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Das hatte gut getan. Der Wald, der endlich wieder grün war und Blumen wo sie nur hin schaute. "Hatschi" Ja, Pollen gabs auch. Eigentlich machte sich Estefania nichts aus Blumen, es sei denn ein attraktiver Mann schenkte sie ihr.
Wie dem auch sei, sie hatte ausgiebig an einem Wasserfall geduscht und jetzt trieb der Hunger sie doch zurück in die Taverne. Eine Scavengerkeule über dem Feuer gerillt war zwar auch nicht zu verachten, aber auf die vielen Krabbeltiere, die zusammen mit dem Grünzeug aus dem Boden sprießten, hatte sie gerade keine Lust.
Kaum hatte sie die Taverne betreten hatte sie auch schon wieder den Namenlosen an der Backe. Als Held konnte man ihn ja nicht gerade bezeichnen, als Bücherheld vielleicht.
"Hey du... ich wollte nur schnell was essen und dann noch mal zum See. Weißt du es ist heute Vollmond und naja... "
Das sie dort irgendwo nach Joe Ausschau halten wollte verriet sie ihm nicht. Aber es wäre vielleicht auch gar nicht so schlecht wenn sie dort nicht allein auftauchen würde.
Sie bestellte sich besagte Scavengerkeule und einen Krug Wein dazu. Denn heute war kein Frustsaufen angesagt.
"Hast du vielleicht Lust mitzukommen?", fragte sie ihn schließlich.
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Die zwei Männer lachten laut auf. Einer von ihnen erwähnte mit tiefer, klarer Stimme:
<< Ich liebe Silden! Die Wache sucht sich dumm und dämlich nach unserer Beute ohne auch nur die geringste Spur. Die werden es nie finden und wenn doch, dann sind wir schon über alle Berge! >> Der andere stimmte mit einer eher burschenhaften, sich leicht überschlagenden Stimme zu.
<< Ja, die werden Ewigkeiten brauchen. Hehe, die können uns gar nichts. >>
<< Still jetzt! Hilf mir lieber die Lebensmittel hier rein zu tun! Unsere Leute werden sie noch brauchen. >>
<< Ja, Chef. Sofort. >>
Idun hockte mucksmäuschenstill im Schrank und hoffte, dass die Gestalten so schnell verschwanden, wie sie gekommen waren. Aber vielleicht, verrieten sie ihm noch etwas, wenn sie länger blieben. Er durfte sich nur nicht verraten. Das war leider nicht so einfach. Idun war von oben bis unten durchgeschwitzt und er besaß ein starkes Verlangen sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, doch leider war der Schrank nicht so leer, wie er anfangs annahm, sondern gefüllt mit Kleinigkeiten, die einen auffälligen Lärm verursachen würden, sollte er sich auch nur ein Stück bewegen.
<< Wir sollten noch mehr von dem Brot einpacken, das hält sich länger. >>
<< Ist gut, Chef. Sonst noch was? >>
<< Nein, und jetzt lass uns gehen, sonst merkt noch jemand, dass ich einen Keller habe. Und ich will nicht, dass irgendein Streuner erfährt, dass ich mit euch unter einer Decke stecke. >>
<< Aber wir... >>
<< Es ist halt nicht gut fürs Geschäft. Und dabei bleibt es. Und jetzt komm endlich! >>
Idun hörte wie die Beiden sich entfernten und atmete erleichtert aus. Zu allem Unglück machte sich genau durch diese Bewegung eine kleine Holzkiste mit Nägeln selbstständig und landete auf dem Schrankboden.
<< Was war das? >>, fragte der mit der jungenhaften Stimme auf der Schwelle zum Keller.
Idun hielt den Atem an und spannte seinen ganzen Körper um nicht das geringste Geräusch zu erzeugen.
<< Nichts. Und jetzt komm endlich, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. >>
Mit einem Ruck wurde die Kellertür zugeknallt, allerdings hörte Idun nicht den Laut eines Schlüssels, welcher die Tür verschloss. Langsam atmete er aus und entfernte alle Sachen um sich herum, die Lärm verursachen könnten. Er wog kurz ab, ob er den Schrank verlassen sollte oder nicht, entschied sich dann aber dafür, da die beiden Diebe nicht den Anschein hatten schnell wieder zurückzukehren. Noch mit rasendem Herzen fragte er sich, was er nun tun solle. Er würde das Haus gerne durch den Vordereingang verlassen, damit er erfuhr in welchem Gebäude er sich befand, jedoch war es unwahrscheinlich, dass der Besitzer das Haus unverschlossen bzw. verlassen zurückließ. Von daher musste er wohl oder übel wieder die Hintertür benutzen. Idun bedrückte es, wenn er an den engen Tunnel zurückdachte, aber er hatte wohl oder übel keine Wahl. Mit Widerwillen zwängte er sich in den Gang, der ihn hergeführt hatte und machte sich auf den Weg zurück zu der verstaubten Hütte, allerdings nicht ohne vorher noch ein Beweisstück einzupacken.
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Haldor hatte auf dem Rückweg einen Entschluss gefasst.
Er würde das Kämpfen elernen. Doch von wem? Und wie sollte er gleichzeitig mit seinem Vater auf dessen Schiff fischen und kämpfen lernen?
Das war egal! Den nächsten Lurker der ihm den Fisch und seiner Familie etwas vom Teller stiehlt den Kopf abhacken.
Auf jedenfall wegg scheuche.
In Silden angekommen strebte er auf die Taverne zu, dort erkundigte er sich beim Wirt...
"Tach, ich bin Haldor, Son des Fischers Alen"
"Was gibst,willste was trinken?"
"Nen Grog,aber eijentlich such ich wat anderes. Nen Lehrer nen Kämpferlehrer"
Haldor hatte bemerkt, dass sich seine Sprache der Fischer und Seemännern an gepasst hatte.
Der Wirt zeigt in eine Ecke "Der dort kann dir Helfen"
Haldor ging in die gewiesene Richtung.
"Hai ich bin Haldor und suche einen Kapftrainer..."
"Geh zu Erhööl Erhööl," der Betrunkende niesste laut "Geh zu Erhondil..."
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in Silden
Als Elvo von Kurt zum Schwarzen Brett geführt worden war, bedankte sich Elvo höflich uns studierte die Aufträge. Zwei Aufträge sprachen ihn besonders an:
"Suche gute Jäger!
Ich möchte mich an einem Horn- und Knochenbogen versuchen und diese neue Bauweise austesten. Dazu brauche ich aber Material. Welcher Jäger möchte mir die Knochen und die Hörner eines roten Steinbocks bringen? Ich weiß nicht wo man solch einen findet, aber ich will dieses Material!
Belohnung: Das Erstwerk aus diesem Material oder Gold und einen Köcher Widerhakenpfeile.
Bospa die Bognerin"
und
"Suche waghalsigen Abenteurer!
Ich brauche ein Dutzend Scavengereier für meine neuste Idee! Ich werde den größten Pfannkuchen Myrtanas backen!
Was dein Lohn ist? Du darfst dich danach 2 Wochen lang satt essen und gehst in die Geschichte der Pfannkuchenbäcker ein. Also los! Melde dich bei mir.
Alois"
Elvo erfragte sich höflich die Adressen der beiden Personen und machte sich auf den Weg zu ihnen. Es dauerte eine Weile, bis er sich zurechtfand. Immerwieder musste er sich durchfragen. Aber endlich stand er vor Bospas Haus. Zaghaft klopfte er an, kurz darauf - als er keine Antwort bekam - noch einmal stärker. Wieder keine Antwort. Also ging er um das Haus herum. Keine Bospa war in Sicht. Schließlich gab er es auf und ging weiter zu Alois' Heim. Dort angekommen klopfte er auch hier an. Sofort bat ihn eine Stimme herein.
In dem Haus war eine Hitze. Das lag hauptsächlich an dem Ofen, in dem Alois gerade Pfannenkuchen buk. Elvo erkannte gleich, dass diese freundliche, wohlgenährte Freu Alois sein muss. Sie hatte viele Lachfalten im Gesicht, in ihrem runden Mondgesicht, und eine hohe Stimme, die gar nicht zu ihrem restlichen Körper zu passen schien.
"Ah, ein neues Gesicht. Was kann ich für dich tun?", fragte sie liebenswürdig. Sogleich hatte Elvo Zutrauen zu ihr gefasst und antwortete ohne zu Zögern: "Ich bin wegen Ihres Auftrags hier, Frau Alois." Sogleich machte Alois eine wegwerfende Handbewegung. "Vergiss das 'Frau Alois' gleich wieder, mein Junge. Einfach 'Alois' und nichts weiter. Und ähm...wo war wir gerade stehen geblieben? Ich bin machmal ziemlich vergesslich..." "Wir sprachen gerade über Ihren Auftrag, Alois.", erinnerte Elvo sie. "Ach ja richtig, der Auftrag...Du weißt, was du machen musst, ja? Gut. Also eine Herde Scavenger findest du im Südwesten. Verlasse diese Stadt im Süden und wende dich dann gen Westen. Dort findest du eine Höhle. Davor ist diese Herde. In der Höhle findest du wahrscheinlich die...ähm...na... die..." "Die Eier", vervollständigte Elvo ihren Satz. "Vielen Dank für die Auskunft, Alois. Ich werde ihnen die Eier bringen." "Viel Glück!", wünschte Alois ihm.
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irgendwo im Südwesten Sildens
Die Höhle war schnell gefunden und Elvo beobachte die Herde Scavenger aus einem Versteck hinter einem Strauch. Wie sollte er bloß an die Eier kommen? Kämpfen? Alleine gegen eine Herde Scavenger? Und das bloß mit einer Schleuder und einem Jagdmesser? Nein! Diese Möglichkeit fällt weg. Und wenn er einfach reinrennen, sich die Eier schnappen und dann wieder rausrennen würde? Auch nicht! Die Scavenger hätten ihn schnell mit ihren Krallen gepackt und mit ihren spitzen Schnäbeln auf ihn eingehackt. Keine sehr erbauliche Vorstellung. wie sollte er sich bloß die eier holen? Da schoss im plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Schnell verfestigte er sich zu einem Plan. Elvo überlege. Ja, so könnte es gehen. Schon bald war der Entschluss gefasst. Jetzt würde er sich die Eier holen und niemand könne ihn davon abbringen.
Elvo nahm seine Schleuder in die Hand und legte einen Stein hinein. Dann drehte er sie vorsichtig, damit die Scavenger ihn nicht bemerkten, und doch schnell über seinem Kopf und schickte den Stein mehrere Meter weit weg. Beim Landen geriet der Stein in einen Busch und brach mehrere Zweige ab, um dann mit einem Plumps auf dem Boden zu landen. Durch dieses Geräusch aufmerksam geworden drehten die Scavenger ihre Köpfe und rannte an die Stelle, wo der Stein aufgekommen war, da sie dort eine Beute vermuteten. Sie würden wahrscheinlich nur wenige Sekunden wegbleiben, aber mehr Zeit brauchte Elvo nicht. Schnell rannte er in die Höhle, schnappte sich ein Dutzend Scavenger-Eier und stürmte hinaus ins Freie. Dann rannte er weiter, den ganzen Weg zurück nach Silden. Keine Sekunde zu früh. Schon kurz nachdem er die Höhle verlassen hatte, hörte er die Schrei der Scavenger hinter sich, die bemerkt hatten, dass ihre Eier wegwaren. Doch Elvo war es egal. Er hatte die Eier und würde sie jetzt zu Alois bringen. Er freute sich schon auf die Pfannkuchen...
Geändert von Elvo (05.05.2010 um 22:42 Uhr)
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Nahe ihrer Hütte im Wald
Kahlen war nicht mehr zu dem Magielernzirkel am Steinkreis erschienen. Bevor sie das mit den Hitzewallungen nicht im Griff hatte, wollte sie das auch nicht. Jeden Tag hatte sie versucht ihre Magie zu finden und sie im Körper zu halten ohne das sie unkontrolliert aus aus ihr heraus wollte. Am Anfang waren immer noch diese Schweißausbrüche weil sie einfach nicht wusste wohin mit der Energie.
Doch dann erinnerte sie sich daran, das ihre Mutter auch manchmal meditiert hatte und auch damals schon zu ihr gesagt hatte, das es sehr wichtig sei das innere Gleichgewicht zu finden. Ganz in Ruhe und mit geschlossenen Augen saß sie unter einem Baum neben ihrer Hütte. Ganz bewusst war sie heraus gegangen in die Natur um die Magie dort zu fühlen und zu halten. An diesem Tage war der Knoten geplatzt. Sie fand ihre innere Mitte und konzentrierte auch dort ihre Magische Energie. Kein Schwitzen und trotzdem blieb sie erhalten, bereit etwas zu erschaffen, aber es musste nicht sofort sein, sie geduldete sich und wartete darauf bis Kahlen ihr es erlaubte. Da war das neue Problem, denn jetzt brauchte sie wieder die Hilfe eines Druiden, denn einfach so konnte sie keine Magie wirken, dann würde es vielleicht enden wie bei dem ersten Versuch von Drudwyn, der ihm fast das Leben gekostet hatte. Wie es ihm wohl ging? Schon lange hatte er sich nicht mehr blicken lassen und wahrscheinlich hatte der ehrgeizige Typ schon mit der ersten Stufe der Magie längst abgeschlossen.
Ja, jetzt war es beschlossene Sache. In den nächsten Tagen würde Kahlen wieder zum Lernzirkel erscheinen. Vielleicht morgen schon.
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"Erhondil?" Haldor hatte diesen Namen noch nie gehört.
Mal sehen, ob ich diesen Kerl, der mir anscheinend Kämpfen lernen kann, finde.
Heute früh war er wieder mit seinem Vater fischen gewesen, doch sie hatten schon nach weniger als einer Stunde genug Fische im Netzt und konnten zeitig am Hafen anlegen.
Seit dem fragte sich Haldor in der Jäger Stadt Silden herum.
Niemand konnte ihn sagen wo dieser Leher sei. Am Nachmittag setzte er sich an einen Baum abseits von Silden und aß, die von seiner Mutter zu bereiteten Brotzeit. Er spielte schon mit den Gedanken, diese ganze Sucherei und auch die Lehre des Kampfes zu vergessen. Vielleicht war er einfach nicht dafür geboren ein Schwert zu halten. Da erweckte ein kleines eichenhörnchenähnliches Tier seine Aufmerksamkeit. Es spielte unweit von seiner Ruhestätte mit einer Kastanie. Das muss ein Affe sein, dachte Haldor fasziniert. Er hatte noch nie einen gesehen, doch sein Großvater hatte ihm viele Geschichte erzählt von der Wüste Varant und der Gleichen. Dieses Geschöpf musste einer seien.
Da tauchte ein Mann auf, der Kleidung nach ein Waldläufer, einer der Wachen Sildens oder einfach ein Jäger. Der Affe rannte auf den Mann zu und sprang auf dessen Schulter. Der Mann grüßte freundlich und fragte warum ich so ein bekümmertes Gesicht mache.
Eigentlich ging es ihn nichts an und für meinen Geschmack war das fast unhöflich, doch ich erklärte es ihn. "Ich suche einen Erhönidl einen Erhondil, irgendwie so heißt er"
Der Fremde lachte. Verklärt schaute ich ihn an "Was ist an meiner LAge denn so witzig?"
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Warmes Sonnenlicht brach sich in dem Wasserfall, und ließ so einen kleinen Regenbogen entstehen. Die Vögel sangen begeistert, wetteiferten, wer der beste sei, während im Hintergrund das Wasser toste. Thimo hatte sich ein wenig abseits dieses Naturschauspiels hingesetzt, und übte das, was er kürzlich gelernt hatte: seine Magie zu rufen. Es ging ihm inzwischen ziemlich leicht zur Hand. Zwar nutzte seine Magie jede Gelegenheit, sich schlafen zu legen, doch war es ein leichter Schlaf, nicht mehr so tief und fest wie in der Zeit vor ihrem ersten Erwachen, denn sie wollte jede Gelegenheit nutzen, herauszukommen und zu spielen. Und so rief er nach ihr.
Im Kopf das Samenkorn der Rosenpflanze vor Augen, streichelte Thimo sanft mir einem Gedanken entlang dem Band aus Musik, das seine Magie formte. Dann ließ er das Samenkorn wachsen, und streckte seinen Willen nach ihr aus, gab ihr seine Hand. Doch sie war immernoch verschlafen. Und obwohl sie spielen wollte, brauchte der Ergraute immernoch Natur um sich herum, um sie wecken zu können. Das konnte das Bild einer Wiesenblume sein, oder der Klang der Vögel, oder der Gruch von Holz, Harz und Wald. Er entschied sich, das Gefühl des Mooses unter seinen Händen zu verwenden, um sie ganz zu wecken. Wie man ein Kind mit Süßigkeiten locken konnte, so konnte er seine Magie mit Eindrücken der Natur locken. Es hatte vielleicht eine Viertelminute gedauert, bis sie wach war, und der Instrumentenbauer war unsicher, ob das die Schnelligkeit war, die sein Lehrmeister forderte. Er hoffte es, denn er vermutete, viel schneller würde sie nicht aufwachen.
Aber darüber sollte er sich jetzt keine Gedanken machen. Jetzt war es Zeit zu spielen. Die Töne spürend, die seine Blutbahnen entlangrasten, fing er einen nach dem anderem auf, um sie nach draußen zu geleiten. Einen Teil ließ er zurück, so war es weniger anstrengend. Obwohl seine Magie zweigeteilt war, waren beide Hälften gleichermaßen lebendig. Jetzt streckte er seinen Willen aus, ganz zielgerichtet, nahm sich einen schillernden Ton heraus, der rein war wie ein Glockenspiel, und setzte ihn neben einen, der an das sanfte Rauschen des Regens auf Blättern erinnerte. Dann kam noch eine kleine Piccoloflöte, und ein weiterer Glockenspielton. Er setzte sie zusammen, fügte sie zusammen, wie die einzelnen Bestandteile eines Musikinstruments, und formte den ersten ein wenig um, stauchte den zweiten, dehnte den dritten. Nachdem er gestern erforscht hatte, wie das Formen an sich ging, und erste einfache Sachen wie Kugel, Kubus und Pyramide erschaffen hatte, wagte er sich jetzt an komplexere Formen. Es war genau wie bei seinem Handwerk, nur das es hundertmal leichter ging, denn ohne größere Anstrengung fügten sich die Noten seinem Willen, namen die Form an, die er brauchte. So hatte er jetzt die Form einer Gitarre vor sich. Eine vereinfachte Gitarre, ohne Saiten oder ähnliche kleine Details, aber der Grundaufbau stimmte. Der Druidenlehrling lächelte. Dann ließ er sie wieder zerfallen, und die Töne kehrten rasch zu dem Band zurück, nahmen wieder ihren angestammten Platz ein. Dann holte er das Stück seiner Magie, dass sich außerhalb befand, wieder zurück in seine Adern, und ließ sie wieder einschlafen. Auf das das Spiel erneut beginnen möge...
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Außerhalb von Silden.
In Gedanken versunken lief der Bärtige durch den Wald, blickte sich um und erkannte die Schönheit der Natur, die meisten Bäume Bekamen wieder grüne Blätter an ihren Ästen. Es war ein wirklich schöner Anblick, plötzlich trat er in eine Wasserpfütze. Er schüttelte nur den Kopf und zog mit seiner Magie das Wasser aus seinem Schuh. Er dachte nach und setzte sich auf den Boden, lauschte dem Gesang der Vögel und das Rascheln in den Büschen. Er atmete die frische Naturluft ein und fühlte sich geboren in der Natur, der Wind strich ihm durch sein schwarzes Haar und der Bärtige schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf die Energie die durch die Pflanzen, durch die Tiere und durch den Boden ging, er spürte die Kraft der Natur, jedoch war sie für ihn ziemlich Fremd. Jedoch das Wasser in der Nähe, das konnte er perfekt spüren wie laut es zu ihm sprach und ihm die Energie spendete. Doch zweifel kam plötzlich auf, was war für ihn nützlicher?
Er spürte dass der Weg des Wassers nicht sein Weg war. In Gedanken ging er sein Leben durch, wie er den Traum hatte ein Feuermagier zu werden und dann Später auf die Wassermagier traf, er spürte etwas Falsches in seiner Seele. War die Natur vielleicht seine Heimat? Er hatte sich schon lange gefragt wo seine Heimatstädte war, jedoch seit er in Silden angekommen war, füllte er sich hier Wohl und geborgen. Die Natur gab dem Menschen was sie zum Leben brauchte. Man muss der Natur dankend, sie anbeten und mit ihr eins Werden um sie zu verstehen.
Die Natur war viel Geheimnisvoller als alles andere auf dieser Welt, Maknir war sich sicher das er diese Welt studieren und verstehen wollte. Langsam erhob sich der Mann und blickte noch einmal kurz die Welt des Waldes an.
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Erst hatte er wieder nach Silden zurückgefunden. Nachdem er den Ork ausgebildet hatte wollte er eigentlich erst nach Varant reisen, hatte es sich dann aber doch noch anders überlegt.
Es war ein sehr schöner Tag, eigentlich hatte er es sich etwas am See gemütlich machen wollen, vielleicht etwas im Gras dösen, natürlich kam es mal wieder anders als geplant.
Da saß der junge Kerl an einem Baum, weil er jemanden nicht fand, dessen Namen er noch nicht einmal wirklich kannte.
Der Pirscher konnte sich schon vorstellen wer gemeint war, etwas nachhaken konnte aber nicht schaden. Nachdem er dann schließlich nachgefragt hatte, war ihm auch berichtet worden, dass er den Umgang mit dem Schwert erlernen wollte. Der Sildener hätte das kleine Spielchen gut noch etwas raus zögern können, wollte es nun aber auflösen.
Nun, mein junger Freund, mein Name ist Elonhil und ich habe auch schon Schüler in der Schwertkunst ausgebildet. Kann es sein, dass du mich vielleicht suchst?
Leicht grinsend wartete Elonhil nun die Reaktion ab.
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Haldor hatte ihn gefunden!
Nein Elonhil, so war der richtige Name des Fremden, hatte ihn gefunden.
Haldor stand auf.
"Und?",fragte Haldor gespannt.
Der Fremde schien nicht zu verstehen, was Haldor mit und meinte.
"Kannst du mir den Schwertkampf beibringen?"
Jetzt schien der Fremde zu verstehen.
Trotzdem dauerte es nach Haldor´s Zeitgefühl Stunden, bis der Jäger oder Sildner oder was er auch war zu Antworten.
Der Affe der Haldor´s Anspannung zu merken schien, schaut nun auch auf Elonhil´s Reaktion.
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Ein Licht am Ende des Tunnels. Gerade zu als ob es Idun helfen wollte, reichte es ihm eine Hand, die er freudig ergriff und zog sich an ihr weiter vorwärts Richtung Ausgang. Obwohl er sich langsam an diese ganze Kriecherei gewöhnte und er entgegen seiner Vermutung noch nicht erstickt war, beschleunigte Idun seine Bewegung, um schnell aus dem Gang herauszukommen. Der Tunnel weitete sich und er konnte wieder auf allen Vieren vorankommen. Endlich war er von der Qual befreit und Idun war bereits dabei aus dem Keller hinauszutreten, als sein Weg nach oben jäh durch ein Gewicht auf seinem Kopf beendet wurde.
<< Nein, wen haben wir denn da? >>
Idun war verwirrt. Die Stimme kam ihm bekannt vor, aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wer ihn hier erwartet haben sollte. Neugierig hob er den Kopf.
<< Das hier ist zum Aufwärmen. >> Ohne Vorwarnung und mit voller Wucht traf ihn ein Tritt ins Gesicht. Idun fiel mit schmerzverzerrtem Antlitz zusammen. Ein Rinnsal floss aus seiner Nase und er konnte Blut im Mund schmecken. Von einem Augenblick auf den anderen wurde er hochgezogen und sein Gegenüber holte zu einem weiten Schlag aus. Iduns Augen waren getrübt, sodass er nichts sehen konnte, aber geistesgegenwärtig hieb er dorthin, wo er glaubte die Magengrube seines Gegners zu treffen. Er wusste nicht was er traf, jedoch hatte sein Hieb zur Folge, dass er losgelassen wurde und sich einen kurzen Moment besinnen konnte. Mit Wucht sprang Idun nach vorne auf seinen Gegner hinzu. Beide verloren das Gleichgewicht und stürzten aus dem baufälligen Fenster. Die Landung auf der harten Erde stahl dem Angreifer sämtliche Luft aus den Lungen. Idun, der seine Umwelt immer noch durch einen nebligen Schimmer sah, schlug weiter auf seinen Feind ein, der es jedoch schaffte ihn abzuwerfen. Mittlerweile konnte Idun die Stimme auch zuordnen. Es war die jugendliche Stimme, die er bereits im Keller gehört hatte. Er hatte ihn doch bemerkt und musste hier auf ihn gewartet haben. Sein Gegenüber keuchte.
<< Du mieses Drecksschwein! Das wirst du noch bereuen! Mit mir legt sich keiner ungestraft an! >> Um seinen Worten im direkten Sinne Nachschlag zu verleihen, stieß er Idun von sich weg und schlug seinerseits auf ihn ein. Auf diese Weise rangen die Beiden noch einige Zeit, ohne dass sich ein Sieger feststellen ließe. Ein Wächter wurde auf den Lärm der Beiden aufmerksam und kam angelaufen, um sie auseinander zubringen.
<< He, hört auf ihr Streithähne! Das ist doch kein Benehmen. >>
Da die Kämpfenden nicht auf ihn hörten, hielt er zunächst Idun seinen Speer unter die blutzerlaufene Nase. << Moment, dich kenne ich doch! Arbeitest du nicht für den
Hauptmann? >> Idun versuchte ihm alles erklären, war jedoch nicht in der Lage längere Sätze zu sprechen.
<< Halten Sie ihn... er ist... Dieb... >> Der Wächter nahm seinen Speer von Idun weg und hielt ihn stattdessen dem Mann mit der knabenhaften Stimme entgegen.
<< Was hast du dazu sagen? >> Der Dieb spuckte eine Mischung aus Blut und Speichel vor die Füße des Wächters.
<< Silden wird brennen! >>
<< In Ordnung, das reicht! >> Der Wächter überwältigte den Dieb ohne größeren Widerstand und hielt seine Arme auf dem Rücken verschränkt fest. Idun lag völlig erschöpft auf dem Boden und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Der Schleier lichtete sich und er konnte das Gesicht seines Kontrahenten sehen. Niedergeschlagen sank sein Kopf auf das weiche, kühle Gras.
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Nördliche Wasserfälle
Zischend fuhr der etwas mehr als Arm lange, gerade Holzstecken durch die Luft und traf mit einem dumpfen "Tock" auf einen anderen Holzstecken, der ein wenig länger war.
Einer der Magie-Dilettanten hatte sich als ein Sildener Wächter herausgestellt. Es hatte nicht lange gedauert, dann hatte Drudwyn ihn zum gemeinsamen Training überreden können. Die Holzstöcke, mit denen sie nun kämpften, hatte der Wächter mitgebracht. Sie waren professionell angefertigt worden und speziell für das Sparring gemacht.
Doch schon schwand auch das letzte Licht der Sonne, weshalb die beiden gezwungen waren, ihr Training zu beenden.
Mit wenigen Worten verabschiedeten sich die beiden voneinander. Während sich der Sildener irgendwo im Wald verschwand, wahrscheinlich auf den Weg zurück zum Lager, lenkte Drudwyn seine Schritte zu dem kleinen See, in den sich die ungeheuren Wassermassen stürzten.
Das Rauschen der Wasserfälle war zwar auch entsprechend überaus laut, aber irgendwie hatte dieses stete Rauschen auch einen beruhigenden Effekt. Es verirrten sich selten andere Magie-Lehrlinge hierher, weshalb er sich ziemlich oft hier aufhielt. Hier fühlte er sich einfach viel wohler, und da er von den anderen Lernenden so gut wie niemanden kannte, hielt ihn auch nichts bei der großen Gruppe, die ihn nur ablenken würde.
Letztens hatte Drudwyn es geschafft eine kleine Lichtkugel zu schaffen und durch einen steten Energiestrom von sich aus zu der erschaffenen Lichtquelle aufrecht erhalten. So tastete er sich Schritt für Schritt vor und wurde immer besser. Heute wollte er versuchen, die Lichtkugel zu bewegen. Im Grunde sollte es keinen Unterschied machen, ob er nun die Lichtkugel oder eine Masse reiner Energie bewegte. Die Art, wie es geschah, war die gleiche. Der einzige unterschied zwischen einer Masse reiner Energie und einer Lichtkugel war seiner Meinung nach lediglich der Umstand, dass sich bei der Lichtkugel die Energie auf den Befehl des zaubernden hin selbst "verbraucht", besser gesagt, umwandelt in eine andere Form, das Licht, und somit immer weniger würde wodurch die Leuchtende Kugel dann irgendwann verschwinden würde, wenn sie nicht jemand mit Kraft versorge. Doch beides war nicht mehr als eine Ansammlung reiner Energie.
Das galt es nun auszuprobieren. Zwar war er von dem Übungskampf etwas erschöpft, eine Lichtkugel zu erzeugen traute er sich dennoch zu. Schnell hatte er einen Teil magischer Energie aus seinem Körper gezogen und vor sich im freien Raum gesammelt. Dann gab er seinen Geistigen Befehl. Er wusste nicht, woran das liegen mochte, doch um ein helles Licht zu erzeugen, so hatte er herausgefunden, musste er an helle Funken denken. Er konzentrierte sich auf den Zauber und kurze Zeit später erhellte ein kleiner Stern den mittlerweile schon fast vollkommen dunklen Wald. Hell, rein und weiß leuchtete die kleine Lichtkugel, von der beständig Funken in alle Richtungen stieben. Erst dann baute er eine "Brücke", bestehend aus reiner Energie, zwischen sich und der kleinen, magischen Kugel auf.
Nun konzentrierte er sich und gab der Leuchtkugel den gleichen Befehl wie der reinen Energie, die er schon im Raum bewegen konnte. Und tatsächlich, schon auf den zweiten Versuch klappte es. Es war nicht sonderlich schwer für ihn, da er das ja schon oft genug geübt hatte, wenn auch die Energie eine etwas andere Form hatte.
Er lies die Kugel wenige Schritt von sich entfernt am Waldrand entlang schweben, dann löste er den Zauber auf und die restliche magische Energie, die noch in der Lichtkugel war, verlief sich schlagartig und die Leuchtkugel war verschwunden.
Im hellem, weißen Schein dieser Kugel, der weit in den dunklen Wald hinein gereicht hatte, hatte er keinen anderen Menschen erkennen können, also entledigte sich seiner Kleidung und legte sie auf einen nahen Stein, um sich dann in dem See zu baden.
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Wie viele Tage waren vergangen? Zwei? Vielleicht auch drei oder vier. Er wusste es nicht mehr.
Dieser Traum, das Gespräch mit Faun, das Lager an den Wasserfällen,er glich einer Hülle. Die Fülle an Ereignissen, die sich quasi überschlagen haben, lasteten schwert auf ihn.
Das unbeschwerte Leben in Silden war vorbei. Beendet von einer höheren Macht. Eigentlich hatte diese Macht ihm dieses unbeschwerte Leben geschenkt und forderte nun ihren Tribut ein.
Nichts ist umsonst...Schoss es ihm durch den Kopf, während er schweigend das Treiben der Druiden und den Schülern beobachtete und studierte.
Wie es aussah, würde er wohl in naher Zukunft einer von ihnen sein. Irgendwas in ihm freute sich darauf, während ein anderer Teil unsicher war.
Die Vorstellungen der Dowen Kandidaten, oder wie sie sich nannten hatten ihn beeindruckt. Sie hatten ihre Macht über die Natur demonstriert, oder hatte die Natur ihre Macht über sie demonstriert?
Wenn er es richtig verstanden hatte, basierte ihr "Macht" auf einem Geben und Nehmen.
Genau wie bei mir...scheinbar bin ich nichts anderes wie dieser Lurker in den Fängen des Druiden...
Die Fäden des Schicksals waren gesponnen...der nächste Knoten in seinem Lebensfaden würde ein weiteres Gespräch mit einem Druiden darstellen, aber mit wem?
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Sippenkriegerhaus
Der Fuchs verabschiedete den Wächter, der die Beiden ins Sippenkriegerhaus geführt hatte. Erfreut seinen Dienst erfüllt zu haben, schwang er die Tür auf und ging. Den Dieb hatte man zur Sicherheit in einer Zelle neben den weiteren Gefangenen, jedoch einzeln isoliert verwahrt. Man würde ihn beizeiten verhören. Der Hauptmann wandte sich Idun zu.
<< Gute Arbeit. >>
<< Wissen Sie wo das Versteck sich befindet? Wir müssen schnell handeln, sonst verschwinden die Beweise! >>
<< Meine Männer sind in diesem Augenblick unterwegs und heben diese Diebeshöhle aus. Keine Angst, die Beute wird sichergestellt werden. >>
<< Gut, dann war meine Arbeit ja nicht umsonst. >>
<< Ich muss Sie nochmals beglückwünschen, dass Sie es tatsächlich geschafft haben, das Versteck aufzuspüren. Wir könnten bei der Wache mehr Männer ihres Schlages benötigen. >>
<< Nun, eigentlich war es ja eher Zufall, dass ich den Keller gefunden habe. Was passiert jetzt? >>
<< Meine Leute werden die Beweise sichern und den Dieb, den Sie angeschleppt haben, verhören. Danach sehen wir weiter. Sie ermitteln jedoch vorerst nicht mehr. >> Idun war eine Spur enttäuscht. Sollte man ihn nach seiner Entdeckung einfach so abwerfen?
<< Warum? >>
<< Sie gehören nicht zur Wache, deshalb können Sie im Moment nichts tun. Außerdem können Sie bei ihrem letzten Kampf von Glück reden. >> Er verstand nicht ganz.
<< Was meinen Sie damit? >>
<< Ganz einfach. Ihr Gegner war unbewaffnet und dazu noch nicht mal sonderlich kampferfahren. Stellen Sie sich vor, Sie hätten gegen den Rädelsführer dieser Bande gekämpft, der Ihnen freudig die Kehle durchschneiden würde. >> Idun wurde bei dem Gedanken ganz unwohl. Erinnerungen an seine Gefangenschaft kehrten wieder. << Sehen Sie was ich meine? >>
<< Ja. Aber was soll ich dagegen tun? >>
<< Ich werde Sie zu einem Ausbilder schicken. Der wird Sie zumindest soweit trainieren, dass ich mich nicht sorgen brauche, dass Sie beim nächsten richtigem Kampf sofort erstochen werden. >> Der Hauptmann zündete sich seine Pfeife an und lehnte sich zurück. Ein untrügliches Zeichen, dass es zumindest seiner Meinung nach keinen Gesprächsbedarf mehr gab und die Diskussion somit beendet war. Idun blieb nicht viel anderes übrig, als sich zu verabschieden und mit einem mulmigen Gefühl auf den Gang hinauszutreten.
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Entspannt lag die junge Adlige auf ihrem Balkon und schaute in den immer dunkler werdenden Himmel. Wie sehr sie solche Tage liebte. Tage an denen in ihr das Gefühl aufkeimte, dass doch eigentlich alles auf dieser Welt in kompletter Harmonie sei. Viel zu gern würde sie sich dieser Träumereien hingeben, doch auch wenn sie weniger Abenteuer als vielleicht eine andere Person in ihrem Stand erlebt hatte, so hatte sie in ihrem Leben dennoch schon genug Erfahrung sammeln können, um zu erkennen, dass eben nicht alles harmonisch aufeinander wirkte. Die unberühte Natur gab ihr aber wenigstens ansatzweise das Gefühl, dass alles in Ordnung wäre. Wie konnte eine Welt abgrundtief schlecht sein, wenn sie doch Geschöpfe wie ihren Keks hervorbrachte. Zwar war sie es, die aus Furcht vor Angriffen den Waffenkampf erlernt hatte und damit die Harmonie zwischen allen gefährdete, aber solang es noch Menschen gab, die sich von der Schönheit der Wälder, der Sonne und der Landschaften nicht beeindrucken ließen, solang war es für sie notwendig Waffen zu tragen, um diesen Menschen bei einem unfreundlichen Zusammenstoß nicht ausgeliefert zu sein. Wenn Myra eins nicht mochte, dann ausgeliefert zu sein, dabei war es egal wem, ob nun dem Schicksal oder anderen Menschen. Sie hatte ihren Stolz und dieser Stolz gebot ihr eigene Entscheidungen zu treffen, sich gegen andere Lebewesen abzuheben und der Welt zu zeigen, dass sie Herrin ihrer Selbst war.
Du hast wohl mich vergessen?! kicherte eine Stimme in ihrem Kopf.
"Nein, wie könnte ich dich vergessen.", sagte die Grünäugige ruhig und ließ ihren Blick weiterhin in die Landschaft schweifen.
Dann weißst du ja auch, dass ich die Herrin deiner Selbst bin. miaute die Stimme weiter.
"Wenn du daran glauben magst, dann tu dies. Ich glaube daran nicht.", entgegnete Myra immer noch entspannt.
Das ist keine Sache des Glaubens, sondern der Macht. Wenn ich das Verlangen hätte dich zu kontrollieren, dann könnte ich das. Zur Zeit bin ich nur etwas zu faul.
Der Geist in ihrem Kopf streckte sich und gähnte. Die Hand der jungen Schneiderin strich weiterhin ruhig über den Rücken ihres Hasens, der sich dies gern gefallen ließ. Eine Katze hätte geschnurrt, er blieb einfach nur ruhig liegen und atmete gleichmäßig.
Wenn du also das nächste Mal davon ausgehst, dass du Herrin deiner Selbst bist, denk daran, dass ich immer bei der sein werde, solang bis dein Leben endet. Und ich werde es dir nicht leicht machen.
Erneut tönte es durch ihren Kopf, wie es nicht zu beschreiben war. Wer schon einmal eine Katze lachen gehört hatte, wusste wie sich soetwas anhörte, wer nicht, kann es sich kaum vorstellen.
"Du brauchst es mir nicht leicht zu machen, denn das mach ich mir selbst schon. Und jetzt lass mich weiter die schöne Nacht genießen."
Die Adlige rutschte etwas tiefer, legte ihren Kopf nachhinten, schloss die Augen und genoss die ruhige Abendluft.
Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, miau.
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Elonhil hatte zugestimmt den jungen Kerl, der sich als Haldor vorgestellt hatte auszubilden. Heute um die Mittagszeit sollte es dann auch losgehen, dazu hatten sie sich auf dem Übungsplatz getroffen
Sei gegrüßt!
Ich hoffe, dass du weißt was in nächster Zeit auf dich zukommen wird, wobei ich das mal stark bezweifeln würde.
Hier hab ich ein Schwert für dich, es ist alt und für den Kampf nicht mehr geeignet aber zumindest für die erste Zeit der Ausbildung sollte es genügen.
Ich halte es sehr wichtig, dass sich der Schüler zuerst einmal an das Gewicht und die Ausmaße eines Schwertes gewöhnt, dazu hab ich gleich mal eine Übung für dich.
Du stellst dich gerade hin, streckst deinen Waffenarm im rechten Winkel nach vorne und hältst die Klinge senkrecht nach oben.
Das machst du bis du nicht mehr kannst. Um die Muskulatur dann wieder zu lockern schwingst du das Schwert vorsichtig, wie ist eigentlich egal, du wirst schon merken wie es dir gut tut.
Danach wiederholst du diese Übung nochmal. Das machst du mehrmals am Tag, ich werde dich zwar im Auge behalten, allerdings nicht kontrollieren ich vertraue darauf, dass du wirklich etwas lernen willst, außerdem würde ich merken wenn du dein Training vernachlässigen würdest.
Durch diese Übung sollst du dich nicht nur an ein Schwert gewöhnen, durch diese Übung sollen auch gleich die entsprechenden Muskeln trainiert werden.
Wenn es dann soweit ist treffen wir und hier wieder, wenn du allerdings Probleme oder auch Fragen haben solltest kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Wenn du nun bereit bist kannst du beginnen.
Seloron zog sich einige Schritte zurück, er wollte noch etwas zuschauen, einfach um sich zu vergewissern, dass sein neuer Schüler auch alles richtig verstanden hatte. Genau in diesem Augenblick kam auch Semmy wieder an und sprang auf seine Schulter, allerdings nicht ohne ihm vorher noch ein Steinchen in den Rücken zu werfen.
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in Silden
Bei Alois' Haus angekommen legte Elvo die Eier ab und klopfte sich den Staub von seinen Kleidern. Gerade als er an die Tür pochen wollte, wurde die Tür mit einem Ruck aufgestoßen und eine Person - in einem langen Mantel gehüllt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen - trat aus dem Haus. Mit langen Schritten eilte er vom Haus weg, dabei stieß er Elvo unsanft an.
"Aua! He, pass doch auf!", fauchte Elvo.
"Verdammter Begel!", knurrte der Mann und lief, ohne sich noch einmal umzudrehen, weiter.
Elvo rieb sich die Stelle, wo der Mann ihn getroffen hatte und ging zum Haus. Die Tür hatte der Mann offen gelassen. Elvo betrat das Haus und klopfte an den Türrahmen. "Hallo!" Keine Anwort. "Alois? Sind Sie da?" Immernoch schwieg das Haus. Elvo wollte sich gerade umdrehen und das Haus verlassen, als er just in diesem Moment ein Stöhnen vernahm. Elvo blieb stehen und lauschte. Noch ein Stöhnen. Ein flaues Gefühl breitete sich in Elvo aus. Sofort begann Elvo das Haus zu durchsuchen. Auf dem ersten Blick schien das Haus so wie immer, aber leer. Doch irgendwas erschien Elvo seltsam. Als Elvo genauer hinsah entdeckte er, was ihn gestört hatte: Das Haus war zu leer. Es gab nur noch leere Kisten und Regale. Selbst die Schränke und die Kommoden waren leer. Das ganze Haus war leer. Das ganze Haus? Aber woher kam dann das Stöhnen?
Ein kalter Luftzug fegte durch das Zimmer und Elvo fröstelte es. Wo konnte Alois boß stecken? Ein weiterer Luftzug - und Elvo bekam Gänsehaut. Moment! Ihm war kalt? In einer Pfannkuchenbäckerei? Auf einmal wusste Elvo wo sich Alois aufhielt...
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Wie Elonhil es ihm erklärt hatte versuchte er sich.
Es war schwerer als gedacht und schon nach kurzer Zeit tat ihm der Arm weh und sein Gesicht rötete sich vor Anstrengung.
Nach dem sein Lehrer nun meinte das es reichte, schüttelte er den Arm aus.
Das Schwert war schwerer als er es sich vorgestellt hatte.
"Wann bekomme ich mein eigenes Schwert?", fragte Haldor und dann wurde ihm bewusst, das er es vermutlich selbst bezahlen musste und fügte hinzu "Ich meine, wo bekomme ich es?"
"Bei einem Schmied", sagte der Waldläufer zu ihm, hatte aber nur Augen für den Affen.
Jetzt wiederholte Haldor die Übung. Immer und immer wieder. Er wusste, dass es Montate dauern konnte, bis seine Muskeln anfingen sich an das Gewicht zu gewöhnen, oder gar zu wachsen.
Er machte die Übeung, doch in Gedanken, war er dabei sich zu überlegen, wie er seine Mutter und seinem Vater überreden zu können, ihn ein SChwert, eine Mörderwaffe zu kaufen.
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Mit schmerzendem Kopf erwachte Jarvo und fand sich, von dichten Sträuchern umgeben, an der Stelle wieder, die ihm vorige Nacht zum Verhängnis wurde. Kurz fasste er an seinen Armen und Beinen entlang, packte auch den Griff seines Schwertes und rappelte sich langsam auf. Ein pochender Druck hämmerte gegen seine Schädeldecke und nahm ihm für den Moment die klare Sicht. Stöhnend schloss er seine Augen.
„Bei Adanos…“
Selbst das Singspiel einiger Amseln verlor an der quietschfidelen Schönheit und wurde auf die grellen Töne herunter gebrochen, die jenes dumpfe Pochen in Stiche umwandelten. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den nächsten, schaute zu Boden und stieg langsam den Berghang empor. Ob nun Morgen, Mittag oder Abend war – es war ihm gleich. Sein Ziel stand fest...
Der obligatorische Griff zum Wasserschlauch endete in einer Enttäuschung. Keine Ausrüstung und nur eine Waffe, hatte Dorien befohlen und ihn damit auf die Reise geschickt, die schon so viele vor ihm gegangen waren. Die einzige Wegzehrung die der Barde bei sich trug, war der Wille, voranzukommen. Auch wenn die Zunge wie ein Stück Sandpapier am Gaumen klebte und er sich fühlte, als trample die halbe Reiterstaffelei der Königstreuen über seinen Kopf, so fixierte er doch stets einen Anhaltspunkt vor sich und lief zielstrebig darauf hinzu. Besserung würde kommen, die Lebensgeister von alleine wieder aufgefrischt durch den strebsamen Verstand. Enthaltung des Genusses, akzeptieren des Schmerzes. Das Sinnbild eines Kriegers…
Ein Blick zur Seite verriet ihm, dass er selbst in dieser Höhe noch nicht auf sich alleine gestellt war. Ein Eichhörnchen mit auffällig rotem Fell sprang von Ast zu Ast zu seinem unbekannten Ziel. Mit geradezu lächerlicher Leichtigkeit überholte es den Barden, kletterte den Stamm einer Birke senkrecht hinunter und entschwand aus Jarvos Sicht.
„Wie sehr wünsche ich mir doch diese Behändigkeit dieser Kreaturen. Krallen, die überall Halt finden… pah, das wärs.“
Beinahe klobig wirkten nun seine Stiefel, kraftlos seine Hände, mit denen er sich hier und dort an den Stämmen alter Bäume emporzog, um die Steigung zu überwinden.
Mehr Felsen taten sich nun in der Umgebung hervor und verdrängten ruppig die Vielzahl an Sträuchern. Nur die ausgeklügeltsten Gewächse vermochten ihre Wurzeln in die Felsspalten zu treiben und dem Gestein zu trotzen. Mit beinahe freier Sicht konnte Jarvo nun über das gesamte Tal blicken, welches in dem tristen Grau eines verregneten Morgens versank. Ein dichter Wolkenblock übermannte den Himmel.
„Lass ich treiben und lass dich tragen,
und denke nicht zu viel
– Schwieriger als ich dachte…“
Das Plateau auf dem er stand, verleitete nicht zur Rast. Zum ersten Mal auf dieser Reise, fasste er sich mutmachend an seine Kette, die unter seinem Mantel verborgen war, und blickte den Berg hinauf.
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