gemeint hatte, eine Weile hatte sie schlicht keine Lust mehr gehabt, Magie zu wirken, weil sie die Kälte nicht mochte, sie abgelehnt hatte. Die Kälte musste der Preis sein. Sie hatte sich darauf eingelassen, sie zog es nun durch. Sie hatte sich am Riemen gerissen und weitergemacht. Sie hatte weiterhin das Lenken der Magie geübt, war nun endlich in der Lage, mit der Magie in ihrem Körper zu verfahren, wie sie es wollte. Die Konzentration war vorhanden. Sie übte regelmäßig, indem sie sich in den Wald oder an den Wasserfall stellte und lauschte.
    Auch die Magie aus dem Körper zu bringen, hatte sie allmählich gelernt. Als sie sich sicher gewesen war, endlich die nötige Konzentration dafür aufbringen zu können, hatte sie es gewagt. Wenn sie gemerkt hatte, dass ihre Konzentration nicht gereicht hatte, hatte sie auf die Magie gelauscht und es noch einmal versucht. Sie konnte nicht aufgeben. Sie hatte sich darauf eingelassen.
    Der Wind veränderte sich. Er schien eine andere Quelle zu haben. Jemand war dort. Ob er stand oder ging, konnte sie nicht sagen. Sie wusste nur, es war ein Mensch oder ein Tier, das mit Magie zu tun hatte? Sie blieb stehen und hielt die Augen geschlossen. Vielleicht konnte sie am Wind erkennen, wer oder was es war.

  17. Beiträge anzeigen #317
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Frauen waren schon seltsam. Während andere mehr vor Ort waren, waren sie überall und nirgendwo. Zumindest jene hier. Wo diese Kahlen wieder war? Wieso Vivin und Noreia wohin mussten? Was wohl Suz gerade machte und ob sie an ihn dachte? Und was diese Cécilia wieder trieb?
    Fragen über Fragen, die den Hetzer momentan zwar beschäftigten, aber nebensächlicher waren. Die Häscher würden kommen. Der Hetzer hatte es gesagt und Ornlu machte sich dazu durchaus so seine Gedanken. Gedanken die er jedoch irgendwann satt hatte und die zu leicht abgelenkt wurden, als er zumindest eine der vermissten Damen erblickte. Was sie gerade hier suchte, wusste er nicht. Hier zog er sich doch zurück?
    Ornlu näherte sich langsam und grübelte, wieso Cécilia die Augen geschlossen hatte.
    Schritt um Schritt kam er ihr näher, stand direkt vor ihr, während sie sich immer noch mit geschlossenen Augen konzentrierte. Der Druide zuckte mit den Schultern, winkte vor ihr mit einer Hand und zuckte abermals.
    "Mal sehen ob sie darauf reagiert...", dachte sich der Hetzer und kam ihr näher. Er umschlich sie wie ein Raubtier seine Beute, stand hinter ihr und nahm ihren Geruch wahr, während die Katze die bei ihr war nach einem Blickkontakt sich schleunig zurück zog und auf einem Baum Schutz suchte.
    Ornlu hingegen hatte die junge Frau immer noch nicht dazu bewegen können die Augen zu öffnen. So ging er noch einen Schritt weiter, berührte sie fast, umging sie abermals als ob er sie irgendwie verführen wolle und hielt vor ihrem Gesicht, bevor sich seine Lippen den ihren näherten.
    Sie schreckte auf - endlich.
    "Bewahre! Hüte dich vor Strolchen die sich einen Kuss holen ohne zu fragen...und hüte dich vor diesem Ort. Nicht weit von hier ziehen Warge ihre Jungen auf...", erklärte er sich und hatte Cécilia natülich nicht geküsst - aber fast.
    "Wie klappt es bei dir? - Hmm und denk dir nicht zu viel wegen dem eben. Hinter deiner Unschuld oder mehr noch Pracht die dein von Adanos geschaffener Körper ausstrahlt bin ich nicht her. Riechst zu sehr nach etwas, wo ich lieber zubeißen würde, als zu küssen. Auch wenn beißen auch seinen Reiz hat...", sinnierte Ornlu leicht grinsend und dachte sich, dass Suz sicher auch so langsam wieder empfand.

  18. Beiträge anzeigen #318
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Es klopfte an der Tür und – oh Wunder! – es war Suzurans Stimme zu vernehmen, die über Kälte und Zehen klagte. Der Gauner fasste sich ein Herz, öffnete die Tür einen Spalt breit und blinzelte die junge Bogenschützin an.
    „Suzuran“, sprach er nur, nickte zum Gruß und bat sie herein in das Zimmer, welches relativ sauber war. Nur der Tisch war voll gepackt mit allerlei Werkzeug für Rüstungsschmiede. Und zwischen all diesem Utensil fanden sich Armschienen sowie Stiefel, beides dunkel gehalten und so, wie es die Frau gewünscht hatte. Der Dieb packte die Sachen, reichte sie Suzuran.
    „Armschienen, schnürbar. Sogar mit dem Tatzenabdruck in goldenen Farben“, präsentierte er und deutete auf die Verzierung, „Und da sind die Stiefel. Schwarz, weiblich und geschnürt. Alles wie Du gewünscht hast.“
    „Und die Handschuhe?“, fragte die Schützin misstrauisch.
    „Hab ich Dir schon gegeben … nach der Prüfung“, antwortete der Schmied trocken und grinste. „Aber sag, wie gefällt’s Dir?“

  19. Beiträge anzeigen #319
    Kämpfer Avatar von Favril
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    Favril ist offline
    Heimat!
    Der junge Wächter war daheim, er war angekommen.
    Die Sonne verschwand allmählich hinter den Bergen im Westen, als Favril vor sich zwischen den Bäumen die ersten Lichter des Fischerdorfes erkennen konnte.
    Wochenlang war der Bauerssohn durch Myrtana gestreift, immer auf dem Weg nach Hause. Jedoch wurde sein Weg unzählige Male abgelenkt. Orkpatrouillen und große Tiere waren nur einige Gründe. Einmal war Favril in die falsche Richtung gegangen, dann endete er in mehreren Sackgassen.
    Doch letztendlich hatte er es geschafft. Er war wieder in Silden.
    Und seine verwirrte Reise war keineswegs umsonst. Viel gelernt hatte der Waldbruder, da er viele Nächte unter offenem Sternenhimmel verbringen musste und durfte. Dementsprechend sah er aber auch aus.
    Zerrissene, dreckige Kleidung hing von seinem eher abgemagertem Körper, die Haare wuchsen wild und ungebändigt in alle Richtungen. Kleine Schrammen verzierten seine Arme, Beine und das Gesicht. Doch alles, was ihn nicht umbrachte, machte ihn bekanntlich härter.

    Silden war überdacht von einem grünen Meer aus frischen Blättern, was für erfrischende, reine Luft sorgte. Das Bild, was der Wanderer, der in Silden Einzug erhielt, genießen durfte, war geprägt von einer Idylle, die nirgendwo anders in diesem Land so zu finden war.
    Das es in Wirklichkeit anders war, wusste der Wächter nur zu gut.
    Beim Eintritt in die Stadt nickten ihm die Wachen nur zu. Namen wusste er keine, aber ihre Gesichter waren Favril nicht gänzlich unbekannt.

    Als er die ersten Häuser des Dorfes erreichte, blieb er stehen und atmete tief durch. Er war wirklich wieder zu Hause.
    Sein erster Weg führte ihn zum Nordufer des Sees. Dort wusch er sich den gröbsten Dreck hinunter und erfrischte sich. Von Weitem sah er seine kleine Hütte im Osten im goldenen Licht der Sonne.
    Doch er hatte ein anderes Ziel. Er brauchte dringend ein frisches Kräuterbier und bekannte Menschen. Die Grüne Krähe war sein Ziel...

  20. Beiträge anzeigen #320
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Quelle des Windes hatte sich ihr genähert. Der Wind trug etwas in sich, was sie nicht mochte. Sie hielt aus, Konzentration war es, was sie gerade übte, nicht mehr und nicht weniger. Er oder sie umschlich sie, fast wie ein Raubtier. Sie hielt still. Der Wind umschmeichelte sie und stieß sie doch ab. Sie hielt aus. Wieder umschlich der Mensch sie, die Katze war devongelaufen. Wer es wohl war? Der Mensch kam näher, der Wind verstärkte sich, je näher er kam. Sie konnte seinen Atem auf ihren Gesicht spüren ...
    Cécilia schrak auf. Meister Ornlu! Hatte er sie gerade wirklich küssen wollen?! Sie hörte zu, während sie sich abregte. Wie knapp!
    "Bewahret! Ich komme voran. Ich kann die Magie jetzt besser lenken, sie aus dem Körper rufen und formen. Na ja, so ganz will sie sich noch nicht in eine Form bringen lassen. Aber ich nehme an, Ihr möchtet es lieber sehen?"
    Sie erwartete keine Antwort. Die Magie war bereits geweckt, nun lenkte sie sie. Es dauerte nicht so lang wie bei ihrem letzten Treffen. Sie umschmeichelte, befahl und bat, brachte die Magie, die Ranken in ihre Hand. Dann brach sie die Barriere ihres Körpers ... Sie brachte die Magie aus ihrem Körper, sie sah die Ranken, in ihrer Hand waren sie. Grün wie Bohnenranken, aber anders. Sie hielt die Magie in ihrer Hand und ließ die Ranken sich bewegen, einen Kreis bilden. Sie schlängelten und wanden sich. Cécilia brachte die Ranken dazu, sich schneller zu bewegen, der Kreis wurde schneller. Sie verengte den Kreis, enger und enger, bis die Magie die Form einer Kugel erreicht hatte, schnell und klein. Nur das Leuchten war ein kleiner Problempunkt, aber es war immerhin eine Magiekugel. Triumphierend blickte sie zu Meister Ornlu.

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