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    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    In den letzten Stunden wanderte hunderte Male das Messer durch schwarzes Leder. Auf dem Tisch stapelten sich schuppenförmige Gebilde. Ein wenig kleiner als seine Pranke und nicht dicker als zwanzig Blatt Pergament. In seinen Gedanken sah Thok immer wieder das Bild einer fertigen Rüstung, mit der stolz an den wilden Horden vorbei marschierte.


    Sorgfältig reihte er die einzelnen Teile aneinander, es entsprach seinen Vorstellungen. Doch wirkte das Ganze noch etwas klein. Es reichte nicht einmal von den Schultern bis zum hungrigen Bauch.


    Wieder legte Thok die erste Platte, wenn sie es denn war auf das vor ihm ausgebreitete schwarze Leder. Vorsichtig wanderte das Messer den Kanten entlang. Nach wenigen Augenblicken gesellte sich ein weiteres Stück zum großen Ganzen. Mit jedem weiteren Schnitt verbesserten sich Thoks Prankenfertigkeiten. Es fiel ihm zunehmend einfacher die Arbeitsschritte in einem gleichen Muster zu wiederholen. Natürlich war es Schweiß treibend die Klinge sauber durch doch relativ dickes Leder zu führen.


    Seinen Arsch auf einem Schemel platziert bearbeitete der Ukra die Kanten der Lederplatten. Immer wieder musste das Messer geschärft werden. Kleine Unachtsamkeit wurden dabei sofort bestraft, seine Linke machte ein ums andere mal Bekanntschaft mit dem scharfen Metall. So konnte er am Ende behaupten und das zu recht, diese Rüstung ist mit Blut und Schweiß getränkt. Natürlich wäre das Blut eines Feindes auf viel besser. Doch bis Thok dieses Teil im Kampfe tragen sollte würden noch eine Menge Stunden und viele wilde Flüche ins Land gehen.

    Platte um Platte reihte sich aneinander, das schwarze Gebilde auf der Werkbank wuchs Stück für Stück. Thok setzte es seinen Vorstellungen entsprechend zusammen. Die einzelnen Schuppen überlappten sich und hatten fast die Form seines gewaltigen Brustkastens.


    Selbst Lif konnte seinen erstaunten Blick nicht verbergen, das bisher Geschaffene konnte sich sehen lassen. Der Morra ging ihm sogar zur Hand, was Thok nur wiederwillig hin nahm. Aus mehreren Stücken Stoff fertigte der Morra ein Abbild seines Oberkörpers an. Thok sah zum ersten Mal die Ausmaße seines Körpers.
    Mit einem Wischer über die Werkbank schob er die Platten bei Seite und breitete den Stoff aus. Anschließen platzierte der Ukra die Lederplatten darauf. Hier und da lugte noch ein Stückchen Stoff hervor, sah aber im Groben recht gut aus. Des Morras Idee schien gar nicht mal so schlecht zu sein, nun sah Thok wo es noch fehlet. Ein kräftiger Schlag auf Lifs Schulter ließ ihn in die Knie gehen. Doch der Morra schien diese freundliche Geste zu verstehen.


    Thok machte sich wieder ans Werk und fertigte noch ein paar wenige Platten.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Thok Ukra Tharr ist offline
    Dicke stinkende Schwaden zogen durch die Hütte. Thoks Augen tränten und seine Lunge brannte. Wieder schob er den glühenden Nagel durch das Leder. Die nächste Wolke stieg dampfend nach oben. Dass erste Platte war nun in regelmäßigen Abständen durchlöchert. Mühselig diese Arbeit und das Ergebnis ließ zu wünschen übrig. Vorsichtig schabte Thok das verbrannte Leder herunter, dieser aufgeschäumte Rand passte nicht. Doch die Hitze der glühenden Spitze hatte mehr Schaden angerichtet als es dem Ukra lieb war.

    Der Morra schlug die Hände über den Kopf zusammen als er die Hütte betreten hatte. Schimpfte dabei wie ein altes Weib und behauptete solch kostbares Material traktiert man nicht.

    Thok nahm das zähneknirschend hin, versteckte die zur Faust geballte Pranke hinter dem Rücken. Es viel ihm schwer die beabsichtigte Maulschelle zurück zu halten. Der Morra nahm sich einfach zu viel heraus. Doch der Tag wird kommen an dem der Ukra dessen Ratschläge nicht mehr braucht, das war so sicher wie jeden Morgen die Sonne erstrahlte. Thok hatte eine genaue Vorstellung davon wie der Morra aus dem Leben scheiden sollte. Diese Gedanken und Wünsche schob er schnell bei Seite, noch brauchte Thok dessen Ratschläge.

    Lif kramte in einigen Kisten, suchte nach etwas ganz Bestimmtes. Doch sein löchriges Hirn versagte ihm offenbar den Dienst. Einige Flüche später hielt er in seinen Händen das Gesuchte.
    Thok fragte sich wie ihm zwei kleine Holzkästen dabei helfen sollten Löcher in das leder zu bekommen. Langsam zweifelte der Ork am vielgelobten Menschenverstand. Ein hastiger Blick in das Innere der Kästchen zeigte kleine Metallstäbchen, die an einem Ender ein Loch hatten. Thok verstand immer noch nicht. Nervös fingerte der Morra nach einem Hammer, schnappte sich mit der anderen Hand eins dieser Gebilde. Setzte es auf eine Lederplatte, ein kurzer kräftiger Schlag mit dem Hammer und …

    Der Ukra staunte nicht schlecht, im Leder befand sich ein Loch. Stirnrunzelnd betrachtete er dieses Metallstäbchen und tat es dem Morra gleich. Seine Zähne blitzten, ein breites Grinsen zog über sein Gesicht. Der Morra zuckte erschrocken zur Seite, als Thoks mächtige Pranke auf die Werkbank krachte.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Waldläufer Avatar von Ra'mon
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    Mit einem leisen Ächzen erwachte der junge Adelige. Er hatte unglaubliche Kopfschmerzen und sein Rücken fühlte sich an, als hätten ihn ein paar Kinder als Sprungbrett verwendet. Zu allem Unglück musste er auch noch feststellen, dass er an Händen und Füßen gefesselt war und sich somit nicht einmal die Schläfen massieren oder den schmerzenden Rücken reiben konnte. Diese Erkenntnis entlockte Ra'mon einen leisen Seufzer und mit einem Mal wurde ihm klar, dass seine Erinnerung an das kriegerische Ork-Weibchen und die absurde Vorstellung, dass er als Abendmahl für sie enden würde, nicht irgendein verrückter Traum gewesen war, sondern traurige Wirklichkeit. Angestrengt versuchte der Braunhaarige sich genauer an die Geschehnisse des Vortages zu erinnern.

    Zuerst hatte ihm dieses Ork-Weib seinen halben Verstand aus dem Gehirn geprügelt, was zur Folge gehabt hatte, dass er kaum noch klar denken hatte können. Als das geschafft war und sich Ra'mon kaum noch in der Lage gesehen hatte einen klaren Gedanken zu fassen, hatte sie ihn in das Dorf geschleift, das direkt unter der Burg, die er eigentlich so friedlich betrachtet hatte, lag. Natürlich hatte er nicht versucht zu fliehen, denn sonst wäre er roh verspeist worden und das erschien ihm keineswegs ein angenehmer Weg zu sterben sein. Da war die Vorstellung in einem, mit kochend heißem Wasser gefüllten, Kessel zu sterben schon wahrlich besser. Immerhin konnte er sich nicht darüber beklagen, dass seine Art abzutreten alltäglich war. Vielleicht etwas unzivilisiert, aber immerhin einigermaßen ausgefallen. Wer konnte schon, wenn er dann endlich vor den (oder die) Schöpfer trat, behaupten von einem Ork-Weibchen gefressen zu sein? Wohl nicht gerade allzu viele...hoffentlich.

    An den Rest des Abends konnte er sich nicht mehr wirklich erinnern. Demnach wusste er weder in welchen Gebäude er sich befand, noch wohin diese gastfreundliche Kreatur hin verschwunden war. Zwar hatte der Braunhaarige eigentlich vor gehabt die letzte Nacht seines Lebens damit zu verbringen ohnmächtig auf irgendeinem Holzboden herumzuliegen, doch es schien ihm wohl keine andere Wahl geblieben zu sein. Was wurde nun wohl mit ihm passieren? Würde er nun filettiert werden oder auf dem Grill landen? Welche Teile seines Körpers würden überhaupt für dieses ausgefallene Gericht namens "Ra'mon" verwendet werde und welche bei den Raben enden? Was für eine Sauce würde wohl sein zähes Fleisch verfeinern?

    Wahrlich ungewöhnlich letzte Gedanken für das Leben eines Mannes...

  4. Beiträge anzeigen #224
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Der Ork wurde nicht müde sein Werk zu beenden, auch wenn immer wieder neue Ideen durch den Schädel wanderten und ihn ablenkten. Zwei Nadeln bestückt mit Rindersehne verschwanden fast vollkommen zwischen seinen haarigen Fingern. Das machte die Aufgabe, die Platten miteinander zu verbinden nicht gerade einfacher. Zudem brannten die Augen vor Müdigkeit. Sein Brauch knurrte wie ein wildes Tier. Thok konnte sich nicht mehr an den letzten Schlaf erinnern. Die letzte Bauchfüllung bestand aus Lurkerfleisch.

    Allein die Handhabung von zwei Nadeln befand Thok für sehr umständlich. Zu seinem Glück waren deren Enden nicht spitz, so dass ihm eine schmerzhafte Erfahrung erspart blieb. Die Sehne wurde einfach durch das erste Loch durch beide Lederplatten gestochen. Eine Nadel befindet sich nun über, eine unter den Platten. Beim zweiten Loch wandert die obere Nadel nach unten hindurch und die Untere nach oben. Noch ein kräftiger Zug und es begann wieder von vorne.

    Auf die Dauer eine sehr eintönige Beschäftigung, wobei nicht einmal feststand ob das fertige Teil getragen werden kann. Für Thok war jeder weitere Prankengriff eine Herausforderung. War es doch das erste Mal in seinem Leben, das er etwas erschuf.

    Seltsam, eigentlich war der Ukra ausgezogen um auf dem Schlachtfeld die Feinde zu vernichten. Nun hockte er in einer erbärmlichen Hütte und tat etwas außer sich an verschiedenen Körperstellen zu kratzen.
    Was sollte Thok auch sonst tun. Der Krieg gegen die Morras schien irgendwie eingeschlafen zu sein. Schlachtfelder gab es nicht mehr, die Stimmung gespalten, die Moral am Tiefpunkt. Die einst so große Armee ein Schatten ihrer selbst. Die Krieger sprachen von längst vergangenen Taten, von großen Schlachten. In ihren Erinnerungen tobte der Krieg gegen die Morras. Doch wann waren sie das letzte Mal hinaus gezogen. Es musste doch verdammt an der Ehre kratzen die Morras nicht endgültig besiegt zu haben. Selbst die Kriegsherren schienen sich auf ihren alten Taten auszuruhen. Ein Umstand den selbst den Unerfahrensten unter ihnen nicht gefiel. Ehre und Ruhm war auf der Strecke geblieben.

    Thok schob die Nadeln wilder durch das Leder und die sehnen kräftiger zusammen. Diese Gedanken und Fragen ließen Wut in ihm aufsteigen.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Die Hände samt Harnisch an die Brust gedrückt stolzierte Thok von Wand zu Wand. Die Arbeit, die vielen Stunden ohne Schlaf schien sich gelohnt zu haben. Voller Stolz breitete der Ukra die fast fertige Rüstung auf der Werkbank aus und ließ noch einmal seinen Blick über die Nähte gleiten. Seine Augen entdeckten keine Fehler oder Unregelmäßigkeiten.

    Aber die Augen des Morras suchten regelrecht nach etwas falschem. Zu allem Überfluss grabschten seine knochigen Finger nach dem Schwarz. Ziemlich grob stieß Thok den Alten zur Seite, raffelte sein Werk zusammen und versteckte es vor neugierigen Blicken. Lif setzte an, doch Worte verließen seinen Mund nicht, was vielleicht auch besser für seine Gesundheit war.

    Zur fertigen Rüstung fehlte noch die Rückenpartie. Darüber zerbrach sich der Ukra noch den Schädel. Gedanken zerplatzten wie diese Blase die Regentropfen in einer Pfütze hinterlassen. Einen plötzlichen Einfall hielt er ganz fest. Die riesigen Schwingen eins Adlers, die Anordnung seiner Federn, so sollte es aussehen. Sofort griff er zum Leder und Messer. Die ersten groben Züge die die Messerspitze hinterließ erinnerten tatsächlich an Adlerschwingen. Auf den ersten Blick vielleicht etwas zu klein, ein neuer Versuch stellte Thok zufrieden.
    Mit sichtlichen sichern Prankengriffen werkelte er weiter, das Messer glitt durch das schwarze Leder. Dieses erste Stück schob Thok zur Seite, der Grund für sein Tun war nicht offensichtlich. Doch in sein orkischen Schädel war schon einen Schritt weiter. Der Ukra dachte an die Zukunft, sollte mal etwas beschädigt sein oder eine weitere Rüstung nach diesen Muster entstehen, standen Vorlagen zur Verfügung. Somit würde er später einmal jede Menge Zeit sparen und seinen Schädel nicht mehr anstrengen müssen.

    Eins bereitete ihm Sorgen, die Härte des Materials ließ einige Wünsche offen. Selbst in mehreren Lagen verwendet bot es keinen guten Schutz gehen Pfeile, dabei war es vollkommen egal aus welcher Waffe sie abgeschossen wurden. Wobei die Armbrust nur wenig dem Bogen an Schusskraft überlegen war. Mit Wasser konnte Leder in Form gebracht werden und gewann auch an Härte, doch nahm es bei neuerlicher Berührung die alte Form wieder an. Der Morra kannte etwas viel besseres, machte aber wie bei allem ein Geheimnis daraus. Thok kannte ein gutes Rezept, um Geheimnisse zu entlocken. Ein grimmiger Blick, wütendes Schnauben wirkte Wunder. Es ein Mittel, hergestellt aus einem bestimmten Stoff, welches dem Leder bleibende Härte verlieh. Bienenwachs. Der Nachteil war das diese kleinen Brummer noch nicht erwacht waren und ihren Besitz nicht freiwillig hergaben. Noch schwerer war deren Verfolgung, ihr hektisches durch die Luft sausen machte wahnsinnig.

  6. Beiträge anzeigen #226
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Thok Ukra Tharr ist offline
    Ein Ruf schreckte Thok aus dem unbeabsichtigten Schlaf. Das aus Maul aus dem der Weckruf entstammte bekam seine Pranke zu spüren. Der Morra taumelt durch die Hütte, konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und stürzte hart zu Boden. Zu seinem Glück war der gesamte Ork noch sehr schläfrig und der Schlag nicht all zu hart.

    „Dämliches Pelzvieh“, murmelte der Morra.

    Thok hatte schon die richtige Antwort parat, doch hielt er es für angemessen zu schweigen. Hob nur drohend die Pranke und deutete Lif seine Zunge zu hüten. Der Morra war eine gute Hilfe, dessen Erfahrungen sich der Ork zunutze machte. Sein fortgeschrittenes Alter nahm ihm die Angst vor dem Tod. Vielleicht legte es Lif auch darauf an seinen Schöpfer eher früher als später gegenüber zu treten. Sicher lag es auch daran das dieser Mensch nicht mehr als Sklave diente. Ganz egal wie dieser Morra es geschafft hatte seiner Bestimmung zu entfliehen, diente er Thok zum Abbau jeglicher Aggressionen.

    Der Morra verstand weit mehr vom Handwerk als der Ukra zugestehen wollte. In seinen langen Leben hatte er mehr als genug Erfahrung sammeln können. Während Thok in den Schlaf gefallen war hatte dieser Kerl, die Rüstungsteile auf eine grob angefertigte Form gespannt. Ein Wasserkübel, darin eine große Holzkelle stand schon bereit. Im Kamin schlugen die Flammen durch die Esse. Die ersten Schweißperlen platzierten sich auf Thoks grüner Stirn.
    Das Wasser perlte vom Leder ab, das Material hatte keinen Durst. Nach weiteren Ergüssen bildeten sich dunkle Flecken, die sich immer weiter ausbreiteten. Das Leder sank unter dem feuchten Einfluss langsam in Form. Das überschüssige Wasser tropfte zu Boden, nasse Füße mochte Thok nicht und trat auf eine trockene Stelle. Das schwarze Material vollgesogen mit Flüssigkeit wurde augenblicklich zum Kamin geschoben.

    „Jetzt wird gebacken“, grummelte der Morra.

    Thok legte fragend den Kopf zur Seite, der Sinn dieser Worte blieb ihm fremd. Es war besser einfach die Augen aufzuhalten und zu beobachten. Als erste kleine Dampfwolken dem Leder entwichen herrschte vollkommen Leere in seinem Schädel. Thok verstand nicht was sich vor seinen Augen abspielte. Doch die Blöße den Morra um eine Erklärung zu bitten wollte er sich nicht geben. So wie es aussah musste der Ukra nichts weiter tun, als zu warten.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Thok Ukra Tharr ist offline
    Vorsichtig, fast schon zaghaft, wenn es das bei einem Ork gibt, tippte Thok gegen das Leder. Es klang hart oder zumindest fühlte es sich nicht mehr weich an. Wasser und Feuer, zwei Elemente arbeiteten zusammen. Eigentlich war es nur die Hitze der Flammen die die Flüssigkeit verdampfen ließen.

    Soweit seine müden Augen es erkennen konnten erschien das Leder in einem ganz anderen Bild. Noch immer Schwarz und ein Abbild seines Körpers. Vielleicht nicht jeder Muskel im Detail dargestellt aber immerhin, der Morra hatte doch nicht so grob an den Formen gearbeitet. Jetzt wartete die Rüstung auf die letzten Schliff. Verschiedene Behälter gefüllt mit einer stinkenden Tinktur. Thoks feiner Geruchssinn wurde auf abscheulicher Art gequält. Den Morra schien das nichts auszumachen. Dessen vom Schnaps aufgequollener Zinken hatte sicher schon vor langer Zeit diese Funktion eingebüßt.

    Thok weigerte sich seine Finger auch nur in einen dieser gefüllten Näpfe zu tauchen. So etwas wie einen Pinsel oder alten Lumpen gab es nicht in dieser Hütte. Eigentlich gab es hier drin nichts mit dem ein Ork ordentlich arbeiten konnte. Das passte Thok ganz und gar nicht, hatte er doch vor seine erlernten Fähigkeiten an den Ork zu bringen. Der Ukra war nicht der Einzige auf der Suche nach Ehre und Ruhm. Da gab es noch etliche junge Orks, die bereit waren in den Krieg zu ziehen. Ein Krieger braucht eine Rüstung. Eine Rüstung bietet nicht nur Schutz vor feindlichen Waffen, sondern zeigt auch den Status eines Kriegers. Je prächtiger die Rüstung, um so größer die Errungenschaften und umso höher sein Rang. Zumindest kannte das Thok aus seinem Familienclan. Aber in der orkischen Armee wird das wohl nicht anders sein.

    Der Ukra biss in den sauren Apfel und tauchte so gut es ging zwei Finger in einen Napf seiner Wahl. Auf der grünen Haut stank das breiige Zeug noch mehr, erst jetzt entfaltete sich die ganze Duftnote. Die Haare in seiner Nase kräuselten sich und wanderten zurück in die Haut. Es juckte entsetzlich. Beim Versuch dem entgegen zu wirken schmierte Thok das Zeug auch noch sein Gesicht. Zu allem Überfluss krochen die unsichtbaren Dämpfe in die Augen. Thok der laut eigener Aussage keinen Schmerz kannte jaulte auf. Blind taumelte der Ork nach draußen, tastete nach dem Wasserfass welches sich in seiner Nähe befinden musste. Ohne zu Zögern, die Abneigung gegen das kalte Nass vergessend tauchte er seinen Schädel hinein. Laut prustend tauchte Thok wieder aus den Tiefen des Fasses auf. Seiner Wut noch nicht Herr zertrümmerte die rechte Pranke mit einem kräftigen Schlag. Das Holz splitterte, die eisernen Ringe rollten Tal abwärts.

    Laut schimpfend stieß der Ork Verwünschungen aus, die nicht nur den stinkenden Näpfen galten. Sehr zu seinem eigenen Bedauern führte aber kein Weg an diesen Schritt, das Leder dauerhaft in der Form zu halten, vorbei.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Thok Ukra Tharr ist offline
    Der große Augenblick war gekommen, der Moment der Wahrheit stand unmittelbar bevor. Thok fingerte nervös an den Schnallen herum. Irgendetwas in ihm stemmte sich dagegen diese Rüstung überzustreifen.
    Viele Fragen schossen durch seinen Schädel und deren Antwort breitete ihn Unbehagen. Was ist wenn das Teil nicht passt. Was ist wenn die Nähte reißen. Was ist wenn er sich darin nicht bewegen kann. Was ist wenn das Leder nicht über den Lendenschurz reicht und so sein orkischer Kampfstab in der Öffentlichkeit steht. Es gab zwei Möglichkeiten, wieder von vorn zu beginnen und eine neue Rüstung zu bauen oder den Morra erschlagen. Genau genommen würde Thok beides tun.
    Thok fürchtete sich vor dem Moment der Wahrheit. Es war nicht Angst die in ihm aufstieg, ein anderes seltsames Gefühl schoss schubweise durch den Leib. Um keinen Preis wollte der Ukra sich der Lächerlichkeit preis geben. Einmal in der Ehre verletzt gab es nur eine Möglichkeit sie wiederherzustellen. Sicher eine gute Möglichkeit seine Kampfkünste zu zeigen. Doch Thok wusste ganz genau das seine Möglichkeiten ein Schwert zu führen begrenzt waren und gegen einen Krieger nicht den Hauch eine Chance hatte.

    Thok streifte die Rüstung über seinen mächtigen Leib, erstaunlicher Weise ging das sehr einfach. Mit etwas unsicheren Bewegungen zog er die Schnallen, vier Stück an jeder Seite fest. Das teil saß wie angegossen, wie eine zweite Haut. Die ersten vorsichtigen Bewegungen ließ keine der Nähte platzen.
    Der Ukra trat nach draußen zückte den Varok und ließ ihn durch die Luft gleiten. Die Rüstung saß fest an seinen Körper und schränkte ihn nicht in seiner Bewegungsfreiheit ein. Endlich verschwandt der grimmige Blick und so etwas wie ein Lächeln hielt Einzug.
    Mit breiter Brust, die Pranke auf das Griffstück seiner Waffe gelegt schritt Thok durch die Gassen. Doch irgendwie nahm niemand den jungen Ork wahr. Was vielleicht am einsetzenden Regen lag oder auch daran das er ein Grünschnabel war. Egal der Ukra genoss den Gang, nach den letzten Tagen in der Hütte eine Wohltat.

    Doch bei seiner Rückkehr zur Werkstatt und zu Lif warteten dort zwei Orks. Der Ukra Clan hatte zwei Boten entsandt. Thok freute sich wieder ein paar bekannte Gesichter zu sehen, doch diese wich nach wenigen Augenblicken der Trauer. Sie überreichtem ihn die Kriegsaxt des Häuptlings, seines Erschaffers. Thok wusste was das bedeutete, nun war es an ihn den Clan zuführen. Die beiden machten ihn in einem kurzen Gespräch klar, dass es keinen Clan mehr zu führen gab. Eine Lawine aus Geröll hatte den kompletten Clansitz zerstört. Die Massen aus Stein und Schlamm begruben fast alle, einige wenige konnten der Katastrophe entkommen.
    Wie vom Donner gerührt stand Thok da, die Worte rauschten an ihm vorbei. Die Trauer ließ ihn auf den Boden sinken, noch bevor die beiden Orks aus seinem Sichtfeld verschwanden stimmte Thok einen Totengesang an.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Zufrieden nickte Azil. Sein Werk war vollendet, jetzt misste er nur noch warten, bis sein Kunde wiederkam. Sein Meister hatte ihm bei den Details ein wenig geholfen, und Azil hatte wirklich gestaunt - der alte Mann war unglaublich geschickt und hatte sicherlich schon viele Rüstungen geschmiedet, nicht nur Waffen. Hephas hatte also gelogen, und Azil hatte es nichteinmal bemerkt. Ärgerlich grummelte er einmal kurz, dann aber verflog die Missmut wieder, denn das Stück war wirklich gut geworden. Der junge Mann schüttelte seine versteiften Schultern und hob sein Werk hoch und hing es auf eine dafür vorgesehene Vorrichtung.

    Die Rüstung als ganzes war so geschnitten, genietet und genäht worden, das sie dem älteren Ork nicht nur sehr gut passen würde - ein wenig Raum musste immer sein - sondern ihn auch stützen würde, heißt, sein Rücken würde entlastet und aufrechterhalten werden. Die Metallplatten schimmerten leicht rötlich, was Azil durch das Schmieden auf sehr hohen Temperaturen und das spätere Formen auf niedrigen Temperaturen erreicht hatte. das ältere Leder war von Azil benutzt worden, um die Rüstungsteile mit dem Leder zu verbinden und sie fexibel zu machen - so konnte der Ork sich schneller bewegen. Außerdem hatte die Rüstung praktisch, grob gesehen, drei Schichten: Die Äußere, Lederne Schicht, die mit leichten Metallplatten besetzt war, aber alle unabhängig voneinander, um die Fexibilität zu wahren, dann eine Schicht, die auch mit sehr dünnen, leichen Metallplatten durchzogen war, fast rippenartig, kaum zu spüren, aber doch in der Lage, lebensgefährliche Schläge oder Stöße wenigsten noch soweit abzuschwächen, das ein Überleben leicht möglich war. Ablenkung, nicht Abblocken, das musste die Devise sein. Dann die unterste Schicht, eher zum wärmen und zum aufsaugen von Schweiß da, war größtenteils aus dem alten Leder gemacht, welches der Meister zusammen mit Azil ein wneig aufgewertet hatte, weicher gemacht hatte. Zufrieden nickte Azil. Soweit war es gut geworden. Hoffentlich mochte der Ork es.

    Seufzend saß der junge Mann später in einer Taverne und hatte ein Essen und Trinken zu sich genommen - er war wirklich müde. Das lange Arbeiten und das wenige Schlafen hatte sich gerächt. Natürlich. Aber es machte ihm nicht viel, denn immerhin war seine erste Arbeit vollendet. Seine erste ernstzunehmende Arbeit. Gähnend schmiss er sich in das Bett,w elches er sich im großen Haus des Schmiedes gebaut hatte, nachdem er das Nachbahrhaus kurzerhand aufgekauft hatte (es hatte leergestanden) und nun also sozusagen Zwei Häsuer in einem besaß. Der Schmied hatte dieses halbe Haus Afürs erste Azil überlasssen, und dort schließ er jetzt. Faren schien sich kaum zu kümmern, also kümmerte sich Azil auch nicht. Warum sollte er auch. Er hatte kein großes Bedürfnis nach grimmigen Blicken - andauernd - und hier fühlte er sich sicherlich wohler als in dem großen Steinhaus.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Thok Ukra Tharr ist offline
    Thok stürzte sich voll auf die Arbeit, so schweiften seine Gedanken nicht ab. Zumindest hoffte er das, doch immer wieder kamen Erinnerungen hoch. Zwanzig Winter ist es her, das Thok als erster Sprössling des Häuptlings das Licht der Welt erblicke. Kaum dass er die ersten Schritte machen konnte, streiften sie durch die Wälder. Zusammen schlugen sie den ersten Baum. Gemeinsam erlegten sie den ersten Wolf. Unter seinen Anfeuerungsrufen gewann Thok die ersten Prügeleien. Von ihm kamen die Tipps, wie man ein Orkweibchen in die Büsche bringt.

    Thok sah den Alten noch vor sich als der Abschied kam. Da war die Welt noch in Ordnung. Ein Wiedersehen wird es nicht mehr geben, die Erzählungen von großen Taten werden nicht mehr erzählt. Die Rückkehr in die angestammte Heimat ist ausgeschlossen. Es gab nicht mehr was ihn noch damit verband. Einzig die Ahnen werden im fernen Nordmar für immer verweilen.

    Schande lag auf diesen Clan, keiner von ihnen fand den Tod im Kampf. Die Ehre stark angekratzt. Nun lag es an Thok den Clan die letzte Ehre zu erweisen. Er war sich dessen bewusst irgendwann in ferner Zukunft in die Heimat zurück zu kehren. Noch war der Ukra aber nicht soweit, die mit Blut getränkte Axt in den Boden rammen.

    Thok kann von diesen Gedanken trotz ausreichender Beschäftigung nicht los. Die Last wog schwer auf seinen Schultern. Quälend langsam fuhr die Klinge durch das Leder, der Abfall stapelte sich auf den Boden. Lif schüttelte den Kopf, unterließ es aber Thok zu provozieren. Die Idee von fertigen Armschienen steckte noch in Thoks Schädel doch brachte er es nicht auf das Leder.

    Die Trauer um den großen Verlust hielt ihn gefangen. Wütend schmiss der Ukra das Werkzeug gegen die Wand, das Messer blieb zitternd darin stecken. Mächtige Schritte führten in nach draußen, die Tür hinter seinen Rücken brach aus dem Rahmen. Thok scherte sich einen Dreck darum, schrie seine Trauer und Wut heraus. Die Berge warfen diese Schreie tausendfach zurück.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Gracies Johan  Avatar von Tim Andersson
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    Tim Andersson ist offline
    Überrascht war er gewesen seinen Lehrmeister im Walde anzutreffen bei der Jagd. Doch das erinnerte Tim an ihr erstes Treffen, was auch in einem Wald stattfand, Ironie des Schicksals würden das manche nennen.
    Völlig in Gedanken versunken marschierte er wieder den Weg hoch nach Faring und gerade als er um die Ecke bock an der kleinen Mine vorbei stieß der Veteran mit einem unvorsichtigen Aufseher zusammen, der gerade einen Eimer mit schmutzigen Wasser und Küchenabfallresten trug. Da das Glück anscheinend heute nicht auf seiner Seite war musste der Eimer mit seinem Inhalt sich genau auf der Rüstung von Tim ausbreiten. Wild fluchend stand der Blondschopf auf und begutachtete den "Schaden" an dem Thorax seiner Rüstung. Tief schwarze Flecken bildeten sich schnell überall, wo das Wasser hingelangte. Während sein Gegenüber sich schnell aufrappelte, ganz hastig "Verzeihung" nacheinander stammelte und mit seinen Händen irgendwie versuchte die Rüstung abzuwischen, kam Wut in Tim auf. Wieder mal so ein Taugenichts von Söldner, der seine Augen nicht aufmachen konnte. Das Pack ging dem Ranghöchsten schon eine ganze Weile gegen den Strich, es war Zeit, dass sich da was ändert.

    "Wie immer du auch heißt, dein Name ist mir egal und du wirst jetzt mitkommen auf Befehl."

    Soweit Tim bekannt war gab es einen neuen Schmied in der Stadt, der sich auf das anfertigen von Waffen und Rüstungen spezialisiert hat. Schon seit einiger Zeit hat er im Kopf sich eine seines ranges entsprechende Rüstung anfertigen zu lassen. Von daher kam es ihm im Grunde ganz gelegen, dass dieser Trottel seine Jetztige beschmutzte, was der Veteran aber natürlich nicht ungestraft lassen wird. Der Schmied hatte sich in einem steinernen Haus niedergelassen, aus dessen Schlot auch schon ordentlich Rauch aufstieg, ein klares Zeichen dafür, dass Andersson hier richtig war.
    Von dem in Ungnade gefallenen Aufseher ließ er sich die Tür öffnen und trat ein. Überrascht war der Boss gewesen, wie geräumig sich der Raum darstellte. Das die Schmiede es nicht so mit der Ordnung hielten, war ihm längst bekannt, doch das störte ihn nicht. Dem Aufseher befahl er sich hinzusetzen, während er selbst den Schmied begrüßte.

    "Meine name ist Tim Andersson und ich bin einer der obersten Offiziere der Söldner. Als dein Vorgesetzter müsstest du mich eigentlich kennen, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Wie ihr hoffentlich sehen könnt ist meine jetztige Rüstung stark beschmutzt und als Oberbefehlshaber kann ich nicht so rumlaufen. Ferner dürfte euch aufgefallen sein, dass dies eine Elitenrüstung ist, also meinem Dienstgrad nicht entsprechend. Ich verlange daher zwei Dinge von euch. Zu einem wäre das, dass ihr diesem Mann da sagen werdet, wie er diese Rüstung wieder blitzeblank bekommt. Er wird ab jetzt hier in der Schmiede dir zur Hand gehen, das ist ein Befehl und ihr werdet ihn hinnehmen.
    Die zweite Sache ist die, dass ich meine Alte gar nicht mehr zurückhaben will. Ihr sollt für mich eine neue Rüstung anfertigen nach meinen Vorgaben, aber dazu später mehr. Wenn ihr mir behilflich sein würdet beim Ausziehen der Rüstung können wir daraufhin schon mit dem Ausmessen anfangen."

  12. Beiträge anzeigen #232
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Azil blickte kurz zu dem Mann, der hereingekommen war, und musterte ihn genau. Seine blauen Augen huschten erst über die charismatische Gestalt des Söldner'offiziers', dann über den des anderen Söldners, der sich so klein wie möglich machte. Dann wandte er sich erst wieder ab, holte ein Stück Metall aus dem Feuer, damit es sich nicht überhitzte und unbrauchbar wurde. Vorsichtig legte er die Zange und den Hammer beiseite, zog seine Schürze aus und drehte sich wieder zu dem Mann.

    "Seid mir gegrüßt.", meinte er. "Ein Gehilfe, sagt ihr? Das ist ein Befehl?" Kurz schwieg er, zuckte dann mit den Schultern. "Ich kann ihn eigentlich nicht gebrauchen. Aber seit wann sind Söldner denn militärisch organisiert?", fragte er laut, während er seine Werkzeuge ordnete. "Wie siehts mit Faren, meinem 'Boss' aus? Kenn Ihr ihn?" Leise seufzend drehte er sich wieder um. "Ihr wollt also eine Rüstung." Sein Blick glitt zu den Flecken auf der alten Rüstung. "Was war denn das? Dreckiges Wasser? Das Leder kann gewaschen werden, aber dafür müssten die Metallteile entfernt werden. Wenn Ihr Wasser auf Körperwärme erhitzt, wird der Dreck weggehen, wenn ihr es vorsichtig genug behandelt um es nicht kaputt zu machen.", sagte er an den anderen Söldner gerichtet. Dann richtete Azil seinen Blick wieder auf den anscheinend hochrangigen Söldner namens Tim. "Ich werde mich eurer Rüstung annehmen. Ausmessen wird nicht nötig sein... nicht wenn eure alte Rüstung euch nicht komplett zu klein ist. Ich brauche nur die als Richtlinie. Oder wollt Ihr perfekt anliegende Rüstungsteile?"

    Im Geiste versuchte er sein Gegenüber einzuschätzen. Wie würde er reagieren, was würde er verlangen, und war er letztenendes genau so verrückt wie Faren? Er wusste es nicht. Wahn konnte Azil im Moment nicht in den Augen seines Gegenübers ausmachen.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Thok Ukra Tharr ist offline
    Das Zeug brannte vielleicht in der Kehle, Thok war es nicht gewohnt Schnaps zu saufen. Es schmeckte nicht, hatte aber eine berauschende Wirkung. Nach dem ersten Schluck erschein noch immer alles klar, selbst nach einigen Augenblicken verspürte Thok keine Wirkung. Beim zweiten Schluck verweigerte der Bauch seinen Gehorsam. Nur mit Macht und jeder Menge Frischluft behielt Thok das Zeug in seinem Leib. Erst beim dritten Schluck war er etwas benommen. Der Blick verschwamm, der Schädel frei. Genau das brauchte der Ukra einen Schädel frei von Schmerz und Trauer. Vergessen, wenn auch nur für einige wenige Augenblicke.

    Thok wusste das die düsteren Gedanken früher oder später wieder zurück kehren würden. Doch es war nicht wichtig, was zählte war dieser Moment. Beim vierten Schluck brannte schon nicht mehr in der Kehle, doch der Bauch wehrte sich noch immer. Ein saftiges Stück Fleisch brachte schon nach wenigen Bissen Ruhe in den Wanst.

    Thok ließ seine Blicke durch die Taverne und ihre Besucher gleiten. In seinen Augen allesamt ein mit Faulheit geschlagenes Pack. Dabei machte Thok keinen Unterschied zwischen Ork und Morra. Saufen und Fressen konnten sie die ganze Nacht. In Geschichten erzählen waren sie alle wahre Meister. Wenn nur die Hälfte von dem Erzähltem stimme, hatte jeder Myrtana im Alleingang besiegt. Das dem aber nicht war, sollte eigentlich jeder im Raum wissen.

    Thok kam die Galle hoch, bitterer Geschmack machte sich breit. Er wollte diese Worte nicht mehr hören und donnerte die Faust auf den Tisch. Für einen kurzen Moment ruhten alle Blicke auf ihm. Ein wahrer Genuss, dieser Wimpernschlag voller Stille. Schnell wanden sie sich wieder ab und machten mit dem weiter was jeder einzelne von ihnen gut konnte. Prahlen, nur die große Schnauze. Für jede Unwahrheit sollte ihnen ein Stück vom Körper abfaulen. Leider wollte sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen, sonst würde in sehr kurzer Zeit absolute Ruhe herrschen und er müsste nicht einmal seinen Schnaps bezahlen.

    Allmählich wunderte Thok sich nicht mehr darüber das der Kriegs ins stocken geraten und die Morras noch immer an Teilen Myrtanas festhielten. Der Krieg war nicht verloren, aber eben noch nicht zu Ende. Die Armee ruhte sich auf ihren Erfolgen aus, fett und satt waren sie allesamt. Ehre und Ruhm war nicht mehr wichtig. Zu lange verweilten die Besatzer schon unter den Morras. Es waren nicht diese Morras die den Orks noch immer die Stirn boten, es waren jene die ohne Skrupel um die Gunst der großen Krieger warb. Keiner hatte den Mut gegen die Orks die Waffen zu heben, doch ihre eigne Rasse lieferten sie an das Messer. Thok hasste diese Typen.

    Thok hatte die Schnauze voll, krachte die Pranke auf den Tisch. Dieser hielt der Wucht des Schlages nicht Stand und zerbarst in seine einzelnen Teile. Einige Goldmünzen gesellten sich zu den Bruchstücken, Thoks Bezahlung. Wutschnaubend stürmte der Ukra in die Nacht, stieß dabei das faule Pack zur Seite. Es war ihm dabei egal ob sich jemand in seiner Ehre verletzt fühlte. Ehre besaß keiner der Anwesenden.

    Thok wollte dieser Schläfrigkeit nur noch entfliehen.

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    Gracies Johan  Avatar von Tim Andersson
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    Tim Andersson ist offline
    "Ihr werdet ihn einfach nehmen, so wird er mir wenigstens nicht wieder über den Weg laufen. Zum Putzen der Rüstung wird er ja gut genug sein. Seinen Namen müsst ihr übrigens selber herausfinden oder nennt ihn wie ihr wollt..."

    Bevor der Veteran weiter redete überlegte er sich die nächsten Worte. Der Schmied schien gut aufgepasst zu haben und wusste die Worte richtig einzuordnen. Normalerweise waren Schmiede nicht so interessiert in Dingen, die sie nicht direkt tangierten, doch bei ihm schien das anders zu sein. Ein durchaus positives Merkmal, denn was der Unterbau bei den Söldnern sonst so hergab war oftmals erschreckend. Keine Disziplin, Faulheit und das schlimmste von allen war, dass die Meisten das Kampftraining mehr als nur Schleifen ließen. Dazu kam Ungeschicktheit und mangelnde Konzentration was Tim selber eben zu spüren bekam. Schließlich fuhr er fort.

    "Unsere militärische Struktur hat einen Schmied nicht zu interessieren, wenn ihr Mal in einer höheren Position seid werdet ihr auch mehr erfahren.
    Das Ausmessen wird von Nöten sein, da meine alte Rüstung zwar durchaus ihren Zweck erfüllte, mir doch ein wenig zu groß war. Ich will diesmal eine, die genau ansitzt und perfekt auf meinen Körper maßgeschneidert ist. Sie soll wie eine zweite Haut sein."

    Sein Blick fiel auf die Schmiede und das prasselnde Feuer, da fiel ihm ein, dass der Schmied beiläufig den Namen Faren erwähnt hatte. Andersson war sich gewiss, dass er diesen schon mal gehört hatte bzw. ihn schon mal getroffen hat. Doch dies musste lange zurückliegen, mehrere Jahre soviel war sich der Söldner sicher.

    "Faren sagtet ihr? Hmm der Name kommt mir bekannt vor, doch es ist eine lange Zeit her, dass ich ihn das letzte Mal gehört hatte. Wenn er einer der höherrangigen Söldner ist, dann habe ich ihn bestimmt schon Mal gesehen. Ich werde ihn bestimmt schon noch treffen, wenn er sogar euer Boss ist, dann werde ich sogar gar nicht drum herum kommen."

  15. Beiträge anzeigen #235
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    "Boss", murmelte Azil und rümpfte leicht die Nase. "Ja ja, Boss." Leise seufzte er. "Gut, ich werde ihn erstmal unterhalten. Was soll ich mit ihm anstellen wenn er Ärger macht? Ich kann hier nicht viele Leute gebrauchen. Würde auch einer neuen Rüstung Schaden." Die Worte des Söldners hatten wohl das Gegenteil von dem bewirkt, was sie sollten. Azil war nur noch neugieriger geworden, was die militärische Struktur der Söldner betraf. So eine Antwort konnte nicht heißen, das es keine gab. Aber er tat relativ uninteressiert. Das würde sich schon irgenwie ergeben. Er holte sich einen kleinen Schemel und seufzte. "Dann kommen wir mal zum Geschäftlichem...", meinte er, stellte sich hinter den Söldner und begann, die Schnallen, die an der Seite der Rüstung angebracht waren, zu lösen. Kurze Zeit später lagen die Teile der Rüstung auf einem großen Tisch, der der Seite des Raumes standen.

    "Gut.", meinte Azil. "Was habt ihr für konkrete Vorstellungen für die Rüstung?", fragte er, während er mit einem Maßband die Maße des Söldners nahm. "Eher mehr Einzelteile und für den Brustkorb ein ganzes Teil, oder eine Vollkörperrüstung? Ohne ein paar Informationen kann auch ich nichts hinzaubern, ähm..." Er versuchte sich zu erinnern, wie der Name des Söldners war. "Tim Andersson, richtig?" Als er fertig war, setzte er sich an einen kleinen Tisch, auf dem viele Zettel lagen. "Was für ein Metall wollt ihr benutzen? Irgendetwas besonderes? Schwerer und härter oder leichter und beweglicher? Leder?" Kurz schwieg er. "Und: Werdet ihr die Rohstoffe stellen oder muss ich sie besorgen? Und wie sieht es mit einer gewissen Bezahlung aus?"

  16. Beiträge anzeigen #236
    Waldläufer Avatar von Ra'mon
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    Ra'mon ist offline
    Seit gut drei Tagen saß der Adelige nun schon gefesselt in der dunklen Hütte herum und wartete darauf, dass sich seine "Kerkermeisterin" endlich dazu entschied ihm endgültig den gar aus zu machen. Inzwischen hatte Ra'mon sogar schon ein vollständiges Menü von sich selbst ihm Kopf. Nichts einfaches natürlich...nur das Beste vom Besten. Allerdings fürchte er, dass dieses kannibalistische Ork-Weibchen spätestens beim Dessert Probleme mit der Zubereitung bekommen würde. Schließlich war "Cerveau gelé" (zu Deutsch: gefrorenes Gehirn) ohne dem richtigen Zubehör und jeder Menge Eis äußerst schwierig in der Herstellung. Zumal soeben Sommer hier auf Myrtana herrschte. Andererseits wäre es den Aufwand durchaus wert, denn für den erlesenen Gaumen der adeligen Gesellschaft seiner Heimatstand hatte gefrorenes Affenhirn als Delikatesse gegolten und menschliches Gehirn musste logischerweise noch um ein Stück besser sein. Zum Einen war es größer, als das eines Affen und zum Anderen war es mit weitaus mehr Wissen gefüllt, was ja eigentlich auch ein Grund für einen besseren Geschmack wäre...

    Auf jeden Fall könnte man aus ihm wahrlich ein Mahl für Könige zubereiten. Die traurige Wahrheit würde höchstwahrscheinlich jedoch so aussehen, dass all seine Innereien in einem Top landen würden und der Rest auf dem Grill. Daraus würde dann schlussendlich ein unliebsames Gericht entstehen und das Ork-Weibchen würde alles gierig verschlingen, ohne zu wissen welch Köstlichkeiten ihr da eigentlich entgangen waren. Bei dieser Vorstellung musste der Braunhaarige unwillkürlich den Kopf schütteln. Was für eine Verschwendung seines adeligen Blutes. Ra'mon konnte sich schon so richtig vorstellen, wie er vor Beliars Toren zur Unterwelt stand:

    "Und, Ra'mon de Vania? Wie lautet deine Geschichte? Wie bist du gestorben?"
    "Ich...äh...bin von einem Ork-Weibchen verspeist worden."
    "Ah...mal was Anderes."
    "Ja, aber sie hat mich falsch zubereitet..."


    Spätestens mit dieser Aussage würde der junge Adelige in der Unterwelt einen Namen machen. Zwar keinen guten, aber jeder würde ihn zumindest kennen.

    Langsam fragte sich Ra'mon ob diese Gedanken der Anfang vom Wahnsinn waren oder ob da wirklich nur sein unglaublicher Sarkasmus daran Schuld war...

  17. Beiträge anzeigen #237
    Gracies Johan  Avatar von Tim Andersson
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    Tim Andersson ist offline
    Geduldig ließ sich Tim von dem Schmied ausmessen. Von der Länge der Beine bishin zum Hüftumfang und der Armlänge musste allles akribisch notiert werden, was der Schmied auch tat. Dieses Prozdere beanspruchte einiges an Zeit und der Söldner musste ohne Rührung einfach nur still stehenbleiben. Währendessen fragte ihn der Schmied nach konkreten Vorstellungen zur Rüstung, da man bekanntlich ohne Anhaltspunkte schlecht mit dem Anfertigen beginnen konnte. So setzte er sich nachdem Vermessen an einen Tisch mit gezückter Feder und wartete darauf, dass sein Gegenüber ihm seine Vorstellungen vortrug.

    "Vor einiger Zeit haben die führenden Köpfe der Orks zusammen mit ein paar wenigen Schmieden ein Konzept für eine Rüstung entworfen, die nur den mächtigsten und stärkstern der Söldner zu Gute kommen sollte. Soweit ich informiert bin ist noch keinem diese Ehre zu Teil geworden, du darfst dich als geehrt fühlen, dass ich dir diesen Auftrag verleibe. Natürlich habe ich diese Konzeptzeichnungen bei mir, die ich euch gleich geben werden."
    Aus der Innenseite seiner Jacke zog Tim mehrere zusammengefaltete Papier heraus und legte sie dem Schmied auf den Tisch. Die Orks hatten gute Arbeit geleistet und die Zeichnungen waren sehr ausführlich mit genauesten Informationen.

    "Diese Dokumente werden dir sicher sehr helfen. Wie du sehen kannst handelt es sich dabei um eine Vollrüstung, die aber aus verschiedenen Teilen besteht. Der Thorax ist dabei die Besonderheit, da er hier nur bis zum Beginn der Rippen geht und von dort an ein seperater Panzer diese schützt. Die Schulterplatten sind breit ausgelegt und verlaufen zum Kopfe hin in eine Art hohen Kragen. Dieser soll zum Schutz vor Pfeilen dienen, die die Hauptschlagader treffen könnten. Die Armschienen werden normal angefertigt und wie üblich mit dem Brustpanzer verbunden. Der spezielle Rippenschutz, der etwas einen kleinen Rock nachempfunden ist, so wie es früher die Templer truge, ist mit einer besonders festen Schnalle oder Gürtel, wie man es nennen mag mit dem oberen Teil der Rüstung befestigt.
    Die Beinpanzerung setzt sich ebenfallsaus mehreren Instanzen zusammen. Die Oberschenkel werden "normal" eingehüllt, dann kommt ein Extrateil für die Kniescheibe, die beste Bewegungsfreiheit ermöglichen soll. Für die Schienbeine werden ebenfalls zwei Platten angefertigt. Zu guter Letzt die Stiefel, die sich aber nicht besonders auszeichnen. Insgesamt wird eine spezielle Metalllegierung verwendet für den Bau, die Rohstoffe dazu befinden sich in Faring. Ich werde sie mit Sklaven herbringen lassen. Alle weiteren notwendigen Stoffe werden ihr aufbringen müssen. Die Farbe ist in einem leicht hellbraunen Tone gehalten, dürfte aber nicht schwer sein zum produzieren.
    Ich werde alles in Gold bezahlen, allerdings gilt dieser Mann da als Anzahlung. Dennoch würde ich seinen Wert nicht all zu hoch beziffern. Gibt es noch Unklarheiten?"

    Entspannt ließ sich der Veteran auf eine Bank nieder und schaute zu dem Schmied hinüber und wartete auf eine Reaktion.

  18. Beiträge anzeigen #238
    Provinzheld Avatar von Thok Ukra Tharr
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    Thok Ukra Tharr ist offline
    Thok war noch immer nicht ganz klar im Schädel, die Nachwehen einiger Becher Schnaps zeigten sich in aller Deutlichkeit. Die blutunterlaufenen Augen brannten, den Schädel umspannte ein Ring aus Schmerz.
    Es war ihm gelungen einige Orks, die seine Ansichten über die Schläfrigkeit der orkischen Armee teilten, zusammen zu trommeln. Ofen und ohne Umschweife trug der Ukra seine Gedanken in Worte gepackt an die Ohren seine Zuhörer. Jeder Satz wurde von lautem Jubel begleitet, so da die wichtigsten Dinge im Lärm untergingen.

    „Hau mir auf die Fresse und ich hau dir noch fester auf die Fresse. Stehst du mir im Weg, walze ich dich nieder. Erhebst du die Waffe, wird die meine dich richten. Dein Land ist mein Land. Morraland Das Morraland gehört den Orks. Sind wir nicht ausgezogen, um dieses Land zu unterjochen. Sind wir nicht ausgezogen, um den Feind zu besiegen. Sind wir nicht ausgezogen, um den Reichtum unser zu nennen. Sind wir nicht ausgezogen, um Ruhm und Ehre zu erlangen.“

    Mit diesen Worten hatte Thok den Nerv der jungen Orks getroffen, erntete aber grimmige Blicke der alten Riege. Genau diese sollten seine Worte treffen, zum Nachdenken anregen. Die Führung hatte erbärmlich versagt, nichts von alle dem wurde erreicht. Thok traf es genau und dieser Schlag schmerzte sehr. Es dauerte nicht lange und die ersten Versuche diese Versammlung aufzulösen begannen.

    „Warum hocken wir hier hinter dicken Mauern, schlagen uns die Wänste voll bis die Rüstungen platzen, saufen bis wir alles wieder heraus kotzen. Sind wir nicht mehr das kriegerische Volk, dessen Brutalität gefürchtet wird. Sind wir nicht mehr die wilden Horden, die in wenigen Augenblicken einen ganzen Landstrich verwüsten.“

    Thok genoss den Augenblick des Schweigens, seine Augen schweiften über die vielen Gesichter.

    „Nein sage ich. Nein wir sind nicht mehr diese wilden Horden. In den Morrabehausungen lachen sie über uns. Die Morras verspotten uns. Wir sagen diese Feiglinge verstecken sich hinter dicken Mauern.“

    Der Ukra deutete vielsagend auf die Mauern der Burg. Für einige Augenblicke schienen ihm die Worte zu fehlen, doch die Pause war beabsichtigt. Erst als alle den Blick auf die dicken Mauern richteten durchbrach Thok das Schweigen.

    „Dort oben sitzen, verstecken sich, wagen nicht einen Schritt nach draußen. Wo ist der große Häuptling. Hier wo der Wind ins Gesicht peitscht stehen sie nicht. Es ist nicht möglich eine Armee zu führen ohne voran zu schreiten. Die wilden Horden haben nicht versagt, sondern…“

    Thok kam nicht mehr dazu seine Ausführungen zu beenden, die bösen Blicke der Wachen waren der Gewalt gewichen. Brutal trieben sie die Massen auseinander, jeder versuchte ihren Fängen zu entkommen.

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Der Hüne amüsierte sich köstlich während er dem Gespräch der beiden Männer in der Schmiede unter ihm vom Dachgebälk aus lauschte, wo er es sich bereits einige Minuten bevor der andere Söldner Azils Schmiede betrat "gemütlich" gemacht hatte. Trotz seiner massiven Gestalt war es für den erfahrenen Dieb und Attentäter keine große Herausforderung gewesen, sich über das Dach des Hauses unbemerkt Einlass zu verschaffen. Die meisten Häuser Farings waren ziemlich heruntergekommen, und litten unter bröckelnden Fassaden und undichten Dächern.
    Man brauchte nur ein paar verrottete und lose Dachschindeln zu entfernen, und schon konnte man nach Belieben ein und ausgehen ohne das der Besitzer etwas bemerkte. Er hatte sich bereits durch viele enge Gänge, Tunnel und Spalten gezwungen, war also daran gewöhnt sich auf engstem Raum zu bewegen. Aber auch er hatte seine Grenzen, in einem nur etwas kleinerem Haus, wäre er trotz all seiner Erfahrung bei dem Versuch sich durch das Gewirr von Dachbalken zu bewegen stecken geblieben.

    »Dein Geschäft scheint ja richtig gut zu laufen, Kleiner. Erst Krupp und nun auch noch Andersson, wenn das so weiter geht verdienst du bald mehr als ich.«, unterbrach Faren das Gespräch der beiden Männer, glitt von dem Dachbalken und landete elegant auf dem Boden der Schmiede.
    »Glotzt mich nicht so an, als wärst du ein Karpfen Azil. Hast du wirklich gedacht, ich würde dich nicht im Auge behalten?«, lachte der Hüne über den Gesichtsausdruck des Jungen. »Ist eine Weile her Andersson, ich war Teil der Truppe welche während der Belagerung Vengards durch den Küstentunnel in die Stadt eingedrungen ist. Hätte nicht gedacht, das du dich an meinen Namen erinnerst.«, wandte er sich dann etwas ernster an den Söldnerveteran.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Syrias ist offline
    Mit einem letzten Hammerschlag befestigte Syrias den Bolzen, der den Stecken mit den beiden Axtköpfen verband. Der Waffenschmied rüttelte an den jeweiligen Enden, um sicherzugehen, dass nichts daran wackelte. Und das tat es nicht. Gut, etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Die Axtköpfe waren so perfekt geschmiedet worden, dass es ihn überrascht hätte, wenn sie wackeln würden.
    Der Söldnerführer packte den Holzstecken zwischen den Köpfen in der Mitte und hob ihn hoch. Die Waffe war schwerer als erwartet! Syrias würde lange damit üben müssen, bevor er sich wirklich sicher war, diese Waffe ohne Schwierigkeiten führen zu können. Aber genau das war ja auch der Reiz an der Sache.
    Plötzlich begann das Holz zu knirschen! Der Waffenschmied fluchte, als er die Spannung fühlte, unter der das Mittelstück lastete. Sichtbar wurde es, als die Axtköpfe begannen, herunter zu hängen. Das Knirschen selbst wurde lauter und der Söldner musste die Waffe fluchend loslassen, als er fühlte wie das Holz in seiner Hand brach. Ein lautes Knacken und der Stecken war entzwei.

    "Verdammter mist!" Syrias besah sich das Dilemma: statt einer doppelköpfigen Axt besaß er nun zwei Äxte. Ziemlich mittig war der Stecken gebrochen. Die Axtköpfe waren wohl eine zu große Belastung für das Holz gewesen. Doch der Waffenschmied hatte schon die dickste Dicke genommen, die möglich war. Würde er einen Dickeren Stecken nehmen, könnte er die Waffe nicht mehr richtig anpacken. Er brauchte besseres Holz. Oder ein anderes Material...
    Missgelaunt ging Syrias zum Tisch, setzte sich auf den Stuhl und schnappte sich seine Schnapsflasche. Nach einem kräftigen Schluck lehnte er sich an die Wand und überlegte. Besseres Holz würde er nirgendwo finden. Aber vielleicht gab es jemanden, der das Holz verzaubern konnte...? Die Druiden! Dieses merkwürdige Völkchen war ja bekannt dafür, dass sie die Natur verehrten. Vielleicht würden sie auch in der Lage sein, das Holz zu verändern? Syrias hoffte es. Er wollte diese besondere Waffe um jeden Preis anfertigen. Sie sollte sein Meisterstück werden, eine einmalige Waffe, geschaffen um zu zerstören...

    Syrias nahm noch einen Schluck von seinem Schnaps und sah sich in seiner Schmiede um. Sein Blick blieb an der zerschlissenen Lederrüstung hängen, die an der Wand befestigt war. der Söldner schnaupte verächtlich. Diese Rüstung war mehr als abgetragen und zerschlissen, sie war bereit für den Müll. Er brauchte dringend eine neue. Vielleicht sollte er sich einfach mal auf die Suche nach einem Schmied machen, der sich auf Rüstungen verstand. Er hatte ein paar Gerüchte gehört, dass sich ein ziemlich guter in der Stadt befinden sollte.
    Schnell war das Schwert gegürtet und der schwere Kriegshammer geschultert, dann machte sich der Söldnerführer auf den Weg. Auch wenn er nichts zu befürchten hatte, trug er seine Waffen immer bei sich. Er fühlte sich so sicherer. Schnell noch den Hut aufgesetzt und dann war Syrias auch schon aus der Tür raus.
    Geändert von Syrias (03.05.2010 um 15:32 Uhr)

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